Hba1c Homocystein freies T3 (aktives Schilddrüsenhormon) freies T4 (Speicherhormon der SD) und die Steroidhormone
dazu nehmen.
TSH ist übrigens kein Schilddrüsenwert, sondern ein Hormon des Hypophysen-Vorderlappens. Es heißt "Thyreoidea stimulierendes Hormon" und gibt der SD Information, wieviel Hormone sie ausschütten soll.
Um wirklich Information über die SD-Tätigkeit zu bekommen, müssen noch die freien Werte von T3 und T4 gemessen werden. Aber das beachten leider wenig Ärzte!
Bei Auffälligkeiten kann man weiter vertiefen: Bei erhöhtem Gesamt-Cholesterin z.B. HDL, LDL; bei TSH über 2,0 auch fT3, ft4, wenn dort Auffälligkeiten, dann TAK, TRAK, TPO etc.
Bei den Vitaminen und Minerastoffen an erster Stelle: Vitamin D, Selen, Folsäure, Vitamin B12, Eisen (bzw. Ferritin als Speicher)
Weitere endokrinologische Werte würde ich zunächst nur bei konkretem Verdacht (Symptome?) bestimmen lassen. Mit diesem Schema sollte eine private KK eigentlich keine größeren Probleme haben. Wenn du aber "Specials" wie z.B. ein Aminogramm wünschst, lohnt es sich, im Vorfeld konkret nachzufragen.
@ Nurdug, die von dir vorgeschlagenen Laborwerte sind ebenfalls sehr sinnvoll!
Meine Vorschläge beruhen auf der Idee, dass Kassenpatienten erst mal Geld sparen können.
Mit dem Homocystein z.B. kann auch gleichzeitig erkannt werden, ob etwas im Bereich B-Vitamine klemmt. Hba1c gibt einen Überblick über die Zucker-Stoffwechsellage
Und die Triglyceride hatte ich noch vergessen!
Was Deine Bemerkung bezüglich eines TSH von 2 betrifft, muss man sehr vorsichtig sein!!! Das TSH ist leicht irritierbar und hat keine 100%tige Aussagekraft.(hängt leider immer noch falsch in den Ärzteköpfen) Immer die freien Werte mit messen lassen! Und auf jeden Fall einmal auch die Antikörper TG-AK und TPO-Ak plus einem Ultraschall. Mit diesem Paket kann man sich ein sicheres Bild über die Schilddrüse verschaffen.
Einverstanden, die freien Werte - insbeondere fT3 - sind entscheidend für die Schilddrüsenfunktion. TSH als Screeningparameter wurde von mir auch eher aus Kosteneffizienzgründen aufgeführt.
Alternativ zur Messung von CRP ist übrigens auch die gute alte Blutsenkungsgeschwindigkeit ein sensitiver, aber unspezifischer Screeningparameter!
das T3 ist zwar das aktive SD-Hormon, aber ich würde es nicht allein messen lassen! Es könnte nämlich kompensatorisch erhöht sein.
Und dann ist auch meistens das TSH recht niedrig.
Durch diese Konstellation könnte man leicht meinen, alles sei ok. Dem muss aber nicht so sein, falls fT4, das Speicherhormon, sehr niedrig ausfällt.
In der Praxis hat sich das Päckchen TSH, fT3,fT4 bewährt um sich einen schnellen Überblick zu verschaffen. Die Antikörper können ja auch später, bei Verdacht auf SD-Probleme, gemacht werden.
Vielen Dank euch beiden für die Tipps! Privatpatient bin ich allerdings nicht. Muss man das alles aus eigener Tasche bezahlen oder was wird evtl auch von der KK übernommen? Gruß Nic
Meist wird die Erythrozytenverteilungsbreite lediglich im Rahmen einer Diagnostik der Blutarmut genutzt und sonst nicht weiter beachtet.
