ZitatDazu würde ich "generell" sagen: Mit 1/2 Kohlkopf pro Woche wird man nicht viel falsch machen, und ein wenig Jod sollte doch trotz der ("Pollmerschen") Algen-Diskussion im Essen sein - geht auch anders. Ich bin aber kein Lebensmittel-Chemiker, eher Lebensmittel-Komiker ;)
Na aber mit lebensmitteln macht man doch aber keine Faxen:D
Aber mal im Ernst, was ich noch garnicht wusste. Man kann ja nicht nur die Brokkoli-Röschen essen, sondern auch viele andere Teile der Pflanze. Das hab ich auf diesem Blog gelesen - man kann beispielsweise auch die Brokkolisprossen und –blätter essen. Das soll besodners in den USA als Superfood sehr beliebt sein, hier hab ich das ehrlich gesagt noch nie gesehen - oder ich bin einfach kulinarisch ungebildet:D Ansonsten enthält Brokkoli ja auch noch jede Menge Calcium, Kalium, Eisen und Phosphor sowie von den Vitaminen B1, B2, C und dem Provitamin A. Ist im Prinzip eines dieser Superfoods, nur das es überall und auch noch ziemlich günstig zu haben ist;)
Sulforaphan (zu finden in allen Kreuzblütlern, aber die größte Konzentration hat Brokkoli!) scheint die epigenetische Ursache von Typ-II Diabetes zu bekämpfen! Es reduziert die Gluconeogenese in der Leber.
Hilft Brokkoli gegen Diabetes? Gemüse-Inhaltsstoff kann den Blutzucker bei Diabetes-Patienten senken Grüne Medizin: Ein in Brokkoli und anderen Kreuzblütlern vorkommender Wirkstoff könnte sich als neue Waffe gegen Diabetes Typ 2 entpuppen. In ersten Experimenten machte eine Behandlung mit dem Senföl bei Ratten Veränderungen der Genexpression rückgängig, die der Erkrankung zugrunde liegen. Auch am Menschen zeigte sich die Substanz wirkungsvoll: Verabreicht in Form von Brokkolisprossen-Extrakt, verbesserte der Inhaltsstoff die Blutzuckerwerte von Diabetespatienten messbar.
ZitatFahndung nach Wirkstoff-Kandidaten Auf die Suche nach einem alternativen Wirkstoff haben sich nun Wissenschaftler um Annika Axelsson vom Lund University Diabetes Center im schwedischen Malmö gemacht. Dafür schauten sie sich an, welche genetischen Besonderheiten einem Diabetes Typ 2 zugrunde liegen. Bekannt ist, dass die Stoffwechselerkrankung häufig mit Veränderungen der Genexpression einhergeht.
Die Idee der Forscher: Erstellen sie eine typische Gensignatur der Diabetesform und vergleichen diese mit dem Wirkprofil unterschiedlicher chemischer Verbindungen, finden sie womöglich einen Kandidaten, der die modifizierte Genexpression rückgängig zu machen vermag. Auf der Grundlage von 50 Genen konstruierten sie zu diesem Zweck zunächst die Diabetessignatur und suchten dann in einer Datenbank mit 3.852 Verbindungen nach einem geeigneten Gegenpart.
Brokkoli-Inhaltsstoff im Fokus Als vielversprechendsten Wirkstoff identifizierten sie schließlich die Substanz Sulforaphan. Der Pflanzenstoff kommt als Senfölglykosid Glukoraphan in Kreuzblütengewächsen wie Kresse, Radieschen, Rettich und Brokkoli vor und wird mithilfe von Enzymen in seine aktive Form umgewandelt. In Brokkolisprossen ist er besonders zahlreich enthalten.
