Ich finde das Thema "Soziale Batterie" hier sehr wichtig, es geht uns alle etwas an und beschränkt sich nicht auf Label wie "Autismus", "Depression" oder ähnliches. Jeder Mensch ist grundsätzlich ein soziales Wesen - Wir alle wollen und brauchen sozialen Rückhalt, das ist lebens- und überlebenswichtig. Ohne sozialen Rückhalt ist es schwer, NICHT depressiv zu werden!
Zitat von Enter im Beitrag #15@version2 Ja, ich gebe ganz nüchtern zu, dass ich mit meinen Mitmenschen noch nie wirklich zurechtgekommen bin. Und ja, auch das "schlechtere Lebensgefühl seit 2015“ spielt da ganz gehörig mit rein. Viele Menschen haben sich seither erschreckend verändert, manche nur aus Angst, ausgegrenzt zu werden. Die, mit denen ich einst zu tun hatte, erkenne ich nicht mehr wieder. Sie erscheinen mir hochmanipuliert und lassen sich das Denken abnehmen,
Ja das kenne ich. Bei Corona war es so ähnlich, wobei das vorüberging, das andere Experiment jedoch noch nicht. Man kann es auch schlecht ausblenden, da es kaum noch Rückzugsorte gibt. (Fast) jedes mal wenn man rausgeht wird man damit konfrontiert, ob man will oder nicht.
Zitat von Enter im Beitrag #15Deine Idee des (positiven) Protokollierens finde ich tatsächlich überaus interessant, bezweifle jedoch, dass ich noch genug Interesse für meine Mitmenschen aufzubringen im Stande wäre, mein soziale Batterie ist bereits tiefenentladen. Vielleicht versuche ich es an lichteren Tagen einmal.
Die für dich interessanten Menschen leben vielleicht auch ähnlich zurückgezogen wie du. Wer gegen den Zeitgeist ist hat es selten leicht. Klar kann man als Frührentner einfach sagen, die Menschen sind feige/ängstlich, aber das Klima ist heute sehr unfreundlich gegenüber abweichenden Meinungen und da ist Schweigen oft einfacher als Ärger zu haben. Durch diese Angst gibt es weniger Meinungsäußerungen, Vernetzung usw., sprich die eine Seite erscheint kleiner als sie ist und die andere größer. Also im Mittelalter war es je nach Region für die Evangeliken oder Katholiken auch nicht so einfach, Leute zu finden, die sie verstanden. Das heißt ja nicht, dass es sie nicht gab.
Zitat von Enter im Beitrag #15Selbstbestimmt, frei und glücklich in einer gesunden und lebensfrohen Gesellschaft zu leben ist ja etwas völlig anderes - als manipuliert, beherrscht und vollüberwacht in einer offensichtlich immer kranker werdenden Gesellschaft zu leben.
Relativ frei bei gutem Wohlstand für die breite Masse war es ja nur ungefähr von 1960-2000. Das war historisch leider eine ziemliche Anomalie.
Zitat von Prometheus im Beitrag #26Ich finde das Thema "Soziale Batterie" hier sehr wichtig, es geht uns alle etwas an und beschränkt sich nicht auf Label wie "Autismus", "Depression" oder ähnliches. Jeder Mensch ist grundsätzlich ein soziales Wesen - Wir alle wollen und brauchen sozialen Rückhalt, das ist lebens- und überlebenswichtig. Ohne sozialen Rückhalt ist es schwer, NICHT depressiv zu werden!
Richtig, da gibt es zwei Dimensionen: Einerseits die bereits angesprochene "Außenseiter-Problematik", andererseits das weiter verbreitete Phänomen der (chronischen) Einsamkeit. Die zweite finde ich interessanter und dürfte hier auch mehr betreffen.
Beobachtungen (diskutierbar): - Ältere Menschen sind häufiger einsam - Jüngere Menschen sind tendenziell seltener einsam - Die meisten Menschen kennen ihre Freunde schon jahrelang - Freunde macht man durch gemeinsame Erlebnisse, bei den meisten sind das Schule, Ausbildung oder Universität - Einsamkeit wird mit Verzweiflung in Verbindung gebracht; einsame Menschen werden stärker gemieden als bemitleidet. Es schwingt subtil immer der Verdacht mit, mit dem einsamen Menschen könnte was nicht stimmen. - Im Alter ist es schwieriger sich auf neue Menschen einzulassen, da beide Seiten schon von ihrer Vorgeschichte geprägt und noch damit beschäftigt sind und gleichzeitig weniger Interesse an Neuem vorhanden ist - Freunde auf der Arbeit machen ist auch sehr viel schwieriger als auf der Schule oder an der Uni, weil eine Konkurrenzsituation und verschiedene Interessen vorliegen - Unsere Kultur macht es allgemein schwer, neue Freunde zu finden. In den meisten Alltagssituationen erwarten wir nicht, dass die Menschen die uns begegnen neue potentielle Freunde werden könnten und interagieren mit ihnen dadurch auch nicht so. - Je älter der Mensch, desto mehr will er meist von sich erzählen und desto weniger hört er zu. Das macht viele ältere Menschen als Freunde uninteressant, da die Freundschaft einseitig wäre.
