Seit etwa einem Monat, werden in der Schweiz jetzt Burger verkauft, die aus Mehlwürmern hergestellt werden!
Mehlwurm-Burger Schweiz: Coop-Supermarktkette verkauft demnächst Insekten-Burger In der Schweiz ist der Verkauf von Insekten als Nahrungsmittel im Frühjahr legalisiert worden. Die Supermarkt-Kette Coop will jetzt Burger aus Mehlwürmern anbieten. http://www.augsburger-allgemeine.de/pano...id42402801.html
Schweizer Supermärkte verkaufen Burger aus Insekten Die Burger stammen von einem Schweizer Startup und bestehen aus Mehlwürmern. Laut der Behörde für Lebensmittelsicherheit ein Novum in Europa. http://diepresse.com/home/wirtschaft/eco...er-aus-Insekten
2013, war zum ersten mal in den Medien davon die Rede, dass die UNO das essen von Insekten in den westlichen Ländern forcieren will. Begründet wurde dies eben damit, dass die steigende Weltbevölkerung sonst bald nicht mehr zu ernähren sei. Insekten sollen weit umweltschonender zu züchten seien, als die Tiere, die derzeit im Westen gegessen werden.
Empfehlung der UN Esst Insekten! Etwa zwei Milliarden Menschen ernähren sich auch von Insekten, während die Bevölkerung im Westen sich bei dem Gedanken eher ekelt. Die UN möchte das ändern.
ZitatEs mag abseitig klingen, doch Ernährungsexperten wollen mehr proteinreiche Insekten auch auf unsere Teller bringen. Gezüchtete Käfer, Heuschrecken oder Raupen könnten auch dem Kampf gegen den Hunger dienen. Im Westen gibt es da aber noch die "Ekel-Schranke". Insekten als Nahrungsquelle - bei dem Gedanken ekelt es den meisten Menschen in den westlichen Industrieländern. Selbst mit schönen Alliterationen wie "leckere Libellen" oder "Grillen vom Grill" lassen wir uns kaum dazu verlocken, solche Krabbeltiere zu probieren. Während sich weltweit etwa zwei Milliarden Menschen zumindest teilweise von Insekten - darunter auch Bienen, Ameisen, Raupen und Wasserwanzen - ernähren, finden sie sich in Europa nur auf exotischen Märkten.
Und doch sollten wir uns vielleicht an den Gedanken gewöhnen, dass solche Tiere auf dem Speiseplan der Zukunft stehen: Die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) in Rom lädt dazu ein, im Westen die "Ekel-Schranke" gegen die eiweißreichen Tierchen abzubauen und mehr regelrechte Aufzuchtfarmen etwa in Südostasien zu errichten.
Käfer, Heuschrecken, Zikaden Uno empfiehlt Insekten als Nahrungsmittel Als Ausweg aus der Hungerkrise hat die UNO Insekten vorgeschlagen. Sie hätten nicht nur einen hohen Nährwert, sondern seien auch nachhaltig in der Zucht und schafften Arbeitsplätze. Auf dem Speiseplan stehen Käfer, Bienen und Heuschrecken.
Zitat Weil Hunderte von Millionen Menschen weltweit hungern und es auch sonst gute Gründe dafür gibt, kommt die FAO nach langen Forschungen auf die fast 2000 essbaren Insektenarten auf der Erde zurück. Während sich weltweit etwa zwei Milliarden Menschen zumindest teilweise von Insekten - darunter auch Bienen, Ameisen, Raupen und Wasserwanzen - ernähren, finden sie sich in Europa nur auf exotischen Märkten oder auf den Tellern von Einwanderergruppen. Die Verbraucher, die Politik und die Investoren des Nahrungssektors müssten über die Vorzüge der Insekten in Aufklärungskampagnen noch informiert werden, so die FAO.
Umweltfreundliche Krabbler
"Die Insekten, so zeigt sich, produzieren weniger Treibhausgase und Ammoniak als Kühe und Schweine. Sie benötigen deutlich weniger Land und Wasser als die Viehzucht." So wirbt die UN-Organisation in ihrer am Montag veröffentlichten Bestandsaufnahme über die essbaren Insekten für einen Ausbau der Aufzucht auf speziellen Farmen. Denn das schafft Arbeitsplätze, die auch noch ökologisch nachhaltig sind. Dabei liefern viele Insekten im hohen Maße ungesättigte Fettsäuren, viel Eisen, Fett, Mineralien und Vitamine. Als ein Vorteil gilt auch, dass diese Tierchen oft dort gesammelt oder gezüchtet werden, wo man, zumindest bisher, keine Pestizide anwendet. Vor allem in den Wäldern.
Lebensmittel: UN empfiehlt Verzehr von Insekten statt Brot und Milch Die UN Lebensmittel-Behörde FAO hat die Menschen in aller Welt aufgerufen, ihren Hunger durch den Verzehr von Insekten zu stillen. Wespen und Käfer seien als Nahrungsmittel noch viel zu wenig genutzt. Sie enthalten viel mehr Proteine als Rinder. Restaurants sollten die Insekten als Delikatessen auf ihre Speisekarten aufnehmen.
ZitatDie FAO empfiehlt nämlich, das Problem des Hungers in der Welt dadurch zu beenden, dass der menschliche Speiseplan um eine neue, „bislang ungenutzte“ Form der Ernährung erweitert werden solle.
Esst Insekten, wenn Ihr Hunger habt!
So ruft die FAO den Konsumenten auf aller Welt in einem neuen Bericht zu. Das Konzept stammt von Menschen, die es wissen müssen: Professoren aus Princeton, Harvard und dem MIT haben sich die Welt aus ihren Forschungs-Laboratorien einmal näher angesehen und kommen zu dem Schluss, dass das Hungerproblem mit dem Verzehr von Insekten mit einem Schlag gelöst werden könne.
Wespen, Käfer und andere Insekten fliegen nach Ansicht der UN ungenutzt durch die Gegend und sollten als das Nahrungsmittel der Zukunft betrachtet werden. Dazu empfiehlt der Bericht den Aufbau von Insekten-Farmen: „Insekten gibt es überall und sie vermehren sich rasch. Sie haben hohe Wachstumsraten, sind gute Futterverwerter und schaden der Umwelt nicht.“
Die Insekten enthielten, so die Forscher, wertvolle Proteine, Mineralien und Fett. Sie seien das ideale Lebensmittel speziell für unterernährte Kinder.
Ein weiterer Vorteil: Insekten müssten nicht gefüttert werden. Das heißt, sie fliegen den Menschen geradezu in den Mund, ohne dass der Mensch dafür etwas tun müsste.
Allerdings ist der UN bewusst, dass es beim einen oder anderen menschlichen Erdenbürger noch gewisse Vorbehalte gegen die Wespe zum Frühstück, die Mücke zur Brotzeit oder den gebratenen Regenwurm zum Mittagessen geben könnte.
Daher schlagt die FAO vor, des „Status der Insekten anzuheben“. Insekten sollten daher in Kochrezepte aufgenommen werden und sich künftig auch auf den Speisekarten von Restaurants finden.
Bienen, Ameisen, Libellen Uno empfiehlt Insekten als Nahrungsmittel Im Kampf gegen den Hunger haben die Vereinten Nationen einen neuen Vorschlag: Insekten passen wegen ihres hohen Nährwerts demnach gut auf den Speiseplan. Auch sei ihre Zucht klimafreundlich. Als essbar gelten Bienen und Zikaden. Forscher prüfen bereits weitere krabbelnde Alternativen. http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensc...r-a-899496.html
Langsam aber sicher, scheint es den Leuten ernst zu werden, mit dieser Empfehlung. Seit ca. einem Jahr stößt man pausenlos auf Artikel, in denen Insekten als schmackhaft und gesund gelobt werden und Rezepte werden auch schon verbreitet! Es wird so getan, als sei es das normalste auf der Welt Insekten zu essen. Ab 2018 sollen Insekten in der EU offiziell als Lebensmittel verkauft werden dürfen.
Insekten essen: So gesund sind Heuschrecken, Maden und Co.
ZitatInsekten sind eine wahre Proteinquelle
Außen knusprig, innen zart und cremig. Ja, so schmecken fritierte Heuschrecken. Und groß kochen müssen Sie auch nicht können. Einfach die Grillenbeine und -flügel vor dem Rösten herausrupfen. Bei Kakerlaken, vor allem bei den ganz dicken und fetten, wäscht man die äußere Wachsschicht vor dem Kochen mit Zitronensaft ab. Naaa, knurrt schon der Magen?
Und Insekten sind nicht nur lecker, sie sind auch noch gesund und für jede Diät empfehlenswert. Kaum Kalorien, dafür jede Menge Vitamine, Eiweiß und Proteine.
