Gehirn-Mikrobiom: Darmbakterien in unserem Gehirn Neue Forschungen lassen vermuten, dass Darmbakterien im Gehirn die Stimmung und das Verhalten beeinflussen könnten
ZitatGibt es ein Gehirn-Mikrobiom? Während des letzten Jahrestreffens der Gesellschaft für Neurowissenschaften an der Universität von Alabama in Birmingham präsentierten Forscher einen Bericht, der zeigt, dass verschiedene Darmbakterien in unterschiedlichen Gehirnbereichen vorhanden sind.
Es könnte sogar sein, dass das Gehirn ein eigenes Mikrobiom besitzt. Fest steht, dass sich Darmbakterien in unserem Gehirn befinden.
Diese Entdeckung ist sowohl faszinierend als auch ein wenig erschreckend. Es wurde noch keine Erklärung gefunden, wie diese Darmbakterien das Gehirn erreicht haben, oder ob sie nützlich oder schädlich sind. Experten glauben jedoch, dass sie die Stimmung und die Persönlichkeit beeinflussen können.
Unser Darm-Mikrobiom setzt sich aus Mikroorganismen zusammen, die in unserem Darm leben. Tatsächlich gibt es ungefähr einhundert Billionen verschiedene Arten von Bakterien.
Diese wiederum haben mehr als drei Millionen unterschiedliche Gene. Von diesem Grundstock an Bakterien besitzen Menschen ungefähr ein Drittel der gleichen Bakterien. Die restlichen Bakterien, die jeder Mensch hat, setzen sich individuell zusammen. Aus diesem Grund ist das Darm-Mikrobiom ein wichtiger Bestandteil der Identität jeder Person.
Das Gehirn-Mikrobiom
Wissenschaftler haben sich gefragt, wie diese Darmbakterien ins Gehirn gelangen, da dieses Organ eigentlich durch die Blut-Hirn-Schranke geschützt ist.
Die Blut-Hirn-Schranke ist ein Schutzsystem, das das Eindringen von Fremdstoffen in das Gehirn vermeidet. Allerdings lässt dieser Filter Wasser, lösliche Moleküle in Lipiden und einige Gase durch. Weiterhin ermöglicht diese Schranke den selektiven Durchgang von Aminosäuren und anderen Molekülen. Aber die Bakterien im Gehirn stammen größtenteils aus dem Darm.
In unserem Gehirn gibt es die sogenannten Gliazellen, die Neuronen und Astrozyten unterstützen und das Eindringen von Neurotoxinen und anderen Substanzen in das Gehirn verhindern sollen. Wenn aber Schadstoffe die Barriere auf irgendeine Weise durchdringen, erzeugen sie häufig Entzündungen mit sehr eingreifenden und sogar tödlichen Folgen. Ironischerweise sind die Astrozyten der bevorzugte Ort für diese Darmbakterien, um im Gehirn zu leben.
Langsam wird auch verständlich, warum wir Menschen so unterschiedlich fühlen und denken. Es liegt an den Darmbakterien im Gehirn, wer hätte gedacht, dass sie so einen großen Einfluss auf unsere Stimmung und unsere Gedankenwelt haben .
dauerhaft erhöhte NO Werte im Blut schädigen die BHS und die Gabe von hochdosiertem Arginin macht die BHS "durchlässiger" (z.B. Erhöhung der Wirkung von GABA im Gehirn). Diese Methode ist jedoch nicht für eine Langzeittherapie geeignet, denn es ist der sichere "Weg in die Grube" (Dr. Kuklinski).
Hirnforschung Darum wirken Naturgeräusche so entspannend Woran liegt es, dass wir uns in der Natur so gut entspannen können. Die Antwort dafür liefert der Neurobiologe Henning Beck in seiner aktuellen GEO-Kolumne
Zitat Fragt man Menschen, wo sie sich gut entspannen können und ihnen neue Ideen kommen, hört man immer wieder: unter der Dusche. Ähnlich oft wird jedoch ein weitaus weniger künstlicher Ort genannt, nämlich draußen in der Natur, beim Sport, an der frischen Luft. Offenbar hat ein natürlich-biologisches Umfeld einen besonderen Effekt auf unser Gehirn: Es entspannt uns, baut Stress ab und legt so die Grundlage für Wohlbefinden und gute Ideen – und das alles auf einmal und gratis noch dazu!