Fallstricke: - Falsche Freunde, die einen ausnutzen (nicht immer leicht zu durchschauen, da nicht unbedingt ein bewusster Prozess und nicht immer schwarz/weiß) - "Misery loves company" - Vermeintliche Freunde, die einen nur volljammern wollen und dadurch runterziehen - Jeder Freund kann auch neue Verpflichtungen bedeuten
Lösungsvorschläge: - Gleichaltrige oder jüngere Freunde könnten das größte Potential für eine gute Freundschaft bieten, wobei bei jüngeren kulturelle Unterschiede problematisch sein könnten - Da man gemeinsame Erlebnisse braucht, bieten sich vielleicht Vereine oder andere regelmäßige Treffen an, um neue potentielle Freunde zu finden - Andere einsame Menschen finden? Da ist die Frage "Wie?" - Es wie die meisten hier machen und sich mit dem was man hat und dem Forum als Ersatz für den Rest begnügen.
Ich muss öfters mal darüber nachdenken, wieso es eigentlich keine Seite zum Finden von neuen Freunden mit ähnlichen Interessen gibt oder wieso sie nicht bekannt ist. Vielleicht hängt es mit dem Stigma der Einsamkeit zusammen oder es liegt an einem der genannten Fallstricke?
Ich tausche mich gerne mit unwoken Gesellen aus, die auch noch selbst denken. Das lädt bei mir den sozialen Akku wieder auf. Auch hier im Forum gibt es noch selbst-denkende.
@Enter, ich kenne mich mit Autismus nicht aus, kann mich aber dunkel daran erinnern, dass die Gabe von B6 und Vitamin D zumindest bei Kindern Besserung brachte.
Allgemein würde ich dir raten körperliche Defizite abzustellen, das ist erstmal am einfachsten. Tägliches (!) Vitanin D, Multivitamine, Omega-3 Kapseln sowie Proteinshakes. Ein gesundes Mikrobiom ist der neue Hype, an dem sicher auch was dran ist.
Wenn du die Kosten von Messungen nicht zahlen möchtest, mach einfach Gießkanne mit Vitaminen in USA-Dosis. "Two-per-Day" oder noch besser "Mix" der Life extension foundation wären da ein guter Kandidat.
Wenn du Zeit hast kannst du mal auf dem Blog des Forenusers HC stöbern, da steht viel zu Entgiftung aber auch zu Folgen von elektromagnetischer Belastung: https://hcfricke.com/
Sobald die körperlichen Defizite ausgeglichen sind sollten auch andere Maßnahmen fruchten.
Ob Adaptogene bei Autismus ratsam sind, weiß ich leider auch nicht.... Mir helfen sie wenns auf Arbeit mal wieder allzu stressig wird.
Zitat von version2 im Beitrag #27- Ältere Menschen sind häufiger einsam - Jüngere Menschen sind tendenziell seltener einsam
Das würde ich tatsächlich in Frage stellen wollen. Es hängt nämlich massiv von der Definition von Einsamkeit ab. Wenn die Frage lautet "waren sie in der letzten Woche mindestens einmal Teil einer Gruppe von mindestens 3 Leuten", dann hängt die Antwort massiv davon ab, ob man sich als Teil einer Gruppe sieht. Schüler ganz unterschiedlichen Hintergrunds sind zwar gezwungen gemeinsam Zeit in der Schule zu verbringen, für manche von denen ist das aber nur etwas, wo sie durchmüssen.
Genauso können die meisten Erwachsenen erfahren, dass sie zusammen mit anderen Arbeitskollegen sind usw.
Zitat von version2- Im Alter ist es schwieriger sich auf neue Menschen einzulassen, da beide Seiten schon von ihrer Vorgeschichte geprägt und noch damit beschäftigt sind und gleichzeitig weniger Interesse an Neuem vorhanden ist
Hier widerspreche ich im Kern. Natürlich habe ich keine 100% Beweise, aber ich glaube, dass es aussagekräftige Indizien gibt, dass möglicherweise auch neurologische Umstände eine Rolle spielen. Diese könnte man ggf. beeinflussen.