Grillen bestehen beispielsweise zu 12,9 % aus Eiweiß, zu 8,6 % aus Fett und zu 5,1 % aus Kohlenhydraten. Außerdem enthalten Sie 75,8 mg Calcium und 9,5 mg Eisen pro 100 Gramm. Kleinen Vergleich gefällig: Durch den Fleischwolf gedrehtes Schwein hat im Vergleich 22,5 g Eiweiß und 14 g Fett, keine Kohlenhydrate, und nur 18 mg Calcium und 2,4 mg Eisen pro 100 Gramm. Das ist ja schon fast ekelig.
ZitatTja, unsere Großmutter hat sich noch nicht so angestellt. Da wurde der Apfel glatt mit Wurm verspeist. Vor 50 Jahren war das normal. Da gab es keine Apfel-EU-Norm. Da lebte Familie Wurm noch friedlich im Apfelparadies und die Käfer tümmelten sich in Bohnenhülsen.
Nach David Gordon, Autor des Kochbuches 'Eat-A-Bug', hat die Abscheu Insekten zu essen, etwas mit der Entwicklung unserer Agrarkultur zu tun. Denn das Meiste, was kreucht und fleucht, frisst unsere Nahrung. Heißt, sie fressen unsere Ernten kaputt und unser Einkommen. Also sind Schädlinge schon mal total unpopulär und müssen weg - ganz einfach. Heute machen wir das gleich Flächen deckend mit Pestiziden. Nicht sehr umweltbewusst. Dabei könnte man die kleinen Dinger doch einfach wegfuttern, oder? Insekten passen übrigens super zu frischen Sommersalaten. Aber auch als Beilage und Hauptgang eignen sie sich hervorragend.
Superfood der Zukunft Wie wäre es mit Müsli mit Cranberries und Grillen? In Finnland bereitet sich ein Koch auf den nächsten großen Ernährungstrend vor: Er mischt Mehlwürmer in Muffins, kocht Kakerlaken und röstet Grillen. Insekten sind das Superfood der Zukunft, sagt er.
Topi Kairenius mischt die Zutat, die reichlich Proteine, Eisen, Zink und viele B-Vitamine enthält, schon morgens in den Haferbrei. Er verbackt sie in Muffins oder im Teig für seine Pizza. Es gibt kaum ein Gericht, das sich nicht damit aufbessern lässt, findet er. Kairenius ist Koch, 39 Jahre alt, er lebt in Finnland, und die Zutat, auf die er schwört, sind Insekten.
ZitatIn den USA ist es immerhin schon erlaubt, Insekten als Lebensmittel zu verkaufen.
Ab 2018 in Europa zugelassen In Europa ist die Rechtslage unübersichtlich. Offiziell sind Insekten als Lebensmittel nicht erlaubt, viele Länder gehen aber nicht gegen Anbieter vor. Im Jahr 2018 soll die neue Europäische-Novel-Food-Verordnung in Kraft treten. Jedes Insektenprodukt, das eine Unbedenklichkeitsprüfung übersteht, kann dann als Lebensmittel zugelassen werden.
ZitatBorkenkäfer schmecken wie Pinienkerne Bevor das Insektenessen der neue Hype wird, sollte allerdings dringend noch die Hygienefrage geklärt werden. Der Forscher Wilhelm Windisch warnt vor Zoonosen, also Erkrankungen, die von Tieren auf den Menschen übertragen werden können.
Besonders gefährlich könnten die Schlafkrankheit, die Ruhr oder die Schwarzkopfkrankheit werden, die von Insekten verbreitet werden. „Um Epidemien zu verhindern, müsste man Insekten in der Massenhaltung genau wie Puten oder Schweine mit Antibiotika und anderen Medikamenten füttern.“
ZitatSchon 2000 Insektenarten sind als essbar identifiziert worden, sagt Topi Kairenius. Demnächst will er ein Insektenkochbuch herausbringen. In Espoo kauft er der Insektenfarm der Uni noch eine Packung Insekten-Pasta ab. Die Nudeln sehen aus wie Vollkorn-Spirelli. Kairenius will sie für seine Kinder kochen. Die haben ihrem Vater erklärt, dass sie keine ganzen Tiere mehr auf ihrem Teller haben wollen.
Protein aus Insekten: Die Zukunft der Sportnahrung Sportmediziner entwickelten einen Fitnessriegel mit qualitativ hochwertigem Protein aus Grillen
ZitatGrilliger Riegel ab jetzt erhältlich Die Hauptzutat: Grillen, die zu etwa 70 Prozent aus Protein bestehen und alle neun essentiellen Aminosäuren enthalten. Auch der Anteil an verzweigtkettigen Aminosäuren (BCAA) ist relativ hoch. Zudem enthalten die Tiere wichtige Mikronährstoffe, wie Vitamin B12 und Eisen. - derstandard.at/2000063356805/Protein-aus-Insekten-Die-Zukunft-der-Sportnahrung
Geben uns Heuschrecken das bessere Fleisch? Wenn sich zwischendurch der Hunger meldet, ist es Zeit für einen Snack – vielleicht aus Mehlwürmern oder Heuschrecken? Was heute noch exotisch und für viele einfach nur eklig klingt, könnte bald Alltag sein. Insekten als Nahrungsquelle – ist das gesund?
Zitat Proteinriegel aus Insekten – mit dieser Idee will das Kölner Start-up „Swarm Protein“ den Lebensmittelmarkt erobern. Unter http://swarmprotein.com/ können sich Verbraucher die Riegel, die beispielsweise aus gemahlenen Grillen hergestellt werden, bestellen. Das klingt verrückt – tatsächlich könnte Heuschrecken- und Mehlwurmfleisch aber das Fleisch unserer Zukunft sein. Insektenfleisch schmeckt auch gut
Eigentlich ist die Ernährung mit Insekten keine Zukunftsmusik, sondern schon lange Realität – nur eben nicht in westlichen Nationen. Für die Ernährung vieler Bevölkerungsgruppen spielen Insekten schon immer eine große Rolle, über zwei Milliarden Menschen essen sie regelmäßig. Besonders in tropischen Regionen sind Käfer, Raupen und Maden begehrte Eiweißlieferanten.
Aber schmecken Insekten nicht eklig? Nein! Feinschmecker schwärmen für den nussigen Geschmack der Krabbeltiere – Mehlwürmer sollen leicht salzig, Borkenkäfer wie Pinienkerne schmecken.
Da es so manchen Westler aber beim Anblick einer gerösteten Heuschrecke einfach nur schüttelt, präsentieren Swarm Protein und andere Insektenriegel-Produzenten ihren Kunden die Tiere gemahlen und in Riegeln verarbeitet – von langen Beinen und Flügeln ist nichts mehr zu erkennen.
Insektenfleisch ist gesünder Insektenfleisch hat eine bessere Nährstoffbilanz als die Fleischsorten, die hierzulande üblicherweise auf den Tellern landen: Die meisten Insekten haben einen deutlich höheren Proteingehalt als die eiweißreichsten Fleischsorten. 100 Gramm Speise-Grillen enthalten beispielsweise 69,1 Gramm Proteine – die gleiche Menge Rinderfilet enthält 21 Gramm Proteine, Schweinelende 22 Gramm. Zudem enthalten Insekten viele Vitamine, Mineralstoffe und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Mit 100 Gramm Raupen lassen sich beispielsweise 100 Prozent des täglichen Vitaminbedarfs und 76 Prozent des Eiweißbedarfs decken.
Insekten als Nahrungsmittel der Zukunft Heuschrecke statt Schweineschnitzel Heuschrecken oder Mehlwürmer als Nahrungsmittel der Zukunft? Laut Welternährungsorganisation FAO könnten Insekten helfen, den weltweiten Fleischhunger zu stillen. https://www.swr.de/natuerlich/insekten-a...hmef/index.html
Der letzte Artikel in den Medien, der sich etwas kritischer über Insekten als Nahrung äußert, und den ich gefunden habe, stammt aus dem Jahre 2012, seit dem gibt es nur noch pro Artikel!
ZitatProbleme bei industrieller Produktion Dass es bisher jedoch kein deutsches Unternehmen gibt, welches Insekten für den menschlichen Verzehr industriell herstellt, zeigt die Probleme, die mit den kleinen Krabblern einhergehen. „Wenn man Insekten im industriellen Maßstab züchtet, bedeutet das Abermillionen von Tiere auf engstem Raum – was den Einsatz von Medikamenten sehr wahrscheinlich macht. Wir wissen nicht, von welchen Krankheiten diese Tiere alle befallen werden und welche Hygieneprobleme wir uns bei einer Massenproduktion einfangen“, sagt Professor Dr. Wilhelm Windisch vom Lehrstuhl für Tierernährung an der TU München.
