Das die Zusammensetzung der Darmflora ein Wörtchen für das metabolische Syndrom und das Diabetisriksiko mitzureden haben, wissen wir ja. Ob eine vorteilhafte Darmflora existiert, lässt sich prinzipiell sogar an bakteriellen Stoffwechselproduten im Blut messen:
Indolepropionic acid and novel lipid metabolites are associated with a lower risk of type 2 diabetes in the Finnish Diabetes Prevention Study http://dx.doi.org/10.1038/srep46337
Man hat wohl wiedermal eine neue Altersuhr gefunden, diesmal eine mikrobielle!
Unsere Bewohner verraten unser Alter Alters-Signatur in der Bakterien-Struktur: Anhand der Merkmale der Mikrobengesellschaften in und auf dem Körper eines Menschen lässt sich sein Alter einschätzen, berichten Forscher. Ihr auf maschinellem Lernen beruhendes Verfahren kann das Alter bei Hautabstrichen mit einer Genauigkeit von etwa 3,8 Jahren bestimmen, gefolgt von 4,5 Jahren bei Proben aus dem Mund und 11,5 Jahren bei Stuhlproben. Den Wissenschaftlern zufolge steckt in ihrem VerfahrenPotenzial für die Erforschung von Alterungsprozessen und Erkrankungen im Zusammenhang mit mikrobiellen Besiedlungsmustern. https://www.wissenschaft.de/gesundheit-m...en-unser-alter/
Bakterien verraten das Alter Billionen Bakterien leben im und am menschlichen Körper. Im Lauf des Lebens ändert sich die Besiedelung. Anhand der Kleinstlebewesen lässt sich daher relativ genau bestimmen, wie alt die Trägerin oder der Träger ist. https://science.orf.at/v2/stories/2998538/
Spiegelt die Mikrobiom-Besiedlung nur passiv die Alterung der Haut wieder oder gibt es auch Rückkopplungsmechanismen der Bakterien auf die Epigenetik der Haut?
Falls es Rückkopplungsmechanismen gibt (Ich bin mir sicher, es gibt sie) dann bräuchte man sich nur die richtige Bakterien-Population auftragen und die Haut würde wieder jünger!
Zitat von Prometheus im Beitrag #7Spannend! Die Frage ist:
Spiegelt die Mikrobiom-Besiedlung nur passiv die Alterung der Haut wieder oder gibt es auch Rückkopplungsmechanismen der Bakterien auf die Epigenetik der Haut?
Falls es Rückkopplungsmechanismen gibt (Ich bin mir sicher, es gibt sie) dann bräuchte man sich nur die richtige Bakterien-Population auftragen und die Haut würde wieder jünger!
Ich bin mir auch sicher, dass die Bakterien auf der Haut auch Einfluss auf die Alterung haben. Aber bei der gesundheitlichen Wirkung der Hautbakterien ist man gerade erst ganz am Anfang der Forschung. Fast alle konzentrieren sich derzeit auf Darmmikrobiom und ein paar wenige auf Mundflora und noch weit weniger auf die Bewohner der Atemwege/Lunge.
Aber ich rechne damit, dass man in den nächsten Jahren bei den Hautbewohnenden Bakterien noch einiges entdecken wird.
Und was ist die Folgerung? Nicht so oft und intensiv und heiß duschen. Ohne Chemie. Ich denke ich habe damit gute Erfahrungen gemacht. Hängt sicher auch vom Hauttyp ab. Wer mit reichlich Schweissdrüsen gesegnet ist muss vll. öfter mal Wasser anwenden.
Ich nehme auch noch mein Hautöl mit Olivenöl, Jojobaöl, ätherisches Rosenöl, Weihrauch als Deko Stein, Rosmarinöl, Tocoteinole im Gesicht. Drei tropfen und reichlich kolloidales Goldwasser als Spray. Erfolg null aber es ist so Zero Waste. Und wenn ich Bade kommt selbstgemachter Joghurt rein. https://journals.plos.org/plosone/articl...al.pone.0051866 Ich denke nicht das die Milchsäurebakterien in meine Hautzellen eindringen aber schaden tut es auch nicht.
Zitat von Dr.Faust im Beitrag #9Und was ist die Folgerung? Nicht so oft und intensiv und heiß duschen. Ohne Chemie.
Ich hab keine Studie zur Auswirkung von Duschen auf das Hautmikrobiom gefunden. Aber, anscheinend wirkt sich schwimmen im Meer negativ auf das Hautmikrobiom aus, weil die natürlichen individuellen Hautbewohner weggeschwemmt werden und man stattdessen Meeresbakterien auf der Haut findet. Die Hautflora braucht nach 10min schwimmen im Meer schon mal mehr als 24h um sich zu regenerieren.
Zehn Minuten im Meer verändern Haut Die Haut des Menschen ist von unzähligen Kleinstlebewesen besiedelt. Diese Hautflora schützt vor Krankheiten und hängt stark von der Umgebung ab. Schon zehn Minuten Schwimmen im Meer verändern sie grundlegend, wie US-Forscherinnen berichten.
