Ich zweifele nicht daran, das Testosteron einen ganzen Blumenstrauß an Benefits hat. Falls die endogene Produktion unzureichend ist und sich auch nicht ausreichend steigern lässt, ist eine T-Substitution durchaus zu erwägen.
Zitat von wmuees im Beitrag #174Ich mache ja schon seit vielen Jahren TRT. Und es ist aus zwei Gründen nicht optimal:
1) Testosteron wird recht gleichmäßig zugeführt. Natürlich ist aber, dass die Testosteronproduktion schwankt. Dadurch gewöhnen sich die Zellen nicht so an das Testo, so dass die Wirkung deutlich stärker ist.
2) LF und FSH werden unterdrückt. Das schadet langfristig der Libido.
Ja, sehe ich genauso. Zusätzlich folgende Hypothesen:
3) Testosteron induziert epigenetische Veränderungen die in Richtung antagonistische Pleiotropie gehen - gesteigerte Fitness im hier und jetzt auf Kosten einer rascheren Alterungsgeschwindigkeit 4) Thymusinvolution, d.h. das zelluläre Immunsystem verliert seine Fähigkeit, sich zu regenerieren, man braucht dann quasi sein T-Zell Reservoir auf, es kommen keine neu gebildeten T-Zellen mehr hinzu. 5) Vermehrte Zellteilungen, diese ermöglichen z.B. eine verbesserte Regeneration, jedoch könnte das Hayflick-Limit dann schneller erreicht werden.
Andererseits könnte man argumentieren dass z.B. das Thymusgewebe in höherem Alter ohnehin schon in Fettgewebe umgewandelt ist. Oder dass eine gesteigerte Regenerationsfähigkeit - richtig genutzt - eine bessere Hormesis ermöglicht. (Aus meiner persönlichen Sicht betrachte ich unter normalen Umständen weder DNA-Mutationen noch das Hayflick-Limit als entscheidend für die eigene Lebensspanne. Diese Faktoren spielen zwar auch eine Rolle, aber nicht die entscheidende)
Bei genetisches Maximum gibt es heute übrigens einen Artikel über Testosteron. Die Männer sollen heute 30% weniger Testosteron haben als vor zwei Jahrzehnten. Bei älteren Männern (⌀65J.) mit leichtem Zinkmangel konnte die Zinkergänzung die Testosteronwerte verdoppeln. Zink wäre damit wohl einer der billigsten Maßnahmen, den Testosteronspiegel zu erhöhen.
Zitat von Prometheus im Beitrag #1763) Testosteron induziert epigenetische Veränderungen die in Richtung antagonistische Pleiotropie gehen - gesteigerte Fitness im hier und jetzt auf Kosten einer rascheren Alterungsgeschwindigkeit
Gibt es überhaupt Studien, die das nahelegen? Ich finde wirklich nichts dergleichen. In den meisten Papers die ich finde werden positive Wirkungen beschrieben (oder negative bei T-Mangel):
Could higher levels of testosterone hold the key to slower aging?
ZitatA new study of older men carried out by The University of Western Australia has found there is a link between men who have higher levels of the sex hormone estradiol, produced from testosterone, and slower ageing.
Zitat von Prometheus im Beitrag #1764) Thymusinvolution, d.h. das zelluläre Immunsystem verliert seine Fähigkeit, sich zu regenerieren, man braucht dann quasi sein T-Zell Reservoir auf, es kommen keine neu gebildeten T-Zellen mehr hinzu.
Da ist was dran. Hier müsste man mal gucken, ob man gegensteuern kann und woran das überhaupt liegt. Foxn1?
Sex hormones have pervasive effects on thymic epithelial cells
ZitatThe low proliferation rate of male TECs can be explained by a low expression of Foxn1 and its main targets, which are required for both fetal and adult thymopoiesis.
Zitat von Prometheus im Beitrag #1765) Vermehrte Zellteilungen, diese ermöglichen z.B. eine verbesserte Regeneration, jedoch könnte das Hayflick-Limit dann schneller erreicht werden.
Aber auch verbesserte DNA-Reparatur. Der Punkt hier ist mir wieder zu spekulativ.
ZitatEbenfalls wichtige Lebensmittel für den Mann sind Kreuzblütler, sprich Brokkoli, Spinat, Salat, Grünkohl. Grünes Gemüse enthält unter anderem den sekundären Pflanzenstoff Indol-3-Carbinol. Diese Substanz ist ein natürlicher Aromatase-Hemmer, verhindert also die Bildung von Östradiol aus Testosteron. Zusätzlich bindet sie im Blut den Testosteronhemmer SHGB.
Zitat von Speedy im Beitrag #182“The fracture incidence was numerically higher among men who received testosterone than among those who received placebo."
Interessant, habe aber den Volltext nicht - Wird diskutiert, wie das zu Stande kommen könnte? Meine Vermutung: Mehr physische Aktivität durch T-Substitution?
Eine Studie unter der Leitung von Dr. Joel Finkelstein, Professor für Endokrinologie an der Harvard Medical School, untersuchte die Auswirkungen eines Östrogenmangels beim Mann und kam zu folgendem Ergebnis:
Wenn der Testosteronwert bei Mann eine Konzentration von 300 bis 350 Nanogramm unterschreitet (in jungen Jahren liegt er bei etwa 550 Nanogramm), nimmt das Östrogen ebenfalls automatisch ab und gleichzeitig erhöht sich der Körperfett-Anteil.
Den Abfall des Östrogens beschrieben die Wissenschaftler als die Hauptursache für die männliche Midlife-Krise, denn er führt - ähnlich wie bei Frauen - zu den typischen Symptomen wie: Depressionen, Antriebsschwäche, Gewichtszunahme, Schlafstörungen etc.
Auch für die Libido des Mannes werden sowohl Testosteron als auch Östrogen in ausreichender Konzentration benötigt. Sinken diese Hormonmengen mit zunehmendem Alter, so vermindert sich auch die Libido.
Was so ein bisschen gegen die Hormontheorie sprechen könnte sind die niedrigen Level von bspw. T vor der Pubertät: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/article...14578-fig-0002/ Bzw. vielleicht sollte man (auch) andere Hormone in den Fokus rücken?