Für sehr überbewertet hält Windisch den in vielen Publikationen angepriesenen Eiweißgehalt: „Einen großen Teil des vermeintlichen Eiweißgehalts vieler Insekten macht das Chitin aus. Es wird bei der Analyse irrtümlich miterfasst, ist jedoch selbst kein Eiweiß und hat auch sonst keinen Nährwert. Ohne das Chitin enthalten Insekten ähnliche Gehalte und Qualitäten an Eiweiß wie andere Nutztiere auch“, so Windisch.
Insekten sind keine Müllschlucker Außerdem dürfe man nicht davon ausgehen, dass man Insekten zur Erzeugung von Lebensmitteln einfach mit irgendwelchen Abfällen füttern könne. Sie brauchen, wie alle anderen Lebewesen auch, hochwertige und hygienisch einwandfreie Nahrung, damit sie wachsen und gedeihen.
Erst dann kommen sie aus der Sicht der Lebensmittelsicherheit überhaupt als potenzielle Nahrung für den Menschen in Frage. „Wahrscheinlich müsste man Berge von Salat anbauen. Es wäre dann wohl effizienter, diesen Salat gleich selbst zu essen“, sagt Windisch.
https://www.welt.de/wissenschaft/article...sch-werden.html Also, hier steht zumindest mal, dass Insekten eben doch nicht so unglaubllich Proteinreich sind, weil (vermutlich wegen dem enthaltenen Stickstoff) das Chitin bei Analysen einen höheren Stickstoffgehalt vorgaukelt, als wirklich in den Insekten vorhanden ist. Auch wird zugegeben, dass es bei der neuen Massenzucht von Insekten durchaus zu Hygieneproblemen kommen kann, immerhin gibt es damit (oder zumindest vor 5 Jahren) noch wenig Erfahrungen.
Jetzt mal abgesehen vom Ekelfaktor, sind Insekten den wirklich als gesunde Nahrung geeignet? Bei all diesem Lob für Insekten werde ich misstrauisch. Ist es den wirklich Zufall, dass Insekten nur in ärmeren Weltgegenden gegessen werden und bei uns ein Tabu darstellen? Sind in Insekten vielleicht doch irgend welche schädlichen Substanzen enthalten, die z.B. pro-inflamatorisch wirken, etwa wie rotes Fleisch? Das Chitin wird eher gesund sein, weil es als Ballaststoff dient, aber es sind sicherlich viele andere Stoffe in Insekten enthalten, die in den Tieren, die im Westen gewöhnlich gegessen werden nicht enthalten sein werden. Sind Insekten wirklich gesünder als Fleisch, einfach nur "unbedenklich" bei geleentlichen verzehr, oder sollte man es einfach meiden? Hat sich schon mal jemand damit beschäftigt?
Nein, ich hab mich damit nicht beschäftigt und werd es auch nicht tun. Vermutlich stirbt man nicht dran, aber was da alles drin ist, überschaut man nicht. Meine Ekelschranke schließt auch Fisch und "Meeresfrüchte" aus - schon allein bei dem Wort schließt sich mein Magen. Sowas kann nicht gesund sein, wenn sich die Seele dagegen wehrt. Die Psyche ist beim Essen auch wichtig.
Ich denke auch, man muß nicht alles essen und jeden angeblichen oder tatsächlichen Hype mitmachen, nur weil es angeblich gesund sei. Es ist schlimm genug, das diese ganze NEM-und AA-Branche, bei allem was sie auch Vernünftiges bietet, dennoch letztlich insgesamt auch zu einer reinen Abzock-und Verkaufsmaschinerie geworden ist, die mit den Urängsten der Menschheit vor Tod und Krankheit und mit dem Traum und der Hoffnung auf ewige Jugend, Schönheit, Gesundheit und Leben skupellos spielt.
Zitat von Tizian im Beitrag #3Ich denke auch, man muß nicht alles essen und jeden angeblichen oder tatsächlichen Hype mitmachen, nur weil es angeblich gesund sei.
Die Medien versuchen derzeit scheinbar verkrampft Insekten als Essen zu hypen.
Zitat von Tizian im Beitrag #3Ich denke auch, man muß nicht alles essen und jeden angeblichen oder tatsächlichen Hype mitmachen, nur weil es angeblich gesund sei.
Die Medien versuchen derzeit scheinbar verkrampft Insekten als Essen zu hypen.
Ja, man bereitet den Bürger auf die kommenden harten Zeiten nach dem unausweichlichen nächsten Finanzcrash vor!
Natürlich dürfte dies aber auch ein insektenhaft schier endloser und gigantischer Markt nebst entsprechender Gewinnrate sein. Man bedenke wie rasend schnell sich Würmer, Insekten und anderes Getier quasi "von selbst" vermehren und praktisch nichts kosten in Unterhalt. Wenn man die dann zu einem guten Preis an den Konsumenten bringt...Die Gewinnspanne muß ein Traum für die Anbieter dieses "Nahrungsmittels" in einem Massenmarkt sein!
Ich hab vor einiger Zeit mal welche gegessen, schmeckten nicht schlecht, in einem Fressen-und-Gefressen-werden-Krieg wären sie ohnehin in der Überzahl, und da ich nicht ihre Nahrung sein möchte, halte ich den nicht-sekten-mäßig übertriebenen Verzehr als gute Proteinquelle für legitim.
In thailändischen Innenstädten werden geröstete Insekten an jeder Straßenecke angeboten. Zumindest die kleineren Exemplare schmecken nicht schlecht - etwa wie Kartoffelchips, crisp und knochentrocken. Am besten zum Bier. Den Magen habe ich mir dabei noch nie verdorben. Geröstete Käfer könnten durchaus eine (gesunde) alternative Knabberei an Fernsehabenden sein. Ich denke aber, es wird an den Kosten scheitern. Selbst wenn man Insekten mit wenig Aufwand züchten könnte, werden Kartoffelchips und Salzstangen wohl immer preisgünstiger herzustellen sein.
Da gruselts mich richtig Es gibt doch genug Eiweissquellen auf der Welt. Soya, Erbsen-, usw usw Eiweiss. Ist gesund und schmeckt. Mein Mann und ich essen shon lange vegan. Und die von vielen propagierten gesundheitlichen Schäden durch Soya (auch und besonders beim Mann), nichts von eingetreten. Für sein Alter 54 J. sieht er jung, fit und gut aus. Keinerlei Verweiblichung o.ä. eher gesundheitliche Vorteile und Verlangsamung des Alterns.
Letztens stand er mit gleichaltrigen Turnkollegen vor der Turnhalle. Da fiel mir das extrem auf, wie fit und jung er gegenüber den Omnis aussieht. Viele in unserem Alter schieben irgendwelche chronischen Krankheiten vor sich her. Bei uns nix, ausser bei ihm durch einen Arbeitsunfall bedingten Bandscheibenvorfall, bei mir mit Mitte zwanzig diagnostizierter Spondylose. Beide ohne Schmerzpillen.
Welternährung Strategien gegen den Hunger der Welt Das Recht auf Nahrung ist ein Menschenrecht - und doch hungern weltweit Millionen von Menschen. In Zukunft könnte sich dieses Problem weiter verschärfen. Denn die Nachfrage nach Getreide, Fleisch und Co steigt. Als Folge wird die Ernährung der Welt zu einer immer größeren Herausforderung. Welche Faktoren beeinflussen diese Entwicklung und mit welchen Strategien lässt sich dem zunehmendem Hunger begegnen? http://www.scinexx.de/dossier-835-1.html
Zitat von Mischa119 im Beitrag #7Ich denke aber, es wird an den Kosten scheitern. Selbst wenn man Insekten mit wenig Aufwand züchten könnte, werden Kartoffelchips und Salzstangen wohl immer preisgünstiger herzustellen sein.
Ich denke, das dies nicht der Fall ist. Bei Insekten braucht man überhaupt nichts produzieren und nur für ein wenig ideale Lebens-und Fortpflanzungsbedingungen zu sorgen und kann dann regelmäßig und praktisch endlos aus dem Vollen schöpfen. Da kommt kein noch so günstiges zu produzierendes Nahrungsmittel mit.
Welternährung Strategien gegen den Hunger der Welt Das Recht auf Nahrung ist ein Menschenrecht - und doch hungern weltweit Millionen von Menschen. In Zukunft könnte sich dieses Problem weiter verschärfen. Denn die Nachfrage nach Getreide, Fleisch und Co steigt. Als Folge wird die Ernährung der Welt zu einer immer größeren Herausforderung. Welche Faktoren beeinflussen diese Entwicklung und mit welchen Strategien lässt sich dem zunehmendem Hunger begegnen? http://www.scinexx.de/dossier-835-1.html
Dann können sie ja mal mit diesen Problemzonen anfangen. Bin mal gespannt, was unsere afrikanischen Freunde sagen, wenn sie statt Reis, Hirse etc. tonnenweise leckere und so gesunde Kakerlaken und andere Insekten als Vollwertnahrung geliefert bekommen.
