Grünkohl hat momentan Saison und hat wirklich phänomenale Eigenschaften, wenn es um Krankheitsprävention geht. Hier ein Auszug aus dem englischen Wikpediaartikel :
ZitatKale is very high in beta carotene, vitamin K, vitamin C, and rich in calcium. Kale is a source of two carotenoids, lutein and zeaxanthin.[9] Kale, as with broccoli and other brassicas, contains sulforaphane (particularly when chopped or minced), a chemical with potent anti-cancer properties.[10]
Boiling decreases the level of sulforaphane; however, steaming, microwaving, or stir frying does not result in significant loss.[11] Along with other brassica vegetables, kale is also a source of indole-3-carbinol, a chemical which boosts DNA repair in cells and appears to block the growth of cancer cells.[12][13] Kale has been found to contain a group of resins known as bile acid sequestrants, which have been shown to lower cholesterol and decrease absorption of dietary fat.[citation needed] Steaming significantly increases these bile acid binding properties.[14]
Grünkohl beugt am besten gegen Krebs vor – Norddeutsche Arten besonders gesund
Ein Kultgemüse ist Grünkohl schon seit Jahrzehnten – besonders im Nordwesten Deutschlands. Lange galt er hierzulande vor allem als deftiges Wintergemüse. Mittlerweile entdecken jedoch immer mehr Menschen, dass Grünkohl in der Küche deutlich vielseitiger eingesetzt werden kann. Zusammen mit anderen Obst- und Gemüsesorten wird er zum Beispiel zu gesunden, grünen Smoothies verarbeitet. Auch weltweit wird Grünkohl immer beliebter.
Zwei Arbeitsgruppen unter der Leitung des Oldenburger Biologen Prof. Dr. Dirk Albach und des Bremer Chemikers Prof. Dr. Nikolai Kuhnert haben sich auf die Suche nach dem schmackhaftesten und gesündesten Grünkohl begeben. Sie suchten nach Grünkohlarten, die besonders arm an Bitterstoffen und besonders reich an krebsvorbeugenden Substanzen sind. Dabei machten sie eine erstaunliche Entdeckung: „Bislang galt Brokkoli als bestes Anti-Krebs-Gemüse“, sagt Kuhnert. „Umso mehr hat es uns überrascht, dass manche Grünkohlarten zehnmal mehr krebsvorbeugende Substanzen enthalten als Brokkoli.“
Diese besondere Wirkung verdanken diese Grünkohlarten einem hohen Anteil an sogenannten Glucosinolaten. Hierbei handelt es sich um pflanzeneigene Stoffe, die den Grünkohl vor gefräßigen Insekten schützen. Sie machen ihn vor allem für hungrige Raupen zu einer gefährlichen bis tödlichen Mahlzeit. Menschen dagegen können von diesen Substanzen profitieren. Denn beim Zerkleinern des Kohls werden die Glucosinolate in Senföle umgewandelt. „Einige dieser Senföle wirken nachweislich chemopräventiv. Sie können also dabei helfen, Krebserkrankungen vorzubeugen“, sagt Kuhnert. Besonders norddeutsche Grünkohlarten wie Frostara, Neuefehn oder Rote Palme wiesen einen hohen Anteil von solchen besonders gesunden Senfölen auf. Die Ergebnisse der Studie wurden jüngst im renommierten Journal of Agriculture and Food Chemistry veröffentlicht. Erstautor ist der Christoph Hahn, Doktorand an der Universität Oldenburg.
Für Verbraucher dürfte es jedoch derzeit noch schwer erkennbar sein, ob sie sich gerade besonders gesunden Grünkohl in den Einkaufskorb gelegt haben. Denn anders als bei Kartoffeln wird bei Grünkohl der Sortenname im Handel meistens nicht genannt. Dennoch könnten Verbraucher künftig von den Forschungsergebnissen profitieren. Biologe Albach und sein Team sind aktuell damit beschäftigt, die schmackhaftesten und gesündesten Arten miteinander zu kreuzen, um die besten Eigenschaften verschiedener Grünkohlarten miteinander zu vereinen. So soll eine neue Grünkohlsorte entstehen, die das Potenzial hat, sich als Standard am Markt durchzusetzen: „Dafür muss sich aber auch die Essgewohnheit ändern, denn die gesunden Inhaltsstoffe bleiben am besten in Salaten erhalten“, so Albach.
Das Interesse an den Forschungsergebnissen war im Nordwesten so groß, dass das Projekt teils über Crowdfunding finanziert werden konnte. Die Oldenburg Tourismus und Marketing GmbH organisierte eine entsprechende Online- und Postkarten-Aktion, bei der Spenden in Höhe von bisher fast 15.000 Euro zusammen kamen.
alles schön und gut. Die Frage aber ist doch, wieviel von den guten Substanzen im normalen Alltag und Verzehr übrig bleibt. Das klingt ja auch in der geplanten "salatfähigen" Grünkohlversion an. Anders als z. B. Brokkoli, das man auch gut roh essen kann, ist das bei Grünkohl dann schon deutlich weniger ein kulinarischer Genuß.
