Das haben auch andere Zeitungen berichtet. Nur keine Panik. Die Angaben sind sowas von unpräzise, in der Form Müll. Kann ja sein, dass man nicht 10 Jahre höchstdosiert B12 einnehmen soll. Dass die Spiegel von B12 meist zufriedenstellend sind, muss nicht stimmen. Man kann es beim Hausarzt bestimmen lassen.
Vitasprint enthält 500 ug, ich nehme periodenweise B12 Ankermann mit 1000 ug. B6/B12 sind wichtig für den Abbau von Homocystein, also der Reduzierung von Entzündungen.
Und dann wieder reißerisch: Vitamin-Präparate erhöhen das Lungenkrebs-Risiko (also alles von A bis K). Wenn man liest, kommen dann die Einschränkungen. Bild-Niveau.
Es ist assoziiert. mit einem höheren relativen Risiko (HR). Vor allem bei Rauchern. Viel weniger bei Nichtrauchern.
Es kann sein, dass B-Vitamine wie alle anderen Vitalstoffe auch bestehenden Krebs zum Wachsen bringen. Er muss aber bereits da sein in diesem Falle.
Es kann auch sein dass es sich hier bei den Nichtrauchern um einen statistischen Ausreisser handelt (Das untere HR des 95%-Konfidenzintervall liegt bei 1,27)
Es kann aber auch sein, dass Leute, die ein riskantes Verhalten zeigen (etwa Asbestbelastung oder Feinstaubbelastung) dieses mit extra Vitaminen auszugleichen versuchen und ihr Risiko tatsächlich damit senken, dies sich aber nicht in der Statisitk zeigt (ihr HR wäre sonst noch höher). Oder dass Ex-Raucher ihren damaligen Konsum durch extra Vitamine versuchen auszugleichen (so jemand bin ich!) und ihr Risiko verglichen mit anderen Ex-Rauchern dadurch sinkt, aber immer noch höher ist als von Niemals-Rauchern. Wer weiss das schon?
Einen kausalen Zusammenhang kann mit diesen Korrelationen jedenfalls nicht zeigen! Dazu müsste man
a) eine biochemische Ursache aufzeigen und
b) beiden Gruppen randomisiert ein Placebo oder eine Vitaminkapsel geben und abwarten.
"Das Risiko war nur für Einzelpräparate nachweisbar, nicht bei Multi-Vitamin-Tabletten."
Habe schon in verschiedenen Quellen gelesen, dass B-Vitamine möglichst zusammen genommen werden sollen. Mir ist bis heute nicht wirklich klar warum. Wenn es stimmt, kann man mit 2/D kaum etwas falsch machen. Allerdings nehme ich zeitweise noch ein Produkt mit Folsäure und Vit. B12 extra. Das Rauchen stoppte ich zum Glück schon vor 45 Jahren.
@Windsurfer was ist gemeint mit 'Multivitamin'..ein Vitamin B Komplex? Ich habe einen B-Komplex einem Freund empfohlen, der immer wieder Nervenschmerzen hatte. Ich dachte bei ihm schon an eine Alkoholiker Neuropathie. Unter Vitamin B hat sich alles gebessert. Nun schickte er mir diesen Artikel und ich weiß nicht, ob ich meine Empfehlung weiterhin aufrecht erhalten kann. Liebe Grüße von Julie
Vor ein paar Jahren war es mal Beta-Carotin bei Rauchern (glaub ich), bei Normal-ge- und -verbrauch halte ich das alles für ziemlichen BS, ... außer vll bei echten Megadosen ...
Also wer jetzt tatsächlich Angst vor seinem bisherigen Vit-B-Komplex bekommt, der greift dann einfach auf die gute alte Bierhefe zurück. Gesünder und natürlicher kann man wohl seinen Vitamin B-und Mineralstoffbedarf nicht decken. Und preiswert dazu.
Zitat von Julie im Beitrag #5@Windsurfer was ist gemeint mit 'Multivitamin'..ein Vitamin B Komplex? ....
Liebe Grüße von Julie
vermutlich, die typische fehlende Präzision bei Laienmedien. In 2/D von Life Ext. sind ja u.a. auch alle B-Vitamine enthalten, deshalb erspare ich mir ein spezielles "Vitamin B Komplex" Präparat. Nach meinem Empfinden haben 2/D aber zu wenig B12 und Folsäure.
"We will argue that nobody ever systematically checked that pellagra was eliminated globally (dietary supplementation mainly happened in rich countries). Pellagra may be common and misdiagnosed masquerading as ‘environmental enteropathy’, poor cognition, eczema, or general ill health and a lack of well-being or poor homeostasis when under environmental stress with shortened lives.38,39
We also argue that environmental insults from trauma, hypoxia, toxins, stress, or mutations (such as in mitochondrial or DNA-repair genes) may require either lifetime or temporary higher doses than normally recommended (15 mg/d).
Controversially, we suggest that many people in rich countries may be on too high a dose. A hyper-vitaminosis B3 state may be common and, like pellagra, have a wide phenotype that includes the metabolic syndrome, several cancers, and some degenerative or neuro-behavioural disorders.40"
ZitatEin Konsum von Nahrungsergänzungsmitteln scheidet aus, selbst hoch dosierte Vitamin-B12-Präparate würden die Serumwerte kaum beeinflussen, allenfalls Injektionen verordnungspflichtiger Präparate könnten die Werte nennenswert erhöhen, aber Patienten mit B12-Therapie waren ja ausgeschlossen worden.
Ich habe gerade mit der Substitution von sublingualem Vitamin B-12 angefangen, da mein HCY-Wert trotz ausreichender Dosierung von Folsäure und B-Vitaminen immer noch bei 13,4 liegt. Referenzwert ist hier <12.0. Nach der ersten Einnahme von sublingualem B-12 fühlte ich mich auch wacher. Die meisten B-Komplexe sind mit Vitamin B-12 meiner Meinung nach etwas unterdosiert.