Ein weiterer Vorteil von Insekten ist mir eingefallen. Neben dem Chitinpanzer, der als Ballaststoff dient, haben Insekten in ihrem "Blut" (eigentlich ja Hämolymphe) noch Trehalose. Immerhin, es gibt wohl schlimmeres, aus gesundheitlicher Sicht.
Aber trotzdem, wenn sie immer sagen, 2Milliarden Menschen essen Insekten, muss man dabei bedenken, dass es 7,5Milliarden Weltweit gibt. Also, fast 75% der Menschheit essen keine Insekten. Zufall, dass Insekten fast überall verschmäht werden? Nur erzogen oder doch evolutioner Sinnvoll?
Zitat von Mischa119 im Beitrag #7Ich denke aber, es wird an den Kosten scheitern. Selbst wenn man Insekten mit wenig Aufwand züchten könnte, werden Kartoffelchips und Salzstangen wohl immer preisgünstiger herzustellen sein.
Ich denke, das dies nicht der Fall ist. Bei Insekten braucht man überhaupt nichts produzieren und nur für ein wenig ideale Lebens-und Fortpflanzungsbedingungen zu sorgen und kann dann regelmäßig und praktisch endlos aus dem Vollen schöpfen. Da kommt kein noch so günstiges zu produzierendes Nahrungsmittel mit.
Naja, auch Insekten müssen gefüttert werden, man muss eventuell Mittel einssetzen, damit sich keine Krankheitserreger ausbreiten, es muss mal ausgemistet werden... Billiger als Fleisch und Fisch, ja. Billiger als Pflanzliche Nahrung, wohl kaum.
@La_Croix, wenn Du den enormen logistischen und technischen Aufwand von Anbau, Bewirtschaftung, Lagerung usw. nebst den dabei verbrauchten Ressourcen wie Dünger, Fahrzeugpark, Treibstoff, usw. usf in Betracht ziehst, denke ich, ist gerade auch die pflanzliche Nahrung sicher keine günstige.
Aber ich bin kein Experte und will mich auch nicht streiten.
Der Titel dieses neuen Artikels, lässt nichts gutes ahnen:
Nahrung der Zukunft Warum Insekten uns bald alle retten werden Sechsfüßler auf Crème fraîche oder Grille Royal. Gerichte wie diese werden künftig häufiger auf unseren Tellern landen. http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/e...397374-all.html
Ich habe gesehen, dass man nun auch dazu aufruft Quallen zu essen. Das könnte ich mir persönlich zumindest noch eher vorstellen, als Insekten!
Knusprige Chips aus Quallen: Nahrungsmittel der Zukunft Dänische Forscher entwickeln Methode, die ungeliebten Nesseltiere auch für Europäer schmackhaft zu machen
ZitatDurch ein neues Trocknungsverfahren, bei dem sie die Nesseltiere in Alkohol tunken und ihnen so das Wasser entziehen, stellten die Forscher papierdünne knusprige Chips her. Diese sollen nach dem Verdunsten des Alkohols in etwa mit Kartoffelchips vergleichbar sein. Besonders geschmacksintensiv seien die Chips nicht, bekennt Thorborg Pedersen – doch habe die Methode Potenzial. Das Verfahren ist zudem wesentlich schneller als die traditionelle ostasiatische Methode, die 30 bis 40 Tage dauern kann. Hintergrund der Bemühungen ist der Umstand, dass die wachsende Weltbevölkerung laufend mehr Nahrung benötigt. Zugleich gibt es aber auch immer mehr Quallen in den Meeren: Die Nesseltiere sind Nutznießer des Menschen, da ihre natürlichen Feinde überfischt werden und sie sich daher immer stärker vermehren können. Für die dänischen Forscher wäre der Verzehr von Quallen daher eine Win-Win-Situation.
Schüttel! Wird das unser Essen in der Zukunft? Wie bekommt man glitschige Quallen auf den Tisch? Die Ressourcen auf dem Erdenball werden knapper. Da tüfteln Forscher an Alternativen zu bisherigem Essen. Quallen könnten die Nahrungs-Lücke schließen. Aber wie soll man die essen?
ZitatDie Chinesen machen es uns seit 2000 Jahren vor: Dort gibt's getrocknete Quallen zu futtern. Dänische Forscher haben die Idee jetzt weiterentwickelt. Gastrophysiker der Syddansk Universitet entwickelten eine Methode, die Glitsch-Tiere der Meere schnell und einfach essbar zu machen.
Wäre es nicht wunderbar praktisch? Denn zum einen sind Quallen im Überfluss da - zu viele, wie oft erklärt wird. Und zweitens ist die Suche nach neuen Nahrungsquellen überlebenswichtig für unsere Weltbevölkerung... Was liegt also näher, als das formlose Getier endlich nützlich zu machen?
Ernährungstechnisch hat die gemeine Qualle einiges zu bieten: Sie ist fettlos! Da schreit sicher sogleich die Diät-Industrie auf! Auch Cholesterin ist nicht drin: Das macht die Qualle interessant für Gesundheitsexperten! Und es wird noch besser: Genauso wie Fisch hat eine Qualle viel Protein intus... Auch Spurenelemente fehlen nicht - Natrium, Kalzium, Kalium und Magnesium! Man könnte fast meinen, ein Fahrrad daraus basteln zu können.
Klimawandel-Gewinner Das passiert, wenn Sie Quallen essen! Forscher behaupten seit Jahren, dass Quallen die Klimawandel-Gewinner sind. Ein Biologe fordert inzwischen, dass wir Quallen essen sollten, um der Invasion Herr zu werden. Ein Koch hat schon Rezepte.
Doch es gibt auch andere Ansätze, wie man die Quallen nutzen könnte!
Zitat Quallen werden zur Massenplage Quallen vertreiben, wenn sie in größeren Mengen auftauchen, die Badegäste an den Stränden. Die Tiere haben als Massenplage schon ganze Fischfarmen vernichtet. Zunächst einmal entwickeln die Wissenschaftler Verfahren, um herauszufinden, wann und wo sich große Mengen an Quallen tummeln. Die sollen dann abgefischt und verwertet werden. Einige Möglichkeiten sind schon bekannt. So könnten sie in Kläranlagen eingesetzt werden. „Erste Studien haben gezeigt, dass Schleim von Quallen Mikroplastik binden kann“, so Javidpour. Mikroplastik, das zunehmend die Weltmeere verseucht, ist eine Gefahr für Meeresbewohner.
Von Dünger bis zu Hautpflege Quallen könnten auch zu Dünger verarbeitet werden. Sie enthalten zudem Collagen, wie es in Hautpflegemitteln verwendet werden. Am interessantesten scheint die Verarbeitung zu Fischfutter zu sein. In Aquafarmen werden Millionen Tonnen an Fischen verfüttert, die dann größeren Meeresbewohnern fehlen. Würden sie durch Quallen ersetzt könnte die Überfischung gemindert werden. „Futter aus Quallen wäre deutlich nachhaltiger und würde die Wildfischbestände schonen“, so Javidpour. Die werden ohnehin schon von der zunehmenden Versauerung des Meerwassers durch Kohlendioxid gestresst. Quallen macht das übrigens nichts aus. Ihr Bestand wächst stetig weiter.
Ja, sie werden uns noch alles versuchen reinzudrücken, was irgendwie massenhaft und kostengünstig verwertbar und vor allem finanziell lukrativ ist und unter dem Aspekt "Gesundheit" besten zu vermarkten ist.
Meint irgendwer tatsächlich heute noch die Nahrungsmittelindustrie meint es gut mit dem Verbraucher??? Alle Welt und Gesundheitsportale etc. reden beim Thema gesunde Ernährung von Bioanbau und hoch wertigen Nahrungsmitteln und das man aufpassen un die hohen Preise dann auch akzeptieren soll etc. und die versuchen uns nun praktisch Schrott und Gewürm als gesund zu verkaufen!?
Man sagt ja gerade zum Thema Biofleisch immer als Verkaufs-und Qualitätssargumente ein Tier ist das was es isst und dementsprechend hochwertig und auch teuer sind dessen Fleisch, Eiweiße etc., wenn es entsprechend gehalten und gefüttert wird, freie Natur, saftige Wiesen, hochwertiges Futter etc.. Und nun vergleiche der gesunde Menschenverstand ein entsprechendes Putensteak oder ein Rindersteak und die Nahrung und Lebensweise einer Kakerlake! Und nun soll auf einmal Gewürm und sich von elenden Resten ernährendes Ungeziefer für Menschen ein "Top-Nahrungsmittel" sein? Wo gibt das generell einen Sinn, außer dem so angeprisenen Eiweißgehalt von Heuschrecken, Schaben und Kakerlaken?