Wenn man also bedenkt, daß selbst nach vorsichtigem und kurzzeitigen Dünsten von Brokkoli nur noch sehr wenig "gute Stoffe" erhalten bleiben, wird das bei den typischen Grünkohlgerichten nicht anders sein, eher schlimmer, da Grünkohl ja ordentlich erhitzt werden muß, bis er genießbar wird und ja auch entsprechend bei den Gerichten als "heiße Pampe" auf den Teller kommt.
Mich ärgert an diesen Studien zu diesen Gemüsen immer, daß in den Laboren sicher ausschließlich an rohen Produkten getestet wird und nicht an gekochten. Das ist natürlich völlig ok um zu schaun, was überhaupt drin ist, nützt dann aber in der Praxis, außer einer tollen Superfood-Schlagzeile, nicht wirklich viel.
Allerdings: Entscheidend ist, wieviele Nährstoffe tatsächlich aus der Nahrung aufgeschlossen werden können. Zwar verringert sich durch den Garprozess die absolute Menge an Polyphenolen und Vitaminen, aber andererseits werden die übrig gebliebenen Substanzen durch den Zellaufschluss besser verfügbar.
ZitatRohkost führt im Vergleich zu gegarter Kost zu einer unvollständigeren Verdauung, was die Aufnahme von manchen Vitaminen und Spurenelementen verschlechtern kann sowie Mangelerkrankungen und Blähungen begünstigt.[21][22] Die Zellmembranen der Zellen werden beim Garen durch Erhitzen vollständiger aufgebrochen, wodurch bei der Verdauung mehr Nährstoffe zur Verfügung stehen (höhere Bioverfügbarkeit).[23] Wichtige Faktoren für die Aufnahme von Vitaminen sind die Stabilität des Vitamins und die Bioverfügbarkeit.[24] Während insbesondere Vitamin C unter einer Hitzeeinwirkung leidet und daher bei einem Verzehr von rohem Obst oder Gemüse vermehrt aufgenommen wird,[24] werden Vitamin E und Vitamin A stärker nach Erhitzen der Nahrungsmittel vom Körper aufgenommen.[25][26] Einige pflanzliche Fraßgifte wie die in Hülsenfrüchten vorkommenden Phasine und die cyanogenen Glykoside werden erst durch Hitzeeinwirkung weitgehend zerstört. Beim Keimvorgang wird nur ein Teil des Phasingehalts abgebaut.[27] Der Konsum größerer Mengen an rohen Eiern oder rohem Eiklar kann zu einem Biotin-Mangel führen, da im Eiklar Avidin enthalten ist, welches in unerhitzter Form dem Organismus Biotin entziehen kann.[24] In rohen Schalentieren und rohen Süßwasserfischen führt das Enzym Thiaminase bei Verzehr größerer Mengen zu einem Abbau von Thiamin und dadurch zu einem Thiaminmangel.[24]
das ist völlig richtig, die Verfügbarkeit ist ein weiterer wichtiger Punkt, der aber eben auch seine Nachteile hat, wenn man dabei einen großen Verlust einkalkulieren muß, um die Verfügbarkeit, z. B. mittels Erhitzen zu erhöhen. Dazu kommt dann, bei dabei vorhandenem Verlust, die notwendige Menge an diesen gesunden Nährstoffen. Dabei hatten wir schon öfter die Feststellung treffen müssen, daß man bei vielen dieser gesunden Substanzen Unmengen essen müßte, um überhaupt eine Wirkung zu erzielen. Auch das ist oftmals in der Praxis dann nicht nur problematisch sondern teils quasi unmöglich.
Man sollte also bei solchen Schlagzeilen, so positiv sie klingen mögen und wahrscheinlich auch sind, dennoch vorsichtig und vor allem realistisch sein, was die Praktikabilität im normalen Alltag und in der Ernährung betrifft.
Das Gemüse alleine unsterblich machen würde, behauptet ja auch niemand.
Ich breche trotzdem gerne eine Lanze für Gemüse. Vor über zwei Jahren hatte ich z.B. zwei nette Studien gepostet. Sie zeigen, dass eine einzige Portion gekochter Brokkoli die Biochemie aller Zellen im menschlichen Organismus komplett umkrempeln kann. Brokkoli schlägt ein wie eine Bombe - und zwar sogar noch, nachdem er bereits totgekocht wurde:
Jede Wette, dass auch gekochter Grünkohl den Stoffwechsel dramatisch beeinflusst.