Also wenn ich mich mit Vitamin B Komplex einnahme besser fühlen würde, würde ich keinen Grund sehen die nicht mehr zu nehmen. Damit ich mich dann wieder schlechter fühle?
Ich weiß zwar nicht ob es dazu eine Studie gibt, aber auch schlechter fühlen erhöht vermutlich das Krebs Risiko, denn Krebs kann vermutlich durchaus auch Psychisch bedingt sein.
Laut dem Video waren 92% der Lungenkrebskranken Raucher. Daher Rauchen ist die Ursache für Lungenkrebs. Von den anderen 8% ist nicht bekannt ob sie Mitraucher waren, nahe von Abgasen gearbeitet haben, zum Beispiel Straßenarbeiter. Vitaminstatus wurde in der Studie nie gemessen. Ich selbst sehe bei den Zahlen keinen wirklichen Zusammenhang zwischen Lungenkrebs und Vitaminen.
Ich habe einige grundlegende Vorbehalte gegenüber der besagten Studie[1]:
1. Wenn eine einzelne Studie zu solch reißerischen Schlagzeilen in den Medien führt, gibt das schon einmal Grund zu einer gewissen Skepsis. Offenbar wurde die entsprechende Studie von den Autoren bzw. dem Institut/Universtät entsprechend "vermarktet" um eine solch massive Verbreitung zu erfahren (in diesem Fall über eine entsprechende Pressemitteilung[2]). Da stellt sich zwangsläufig die Frage: war diese Form der medialen Vermarktung bereits während der Arbeit an der Studie intendiert und hat sich diese Intention auf das Ergebniss ausgewirkt? Wissenschaftsverlage verlangen heute zu Recht von den Autoren, finanzielle Interessenkonflikte offenzulegen, da bekannt ist, dass diese sich Studienergebnisse auswirken können. Was dabei oft vergessen wird, ist dass auch die immerwährende Jagd nach Forschungsgeldern oder aber ganz einfach ein gesteigertes Geltungsbedürfnis - sei es unter Kollegen oder gegenüber einer breiteren Öffentlichkeit - mindestens ebenso starke Anreize darstellen können, die Objektivität einer Studie zu verfälschen.
2. In diesem Zusammenhang ist Theodore Brasky, der Hauptautor der Studie, Brasky wahrlich kein Unbekannter. Vor Jahren hat er schon einmal einen ebenso großen "Mediencoup" gelandet, mit einer Studie due eine höhere Konzentration von EPA/DHA in den Erythrozyten mit einem erhöhten Risiko für Prostatakrebs in Verbindung brachte.[3] Das Problem: obwohl der Zusammenhang statistisch signifikant war, ist er biologisch reichlich unplausibel, da es sich nur um marginal höhere (und nach allgemeiner Auffassung immer noch unzureichende!) Blutspiegel bei britischen Männern handelte, die weit unter den mittleren Blutspiegeln in Ländern lagen, in denen regelmäßig Fisch gegessen wird - und die dabei eine weit niedrigere Prostatakrebsinzidenz haben. Führende Experten haben die Studie dann auch entsprechend harsch kritisiert und den Zusammenhang als bloßes statistisches Artefakt gewertet.[4]
3. Was bedeutet aber "statistisches Artefakt", wenn es doch einen signifikanten Zusammenhang gibt? Zunächst einmal dürfte den Lesern dieses Forums ja bekannt sein, dass ein epidemiologischer Zusammenhang noch keine Kausalität beweist. Bezogen auf die aktuelle Studie, wäre es z.B. denkbar, dass starke Raucher, die bereits mit den negativen Auswirkungen des Rauchens auf ihre Gesundheit zu kämpfen hatten, eben aus diesem Grund Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin B12 eingenommen haben: Das wäre ein Fall von umgekehrter Kausalität, der sich bei Beobachtungsstudien prinzipiell nur schwer ausschließen lässt. Die wahrscheinlichere Bedeutung ist in diesem Fall ist aber: bloßer Zufall. Wie den meisten Lesern dieses Forums ebenfalls bekannt sein dürfte, liegt das wissenschaftliche Signifikanzkriterium bei einer Wahrscheinlichkeit von 95%, dass ein Zusammenhang nicht zufällig ist. Dieses gilt aber immer für einen einzelnen Zusammenhang. Je mehr Zusammenhänge man betrachtet, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass sich rein zufällig ein "signifikanter" Zusammenhang darunter findet. Brasky hat hier die Zusammenhänge zwischen mehreren Subgruppen (Raucher, Nichtraucher, Männer, Frauen) und einer vielzahl an klinischer Endpunkte (von denen vermutlich die meisten unpubliziert bleiben) betrachtet, bei denen, wenn man sie miteinander multipliziert, mit hoher Wahrscheinlichkeit ein "Zufallstreffer" herausspringt.
Gegen ein solches Artefakt spricht aber sowohl die beobachtete Effektstärke bei Rauchern - immerhin eine Vervierfachung(!) des Lungenkrebsrisikos - als auch der Zusammenhang mit der Dauer der Supplementierung. Um die Ergebnisse besser einschätzen zu können, muss man sie daher unbedingt im Kontext der bestehenden Forschung auf diesem Gebiet sehen. Gibt es überhaupt biologisch plausible Mechanismen, durch die B-Vitamine zu einer Erhöhung des Krebsrisikos führen können? Und gibt es andere epidemiologische Studien, die einen Zusammenhang zeigen, oder noch besser: langfristige Interventionsstudien mit B-Vitaminen, die eben nicht nur einen bloßen Zusammenhang, sondern tatsächlich eine Kausalität aufzeigen können?