Ist Ekel nicht anerzogen? Die Insekten kommen ja nicht mit Flügeln und Augen sondern es ist wie oft schon im Bürger ein Protein-matsch der gepresst gebraten wird. Wer weiß was jetzt schon als Chicken Nuggets durchgeht? Schon mal daran gedacht das viele der Fertiggerichte aus allen möglichen Körperteilen gemischt wird?
Persönlich versuche ich mich von Fertiggerichten fernzuhalten. Aber wer in die Kühltruhen der Supermärkte schaut sieht eben nicht nur gegrilltes.
Ich denke so macher Ekel ist instinktiv. Spinnen, Skopione, Insekten, Schlagen... Studie habe ich nicht geschaut, aber das mit den Spinnen ist eigendlich fast bei allen.
Zitat von jayjay im Beitrag #18Ich denke so macher Ekel ist instinktiv. Spinnen, Skopione, Insekten, Schlagen... Studie habe ich nicht geschaut, aber das mit den Spinnen ist eigendlich fast bei allen.
Laut einer neuen Studie haben schon kleine Kinder angst vor Spinnen und Schlangen.
Angst vor Spinnen ist uns angeboren Bereits bei Babys lösen Krabbeltiere und Schlangen Stressreaktionen aus Pfui Spinne: Die Angst vor Spinnen und Schlangen ist uns offenbar angeboren. Experimente zeigen: Schon sechs Monate alte Babys reagieren gestresst bei dem Anblick der Tiere – lange bevor sie diese Reaktion gelernt haben können. Demnach muss die Abneigung gegenüber diesen potenziell gefährlichen Tiergruppen einen evolutionären Ursprung haben. Vermutlich konnte sie sich entwickeln, weil Reptilien und Spinnentiere bereits seit Jahrmillionen mit dem Menschen und seinen Vorfahren koexistieren.
Während uns die Medien derzeit Insekten als Essen schmackhaft machen wollen, scheint es übrigens um die wild lebenden Insekten in Europa derzeit nicht all zu gut bestellt zu sein.
Drastischer Insektenschwund in Deutschland In 27 Jahren hat sich die Insekten-Biomasse um 76 Prozent verringert Alarmierende Entdeckung: Forscher haben in einer Langzeitstudie einen besorgniserregenden Rückgang der Insekten in Deutschland festgestellt. Demnach hat die Biomasse fliegender Insekten in den letzten 27 Jahren um 76 Prozent abgenommen – und das in Naturschutzgebieten. In landwirtschaftlich genutzten Gebieten könnte der Insektenschwund sogar noch drastischer sein. Beunruhigend auch: Die genauen Ursachen für diesen Rückgang der Insekten sind noch unklar.
Zitat Ohne Insekten gäbe es bei uns kaum Obst oder Gemüse. Denn rund 80 Prozent der Pflanzen in Deutschland sind für ihre Bestäubung auf die Gliedertiere angewiesen. Mit großer Besorgnis registrieren Agrarökologen und Biologen daher schon seit einiger Zeit den Rückgang vieler wichtiger Bestäuberinsekten, darunter Schmetterlingen, Käfern und Wildbienen. Auch Honigbienen und Hummeln sind bereits durch Futtermangel, Pestizide und Parasiten beeinträchtigt.
Bestandsaufnahme in 63 Naturschutzgebieten Doch wie sieht es mit den Insekten insgesamt aus? Diese Frage blieb bisher weitgehend ungeklärt, wie Caspar Hallmann von der Radboud Universität im niederländischen Nijmegen und seine Kollegen erklären. Sie haben deshalb eine der bisher umfangreichsten Langzeitstudien zum deutschen Insektenbestand durchgeführt – über 27 Jahre hinweg.
Dafür werteten sie die Biomasse von fliegenden Insekten in 63 Naturschutzgebieten in der Zeit von 1989 bis 2016 aus. Die Insekten wurden dafür nach standardisiertem Protokoll in sogenannten Malaise-Fallen gefangen und gewogen. Zusätzlich bezogen die Forscher Wetterdaten sowie die Landnutzung im Umfeld der Naturschutzgebiete und die pflanzliche Artenvielfalt des jeweiligen Habitats mit ein.
Drei Viertel weniger Insekten Das erschreckende Ergebnis: In den letzten 27 Jahren ist die Biomasse der fliegenden Insekten in den Untersuchungsgebieten um 76 Prozent zurückgegangen. Im Hochsommer erreichte der Schwund sogar Werte bis zu 82 Prozent. Damit scheint klar: Der Rückgang betrifft nicht nur einzelne Gruppen wie Schmetterlinge, Motten oder Bienen, sondern die fliegenden Insekten insgesamt – und er ist noch gravierender als befürchtet.
"Dieser Verlust der Insektenbiomasse ist alarmierend – und das umso mehr, weil alle Fallen in Naturschutzgebieten aufgestellt waren und damit in Gebieten mit eigentlich noch funktionierenden Ökosystemfunktionen", so die Wissenschaftler. Sie vermuten, dass die Lage in den intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebieten Deutschlands noch gravierender sein könnte.
Ähnlich sieht es der nicht an der Studie beteiligte Agrarökologe Teja Tscharntke von der Universität Göttingen: "Der dramatische Insekten-Rückgang zeigt, dass Schutzgebiete in nur noch sehr geringem Maße als Quellhabitate für die Besiedlung der Agrarlandschaften dienen können. Damit ist auch die Aufrechterhaltung wichtiger Dienstleistungen wie der Bestäubung und der biologischen Schädlingskontrolle in der Agrarlandschaft gefährdet."
Zitat"Wir mögen uns kaum ausmalen, was passiert, wenn dieser Schwund unvermindert weiter anhält", sagt Hallmanns Kollege Hans de Kroon. "Ganze Ökosysteme sind von Insekten als Bestäubern und Futter abhängig. Wir müssen daher unbedingt die Dinge vermeiden, von denen wir wissen, dass sie negative Auswirkungen haben, wie die Nutzung von Pestiziden oder die Beseitigung von Feldrainen."
Naturschutz: Insektensterben in Deutschland bestätigt Seit dem Sommer 2017 macht der Begriff des "Insektensterbens" die Runde - welches vielfach schlicht bezweifelt wird. Eine neue Studie stellt jedoch drastische Rückgänge fest.
ZitatWelche Gegenmaßnahmen könnten helfen? Auch wenn die exakten Ursachen noch nicht zu 100 Prozent geklärt sind – die ausufernde Lichtverschmutzung mit ihrer fatalen Sogwirkung auf Nachtinsekten vernichtet ebenfalls unzählige Kerbtiere –, besteht nach Ansicht der Experten dringender Handlungsbedarf. "Wir sollten jetzt nicht auf weitere Ergebnisse warten, bis wir unsere Landnutzung ändern. Das könnte für einige Insekten zu spät sein. Ein reduzierter Anteil an einjährigen Mono-Ackerkulturen und ein geringerer Stickstoffeinsatz sollten sich positiv auf viele Insektenpopulationen auswirken", meint beispielsweise die Landschaftsökologin Alexandra-Maria Klein von der Universität Freiburg. Eine ganz konkrete Forderung vertritt zudem der Naturschutzbund Deutschland (NABU), der eine immer noch gängige Praxis vehement kritisiert. "Bis heute muss den Naturschutzbehörden nicht mitgeteilt werden, welche Pestizide in welcher Mischung und Menge auf Ackerflächen sogar innerhalb vieler Schutzgebiete ausgebracht werden", so Josef Tumbrinck, der Landesvorsitzende des NABU in Nordrhein-Westfalen: Ein Verbot müsste in der jeweiligen Schutzgebietsverordnung ausgesprochen werden, doch das geschehe nur in wenigen Fällen.
Für die Verluste in den untersuchten Flächen ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Landwirtschaft verantwortlich. Sie allein kann aber die Rückgänge in anderen Teilen Deutschlands und auch in weiteren europäischen Ländern nicht erklären. Eine Studie in "Ecological Indicators" legt nahe, dass die Zahl der Schmetterlinge in britischen Städten noch schneller schwindet als auf dem offenen Land. Ebenfalls dringend überdacht werden muss deshalb wohl der Verkauf von Pestiziden an Privatleute, die damit ihr eigenes Grün von vermeintlichem Unkraut oder tierischen Schädlingen befreien wollen: Allein 500 Tonnen solcher Substanzen pro Jahr kaufen Hobbygärtner etwa in Baumärkten. In Siedlungsräumen liegt zudem der Schlüssel, um Lichtquellen als fatale Insektenfallen auszuschalten – und das im wahrsten Sinn des Wortes. Abgeschirmte Lampen, die wenig Licht nach oben und zur Seite streuen, oder eine geschickte Auswahl der Spektralfarben helfen bereits.