Die Natur beeinflusst auf vielerlei Weise unsere mentalen Effekte: durch die frische Luft, die körperliche Bewegung, das viele Grün … Doch ein Effekt wurde in der wissenschaftlichen Forschung oft unterschätzt, nämlich die Geräuschkulisse. Dabei weiß doch jeder, wie entspannend ein lustiges Vogelgezwitscher sein kann (solange es sich nicht um zwei nervige Elstern handelt) oder wie beruhigend das Meeresrauschen wirkt. Dieser Effekt ist auch im Gehirn messbar, denn wir organisieren unsere Denkvorgänge neu, wenn wir biologischen Tönen lauschen.
Um das zu untersuchen, spielte man Testpersonen im Hirnscanner verschiedene Geräuschkulissen vor. Je nachdem, ob die Klänge eher künstlichen oder natürlichen Ursprungs waren, änderte sich die Funktion einer Hirnregion, die man Grundeinstellungsnetzwerk nennt. Dieses Netzwerk ist immer dann aktiv, wenn wir uns entspannen und mit den Gedanken umherwandern. Vogelgezwitscher & Co. führten dazu, dass diese Region so aktiviert wurde, dass man die angenehmen äußeren Geräusche tatsächlich zur Stressreduktion nutzen konnte. Obendrein schnitt man in Aufmerksamkeitstests besser ab als unter Einfluss künstlicher Geräusche. Denn Letztere veränderten die Gehirnaktivität derart, dass man sich plötzlich mehr auf sich selbst konzentrierte – dadurch weniger aufmerksam war und nicht so gut Stress abbaute.
Naturgeräusche haben also gleich drei Effekte auf einmal: Sie scheinen unser Gehirn so zu aktivieren, dass wir unseren Gedanken freien Lauf lassen können, aufmerksamer sind und gleichzeitig Stress abbauen. Doch außerdem stellte sich in der Studie heraus: Der stressreduzierende Effekt durch eine natürliche Geräuschkulisse trat vor allem dann auf, wenn die Probanden vorher besonders gestresst waren. Wer sich entspannt untersuchen ließ, für den waren Naturgeräusche sogar eher stressig, was man durch den Anstieg der Herzfrequenz feststellte. Anders gesagt: Entspannung ist immer relativ – und wer möglichst viel Stress reduzieren möchte, sollte erst mal auch viel Stress haben.
Ein Grund mehr, beim Sport in freier Wildbahn auf Kopfhörer und die neueste Fitnessmusik zu verzichten. Vielleicht ist es besser, auf seinen eigenen Atem zu hören, so keuchend und unästhetisch er auch ist. Der ist zwar auch menschengemacht – aber wahrscheinlich inspirierender als die allermeisten Popsongs.
Na meinetwegen. Wers mag. Ich beschäftige mich viel - bis nachts um 1 - mit der Auswahl von total inspirierenden Popsongs. Das macht dir den Kopf frei. Laut muss es natürlich sein. Und Anti-Aging ist es auch.
Das Naturgeräusche sehr entspannend wirken habe ich schon hunderte Male erfahren. Vor allem liebe ich das Vogelgezwitscher in gottesfreier Natur, es gibt nichts, was positivere Gefühle bei mir hervorruft.
Zitat von parcel im Beitrag #57Das Naturgeräusche sehr entspannend wirken habe ich schon hunderte Male erfahren. Vor allem liebe ich das Vogelgezwitscher in gottesfreier Natur, es gibt nichts, was positivere Gefühle bei mir hervorruft.
