Hallo Prometheus, da hab ich speziell an dich folgende Frage. wie steht's bei Einnahme von Paracetamol (500-1000mg) deiner Meinung nach mit der verminderten Prostaglandinsynthese?
Paracetamol bewirkt nur eine schwache COX 1 und COX-2-Inhibition, beeinflusst also weniger die Prostaglandinsynthese als andere nichtsteroidale Schmerzmittel.
Die Wirkung wird möglicherweise auch über ein COX-3 Isoenzym im Hirngewebe sowie über eine Hemmung der Myeloperoxidase vermittelt, wobei das noch nicht abschließend geklärt ist.
Vor einer Dauertherapie mit Paracetamol würde ich aber dringend abraten, eine kontinuierliche Paracetamol-Einnahme ruiniert die Leber.
ZitatDespite the similarities to NSAIDs, the mode of action of paracetamol has been uncertain, but it is now generally accepted that it inhibits COX-1 and COX-2 through metabolism by the peroxidase function of these isoenzymes. This results in inhibition of phenoxyl radical formation from a critical tyrosine residue essential for the cyclooxygenase activity of COX-1 and COX-2 and prostaglandin (PG) synthesis. Paracetamol shows selectivity for inhibition of the synthesis of PGs and related factors when low levels of arachidonic acid and peroxides are available but conversely, it has little activity at substantial levels of arachidonic acid and peroxides. [..]There is considerable debate about the hepatotoxicity of therapeutic doses of paracetamol. Much of the toxicity may result from overuse of combinations of paracetamol with opioids which are widely used, particularly in USA.
Zitat von Prometheus im Beitrag #9Paracetamol bewirkt nur eine schwache COX 1 und COX-2-Inhibition, beeinflusst also weniger die Prostaglandinsynthese als andere nichtsteroidale Schmerzmittel. Die Wirkung wird möglicherweise auch über ein COX-3 Isoenzym im Hirngewebe sowie über eine Hemmung der Myeloperoxidase vermittelt, wobei das noch nicht abschließend geklärt ist.
wie ist in diesem Zusammenhang eigentlich die anxiolytische Wirkung von Paracetamol in höheren Dosen ab 1g zu erklären?
Das ist insofern sehr interessant, weil Paracetamol ja eigentlich eher als Leberschädigend angesehen wird. Der Clou: Bei "infratherapeutischen" Dosierungen ist die Wirkung hepatoprotektiv!
Aus meiner Sicht spielt da sicherlich Hormesis mit rein, allerdings haben wir hier wohl zusätzlich noch eine Hemmung des Inflam-Aging!
Standarddosen liegen im Bereich von 500 - 1.000 mg. Hormetisch wirksame Dosen müssten dann aber vermutlich schon deutlich unter 100 mg liegen denk ich mal.
Zitat von BenutzerNeu im Beitrag #8Ich bin der Meinung, dass man Paracetamol im Zweifelsfall nur als Schmerzmittel nehmen sollte.
Bei vorübergehenden Schmerzen ist Ibuprofen allerdings schon potenter. Sollten diese Schmerzen von Fieber begleitet sein ist natürlich Paracetamol eine gute Wahl für maximal 3 Tage.
Grundsatzfrage: Macht es Sinn Fiebersenker zu nehmen?
Ich unterstelle dem kranken Körper einfach mal, dass er aus gutem Grund die Kerntemperatur hochfährt. Möglicherweise als ultima ratio um wirklich allen Körperzellen zu signalisieren sich auf ungemütliche Zeiten einzustellen, oder vielleicht um eingedrungene Pathogene zu schwächen oder andere (epigenetische) Dinge von denen wir noch nichts ahnen. Klar Fieber ist unangenehm und man will das krankheitsgefühl schnell wieder loswerden - dies sagt der Verstand. Aber ob der immer richtig liegt?
Zitat von mithut im Beitrag #11hohes Fieber verursacht Protein-Zerfall und Zell-Sterben .
Ich denke auch, das ist von Höhe und Dauer (und Alter ) abhängig.
Bei längerer Dauer und über 39,5 würde ich auf jeden Fall senken - allerdings, falls die Extremitäten warm sind, eher mit (fachgerechten!) Wickeln als mit Medikamenten.
Hm, immer noch kein Threat Fieber.. Also zu hartgekochten Gehirn sollte man doch erst bei knapp 42° werden. Junge Leute müssten mit Fieber besser zurecht kommen als die Alten und Kranken...was für eine Weisheit🧐 Um es gut zu beurteilen zu können, braucht man Erfahrungen damit, was wenige haben...ich auch nicht. Noch was zu Fieber senken, Wadenwickel verbrauchen beim Kranken noch mehr Energie, weil er will ja heizen! Darum ist in meinen Augen Weidenrindentee zu versuchen oder wenn es auch schnell wirken soll ein Ibu zu nehmen. Das spart die Energie zum noch mehr heizen.
