Was ich mich immer frage bei all diesen Studien zu den positiven Effekten warum zeigt Metformin beispielsweise im ITP keinen Einfluss auf die Lebensspanne. Gleichen negative Effekte die positiven eventuell aus.
die Schäden akkumulieren mit zunehmendem Alter und infolge der sinkenden ATP Synthese steigt der Kalziumeinstrom in die Zellen (fehlende ATPase). Metformin ist leider nur ein kleiner Mosaikstein für die Verlängerung der Gesundheitsspanne im Alter und kann die komplexen Funktionen für eine höhere max. Lebenszeit einfach nicht leisten: u.a. ständige Aktivierung der Autophagie, Qualitätskontrolle der Mitochondrien und des Reparaturgens in den Zellen (z.B. großes Mausohr: Heteroplasmie wird nur bei Krankheiten oder Verletzungen beobachtet).
Das negativ-Resultat aus dem ITP hatte mich auch verwundert. Die 1.000 mg/kg im Futter der Mäuse entsprechen in etwa einer humanen Äquivalenzdosis von knapp über 500mg/d, und befindet sich am unteren Rand der therapeutischen Dosis. Bei der Geroprotektion von Metformin geht es allerdings nicht so sehr um einen Therapie-Effekt auf den Blutzucker, sondern letzlich wäre das Ziel eine AMPK-Aktivierung, und die tritt schon bei geringeren Dosierungen auf! Beispielsweise wurde in Mäusen eine AMPK-Aktivierung bei Dosierungen beobachtet, die etwa 1–2 mg/kg Körpergewicht entsprechen (umgerechnet ca. 100–200 mg/Tag für einen 70-kg-Menschen). Ich könnte mir vorstellen, dass für die Geroprotektion/Mitohormesis ein intermittierender Low-Dose Ansatz effektiver wäre als eine Dosis im Bereich einer Blutzuckersenkung.
ZitatMetformin, das wichtigste Medikament zur Behandlung von Typ-2-Diabetes, steht offenbar vor dem Aus. Hintergrund ist eine neue EU-Abwasserrichtlinie, die verlangt, dass Pharmahersteller die Kosten für eine zusätzliche Reinigungsstufe in Klärwerken mittragen, um Mikroschadstoffe aus dem Abwasser zu filtern, berichtet der "Spiegel".
Für Medikamente wie Metformin könnten die Zusatzkosten laut Schätzungen des Pharmadaten-Dienstleisters IQVIA bis zu 445 Prozent der aktuellen Ausgaben betragen. Da die Preise für Medikamente in Deutschland gesetzlich gedeckelt sind, bleibt den Herstellern keine Möglichkeit, die Mehrkosten weiterzugeben. Die Konsequenz: Die Marktführer Zentiva und Sandoz drohen laut "Spiegel", Metformin vom Markt zu nehmen. "Kein Hersteller wird eine Vervierfachung der Kosten von Metformin stemmen können, ohne die Kosten weitergeben zu können", sagte Josip Mestrovic, Deutschland-Chef des Pharmaherstellers Zentiva.
Darmmikroben, die Zucker in lebenswichtige kurzkettige Fettsäuren umwandeln, weisen den Weg zu neuartigen Therapeutika
ZitatDarmmikroben, von denen man annahm, dass sie sich ausschließlich von Ballaststoffen ernähren, werden auch mit Zucker aus unserem Darm gefüttert, aus dem sie kurzkettige Fettsäuren produzieren, die für viele Körperfunktionen entscheidend sind. Die Entdeckung dieser symbiotischen Beziehung an der Universität Kobe weist auch den Weg zur Entwicklung neuartiger Therapeutika.
In einer früheren Studie fand der Endokrinologe Ogawa Wataru von der Universität Kobe jedoch heraus, dass Menschen, die das Diabetes-Medikament Metformin einnehmen, den Zucker Glukose in das Innere ihres Darms ausscheiden. Er sagt: "Wenn Glukose tatsächlich in den Darm ausgeschieden wird, ist es denkbar, dass dies die symbiotische Beziehung zwischen dem Darmmikrobiom und dem Wirt beeinflusst."
Ogawa und sein Team machten sich daran, mehr über die Details der Glukoseausscheidung und ihre Beziehung zur Darmmikrobiota zu erfahren. "Wir mussten beispiellose Bioimaging-Methoden entwickeln und neuartige Analysetechniken für die Produkte des mikrobiellen Stoffwechsels im Darm etablieren", sagt er.