Ja, so eine Wirkung habe ich und wohl auch die meisten anderen Menschen schon oft erlebt.
Auf mich wirken so Feuervideos wie ich sie hier eingstellt habe auch recht entspannend, wenn man sie im Vollbildschirmmodus am Abend mal ca. 15min ansieht, da muss man auch den Ton etwas lauter schalten, damit man das Knacken und Knistern des Feuers deutlich hört.
Ein Teil der Wirkung von Waldbaden wird sicherlich auch durch die Geräusche verursacht, allerdings haben ja auch der Anblick der natürlichen Umgebung und die Stoffe in der Luft eine Wirkung.
Im Wald wirken eben auch die sekundären Pflanzenstoffe in der Luft (hauptsächlich Terpene) und bei Wasserfällen neben dem Rauschen auch die negativen Ionen, an der Küsten mit Meeresbrandung sollen Jod, Salz, Magnesium und Spurenelemente in der Luft auch den Atemwegen helfen.
Auch ein kurzer Virtual Reality Ausflug in die Natur hebt bei mir Rasch die Stimmung, bei schlechtem Herbstwetter. Ich denke, dass das viel schneller wirkt und auch insgesamt besser, als eine herkömmliche Lichttherapie gegen Herbstdepressionen! Virtual Reality Virtual Reality Virtual Reality
Monotone Tätigkeit Regelmäßiges stundenlanges Autofahren reduziert Intelligenz Regelmäßiges langes Autofahren und Fernsehen reduzieren den IQ. Dies liegt sehr wahrscheinlich daran, dass der Geist bei der monotonen Tätigkeit kaum gefordert wird.
ZitatWissenschaftler der University of Leicester und des Leicester Hospital haben untersucht, ob und wie sich eine Reihe von Aktivitäten, die Menschen regelmäßig über einen Zeitraum von mehreren Stunden ausüben, auf deren Intelligenz auswirken. Insgesamt wurden im Rahmen der Studie die Lebensgewohnheiten von 500.000 Briten im Alter zwischen 37 und 73 Jahren für fünf Jahre dokumentiert. Während des Studienzeitraums nahmen die Probanden regelmäßig an Intelligenz- und Gedächtnistests teil.
Laut den Wissenschaftlern hatten Probanden, die fast jeden Tag zwischen zwei und drei Stunden mit dem Auto fahren, bereits vor Beginn der Studie im Mittel einen geringen Intelligenzquotienten (IQ) als Probanden, die kaum oder gar nicht Auto fuhren.
Intelligenzquotient sinkt bei Autofahrern Im fünfjährigen Studienzeitraum sank der IQ der regelmäßigen Autofahrer laut der Publikation im American Journal of Epidemiology weiter und immer schneller ab. Kishan Bakrania, Doktorand am Department of Health Sciences der University of Leicester, geht davon aus, dass dies geschieht, weil der Geist beim monotonen Autofahren kaum gefordert wird.
„Wir wissen, dass regelmäßiges Autofahren für mehr als zwei bis drei Stunden am Tag schlecht für das Herz ist. Diese Forschung deutet an, dass es auch für das Gehirn schlecht ist, vielleicht weil das Gehirn in diesen Stunden weniger aktiv ist“, so Bakrania.
Außerdem könnte regelmäßiges langes Autofahren den IQ senken, weil die Menschen dabei oft müde und gestresst sind. Studien haben bereits belegt, dass dies Faktoren sind, die zu einem Rückgang der kognitiven Fähigkeiten führen können.
Fernsehen mit ähnlichen Effekten Ähnliche Effekte traten auch bei Probanden auf, die pro Tag regelmäßig mehr als drei Stunden Fernsehen schauten. Ein ähnliches Ergebnis lieferte auch eine Studie des University College London, laut der die verbale Gedächtnisleistung durch langes Fernsehen abnimmt. Bei Menschen, die regelmäßig lange am Computer sitzen, nimmt die Intelligenz laut der Studie der University of Leicester und des Leicester Hospital hingegen nicht ab.
