mit welchen Maßnahmen kann man seine Darmflora optimieren?
Ich ernähre mich bereits ballaststoffreich und esse regelmäßig probiotischen Joghurt (bringt das eigentlich etwas oder ist das nutzlos? - ich hatte mal einen negativen TV-Bericht dazu gesehen). Wie würdet ihr z.B. Mutaflor bewerten? http://www.mutaflor.de/cms/ Macht das Sinn? Oder ist das rausgeworfenes Geld?
Ja, eine optimale Darmflora ist gesundheitlich und aus Anti-Aging Aspekten sehr wichtig! Eines vorab: Nachdem, was du schreibst, tust du ja schon viel für deine Darmflora. Mutaflor kann bei Verstopfung und Durchfällen Sinn machen, eine Dauer-Supplementierung ist aber nicht notwendig, nicht zuletzt auch wegen des Preises!
Die Darmflora besteht zu rund 99% aus Firmicutes, Bacteroidetes, Proteobacteria und Actinobacteria. Ein hoher Anteil an Firmicutes wird vor allem bei übergewichtigen Personen beobachtet, während schlanke Personen mehr Bacteroides im Darm haben.
Die Darmflora steht in einer komplexen Interaktion mit dem Körper. Anscheindend gibt es einige "Grundmuster" der Darmbesiedelung:
Diese lässt sich jedoch hauptsächlich durch die Art der Ernährung modulieren. Je nachdem, welches Substrat der Darmflora angeboten wird, stellt sich ein neues Gleichgewicht der Bakterien untereinander und mit dem menschlichen Körper ein.
Der Ansatz, die Darmflora mit Probiotika "aufzubauen", ist zwar nicht schlecht, aber ohne das pasende Substrat (also eine auf die Probiotika ausgerichtete Ernährung) kann man sich Probiotika auch getrost schenken. Das ist meiner Meinung nach auch der Grund, warum Studien mit Probiotika zu "durchwachsenen" Ergebnissen führen.
Forscher haben die Darmflora von Menschen auf Papua-Neuguinea und am Amazonas untersucht. Sie fanden eine weitaus größere Bakterienvielfalt als in den Bäuchen der Bewohnern von Industrieländern.
Ich habe auch das Problem, dass eine Fruktosemalabsorption festgestellt wurde. Jedoch will ich nicht wahrhaben, dass es für immer sein soll, da ich weiss, dass ich früher keine Magen Darm Probleme hatte.
Ich möchte mich testen lassen auf eine Dünndarmfehlbesiedlung und evtl. Das Experiment wagen mit Rifaximin (Antibiotika) meine Darmflora komplett zu reseten. ich bin sonst kein AB Fan.Das Gute an dem AB ist , dass es nicht resorbiert wird und daher nicht systematisch wirkt sondern nur im Darm. Der Name erworbene Fruktosemalabsorption sagt ja schon, dass es nicht immer da war und ich glaube einfach nicht, dass man es nicht ändern kann.
Ich habe mich so gesund ernährt nach Paleo und viel Obst, dass irgendwann mein Magen Darm immer augebläht war.
Zitat von Polecat im Beitrag #4Ich habe auch das Problem, dass eine Fruktosemalabsorption festgestellt wurde. Jedoch will ich nicht wahrhaben, dass es für immer sein soll, da ich weiss, dass ich früher keine Magen Darm Probleme hatte.
Ich habe mich so gesund ernährt nach Paleo und viel Obst, dass irgendwann mein Magen Darm immer augebläht war.
Hallo,
eine Übertreibung ist eben nie gesund, egal in welche Richtung. Auch das zu viel Obst und damit Fructose nicht gesund und auch nicht gerade der Verdauung förderlich ist ist ja nicht gerade neu.
In einemanderen Thread wurde zur Darmfloraverbesserung Sauerkraut empfohlen. Ich probiere es seit einige Zeit häufiger und bekomme jedesmal Durchfall. Wenn das sauerkraut alle ist und ich 2 Tage keins esse ist die Verdauung wieder in Ordnung. Es gibt also auf jeden Fall eine starke Wirkung. Ich bin mal gespannt, ob sich das nach einiger Zeit normalisiert..