Erhöhte Werte bedeuten, dass es deutliche Schwankungen in der Größe der roten Blutkörperchen gibt. Und das kann ein Hinweis auf verkürzte Telomere, erhöhten oxidativen Stress, Entzündungen, Mangelernährung, Fettstoffwechelstörungen, Bluthochdruck, vermehrte Zerstörung von roten Blutkörperchen oder ganz allgemein in einer Störung der Blutbildung sein:
ZitatAn increased RDW mirrors a profound deregulation of erythrocyte homeostasis involving both impaired erythropoiesis and abnormal red blood cell survival, which may be attributed to a variety of underlying metabolic abnormalities such as shortening of telomere length, oxidative stress, inflammation, poor nutritional status, dyslipidemia, hypertension, erythrocyte fragmentation and alteration of erythropoietin function
Kommentar Prometheus: Natürlich muss man Blutwerte immer im Gesamtkontext betrachten. Erhöhte Werte bei der Erythrozytenverteilungsbreite sind eher ein unspezifisches Signal dafür, das o.g. Störungen vorliegen könnten. Die Erythrozytenverteilungsbreite ist ein Wert, der im Rahmen eines Blutbildes sowieso immer mitgeliefert wird und ein gutes Beispiel dafür, wie man auch "zwischen den Zeilen" lesen kann!
ZitatD-Dimere sind Proteine, die als Abbauprodukte des Fibrins im Blut während der Fibrinolyse vorkommen. D-Dimere sind ein Biomarker für die Auflösung von Blutgerinnseln und ihre Konzentration im Blut wird daher zur Diagnose von Thrombosen bestimmt.[...]
D-Dimere werden meines Wissens derzeit nicht unter Präventionsgesichtspunkten genutzt. In der Routinediagostik werden D-Dimere hauptsächlich zum Ausschluss einer Thrombose bestimmt. Sie sind aber nicht spezifisch für eine Thrombose, sondern sind ein Hinweis für eine verstärkte Gerinnungsaktivität:
Zitat D-Dimere zeigen unspezifisch eine Gerinnungsaktivierung an. Es handelt sich um Spaltprodukte des Fibrins, die im Rahmen jeder Fibrinolyse gezwungenermaßen entstehen, auch bei der physiologischen Wundheilung. Daher sind erhöhte D-Dimere unter anderem nachweisbar bei:
Phlebothrombose Lungenembolie DIC Herzinfarkt Sepsis nach chirurgischen Eingriffen Leberzirrhose (verzögerter Abbau) Hämolytisch-urämischem Syndrom fortgeschrittenem Alter Schwangerschaft[...]
Aktuelle Studien (2014) sprechen dafür, einen altersadaptierten cut-off für die D-Dimere bezüglich der Fragestellung "Thrombose" zu verwenden. Damit wird berücksichtigt, dass aufgrund der Alterung des Gefäßsystems eine Gerinnungsaktivierung mit höheren D-Dimer-Werten physiologisch ist.
Falls erhöhte Werte vorliegen, sollte dich das nicht beunruhigen, aber vielleicht lohnt es sich unter dem Präventionsaspekt, auf Ursachenforschung zu gehen? Eine Alterung des Gefäßsystems wollen wir ja alle vermeiden!
Die Untersuchung erfolgt an Citratblut. Die Blutentnahme sollte dabei möglichst schonend erfolgen, da das Manipulieren ("Herumstochern") bei der Blutabnahme bereits ebenfalls zu erhöhten D-Dimeren führt (Ausschüttung von Gewebsthromboplastin).
Eine D-Dimer-Bestimmung ist allerdings nicht ganz billig:
Diagnose, Verlaufs- und Therapiekontrolle insbesondere bakterieller Infektionen Verdacht auf andere Entzündungen oder Gewebeschäden, z. B. Autoimmunerkrankungen. Das CRP wird als unspezifischer Entzündungsparameter unter anderem zur Beurteilung des Schweregrades entzündlicher Erkrankungen herangezogen. Grundsätzlich folgt die CRP-Konzentration im Plasma der Krankheitsaktivität mit einer Verzögerung von 12-24 Stunden.