ZitatGibt es überhaupt biologisch plausible Mechanismen, durch die B-Vitamine zu einer Erhöhung des Krebsrisikos führen können? Und gibt es andere epidemiologische Studien, die einen Zusammenhang zeigen, oder noch besser: langfristige Interventionsstudien mit B-Vitaminen, die eben nicht nur einen bloßen Zusammenhang, sondern tatsächlich eine Kausalität aufzeigen können?
Ich möchte hier mal mit ein paar - möglicherweise unerfreulichen - Daten in die Diskussion einsteigen. Eine Dauersupplementierung von 0.5 mg B9, 50 mg B6, and 0.5 mg B12 hatte in dieser Studie einen deutlichen Effekt auf die Altersuhr - sie tickt unter Supplementierung schneller:
OK, der gemessene Effekt ist nicht allzu groß. Aber da B-Vitamine Kofaktoren für die Methylierung von DNA sind, ist der Effekt zumindest biochemisch plausibel. Wenn die Alterung mit B-Vitaminen ungebremst abläuft, können prinzipiell auch Krebserkrankungen 1-2 Jahre früher auftreten als bei gebremster Alterung, das könnte bereits einen Teil der in Assoziationsstudien beobachteten Effekte mit erklären.
#13 Mir fällt auf, dass im Ca dabei ist. Ca-Suppl. würde ich nicht empfehlen. Habe ich nie gemacht. Allerdings muss man wohl trotzdem etwas zurückhaltend mit B9, B6 und B12 in Verbindung mit D sein. B6 in der Studie mit 50mg finde ich viel, ich nehme 10mg.
Wenn von Methylierung die Rede ist: ist das nicht unpräzise? Was genau wird methyliert? Welches Eiweiß/Polypeptid kann dann nicht mehr hergestellt werden? Was bedeutet das genau für "Alterung"?
Und da ja immer die Rede davon ist, dass das epigenetische Muster wieder zurückgeändert werden kann, z.B. durch HIIT oder Krafttraining: es muss ja irgendwie signalisiert werden, dass dieses Gen jetzt gebraucht wird? In der Muskulatur ist es nachgeiesen? Geht es in anderen Geweben auch (Haut interessiert mich gerade besonders)?
Und zu Vitaminen muss man ja auch sehen, dass gerade die B-Vitamine in sehr vielen "Verarbeitungsschritten" als Co-Faktoren genraucht werden. Also die hormesische Dosis finden, und auch mal weglassen.
Zitat von Prometheus im Beitrag #13 Eine Dauersupplementierung von 0.5 mg B9, 50 mg B6, and 0.5 mg B12 hatte in dieser Studie einen deutlichen Effekt auf die Altersuhr - sie tickt unter Supplementierung schneller:
Das ist zwar ein wenig besorgnisserregend, aber m.E. nicht ausreichend für eine Neubewertung einer Supplementierung mit B-Vitaminen.
1. Ich betrachte die Leukozyten-Telomerlänge inzwischen als eher fragwürdigen Alterungsmarker. Von einigen Grundsätzlichen Bedenken abgesehen (mehr dazu, wenn ich mal eine Rezension zum Buch von Elizabeth Blackburn schreibe), gibt es in der Studienlage einfach zu viele "Ausreißer", z.B. hat diese Studie gezeigt, dass die Telomerlänge stark positiv mit dem Verzehr von rotem Fleisch korreliert, obwohl die Epidemiologie hier eindeutig ein erhöhtes Mortalitätsrisiko aufzeigt.
2. Würde in der o.g. Studie gefundene Assoziation auf einen generellen Pro-Aging Effekt der supplementierten B-Vitamine zurückgehen, müsste der Befund wesentlich weniger spezifisch ausfallen. Es wurde allerdings ein ganz spezifisch erhöhtes Lungenkrebsrisiko bei männlichen Rauchern festgestellt und in der Studie wird das sogar noch weiter auf bestimmte Lungenkrebstypen eingegrenzt. Für andere Krebsarten gab es hingegen nicht einmal eine Tendenz zu erhöhtem Risiko.
3. Gibt es eine ganze Reihe von RCTs, die B-Vitamin-Supplementierung in Zusammenhang mit Krebsrisiko, CVD oder Gesamtmortalität untersucht haben, von denen nur eine einzige (die Brasky wohl den Anstoß zu seiner Untersuchung gegeben hat) tatsächlich ein leicht erhöhtes Lungenkrebsrisiko, viele andere aber keinen signifikanten Zusammenhang gefunden haben (weder eine eine sehr große britische Studie in der langfristig hohe Dosen an Folsäure und B12 verabreicht wurden, weder eine US-amerikanische, in der zusätzlich ebenfalls hochdosiertes B6 verabreicht wurde). Eine große, methodisch hochwertige Meta-Analyse von 2016 kommt zu folgendem Ergebnis:
Effect of vitamin B supplementation on cancer incidence, death due to cancer, and total mortality: A PRISMA-compliant cumulative meta-analysis of randomized controlled trials. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4979769/
ZitatCONCLUSION: Vitamin B supplementation does not have an effect on cancer incidence, death due to cancer, or total mortality. It is associated with a lower risk of skin melanoma, but has no effect on other cancers.