Sprich: Die Fähigkeit, einfach so Freundschaften mit Leuten zu schließen, die zufällig neben einen sitzen, könnte auch bei erwachsenen reaktiviert werden. Eventuell durch die richtige Umgebung (wir simulieren wieder ein "Schulerlebnis") oder eben direkt medikamentös.
Wenn wir wirklich davon ausgehen, dass die steigende Lebenserfahrung und nicht äußere Umstände und/oder neurologische Veränderungen dazu führen, dass wir weniger in der Lage und bereit sind, uns anzufreunden, wie erklären wir uns dann stark extrovertierte Menschen in Dienstleistungsberufen?
Ich gebe Dir weitestgehend recht und es ist auch keineswegs so, dass die meisten, älteren Leute an irgendwelchen Traumata hängen geblieben sind und aus diesem Grunde ihre Gedankenwelt mehr in der Vergangenheit verhaftet ist. Gerade ältere Leute verfügen aufgrund ihrer Lebenserfahrung oft über ein Wissen, dass sie befreit von kleinkariertem Denken, sie können Dinge und Situationen besser einschätzen, wobei natürlich nicht alle dazu in der Lage sind, das gebe ich gerne zu.
Zitat von Enter im Beitrag #18[quote="Enter"|p60334]Außerhalb meiner Familie kam mir dabei tatsächlich kein einziger Mensch in den Sinn, dem ich mich auch nur etwas annähern wollen würde. Zu allen scheint mir nur eines wichtig zu sein: ein größtmöglicher (Sicherheits-)Abstand. Meine soziale Phobie ist auf einem neuen Höhepunkt angekommen, mit - laut meiner Frau - einer deutlichen Tendenz zur Paranoia, was auch sie mittlerweile mit Sorge erfüllt. Sie weiß leider von mir, dass es Einzelfälle gibt, in denen sich aus dem Anpassungsdruck der Autisten auch eine Schizophrenie entwickelt hat.
[..] Ich halte mich für keinen 100%igen Misanthropen bzw. für keine wirkliche antisoziale Persönlichkeit, denn es ist ja immer noch eine gewisse Sehnsucht nach 2-3 echten Freunden oder aber - noch viel lieber - einer kleinen Gemeinschaft in mir, in die ich passen würde.
Es besteht also eine Diskrepanz zwischen Wunsch ( 2-3 echte Freunde) und der aktuellen Situation (kein einziger Mensch außerhalb der Familie)?
Zitat von Methusalem im Beitrag #29Schüler ganz unterschiedlichen Hintergrunds sind zwar gezwungen gemeinsam Zeit in der Schule zu verbringen, für manche von denen ist das aber nur etwas, wo sie durchmüssen.
Richtig, durch diesen Zwang machen sie - als Nebeneffekt - Freunde. Als Erwachsener hast du diesen Zwang nicht mehr, folglich weniger Gelegenheit zum Freunde machen.
Zitat von Methusalem im Beitrag #29Genauso können die meisten Erwachsenen erfahren, dass sie zusammen mit anderen Arbeitskollegen sind usw.
Wurde schon erwähnt. Ja, man kann Freunde auf der Arbeit machen, aber sobald diese zu viel Privates über dich wissen und/oder man in Streit gerät, ist das eine problematische Situation. Wenn du nicht gerade in einfachen Berufen arbeitest bist du außerdem von Kollegen umgeben, die genau dies wissen, mindestens instinktiv spüren und sich dementsprechend stets distanziert verhalten. Als Schüler war es fast völlig egal, was du für Sachen gesagt hast oder Ansichten hattest, es konnte nur in den seltensten Fällen bedeutende Konsequenzen haben. Durch diese Authentizität war vieles einfacher.
Zitat von version2- Im Alter ist es schwieriger sich auf neue Menschen einzulassen, da beide Seiten schon von ihrer Vorgeschichte geprägt und noch damit beschäftigt sind und gleichzeitig weniger Interesse an Neuem vorhanden ist
Hier widerspreche ich im Kern. Natürlich habe ich keine 100% Beweise, aber ich glaube, dass es aussagekräftige Indizien gibt, dass möglicherweise auch neurologische Umstände eine Rolle spielen. Diese könnte man ggf. beeinflussen.