CRP ist Teil des Immunsystems. Es ist ein Opsonin, welches das Komplementsystem aktivieren kann. Die Expression des CRP in der Leber wird am stärksten durch Interleukin 6 (IL-6) angeregt.
Im Jahr 2003 wurden CRP-Blutplasmawerte vom US-amerikanischen CDC als ein zusätzlicher Marker für Herz-Kreislauf-Erkrankung bei ansonsten gesunden Patienten empfohlen. Eine direkte Assoziation mit Atherosklerose konnte nicht gezeigt werden. Ein Zusammenhang gilt also auch nicht während entzündlicher Erkrankungen, die weitaus höhere CRP-Werte hervorrufen können.
ZitathsCRP: Risikoabschätzung arteriosklerotischer Erkrankungen wie z. B. Herzinfarkt Ursachen erhöhter Werte:
Infektionen, v. a. bakterielle Infektionen, wobei allerdings keine sichere Unterscheidung zwischen bakterieller und viraler Ursache möglich ist Nicht infektiöse Entzündungen, z. B. rheumatische und andere Autoimmunerkrankungen, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Bauchspeicheldrüsenentzündung Akutes Koronarsyndrom oder Herzinfarkt Operation Bösartige Tumoren.
Kommentar Prometheus: die hsCRP-Messung kann wertvolle Hinweise auf unterschwellig ablaufende Entzündungsreaktionen geben. Das ist nicht nur für die Einschätzung des Atheriosklerose-Risikos wichtig, sondern auch in Hinblick auf die Immunoseneszenz!
ZitatDie Lactatdehydrogenase kommt in allen Zellen des menschlichen Organismus vor. Besonders hoch ist die Konzentration in der Herz- und Skelettmuskulatur, in der Leber, in Erythrozyten und Thrombozyten. [...] Die Lactatdehydrogenase liegt im Serum in einer Konzentration von 90–250 E/l vor; unter bestimmten pathologischen Konditionen jedoch kann der LDH-Level signifikant erhöht sein. Dies ist häufig der Fall, wenn in größerem Umfang Zellen zugrunde gehen, wie z.B. im Rahmen einer Hämolyse.
LDH wird als Hämolyseparameter und als unspezifischer Tumormarker verwendet. Eine Hämolyse in vitro kann ebenfalls eine LDH-Erhöhung verursachen.
Da die LDH in allen Geweben vorkommt, kann bei erhöhten Werten zunächst nur die Aussage getroffen werden, dass eine Gewebeschädigung stattgefunden hat.
ZitatAm häufigsten treten erhöhte Werte im Zusammenhang mit folgenden Erkrankungen auf [2]: des Verdauungstraktes (z.B. Posthepatischer Ikterus aufgrund von Störungen in der Gallenblase oder im Zwölffingerdarm), der Leber (Hepatopathien; z.B. Hepatozellulärer Ikterus), des Herzens (Kardiomyopathien), der Skelettmuskulatur (z.B. Myositis), der Lunge (Vaskulopathien; Lungenembolie), der Niere (Nephropathien; z.B. Niereninfarkt), des Blutes (Anämien; z.B. Hämolyse), des Hormonsystems (Endokrinopathien; z.B. Hypothyreose oder Thyroiditis), Systemerkrankungen (z.B. Karzinome, oder Sarkoidose, Konnektivitis oder Mononukleose).
Erniedrigte Werte findet man im Zusammenhang mit einer vorausgegangenen Radiotherapie.
Kommentar Prometheus: Die LDH ist das "Sensibelchen" unter den Laborwerten, sie ist schnell verschnupft, schon wenn die Blutröhrchen ein wenig zu lange stehen bleiben, steigt LDH an (wegen dem dann bereits beginnenden Zerfall der roten Blutkörperchen). Ein sehr sensibler Marker für Zellzerfall, aber sehr unspezifisch.
Zitat von Prometheus im Beitrag #12 Kommentar Prometheus: ... Die LDH ist das "Sensibelchen" unter den Laborwerten, sie ist schnell verschnupft, schon wenn die Blutröhrchen ein wenig zu lange stehen bleiben, ...
