Hallo, ich habe wochenlang jeden Abend einen Teelöffel Argininpulver eingenommen gegen meinen Haaraufall und am Morgen Lysin. Ich hatte gar keine Nebenwirkungen. Kann ich das so weiter machen oder ist ein Teelöffel auch schon zu viel? Hat Citrullin keine Nebenwirkungen? Liebe Grüße von Julie
Zitat von Prometheus im Beitrag #3 Wenn du beginnst, Arginin längerfristig in hoher Dosierung zu supplementieren, wird das unweigerlich zu einer Steigerung von Arginase II führen - mit den beschiebenen unerwünschten Effekten. Grob abgeschätzt dürfte das bereits nach ca. 3 Tagen Daueranwendung einteten. Die in der zitierten Studie gezeigten negativen Effekte auf die Endothelzellen wurden nach 7 Tagen Arginin-Exposition festgestellt.
Bei Arginin-Supplementierung reguliert der Körper den Plasmaspiegel automatisch wieder herunter - das bedeutet, du schluckst einen Großteil des teuren NEM völlig umsonst. Wenn schon dauerhaft in den Argininstoffwechsel eingegriffen werden soll, dann ist Citrullin die bessere Wahl.
Isoliertes Arginin kann durchaus auch unangenehme Wirkungen haben, z.B. können Herpesbläschen oder auch eine Gürtelrose gefördert werden. Wahrscheinlich hast du aber auch Lysin im Programm, um derartigen Nebenwirkungen gegenzusteuern?
Ich gehe aber genau wie er davon aus, dass dieser synergistische Effekt auch real existieren dürfte.
Zum Beispiel konnte auch im Tierexperiment - also nicht nur im Reagenzglas - bereits gezeigt werden, dass Arginin und Statine zusammen effektiver gegen Atheriosklerose wirken als jede Substanz einzeln: http://www.mdpi.com/1422-0067/16/6/12230
Finde ich äußerst spannend!
Das finde ich auch spannend. Die Frage ist für mich nur, ob das dann eine Auswirkung auf meine Statindosis haben sollte oder ob ich einfach nur L-Arginin zusätzlich nehmen kann.
Jetzt habe ich mir Arginin angeschafft und ich habe auch den Eindruck es tut mir gut. Erst mal habe ich nach 3 Tagen Einnahme jeweils 2 Tage Pause gemacht. Aber natürlich suche ich nach einer Dauerlösung von mir aus auch gerne mit Citrullin und Lysin oder wie auch immer. Ich hätte nur gerne einen Vorschlag in welcher Dosierung und in welchem Rythmus ich das am besten nehme. Es macht schließlich keinen Sinn die NEM's zu nehemen, wenn der Körper sich daran gewöhnt und sie nutzlos sind, wie Du geschrieben hast.
Zitat von Lazarus Long im Beitrag #52Ich hätte nur gerne einen Vorschlag in welcher Dosierung und in welchem Rythmus ich das am besten nehme. Es macht schließlich keinen Sinn die NEM's zu nehemen, wenn der Körper sich daran gewöhnt und sie nutzlos sind, wie Du geschrieben hast.
Die Arginin-Effekte sind "gedeckelt", weil der Arginin-Abbau unter Supplementierung vermehrt stattfindet. Das heißt aber nicht, dass Arginin dadurch nutzlos ist. Außerdem lässt sich die Arginase durch Citrullin überlisten!
Am ehesten hilft Arginin bei hohem Cholesterin, bei Rauchern und bei hohem Homocystein. Wenn das Homocystein erhöht ist, kann Arginin sogar die gesamte Hämodynamik verbessern:
Oral L-Arginine Improves Hemodynamic Responses to Stress and Reduces Plasma Homocysteine in Hypercholesterolemic Men www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15671215
Ich selber habe gute Erfahrungen mit Arginin 2-3x/Woche kurz vor dem Krafttraining (Arginin stimuliert mTOR, Wachstumshormon und IGF-1). Eine Dauersupplementierung brauche ich aktuell nicht -Falls sich das mal ändert, würde ich am ehesten Citrullin nehmen.
Für pharmakologische Effekte braucht man schon mindestens 500mg Arginin oder Citrullin. Dauer-Dosierungen über 5g/Tag halte ich für übertrieben. Ich denke, eine optimale Dosierung ist individuell sehr unterschiedlich. Im Zweifelsfall langsam herantasten. Optional: Die Effekte auf Homocystein, Cholesterin etc. mit Laboruntersuchungen vorher/nacher überprüfen!