In ersten Studien hat sich der Brokkoli-Inhaltsstoff bereits als mögliche Waffe gegen Krebs und Autismus entpuppt. Doch würde er auch gegen Diabetes helfen? Tatsächlich offenbarten Laborexperimente: Sulforaphan kann eine erhöhte Glucose-Produktion in Leberzellen unterdrücken und bei erkrankten Ratten die Genexpression zum Positiven verändern. Dabei wirkt es nach Angaben der Forscher ähnlich gut wie Metformin.
Blutzuckerwerte verbessert Ob sich dieser Effekt auch beim Menschen bestätigen lässt, testeten die Wissenschaftler an 97 Probanden mit Übergewicht und einer Diabetes Typ 2-Erkrankung. Die Teilnehmer nahmen über einen Zeitraum von zwölf Wochen regelmäßig konzentriertes Brokkolisprossen-Extrakt oder ein wirkloses Placebo ein.
Dabei zeigte sich: Bei Probanden, die das Extrakt verabreicht bekommen hatten, verbesserten sich die Blutzuckerwerte messbar. Sowohl der sogenannte Nüchternblutzucker als auch das Glykohämoglobin HbA1c, umgangssprachlich als Langzeit-Blutzucker bekannt, wurden durch die Behandlung gesenkt.
Hier die Originalstudie, falls es wen interessiert:
Sulforaphane reduces hepatic glucose production and improves glucose control in patients with type 2 diabetes
ZitatAnother reason to eat your broccoli Type 2 diabetes is becoming increasingly common worldwide, and not all patients can be successfully treated with the existing drugs. Axelsson et al. analyzed the pattern of gene expression associated with type 2 diabetes and compared it to the gene signatures for thousands of drug candidates to find compounds that could counteract the effects of diabetes. The leading candidate from this analysis was sulforaphane, a natural compound found in broccoli and other vegetables. The authors showed that sulforaphane inhibits glucose production in cultured cells and improves glucose tolerance in rodents on high-fat or high-fructose diets. Moreover, in a clinical trial, sulforaphane-containing broccoli sprout extract was well tolerated and improved fasting glucose in human patients with obesity and dysregulated type 2 diabetes.
Abstract A potentially useful approach for drug discovery is to connect gene expression profiles of disease-affected tissues (“disease signatures”) to drug signatures, but it remains to be shown whether it can be used to identify clinically relevant treatment options. We analyzed coexpression networks and genetic data to identify a disease signature for type 2 diabetes in liver tissue. By interrogating a library of 3800 drug signatures, we identified sulforaphane as a compound that may reverse the disease signature. Sulforaphane suppressed glucose production from hepatic cells by nuclear translocation of nuclear factor erythroid 2–related factor 2 (NRF2) and decreased expression of key enzymes in gluconeogenesis. Moreover, sulforaphane reversed the disease signature in the livers from diabetic animals and attenuated exaggerated glucose production and glucose intolerance by a magnitude similar to that of metformin. Finally, sulforaphane, provided as concentrated broccoli sprout extract, reduced fasting blood glucose and glycated hemoglobin (HbA1c) in obese patients with dysregulated type 2 diabetes.
Annika S. Axelsson1, Emily Tubbs1, Brig Mecham2, Shaji Chacko3, Hannah A. Nenonen1, Yunzhao Tang1, Jed W. Fahey4, Jonathan M. J. Derry5, Claes B. Wollheim1,6, Nils Wierup1, Morey W. Haymond3, Stephen H. Friend5, Hindrik Mulder1 and Anders H. Rosengren1,5,7,*
1Department of Clinical Sciences, Lund University Diabetes Center, Malmö, SE-20502 Malmö, Sweden. 2Trialomics, Seattle, WA 98115, USA. 3U.S. Department of Agriculture/Agricultural Research Service, Children’s Nutrition Research Center, Department of Pediatrics, Baylor College of Medicine, Houston, TX 77030, USA. 4Departments of Medicine, Pharmacology and Molecular Sciences, and International Health, and Cullman Chemoprotection Center, Johns Hopkins University, Baltimore, MD 21205, USA. 5Sage Bionetworks, 1100 Fairview Avenue North, Seattle, WA 98109, USA. 6Department of Cell Physiology and Metabolism, University Medical Center, CH-1211 Geneva, Switzerland. 7Institute of Neuroscience and Physiology, University of Gothenburg, SE-40530 Göteborg, Sweden.