ZitatDie üblicherweise vorherrschenden Mikroorganismen werden abgewaschen, winzige Meeresbewohner ersetzen sie – zumindest kurzfristig. „Unsere Daten zeigen zum ersten Mal, dass Meereswasser die Zusammensetzung und Vielfalt des menschlichen Hautmikrobioms verändern kann“, sagt Marisa Nielsen von der University of California. Gemeinsam mit Sunny Jiang stellte sie die Studie am Wochenende bei der Jahrestagung der US-Gesellschaft für Mikrobiologie in San Francisco vor.
Erste Verteidigungslinie des Körpers Die Haut ist das größte menschliche Organ, ein komplexes und dynamisches Ökosystem, das von zahlreichen Mikroorganismen bevölkert ist, etwa von Bakterien und Pilzen. Ihre Zusammensetzung ist höchst individuell, das hat mit der Genetik und dem Verhalten des jeweiligen Menschen zu tun, aber auch mit der Umgebung, in der er lebt. Aus immunologischer Sicht ist die Haut die erste Verteidigungslinie des Körpers, sie schützt davor, dass Krankheitserreger eindringen können.
Verändert sich die Hautflora, kann das dementsprechend anfälliger für Krankheiten machen. Frühere Studien berichteten etwa über häufigere Infektionen nach Meeresbesuchen, speziell bei verunreinigtem Wasser. Um den Zusammenhang genauer zu untersuchen, haben die US-Forscherinnen nun die Hautflora von neun Freiwilligen am Strand von Huntington Beach in Kalifornien überprüft. Bei diesen war vorausgesetzt, dass sie keine Sonnencreme verwendeten, nicht regelmäßig im Meer schwammen und in den vergangenen sechs Monaten keine Antibiotika zu sich nahmen.
Cholera-Verwandten entdeckt Nielsen und Jiang nahmen von den Studienteilnehmern Hautfloraproben knapp vor dem Meeresbesuch, zehn Minuten – und nach einer Lufttrocknung – danach sowie nach sechs bzw. 24 Stunden. Ergebnis: Vor dem Schwimmen war die Zusammensetzung des Hautmikrobioms sehr individuell, kurz danach sehr ähnlich – sie hatte sich grundlegend geändert. Herrschten erst Bakterien wie Staphylokokken und Streptokokken vor, waren es danach Meeresbakterien wie Ulvibacter und Formosa.
ZitatDuschen nach dem Schwimmen empfehlenswert Viele der Vibrionen machen nicht krank, betonen die Forscherinnen. Nach sechs Stunden waren sie noch immer auf der Haut aller Probanden, erst nach 24 Stunden nahezu überall verschwunden. Zu diesem Zeitpunkt näherte sich die Hautflora wieder dem ursprünglichen Zustand an, die Probanden hatten also wieder ihr individuelles Profil zurück – so wie vor dem Meeresbesuch.
Mit ihrer Arbeit solle niemand abgeschreckt werden, im Meer zu schwimmen, betont Nielsen. „Wir wissen, dass man sich über die Umgebung infizieren kann, der Ozean ist da keine Ausnahme. Ich würde deshalb eine Dusche nach dem Schwimmen empfehlen!“
Wenn man das zuende denkt, könnten ältere Menschen davon profitieren, mit ihren Enkeln zu kuscheln, oder mit inmitten einer Kinderschar etwas Zeit zu verbringen. Vorrübergehend können sich die Hautbakterien der Kinder vielleicht auch bei ihnen wieder ansiedeln und eine Wirkung entfallten. Es ist schon interessant, dass sich das Mikrobiom der Haut während des Alterungsprozesses stärker bzw. schneller verändert als jenes des Darms oder der Mundflora.
Zitat von Prometheus im Beitrag #7Spannend! Die Frage ist:
Spiegelt die Mikrobiom-Besiedlung nur passiv die Alterung der Haut wieder oder gibt es auch Rückkopplungsmechanismen der Bakterien auf die Epigenetik der Haut?
Falls es Rückkopplungsmechanismen gibt (Ich bin mir sicher, es gibt sie) dann bräuchte man sich nur die richtige Bakterien-Population auftragen und die Haut würde wieder jünger!
Wir leben in Symbiose mit unserer Umwelt und ich vermute, dass beide Mechanismen aktiv sind. Schließlich benötigen die Bakterien bestimmte Substanzen zum Überleben.
Also ich glaube, daß sowohl zu viel Hygiene für Haut und Mikrobiom nicht zuträglich sind, als auch das Gegenteil. Wer mal einige Tage ohne Hygiene in der Natur verbringen mußte, der weiß, wie schlecht sich das anfühlt und wie die Haut darauf reagiert. Zu viel Hygiene und damit eine Zerstörung oder starke Beeinträchtigung des Mikrobioms ist aus meiner Sicht wie schon gesagt auch nicht erstrebenswert und damit meine ich nicht die normale Reinlichkeit sondern eine übermäßige "Pflege" der Haut mittels Salben und Cremes, Waschzwang etc. Und ich glaube auch nicht, daß das Kuscheln mit Haustieren einen positiven Effekt auf Haut und Mikrobiom hat. Aber wie gesagt, nur meine pers. Meinung.