bei den ganzen Anti-Aging-Techniken scheint mir folgender Faktor fast immer ausgeklammert zu werden: Die altersbedingten Änderungen des menschlichen Schädels.
1) wir bekommen die epigenetische Alterung in den Griff 2) wir können den Verlust von Neuronen und Stammzellen ausgleichen
dann haben wir uns in der Tat langfristig auch um diesen Aspekt zu kümmern! Ich habe mir dazu selber auch schon Gedanken gemacht.
Einerseits ist ein Teil der Schädelveränderungen sicherlich dadurch verursacht, dass der Stoffwechsel der Osteoklasten und Osteoblasten altert. Wenn wir 1) und 2) im Griff haben, sollte das auch die Schädelform besser bewahren. ABER: Dadurch wird sicherlich nicht jede Formänderung verhindert: Durch die Kaubewegungen werden die Kieferknochen langsam aber stetig verformt. Ohren und Kinn wachsen auch nach der Jugend weiter, Zähne nutzen sich ab etc.
Mikhail Blagosklonny hat für solche Problemchen übrigens den Begriff "post aging diseases" vorgeschlagen.
Ich bin zwar eigentlich kein großer Fan von Schönheitschirurgie, aber hier hat sie durchaus ihre Berechtigung. Alle 20-30 Jahre kann man sich so etwas durchaus mal gönnen. Ist dann schließlich eine Langfrist-Investition!
Auch heute schon findet die erste Kieferbehandlung ja bereits im Teenager-Alter statt, denn die wenigsten Jugendlichen verzichten heute noch auf Zahnspangen und Brackets. Alles halb so schlimm.
Zahnärzte könnten neue Zähne aus der Petrischale anbieten bzw. direkt im Kiefer neu züchten. Das wird sowieso kommen!
ZitatEinerseits ist ein Teil der Schädelveränderungen sicherlich dadurch verursacht, dass der Stoffwechsel der Osteoklasten und Osteoblasten altert. Wenn wir 1) und 2) im Griff haben, sollte das auch die Schädelform besser bewahren.
Die Plattfuß-bildung und der Gelenksverschleiß in den Füßen, bei alternden Menschen, scheint ja auch erst dann zu beginnen, wenn die Stammzellen gealtert sind bzw. die Stammzellennischen langsam die Stammzellen ausgehen. Siehst du das auch so Prometheus?
Zitat von Prometheus im Beitrag #2 Zahnärzte könnten neue Zähne aus der Petrischale anbieten bzw. direkt im Kiefer neu züchten. Das wird sowieso kommen!
Das große Problem beim Nachzüchten von Zähnen ist derzeit, dass das Dentin von Odontoblasten und der Zahnschmelz von Adamentoblasten gebildet wird. Wenn ich mich recht erinnere, entstehen die Odontoblasten aus Knochengewebe, wachsen heran und der mechanische Druck sowie Signalstoffe, sorgan dafür, dass sich Schleimhautzellen im Zahnfleisch zu Adamentoblasten umformen. Diese bilden dann den Zahnschmelz, um das Dentin herum und sterben danach. Also, wenn man in einigen Jahren wirklich neue Zähne nachwachsen lassen kann, wird dies woh nur funktionieren, indem man einen Zahnkeim in das Kiefer eines Patienten verpflanzt. In einer Petrischale, wird man noch sehr lange nicht die Gewebebedingungen nachbilden können, damit sich ein Zahn mit schön weißem und hartem Zahnschmelz entwickelt. Es entstehen nie wieder neue Adamentoblasten. Darum verliert jeder Mensch mit der Zeit sein Zahnschmelz und darunter kommt dann das weiche, schmerzempfindliche und gelbliche Dentin zum vorschein. Odontoblasten, die das Dentin bilden hat man sein ganzes leben lang. Ich habe derzeit eher die Hoffnung, dass man die Hydroxylapatit-Schicht auf den Zähnen (daraus besteht Zahnschmelz) bald erneuern kann. Die Abnutzung des Zahnschmelz ist vermutlich so ziemlich die einzige Alterserscheinung, die wirklich reine mechanische Abnutzung ist! Hier muss man nicht auf Gentherapie und Stammzellen setzen! Ich habe dazu bereits vor ca. einem Jahr mal einiges Gelesen und noch einige Links gespeichert.
Derzeit, scheint es aber noch nicht genug Interesse an einem erneuern des Hydroxylapatit auf den Zähnen zu geben. Wird sich aber sicher ändern, wenn es immer mehr ältere Menschen gibt, die noch ihre natürlichen Zähne haben.
Im Kieferbereich ist das Problem doch bereits gelöst. Und zwar durch Implantate. Im Gegensatz zu einer aufliegenden Prothese mit Gaumenplatte üben die beim Essen direkten Druck auf die Kieferknochen aus und verhindern dadurch wirksam den Abbau. Also ein echter gesundheitlicher Vorteil. Das ist übrigens der Grund, warum Implantate überhaupt von privaten Krankenversicherungen bezahlt werden.