Die Genauigkeit von Laborwerten ist ein Problem. Ich denke, man kann das umgehen, wenn man erst mal einige Werte (eine Reihe) eines konkreten Blutwertes hat. Dann würde eine Abweichung auffallen und man könnte im Zweifelsfall neu bestimmen.
Vorteilhaft ist es sicher auch, für wichtige Werte zur Blutabnahme direkt in ein Labor zu fahren. Zumindest in der Stadt macht das keine Probleme.
Vielen Ärzten ist nicht klar, wo es konkret Probleme mit Blutbestimmungen gibt. Die Nachlässigkeit in den Laboren ist auch nicht zu unterschätzen.
Der hier im Forum schon erwähnte Dr. Löffler, Berlin, sendet Blutproben nur an Labore, die die entsprechenden Werte auch selbst bestimmen. Viele Labor bestimmen Werte nicht und senden die Proben weiter. Außerdem hat Dr. Löffler Labore getestet, indem er eine Blutprobe aufgeteilt und mehrfach hingesandt hat. So konnte er bei starken Schwankungen von den üblichen Abweichungen erkennen, dass im Labor nicht sauber gearbeitet wird.
Dazu kommt das Problem der Referenzbereiche, die die meisten Ärzte als verbindlich betrachten.
Hier mal ein interessanter Marker, insbesondere für Ältere. Den folgenden Text habe ich auszugsweise einer Fachinformation des Labors GanzImmun entnommen (fette Kennzeichnungen sind von mir) (GANZIMMUN Diagnostics AG, Hans-Böckler-Straße 109, 55128 Mainz)
Thymusreserve: CD31+-Helferzellen als Marker der Thymusfunktion
Bei Kleinkindern tragen noch 90 % der naiven T-Helferzellen das CD31-Glycoprotein. Im Verlauf des Lebens erfolgt eine kontinuierliche Abnahme „jugendlicher“ Helferzellen. Die CD31-Reserve stellt einen Biomarker gesunden Alterns dar. Individuen mit einer überproportionalen Abnahme der Thymusreserve finden sich häufiger bei Patienten mit rezidivierenden Infektionen oder unter immunsuppressiver Behandlung (z.B. Chemo- oder Strahlentherapie). Die Folge sind persistierende Lymphozytopenien jeglicher Konsequenzen.
Indikation für die Bestimmung: Abklärung persistieren der Lymphozytopenien mit der Frage, ob es sich um eine verminderte Neubildung von T-Zellen handelt Therapiemarker zur Indikationsstellung einer Behandlung mit Thymuspeptiden Untersuchung vor immunologisch belastenden Therapien (Operation, Chemo- oder Strahlentherapie) zur Abschätzung der individuellen Thymus-Regenerationsfähigkeit komplementärer Marker im Rahmen der Immunfunktionsanalytik v.a. bei chronischen Infektionen oder Immunfunktionsstörungen.
Thymusreserve:
CD31+-Helferzellen als Marker der Thymusfunktion Die altersbedingte Thymusinvolution führt zu einer sukzessiven Ersetzung der Thymusdrüse durch Fettgewebe. Hieraus resultiert im Verlauf eines Lebens eine kontinuierliche Abnahme der Thymusreserve, also der Neubildung von naiven T-Lymphozyten. Die Bestimmung der Thymusreserve im Blut erfolgt über die Expression des Markers CD31 auf der Zelloberfläche naiver T-Helferzellen. Das Glycoprotein CD31 wird von Zellen exprimiert, die kürzlich die Thymusdrüse verlassen haben. Diese Zellen werden daher auch als „recent thymic emigrants“ bezeichnet.
Abrechnung GOÄ-Ziffer 3550, 3551, 3x 3697 Preis Selbstzahler 48,38 Euro (inkl. gr. Blutbild) Preis Privatpatient 55,66 Euro (inkl. gr. Blutbild)
Probenmaterial 2x EDTA-Vollblut Probenversand keine Besonderheiten
Danke Wolfgang, die Thymusreserve ist ein wichtiger Biomarker für das zelluläre Immunsystem!
