Zitat Ich habe heute noch mal nach den Nebenwirkungen von Metformin geschaut. Außer ein paar möglichen, anfänglichen Magenproblemen wird es keine Schwierigkeiten machen. Deswegen auch der Hinweis vom Doc, das Zeug einzuschleichen. Ich nehme es ohne Diabetiker zu sein seit vielleicht 2 Jahren.
Es dürfte kaum ein besser untersuchtes Anti-Krebsmedikament geben. Zu erwähnen wäre noch der Klassiker Cimetidin (Magensäureblocker), welches ebenfalls über verschiedene Mechanismen Krebs bekämpft und vorbeugt. Auch dazu sollte man später und separat diskutieren, denn wenn man Aubrey de Grey liest, ist Krebs ein wesentliches ungelöstes Problem für ein gesundes und langes Leben.
Nun bin ich nicht der große Experte. Wieso an Fastentagen und Tagen mit starkem Sport kein Metformin?
Gruß Wolfgang
Neue Therapien gegen das Altern haben für uns den entscheidenden Nachteil, dass wir - bei derartigen Therapien automatisch die Versuchskaninchen sein werden. Das ist leider unvermeidbar. Andererseits sind wir die erste Generation der Menschheitsgeschichte, in der tatsächlich gezielt gegen den Alterungsprozess vorgegangen werden kann.
Der entscheidende Vorteil von Metformin ist, dass diese Substanz bereits Millionen von Anwenderjahren durchlaufen hat. Eine bessere Untersuchung von häufigen und seltenen unerwünschten Wirkungen und mehr Erkenntnisse zur molekularbiologischer Wirkweise können wir uns kaum wünschen.
zwar sind die Effekte von Metformin in Hinblick auf die maximale Lebensspanne auf den ersten Blick nicht gerade gigantisch, aber andererseits werden bereits heutzutage große Summen an Geldern für neue Krebsbehandlungen ausgegeben, welche das Leben von Krebspatienten -bei meist bescheidener Lebensqualität - um ein paar Monate verlängern können.
Metformin ist billig,´gut erforscht und hat ein aktzeptables Nebenwirkungsspektrum. Da Metformin ein CR-Mimetikum ist, erwarte ich allerdings keinen zusätzlichen Benefit, wenn CR praktiziert wird. Mit anderen Worten: Wenn du gerade fastest, trägst du mit Metformin Eulen nach Athen. Die potentiellen Nebenwirkungen hast du jedoch trotzdem.
Wie du bereits erwähnt hast, sind die häufigsten Nebenwirkungen Probleme wie Bauchschmerzen und Durchfälle:
Zitat Häufigkeitsangaben: sehr häufig: ≥10%, häufig: ≥1% bis <10%, gelegentlich: ≥0,1% bis <1%, selten: ≥0,01% bis <0,1%, sehr selten (inkl. Einzelfälle): <0,01%
Haut: Hautreaktionen wie Erythem, Pruritus od. Urtikaria (sehr selten) Geschmack: Geschmacksveränderung (häufig) Gastrointestinaltrakt: Gastrointestinale Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Abdominalschmerzen, Appetitverlust (sehr häufig) (Um die gastrointestinalen Nebenwirk. (meist zu Therapiebeginn, verschwinden meist spontan) zu verhindern od. zu mindern, Metformin mit od. nach dem Essen in 2 od. 3 Einzeldosen einnehmen u. die Dosis langsam steigern.)