Sprich: Die Fähigkeit, einfach so Freundschaften mit Leuten zu schließen, die zufällig neben einen sitzen, könnte auch bei erwachsenen reaktiviert werden. Eventuell durch die richtige Umgebung (wir simulieren wieder ein "Schulerlebnis") oder eben direkt medikamentös.
Natürlich können ältere Menschen Freunde machen. Ich sprach auch nicht von "Traumata", wie in einem anderen Post schon wieder getrollt wird. Einfach gesagt hat der ältere Freund mehr erlebt als der Jüngere und deshalb hat er häufiger den Drang, von sich und seinen Erlebnissen zu erzählen und zeigt tendenziell weniger Interesse am Gegenüber und seinen Ansichten/Erfahrungen. Da der andere jünger ist, wird er außerdem oftmals nicht für voll genommen. Die freundschaftliche Beziehung läuft somit Gefahr, einseitig zu werden. Viele Menschen erzählen schon unabhängig des Alters lieber von sich, als anderen zuzuhören. Deshalb ist Zuhören auch ein Skill (was es dann wieder ein bisschen fake macht). Ob dieser Skill ungefähr dem entspricht, was du medikamentös induzieren möchtest, wäre noch zu klären. Natürlich kann es da auch das kulturelle Missverständnis geben, dass Ältere denken "Der hört so interessiert zu, dann will er sicher noch mehr hören" und nicht begreifen, dass eine ideale Unterhaltung ähnliche Redezeiten umfassen sollte und Höflichkeit eine Rolle beim langen Zuhören spielt. Das schreibt übrigens jemand, der selbst ältere Freunde bevorzugt hatte, weil man von ihnen manchmal auch viel lernen kann. Jetzt bin ich selbst älter und bemerke einige der negativen Eigenschaften an mir, wenn ich mit Jüngeren interagiere. Bis auf die bereits angesprochenen sehe ich hier auch keine konstruktiven Vorschläge, wie man das Problem nun lösen kann. Direkt Freunde suchen wirkt mindestens komisch, schlechtestenfalls erbärmlich, also bleibt bis jetzt nur der Schleichweg über Vereine/Aktivitäten.
ZitatNatürlich können ältere Menschen Freunde machen. Ich sprach auch nicht von "Traumata", wie in einem anderen Post schon wieder getrollt wird.
Ich habe mich gar nicht auf Deinen Beitrag bezogen, sondern es allgemein gemeint. Es ist so, dass andere Menschen ihre eigenen Ansichten haben, hat nicht immer etwas mit Dir zu tun oder mit dem, was Du so geschrieben hast.
Falls @Enter sich nicht mehr äußerst ist das sowieso alles hier uninteressant, weil man viel zu wenig weiß, auf Vermutungen lässt sich nicht Konkretes aufbauen.
Meine Erfahrung, ich arbeite ja schon einige Jahre mit Senioren zusammen, ist die, dass ältere Menschen oft auch deshalb einsam sind, weil ihnen schlichtweg einfach die langjährigen Freunde wegsterben. Darüber hinaus wird der ältere Mensch immer mehr immobil und ist nicht mehr so unterwegs. Schwierig da noch Menschen kennenzulernen. Da finde ich dann wiederum Altersheime gar nicht so schlecht, wo sich die Senioren zu Bingomittagen und anderen Aktivitäten treffen können. In dem Altersheim, in dem ich arbeitete, saßen die verwitweten Damen immer im Flur auf ihren Rollatoren und unterhielten sich angeregt. Einsam waren da nur die Bettlägerigen, was mir immer sehr leid tat, da meine Zeit in den Einzelbetreuungen doch sehr eingeschränkt war.
Zitat von parcel im Beitrag #30Ich gebe Dir weitestgehend recht und es ist auch keineswegs so, dass die meisten, älteren Leute an irgendwelchen Traumata hängen geblieben sind und aus diesem Grunde ihre Gedankenwelt mehr in der Vergangenheit verhaftet ist
Zitat von Methusalem im Beitrag #29Schüler ganz unterschiedlichen Hintergrunds sind zwar gezwungen gemeinsam Zeit in der Schule zu verbringen, für manche von denen ist das aber nur etwas, wo sie durchmüssen.
Richtig, durch diesen Zwang machen sie - als Nebeneffekt - Freunde.
Wieso passiert das in der Schule und später am Arbeitsplatz nicht?
Zitat von version2Als Schüler war es fast völlig egal, was du für Sachen gesagt hast oder Ansichten hattest, es konnte nur in den seltensten Fällen bedeutende Konsequenzen haben.
