Vorsicht, Fett! - Jahrzentelang war das der Tenor von Ernährungsexperten. Der Übergewichtige denkt sich: "Stimmt, Fett trage ich ja sowieso zuviel mit mir herum. Ab jetzt kaufe ich mir nur noch fettarme leckere Produkte."
Tja.
"Überraschende" neue Erkenntnis: Low Fat Diäten sind keinen Deut besser als andere Diäten. Für den Erfolg kommt es vor allem darauf an, was sich auch langfristig umsetzen lässt:
Kein Witz: Wirklich eine neue Erkenntnis, denn diese hochrangige Publikation ist noch keine 24 Stunden alt. Die Autoren haben mit einer Metaanalyse die Ergebnisse aus Studien mit insgesamt 68.128 Probanden zusammengefasst. Low-Carb scheidet auch in dieser Metaanalyse besser ab.
Deckt sich alles mit den schon länger bekannten Fakten, z. B. hier gepostet:
Zitat von Prometheus im Beitrag RE: Low-Carb StrategieIn der folgenden Studie liefern sich Low-Fat und Low-Carb ein Duell. Sieger nach Punkten: Low-Carb. Jedenfalls bezogen auf die Endpunkte der Studie: Gewichtsenkung, Körperfettreduktion und Lipidprofil.
Effects of Low-Carbohydrate and Low-Fat Diets. A Randomized Trial.
ZitatIntervention: A low-carbohydrate (<40 g/d) or low-fat (<30% of daily energy intake from total fat [<7% saturated fat]) diet. Both groups received dietary counseling at regular intervals throughout the trial.[...] Conclusion:The low-carbohydrate diet was more effective for weight loss and cardiovascular risk factor reduction than the low-fat diet. Restricting carbohydrate may be an option for persons seeking to lose weight and reduce cardiovascular risk factors.
Nun, Low Fat ist zunächst einmal ein Tool. Je nach Situation kann es richtig oder auch verkehrt sein, sich bewusst Low-Fat zu ernähren. Wenn man denn weiß, was man damit eigentlich bezweckt.
Low-Fat Ernährung gegen Mediterrane Ernährung. Ziel der Untersuchung: Eine günstigere Darmflora beim metabolischen Syndrom.
Und der Gewinner ist...? Ratet oder lest selbst:
Zitat[...]our study showed that the consumption of a Mediterranean diet, containing phenolic-compound-rich foods such as fresh fruit, vegetables, red wine and olive oil, is more effective in increasing the levels of bacterial species found to be lower in MetS patients
@Prometheus, was jetzt kommt, bedarf sicher einer Ergänzung oder Berichtigung von berufenerer, kompetenterer (=Deiner?)Seite …
What about the right fats?
Ich höre sie immer wieder, diese bedauernswerten Adipösen und Cholesterin-Paranoiker: „Huch , mit dem Fett pass ich auf, ich nehm nur Margarine und kaltgepresste Öle.“
Margarine, so zwangs-optimiert - mittlerweile sogar MCT-“verbessert“ - man sie uns rüberbringt, ist und bleibt sie – wie vor rund 230 Jahren konzipiert - billiges Fett fürs Kanonenfutter.
Wer dann noch kaltgepresste Öle zum Kochen und Braten werwendet (Unglaublich, das gibt’s!), schmeißt nicht nur sein Geld zum Fenster raus, sondern ruiniert sie einfach.
Die ungesättigten Fettsäuren haben großes Reaktions-Potenzial (besonders oxidatives).
Reziprok: Einerseits rechtfertigt die Fettlöslichkeit der Tocopherole eine gleichzeitige Einnahme mit Fett, andererseits lässt sich die Haltbarkeit kaltgepresster Öle damit verlängern und Vit E wirkt sicher auch im Körper als Anti-Oxidans weiter (Muss es ja!).
Mit Fett ein wenig zu sparen, ist sicher eine gute Entscheidung.
Wichtiger ist die Wahl der Fette:
Ungesättige Fette reduzieren (Ray Peat ;) und immer ungekocht,
Sonnenblumenöl hat ein schlechtes Omega3/6 Verhältnis. Wobei es "HighlOleic" Züchtungen gibt, speziell zum Braten. Da wäre auch weniger Omega 6 drin. Wie das Verhältnis in diesen Sorten ist, weiß ich nicht, aber es ist halt insgesamt weniger Omega6. Ich nehme Rapsöl, wobei mir die Sonnenblumen viel lieber wären, als die stinkenden Rapsfelder.
Dafür hab ich das gefunden, gar nicht einfach, die Suche und Entscheidung.
Also über diesen Text bin ich sehr verblüfft. Ich hatte bisher immer gelesen, daß Nüsse (vor allem Walnüsse und Macadamia), Mandeln und schwarze Schokolade gutes Fett enthalten und zum Erreichen guter Cholesterinwerte helfen. Die Empfehlung hier spricht auch dafür: Die Polymeal-Diät Ich habe meine Ernährung ziemlich an diese Polymealdiät angepasst, da sie meinem Geschmck gut entspricht. Das bei Nüssen und Mandeln das Omega 3/6 Verhältnis schlecht ist, lese ich hier zum ersten Mal. Kann mir das mal jemand erklären?
Nein , kann ich leider nicht - hat sich ja herausgestellt, dass ich mit "meinem" Sonnenblumenöl völlig daneben lag. Vielleicht gehen "Trend" und Wissen zurzeit mehr in die Kettigkeit als in die (Un)Sättigung - wie gesagt, gar nicht leicht, das zu optimieren. (Ich verwende nur Ghee, Kokos, Chia-Samen und ein paar Mandelsplitter als beabsichtigte Fettquellen.)
