Genau wie die Psyche sind auch ihre Erkrankungen stofflich solide verankert. Neurotransmitter, neuronale Netze und Genvarianten geben Aufschluss über psychiatrische Mechanismen und Risiken, und auch das Immunsystem und die Darmflora mischen mit.
ZitatInzwischen deutet vieles darauf hin, dass Serotonin seine heilsame Wirkung dadurch entfaltet, dass es neuronale Wachstumsprozesse beeinflusst. Häufig ist in den Gehirnen von Menschen mit Depression ein verkleinerter Hippocampus zu finden – eine Hirnregion, die eine wichtige Rolle bei vielen Emotionen und Lernprozessen spielt. Unter dem Einfluss von Serotonin modellieren hier Neuronen ihre Synapsen beim Bilden von Gedächtnisinhalten besonders intensiv um. Und möglicherweise entstehen auch im Erwachsenenalter noch neue Nervenzellen. Genetisch veränderte Mäuse, denen der molekulare Kanal fehlt, mit dem Serotonin recycelt wird, reagierten trotzdem weniger depressiv auf chronischen Stress, wenn sie SSRI-Medikamente erhielten. Auch die vor einigen Jahren entdeckte antidepressive Wirkung des Schmerzmittels Ketamin beruht wohl darauf, dass die Substanz die neuronale Plastizität stimuliert. Das Wachstum neuer Nervenzellen ebenso wie das Entstehen frischer Verknüpfungen von Nervenzellen helfen dabei, der Depression zu entkommen – vermutlich, weil sie es erleichtern, einen besseren Umgang mit Stressfaktoren zu erlernen.
Neuronale Plastizität spielt auch bei der Schizophrenie eine Rolle. Fachleute betrachten die Krankheit inzwischen weitgehend als Entwicklungsstörung des Gehirns, bei der synaptische Umbauarbeiten im Jugendalter schief laufen. Es werden zu viele Verbindungen zwischen Nervenzellen wieder abgebaut und die Feinjustierung der Botenstoffsysteme während dieser Entwicklungsphase wird gestört. Doch was verursacht die Ungleichgewichte in den Signalsystemen? Die hohe Plastizität im jugendlichen Gehirn mag es anfälliger für zufällige Fehler machen, aber auch empfindlicher für intensive Eindrücke und Erlebnisse, die ihre Spuren in den Netzwerken und Transmittersystemen hinterlassen können. Jugenderfahrungen bleiben nachweislich besonders intensiv im Gedächtnis haften und haben einen großen Einfluss darauf, wie sich Persönlichkeit und Verhaltensmuster ausformen. Jugendliche reagieren auch mit größerer Wahrscheinlichkeit heftig oder nachhaltig auf die Einnahme psychoaktiver Drogen wie Cannabis: Das Schizophrenie-Risiko steigt.
Auch bei Erwachsenen können intensiver Stress und emotionale Belastungen sowie Drogenkonsum psychiatrische Erkrankungen begünstigen. So treten Depressionen, Schizophrenie und Angststörungen häufig infolge besonders herausfordernder Lebensereignisse auf, seien es Komplikationen während Schwangerschaft und Geburt oder traumatische Erlebnisse wie Todesfälle, Gewalt oder Missbrauch. Studien zeigen, dass Stress genau entgegengesetzt zu Antidepressiva auf die Neubildung von Nervenzellen und synaptischen Verbindungen wirkt – er behindert beides
Zitat von mithut im Beitrag #2auf den Thread habe ich schon gewartet ... thx @parcel ...
(das.gehirn ist eine gute site) ... das Zitat etwas zu ober-flächlich ... und geich-zeitig ein-seitig ...
Ketamin und SSRI kommen mir nicht ins System ...
Darum geht es mir überhaupt nicht, jeder soll das nehmen was er möchte. Ich persönlich lehne für mich solche Medikamente und auch alle Arten von Drogen ab, allerdings habe ich auch keine Probleme.
Ich habe diesen Thread eröffnet, damit man eventuell die Zusammenhänge mal besser versteht, auch bzgl. der Wirkung der Telomere. Das ist doch das große Thema im Moment hier und das interessiert mich auch wirklich.
Ich finde die Geschichte von diesem "Tuberkulosemedikament", das ein MAO Hemmer ist und die Patienten so freudig gestimmt hat, interessant. Es zeigt doch wie wenig man weiß, wenn man was anwedet. Oder SSRI erst war es die Serotoninerhöhung die wieder Happy machte, dann spezielle Beeinflussung von Bereichen, dann Wachstumsfaktoren, mRNA.... Trotz Wissenschaftsliebe ist das doch auch nur eine Reihe von annahmen, die Mal mehr oder weniger stimmen. Früher war mir ganz klar SSRI erhöht den Serotoninspiegel und dann Happy. Ich glaube Speedy hat mich dann bekehrt in Richtung antientzündlich...und jetzt weiß ich gar nichts mehr.