Liefert GANZIMMUN dann eigentlich "nur" den CD31 Befund? Im Grunde werden die Zellen ja mittels Durchflusszytometrie ausgezählt. Mit dieser Methode kann man aber direkt einen Zellulären Immunstatus erstellen, siehe z.B hier:
Das liefert einiges mehr an Informationen, z.B. kann ein derartiges Profil Hinweise auf chronische virale Infekte liefern wie auf der verlinkten Seite anschaulich erklärt wird!
Ich finde die Thymusreserve ist ein sehr spannender Messwert!
Vielleicht ist die Messung sogar brauchbar als Vorher/Nachher-Vergleich für das "Thymus Rejuvenation Program"?
Den Marker CD31 hatte ich herausgegriffen, weil man damit kostengünstig feststellen kann, ob es sinnvoll ist, die Thymusdrüse auf Vordermann zu bringen. Zum Beispiel kosten 10 mal 2 ml Thymusdrüsenextrakt (i.v. oder i.m) 197,10 € (Arnika Apotheke, München) Und damit kommt man nicht sehr weit. Es sind, je nach Schädigung, sicher viele, viele Injektionen erforderlich. Somit könnte man mit einer Kontrolle vorher und Verlaufskontrolle sicher Geld sparen.
Im Magazin 1/2015 der LEF gibt es 3 relativ ausführliche Artikel darüber, wie man sein Immunsystem verbessern kann. Das betrachte ich als preiswerte (aber nicht so gute) Alternative zu den Schilddrüsenextrakten.
Das wäre einmal mit Cistanche: z.B. naive T-Zellen erhöhen, memory T-Zellen verringern Reishi: verschiedenes, wie z.B. IL-6 verringern Enzymaticalley modified Rice Bran z.B. NK-Zellen erhöhen Cimetidin z.B. T-Helfer Zellen erhöhen (Stichwörter Verhältnis, DC4+/CD8+, TH! und TH2) regulatorische T-Zellen unterdrücken (Krebs!)
GanzImmun, als größtes Labor Europas, liefert sehr viele Blutwerte zum Immunsystem. Die Preise sind für Selbstzahler.
Immunstatus – Basis (Kosten 104,33 €)
CD4+-T-Zellen, CD8+-T-Zellen, CD4/CD8- Quotient, CD38+ CD8+-T-Zellen, gr. Blutbild
wie vor und zusätzlich zytotox. T-Zellen, suppress.-reg. T-Zellen, zytotox./reg. T-Zellen-Quotient, aktivierte T-Zellen (HLA-DR), CD25+-T-Zellen, NK-artige T-Zellen, gr. Blutbild
Die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) ist ein Klassiker der Laborwerte. Mit einfachster Technik umsetzbar und wunderbar als Screening-Parameter einsetzbar. Die BSG kann als unspezifischer Suchtest benutzt werden, um entzündlichen Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, und Tumorerkrankungen zu entdecken.
Auch in der Verlaufsbeurteilung von entzündlichen Erkrankungen kann die BSG hilfreich sein.
Normwerte weiblich <20mm in 60min Normwerte männlich <15mm in 60min
Anmerkung:
für über 50-jährige Frauen gelten auch Werte <30mm als normal, für Männer über 50 reicht der Normwert bis <20mm. Die früher übliche Ablesung des zwei-Stunden-Wertes hat keine weitergehende Aussagekraft.
ZitatSind die Fettzellen voll, wird wenig Adiponektin produziert. Sind sie leer, wird die Produktion gesteigert. Übergewichtige haben einen niedrigen Adiponektin-Spiegel, was die Wirkungen von Insulin abschwächt.
Ein niedriger Spiegel von Adiponektin erhöht im Zusammenspiel mit genetischen Faktoren das Risiko von Diabetes mellitus und führt zugleich oft schon lange vor der Entdeckung der Zuckerkrankheit zu Gefäßschädigungen. Menschen mit einem hohen Adiponektinspiegel sind vor Diabetes geschützt.