Feldversuche aus Großbritannien zeigen, dass schon kleine Maßnahmen in der Landwirtschaft die Kerbtiere zurückbringen können, allen voran Bestäuber wie Wildbienen und Hummeln, von denen auch die Bauern profitieren. Die Extensivierung in ungünstigen Lagen, etwa auf wenig ertragreichen Standorten entlang von Waldrändern oder Hecken, zeigt rasch gute Ergebnisse. Die Insekten tauchen dort schnell wieder in großer Zahl auf.
Da die Sechsbeiner eine herausragende Rolle in Ökosystemen spielen, würden auch andere Lebewesen von diesen Verbesserungen profitieren: unter anderem Insekten fressende Vögel (deren Zahl in den letzten Jahrzehnten ebenfalls deutlich zurückgegangen ist), Reptilien und viele Blütenpflanzen. Andernfalls drohe ein großes Problem, wie Johannes Steidle mahnt: "Wir befinden uns mitten in einem Albtraum, denn Insekten sind zentral für das Funktionieren unserer Ökosysteme."
Man stellt sich nur mal vor, wie unsere Umwelt ohne Insekten aussehen würde... Wie sich das auf unsere Wälder, auf unser Obst und Gemüseangebot für die Ernährung auswirken würde... Das wäre noch schlimmer als leergefischte Meere! Aus denen kann man ja wenigstens noch Quallen raus holen, die vermehren sich dann ja um so mehr, wenn keine Fische und Schildkröten mehr da sind, die sie fressen...
Artenvielfalt: Jeder kann etwas gegen das Insektensterben tun Um 75 Prozent ist die Zahl der Insekten in Teilen Deutschlands zurückgegangen. Ein erschreckender Befund. Doch jeder kann dazu beitragen, dass die Insekten wieder zurückkehren.
ZitatDie Diskussion einzig und unspezifisch auf ein Verbot von Pestiziden zu beschränken, ist dabei übrigens nicht zielführend. Ja, Pestizide sollen Insekten und Ackerwildkräuter beseitigen und kleinhalten. Dabei gibt es jedoch bedeutende Unterschiede. Mittel auf Basis von Organophosphaten oder Pyrethroiden (sie sind in Deutschland nur in geringem Umfang im Einsatz) sind für Sechsbeiner beispielsweise bedeutend schlimmer als das in Verruf geratene Glyphosat – das sich gegen "Unkräuter" richtet. Auch die bis 2013 weit verbreiteten und teilweise noch heute verwendeten Neonikotinoide gelten als verantwortlich für den Rückgang wilder Bestäuber. Pestizide sind nur ein Baustein; der Verlust von Lebensräumen wie Brachflächen oder bunt blühenden Ackerrandstreifen dürfte sich noch viel stärker auswirken.
Und allein auf die Bauern zu deuten, ist wohlfeil. Zum einen verlangen viele Verbraucher nach billigen Lebensmitteln, die eben nur mit intensiver und industrialisierter Bewirtschaftung zu erzielen sind. Hier könnte es Abhilfe schaffen, wenn die Konsumenten insektenfreundliches Wirtschaften belohnen und entsprechende Preise im Supermarkt bezahlen würden. Das muss nicht unbedingt nur Ökolandbau sein, konventionell arbeitende Landwirte sind ebenfalls gewillt, wie einzelne Aktionen – etwa der "blühende Meter" für den Stieglitz – immer wieder zeigen. Die Rolle der Kleingärtner
Daneben kann (fast) jeder selbst etwas tun, um den Insekten zu helfen. Jedes Jahr werden beispielsweise mehrere hundert Tonnen Pestizide an private Verbraucher verkauft. Die Mittel sollen Blattläuse vernichten, Wildpflanzen kleinhalten und jegliches Grün auf dem Pflaster ausmerzen. Nur zu oft werden die Gifte im Furor gegen vermeintlich störende Sechsbeiner oder Löwenzahn unsachgemäß und unspezifisch ausgebracht. Als Kollateralschaden bleiben zahlreiche andere Insekten auf der Strecke. Natürlich kostet es mehr Mühe, das "Unkraut" mit der Hand zu jäten, und es dauert, bis natürliche Fressfeinde mit den Blattläusen aufräumen (Brennnesselsud wirkt hier übrigens auch). Dafür lockt der Garten mehr tierisches Leben an.
Ein weiterer Trend, der den Insekten wie übrigens auch vielen anderen Tieren in den Siedlungsräumen zunehmend zu schaffen macht, sind Gärten, in denen auf Grün großflächig verzichtet wird. Steine und Kies ersetzen Blumen und Rasenflächen – das mag sehr pflegeleicht sein, aber nicht nur optisch erinnern sie an eine Wüste. Auch exotische Ziergehölze finden viele Liebhaber, bieten jedoch einheimischen Tieren ebenfalls weder Lebensraum noch Nahrung. Statt Kirschlorbeer ließe sich etwa Hainbuche pflanzen, statt der für Bienen und andere Bestäuber völlig nutzlosen Forsythien die Kornelkirsche oder der Glockenhasel. Wohl fast jede Gärtnerei bietet heute bienenfreundliche Gewächse als Alternative an. Ironie des Schicksals ist es dagegen, wenn exotische Schadinsekten eingeschleppt werden, die hier keine natürlichen Feinde haben und dann mit Ziergewächsen in Monokultur aufräumen – der Buchsbaumzünsler lässt grüßen.
Im Herbst setzt sich das gärtnerische Trauerspiel fort: Wo früher mit dem Rechen die Blätter zusammengeharkt und in einer Ecke gelagert wurden, dröhnen heute Laubbläser und Laubsauger. Letzterer zerhäckselt das Falllaub gleich noch, bevor es in der Biotonne entsorgt wird. Damit verbunden ist nicht nur eine gewaltige Lärmbelästigung und Luftverschmutzung, sondern auch ein Massaker an Kerbtieren. Denn viele Insekten und Spinnen nutzen das Laub, um zu überwintern; sie suchen darin Schutz und Deckung, werden damit aber zerrissen und zerstückelt. Was in großen Parkanlagen vielleicht noch sinnvoll ist, sollte beim Privatgärtner besser unterbleiben.
Zunehmend beliebt sind schließlich noch Fassadenbeleuchtungen – angestrahlt werden längst nicht mehr nur Kirchen oder Burgen, sondern ebenso Privathäuser. Eine Geldverschwendung, die nicht nur Astronomen wegen der Lichtverschmutzung und der Beeinträchtigung des Nachthimmels stört. Das Licht lockt zahlreiche Insekten an, die direkt in den Lampen verglühen oder diese so lange umkreisen, bis sie erschöpft sterben. Bis zu einer Milliarde Insekten sterben schätzungsweise jede Sommernacht an Deutschlands Lampen. Viele davon werden natürlich von den Städten aufgestellt und betrieben, doch auch Privatleute lassen immer länger draußen sinnlos das Licht an.
Dabei betrifft das Insektensterben uns alle: So mindert beispielsweise der Rückgang der Bestäuber die Erträge von Obstbauern, und der Verlust räuberischer Schlupfwespen lässt Plagegeister gedeihen. Weiter oben in der Nahrungskette macht sich der Schwund ebenfalls bemerkbar. Um knapp 13 Millionen soll die Zahl der Vogelpaare hier zu Lande seit 1998 gefallen sein: ein Minus von 15 Prozent. Ein Großteil davon entfällt auf Arten, die zumindest zu bestimmten Zeiten des Jahres auch Insekten fressen. Der stumme Frühling – er scheint doch traurige Realität zu werden.
Unverzichtbare Bestäuber in der Obstblüte Ohne Bienen wenig Obst - Honigbienen alleine reichen nicht Ein einziges Honigbienenvolk kann pro Tag drei Millionen Obstblüten bestäuben. Sie erzeugen durch ihre gezielte Bestäubung mehr Früchte und eine höhere Qualität. Zwei Millionen Tonnen Äpfel verdanken wir jedes Jahr allein der Bestäubung durch Bienen.
Zitat„Die Etablierung von Blühstreifen und Hecken, blühende Stilllegungsflächen und Untersaaten, vielfältige Fruchtfolgen, die Förderung von Nistmöglichkeiten für wildlebende Bestäuber sowie ökologische Landwirtschaft können dazu beitragen, dass Wildbienen, Honigbienen und andere Bestäuber wieder bessere Lebensbedingungen erhalten und somit nicht nur ihre Lebensgrundlage, sondern auch die von uns Menschen gesichert ist“, so NABU-Bienenexpertin Katja Burmeister.