Brokkoli bzw. Sulforaphan hilft beim Abnehmen indem es weißes Fett in braunes umwandelt. Hat jemand schon mal ausprobiert Sulforaphan Tabletten zum Abnehmen zu verwenden? Oder hat jemand beim Brokkoli essen als Nebenwirkung Kalorien verloren?
Hilft Brokkoli gegen Krebs? Pflanzenstoff stellt Funktion von Tumorsuppressoren wieder her Gesundes Gemüse: Ein in Brokkoli und Rosenkohl enthaltener Inhaltsstoff könnte das Wachstum von Tumoren hemmen. Wie Experimente zeigen, wirkt die Substanz auf ein Enzym, das die Funktionsweise sogenannter Tumorsuppressoren stört. Als Folge können diese Krebshemmer wieder ihre volle Wirkung entfalten. Nun Unmengen von Brokkoli zu verzehren, ist den Forschern zufolge allerdings trotzdem keine Lösung.
ZitatEin besonders einflussreicher Tumorsuppressor ist die Phosphatase PTEN. Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass dieses Enzym an der Entstehung vieler Krebserkrankungen beteiligt ist. Die Tumorzellen im Körper Betroffener verfügen häufig nur über sehr geringe Mengen aktiver PTEN. Doch was wäre, wenn sich dies ändern ließe?
Gehemmter Tumorsuppressor Dieser Frage sind nun Wissenschaftler um Yu-Ru Lee von der Harvard Medical School in Boston nachgegangen. Dafür versuchten sie zunächst herauszufinden, wodurch die Aktivität und Funktion des Tumorsuppressors beeinflusst wird. Bei Experimenten mit menschlichen Zellen und Mäusen stellte sich heraus: Offenbar spielt ein Gen namens WWP1 eine entscheidende Rolle.
Wie die Forscher berichten, enthält dieser DNA-Abschnitt die Bauanleitung für ein Enzym, das die Aktivität der krebshemmenden Phosphatase stört. Sie fahndeten daher gezielt nach einem Molekül, das wiederum diesen Übeltäter hemmen könnte, und wurden fündig: Indol-3-Carbinol schien sich aufgrund seiner Struktur für diese Aufgabe zu eignen – ein sekundärer Pflanzenstoff, der unter anderem in Brokkoli, Rosenkohl und Grünkohl enthalten ist.
Pflanzenstoff mit Potenzial Nachdem erste Untersuchungen das Potenzial dieses Brokkoli-Inhaltsstoffs bestätigt hatten, führte das Wissenschaftlerteam Tests mit besonders krebsanfälligen Mäusen durch. Das Ergebnis: Mit Indol-3-Carbinol behandelte Nager entwickelten deutlich kleinere und leichtere Tumore als ihre nicht behandelten Artgenossen. Bei diesen Kontrolltieren schritt die Krebserkrankung dagegen ungebremst fort.
Die Forscher leiten aus diesen Ergebnissen vielversprechende neue Möglichkeiten für die Behandlung von Tumorerkrankungen ab. „Wir haben einen wichtigen Akteur identifiziert, der die Entwicklung von Krebs fördert – ein Enzym, das mit einem natürlichen Pflanzenstoff gehemmt werden kann“, fasst Lees Kollege Paolo Pandolfi zusammen.
#33 Ich bin nicht auf den neusten Stand der Chemotherapie, aber sie schädigt doch meist(?) alles was sich schnell Teilt. Ich hoffe das die Brokolisprossen meine Stammzellen und Schleimhautzellen in Ruhe lassen. Ich mag Sprossen aber leider mach ich sie zu selten. Ich könnte in so eine automatisiertes Sprossenzuchtgerät investieren.