ZitatSchlafstörungen sind bei Demenz häufig, obwohl unklar ist, ob Unterschiede in der Schlafarchitektur dem Beginn der Demenz vorausgehen. Wir untersuchten die Zusammenhänge zwischen Schlafarchitektur und dem prospektiven Risiko einer Demenz in der gemeindebasierten Framingham Heart Study (FHS).
Wir beobachteten 32 Fälle von Demenz; 24 stimmten mit der Alzheimer-Demenz überein. Nach Anpassungen an Alter und Geschlecht waren ein niedrigerer REM-Schlafprozentsatz und eine längere REM-Schlaflatenz mit einem höheren Risiko für Demenz verbunden. Jede prozentuale Reduktion des REM-Schlafes war mit einem Anstieg des Risikos für Demenz um etwa 9% verbunden (Hazard Ratio 0,91; 95% Konfidenzintervall 0,86, 0,97). Das Ausmaß der Assoziation zwischen REM-Schlafprozentsatz und Demenz war ähnlich nach Anpassungen für mehrere Kovariaten, einschließlich vaskulärer Risikofaktoren, depressiver Symptome und Medikamenteneinnahme, nach Ausschlüssen für Personen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung zu Studienbeginn und nach Ausschlüssen für frühe Konverter zu Demenz. Stadien des Non-REM-Schlafes waren nicht mit einem Demenzrisiko verbunden.
Ein chronobiologischer Ansatz zur Behandlung von Schlafstörungen bei Alzheimer-Demenz-Patienten
ZitatAlzheimer-Demenz (AD) ist eine neurodegenerative Erkrankung, die häufig mit schweren Schlafstörungen einhergeht. Die Manifestation der Schlafstörungen ist zweifach: nächtliche Übererregung, manchmal begleitet von Reizbarkeit und Unruhe, und tagsüber übermäßige Schläfrigkeit. Obwohl die Behandlung mit Beruhigungsmitteln oder Hypnotika eine gewisse Erleichterung für die nächtliche Übererregung bieten kann, bleibt die übermäßige Schläfrigkeit tagsüber weitgehend ungelöst. In jüngster Zeit bietet der chronobiologische Ansatz jedoch vielversprechendere Ergebnisse bei der Linderung übermäßiger Tagesschläfrigkeit sowie nächtlicher Übererregung.
Dieser Ansatz führt die Schlafprobleme von AD-Patienten auf eine Dysfunktion in einem breiteren neuronalen Mechanismus zurück, nämlich der biologischen Uhr, die verschiedene physiologische Funktionen beschleunigt, darunter den Schlaf-Wach-Zyklus. Die biologische Uhr, die sich in den suprachiasmatischen Kernen (SCN) des Hypothalamus befindet, empfängt umweltbedingte Lichteinflüsse über neuronale Signale von der Netzhaut. Das SCN wiederum innerviert die Zirbeldrüse, die für die Produktion und Freisetzung von Melatonin verantwortlich ist. Lichtreiz verursacht die Dämpfung der Melatoninsekretion aus der Zirbeldrüse; während das Aufhören des Lichts die Melatoninsekretion erhöht. Bei tagaktiven Säugetieren stimmt der Melatonin-Beginn (DLMO) mit schwachem Licht mit dem Beginn des Schlafes überein. Der chronobiologische Ansatz bietet zwei Hauptbehandlungen für die Schlafprobleme bei AD-Patienten: morgendliche Exposition gegenüber hellem Licht und abendliche Verabreichung von Melatonin, die beide einen zumindest moderaten Erfolg bei der Wiederherstellung des Schlaf-Wach-Zyklus bei AD-Patienten zeigen, der in den frühen Stadien der Krankheit ausgeprägter ist.