Seit 2012 bin ich im Ober- und Unterkiefer vollimplantiert. Zum Reinigen sind die Prothesen abnehmbar. Lasse ich die gelegentlich einige Stunden draußen, passen sie nicht mehr richtig. So schnell verändert sich der Knochen! An diesem Vorgang ist auch zu erkennen, dass eine Prothese über die Implantastifte den Kiefer eisern fixiert. Eine herkömmliche schafft das nicht und muss deshalb gelegentlich angepasst bzw. erneuert werden.
Möglicherweise hilft auch intensiver Sport. Mein Zahnarzt beklagte sich während der Behandlung, dass ich außergewöhnlich harte Knochen hätte. Um Überhitzungen zu vermeiden, müsse er deshalb sehr langsam bohren. Ich war etwas überrascht. Dass regelmäßige, intensive Belastung Arm-, Beinknochen und Gelenke kräftigt ist bekannt, aber auch Knochen in anderen, unbelasteten Bereichen? Da ich seit Jahren sehr viel Sport mache, ist das vielleicht eine Erklärung. Starkes Kauen konnte meinen Kiefer dagegen nicht gekräftigt haben, da mein Gebiss auf Grund meines hohen Zuckerkonsums schon Jahre vorher verrottet war und ich nur weiche Sachen essen konnte.
Changes in the Facial Skeleton With Aging: Implications and Clinical Applications in Facial Rejuvenation Abstract In principle, to achieve the most natural and harmonious rejuvenation of the face, all changes that result from the aging process should be corrected. Traditionally, soft tissue lifting and redraping have constituted the cor- nerstone of most facial rejuvenation procedures. Changes in the facial skeleton that occur with aging and their impact on facial appearance have not been well appreciated. Accordingly, failure to address changes in the skeletal foundation of the face may limit the potential benefit of any rejuvenation procedure. Correction of the skeletal frame- work is increasingly viewed as the new frontier in facial rejuvenation. It currently is clear that certain areas of the facial skeleton undergo resorption with aging. Areas with a strong predisposition to resorption include the midface skeleton, particularly the maxilla including the pyriform region of the nose, the superomedial and inferolateral aspects of the orbital rim, and the prejowl area of the mandible. These areas resorb in a specific and predictable manner with aging. The resultant deficiencies of the skel- etal foundation contribute to the stigmata of the aging face. In patients with a congenitally weak skeletal structure, the skeleton may be the primary cause for the manifestations of premature aging. These areas should be specifically examined in patients undergoing facial rejuvenation and addressed to obtain superior aesthetic results.
ZitatConclusions The facial skeleton has a profound effect on an individual’s appearance. A defining characteristic of youth is good skeletal structural support. Facial aging results from a combination of soft tissue and bony changes, with bone loss in specific areas of the facial skeleton contributing significantly to the features of the aging face. This com- prehensive review highlights the specific areas known to resorb with aging. It is conceptually important to appreci- ate that in most individuals with premature aging, the facial skeleton can be inherently inadequate. Accordingly, the changes in the facial skeleton that result from the aging process must be addressed to obtain a natural-appearing facial rejuvenation.
Schädel Knochenschwund macht Gesicht alt Das typische Gesicht älterer Menschen wird nicht allein von Falten und erschlaffendem Gewebe geformt. Auch schrumpfende Knochen sind für die Veränderungen verantwortlich.
Zitat Die Chirurgen von der Stanford University hatten festgestellt, dass sich Form und Größe einiger Gesichtsknochen mit dem Alter unerwartet stark verändern und dadurch Position und Erscheinung der Weichteile wie Nase, Wangen und Stirn entscheidend beeinflussen. Diese Veränderungen betreffen zwar Frauen und Männer gleichermaßen, treten jedoch bei Frauen deutlich früher auf.
Im Lauf der Jahre erschlaffen die Gesichtszüge eines Menschen: Wangen und Hals sinken herab, es bilden sich Krähenfüße und Falten, und die Haut scheint zu groß für das Gesicht zu werden. Bislang haben Mediziner dafür hauptsächlich Gewebeveränderungen verantwortlich gemacht. So verliert beispielsweise die Haut durch den Abbau von Kollagen ihre Elastizität, und schmelzende Fettpolster, die Schwerkraft und die ständige Beanspruchung durch die Muskelbewegungen vermindern die Festigkeit des Gewebes.
Offenbar wurden jedoch die Gesichtsknochen als entscheidender Faktor bislang übersehen, meinen Shaw und Kahn nun. Die Chirurgen hatten aus Aufnahmen der Schädelknochen von 30 Männern und 30 Frauen, die mittels Computer-Tomographie angefertigt wurden, dreidimensionale Rekonstruktionen der Gesichter angefertigt und die Winkel zwischen verschiedenen Knochen in verschiedenen Altersgruppen verglichen. Das Ergebnis: Stirnbein, Oberkieferknochen und die Knochenteile, die die Nasenöffnung umgeben, verlieren im Alter deutlich an Volumen. Bei Frauen beginnt dieser Prozess bereits zwischen 25 und 45 Jahren, bei Männern eher zwischen 45 und 65, zeigte die Auswertung.