Zitat von jayjay im Beitrag #34 Ich mag Sprossen aber leider mach ich sie zu selten. Ich könnte in so eine automatisiertes Sprossenzuchtgerät investieren.
Was für ein Gerät meinst du das konkret, dass du kaufen würdest?
ZitatDas in den Studien der Uni Heidelberg verwendete Sulforaphan- bzw. Brokkoli-Produkt ist Broccoraphan® von Deiters. Es liefert Sulforaphan aus natürlichen Brokkolisprossen in Pulverform. Davon genügen bereits 3 Gramm täglich, um sich mit bis zu 55 Milligramm Sulforaphan zu versorgen.
Ein noch höher konzentriertes Produkt ist ein Kapselprodukt von effective nature. Es heisst Sulforaphan Brokkoliextrakt und liefert pro Tagesdosis 100 mg Sulforaphan.
ZitatGern wird die gesundheitsfördende Wirkung des Brokkoli hervorgehoben. Dabei sind die vermeintlichen vor Krebs schützenden Stoffe des Kohlgemüses bloß im Reagenzglas nachgewiesen worden. Und das Sulforaphan im Brokkoli kann sogar gesundheitsschädlich sein.
ZitatDie erste Substanz aus Brokkoli, die jahrelang als Hoffnungs- und vor allem Umsatzträger bei den Nahrungsergänzungsmitteln diente, war das Indol-3-Carbinol. Inzwischen ist der Krebsschutzstoff vom Tisch, nachdem er im Tierversuch die Leberkrebsrate versechzigfacht hatte. Außerdem wird er den Dioxinen zugeschlagen, also der Stoffgruppe rund um das Sevesogift. Indol-3-Carbinol gilt in der Fachpresse als „natürliche dioxinartige Verbindung“. Dümmer kann es für einen Krebsschutzstoff gar nicht laufen. Armer Brokkoli.
ZitatDenn Sulforaphan und seine Verwandten werden im Körper in Dithiocarbamate umgewandelt. Und die kennen wir nur zu gut.
Zitat]Literatur: Stoner G et al: Development of a multi-organ rat model for evaluating chemopreventive agents: efficacy of indole-3-carbinol. Carcinogenesis 2002; 23: 265-272
Wilker C et al: Effects of developmental exposure to indole-3-carbinol or 2,3,7,8-tetrachlorobenzo-p-dioxin on reproductive potential of male rat offspring. Toxicology and Applied Pharmacology 1996; 141: 68-75
Hanlon N et al: Repeated intake of broccoli does not lead to higher plasma levels of sulforaphane in human volonteers. Cancer Letters 2009; 284: 15-20
Rath NC et al: Dithiocarbamate toxicity – an appraisal. In: Stoytcheva M (Ed): Pesticides in the Modern World – Effects of Pesticides Exposure. InTech, Rijeka 2011, S.323-340
Hayes WJ, Laws ER: Handbook of Pesticide Toxicology. Academic Press, San Diego 1991
Vielleicht macht es doch eher die Kombination der verschiedenen im Brokkoli vorhandenen Stoffe und nicht eine Einzelsubstanz daraus. Ähnlich wie beim Apfel usw.. Soll heißen, vielleicht ist es am besten und wirkungsvollsten Brokkoli selbst zu essen, als nur ein einzelnes Substrat daraus einzunehmen?
Uns sollte klar sein, dass wir hier auf hormetische Effekte setzen. Pflanzengifte in geringer Konzentration! Leberkrebs durch Brokkoli-Verzehr? Eher das Gegenteil ist der Fall: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19077560/
Hochdosis-Nahrungsergänzungen mit Sulforaphan oder Indol-3-Carbinol stehen aber möglicherweise auf einem anderen Blatt...