Honigbienen alleine reichen nicht aus
Eine internationale Studie hat gezeigt, dass Pflanzen besonders viele Früchte und Samen hervorbringen, wenn möglichst viele unterschiedliche Arten frei lebender Insekten vorhanden sind, wie Wildbienen, Fliegen, Käfer, Schmetterlinge und Vögel. Eine maximale Ernte gibt es also nur mit einer Vielfalt an Bestäubern. Honigbienen können diese wilden Bestäuber nicht ersetzen, sondern lediglich unterstützen. So konnten die Forscher nachweisen, dass der Blütenbesuch der wilden Bestäuber, insbesondere der Wildbienen, doppelt so effektiv ist wie der von Honigbienen. Die Wissenschaftler untersuchten insgesamt 600 Felder mit 41 Nutzpflanzenarten aus 20 Ländern. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Science erschienen.
„Die Ergebnisse machen deutlich, dass eine ertragreiche Landwirtschaft nicht ohne Artenvielfalt auskommt“, so Prof. Dr. Teja Tscharntke, Leiter der Abteilung Agrarökologie der Universität Göttingen. „Es wäre sehr riskant, sich bei der Bestäubung von Nutzpflanzen alleine auf die vom Menschen gemanagten Honigbienen zu verlassen, deren Anzahl durch Parasiten und Pestizide in jüngerer Zeit stark beeinträchtigt wurde. Konzepte zur Förderung weltweiter Nahrungsmittelsicherheit sollten auch den Schutz frei lebender Bestäuber, namentlich der Wildbienen, berücksichtigen.“
Bestäubung Von Bienen, Blumen - und dem Menschen Ohne Bestäubung geht es nicht: Damit Pflanzen sich fortpflanzen können, müssen sie bestäubt werden. Wie aber kommt ihr Pollen von A nach B? Zu dieser Frage hat sich die Evolution im Laufe der Zeit einiges einfallen lassen und geschickte Strategien hervorgebracht. Doch einige dieser Jahrmillionen alten Erfolgskonzepte geraten zunehmend ins Wanken. Haben die Pflanzen bald keine Bestäuber mehr?
ZitatTiere bringen ihre Keimzellen persönlich zueinander: Sie pflanzen sich meist durch Sex fort. Pflanzen dagegen können als sesshafte Lebewesen nicht so einfach einen Fortpflanzungspartner aufsuchen. Sie sind für die Bestäubung und Befruchtung auf die Hilfe Dritter angewiesen.
Als Verbündeten für diese Mission setzen manche Arten auf den Wind, andere lassen ihre Pollen durch Tiere zu einem Artgenossen tragen – zum Beispiel von Bienen, Schmetterlingen, Vögeln oder Fledermäusen. Um diese anzulocken, produzieren die Pflanzen nicht nur süßen Nektar, sondern verführen ihre Bestäuber gezielt auch mit anderen Tricks. Im Laufe der Evolution haben sich viele Pflanzen und Pollensammler perfekt aneinander angepasst.
Das System, das auf der Partnerschaft zwischen Blütenpflanzen und Bestäubern beruht, ist Millionen Jahre alt. Doch das bewährte Konzept ist bedroht. Denn tierische Pollentransporteure haben heute mit vielen Problemen zu kämpfen. Das könnte eines Tages auch für den Menschen zum Problem werden.
Die erste Studie zu den Auswirkungen, von Insektenverzehr wurde inzwischen durchgeführt und publiziert. Wie ich in diesem Thread bereits spekulierte, wirken sich Insekten durch das Chitin in ihren Panzern positiv auf die Darmflora aus:
Grillen, Kakerlaken und Co. stehen bei den wenigsten Europäern auf dem Speiseplan. Dabei hat der Verzehr von Insekten gesundheitliche Vorteile, ergab eine aktuelle Studie.
ZitatStudie: Wie gesund ist der Verzehr von Grillen? Um die Auswirkungen von Grillenkonsum auf den menschlichen Körper zu untersuchen, teilten die Forscher insgesamt 20 Frauen und Männer zwischen 18 und 48 Jahren in zwei Gruppen ein.
Die erste Gruppe aß zwei Wochen lang ein vorgegebenes Frühstück, die zweite bekam Muffins oder Shakes, in die 25 Gramm gemahlene Grillen eingearbeitet wurden. In den darauffolgenden Tagen durften sich die Teilnehmer wie gewohnt ernähren. Dann wurden die Diäten für zwei Wochen vertauscht: Gruppe eins bekam mit Grillenpulver versetzte Speisen, Gruppe zwei ein Frühstück ohne Grillen. Zusätzlich sollten alle Teilnehmer einen Fragebogen ausfüllen.
Grillen: Kraftfutter für unseren Darm Zu Beginn, nach zwei Wochen sowie zum Abschluss der Studie erfassten die Wissenschaftler die Blutwerte der Probanden, darunter den Blutzucker, Entzündungswerte und bestimmte Enzyme, die mit der Leberfunktion in Zusammenhang stehen. Zudem wurden Stuhlproben in die Ergebnisanalyse einbezogen.
Mit erstaunlichem Ergebnis: Die Forscher bei allen Probanden eine erhöhte Konzentration eines Stoffwechselenzyms sowie von Bifidobakterin fest. Beide haben nachweislich einen positiven Einfluss auf die Gesundheit unseres Darms – die Probanden selbst stellten allerdings keine Veränderung ihrer Verdauungsfunktion fest.
Wissenschaftler anderer US-Fakultäten stufen die Ergebnisse als besonders relevant ein, da Insekten in der westlichen Ernährung noch kaum verbreitet sind – und hinsichtlich ihres Nutzens unterschätzt werden.
ZitatEin Forscherteam aus Ernährungswissenschaftlern und Medizinern des Nelson-Instituts für Umweltwissenschaften an der Universität Wisconsin-Madison untersuchte nun erstmals in einer klinischen Pilotstudie die gesundheitlichen Auswirkungen des Verzehrs von Grillen. Im Fokus der Studie standen die Effekte auf den Magen-Darm-Trakt und dessen Bakterien. Die Wissenschaftler wählten bewusst diesen Teil des Körpers.
Warum, erklärt uns Prof. Dr. Guido Ritter, Ernährungswissenschaftler an der Fachhochschule Münster, der sich ebenfalls mit Insekten als Ernährungsmittel beschäftigt.
An der Studie nahmen 20 Männer und Frauen im Alter von 18 bis 48 Jahren teil, die in zwei Gruppen geteilt wurden. Die eine Gruppe aß zunächst zwei Wochen lang ein Frühstück mit 25 Gramm Grillenpulver, welches in Muffins oder Shakes verarbeitet wurde. Die Kontrollgruppe frühstückte ohne Insektenzusätze.
Die Wissenschaftler nahmen während dieser ersten Phase Blut- und Stuhlproben. Darüber hinaus mussten die Studienteilnehmer Fragebögen zu ihrem Wohlbefinden beantworten.
Nach den zwei Wochen tauschten die Probanden. Die Kontrollgruppe der ersten Runde aß nun täglich 25 Gramm Grillenpulver, die ursprüngliche Experimentalgruppe ernährte sich wieder ganz normal. Es wurden in dieser zweiten Phase erneut Proben aus Stuhl und Blut entnommen. Da nun jeder sein eigener Kontrolltyp war, konnten die Forscher die Proben der ersten und zweiten Phase miteinander vergleichen.
Die Wissenschaftler konnten beobachten, dass durch die Einnahme des Grillenpulvers ein Stoffwechselenzym anstieg, das mit der Darmgesundheit in Verbindung steht.
Außerdem erhöhte sich die Anzahl nützlicher Darmbakterien, Bifidobakterien genannt, die mit einer verbesserten Magen-Darm-Funktion einhergehen. Auch ein entzündliches Protein im Blut, der Tumornekrosefaktor (TNF), nahm ab.
Diese Effekte erklären die Ernährungswissenschaftler mit dem Chitin, das in den Insekten enthalten ist. Es zählt zu den unlöslichen Ballaststoffen und wird nicht im Dünndarmbereich verdaut, sondern gelangt bis zu den Darmbakterien. Die unlöslichen Ballaststoffe, die wir zu uns nehmen, sollen zu einer gesunden Darmflora beitragen.
Allerdings: Dass sich Ballaststoffe wirklich positiv auf unsere Darmflora auswirken, ist noch nicht sicher belegt. Zu komplex sind die Zusammensetzungen und die Funktionen verschiedener Bakterien innerhalb des Darms und der Flora.
ZitatPositive Darmveränderung bei Probanden An der sechswöchigen Studie haben 20 gesunde Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 48 Jahren teilgenommen. Sie wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die erste aß über einen Zeitraum von zwei Wochen ein durch die Forscher kontrolliertes Frühstück, die zweite bekam Muffins oder Shakes, in die 25 Gramm gemahlene Grillen eingearbeitet wurden. Darauf folgten 14 Tage, in denen sich alle Probanden normal ernähren durften. In den letzten zwei Wochen der Studie wurden die Diäten aus der Anfangsphase vertauscht: Gruppe eins bekam mit Grillenpulver versetzte Speisen zu essen, Gruppe zwei das durch die Wissenschaftler vorgegebene Frühstück.