Zitat Ich möchte mich testen lassen auf eine Dünndarmfehlbesiedlung und evtl. Das Experiment wagen mit Rifaximin (Antibiotika) meine Darmflora komplett zu reseten. ich bin sonst kein AB Fan.Das Gute an dem AB ist , dass es nicht resorbiert wird und daher nicht systematisch wirkt sondern nur im Darm. Der Name erworbene Fruktosemalabsorption sagt ja schon, dass es nicht immer da war und ich glaube einfach nicht, dass man es nicht ändern kann.
Ich habe schon mal Xifaxan genommen, hat meiner Darmflora gut getan (weniger Blähungen). Der Effekt hat aber nur vier Wochen gehalten vermutlich weil ich nicht konsequent genug war bei der Ernährungsumstellung :(
@koist Hast Du danach Lactoprobiotika genommen um den Dünndarm neu zu besiedeln? Das schlimme ist mit Darmproblemen Weiss man now genau, oh dann auch die Supplements aufgenommen werden. The
Glykomakropeptid - Ein präbiotisches Protein, dass erstaunlich positive Auswirkungen auf die Darmflora hat, zumindest in der Maus:
Glycomacropeptide is a prebiotic that reduces Desulfovibriobacteria, increases cecal short chain fatty acids and is anti-inflammatory in mice http://dx.doi.org/10.1152/ajpgi.00211.2015
Die Zusammensetzung der Fette in der Ernährung hat bekanntlich Konsequenzen auf Entzündungreaktionen im Körper. Diese werden großteils über die Veränderung der Darmflora erzielt:
Beispielsweise Inulin kann man sehr preiswert als Pulver kaufen. Es schmeckt gering süßlich und löst sich in Wasser sehr gut auf. Somit kann man es einfach vielen Gerichten, oder auch Yogurt und Müsli, hinzugeben.
manchmal mache ich mir meinen Joghurt auch selbst. Das mit dem Inulin einrühren werde ich probieren.
Eine frage zu den Joghurtkulturen. Ich habe angefangen mit den Bifido Kapseln vom DM Markt. Bei denen habe ich aber festgestellt das man aus manche Kapseln kein Joghurt mehr herstellen kann. Ich denke die Kapseln sind dann auch wirkungslos im Darm.
Jetzt habe ich vor kurzem aus der Apotheke Kijimea gekauft, wegen Reizdarm. Die Kapseln sind ziemlich teuer. Ich habe eine Kapsel 18 Stunden in etwas Milch "bebrütet". Ergebnis null, keine Geschmacksänderung oder anderes, einfach nur Milch. Da frage ich mich ob die im Darm etwas machen. Ich denke die Kapseln sind einfach tot. Das hatte ich mit den Bifidokapseln aus dem DM ja schon mal.
Ich verwende für den selbstgemachten Joghurt gerne präbiotische Starterkulturen. Präbiotische Bakterien überstehen die Magenpassage besser, es kommt also mehr im Darm an! Außerdem ist selbstgemachter Joghut geschmacklich um Längen besser als der Joghurt aus dem Supermarkt!
Inulin gibt dem Joghurt eine cremigere Konsistenz und ist bereits in der Joghurtkultur ein Nährstoff für die Bakterien - dadurch hat man eine erhöhte Bakterienkonzentration im Joghurt.
Für die Fermentierung von Milch benötigt man Milchsäurebakterien! In der Regel werden dafür Lactobacillus bulgaricus und Streptococcus thermophilus verwendet. Bifodobakterien können gar keinen Joghurt bilden!
"Tatsache ist, dass eine Absenkung des pH-Wertes eine Umgebung schafft, unter denen die meisten Keime (z.B. Escherichia coli) nicht lebensfähig sind (siehe dazu den Abschnitt Vaginalmilieu). Jedoch stellt gerade E. coli den Hauptanteil der Darmflora."
Hört sich doch logisch an.