Hier ein Tipp, wie man bei der Garung die größtmögliche Menge an Polyphenolen und Vitaminen erhalten kann:
ZitatWurden Zucchini, Bohnen und Karotten mit wenig Wasser gegart, war danach der Gehalt an Markerverbindungen im Gemüse signifikant höher als nach Garen mit großem Wasservolumen. Die Gehalte an phenolischen Säuren in Kartoffeln variieren von Natur aus stark, wodurch trotz deutlicher Gehaltsunterschiede nach dem Garen keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden konnten.
lieber Prometheus, das Gemüse "unsterblich" oder nicht macht habe ich auch nicht behauptet. Ich habe den tatsächlichen und realistischen Wert für Menschen von Studien angezweifelt, ohne natürlich zu leugnen, das Gemüse gesund ist, in welcher Form auch immer. Weshalb auch? Ganz im Gegenteil. Insofern breche ich natürlich genau wie Du eine Lanze für Gemüse und für "Superfoods" sowieso und bin als "mutierter" Brokkoli-Rohesser völlig Deiner Meinung. Das was mich an diesen Studien und dann auch leider schnell als "Heilmittel" verschrieenen Rezepten stört ist diese Verallgemeinerung und dieses "Wundermittelgetue". Gerade auch beispielhaft am Grünkohl. Was solle das für uns konkret bedeuten? Sollen wir jetzt alle Grünkohlblätter, ideal vom Biohoh knabbern.? Wenn ja wieviele Kiligramm? Und was bringt das dann, was kommt an? Du weißt, was ich sagen will.
Natürlich ist Marketing alles, auch gerade in der Medizin, aber man sollte sich nicht den Blick auf die Realität verschleiern lassen. In Scentia, Theorie und Realität.
Aber wie sog. "Alltagstauglich" sind solche Studien?
Gemüsesaft ist möglicherweise nicht so gut, weil da natürlich alles konzentriert ist. Eben auch die Schadstoffe.
Das bedeutet, wenig davon. Ist halt wieder Hormese. Nur halt eines Gemischs. Die Kurve sieht für Thallium anders aus als für andere Stoffe aus Grünkohl. Persönlich mag ich Grünkohl nicht so. Früher gabs den als Eintopf.
Wenn man gerade beim Grünkohl, Bedenken hat, wegen Pestizid- und Herbizid-Kontamination, kann man ja öfter biologisch angebauten Grünkohl essen, oder selbst welchen anpflanzen.
in den Text von Dr. Faust steht ja aber, dass biologisch angebauter Grünkohl sogar mehr Schadstoffe enthielt, als konventionell angebauter.
Auszug:
Hubbard fand im lokal gewachsenen Grünkohl und im Urin der Patienten einen höheren Gehalt an dem giftigen Mineral Thallium als normal. Hubbard fand auch Spuren anderer Schwermetalle wie Cäsium, Cadmium, Aluminium und Arsen in anderen Kreuzblütlern. Und es scheint, dass der biologisch angebaute Grünkohl mehr von diesem Schwermetall ansammelt als der konventionell angebaute Grünkohl.
Es wurde festgestellt, dass die Urin-Testergebnisse der Patienten einer niedrigen Thalliumvergiftung glichen.
in den Text von Dr. Faust steht ja aber, dass biologisch angebauter Grünkohl sogar mehr Schadstoffe enthielt, als konventionell angebauter.
Auszug:
Hubbard fand im lokal gewachsenen Grünkohl und im Urin der Patienten einen höheren Gehalt an dem giftigen Mineral Thallium als normal. Hubbard fand auch Spuren anderer Schwermetalle wie Cäsium, Cadmium, Aluminium und Arsen in anderen Kreuzblütlern. Und es scheint, dass der biologisch angebaute Grünkohl mehr von diesem Schwermetall ansammelt als der konventionell angebaute Grünkohl.
Es wurde festgestellt, dass die Urin-Testergebnisse der Patienten einer niedrigen Thalliumvergiftung glichen.
Oh, ich hatte nur bis zu
ZitatDas größte Problem mit Grünkohl und diesen giftigen Pestiziden ist, dass Grünkohl ein Blattgemüse ist und diese giftigen Sprays absorbiert. Es gibt keine Schale, die Sie entfernen können, um die Belastung zu reduzieren, und das Waschen des Grünkohls hilft nicht. Diese Pestizide dringen bis ins Innere des Grünkohls ein.
gelesen.
Hmm, dann muss man sich wohl leider entscheiden, ob man eher die künstlichen Chemikalien in kauf nimmt, oder die Schwermetalle. Natürlich kann man aber auch beim Grünkohl regelmäßig zwischen Bio und Konventionel angebauten wechseln, so bleibt man dann vielleicht bei allen im hormetischen Bereich.
Ich hätte nie erwartet, dass man bei einem Bioprodukt, mehr Schwermetalle, als bei einem konventionell angebauten nachweisen könnte...
Man braucht sich da doch nichts vormachen, unsere Böden sind weitgehend verpestet und kontaminiertes Grundwasser macht doch nicht am Gartenzaun des Biobauern halt. Selbst wenn der oben nichts machen sollte, was ich allerdings nicht glaube, denn auch der muß was gegen die Schädlingsplage tun, dann kommt der Dreck eben von unten. Da kann der tausendmal seinen Bioaufkleber draufpappen. Der Konsument wird doch nur noch verarscht, global!
After a meal with kale, the body absorbs glucose from a meal less quickly. This may mean that fresh kale or kale extracts have an anti-diabetic effect. That is the conclusion of a small trial that appeared in Biomedical Reports in 2016.