Leber: Hepatitis, abnormale Leberfunktionstests (nach Absetzen reversibel) (sehr selten) Stoffwechsel: Laktatazidose (sehr selten) Blut: Resorptionshemmung von Vitamin B12 sowie infolgedessen Senkung der Serumspiegel (mögliche Ursache einer megaloblastären Anämie) (sehr selten)
(Quelle: Beipackzettel Metformin)
Herausgreifen möchte ich allerdings auch noch eine relativ seltene Nebenwirkung -Die Laktatazidose:
Es ist historisch nicht ganz uninteressant, dass die Laktatazidose bei zahlreichen anderen Substanzen der Biguanide deren klinische Einsetzbarkeit verhinderte. Nur bei Metformin tritt diese selten genug auf, dass sie einen klinischen Einsatz rechtfertigt. Das Risiko einer Laktatazidose steigt dosisabhängig und durch Stoffe, die die Ausscheidung von Metformin verzögern (z. B. Cimetidin). Daher auch mein Ratschlag, bei intensiver sportlicher Betätigung kein Metformin einzunehmen: Oberhalb der anaeroben Schwelle werden vom Muskelgewebe erhebliche Mengen an Laktat gebildet.
Übrigens: Ratet mal, wie der Metformin-Effekt (unter anderem) zustande kommt:
Metformin Retards Aging in C. elegans by Altering Microbial Folate and Methionine Metabolism ► The antidiabetic drug metformin disrupts bacterial folate and methionine cycles ► This effect in C. elegans microbiota increases lifespan via methionine restriction ► Metformin increases lifespan only if microbiota are present and is otherwise toxic ► Microbiota may mediate metformin effects on mammalian health and aging http://www.sciencedirect.com/science/art...092867413002675
dieses Thema interessiert mich sehr. Was sollte ich denn meinem Arzt erzählen wenn ich damit mal einen Selbstversuch starten möchte ??? Eine weitere Frage wäre..sollte man Metformin nur einnehmen wenn man eine kohlenhydratreiche Mahlzeit isst ?
_Tabea_ hat ja in den Populärwissenschaftlichen News schon darauf verwiesen, allerdings will ich es hier noch mal posten, weil es mir so bahnbrechend erscheint.
Metformin, dass ja in Tierversuchen als wirkungsvolles Mittel zur verlangsamung des Alterungsprozesses erwies, hat in einer Beobachtungsstudie an Diabeteskranken ebenfalls deren Lebenserwartung, selbst gegenüber Gesunden, erhöht.
Typ-2-Diabetiker, die Metformin als Erstlinien-Therapie erhielten, hatten demnach eine um 15 Prozent längere Überlebenszeit als Menschen ohne Diabetes. Wer allerdings statt Metformin einen Sulfonylharnstoff erhielt, lebte statistisch betrachtet 38 Prozent kürzer als entsprechende Kontrollpersonen.
Metfomin könnte auch unter dem Hormesis-Aspekt verbucht werden. Ein Zellgift, das die Atmungskette in den Mitochondrien hemmt... und plötzlich lebt der Diabetiker trotz katastrophalem Stoffwechsel länger als ein Gesunder?
Jetzt gibt es übrigens neue Daten hinsichtlich einer wichtigen FDA-Einschränkung (auch in Deutschland, hier ist die BfArM zuständig) - Bislang wird Metformin bei Nierenproblemen ungern bis gar nicht verschrieben wegen des Risikos einer Laktatazidose. Dumm nur, dass eine eingeschränkte Nierenfunktion sowohl im Alter als auch bei Diabetikern im Speziellen gar nicht so selten ist. Doch wahrscheinlich wurde das Risko bisher überschätzt:
Ich weiss nicht, wie seriös diese beiden Anbieter sind, sie haben aber beide ihren Sitz auf den Kanalinseln. Sollte das M. auch von dort versandt werden kommt der Zoll ins Spiel- wenn der in die Sendung reinschauen sollte, dürfte es kritisch werden: dir wird ein Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz unterstellt werden und im günstigsten Falle die Sendung nur vernichtet oder zurückgeschickt. Im "besten" Falle bekommst du eine Anzeige und ein Bußgeld. Es kann aber natürlich auch durchgehen, das ist halt ein Glücksspiel.