Schlafstörungen bei Alzheimer und anderen Demenzen
ZitatSchlaf bei Demenzen wurde hauptsächlich bei der Alzheimer-Krankheit (AD) untersucht. Schlafstörungen treten bei 25 bis 35% der Probanden mit AD auf. Subjektive und objektive Störungen werden beschrieben. Lange nächtliche Erwachen stören den Schlaf; Die Gesamtschlafzeit und die Schlafeffizienz werden reduziert. Der langsame Wellenschlaf wird verringert und verschwindet manchmal. Der REM-Schlafprozentsatz wird ebenfalls reduziert und in einem späteren Stadium der Erkrankung ist die REM-Latenz erhöht. Schlaffragmentierung kann mit übermäßigem Tagesschlaf und Schläfrigkeit sowie mit anderen Verhaltenssymptomen wie dem Sundowning-Syndrom und nächtlicher Unruhe verbunden sein. Schlafanomalien entsprechen eng dem Schweregrad der Demenz.
ZitatMedizin. – Neurowissenschaftler wissen heute, dass Nervenzellen, ihre Rezeptoren und ihre Botenstoffe durchaus nicht allein agieren. So sprechen auch Sexualhormone ein gewichtiges Wörtchen bei unserer Gesundheit mit. Selbst das Immunsystem kann sich dem orchestralen Zusammenspiel nicht entziehen.
Bei der Multiplen Sklerose richtet sich praktisch das gesamte Arsenal der Immunabwehr gegen das Nervensystem. Und das hat fatale Folgen: Entzündungsprozesse zerstören die Isolierung der Nervenfasern und dadurch leiden MS-Patienten mit den Jahren an immer mehr Ausfällen. Die Sehfähigkeit lässt nach und Bewegungen fallen immer schwerer. Dass sich die Attacke des Immunsystems auch aufhalten lässt, beweist eine Beobachtung, die Mediziner schon vor Jahrzehnten machten.
„Man weiß seit langer Zeit, dass Frauen während einer Schwangerschaft, wenn die Hormone sehr hoch sind, kaum MS-Schübe bekommen, und die Vermutung lag schon lange nahe, dass die erhöhten Östrogen- und Progesteron-Spiegel während der Schwangerschaft Schübe bei MS verhindert bei Frauen.“
Schon seit etlichen Jahren untersucht Cordian Beyer an der Universität Aachen, wie die Sexualhormone Östrogen und Progesteron in Entzündungsprozesse eingreifen. Entzündungen sind häufig das Hauptproblem, wenn im zentralen Nervensystem Zellen zugrunde gehen. Das gilt beispielsweise auch für Parkinson, Alzheimer und für den Schlaganfall:
„Wenn man sich den Schlaganfall einmal vorstellt, dann weiß man, dass innerhalb weniger Stunden hochentzündliche Prozesse ablaufen, die sehr komplex sind. Und man weiß, dass Östrogen in diese inflammatorischen Prozesse eingreift und zwar nicht direkt an Nervenzellen, das ist das Spannende, sondern an den Gliazellen.“
Gliazellen sind die Stützzellen des Nervensystems. Sie versorgen die Nervenzellen mit allem, was sie zum Leben brauchen. Außerdem bilden sie die Isolierung der Nerven und sorgen so dafür, dass Nervenimpulse besser weitergeleitet werden. Bestimmte Arten von Gliazellen haben allerdings auch bei den gefährlichen Entzündungen im Nervensystem eine wichtige Rolle. Bei einer Verletzung beispielsweise produzieren sie entzündungsfördernde Substanzen. Cordian Beyer hat deshalb untersucht, ob Östrogen und Progesteron diesen Prozess verhindern können.
„Wir haben zeigen können, dass Östrogen diese Immunantwort unterdrückt, diese primäre Antwort unterdrückt. Und zwar sehr massiv.“
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung galt lange als kaum behandelbar. Zahlreiche neurowissenschaftliche Befunde sprechen inzwischen dagegen. Sie offenbaren bei den Betroffenen Besonderheiten in der Informationsverarbeitung des Gehirns, die sich verändern lassen.