Wirklich? Es gab auch in der Schule eine erheblichen Gruppendruck. Vielleicht sogar größer als später in der Arbeit.
Zitat von version2Bis auf die bereits angesprochenen sehe ich hier auch keine konstruktiven Vorschläge, wie man das Problem nun lösen kann.
Meine These lautet, dass das z. B. eine biologische Grundlage hat und man daher auch dort eingreifen kann... Selbst durch soziale Intervention.
Gibt es hier nicht so einen Freund hinzufügen Button? Ich habe einen Bleiakku Hack gesehen. Man entlädt den Akku komplett, schließt in kurz und lädt in verpolt wieder auf. Dann funktioniert er wieder, zumindest gibt es eine Chance. Vielleicht lässt sich der Ansatz auf den Menschen übertragen?
Schule und auch Lehre waren anderst in der Gruppendynamik als danach bei mir. Mal drüber Meditieren, wenn ich nur wüsste wie das geht.
Zitat von Julie im Beitrag #34Meine Erfahrung, ich arbeite ja schon einige Jahre mit Senioren zusammen, ist die, dass ältere Menschen oft auch deshalb einsam sind, weil ihnen schlichtweg einfach die langjährigen Freunde wegsterben. Darüber hinaus wird der ältere Mensch immer mehr immobil und ist nicht mehr so unterwegs. Schwierig da noch Menschen kennenzulernen. Da finde ich dann wiederum Altersheime gar nicht so schlecht, wo sich die Senioren zu Bingomittagen und anderen Aktivitäten treffen können.
Ich habe nochmal nachgeschaut: Das mit der Alterseinsamkeit scheint in der Tat umstritten zu sein. Kann sein, dass meine Beobachtung falsch war. Trotzdem war es bei mir so, dass ich in der Jugend mehr Freunde und überhaupt Möglichkeiten zum Schließen von Freundschaften hatte als jetzt und ich meine auch, dass es bei vielen anderen ähnlich ist.
Schlechte Nachrichten für Menschen ohne soziale Kontakte. Wobei mich interessieren würde, inwiefern Bewegung und mentale Stimulation dort eine Rolle spielen könnten. Vielleicht geht es auch in die von Dr.Faust angedachte(?) Richtung, dass das Mindset die Hormone beeinflusst und dadurch verjüngend wirken kann?
Zitat von Methusalem im Beitrag #36Wieso passiert das in der Schule und später am Arbeitsplatz nicht?
Habe ich doch beschrieben. Wenn du nicht lesen kannst, kann ich dir auch nicht helfen.
Zitat von Methusalem im Beitrag #36Meine These lautet, dass das z. B. eine biologische Grundlage hat und man daher auch dort eingreifen kann... Selbst durch soziale Intervention.
Das kann sein, oder eine Mischung aus beidem. Mit T-Booster fühle ich mich motivierter als davor, aber eben nicht mehr wie mit 20. Dafür bin ich von vielem einfach schon zu desillusioniert. Bei älteren Menschen kommt es so vor, als hätten sie das gleiche in stärkerer Ausprägung.
Zitat von Illuminatus im Beitrag #37Vielleicht lässt sich der Ansatz auf den Menschen übertragen?
Spannende Frage. Ich denke ein 40-Jähriger der sich wie ein 20-Jähriger verhält wird sich mindestens unbewusst so fühlen, als wenn er sich was vormacht. Dafür hat er einfach schon viel zu viele Erfahrungen gesammelt und die naive Unschuld fehlt ihm. Vielleicht ist es genau diese Naivität, welche Träume ermöglicht, die den jungen Menschen wiederum motivieren. Aber könnten wir etwas Neues erschaffen? Eine Synergie aus Lebenserfahrung und jugendlichem Optimismus/Offenheit? Kann dieses Neue in einer kritischen Umwelt mit ihrer Erwartungshaltung bestehen? Man bräuchte seinen eigenen Mikrokosmos, mit neuer Kultur und neuen Werten. Die Identitätsfrage würde ich nicht unterschätzen. Du schaust in den Spiegel und siehst X Jahre alt aus, willst aber nicht so sein, wie es die Gesellschaft von dir erwartet.
Ich denke, ganz allgemein: Es geht darum, sich neue Gewohnheiten aufzubauen und alte Gewohnheiten abzulegen.
Tragfähige Soziale Bindungen sind kein Ziel, dass man erreicht, sondern ein kontinuierlicher Prozess, der aktiv und dauerhaft in Gang gehalten wird.