Ich selber habe gute Erfahrungen mit Arginin 2-3x/Woche kurz vor dem Krafttraining (Arginin stimuliert mTOR, Wachstumshormon und IGF-1). Eine Dauersupplementierung brauche ich aktuell nicht -Falls sich das mal ändert, würde ich am ehesten Citrullin nehmen.
Für pharmakologische Effekte braucht man schon mindestens 500mg Arginin oder Citrullin. Dauer-Dosierungen über 5g/Tag halte ich für übertrieben. Ich denke, eine optimale Dosierung ist individuell sehr unterschiedlich. Im Zweifelsfall langsam herantasten.
Aber @Prometheus Du hast doch auf den Hinweis von @wmuees , daß die Citrullin die Arginase blockiert, die Einschätzung der quasi gleichen Effekte von Citrullin und Arginin gestrichen. Inwieweit hilft dann die Dauersuplementierung von Citrullin anstelle von Arginin?
Zitat von Prometheus im Beitrag #57Arginase ist das Enzym, das Arginin abbaut. Je mehr Arginin, desto mehr Arginase-Aktivität.
Wenn Citrullin die Arginase blockt, sollte eine Citrullin-Supplementierung für bessere Argininwerte sorgen als die vergleichbare Menge Arginin.
Aber wenn das so ist warum hats Du dann in Deinem Eingagspost den Hinweis darauf, daß die Antiagingeffekte bei Citrullinsupplementierung ebenso auftreten, wie Arginisupplementierung, gestrichen @Prometheus?
Im Eingangspost hatte ich die Überlegung angestellt, dass wegen der Arginase eine intermittierende Anwendung überlegt werden kann. Dieses Argument gilt aber eben nicht für Citrullin weil Citrullin keine Arginase-Aktivierung verursacht.
Eine Arginin-Dauergabe lässt die Gefäßwände schneller altern (Studien im Eingangspost). Im Grunde sollte dieser Effekt bei einer Citrullin-Dauergabe nicht auftreten (weil keine Arginase-Aktivierung!).
Arginin und Citrullin haben zwar ein ähnliches Wirkspektrum, aber es gibt Unterschiede im Detail:
Citrullin kann man sich eher als "retardierte"also zeitverzögerte Variante von Arginin vorstellen (L-Arginin (2)) Ob sich mit Citrullin die gleichen Effekte wie mit Arginin erzielen lassen, ist umstritten (L-Arginin (2))
Zitat von Julie im Beitrag #55In welcher Dosierung und in welchem Rhythmus wird denn nun angeraten Arginin ein zunehmen. Hat denn jemand einen Tipp? Liebe Grüße von Julie
Ich lese bei Chris von Edibily: "Denn Arginin wird beispielsweise auch genutzt, um Entzündungsprozesse zu speisen. Heißt konkret: Ja, wir machen vielleicht die Arterien in dem Moment weit, aber befeuern zeitgleich, nicht wissend, Entzündungsprozesse." Ist da was dran? Kann es sein, daß ich durch regelmäßige Citrullineinnahme und Arginineinnahme vorm Krafttraining eventuell unerkannte Entzündungen verstärke?
Zitat von Lazarus Long im Beitrag #61Kann es sein, daß ich durch regelmäßige Citrullineinnahme und Arginineinnahme vorm Krafttraining eventuell unerkannte Entzündungen verstärke?
Zu geringe L-Argininspiegel wirken in der Summe entzündungsfördernd (oxidativer Stress). Arginin kann jedoch sowohl entzündungshemmend als auch entzündungsfördernd wirken. Das hängt hauptsächlich von der Balance zwischen Arginase und iNOS ab:
Zitat [...]the balance between arginase and iNOS expression dictates pro-inflammatory and anti-inflammatory Responses[...]
P.S.: Wenn du trainierst, sorgst du ABSICHTLICH für Entzündungsreaktionen! Man darf hier ruhig trennen zwischen wünschenswerter Entzündung (z.B. Infektabwehr, Reparatur von Gewebe) und dem Inflam-Aging (chronische, dysfunktionale Entzündungen).
Die Matrix, mit der wir L-Arginin aufnehmen, entscheidet auch über die Wirkung: L-Arginin in pflanzlicher Matrix wirkt protektiv. Fleisch taugt hingegen nicht als "cardiopräventive" Arginin-Quelle:
Kommentar Prometheus: Hier hat mit Sicherheit die Darmflora ein Wörtchen mitzureden. Ob der Arginin-Effekt bei durch ein ungünstiges Mikrobiom (ballaststoffarme Ernährung) zunichte gemacht wird?