4. Ich habe mittlerweile eine eigene Hypothese entwickelt, um die Beobachtung von Brasky und ggf. auch das Ergebnis der Norwegischen Studie zu erklären. Kurz umrissen (und daher vorerst ohne Quellenangaben, die ich aber bei Interesse gerne nachreichen kann): Supplementierung mit B12 erfolgt, bzw erfolgte bis vor wenigen Jahren sowohl in klinischen Studien als auch bei Selbsteinnahme ganz überwiegend in der Form von Cyanocobalamin. Diese synthetische Form von Vitamin B12 ist bei nicht supplementierenden Personen nicht im Blut nachweisbar - mit Ausnahme von Rauchern, die mit dem Tabakrauch ihrem Lungengewebe erhebliche mengen an Cyanid (Blausäure) zuführen. Nun wird z.B. Hydroxycobalamin als Antidot bei einer Cyanidvergiftung verabreicht, da physiologische Formen von Cobalamin eine extrem hohe Affinität zu Cyanid aufweisen (deswegen ist Cyanocobalamin auch die stabilste und am billigsten herstellbare Form) und es so gebunden seine fatale Hemmwirkung auf die mitochondriale Atmungskette verliert. Der Körper verfügt zwar über andere, physiologisch bedeutendere Entgifungswege für Cyanid (enzymatische Umwandlung in Thiocyanat, das bei Rauchern ebenfalls stark erhöht ist), aber dieser Entgiftungsweg ist interessanter Weise Glutathion-abhängig und dürfte bei chronisch stark erhöhtem oxidativen Stress und dem dadurch bedingten Glutathionmangel - wie etwa im Lungengewebe von Rauchern - nur unzulänglich funktionieren.
Supplementiert man nun sehr hohe Dosen an Cyanocobalamin, könnte sich dadurch das normale physiologische Gleichgewicht der Cobalamine stark zugunsten des Cyanocobalamins verschieben und dadurch (analog zum Effekt von alpha-Tocopherol-Supplementierung auf den Blutspiegel von anderen Tocopherolen) absolut gesehen weniger Caynid-affines Cobalamin vorhanden sein und die Lunge damit einen möglicherweise wichtigen Stoffwechselweg zur Cyanid-Entgiftung einbüßen.
Besteht ein direkter Zusammenhang zwischen B12-Überdosierung und Krebs?
Eine Reihe von Untersuchungen brachte das Ergebnis hervor, dass erhöhte Serumwerte bezüglich Vitamin B12 mit Tumoren in einigen Organen in einen direkten Zusammenhang gebracht werden können. Bisher konnte nur der Beweis nicht erbracht werden, ob das nur ein Symptom für einen gestörten Stoffwechsel war, welcher Krebs nach sich zog oder das Vitamin direkt verantwortlich für den Krebs war.
In einer Forschungsreihe arbeitete eine Gruppe Experten mit dem dänischen Gesundheitsregister. Hierbei wurden die Daten von rund 334.000 Menschen herangezogen, welche sich unter ärztlicher Aufsicht zwischen 1998 und 2009 einem genauen Vitamin-B12-Test unterzogen hatten. Bei keiner dieser Personen zu zum Zeitpunkt der Untersuchung ein Tumor festgestellt werden. Es folgte eine Gegenüberstellung von 6% dieser Gruppe mit zu hohen B12-Werten und den restlichen 94%.
Im nächsten Schritt recherchierten die Forscher im dänischen Krebsregister, bei welchen von diesen 334.000 Menschen in den folgenden Jahren ein Tumor entstanden war. Die Statistik zeigte, dass auffallend viele der Patienten mit erhöhten B12-Werten einen Krebs entwickelt hatten.
Das Krebsrisiko war bei Patienten mit mehr als 800 pmol Vitamin B12 pro Liter Blut um das 6,3-Fache erhöht. Ein B12-Anteil von 600 bis 800 pmol pro Liter Blut erhöhte das Risiko immerhin noch um ein 3,5-Faches. Die Gefahr, einen Tumor zu entwickeln lag aber nur im ersten Jahr so hoch. Sie sank, je länger die Blutuntersuchung zurücklag.
Der erste Hinweis, dass Vitamine unter bestimmten Umständen auch Krebs verursachen, stammt aus dem Jahre 1994. Vom National Cancer Institute. Diese ATBC-Studie kennen Sie: War zwar nicht signifikant, ergab aber eine Tendenz von 18 Prozent mehr Lungenkrebs beim Raucher. Dies wurde bestätigt in einer zweiten Studie, genannt CARET-Studie 1996. Dort fanden sich 28 Prozent mehr Lungenkrebs beim Raucher nach Einnahme von Beta-Carotin.
Prof. Greenwald vom National Cancer Institute hat diese zwei Studien 2003 sehr ausführlich, gründlich, kritisch und seriös analysiert und kommentiert. Das Beste, was man zum Thema lesen kann (J Natl Cancer Inst (2009) 95 (1); E1 .doi:10.1093).
Ergebnis: Man hätte die Studien wohl besser nicht unternehmen sollen. Denn man hat offensichtlich Menschen geschadet. Das darf man nicht.
Nur: Man hätte eben seinerzeit, 1985, noch nicht gewusst, dass im Körper des Rauchers gesunde, krebsschützende Stoffe wie Beta-Carotin chemisch in das Gegenteil verwandelt werden können. Der Clou dieses kritischen Artikels ist in meinen Augen aber eine entlarvende Zahlenangabe. Die uns - vielleicht erstmals - klar macht, worum es hier wirklich geht. Es geht, in den Worten von Prof. Greenwald darum, dass das Risiko für Lungenkrebs
angestiegen sei auf etwa 6 Krebsfälle pro 1 000 Teilnehmern durch Beta-Carotin
verglichen mit sowieso 5 Krebsfällen pro 1 000 Teilnehmern in der Kontrollgruppe.
Es geht also um ein Promille. Die ganze Aufregung, das ganze Sensationsgehasche (Spiegel: "Die Vitaminlüge", Focus: "Erhöhtes Krebsrisiko...") dreht sich also um ein Promille. Ein Fall von Lungenkrebs mehr unter 1 000.