Nimm dir einen Tagesflug mit Ryanair & Konsorten nach Marokko, Tunesien oder nach Ägypten. Dort kannst du dir sowas problemlos in jeder Apotheke kaufen. Einen vorgegaukelten Dreimonatsbedarf "ich muss 3 Tabletten am Tag nehmen (obwohl du dann nur 1 nimmst) und somit: persönlichen Bedarf- solltest du ohne große Probleme beim Zoll glaubhaft machen können falls denn nachgefragt wird. Metformin sollte dabei auch relativ problemlos sein- einen Import von Diazepam u.ä. Dinge würde ich aber tunlichst vermeiden. Alles natürlich ohne Gewähr und auf eigene Gefahr.
Metformin könnte vor allem in diabetischen Nichtrauchern krebspräventiv wirken:
"Metformin use was not associated with lung cancer risk when we looked at all patients with diabetes. However, our results suggest that risk might differ by smoking history, with metformin decreasing risk among nonsmokers and increasing risk among current smokers."
Bei rauchenden Diabetikern ist das Lungenkrebsrisiko unter Metformin scheinbar leicht erhöht. Das Abstract der Studie enthält keinen Hinweis auf die Ergebnisse bei Ex-Rauchern. (http://cancerpreventionresearch.aacrjour...content/8/2/174)
Auf den Volltext der Studie habe ich keinen Zugriff, aber ich würde vermuten, dass das Lungenkrebsrisiko bei diabetischen Ex-Rauchern statistisch nicht signifikant unterschiedlich war.
Übrigens: Je länger Metformin genommen wurde, desto deutlicher der protektive Effekt bei Nichtrauchern.
Zitat von Prometheus im Beitrag #17@Lazarus Long Auf den Volltext der Studie habe ich keinen Zugriff, aber ich würde vermuten, dass das Lungenkrebsrisiko bei diabetischen Ex-Rauchern statistisch nicht signifikant unterschiedlich war.
Statistisch nicht unterschiedlich gegenüber Rauchern oder Nichtrauchern. Ich rauche seit 32 Jahren nicht mehr. Habe ich da trotzdem noch ein erhöhtes Risiko?
Einen überraschenden Grund hinter der zunehmenden Verweiblichung und Zwergwuchs von Fischen sieht man hier: Metformin, einem endokrinen Disruptor, mit dem zunehmend die Kläranlagen konfrontiert werden:
Since intersex fish are especially common downstream from wastewater treatment plants, there has been a lot of research looking into the effect of hormones from birth control pills, said researcher, Rebecca Klaper.
But looking at chemicals prevalent in water samples collected from Lake Michigan, Klaper came across high levels of metformin. In fact, it was the pharmaceutical with the highest levels in the samples.
"It is the chemical we found in almost every sample and in the highest concentrations compared to other emerging contaminants – even higher than caffeine," Klaper said.
"I was kind of a surprised," she said. "It was not even on our radar screen. I said, 'What is this drug?' "
Klaper set out to see what effects it was potentially having on the environment. What she found was that in addition to intersex conditions in fathead minnows, fish exposed to metformin were smaller than fish that were not exposed.
This was surprising since metformin targets blood sugar regulation and is not a hormone.
Upon further investigation, Klaper’s research revealed that in fact, metformin could be a potential endocrine disruptor. Noting that it is also prescribed to women with the hormonal disease, polycystic ovary syndrome.
P.S.: Folgt man der Hyperfunction Theory of Aging, werden wirksame Anti-Aging-Substanzen auch die Embryonalentwicklung stören MÜSSEN - ob nun beim Menschen oder bei Fischen.
Metformin wird vom menschlichen Körper nicht abgebaut, daher die nachfolgenden Probleme in der Wasseraufbereitung. (Wen es interessiert: Um Metformin aus dem Wasserkreislauf zu bekommen, müssten die Kläranlagen hauptsächlich auf Ozonierung zurückgreifen. https://www.umweltbundesamt.de/sites/def...tionen/4149.pdf)
ZitatP.S.: Folgt man der Hyperfunction Theory of Aging, werden wirksame Anti-Aging-Substanzen auch die Embryonalentwicklung stören MÜSSEN - ob nun beim Menschen oder bei Fischen.
Aber zumindest auf die Zeugungsfähigkeit eines Mannes, werden diese keinen Einfluss haben oder?