Nun interessierte den Forscher natürlich brennend, ob diese Fähigkeit des Gehirns ein Leben lang erhalten bleibt. Gilt diese Fähigkeit nur für 20- bis 25-jährige Studierende oder können auch ältere Menschen dieses Ergebnis erzielen?
Also führte er die Studie noch einmal durch – dieses Mal mit Senioren ab 60 Jahren. Auch sie ließ er drei Monate jonglieren und untersuchte die Veränderungen in ihren Gehirnen. Und auch bei den älteren Menschen konnte er in den gleichen Hirnarealen deutliches Wachstum feststellen.
Mit dieser revolutionären Erkenntnis, dass auch im Erwachsenenalter die Gehirnsubstanz noch zunehmen kann, wurde ein altes Dogma widerlegt.
Ergebnis: Gehirnsubstanz kommt und geht
Was dabei genau im Gehirn passiert, ist noch unklar. Arne May hält es aber für wahrscheinlich, dass zwischen bereits vorhandenen Zellen neue Verbindungen entstehen und gestärkt werden.
Was allerdings sicher ist: Wenn das Training aufhört, geht in genau dem gleichen Areal wieder Substanz verloren. Unser Gehirn bleibt also ein Leben lang plastisch, es kann zunehmen, aber auch wieder abnehmen. In diesem Zusammenhang verhält es sich wie mit der körperlichen Beweglichkeit: Wer rastet, der rostet!
Fazit: Das Gehirn muss gefordert werden
Wenn man seinen grauen Zellen etwas Gutes tun will, muss man sie also beschäftigen. Das heißt aber nicht, dass jeder unbedingt jonglieren lernen muss. Es geht nur darum, etwas Neues zu lernen. Das kann eine Fremdsprache sein, Aquarellmalerei oder das Klavierspiel sein.
Hauptsache, es macht Spaß und fordert heraus. Unser Gehirn will beansprucht werden – und das klappt am besten, wenn man sich immer wieder mit neuen Dingen auseinandersetzt. Das lässt das Gehirn dynamisch bleiben, beschert ein erfülltes Leben und einen wachen Geist.
ZitatNervenzellen sind hoch spezialisierte, sehr sensible Zellen, die für die Weiterleitung von Informationen entlang der Kommunikationswege des Nervensystems zuständig sind.
Von einer Zelle zur nächsten: die Vorgänge an der Synapse
Für die Medizin ist eine bestimmte Station in der Signalweiterleitung von besonderem Interesse: der Informationsaustausch von Nervenzelle zu Nervenzelle an der sogenannten Synapse. Bei vielen Krankheiten wie beispielsweise Parkinson oder Depression sind diese Schaltstellen aus dem Gleichgewicht geraten.
Nervenzellen sind (in der Regel) nicht elektrisch leitend miteinander verbunden. Das heißt: Um eine Information von einer Zelle zur nächsten übertragen zu können, muss eine Lücke überwunden werden. Diese Lücke nennt sich synaptischer Spalt. Eine Synapse besteht aus dem Axon-Endknöpfchen der Senderzelle, dem Dendriten der Empfängerzelle und dem synaptischen Spalt dazwischen.
Im Axon-Endknöpfchen befinden sich kleine Bläschen (Vesikel), die chemische Botenstoffe (Neurotransmitter) enthalten. Wenn ein elektrischer Impuls im Endknöpfchen ankommt, verschmelzen die Vesikel mit der Zellmembran und die Botenstoffe werden in den synaptischen Spalt ausgeschüttet. Aus dem elektrischen Signal wird also ein chemisches.
An der Zellmembran der Empfängerzelle sitzen spezielle Andockstellen (Rezeptormoleküle) für die Botenstoffe. Wenn ein Transmitter an ein Rezeptormolekül bindet, wird in der Empfängerzelle wieder ein elektrisches Signal ausgelöst, das sich entlang der Zelle fortpflanzen kann. So werden Nervenimpulse von Zelle zu Zelle weitergegeben. Wie Dominosteine löst ein Signal das nächste aus.