Drehen Sie es doch einfach um: Hätte man in den gleichen medizinischen Zeitschriften berichtet, dass Beta-Carotin beim Raucher einen Lungenkrebs unter 1 000 Teilnehmern verhindert hätte, dass also 1 000 Menschen sechs Jahre lang täglich Beta-Carotin schlucken sollten, um bei einem Krebs zu verhindern, dann hätte wohl...
...zumindest Spiegel, Focus, die "Welt" eher hämisch von der "ach so gewaltigen" krebsverhindernden Wirkung von Beta-Carotin gesprochen. Die ja wohl praktisch nicht nachweisbar sei. Und hätten dann vermutet, dass große Vitaminfirmen hinter diesen Arbeiten stecken würden.
Fazit: Lesen Sie einfach jede einzelne Studie, in welcher kritisch über Vitamine berichtet wird. Lesen Sie genau. Sie werden wohl in jedem Fall einen Promille-Effekt entdecken.
Quelle: strunz.com
ZitatZur Technik des gekonnten Abservierens 11.10.2017
Leicht zu erklären. Sie brauchen ja nur zuzugucken, wie es - nach vielen anderen verdienstvollen Männern in der CDU – gerade unserem Horst geht. Thema abservieren. Horst Seehofer, der mich einmal öffentlich im Radio als „besonderen Arzt“ gelobt hat. Seither mag ich ihn. Verständlich. Aber gegen die Meisterin ist nun einmal kein Kraut gewachsen.
Kennen Sie aus der Medizin. Die Vitaminlüge des Spiegels. Betacarotin macht Lungenkrebs. Ich hatte die zwei Studien (aus derselben Quelle) ausführlich besprochen. Dass sich 8 Jahre danach die Studienleitung öffentlich entschuldigt, die Studie zurücknimmt, sie „hätte gar nicht stattfinden dürfen“, weil es etwas so absolut unnatürliches wie den Raucher weltweit nirgends wo gäbe. Bei keinem Säugetier. Ein Lebewesen ohne Vitamin C. Mit dem man bitte keine Späße treibt und mit Betacarotin füttert.
In der Entschuldigung steht ausdrücklich, dass nicht viel Schaden angerichtet worden sei: Statt 7 Promille seien eben 8 Promille (Promille) erkrankt. Heißt: Das Ganze war von vornherein lächerlich.
Was bleibt? Betacarotin macht Lungenkrebs. Oder generell im SPIEGEL: Vitamine können töten. Und das hat sich in den Gehirnen von Ihnen und von den meisten Ärzten auch so festgesetzt.
Das nennt man die Kunst des Abservierens.
Ganz neues Beispiel: Jetzt machen B-Vitamine Lungenkrebs. Hab ich gerne kommentiert. Selbstverständlich das gleiche Schema.
Kommen wir zur Technik. Fasziniert hat mir immer das Spektakel des Otto-Motores. Da wird ein Zylinder maximal beschleunigt, abrupt abgestoppt auf null, und dann entgegengesetzt maximal beschleunigt. Und das Millionen Mal. Das soll gesund sein? Für mich kann so etwas nur einem schwerkranken Gehirn entspringen.
Dann kam Wankel. Der hat das Ganze vernünftig zum Kreiseln gebracht. Hier wird nix mehr hin und her beschleunigt, hier dreht sich’s rund im Kreis. Vernünftig. Dumm für die Autoindustrie. Für VW. Für BMW. Was tut man? Abschießen. Wie macht man das? Dichtung. Dichtung stimmt immer. Jeder Ingenieur weiß: Bei jeder Maschine entscheidet die Dichtung. Gleichzeitig der Schwachpunkt. Selbstverständlich auch bei Wankel.
Also hat man gemunkelt: Die Dichtung. Dass der Ro80 ohne weiteres 80.000 km fuhr, geschenkt. „Dichtung!“ klingt so schön. Hat den Motor abserviert. Gekonnt.
Dann kam mein Großvater. Hat den genialen Direkt-Motor erfunden: Kohle wurde gleich in Energie verwandelt. Nicht erst verbrannt, Wasser erhitzt, Wasserdampf treibt dann die Turbine, sondern direkt. Der Kohlenstaub-Motor. Blöd für die Maschinen-Industrie. Versteht man. Was tut man? „Die Dichtung“. Jeder Motor hat zunächst Dichtungs-Probleme. Dafür gab es ja nun Tausende von Ingenieuren und Millionen von Denkstunden. Beim Otto-Motor. Beim Kohlenstaub-Motor gab es nur meinen Großvater. Allein.
Also starb der Motor, wie gewünscht, und wie ich in Wikipedia (das erste Mal in meinem Leben) nachlesen darf (danke, Forum!) an der Dichtung plus der Abnutzung. Klingt gut. Gekonnt abserviert.
Jetzt kommt’s.
Les ich gerade im Görlitzer Boten ca. 1938, dass so ein dummer Kohlenstaub-Motor gerade im Dauerlauf 4.000 Stunden erreicht hat. Zwischenbericht. Also rechnen wir:
Wenn 1 Stunde in einem Fahrzeug nur 50 km/h entspricht, dann waren das gerade 200.000 km. Im Dauerlauf. Als Zwischenstand.
So viel zur „nicht funktionierenden Dichtung und zu großer Abnutzung“. So viel zur Technik des „gekonnten Abservierens“.
Noch einmal: Einen Motor, der soeben 200.000km im Dauerbetrieb hinter sich hat abzuservieren wegen „Dichtungs- und Abriebsmängel“: Wie dumm klingt denn das?
Drum lesen wir in dem Originalbrief (News vom 17.09.2017) auch davon, diesen Motor erneut zu bauen. Die haben offenbar Wikipedia nicht gelesen.
Erinnern Sie sich noch an Kanzler Schröder und „Dieser Professor da aus Heidelberg“? Tolle Technik. Der war weg vom Fenster.