Beziehungen bauen immer auf einem gegenseitigen Geben und Nehmen auf. Also: Welchen Mehrwert kannst du deinem Gegenüber geben? Mit welchen deiner Fähigkeiten kannst du in Vorleistung gehen? Und ja, auch das ist wichtig: Wieviel gibt dir dein Gegenüber zurück? Ist er/sie für dich da, wenn du ihn brauchst? Kommt für dich - subjektiv gesehen - genug "Gegenwert" zurück? Kannst du den "Gegenwert" wertschätzen?
Zitat von version2 im Beitrag #38Habe ich doch beschrieben. Wenn du nicht lesen kannst, kann ich dir auch nicht helfen.
Ich nahm es jetzt nicht so wahr, dass es in der Schule egal war, was für Sachen du gesagt und gemacht hast, in der Arbeit aber nicht.
In den Augen der Erwachsenen hast du zwar einen Bonus ("das wächst sich aus"), aber vor den Mitschülern? Besonders in einer Zeit, in der z. B. der Musikgeschmack die Gruppenzugehörigkeit definiert hat.
Zitat von version2Dafür bin ich von vielem einfach schon zu desillusioniert. Bei älteren Menschen kommt es so vor, als hätten sie das gleiche in stärkerer Ausprägung.
Wenn es von der Lebenserfahrung herrührt, dann kann man wenig dagegen tun. Kommt es aber z. B. durch den Hormonhaushalt oder irgendwas neurologisches, dann könnte man entsprechend abhelfen.
Um zu zeigen, was ich meine, verweise ich auf: hier.
Zitat von Prometheus im Beitrag #39Tragfähige Soziale Bindungen sind kein Ziel, dass man erreicht, sondern ein kontinuierlicher Prozess, der aktiv und dauerhaft in Gang gehalten wird.
Da ist natürlich was dran. Das mindset muss da sein, aber ob Hormone und Co. nicht auch eine Rolle spielen.
Zitat von Prometheus im Beitrag #39 Ich denke, ganz allgemein: Es geht darum, sich neue Gewohnheiten aufzubauen und alte Gewohnheiten abzulegen.
Tragfähige Soziale Bindungen sind kein Ziel, dass man erreicht, sondern ein kontinuierlicher Prozess, der aktiv und dauerhaft in Gang gehalten wird.
Beziehungen bauen immer auf einem gegenseitigen Geben und Nehmen auf. Also: Welchen Mehrwert kannst du deinem Gegenüber geben? Mit welchen deiner Fähigkeiten kannst du in Vorleistung gehen? Und ja, auch das ist wichtig: Wieviel gibt dir dein Gegenüber zurück? Ist er/sie für dich da, wenn du ihn brauchst? Kommt für dich - subjektiv gesehen - genug "Gegenwert" zurück? Kannst du den "Gegenwert" wertschätzen?
Das sind gute Punkte. Für mich waren die meisten "Freundschaften" ein Verlustgeschäft. Man gibt sehr viel und die anderen zeigen einem bildlich gesprochen noch den Mittelfinger. In Zukunft werde ich früher darauf achten, dass auch etwas "zurück kommt", anstatt in Vorleistung zu gehen und das Beste zu hoffen. Menschen teilen sich ihre "Freunde" eben auch in verschiedene Kategorien ein und wenn man da in der falschen landet, bekommt man nicht was man erwartet. Quasi die Friend Zone der Friend Zone. Trotzdem fällt mir jetzt keine Gewohnheit ein, mit der man einfach neue Leute kennenlernt. Die meisten haben sich immer so nebenbei ergeben oder hatten ihren Ursprung online (blöd wegen Distanz).
Zitat von Methusalem im Beitrag #40Ich nahm es jetzt nicht so wahr, dass es in der Schule egal war, was für Sachen du gesagt und gemacht hast, in der Arbeit aber nicht.
Beleidige mal einen Arbeitskollegen schwer oder sag was richtig politisch Inkorrektes. Mal schauen ob du den Job behältst. Methusalem-Challenge.
Zitat von Methusalem im Beitrag #40Um zu zeigen, was ich meine, verweise ich auf: hier.
Du kriegst den Opa von nebenan ja nicht mal dazu, was anderes als CDU oder SPD zu wählen. Wie willst du den zu Psychedelika überreden?
Zitat von version2 im Beitrag #41[...]waren die meisten "Freundschaften" ein Verlustgeschäft. Man gibt sehr viel und die anderen zeigen einem bildlich gesprochen noch den Mittelfinger.[...]
Danke, dass du das ansprichst.
Ich denke, das ist eine häufige Situation und sicherlich auch ein Quell für so manche misantrope Tendenzen.
