ZitatResistente Stärke (RS) ist, obwohl sie chemisch wie gewöhnliche Stärke aufgebaut ist, durch menschliche Verdauungsenzyme nicht abbaubar. Sie zählt damit zu den Ballaststoffen. Resistente Stärke darf nicht mit modifizierter Stärke verwechselt werden.
Es werden vier Unterarten der Resistenten Stärke unterschieden: RS1 ist Stärke, die in intakten Zellen(verbänden) eingeschlossen ist. Wenn diese physikalisch (z. B. durch Kauen) oder chemisch (z. B. durch Abbau der sie umgebenden Matrix) aufgeschlossen wird, kann sie durch die Verdauungssäfte in normaler Weise bearbeitet werden. RS2 ist Stärke, die aufgrund ihrer Struktur für die Verdauungsenzyme unzugänglich ist. Wird sie erhitzt, faltet sich ihre kompakte Struktur auf, und sie kann verdaut werden. RS3 (Retrogradierte Stärke) entsteht beim Erhitzen und anschließendem Abkühlen von Stärke. Es bildet sich eine kompakte Kristallstruktur, die für die Verdauungsenzyme unzugänglich ist. RS4 ist chemisch modifizierte oder repolymerisierte Stärke wie Dextrine mit veränderter Vernetzung der Ketten. RS4 ist für die Verdauungsenzyme unzugänglich.[1]
Die Bildung von Resistenter Stärke (RS) 3 ist in der Lage, den glykämischen Index (GI) einer Speise zu beeinflussen.
Resistente Stärke ist in letzter Zeit ein neuer Hype geworden (und "Resistente Stärke" lässt sich sicherlich auch besser zum Abnehmen vermarkten als der schwere, altbackene Begriff "Ballaststoff"). Allerdings wächst auch die Datenbasis, die die Glaubensformel "Ballaststoffe sind gesund" auch wissenschaftlich untermauert, speziell für Resistente Stärke:
Resistente Stärke (Typ 4) gegen Diabetes und metabolisches Syndrom:
Resistente Stärke (Typ 2) gegen metabolisches Syndrom und oxidativen Stress bei Diabetikern:
The Therapeutic Potential of Resistant Starch in Modulation of Insulin Resistance, Endotoxemia, Oxidative Stress and Antioxidant Biomarkers in Women with Type 2 Diabetes: A Randomized Controlled Clinical Trial http://www.karger.com/Article/FullText/441683
Resistente Stärke findet man z.B. in (wiederaufgewärmten) Kartoffeln, Bananen, Getreide und Hülsenfrüchten, alternativ gibt es Resistente Stärke auch in Pulverform.
Das Toasten ergibt vermutlich nicht allzu viel resistente Stärke - es fehlt das Wasser:
ZitatYields of RS from wheat starch were affected primarily by processing temperature, reaching levels of about 9% in a single cycle of autoclaving at 134°C with excess water and subsequent cooling (cf. levels of less than 1% in uncooked wheat starch) and higher levels still (about 15%) after five repeated cycles of autoclaving and cooling.
Grundsätzlich wäre der Gedanke, in mehreren Zyklen zu erhitzen wie du siehst nicht verkehrt. Allerdings müsstest du das Toastbrot dafür kalt "genießen"!
Ein kleiner Nachtrag zu Kartoffeln: Die maximale Menge an resistenter Stärke ist in geschälten rohen Kartoffeln enthalten - der Kochvorgang dient ja überhaupt erst dazu, die unverdauliche Stärke aufzuschlüsseln!
Dietary type 2 resistant starch improves systemic inflammation and intestinal permeability by modulating microbiota and metabolites in aged mice on high-fat diet https://www.aging-us.com/article/103187/text
Ein funktionelles ökologisches Netzwerk, das auf Metaproteomik-Reaktionen einzelner Darmmikrobiome auf resistente Stärken basiert
ZitatIn dieser Studie haben wir In-vitro-Kultur und metaproteomische Methoden verwendet, um die funktionellen Reaktionen einzelner Mikrobiome auf RS2 (enzymatisch resistente Stärke), RS3 (retrogradierte Stärke) und RS4 (chemisch modifizierte Stärke) zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigten, dass RS2 und RS3 die Proteinexpression in den einzelnen Darmmikrobiomen signifikant veränderten, während RS4 nicht zu signifikanten Proteinveränderungen führte. Signifikant erhöhte Proteingruppen wurden im Kohlenhydratstoffwechsel und in den Transportfunktionen der Familien Eubacteriaceae, Lachnospiraceae und Ruminococcaceae angereichert. Darüber hinaus waren Bifidobacteriaceae als Reaktion auf RS3 signifikant erhöht. Wir beobachteten auch taxonspezifische Anreicherungen des Stärkestoffwechsels und der Pentosephosphatwege, die dieser Familie entsprechen. Funktionen im Zusammenhang mit der Stärkeverwertung, ABC-Transportern und Pyruvat-Stoffwechselwegen waren in den einzelnen Mikrobiomen als Reaktion auf RS2 und RS3 konsistent erhöht.
ZitatAnders als übliche Stärke durchläuft resistente Stärke (RS) den Dünndarm unverändert und dient den Mikroorganismen im Dickdarm als »Futter«. Die daraus entstehenden Stoffwechselprodukte wie Butyrat haben positive Effekte auf den Körper. So deuten einige Studien darauf hin, dass sich durch die Aufnahme von resistenter Stärke das Mikrobiom verändert und Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes positiv beeinflusst werden.