Zitat von Prometheus im Beitrag #63Die Matrix, mit der wir L-Arginin aufnehmen, entscheidet auch über die Wirkung: L-Arginin in pflanzlicher Matrix wirkt protektiv. Fleisch taugt hingegen nicht als "cardiopräventive" Arginin-Quelle:
Das heißt ich sollte meine L-Arginin Kapseln zusammen mit Obst und Gemüse einnehmen?
Zitat von Prometheus im Beitrag #63 Kommentar Prometheus: Hier hat mit Sicherheit die Darmflora ein Wörtchen mitzureden. Ob der Arginin-Effekt bei durch ein ungünstiges Mikrobiom (ballaststoffarme Ernährung) zunichte gemacht wird?
Heißt das es kommt doch nicht darauf an, ob ich pflanzliche Kost zusammen mit den Kapseln einnehme, sondern ob ich mich ausreichend ballaststoffhaltig ernähre, oder nicht?
Zitat von Lazarus Long im Beitrag #64Heißt das es kommt doch nicht darauf an, ob ich pflanzliche Kost zusammen mit den Kapseln einnehme, sondern ob ich mich ausreichend ballaststoffhaltig ernähre, oder nicht?
Mich stört schon lange, dass die Arginin-Lysin-"Achse" (nicht unbedingt ein Antagonismus) immer in Bezug auf Herpes erörtert wird. (Wichtig!) Leider finde ich trotz angestrengter Suche nirgends etwas zu einer etwas allgemeiner antiinfektiven Wirkung von Lysin. Wahrscheinlich ein Wunschdenken meinerseits, (ohne Arginin als bösen Buben hinstellen zu wollen). Allein die bekannt synergistische Interaktion von Lysin mit Ca lässt mich an großes entzündungswidriges (und damit auch anti-"parasitäres") Potenzial denken (= darauf hoffen).
Weiß jemand dazu etwas?
(Die Aminos und die B-Vitamine verdichten sich immer mehr zu einem "Steckenpferd".)
Zitat von Prometheus im Beitrag #63Die Matrix, mit der wir L-Arginin aufnehmen, entscheidet auch über die Wirkung: L-Arginin in pflanzlicher Matrix wirkt protektiv. Fleisch taugt hingegen nicht als "cardiopräventive" Arginin-Quelle:
Ist dieser Schluss denn wirklich berechtigt? - keine Aussage, wie groß die Unterschiede in der Arginin-Aufnahme wirklich waren. - keine Aussage, wie sie den alleinigen Einfluss der sonstigen Ernährungskomponenten herausgerechnet haben.
Allein die Phytinsäure in den konsumierten Pflanzen reicht als Erklärung der protektiven Wirkung schon aus.
Hat wahrscheinlich gar nichts mit L-Arginin zu tun, insbesonders weil L-Arginin nicht supplementiert wurde, sondern nur die relativ kleinen Mengen aus der Nahrung aufgenommen wurden.
Zitat von wmuees im Beitrag #67 Allein die Phytinsäure in den konsumierten Pflanzen reicht als Erklärung der protektiven Wirkung schon aus.
Dass die Phytinsäure harmloser ist als oft dargestellt, dürfte klar sein, aber dass sie protektive Eigenschaften hat (ist hier die o. g.cardioprotektive gemeint oder gibt es noch andere!?), ist mir neu und freut mich für meine geliebten Pflanzen, denen so oft Unrecht getan wird, besonders!
Das Phytinsäure als "anti nutrient" einen schlechten Ruf hat, ist ungerechtfertigt - zumindest wenn man es aus unserer Perspektive betrachtet. Phytinsäure ist angewandte Hormesis.
Allein schon die bekannte Eisenresorbtionshemmung durch Phytinsäure sollte bereits einen gewissen Gefäßschutz bewirken. Darüber hinaus:
@wmuees Deine Einwände zur Methodik der von mir geposteten Studie sind gerechtfertigt. Trotzdem halte ich den Ansatz, viel Fleisch zu essen um gute (kardioprotektive) Argininwerte zu bekommen für eine Milchmädchenrechnung. Es zählt schließlich, was unter dem Strich dabei herauskommt.