Diese Veränderungen hätten deutliche Auswirkungen auf das Aussehen des Gesichts, berichten die Forscher: Wenn sich beispielsweise der Stirnknochen zurückzieht, senkt sich auch die Stirn, und die Augenbrauen sinken unter den Rand der Augenhöhle. Dadurch wirke die Haut des oberen Augelids, als sei Luft herausgelassen worden. Die Veränderung des Oberkieferknochens führt außerdem dazu, dass die Fettpolster der Wangen nach unten und vorne rutschen und die Falten zwischen Nase und Mundwinkeln prominenter erscheinen lassen. Schließlich verlängert die Vergrößerung der Nasenöffnung die Nase und lässt sie nach unten sinken.
Wachsen Nase und Ohren doch nicht das ganze Leben lang, sondern verändern sich nur die Größenverhätlnisse?
Lebensjahre: Warum Ohren immer länger werden Ohren, Nase und Füße werden mit den Lebensjahren tatsächlich größer. Das liegt an der Verschiebung der Proportionen und an Hormonen
Zitat"Im Vergleich zum Rest des Gesichts werden Nase und Ohren im Alter tatsächlich größer, hauptsächlich durch das Erschlaffen des Gewebes", erklärt Wolfgang Luxenberger, HNO-Arzt und Vorstandsmitglied der Österreichischen HNO-Gesellschaft.
Mit den Jahren verliert der menschliche Körper an Flüssigkeit. Die Bandscheiben werden weniger elastisch und verlieren an Höhe. Der Mensch schrumpft insgesamt um mehrere Zentimeter. Auch im Gesicht verschieben sich die Proportionen. Die Muskulatur wird schwächer, das Unterhautbindegewebe schwindet, und im Bereich der Wangen wird Unterhautfettgewebe abgebaut. Der Unterkiefer verändert sich durch den Knorpelabbau. "Dadurch wirkt das Gesicht kantiger und gleichzeitig schmäler, Nase und Ohren treten mehr heraus", erklärt Katharina Pils, Geriaterin und Leiterin des Instituts für Physikalische Medizin und Rehabilitation der Wiener Rudolfstiftung.
Konsistenz verändert sich Doch nicht nur die Größenverhältnisse ändern sich, Nase und Ohren nehmen im Alter tatsächlich andere Formen an. Der Grund dafür ist, dass sich Konsistenz und Festigkeit des Strukturproteins Kollagen, das für Zugfestigkeit und Spannkraft verantwortlich ist, verändern. "Das Bindegewebe hat weniger Spannung, die Festigkeit des Knorpels nimmt ab, die Haut wird weicher, ausgedehnter und minimal größer", erklärt Pils. Gesundheitliche Probleme bringt die vergrößerte Optik von Nase und Ohren nicht mit sich.
"Es handelt sich um natürliche Vorgänge, die lediglich kosmetische Auswirkungen haben", beruhigt Luxenberger. Abgesehen davon können Hauterkrankungen wie zum Beispiel Rosacea die Nase mit zunehmendem Alter optisch vergrößern. "Dabei handelt es sich um ein entzündliches Hautleiden, bei dem die Drüsen wachsen und die Nase unförmig wird", erklärt der HNO-Arzt. Landläufig spricht man von der Schnaps- oder Knollennase. Wenn die Betroffenen stark unter der sozialen Ausgrenzung leiden, kann eine Operation die Nase wieder verkleinern.
Zitat...Am Längenwachstum im Alter ist der italienischen Studie zufolge übrigens nicht nur das länger werdende Ohrläppchen beteiligt, sondern auch der Knorpelanteil des Ohres, der sich mit den Jahren vergrößert. ...
Aus 2023: Younger facial looks are associate with a lower likelihood of several age-related morbidities in the middle-aged to elderly https://doi.org/10.1093/bjd/ljac100
Zitat von Prometheus im Beitrag #9Aus 2023: Younger facial looks are associate with a lower likelihood of several age-related morbidities in the middle-aged to elderly
Es scheint sehr logisch, dass es eine Verbindung zum Osteoporose-Risiko gibt. Knochen sind Knochen. Vielleicht ist hier die Ursache zu sehen? Lunge gesund = Gesunde Knochen?
Als Nachtrag: Sofern die Knochendichte abnimmt, könnte ein gezielter Einsatz der Enzyme MERTK und Typo3 zumindest ein denkbarer Ansatz sein. Was natürlich immer noch ein Problem ist, weil das der normale Mensch nicht in Selbstbehandlung tun kann.
Was denkt ihr? Gangbar? Oder würde das ggf. wenig helfen?