»Am Menschen durchgeführte randomisiert-kontrollierte Studien zu resistenter Stärke haben bislang gezeigt, dass diese Form von Ballaststoffen einige Entzündungswerte, den Nüchternblutzucker, den Langzeitblutzucker HbA1c, die Insulinresistenz sowie vor allem den Cholesterinspiegel im Blut (insbesondere das schlechte LDL-Cholesterin) senken kann«, bestätigt Dr. Stefan Kabisch, Studienarzt in der Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselmedizin an der Charité Berlin. »Diese Wirkungen sind umso ausgeprägter, je höher die Dosis, je länger die Therapiedauer und je gesundheitlich vorbelasteter die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer sind.
Gewicht und Insulinempfindlichkeit verbessert
Die RS-Diät offenbarte positive Effekte: Das Körpergewicht reduzierte sich um durchschnittlich 2,8 Kilogramm und die Insulinempfindlichkeit verbesserte sich. Auch die Struktur des Mikrobioms änderte sich. Bei der RS-induzierten Gewichtsabnahme schien das Bakterium B. adolescentis eine wesentliche Rolle zu spielen.
Warum die Effekte nur so lange anhielten, wie RS zugeführt wurde, erklärt Dr. Olga Ramich, Leiterin der Forschungsgruppe Molekulare Ernährungsmedizin am Deutschen Institut für Ernährungsforschung, Potsdam-Rehbrücke, so: »Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Effekt nicht anhält, wenn die Supplementierung mit RS beendet wird. Dafür müssen die ›richtigen‹ Bakterien ständig das entsprechende ›Futter‹ durch den konstanten RS-Konsum erhalten. In der vorliegenden Studie konnte man sehen, dass die positiven Effekte von RS schon nach vier Wochen der Washout-Phase verschwinden.
Resistente Stärke: Auswirkungen auf das Darmmikrobiom und die Gesundheit
ZitatDie primären Abbaumittel resistenter Stärke
Bei der komplexen Struktur von RS werden bestimmte Bakterien benötigt, um den Abbau dieses teilkristallinen Materials einzuleiten. Zwei Arten, Ruminococcus bromii und Bifidobacterium adolescentis (und andere verwandte Bifidobacterium-Arten), sind derzeit die einzigen bekannten menschlichen Darmmikroorganismen mit nachgewiesenen RS-abbauenden Fähigkeiten [10]. Von den beiden primär abbauenden Arten hat R. bromii Aufmerksamkeit für seine Rolle als Schlüsselart im RS-Stoffwechsel erhalten, die sich ernährt und/oder den Zugang zu
Individuelle Unterschiede in der RS-Reaktion
Wie in der Einleitung erwähnt, stammen die berichteten erhöhten Butyratreaktionen auf RS aus einem Durchschnitt einer Population. Positive Reaktionen auf eine RS-Supplementierung sind nicht universell, und es gibt interindividuelle Unterschiede nach dem Verzehr, wie dies wahrscheinlich für die meisten Ballaststoffe der Fall ist [24]. Eine Studie ergab, dass das mediane fäkale Butyrat nach der Behandlung mit Kartoffelstärke (RS2) um 50% anstieg [9], aber eine weitere Untersuchung der individuellen Reaktionen zeigte unterschiedliche Veränderungen des Butyrats.
RS wird aus gutem Grund als Segen für die Gesundheit gepriesen, da zunehmend gezeigt wird, dass es die Gesundheit erhält und Krankheitszustände verbessert. Es ist jedoch Vorsicht geboten, wenn man davon ausgeht, dass alle RS funktionell ähnlich sind und dass alle Individuen die gleichen Vorteile haben. Es wird deutlich, dass dieses scheinbar einfache Kohlenhydrat, das aus einer einzigen Monosaccharideinheit (Glukose) besteht, die durch zwei Bindungen (α-1,4 und α-1,6) verbunden ist, eine Reihe von strukturellen Nuancen aufweist.
Fühlt man sich wohler mit dem Zeug? Vera sagte sie verträgt das neue Zeugs viel besser, was für mich viel bedeuten kann. Was kann ich erwarten? Mit wäre recht, wenn zwei Blatt reichen beim Abwischen, wie von machen Ernährungsexperten gefordert, sehr recht.
Zitat von vera8555 im Beitrag #13Die res. Stärke von eduliby (res.Dextrose) vertrage ich viel besser, als Kartoffelstärke.
Kenne ich nur als Gehirnfutter oder meinst Du Maisstärke?
ZitatDextrose – wichtiger Energieträger für Gehirn und Körper
Dextrose, auch Glukose oder Traubenzucker genannt, ist für alle Zellen des Körpers lebensnotwendig. Welche Rolle spielt er beim Thema Diabetes und beim Sport? Gesammelte Fakten und Mythen über Dextrose.
Zitat von Illuminatus im Beitrag #14Fühlt man sich wohler mit dem Zeug? Vera sagte sie verträgt das neue Zeugs viel besser, was für mich viel bedeuten kann. Was kann ich erwarten? Mit wäre recht, wenn zwei Blatt reichen beim Abwischen, wie von machen Ernährungsexperten gefordert, sehr recht.
Mußt mal ein paar Tage ordentlich Haferflocken futtern. Dann klappt das auch mit den zwei Blatt. Bonus: Nur einmal die Woche auf´s Klo.
Hast dann ein paar Tage gut Völlegefühl, aber das Einsparpotential an Geld, Material und Zeit ist enorm.
Und gesund ist es auch. Wird Dir jeder Ernährungsexperte bestätigen.
Zitat von Speedy im Beitrag #7Wenn man mal so richtig schön träumen möchte, sollte man am Abend so ca. 15g Kartoffelstärke in Pulverform nehmen. Wirkt zumindest bei mir bestens!
Das ist natürlich schon eine Hausnummer . Zu viele Ballaststoffe können den Darm überfordern und lahmlegen, das ist selbstverständlich ungesund und kann bis zum Darmverschluss führen.