In Tierversuchen wird bei hohen Gaben von Adiponektin der Abbau von Fett beschleunigt. Frauen mit erhöhten Plasmaspiegeln von Adiponektin haben ein erhöhtes Risiko, eine Demenzerkrankung zu entwickeln.
ZitatDas ox. LDL-Cholesterin ist ein Stoffwechselprodukt des LDL mit einem besonders hohen atherogenem Potenzial. Die Bestimmung dient zur Beurteilung der Risiken, Progression und Prognose von arteriosklerotischen Plaques. Die Bedeutung von oxLDL ist deutlich höher einzuschätzen als die des LDL-Cholesterins
P.S.: Mit Pistazien (wahrscheinlich auch mit Nüssen generell) lässt sich oxLDL verringern: Pistachios increase serum antioxidants and lower serum oxidized-LDL in hypercholesterolemic adults. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20357077
Zur groben Abschätzung der Nierenfunktion wird meist das Kreatinin herangezogen. Kreatinin wird kontinuierlich von der Niere ausgeschieden. Je mehr die Niere filtriert, desto mehr Kreatinin kann ausgeschieden werden. Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion findet sich daher mehr Kreatinin im Blut. Die Kreatinindiagnostik hat aber Schachstellen: Eine hohe Muskelmasse führt zu überhöhten Kreatininwerten ohne dass die Nierenfunktion beeinträchtigt sein muss, während bei einer geringen Muskelmasse trotz vorhandem Nierenschaden normale Kreatininwerte gemessen werden können. Auch Medikamente, NEM und die Ernährung (Fleisch, Creatin-Supplementierung) können die Werte "verfälschen"
Etwas aufwändiger, aber genauer ist die Bestimmung der Kreatinin-Clearance. Dabei wird Kreatinin im Serum und im 24-Std. Sammelurin gemessen und zueinander ins Verhältnis gesetzt.
Im sog. Kreatinin-blinden Bereich gibt es als Alternative die Messung von Cystatin C. Dieser Marker ist weniger störanfällig, das ist längst bewiesen.* In der (Hausarzt)-Praxis wird aber meist aus Kostengründen die günstigere Kreatinin-Bestimmung gewählt.
Zu der Bewertung anhand der Kreatinin-Messung muss noch gesagt werden, dass die Formeln auf statistischer Basis entwickelt worden sind. Es handelte sich bei den untersuchten Personen um Nierenkranke. Es wird auch nicht damit gerechnet, dass sich so jemand extra viel Eiweiss reinschüttet. D.h.: wenn Du gesund bist, sind diese Formeln für Dich nicht anwendbar.
Zitat von wmuees im Beitrag #21Zu der Bewertung anhand der Kreatinin-Messung muss noch gesagt werden, dass die Formeln auf statistischer Basis entwickelt worden sind. Es handelte sich bei den untersuchten Personen um Nierenkranke. Es wird auch nicht damit gerechnet, dass sich so jemand extra viel Eiweiss reinschüttet. D.h.: wenn Du gesund bist, sind diese Formeln für Dich nicht anwendbar.
Ja, und vor allem: Die Normwerte sind "altersadaptiert". Heißt im Klartext: Wenn deine Nieren nicht gesund sind, wird das als völlig normal akzeptiert. Vorausgesetzt, in deinem Pass steht ein entsprechendes Geburtsdatum.
Das Prostata spezifische Antigen (PSA) ist ein Enzym, was von den Zellen der Prostata gebildet wird. Seine Funktion ist es, den Samen zu verflüssigen. In geringer Konzentration findet sich PSA im Blut und kann dort gemessen werden. Erhöhte Werte können auf ein Prostatakarzinom hinweisen, aber auch andere Ursachen haben.