Also ein weiteres Pro gut eingeweichter Hülsenfrüchte mit einer Spur Natrium-Hydrogenkarbonat und einem Karminativum(!) nach Geschmack. (Neben den hochwertigen Proteinen, Ballaststoffen ...)
Vielen Dank für die Möglichkeit. Ich habe eine etwas speziellere Frage: Gibt es neue Untersuchungen zum Thema Arterien-Verkalkung? ...
Antwort
Die Frage kommt sehr passend, denn tatsächlich wurde soeben eine neue Arbeit veröffentlicht, die überraschende Möglichkeiten aufzeigt: Autoren schreiben, dass durch Phytinsäure-Infusion starke (Arterien-)Calcifizierung rückgängig gemacht werden kann.
Sie schreiben außerdem, dass niedrige Phytat-Dosen (wie z. B. aus der Nahrung) ausreichen, um altersbedingte Arterienverkalkung vorzubeugen. Dies könnte die Erklärung dafür sein, dass Vollkorn-Verzehr Herzkreislauferkrankungen vorbeugt - das jedenfalls legt uns die Epidemiologie nahe.
Tatsächlich zeigt sich, dass die Calcifizierung bei älteren Personen mit niedrigen Phytinsäure-Urin-Werten am stärksten ausgeprägt ist.
Übrigens: So neu ist das gar nicht. Dass Phytinsäure ein extrem starkes Mittel ist, um (Arterien-)Calcifizierung vorzubeugen bzw. umzukehren, weiß man schon lange. Die Effektivität wurde in mehreren Versuchen eindrucksvoll belegt. Bei Interesse schicke ich dir die Arbeiten gerne zu. Ansonsten gilt: Sogenannte „Antinährstoffe" sind gar nicht so anti. Ist Phytinsäure gar ein essentieller Nährstoff?
Lebensmittel mit hohem Anteil an Phytinsäure sind unter anderem Nüsse, Samen und Hülsenfrüchte. Wenn du sie also als Nährstoff-Räuber bezeichnest und deshalb komplett meidest, tust du ihnen unrecht.
Des Weiteren solltest du für gesunde Arterien, neben den Basics, deinen NO-Haushalt pflegen und auf eine ausreichende Vitamin-K Versorgung achten.
ist das Arginin-Bashing in diesem Artikel gerechtfertigt? Zumindest stünde das auch im Gegensatz zur heute von Curios geposteten Studie oder?
Arginin war bisher eher als NO-Donator bzw. als Mittel gegen Bluthochdruck und auch Arteriosklerose bekannt. Hier ist ein Artikel, der Arginin und Krebs- bzw. Tumorprävention in einen Zusammenhang bringt. Arginin scheint auch die Mitochondrienfunktion deutlich zu verbessern.
Wie gefährlich eine NO-Steigerung sein kann, zeigte eine placebo-kontrollierte Doppelblindstudie bei Patienten nach Myokardinfarkt. Sie erhielten Arginin in Tagesdosierungen von drei bis neun Gramm. Innerhalb von sechs Monaten starben sechs der Patienten unter Arginin, in der Kontrollgruppe starb kein Patient (10). Die Studie musste abgebrochen werden. Hierin offenbarte sich erneut, wohin monokausales Denken führt. Bei Koronarsklerose fällt sehr früh die endotheliale NO-Synthese aus. Durch Zufuhr von Nitraten und Arginin versuchte man nun durch NO-Steigerung eine Gefäßerweiterung zu erreichen. Endotheliales NO hat jedoch nur eine Halbwertszeit von ein bis fünf Sekunden – und das nicht ohne Grund. Sonst würde tagsüber ein ständig hoher NO-Spiegel erzeugt. Dieser blockiert jedoch FeS- u nd Fe-haltige Enzyme. Arginin führt damit zur massiven Einschränkung der Mitochondrienatmung.
Was ist denn davon zu halten? So langsam habe ich das Gefühl, speziell zu Arginin geht es genauso zwischen Gegnern und Befürwortern hin und her, wie zu Rotwein, NEM generell, Diäten usw. Oder ist der Grund, das die genannten Quellen schon 10 Jahre und älter sind?
In der Studie von Curios geht es darum, dass die zytotoxischen T-Zellen durch Arginin in ihrer Funktion (also das Abtöten kaputter Zellen!) gestärkt werden.
Sind die T-Zellen im Tumorgewebe, freut uns das. Sind die T-Zellen jedoch nach einem Herzinfarkt im Herzmuskel, wird es kritisch weil das Muskelgewebe so noch mehr Schaden nimmt!