seit drei Tagen nehme ich nur noch etwa 500 kcal pro Tag zu mir. Ich fühle mich besser denn je. Ich habe vor dauerhaft dabei zu bleiben. Ich bin normalgewichtig und mache jeden Tag 15 Minuten intensiv Sport.
Ich möchte mich nicht nur von Gemüse und Obst ernähren (aus geschmacklichen Gründen, zumindest vorerst nicht).
Nun stellt sich für mich die Frage nach den Nährstoffen: Wie vermeide ich Mangelzustände?
Möglichkeiten: -synthetische Nahrungsergänzungen Probleme: Welche Mineralstoff-Verbindungen wählen? Es fehlt Vielfalt an Vitalstoffen mit unterschiedlichen Wirkmechanismen. -Gemüse-/Obst-Extrakt-Kapseln Frage: Wie steht ihr zu diesen? Sie hätten den Vorteil, dass sie viele verschiedene "Natur-"Stoffe in geringen Mengen enthalten, und somit das Risiko gestreut wird.
edit: Ich werde voraussichtlich nach 2 Monaten ein Blutbild machen lassen. edit: Ich werde natürlich nicht dauerhaft bei 500 kcal bleiben. Ich meinte dass ich dauerhaft die Kalorien-Zufuhr stark einschränken werde.
Hallo invader, bei "Daueranwendung" von 500kcal sollte sich sowieso in absehbarer Zeit der Tod einstellen. Dann sind die Vitalstoffe nicht mehr wichtig. War das nicht die Tagesration im KZ? Dort wurde doch mit einer Überlebenszeit von 3-6 Monaten gerechnet.
Aus meiner Sicht kann man bereits mit einer geringen Kalorienrestriktion (ca. 10%) bereits einen großen Batzen des gewünschten CR-Effekts erreichen. Bei strengeren Regimes steigt das Risiko für Fehlernährung drastisch an bei gleichzeitig nur noch geringer Steigerung der erwünschten Effekte!
Kalorienrestriktion ist dennoch langfristig gesehen für den Durchschnitts-Menschen nur schwer durchzuhalten - um das zu schaffen muss man den gesamten Lifestyle Schritt für Schritt umstellen. Und zwar dauerhaft! Definitiv kein leichtes Unterfangen.
Eine Möglichkeit ist es, Cheat-Days (z.B. am Wochenende) einzubauen. Dadurch ist es leichter, langfristig dabei zu bleiben. Außerdem kann man an diesen Tagen dann durch die hyperkalorische Ernährung auch die anabolen Signalwege regelmäßig wieder aktivieren - das ist nicht nur hilfreich für Muskeln und Knochen, es ist auch für die Telomerlänge gut.
Eine Nahrungsergänzung sollte dazu dienen, die jeweiligen Schwachstellen im Ernährungsstil individuell ausgleichen. Verzichtest du z.B. auf Fleisch? Dann solltest du ein Augenmerk auf die klassischen Defizite in der vegetarischen Ernährung haben, da gibt es zahlreiche gute Multi-Präparate.
Zur Orientierung: die in Deutschland vermutlich häufigsten Nährstoff-Defizite betreffen Vitamin D, Folat, Vitamin B12, Jod, Selen und Eisen (bei Frauen).
Die meisten Werte, bei denen Defizite entstehen könnten, lassen sich gezielt im Blut bestimmen und monitoren. Man kann da nahezu beliebig weiter ins Detail gehen, je nach Budget.
Von reinen Gemüse-/Obst-Extrakt-Kapseln halte ich nicht allzu viel, sie sind ihr Geld meist nicht wert und bieten weniger als das Original (Geschmack, Ballaststoffe, Vitamingehalt....)
Eine gute englischsprachige Informationsquelle rund um Kalorienrestriktion:
Das mit den Cheat-Days finde ich eine gute Idee. Vor allem am Wochenende müsste man dann nicht allen sozialen Events mit Essen absagen.
Andererseits kann ich dir nicht zustimmen, dass eine geringe Kalorienrestriktion den selben Effekt hat wie eine Große. Auf der Startseite, der von dir verlinkten Seite findet sich dazu auch ein passendes Diagramm:
edit: Weißt du worauf sich die Prozent-Angaben beziehen? Auf den Gesamt-Umsatz? edit: Ich stehe Blutbildern eher skeptisch gegenüber. Probleme: Die angenommenen optimal-Werte sind Durchschnittswerte. Das Vorhandensein von Nährstoffen im Blut sagt nicht zwingend etwas über die Versorgungssituation aller anderen Zellen im Körper aus.
du hast hoffentlich mehr mit Rhesusaffen gemein als mit Mäusen...?!
Zitat For 25 years, the rhesus monkeys were kept semi-starved, lean and hungry. The males’ weights were so low they were the equivalent of a 6-foot-tall man who tipped the scales at just 120 to 133 pounds. The hope was that if the monkeys lived longer, healthier lives by eating a lot less, then maybe people, their evolutionary cousins, would, too. Some scientists, anticipating such benefits, began severely restricting their own diets. The results of this major, long-awaited study, which began in 1987, are finally in. But it did not bring the vindication calorie restriction enthusiasts had anticipated. It turns out the skinny monkeys did not live any longer than those kept at more normal weights. Some lab test results improved, but only in monkeys put on the diet when they were old. The causes of death — cancer, heart disease — were the same in both the underfed and the normally fed monkeys.