Greifen ins Gleichgewicht ein: Drogen im Gehirn
Ein System, das so komplex ist wie die Vorgänge an der Synapse, ist natürlich empfindlich gegenüber Einflüssen von außen.
im Alter reicht es nicht aus, das Gehirn zu trainieren. Die Muskelzellen senden Botenstoffe an den Körper/Gehirn und das Bewegungstraining fördert die neue Vernetzung der Gehirnzellen.
im Alter reicht es nicht aus, das Gehirn zu trainieren. Die Muskelzellen senden Botenstoffe an den Körper/Gehirn und das Bewegungstraining fördert die neue Vernetzung der Gehirnzellen.
Viele Grüße
Roger
Solche Sätze sind blah, blah, blah, jeder kann denken was er gerne möchte.
Du schreibst hier, ohne irgendwelche Links einzustellen, die Deine Sichtweise unterstreichen oder bestätigen könnten. Was irgendwelche Ärzte mit ihren Büchern vermarkten, muss nicht der Weisheit letzter Schluss sein, sondern es spiegelt immer nur deren Sichtweise wieder, die Du allerdings immer kritiklos übernimmst. Für mich ist das merkwürdig und ganz ernst kann ich es wirklich nicht nehmen, selbst wenn ein Körnchen Wahrheit drin stecken sollte.
die Botenstoffe sind belegt und Du kannst es z.B. in den Büchern/Publikationen von Dr. Kuklinski bzw. Dr. Strunz nachlesen. Die Zellen kommunizieren miteinander und es gibt verschiedene Signalwege (z.B. Botenstoffe).
[Darmmikrobiota und Depression: Pathophysiologie der Depression: Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse und Mikrobiota-Darm-Hirn-Achse]
ZitatDepression ist eine chronische Erkrankung mit einer komplexen multifaktoriellen und noch nicht vollständig geklärten Ätiologie. Aufgrund neuer Erkenntnisse nach neueren Untersuchungen der Mikrobiota-Darm-Gehirn (MGB)-Achse kann ein Zusammenhang zwischen einer gestörten Darmmikrobiota-Zusammensetzung und der Wahrscheinlichkeit, eine Depression zu entwickeln, angenommen werden. Diese Hypothese wird durch Beweise gestützt, dass es eine starke Kommunikation zwischen Darmmikrobiota und dem zentralen Nervensystem (ZNS) gibt und dass diese Kommunikation durch die MGB-Achse vermittelt wird. Offenbar kann diese bidirektionale Achse durch Umweltfaktoren wie Stress, Arzneimittel (insbesondere Antibiotika) und Ernährungsgewohnheiten moduliert werden. Darüber hinaus kann die Modulation dieser Achse auch zu Stimmungsschwankungen führen. Da die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HPA) ein Schlüsselelement zur Regulierung der MGB-Achse ist und auch mit der Pathophysiologie der Depression zusammenhängt, ist es wichtig, die Beziehung zwischen beiden biologischen Systemen zu verstehen.
Darm-Mikrobiota-Hirn-Achse und ihre Wirkung auf neuropsychiatrische Störungen mit Verdacht auf Immundysregulation
Zitat Darmmikrobiota regulieren Darmfunktion und Gesundheit. Zunehmende Beweise deuten jedoch darauf hin, dass sie auch das Immun- und Nervensystem beeinflussen können und umgekehrt. Dieser Artikel untersucht die bidirektionale Beziehung zwischen der Darmmikrobiota und dem Gehirn, die als Mikrobiota-Darm-Hirn-Achse (MGB) bezeichnet wird, und diskutiert, wie sie zur Pathogenese bestimmter Erkrankungen beiträgt, die eine Gehirnentzündung beinhalten können.