Menschen sind immer gleich. Die wollen ihren Posten behalten. Die wollen ihre Altersversorgung voll. Die wollen keinen Fortschritt. Gilt in der Medizin (Universitäts-Professoren sind unkündbar) genauso wie in der Auto-Industrie.
manche von Ihnen kennen die Titel-Story des Spiegels dieser Woche (3/2012): Interessiert alle die nicht, die keine Vitamine nehmen. Verunsichert viele von Ihnen, die dies in der Vergangenheit getan haben. Ein kleiner Teil von Ihnen, liebe Leser, ist informiert und lächelt über diese Titel-Story.
Dann lassen Sie uns mal lächeln:
Die Vitaminlüge beruht auf genau vier Großstudien. Die der Spiegel zitiert. Ich kenne etwa 15 solche negativen Studien, dafür einige Hundert positive Studien. Selbstverständlich zitiert der Spiegel - er möchte nicht helfen, möchte nicht heilen, möchte nicht aufklären, sondern möchte Auflage machen - selbstverständlich zitiert der Spiegel vier negative Studien. Drei davon finden Sie bereits in meinen News besprochen. Aber gerne noch einmal:
Vitamin E macht 17% mehr Prostatakrebs. Dazu News vom 03.11.2011. Sie finden dort den Nachweis, dass Vitamin E Prostatakarzinom um 71% verhindert. Peinlich. Vitamine erhöhen die Sterblichkeit von 232.550 Menschen. Dazu News vom 20.05.2010. Mehrfach im Ersten Deutschen Fernsehen (Studie von 2007). Einfach nur peinlich. Betacarotin lässt Lungenkrebs beim Raucher um 18% ansteigen. Studie von 1994. Dazu News vom 02.07.2008. Einfach nur peinlich. Diese Studie wurde übrigens vorzeitig abgebrochen. Hier irrt der Spiegel rein handwerklich: Diesen Studienabbruch schreibt er einer anderen Studie zu. Peinlich. Betacarotin vermehrt Lungenkrebs beim Raucher. Studie von 1996. Diese Studie wurde nicht abgebrochen. Hatte ich bisher nicht besprochen. Wissen Sie weshalb? Weil ich lesen kann. Englisch. Ich lese: In summary, we found no overall reduction in the incidence of lung cancer or in mortality due to this disease among male smokers who received dietary supplementation with alpha-tocopherol, beta carotine, or both in this large trial in Finland. Für bayerische Leser: Betacarotin hat nicht geholfen, hat nicht geschadet. Es gab nur "eine Tendenz".
Das war's eigentlich. Selbstverständlich werden wir von den geschätzten 15 Negativstudien (von 1994, 1996...!) auf dieser Welt in den nächsten 10 Jahren immer noch mehr hören. Seit drei Tagen weiß ich weshalb: Pharmafirmen investieren 20% des Umsatzes in Marketing. Also auch in solche Studien. Umsatz heißt hier 100 Milliarden Dollar.
Für kritische Leser: Ein Körnchen Wahrheit (die "Tendenz") steckt freilich in den Vitamin E und Betacarotin-Studien. Die Studien sind von vorneherein falsch angelegt. Die Erklärung finden Sie in den News vom 10.03.2007: "Gegen Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens".
Dem ist nichts hinzuzufügen. Siehe auch News vom 06.12.2010.
Deutlicher geht's nicht. Wissenschaftlich exakter geht's nicht. In der Uni Brüssel, im Institut für Pharmakokinetik äußert sich Prof. Taper zur Wirkung der
Vitaminkombination C und K 3
auf Tumorzellen. Und zeigt, zusammenfassend, belegt mit 60 Literaturstellen, dass die zwei Vitamine, nämlich Vitamin C und Vitamin K 3 sowohl bei Zellen im Reagenzglas wie auch in krebstragenden Tieren
das Tumorwachstum verhindert Chemotherapie in seiner Wirkung verstärkt Resistenz überwindet Die Zahl der Metastasen verkleinert
Sie kennen diese Aufzählung. Erinnert sehr an Longo und Lee (News vom 09.12.13, www.drstrunz.de). Einen Tumor verschwinden lassen, Krebszellen empfindlicher machen gegenüber der Chemotherapie, das schafft auch ketogene Kost. Und hier: zwei Vitamine.
Manchmal könnte ich laut schreien. Sie erinnern sich? Die Vitaminlüge im Spiegel? Oder unsere DGE: Vitamine haben wir alle genug?
Richtiger wäre wohl die Formulierung: Krebs haben wir alle genug. Stimmt. Betrifft ein Drittel der deutschen Bevölkerung.
In dieser biochemischen Arbeit wird präzise beschrieben, auf welchem Wege diese zwei Vitamine Krebszellen abtöten. Besser gesagt: beim Selbstmord (Apoptose) unterstützen.
Diese Arbeit hat mir Dr. Coy zugeschickt. Danke! Erklärt mir die Bemerkung des Chemikers Dr. Dirk Klante in seinem wundervollen Buch "Mir geht`s gut" auf Seite 142. Wo er Vitamin K 3 ausdrücklich empfiehlt zusätzlich zur Vitamin C-Infusion. Frage an Sie, lieber Leser: weshalb muss ein kleiner Provinzarzt wie ich solche Infos sammeln und täglich per Mail an Sie weitergeben? Weshalb tun das nicht onkologische Zentren in den großen Unikliniken? Natürlich kenne ich die Antwort...
Quelle: Anticancer Res 28:2727-2732 (2008)
Zitat Und noch einmal - die Vitaminlüge! 12.04.2013
Vitamine, zusätzlich eingenommen, können Krebs machen. Diese Feststellung, sensationell aufgemacht im Spiegel 2012 ("Die Vitaminlüge") gründet auf zwei Studien.