Das "in Vorleistung gehen" ist kein Fehler - im Gegenteil, es ist Grundvorraussetzung! Es braucht ein gewisses Grundvertrauen, ohne Vertrauen keine Beziehung. Wenn man einmal genauer darüber nachdenkt, wird aber klar, dass der Dreh- und Angelpunkt im eigenen Verhalten liegt: Kommt nichts zurück, warum dann weiter investieren? Viele machen aber genau das, und sind dann hinterher verbittert und enttäuscht. Sinnvoll ist es, initial viele Kontakte zu knüpfen und dann nur die wenigen Kontakte weiter zu pflegen, bei denen etwas zurückkommt.
Zitat von Prometheus im Beitrag #42Wenn man einmal genauer darüber nachdenkt, wird aber klar, dass der Dreh- und Angelpunkt im eigenen Verhalten liegt: Kommt nichts zurück, warum dann weiter investieren? Viele machen aber genau das, und sind dann hinterher verbittert und enttäuscht. Sinnvoll ist es, initial viele Kontakte zu knüpfen und dann nur die wenigen Kontakte weiter zu pflegen, bei denen etwas zurückkommt.
Das ist ein guter Denkanstoß, den ich bisher auch zu wenig beachtet habe. Leider ist es nicht immer so einfach, weil einen die "Freunde" eben oft als nützlich für bestimmte Angelegenheiten empfinden können und somit der Eindruck einer Freundschaft entstehen kann, wo eigentlich ein Ausnutzungsverhältnis vorliegt. Das ist natürlich etwas drastisch formuliert. Ein weiteres Red Flag sind für mich inzwischen Menschen, die ständig nur von sich erzählen. Auch wenn sie ab und zu nach dir fragen, ist das mit hoher Wahrscheinlichkeit keine echte Freundschaft. Dann gibt es noch den "Online-Freund", der zwar mit dir schreibt, aber keinerlei Begeisterung für gemeinsame Aktivitäten zeigt. Zudem mag ich auch keine Langweiler oder Leute, mit denen man nur über 0815-Zeug reden kann. Und man will ja auch keinem der einem hinterherläuft sagen "Sorry, du langweilst mich". Hast du oder habt ihr denn Freunde, mit denen ihr wirklich tiefe Gespräche über Themen die euch bewegen führen könnt? Also z.B. Verjüngung. Falls ja, wie habt ihr sie kennengelernt?
@parcel Ich mache weitaus mehr als eine "Nabelschau" zu halten und bin derzeit nur etwas verzweifelt. Du musst das doch hier nicht lesen.
parcel: Warum sollte ich das nicht lesen wollen? Mein Vorschlag ist ernst gemeint, hast Du denn Dein Mikrobiom schon mal testen lassen, weiß Du welche Bakterien Deine Darmflora beherbergt? Eine gestörte Darmflora führt zu vielerlei Problemen, hier im Forum gibt es viele Studien dazu. Ich empfehle sie Dir.
Autistische Symptome bessern sich nach Darmflora-Sanierung
ZitatBei Autisten sehr häufig: Magen-Darm-Beschwerden
Da viele Autisten an Darmbeschwerden leiden, ist die Verbindung in manchen Fällen offensichtlich. Durchfall, Verstopfung oder Blähungen gehören sehr häufig zum Beschwerdebild bei Autismus. Die Ursache von Magen-Darm-Beschwerden ist meist eine Darmflorastörung, was bedeutet, dass es dort zu einem Ungleichgewicht zwischen den nützlichen und schädlichen Bakterienstämmen gekommen ist.
Viele der von Dr. Li untersuchten Studien bestätigen die Existenz der Darm-Hirn-Achse und die Tatsache dass auch eigentlich harmlos scheinende Darmprobleme bei manchen Menschen – je nach Veranlagung – langfristig schwerwiegendere Folgen haben und das Gehirn negativ beeinflussen können.
ZitatDie nächste Überlegung von Dr. Li lautete: Wenn diese These korrekt sein sollte, dann müssten sich autistische Symptome bessern lassen, wenn der Darm behandelt wird. Die Forscher stellten daraufhin fest, dass dies tatsächlich der Fall ist. Autistische Symptome liessen sich bessern, sobald die Darmflora wieder in einen gesunden Zustand gebracht worden war.