An der MGB-Achse sind verschiedene afferente oder efferente Bahnen beteiligt. Antibiotika, Umwelt- und Infektionserreger, intestinale Neurotransmitter / Neuromodulatoren, sensorische Vagusfasern, Zytokine und essentielle Metaboliten übermitteln dem zentralen Nervensystem Informationen über den Darmzustand. Umgekehrt beeinflussen die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse, die regulatorischen Bereiche des Zentralnervensystems der Sättigung und Neuropeptide, die aus sensorischen Nervenfasern freigesetzt werden, die Zusammensetzung der Darmmikrobiota direkt oder durch Nährstoffverfügbarkeit. Solche Wechselwirkungen scheinen die Pathogenese einer Reihe von Störungen zu beeinflussen, an denen Entzündungen beteiligt sind, wie Stimmungsstörungen, Autismus-Spektrum-Störungen, Aufmerksamkeitsdefizit-Überempfindlichkeitsstörungen, Multiple Sklerose und Fettleibigkeit.
Ich pack´ diese ARTE-Doku mal hier hinein, da das Thema Drogen ja vor allem auch das Gehirn betrifft. Sehr interessante Doku, ganz aktuell und eigentlich sogar spannend.
"Die Mutation CORD7, die im Jahr 2003 durch Zufall von dem britischen Genetiker David Hunt entdeckt wurde, stellt in dieser Hinsicht einen außergewöhnlichen Fall dar, denn sie hat sowohl einen negativen als auch einen positiven Effekt. Sie lässt Betroffene erblinden – aber mit dem Verlust des Augenlichts geht auch eine erhöhte kognitive Leistungsfähigkeit einher, die der Neurologe Sanjay Sisdiya in einer Studie aus dem Jahr 2007 beschreibt. [...]die bei den Trägern von CORD7 vor allem im Bereich des verbalen IQs eine gesteigerte kognitive Leistungsfähigkeit nachweisen konnten. Sie erreichten im Vergleich hinsichtlich ihres Wortschatzes und des sprachlichen und numerischen Erinnerungs- und Lernvermögens auffällig hohe Punktzahlen." Quelle: https://www.nationalgeographic.de/wissen...ich-intelligent
Das ist scho krass. Wer hätte das gedacht.
Ich frage mich, wie weit wir von einem Verständnis der neurogenetik des Gehirns noch entfernt sind.
Zitat von BenutzerNeu im Beitrag #72"Die Mutation CORD7, die im Jahr 2003 durch Zufall von dem britischen Genetiker David Hunt entdeckt wurde, stellt in dieser Hinsicht einen außergewöhnlichen Fall dar, denn sie hat sowohl einen negativen als auch einen positiven Effekt. Sie lässt Betroffene erblinden aber mit dem Verlust des Augenlichts geht auch eine erhöhte kognitive Leistungsfähigkeit einher, die der Neurologe Sanjay Sisdiya in einer Studie aus dem Jahr 2007 beschreibt. [...]die bei den Trägern von CORD7 vor allem im Bereich des verbalen IQs eine gesteigerte kognitive Leistungsfähigkeit nachweisen konnten. Sie erreichten im Vergleich hinsichtlich ihres Wortschatzes und des sprachlichen und numerischen Erinnerungs- und Lernvermögens auffällig hohe Punktzahlen." Quelle: https://www.nationalgeographic.de/wissen...ich-intelligent
Das ist scho krass. Wer hätte das gedacht.
Ich frage mich, wie weit wir von einem Verständnis der neurogenetik des Gehirns noch entfernt sind.
Zitat von Aluhut im Beitrag #73Würde durchaus Sinn machen. Ich habe auch noch nie einen von Natur aus Blinden getroffen, der Schizophrenie hatte. Blindheit ab Geburt macht immun dagegen, hält also geistig gesund.
Handelt es sich um eine kausal-ursächliche Beziehung oder ist das mehr so wie ein Lottogewinn vor einen Blitzschlag schützt, weil es extrem unwahrscheinlich ist, dass einer Person beide Ereignisse passieren.
Zitat von Aluhuthttps://www.spektrum.de/news/mit-der-richtigen-atmung-und-weitem-blick-stress-abbauen/1813064