Die erste von 1994. Nennt sich ATBC-Studie. Dort fand sich 18% (nicht signifikant) mehr Lungenkrebs beim Raucher nach Betacarotin. Fand sich freilich auch 35% weniger Prostatakrebs durch Vitamin E. Davon hören Sie nichts.
Die zweite Studie stammt aus 1996. Nennt sich CARET. Und die ergab, dass Betacarotin beim Raucher 28% mehr Lungenkrebs verursacht.
Ich lese in dieser CARET-Studie ganz andere Dinge. Weil ich sie lese. Das unterscheidet mich von Journalisten. In der Studie wurden nämlich 3 Gruppen Menschen studiert: Asbestarbeiter, Raucher und Ex-Raucher.
Beim Asbestarbeiter fand sich unter Betacarotin 40% mehr Lungenkrebs, beim Raucher 42% mehr Lungenkrebs, beim Ex-Raucher aber 20% weniger Lungenkrebs. Die drei Befunde wurden anschließend zusammengewürfelt.
Heißt also, dass Betacarotin Lungenkrebs verhindert. Beim normalen Menschen. Bei zwei Drittel von uns. Uns Nichtrauchern. Und Ex-Rauchern. Davon hören Sie freilich nichts. Wohl verstanden: Betacarotin als Kapsel zusätzlich gegeben.
In der Studie stehen aber noch andere, hocherfreuliche Dinge, von denen Sie nichts lesen:
Man hat zu Beginn der Studie im Blut den Betacarotinspiegel gemessen. Und kann zeigen, dass ein höherer Betacarotinspiegel im Blut in der Placebo-gruppe den Lungenkrebs um 24% vermindert, und selbst unter Betacarotin den Lungenkrebs noch um 20% vermindert.
Betacarotin, im Blut vor Studienbeginn gemessen, vermindert also Lungenkrebs auch beim Raucher. Haben Sie davon im Spiegel gelesen? Natürlich nicht.
Dieser letzte Befund erklärt übrigens, weshalb Betacarotin, isoliert als Kapsel gegeben, beim Raucher tatsächlich schädlich sein kann. Dagegen Betacarotin in der Nahrung (das hat man im Blut gemessen) den Lungenkrebs verhindert.
Das liegt daran, dass in der Nahrung neben Betacarotin noch andere antioxidative Substanzen enthalten sind. Beispielsweise Vitamin C.
Wir wussten längst, schon aus den 60er Jahren, dass Vitamin E oder Betacarotin beim Raucher schädlich werden können, weil diese Vitamine "sich verbrauchen", selbst zu freien Radikalen werden. Das aber wird verhindert durch Beimengung von Vitamin C. Was der Raucher nun einmal leider nicht im Blut hat. Weil er raucht.
Deshalb waren die ATBC-Studie und die CARET-Studie von vorneherein unethisch. Man hätte wissen können, dass man den Rauchern schadet. Auch darüber gibt es Kommentare in der Literatur (News vom 15.03.12). Von denen Sie natürlich nichts hören.
Zitat Multivitamine verhindern Krebs auch bei Kindern 09.02.2013
Erwachsene werden durch Multivitamine geschützt. Vor Krebs. Nach strengsten wissenschaftlichen Kriterien bewiesen in der nagelneuen Ärztestudie an 15.000 Ärzten. Multivitamine verhindern Krebs-Rezidiv (27%), Darmkrebs (11%), Lungenkrebs (16%), Blasenkrebs (28%) (siehe News vom 29.10.12).
Das gleiche gilt aber auch für Kinder. Bewiesen schon 2007 (Clin Pharm Therap 81,685-691(Mai 2007). Zunächst die Fakten, dann ein Kommentar.
Fakten: Schwangere bekommen Folsäure. Um Missbildungen der Säuglinge zu verhindern. Bei dieser Gelegenheit entdeckte man, dass Folsäure auch manche Krebsarten bei Kindern reduzierte. Diese Entdeckung war der Anlass für die jetzige Studie. Forscher aus dem Torontos Hospital for Sick Children haben systematisch die gesamte Literatur von 1960 bis Juli 2005 durchgeforscht. Gesammelt wurden Studien über den Zusammenhang von Multivitamineinnahme der Schwangeren und Krebsarten der Kinder. Zwei "blinded independent reviewer", also unabhängige Fachleute, haben die Artikel nach wissenschaftlicher Qualität beurteilt. Gefunden wurden 61 einwandfreie Studien, von welchen schlussendlich 7 auch die kritischsten Einwände überstanden. 7 Artikel aus 45 Jahren also. Der sensationelle Befund war, dass werdende Mütter, die Multivitamine nehmen, das Risiko für drei Krebsarten bei ihren Kindern senken können. Es fanden sich
ein 47%iger Schutzeffekt gegen das Neuroblastom 39% weniger Leukämiefälle 27% weniger Gehirntumoren
Ganz bewusst spekulieren die Forscher eben nicht darüber, welches der enthaltenen Vitamine hier wirksam war. Zwei Bemerkungen:
All solche Studien mit Prozentzahlen wie 27% oder 47% zeigen immer nur eine Tendenz. Noch nie wurde untersucht, was passiert, wenn man die - mit Sicherheit extrem niedrige - Multivitamindosis verdoppelt oder vervierfacht. Dabei sagt einem der gesunde Menschenverstand, dass die Schutzwirkung dann verstärkt wird. Das eindeutige Ergebnis der oben genannten Erststudie an Erwachsenen so wie dieser Kinderstudie zeigt erneut, wie falsch übliche Vitaminstudien angelegt sind. Wie falsch es ist, ein einzelnes Vitamin zu testen. Kommt in der Natur nie vor: In der Natur gibt es ausschließlich Multivitamine. Also sollte man auch Multivitamine testen.