Um die Effekte zu überprüfen, haben die Forscher jeweils zu Beginn, nach den ersten zwei Wochen und zum Abschluss der Studie Blutwerte der Studienteilnehmer erfasst, darunter Blutzucker, bestimmte Enzyme, die mit der Leberfunktion in Zusammenhang stehen, ebenso wie Entzündungswerte. Auch Stuhlproben und Antworten auf ausführliche Fragebögen zum Magen-Darm-Verhalten der Probanden wurden in der Bewertung berücksichtigt. Zwar hatten die Probanden keine Veränderungen hinsichtlich ihrer Verdauungsfunktion festgestellt, aber die Wissenschaftler stellten ein vermehrtes Vorkommen eines bestimmten Stoffwechselenzyms und von Bifidobakterien fest, die beide nachweislich der Darmgesundheit zuträglich sind.
Zitat Welche Nährstoffe stecken in Insekten? Insekten können mit Milch oder Rindfleisch mithalten, denn sie enthalten viel hochwertiges Protein (Eiweiß) und Fett. Je nach Insektenart und Fütterung variieren die Nährwerte. Die Fettsäuren-Zusammensetzung ist vorteilhaft, denn die Tierchen enthalten viele ungesättigte Fettsäuren – vergleichbar mit Fisch. Sogar die Vitamine B2 und B12 sind teilweise in höheren Mengen enthalten als etwa in Vollkornbrot. Verlässliche Daten zu Vitaminen und Mineralstoffen sind jedoch noch sehr unvollständig.
Die Inhaltsstoffe von Insekten variieren je nach Verarbeitung. Bei gefriergetrockneten Insekten ist der Anteil an Fett, Kohlenhydraten und Eiweiß deutlich höher, da das Wasser entzogen wurde. Bei Insekten die nicht gefriergetrocknet, sondern tiefgefroren verkauft werden, können die Anteile niedriger ausfallen, da das Wasser anteilig noch mitberechnet wird.
Beim Essen von ganzen Insekten ist es jedoch möglich, dass die Nährstoffe nicht so gut aufgenommen werden können. Dies liegt an dem Stoff Chitin, der – ähnlich wie Cellulose in Pflanzen – ein Strukturbaustein ist. Er kommt unter anderem in Panzern von Insekten und Krebstieren vor. Das Chitin ist unverdaulich und kann die Aufnahme von anderen Nährstoffen in gewisser Weise behindern
Zitat Sind Insekten überhaupt sauber genug? Hersteller weisen darauf hin, dass es bisher keine eigenen Standards für Insekten gibt. Es gelten die allgemeinen Anforderungen an Futtermittel (z.B. Soja oder Reiskleie), die auch für die Tierzucht zur Lebensmittelproduktion bestehen. Die bisher auf dem Markt befindlichen Insekten werden meistens zum sehr schnellen Töten bei -18 Grad Celsius tiefgefroren, gewaschen und blanchiert (kurzzeitig bei mindestens 85 Grad erhitzt, um mögliche Krankheitserreger abzutöten). Danach werden sie gefriergetrocknet und verpackt. Gegebenenfalls werden diese auch zu Mehl weiterverarbeitet. Roh sollte man Insekten nicht verzehren, davor warnen viele Experten.
Sie sollten nur Insekten essen, die auch für den menschlichen Verzehr gezüchtet wurden. Vom Essen selbst gesammelter Insekten oder solchen aus dem Zoo-Fachhandel bzw. Angel-Geschäften raten wir aufgrund der fehlenden hygienischen Sicherheit dringend ab, obwohl diese häufig sehr viel preiswerter sind. Da sich viele Krabbeltiere auch von Abfällen ernähren, sind nur die Speise-Insekten empfehlenswert.
-Ausscheidungen: Um eine Verunreinigung mit Magen- und Darminhalten zu vermeiden, wird die Fütterung der Insekten ca. 24 Stunden vor dem Töten eingestellt. Dadurch soll garantiert werden, dass der Darm leer ist. -Parasiten: In geschlossenen Zuchtstationen sind keine Parasiten üblich. -Zoonosen (übertragbare Krankheiten von Tier auf Mensch): Die Wahrscheinlichkeit für Zoonosen ist relativ gering, aber nicht auszuschließen. Man weiß noch wenig über die Krankheiten, die Insekten befallen können. Auf jeden Fall sollten die Tiere nicht mit tierischen oder pflanzlichen Abfällen, Holzprodukten oder tierischen Exkrementen gefüttert werden.
Zitat Kommen Arzneimittel wie Antibiotika, Hormone oder andere Chemikalien zum Einsatz? Die Züchter in Europa weisen darauf hin, dass die Insekten bisher ohne den Einsatz von Antibiotika, Hormonen oder anderen Chemikalien gezüchtet werden, doch neutrale Kontrollergebnisse gibt es bislang nicht. Unsere Forderungen
-Insekten oder Bestandteile von Insekten müssen in jeder Zutatenliste aufgeführt und als Allergiehinweis deutlich hervorgehoben werden. Die vorhandene Allergenkennzeichnung sollte schnellstmöglichst erweitert werden. -Ausführliche, unabhängige Studien zu gesundheitlichen Aspekten, Hygiene und Krankheiten, Umweltaspekten und Tierschutz sind erforderlich. -Die Hygienevorschriften für die Produktion und die Fütterung sollten für Insekten verbindlicher gefasst werden. Insbesondere hinsichtlich möglicher Rückstände wie Antibiotika oder Hormonen sollten die Tiere genau untersucht und die Ergebnisse transparent gemacht werden.
ZitatInsekten liefern Proteine – genau wie Steak und Kotelett. Proteine, also Eiweiße, sind für Menschen überlebenswichtig. Und Protein ist nicht gleich Protein. Proteine von Insekten aber haben unterm Strich die gleiche Qualität wie Proteine von Rind oder Schwein – sagt Arnold van Huis von der niederländischen Universität Wageningen, der die Ernährung mit Insekten schon seit über 20 Jahren erforscht.
In vieler Hinsicht seien die Insekten sogar gesünder. So sei etwa der Anteil der ungesättigten Fettsäuren bei Insekten etwas höher. Für die Weltbevölkerung sei aber "vor allem wichtig, dass Insekten mehr Eisen und Zink liefern
In Frauenzeitschiften, werden Insekten gerade als ziemlich gesund gelobt:
ZitatInsekten essen ist gesund Insekten enthalten nicht nur viele Proteine, sondern auch Vitamine und Mineralstoffe wie B12, Zink und Eisen sowie mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Vom Nährstoffgehalt sind sie vergleichbar mit Fisch.
ZitatInsekten essen ist gesund Aber warum sollten wir überhaupt Insekten essen? Ein Grund, warum wir dem Verzehr von Insekten eine Chance geben sollten, ist der hohe Nährstoffgehalt der kleinen Krabbeltiere. Man mag es kaum glauben, aber Insekten sind ebenso proteinreich wie Milch und Rindfleisch. Zudem enthalten sie einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren und können hierbei locker mit Fisch mithalten. Insekten enthalten zusätzlich viel Vitamin B2 und Vitamin B12 und stellen damit sogar Vollkornbrot in den Schatten. Außerdem sind die Krabbeltiere reich an Kupfer, Eisen, Magnesium, Mangan, Selen und Zink.
Zitat von La_Croix im Beitrag #20Insekten liefern Proteine – genau wie Steak und Kotelett. Proteine, also Eiweiße, sind für Menschen überlebenswichtig.
Ja, stimmt. Aber in lebender Form und nicht auf dem Teller. Ich weiss nicht, ob man denn nun noch mehr Lben zerstören muss, um einen virtuellen Vorteil zu bekommen, der für mich aus keiner der genannten Zitate hervorgeht.
Gemahlene Grillen muss ich nicht haben. Schon die Vorstellung ...
Ob es darüberhinaus nicht auch Nachteile hat, kann man aus diesen Studien nicht erkennen.
INSEKTEN-FOOD Sechs Beine für einen Öko-Burger Lebensmittel aus Krabbeltieren sind gut für die Umwelt und dazu noch sehr nährstoffreich. Längst kann man vielerlei Insekten-Delikatessen im Laden kaufen. Doch ist das eine gute Idee? Überraschend viele Fragen sind noch offen. https://www.spektrum.de/news/koennen-wir...erhaupt/1706514
Wir können noch viel aus den Küchen der Welt lernen ...
(ich züchte jetzt Pilze ... mit wenig Aufwand und ein bisschen Geduld ... in 1 bis 2 Wochen dürfte die erste Ernte möglich sein ... bis jetzt schaut's gut aus ... )