Ansonsten schmeckt selbstgemachter Joghurt echt besser. Das Problem bei mir ist, daß ich es irgendwann nicht mehr mache und einen aus dem Supermarkt nehme, einfach Bequemlichkeit wie so oft auch beim Sport.
Das mit den Kapseln werde ich noch mal experimentell ermitteln.
ich bin nicht sicher, ob wir das schon hatten, aber ich stelle ich drei sehr interessante Artikel zum Thema ein. Die Artikelüberschrift täuscht etwas, es geht nicht um das Abnehmen speziell, sondern vor allem um das Thema Darmflora und ihre Auswirkungen u. a. auch für das Abnehmen und die allg. Darmfloraoptimierung. Also genau zum Thema passend.
Also ich weiß, ich jammer immer über die vielen NEMs aber das teste ich mal. Hoffe ich bin danach nicht mehr so ein alter muffiger Mann. 50% Verbesserung, das ist mal eine Ansage
Darmbakterien verzögern Alterungsprozess stark Ruminococcaceae, Lachnospiraceae und Bacetroidacae von Vorteil.
Nicht das komplexe Zusammenspiel von genetischen, umweltbezogenen und zufallsbedingten Faktoren, sondern eine gesundheitsfördernde Kombination von Darmbakterien lässt Menschen sehr alt werden. Das haben Mitarbeiter des Dipartimento di Medicina Specialistica an der Università di Bologna und des Istituto di Tecnologia Biomedicale herausgefunden.
Kurzkettige Fettsäuren relevant
Ausgangspunkt für die Studie war die Erkenntnis, dass der menschliche Verdauungstrakt einen entscheidenden Einfluss auf physiologische Vorgänge wie beispielsweise das ordnungsgemäße Funktionieren von Immunsystem und Stoffwechsel hat. Untersucht wurde deshalb die Darmbakterienpopulation von 24 im Einzugsgebiet von Bologna ansässigen Testpersonen im Alter zwischen 105 und 110 Jahren. Die Ergebnisse wurden mit denen der aus der gleichen Region stammenden Altersgruppen von 99 bis 104 Jahren, von 65 bis 75 Jahren und von 20 bis 50 Jahren abgeglichen.
“Wir haben festgestellt, dass es eine überwiegend aus den Familien der Ruminococcaceae, Lachnospiraceae und Bacetroidacae bestehende mikrobiotische Kerngruppe gibt, die wichtige Moleküle, wie beispielsweise die kurzkettigen Fettsäuren, produzieren und den Gesundheitszustand maßgeblich beeinflussen”, so Projektleiterin Elena Biagi. Mit zunehmendem Alter nimmt ihre Bedeutung normalerweise ab, indem sich subdominante und pro-inflammatorische Arten bilden, wie sie bei Heranwachsenden nur wenig vorkommen.
Mikroorganismen verlängern Leben
Das Altern ist laut der Expertin außerdem von einem veränderten Anteil und Zusammenspiel der nicht zu dieser Kerngruppe gehörenden mikrobiotischen Arten bestimmt. “Diese für einen alternden Organismus typischen Vorgänge bleiben in der Darmflora der 100-Jährigen und über 100-Jährigen bestehen”, sagt Biagi. Bei den darunterliegenden Altersklassen hingegen sei eine gleichzeitige Ausbreitung von antiinflammatorischen und immunmodulierenden Mikroorganismen wie beispielsweise Bifidobacterium und Akkermansia zu beobachten.
Es stellt sich die Frage, wie man nun diese nützlichen Arten fördert und warum überhaupt sich mit dem Alter die Zusammensetzung zugunsten der proinflamatorischen Arten ändert?
eigentlich klar: bei Gesunden und Jungen (beider Geschlechter!) kommen anti-inflammatorische Bakterien vermehrt vor, die mit zunehmendem Alter den pro-inflammatorischen weichen.
Wie konnte ich nur!?
es scheint wie so oft ein exponentieller Loop zu sein - Entzündungen beschleunigen das Altern - und mit dem Alter kommen die Beschleuniger.