Lab test results showed lower levels of cholesterol and blood sugar in the male monkeys that started eating 30 percent fewer calories in old age, but not in the females. Males and females that were put on the diet when they were old had lower levels of triglycerides, which are linked to heart disease risk. Monkeys put on the diet when they were young or middle-aged did not get the same benefits, though they had less cancer. But the bottom line was that the monkeys that ate less did not live any longer than those that ate normally.
Probleme: Die angenommenen optimal-Werte sind Durchschnittswerte.
Nicht zwingend bzw. man muss diese korrekt interpretieren. Vielleicht sagst du einmach welche konkreten Werte du hier meinst.
Das Vorhandensein von Nährstoffen im Blut sagt nicht zwingend etwas über die Versorgungssituation aller anderen Zellen im Körper aus.
Man muss nicht zwingend im Serum messen, es ist halt nur einfacher und günstiger. Und es kommt auch hier auf den gesuchten Wert an, werde doch mal konkreter!
Was willst du mit der Studie sagen? Sie beantwortet nicht die Frage, wie wenige Kalorien man zuführen soll, um den maximalen CR-Effekt zu haben.
Zitat von Scout im Beitrag #6 Probleme: Die angenommenen optimal-Werte sind Durchschnittswerte.
Nicht zwingend bzw. man muss diese korrekt interpretieren. Vielleicht sagst du einmach welche konkreten Werte du hier meinst.
Ich meine eben keine konkreten Werte, sondern generell alle, was die Sache so schwierig macht. Und das Interpretieren ist immer eine eher subjektive Sache. Wenn du ein Gegenbeispiel kennst: Her damit!
Zitat von Scout im Beitrag #6 Das Vorhandensein von Nährstoffen im Blut sagt nicht zwingend etwas über die Versorgungssituation aller anderen Zellen im Körper aus.
Man muss nicht zwingend im Serum messen, es ist halt nur einfacher und günstiger. Und es kommt auch hier auf den gesuchten Wert an, werde doch mal konkreter!
Nun, wenn du unbedingt ein Beispiel haben möchtest: Calcium.
ZitatDer Calciumspiegel im Blut wird vom Körper soweit möglich konstant gehalten. Wenn Sie zu wenig Calcium verzehren, dann greift Ihr Körper auf die Calcium-Reserven in den Knochen zurück. Das bedeutet, dass Sie dann zwar einen normalen Blut-Calciumspiegel haben können, aber dennoch hochgradig Osteoporose-gefährdet sind! Der Blut-Calciumspiegel liefert somit keine Information über die Gesundheit Ihrer Knochen.
Hier die Daten zwischen 10% und 40% CR bei Ratten:
Zitat von Prometheus im Beitrag CRON Schon mit 10% weniger Kalorien lässt sich ein deutlich lebensverlängernder Effekt beweisen. Es macht für die Lebensverlängerung KAUM EINEN UNTERSCHIED ob Ratten mit 40% Restriktion am Hungertuch nagen oder ob sie mit gemäßigten 10% weniger "schlemmen" können!
Fazit: Schon mit geringem "Einsatz" kann man schon fast den maximal möglichen Benefit bekommen!
Am Menschen wird man solche Lebenszeit-Studien wohl nur mit sehr viel Geduld durchführen können... Fakt ist aber, dass sich auch beim Menschen unter CR viele - aus Life-Extender Sicht - wünschenswerte Effekte einstellen:
Zitat von Prometheus im Beitrag CRONHier eine Kalorientrestiktions-Studie, die über 2 Jahre durchgeführt wurde. Am Menschen, nicht an der Maus. Die Autoren schlussfolgern, dass CR machbar ist und das sich in der Studie zumindest zahlreiche Risikofaktoren für Krankheiten in den Probanden reduziert haben:
Die Autoren der Studie haben 25% CR beim Menschen untersucht und schreiben, dass sich 95% der Probanden an das Protokoll halten konnten. Für zwei Jahre! Hat sogar mich überrascht.
P.S.: Elektrolyte im Serum werden in der Tat vom Körper in möglichst engen Grenzen gehalten - Milchmädchenrechnungen a la "ich muss mein Calcium auffüllen" sind trügerisch, da hast du recht.
Was mich an diesen Tierversuchen grundsätzlich skeptisch macht: Die Tiere, die CR ausüben, bekommen keine Nahrungsergänzungen um einen Mikro-Nähstoffmangel zu verhindern. Daher halte ich es für möglich, dass die Tiere die eine intensive CR ausüben (z.B. 40%) Mangelerscheinungen bekommen und dadurch der positive Effekt der CR gemindert wird. Tiere mit moderater CR (z.B. 10%) hingegen bekommen noch keine Mangelerscheinungen, da sie noch genug aus der Nahrung beziehen können. Ist nur eine Vermutung.
Update: Ich habe die Diät auf 900 kcal / Tag erhöht.