Suche dir deine Medizin selbst und ziehe los um von ihr gefunden zu werden. Nehme sie in einem spirituellen Ritual....oder so ähnlich ;)
Warum wurde eigendlich die Forschung zu LSD und co. so lange eingestellt? So Verschwörungsmäßig?? Ist wohl Off topic.
Zitat von jayjay im Beitrag #4Suche dir deine Medizin selbst und ziehe los um von ihr gefunden zu werden. Nehme sie in einem spirituellen Ritual....oder so ähnlich ;)
Ja, aber dann wirkt eventuell das Ritual mehr als die Medizin, auf jeden Fall wird man es nicht wissen. Allerdings hast Du Recht damit, vieles liegt noch im Dunkeln und konkretes Wissen ist oft noch gar nicht richtig vorhanden.
Zitat von jayjay im Beitrag #4Warum wurde eigentlich die Forschung zu LSD und co. so lange eingestellt? So Verschwörungsmäßig??
Weil Drogen krank und süchtig machen und den Menschen zerstören, aber ich denke, dass Du das auch selber weißt . .
Zitat von jayjay im Beitrag #4Warum wurde eigentlich die Forschung zu LSD und co. so lange eingestellt? So Verschwörungsmäßig??
Weil Drogen krank und süchtig machen und den Menschen zerstören, aber ich denke, dass Du das auch selber weißt . .
Sorry wahrscheinlich Off topic...
Der Staat als liebevoller Beschützer der unmündigen Menschen...kann sein Aber warum keine psychodelische Forschung? Letztlich will man das menschliche Gehirn untersuchen und dazu ist es eine Möglichkeit. Und diese Forschung kann keine Ratte machen oder ein Gehirnscan. Warum dieser Stopp in den 60er Jahren.
Zitat von jayjay im Beitrag #6Sorry wahrscheinlich Off topic...
Der Staat als liebevoller Beschützer der unmündigen Menschen...kann sein Aber warum keine psychodelische Forschung? Letztlich will man das menschliche Gehirn untersuchen und dazu ist es eine Möglichkeit. Und diese Forschung kann keine Ratte machen oder ein Gehirnscan. Warum dieser Stopp in den 60er Jahren.
Wer sollte an so einer Forschung interessiert sein und sie auch noch finanzieren? Selbst wenn Drogen kurzfristig auch positive Effekte haben sollten, was ja durchaus im Bereich des möglich ist, kann man sie nicht für eine Behandlung an Tieren oder Menschen gebrauchen, eben weil sie in ganz kurzer Zeit süchtig machen. Niemand kann daran interessiert sein, andere Menschen durch Drogen zu zerstören. Was passiert denn mit süchtigen Menschen, sie brauchen Hilfe und Unterstützung damit sie wieder ins normale Leben zurückfinden können.
Man muss sich da nichts vormachen, Drogenabhängige haben zunächst einmal nur das Verlangen nach dem nächsten Rauschzustand und nicht danach, wieder gesellschafts- und arbeitsfähig zu werden.
Die Deutschland AG hat kein Interesse an Junkies, da diese weder im Weißmarkt konsumieren, noch andere Steuereinnahmen generieren. Deren Gelder fließen eher Schwerstkriminellen zun. (Ok, die müssen das Geld waschen, was dann ja auch zu ein wenig Steuereinnahmen führt)
Im Gegenteil, die Sucht führt in der Regel zum gesellschaftlichen Abstieg, inkl. Jobverlust, bei gleichzeitig weiter bestehenden hohem Finanzbedarf, welcher dann üblicherweise durch Prostitution oder illegale Tätigkeiten gedeckt wird. Daran kann die Deutschland AG einfach kein Interesse haben.
Zurück zum Thema: Mir ist ein interessant wirkendes PDF untergekommen. Trotz der nur 76 Seiten habe ich es noch nicht gelesen, da ich noch fasziniert an den Lippen von Thomas E. Levy in seinem Vitamin C Buch hänge.
Zitat von mithut im Beitrag #14nach oben schauen wirkt anti-depressiv ... und lächeln in jede Richtung ... da braucht man nicht viel zu konditionieren ...
Zitat von vera8555 im Beitrag #13Ein simpler Trick das Gehirn auzutriksen: auch, wenn einem gar nicht danach ist: breit lächeln, ca. 1-3 Minuten lang - klappt immer!
wenn ich jetzt Ayahuasca ... der Neuronen wegen ... (auch noch) versuchen muss, ... werde ich mir erst eine vernünftige Rezeptur ... und Vor-Gehens-Weise ... bauen ...
obwohl ich nicht denke, ... dass Neo-Neuro-Genese ... rein substanziell begründet werden kann ...
ZitatKann reduzierte Gehirnaktivität die Langlebigkeit steigern?
Studienergebnisse Wissenschaftler hinter der neuen Studie in der Zeitschrift Nature veröffentlicht festgestellt, dass neuronale Aufregung ist tatsächlich höher bei kurzlebigen Personen im Vergleich zu langlebigen Personen.