Zitat Karzinomzellen bilden erheblich (bis zu 10mal) mehr PSA als normale Prostatazellen. Deshalb eignet sich das PSA auch gut als Tumormarker: Zwar schließt ein niedriger Serumspiegel ein Prostatakarzinom nicht aus, jedoch steigt mit dem Spiegel das Risiko, dass ein solcher Tumor vorhanden ist. [...]Die Höhe des PSA-Serumspiegels hängt von zahlreichen Faktoren ab: Zunächst ist es individuell verschieden, wie viel PSA aus der Prostata in das Blut gelangt. Dann beeinflusst die Menge an (gut- wie bösartigem) Prostatagewebe den Spiegel. So steigt er mit dem Prostatavolumen an, in der Regel also mit dem Alter wegen der zunehmenden Prostatavergrößerung
Zitat Eine intelligente PSA-Anwendung verfolgt das Konzept des sogenannten Baseline-PSA-Wertes sowie risikoadaptierter Screeningintervalle. Retrospektive Daten zeigen, dass die Höhe des PSA-Wertes in der 5. Lebensdekade (= „Baseline“ PSA) bereits sehr stark mit der Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines signifikanten und damit potenziell tödlich verlaufenden PCA [Prostatakarzinoms] assoziiert ist. Bei einem Mann im Alter von 44 bis 50 Jahren gehen PSA-Werte im Bereich von 2–3 ng/mL, die in der bisherigen Screeningpopulation der 60- bis 70-Jährigen als vollkommen unauffällig erachtet werden, mit einem bis zu 19fach erhöhten Risiko eines PCA bis zum 75. Lebensjahr einher. Umgekehrt sinkt das lebenslange Risiko, ein PCA zu entwickeln, bei „Baseline“-Werten von 0,0–0,50 auf gerade einmal vier Prozent (27). Eine einzige PSA-Bestimmung in der 5. Lebensdekade kann das Risiko an einem PCA zu versterben zwar nicht komplett ausschließen, der Basis-PSA-Wert ermöglicht jedoch eine individuelle Risikostratifizierung mit entsprechend unterschiedlichen Screeningintervallen. Somit kann bereits in der 5. Dekade eine sehr kleine Hochrisikopopulation identifiziert werden, die in den nächsten Jahren engmaschig kontrolliert werden sollte, während für den weitaus überwiegenden Anteil der Männer lediglich zwei weitere PSA-Testungen bis zum 60. Lebensjahr ausreichen würden, um ein tödlich verlaufendes PCA nahezu sicher auszuschließen. Bei diesen Männern könnte dann ab dem 60. Lebensjahr das Screening komplett beendet werden (28). Die S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Urologie hat dieses noch junge Konzept bereits in ihre Empfehlungen aufgenommen. So wird die erstmalige Bestimmung des „Baseline“ PSA-Wertes mit 45 Jahren empfohlen und in Abhängigkeit vom individuellen Wert entweder vierjährliche (PSA < 1,0 ng/mL), zweijährliche (PSA 1,0–2,0 ng/mL) oder jährliche (PSA > 2,0 ng/mL) Kontrollintervalle (29).
Noch eine Anmerkung hinsichtlich des PSA-Screenings: Man sollte sich vorher fragen, wie man mit evtl. erhöhten Werten umgehen möchte und welche Konsequenzen man daraus zieht (Vorgehen nach Leitline? Würde der behandelnde Urologe auch individuelle Entscheidungen mittragen?). Hat man eh unter keinen Umständen vor, irgendwelche Konsequenzen zu ziehen, braucht man gar nicht erst messen! Ein Erfahrungsbericht eines Arztes, der sich sicher auch als selbst betroffener intensiv mit der Problematik auseinander gesetzt hat, veranschaulicht das recht gut:
"Vergessen Sie Ihr PSA!"
Was der Arzt Michael de Ridder erlebte, als ihn seine Angst ins Labyrinth der Prostatakrebs-Vorsorge trieb
Methylmalonsäure-Werte steigen, je weniger Vitamin B12 vorhanden ist. Die Methylmalonsäure-Bestimmung ist ein quasi Geheimtipp, sie ist präziser als die direkte Vitamin B12-Messung. MMA kann man im Serum und im Urin bestimmen lassen.