Besonders prägnantes Beispiel war ja die Tatsache, dass Betacarotin "given alone to smokers" (News vom 15.03.2012) schädlich sein kann. Zusammen mit anderen Antoxidantien aber Lungenkrebs auch beim Raucher zu ca. 70% verhindert.
Es wird Zeit, dass wir uns besinnen. Vitamine sind essentiell. Ohne Vitamine ist Leben nicht möglich. Der falsche Eindruck, den einige wenige Einzel-Vitaminstudien erweckt haben, und der selbstverständlich gierig von den Medien verbreitet worden ist (Spiegel: Die Vitaminlüge) hat zu einer (künstlichen) Diskussion geführt, die nur unwürdig genannt werden kann.
Ein bisschen Anstand sind wir - auch unseren Kindern, siehe diese Studie - schuldig. Vitamine helfen!
Zitat von Julie im Beitrag #1http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/krebs/symptome/nahrungsergaenzungsmittel-b-vitamine-erhoehen-das-lungenkrebs-risiko-aber-nicht-fuer-beide-geschlechter_id_7505104.html
Gruselig... also der Zeit-Artikel....
- Das Folsäure mist ist (und nicht L-Methlyfolat), was wissen wir schon lange -->Allerdings mischen gerade eher die Standard-Pharma-Unternehmen immer noch billige Folsäure in die Schwangerschafts-Präparate & Co.
- Das B-12 als Cyano-Colbalamin absoluter Mist ist wissen wir auch schon lange -> Cyanid-Gruppen sind nicht gesund und Cyano-Colbalamin hat einen sehr ungünstigen Biochemischen Weg bis daraus aktives B12 wird... -->Allerdings mischen gerade eher die Standard-Pharma-Unternehmen immer noch billiges Cyano-Colbalamin in die Schwangerschafts-Präparate & Co.
Nun gibts also eine Studie, die nur auf die B12 Serumswerte schaut und dann sagt: Wenn Die hoch sind.. gibts viel Lungenkrebs. Aber in der ganzen Studie und auch den anderen 2 B12-Studien die Smolik anführt kein Suchtreffer auf "Methylc", "Adensy", "Cyano" oder "Hydroxo"... also die B12 Formen.
Die haben sich wirklich nie Gedanken gemacht wie der hohe B12-Spiegel erreicht wird...
Eine Studie hat dann auch primär "Folat/Folsäure" (ohne da spezifisch zu werden was denn nun) mit und ohne B12 (ohne spezifisch zu werden!) verglichen und immer war Folat/Folsäure mit oder ohne B12 irgendwie ungut.
Ich denke all die Testleute haben auch nicht nur B12 Supplementiert, sondern ggf. einen Komplex mit Folsäure die ganz, ganz scheiße ist! Das ist aber schon lange klar....
Die ganze Studie und die Aussage (Korrelation.....) beweisen mal absolut nix, weil auf die simpleste Frage: "Welche B12-Form? und wurde sonst noch ggf. Foläure supplementiert?" - keine Antwort gegeben wurde.
Und das fällt einem mit der Vita von Smolik nicht auf?
Soll ich lachen oder weinen oder mir andere Gedanken machen?
ich glaube Focus hat die letzten Jahre nur Müll verzapf. Ich erinnere mich an gar keinen guten Artikel. Ich habe meinen B Komplex umgestellt. er enthält die von dir genannten 'guten' B-Formen und Folat. Liebe Grüße von
Zitat von Julie im Beitrag #23ich glaube Focus hat die letzten Jahre nur Müll verzapf.
Hi Julie,
das Problem das ich sehe sind Menschen die in vielen Organisationen sitzen, Ausbilden und auch beim BVL mitmischen.... - also an vielen Schlüsselpositionen auf einmal sitzten. Wenn jemand wie der auf solche simplen Fehler in den Studien herenfällt bzw. daraus selber ein Problem mit B12 generiert... was bedeutet das langfristig für unsere NEM's? Hat so ein Menschen das wirklich nur 'übersehen' - oder steckt mehr dahinter?
Vor 3 Jahren, also vor meiner intensiven Beschäftigung mit NEM's & Co. hätte ich gar nicht das Know-How bzw. die "Kompetenz" gehabt diese 'Kreativen Ansätze' in den Studien überhaupt zu erkennen bzw. die richtigen Fragen stellen zu können.
Mich beschleicht immer mehr das Gefpühl, das alles was wirkt "schlecht gemacht wird" - aber alles das was bewiesenermaßen Schlecht ist - weiter verwendet wird (-> Cyano-B12 und Folsäure)... das Zeug ist dann auch fast in jedem Schwangerschafts-B-Komplex (Standard-Pharme) enthalten, bzw. auch in Cerialien wie Cornflakes & Co. Ganz, ganz gruselig... könnte man ja auch gleich Gift hinzufügen und ausloben...
sehe ich genau so. Die Welt steht auf dem Kopf. Es geht darum, uns nicht in bester Gesundheit zu halten. Siehe auch die Empfehlungen der DGE zur Dosierung von Vitamin D. Am gesunden Menschen wird nichts verdient. Ich hatte schon die Vermutung mit diesen verdrehten Studien schon vor Jahren, wurde aber von allen Seiten als Verschwörungstheoretikerin abgetan. Ich fürchte mich auch vor Impfungen. In mich komm nichts mehr rein. Leider muss ich zuschauen, wie meine Enkelin wild durchgeimpft wird. Was ich sage, ist alles Humbug. Es wird auf meinen Sohn gehört, der das im Studium schon alles richtig gelernt hat. (Big Pharma Lernstoff?) Man muss sich schlau machen, sonst ist man verloren. Sogar bei den Tieren wird diese Folsäure in die Nems beigemischt. Ich mache es jetzt wie @larissa es mir geraten hat und gebe etwas von meinem B Komplex ins Futter. Liebe Grüße von julie