Zitat von BenutzerNeu im Beitrag #14Moment, gesunde u. junge müssen mit Fieber besser zurechtkommen als Kranke? Aber werden nicht nur kranke fiebrig?
Oh da hast du mich aber erwischt😁 Ich meine halt chronisch Kranke. Immunkompetenz muss als Kind erlernt werden, so habe ich das zumindest gelesen. Und es sterben nur Kranke 🤔 Jetzt kann man halt dem Körper vertrauen, im vernünftigen Rahmen, und ihn sein Programm fahren lassen. Oder bei jeder Übertemperatur panisch nachregulieren. Ich bin jemand der hat einmal im Jahr eine Erkältung (evtl. Psychosomatisch?) und ich finde drei Tage rumzugammeln und Staffeln zu schauen etwas schwitzen und Kopfweh nicht so schlimm, im Normalfall sogar schöner als Arbeiten. Eine schwere Grippe oder schwerer Durchfall, Schüttelfrost und extreme Schwäche sind voll kacke. Habe ich sehr selten und auch da vermute ich psychische Überlastung als Schwachstelle des Immunsystems. Und ich nehme nur selten ein Ibu, um es gerade noch zu schaffen arbeiten zu gehen, da nehme ich heute lieber den gelben Zettel und lass mich am Arsch lecken.
Außerdem sollte es Post/Corona Zeiten so sein, dass nicht der Rotzer und Huster auf der Arbeit gelobt wird, sondern der umsichtige Caochpotato Infekt-Kranke. Ne das wird nicht passieren zumindest in meiner kleinen Umwelt. Es werden immer Krankmacher bleiben aus dem Munde der Kollegen.
Zitat von Lucy im Beitrag #17nenn mich altmodisch, aber jemand mit Fieber gehört ins Bett. :-)
Finde ich auch. Es spart auch Energie sich warm einzupacken, die wahrscheinlich wichtig ist um zu kämpfen und heilen. Essen will man da meist nichts.
Aber, es sind auch in Coronazeiten immer die "selben" krank. Da ist man in einer kleinen Firma direkt davon Betroffen mit Überstunden, Urlaubssperren, einfach uns unschön. Da stellt sich dann schon eine gewisses Agro ein, so wie bei manchen Geimpften aus Überzeugung, der trotzdem noch gelockdownd wird, weil die Politik ja nicht anders entscheiden kann. Halt die bösen Querdenker und so....
EVIDENZ LAUT COCHRANE COLLABORATION „SEHR GERING“ Helfen Schmerzmittel bei Otitis media?
ZitatParacetamol schnitt bei der Linderung von Schmerzen in einer Studie mit 148 Kindern besser ab als Placebo. Nach 48 Stunden hatten 10% der Kinder in der Paracetamol-Gruppe Schmerzen, in der Placebogruppe hingegen 25% (Risikoverhältnis [RR] = 0,38; 95%-Konfidenzintervall [KI] = 0,17 bis 0,85).
Ibuprofen könnte ebenso effektiver sein als keine Schmerzmittelgabe. In einer Studie mit 146 Kindern hatten nach 48 Stunden 7% der Kinder in der Ibuprofen-Gruppe und 25% in der Placebogruppe Schmerzen (RR = 0,28, 95%-KI = 0,11 bis 0,70).
Ob Ibuprofen im Vergleich zu Paracetamol die Schmerzen besser lindern kann, ist laut Autoren nicht eindeutig zu bewerten. Ob Ibuprofen in Kombination mit Paracetamol Schmerzen besser lindern kann als Paracetamol alleine, konnte ebenso nicht klar ermittelt werden.
Die Evidenz zur fiebersenkenden Wirkung von Ibuprofen oder Paracetamol war in allen Untersuchungen sehr unsicher. Die Autoren schlussfolgern, dass Paracetamol und Ibuprofen (jeweils in Monotherapie) bei Ohrenschmerzen im Zusammenhang mit einer Otitis Media bei Kindern wirksamer sein können als Placebo. Ob Ibuprofen wirksamer ist als Paracetamol oder eine Kombination aus beiden Schmerzmitteln im Vergleich zu Paracetamol alleine besser wirkt, sei sehr unsicher, und weitere Forschungsarbeiten seien notwendig.
leider halte ich nicht viel von diesen Studien und welche "Evidenz" soll denn nachgewiesen werden? Paracetamol sollte u.a. wegen den bekannten Nebenwirkungen nur sehr eingeschränkt angewendet werden. Ibuprofen ist in Verbindung mit Vitamin C (Magenschutz) sehr gut für verschiedene Beschwerden geeignet: z.B. Schmerzlinderung, entzündungshemmend, gegen Schüttelfrost (Fieber). Nicht oder nur zeitversetzt mit ASS anwenden!
Zitat von Roger im Beitrag #23Ibuprofen ist in Verbindung mit Vitamin C (Magenschutz)
Ob Vitamin C ausreicht um die Hemmung von COX1 und COX 2 zu kompensieren? Und es ist nicht nur der Magen sondern auch die Darmschleimhaut, die betroffen ist.