Massnahmen zur Sanierung der Darmflora zeigten sich als äusserst effektiv", fährt Dr. Li fort. "In unserer Übersichtsarbeit entdeckten wir, dass sich sämtliche Massnahmen, die sich auf den Darm positiv auswirkten, auch auf den Autismus positiv auswirkten – ganz gleich, ob es nun die Einnahme von Probiotika oder Präbiotika war, ob es eine Stuhltransplantation war oder eine besondere Ernährung (z. B. eine glutenfreie und/oder kaseinfreie Ernährung)." Die Besserung der autistischen Symptome zeigte sich in Dingen wie beispielsweise einer erhöhten sozialen Kompetenz, einer Verminderung der stereotypen Verhaltensweisen und in einer verbesserten Kommunikationsfähigkeit – und somit in Veränderungen, die für die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Familien einen grossen Fortschritt bedeuten.
Enter hat gesagt, er ist oder ist am reinrutschen in eine schwere Depression. Da darf man froh sein, wenn es in einem halben Jahr besser ist. Ich fürchte auch ab und an in eine schwere abzurutschen. Das ist so unwürdig und ja vermutlich ist man selber Schuld, was es noch schmerzlicher macht. Ich bete für All die sinnlos Unglücklichen. Scheint ich bin auf den Jesus Trip.
Zitat von Illuminatus im Beitrag #46Enter hat gesagt, er ist oder ist am reinrutschen in eine schwere Depression. Da darf man froh sein, wenn es in einem halben Jahr besser ist. Ich fürchte auch ab und an in eine schwere abzurutschen. Das ist so unwürdig und ja vermutlich ist man selber Schuld, was es noch schmerzlicher macht. Ich bete für All die sinnlos Unglücklichen. Scheint ich bin auf den Jesus Trip.
Es geht ja nicht nur um Enter, sondern um alle. Ja, in diesen Zeiten kann man schon leicht(er) depressiv werden.
Zitat von version2 im Beitrag #45die meisten unternehmen zu viel mit ihren zahlreichen Freunden
Interessanter Punkt! Müssen es wirklich zahlreiche Freunde sein? Oder besser wenige, dafür aber sehr feste Bindungen?
Ich denke, beides hat sicherlich seine Berechtigung, aber was vermutlich mehr zählt, sind die tragfähigen Freundschaften. Das -übrigens interessant formulierte - Thread-Thema "Soziale Batterie" spielt sicherlich auf die tragfähigen Beziehungen an!
Fragt sich nur, was die Merkmale einer tragfähigen Freundschaft sind bzw. sein sollten. Verlässlichkeit, Belastbarkeit, das Gefühl, "bei dem hab ich noch etwas gut?" Also quasi das soziale Äquivalent zu einer Batterie?
Zitat von Prometheus im Beitrag #48Interessanter Punkt! Müssen es wirklich zahlreiche Freunde sein? Oder besser wenige, dafür aber sehr feste Bindungen?
Ich denke, beides hat sicherlich seine Berechtigung, aber was vermutlich mehr zählt, sind die tragfähigen Freundschaften. Das -übrigens interessant formulierte - Thread-Thema "Soziale Batterie" spielt sicherlich auf die tragfähigen Beziehungen an!
Fragt sich nur, was die Merkmale einer tragfähigen Freundschaft sind bzw. sein sollten. Verlässlichkeit, Belastbarkeit, das Gefühl, "bei dem hab ich noch etwas gut?" Also quasi das soziale Äquivalent zu einer Batterie?
In Amerika ist beinahe jeder Fremde dein Freund - für ungefähr fünf Minuten, bis er dich wieder vergessen hat. Die Amis haben mir dort vorgeschwärmt, in Deutschland wären Freunde noch echte Freunde. Ich finde eher: In Deutschland/Europa macht man nur schwer Freunde und die sind dann meistens auch nicht besonders gut/"brauchbar". Da ist mir die Illusion des Freundes für kurze Zeit lieber, vor allem hat man dann keine Verpflichtungen. Klingt eigennützig? Wahrscheinlich ist das Interesse an "Freundschaften" bei denen man viel investiert und wenig bis nichts zurückbekommt bei den meisten hier kaum ausgeprägt.
Die Batterie-Analogie regt tatsächlich zum Nachdenken an: a) als abrufbare, äußere Ressource b) oder doch als internes Energiereservoir, das erst zu sozialen Interaktionen befähigt?
Gleichzeitig ist der Archetyp des "Freundes" etwas, das einen emotionalen Hintergrund hat und man kann ihn schlecht rationalisieren. Auf einen Freund sollte man sich zu 100% verlassen können. Doch auf wen kann man das? Die meisten regelmäßigen Kontakte sind dem traditionellen Wortgebrauch nach eher "Bekannte".