Zullo und seine Kollegen untersuchten zunächst Hirngewebe von Hunderten von gealterten Menschen, die vor dem Tod keine kognitiven Defizite gezeigt hatten. Sie fanden heraus, dass Gene, die an neuronaler Erregung oder erhöhter Gehirnaktivität beteiligt waren, bei den Personen, die am längsten lebten, herunterreguliert wurden.
Dies kann mit einem Protein namens REST (RE1-Silencing Transcription Factor) verbunden sein, so die Forscher. Hier ist, was Sie über REST wissen müssen:
REST ist ein transkriptionaler Repressor, was bedeutet, dass er die Expression neuronaler Gene blockiert. REST-Expression korreliert mit erhöhter Langlebigkeit, und die Proteinspiegel sind am höchsten in den Gehirnen von Personen, die lebten 90-100 Jahre alt. Diejenigen, die in ihren 70er oder 80er Jahren starben, hatten niedrigere REST-Werte. Dies kann daran liegen, dass REST Gene unterdrückt, die den Zelltod fördern und Neuronen vor oxidativem Stress schützt.
ZitatPumpt das Herz zu wenig Blut in den Körper, wird meist auch das Gehirn nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Forscher haben nun herausgefunden, dass darunter auch die graue Hirnsubstanz leidet.
„Je schwächer das Herz, desto geringer die Dichte der grauen Substanz“, erklärt Matthias Schroeter, Leiter der Forschungsgruppe für Kognitive Neuropsychiatrie am MPI CBS, das zentrale Ergebnis der Studie. Besonders betroffen seien dabei das mittlere Stirnhirn und der sogenannte Precuneus innerhalb der Großhirnrinde sowie der Hippocampus. Diese Regionen verarbeiten vor allem Aufmerksamkeitsprozesse und Gedächtnisinhalte. Und nicht nur das: „Ein Abbau von grauer Substanz in diesen Bereichen kann die Entstehung von Demenz begünstigen“, sagt Schroeter.
Untersucht haben die Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen grauer Substanz und Herzfunktion an 80 Patienten des Herzzentrums Leipzig mithilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) und zweier Faktoren: Der Menge an Blut, die bei einem Herzschlag ausgestoßen wird, und der Konzentration eines bestimmten Hormons in der Blutbahn. Dabei zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Grad der Herzinsuffizienz und den Veränderungen in der grauen Substanz.
Als graue Substanz bezeichnet man im Gehirn die Gebiete, die vorwiegend aus den Zellkörpern der Nervenzellen bestehen. Die langen Enden der Nervenzellen, die Nervenfasern, bilden hingegen die weiße Substanz. Der bekannteste Teil der grauen Substanz ist die Großhirnrinde, die das Gehirn als äußerer, zwei bis fünf Millimeter dicker Mantel mit seinen zahlreichen Windungen umgibt. Hier werden die eigentlichen höheren geistigen Fähigkeiten des Menschen – von den Sinneseindrücken über Sprache bis zu Kreativität – verarbeitet.
und die Hälfte der meist älteren Patienten mit einer Herzinsuffizienz leidet auch unter ersten kognitiven Einschränkungen. Eine auf Senioren abgestimmte leichte bis moderate sportliche Betätigung wirkt sich positiv auf Herz, Affekt und Kognition aus.
Positive Signale, aber noch offene Fragen
Beide Interventionsgruppen unterschieden sich nicht hinsichtlich Teilnahme (Tai-Chi: 87%; Widerstandsband: 81%) und häuslichem Training (74 bzw. 60,8 Minuten/Woche). Es traten keine unerwünschten Ereignisse auf. Im Vergleich zur Kontrollgruppe zeigte sich in beiden Interventionsgruppen eine signifikante Verbesserung des MoCA-Scores (p = 0,001). Veränderungen der Depressivität (BDI) und des Inflammationsmarkers CRP waren im Individualfall prädiktiv für eine Veränderung des MoCA-Scores. Im Gruppendurchschnitt fand sich aber keine signifikante Interaktion zwischen diesen Parametern.
Strukturelle Veränderungen bei chronischem Schmerz – Ursache oder Konsequenz?
ZitatDie Pionierarbeiten zu funktionellen Plastizität des Gehirns im Schmerz beschrieben Veränderungen der Hirnkartierung für sensorische und motorische Reize bei Patienten mit Phantomschmerzen (1). 2006 konnte darüberhinaus gezeigt werden, dass Patienten mit Phantomschmerzen auch strukturell andere Gehirne haben als Menschen ohne Phantomschmerzen (2). Dieselben Veränderungen fanden sich auch bei Patienten mit chronischen Kopfschmerzen (Migräne und Spannungskopfschmerz), chronischen Rückenschmerzen (3), Irritable Bowl Syndrome, Fibromyalgie und Phantomschmerzen bei Paraplegie. Das Verblüffende daran ist die Übereinstimmung der verschiedenen Arbeiten hinsichtlich der betroffenen Gebiete: bei fast allen Schmerzarten fand sich eine Abnahme der grauen Substanz im anterioren cingulären Cortex, im orbitofrontalen Cortex und in der anterioren Inselrinde