Wir müssen dringend davon wegkommen, Nahrungsmittel oder deren Bestandteile per se in die Kategorien "gut" oder "schlecht" einzuteilen.
[quote="Prometheus"|p7635]Nahrungsmittel haben ein Spektrum von Effekten auf den Körper. Daher kommt es immer auf den KONTEXT an, wenn du Nährstoffe bewerten möchtest.
Fett als Makronährstoff
Fette sind sehr energiereich. Wenn du Kalorienrestriktion praktizieren willst, kann Low-Fat eine Option sein.
Die Mainstream-Empfehlung zur Gewichtabnahme lautet oft: Low-Fat. (Funktioniert auch. Aber im Gegensatz zu Low-Carb können aber stärkere Blutzucker-Schwankungen wegen des dann höheren Kohlenhydratanteils in der Ernährung ein Problem sein)
Low-Fat ist z.B. auch dann eine interessante Option, wenn dein Präventionsschwerpunkt die Vermeidung von Atheriosklerose ist: Siehe z.B. Die Ornish-Diät
Fett-Zusammensetzung
Abgesehen von dem Verhältnis der Markonährstoffe zueinander hat natürlich auch die Zusammensetzung des Fettes einen großen Einfluss. Eines vorweg: Den heiligen Gral für eine optimale Fettquelle gibt es nicht. Jede Fettquelle hat ihre Vor- und ihre Nachteile. Aber man kann ja unterschiedliche Quellen zu einer dem eigenen Schwerpunkt entsprechenden Kombination zusammenfügen.
Sinnvoll ist es, auf einen niedrigen Palmitinsäure-Gehalt und einen hohen Ölsäuregehalt zu achten. Mittelkettige Triglyceride haben ebenfalls viele Vorteile.
Omega 3-Fettsäuren sind essentiell, aber mehr heißt nicht immer besser:
Ja, das Verhältnis von Omega 3 zu Omega 6-Fettsäuren spielt dabei auch eine Rolle: Eine Omega 3/Omega 6- Ratio von ca. 1:4 ist aus Life-Extension-Sicht sicherlich erstrebenswert.
Zitat von Prometheus im Beitrag #8Wir müssen dringend davon wegkommen, Nahrungsmittel oder deren Bestandteile per se in die Kategorien "gut" oder "schlecht" einzuteilen.
[quote="Prometheus"|p7635]Nahrungsmittel haben ein Spektrum von Effekten auf den Körper. Daher kommt es immer auf den KONTEXT an, wenn du Nährstoffe bewerten möchtest.
Fett als Makronährstoff
Fette sind sehr energiereich. Wenn du Kalorienrestriktion praktizieren willst, kann Low-Fat eine Option sein.
Die Mainstream-Empfehlung zur Gewichtabnahme lautet oft: Low-Fat. (Funktioniert auch. Aber im Gegensatz zu Low-Carb können aber stärkere Blutzucker-Schwankungen wegen des dann höheren Kohlenhydratanteils in der Ernährung ein Problem sein)
Low-Fat ist z.B. auch dann eine interessante Option, wenn dein Präventionsschwerpunkt die Vermeidung von Atheriosklerose ist: Siehe z.B. Die Ornish-Diät
Ja, das Verhältnis von Omega 3 zu Omega 6-Fettsäuren spielt dabei auch eine Rolle: Eine Omega 3/Omega 6- Ratio von ca. 1:4 ist aus Life-Extension-Sicht sicherlich erstrebenswert.
Was bedeutet das für Nüsse, Mandeln und schwarze Schokolade. Erschweren die das Erreichen dieser Ratio?
Diskussionen um die perfekte Fett-Komposition schießen oft über das Ziel hinaus - Man muss sicherlich nicht jeden Teelöffel Olivenöl unverzüglich mit Omega 3-Fettsäuren ausgleichen!
Man sollte nicht vergessen, dass der gesunde Stoffwechsel (in gewissen Grenzen) auch flexibel ist und Ungleichgewichte erstaunlich gut ausgleichen kann.
Wenn man dem Körper einfach alle paar Tage mal die Chance gibt, sich wieder reichlich aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren in der Ernährung zu bedienen, hat der Organismus die Möglichkeit, seine Balance wiederzufinden!
@mithut Oxidiertes Cholesterin in Ghee entsteht hauptsächlich durch Verarbeitungsfehler. Ghee sollte hellgelb sein und nicht bräunlich werden. Studien zu Ghee kommen in der Regel zu dem Schluss, dass die Serum-Lipide günstig beeinflusst werden:
ZitatGhee at a level of 10% in the diet did not increase liver microsomal lipid peroxidation or liver microsomal lipid peroxide levels. Animal studies have demonstrated many beneficial effects of ghee, including dose-dependent decreases in serum total cholesterol, low density lipoprotein (LDL), very low density lipoprotein (VLDL), and triglycerides; decreased liver total cholesterol, triglycerides, and cholesterol esters; and a lower level of nonenzymatic-induced lipid peroxidation in liver homogenate. Similar results were seen with heated (oxidized) ghee which contains cholesterol oxidation products. A preliminary clinical study showed that high doses of medicated ghee decreased serum cholesterol, triglycerides, phospholipids, and cholesterol esters in psoriasis patients
Das mit dem Ghee dachte ich mir und hoffte ich - zumindest so ähnlich. Einen extra-erfreuten Dannk dafür!
Und dazu:
Zitat von Prometheus im Beitrag #11 Man sollte nicht vergessen, dass der gesunde Stoffwechsel (in gewissen Grenzen) auch flexibel ist und Ungleichgewichte erstaunlich gut ausgleichen kann.
Ja, ich denke auch, dass das Leben/der Körper ein großartiger Homöostatiker/Bio-Kybernetiker ist, der unsere (hoffentlich gut erforschte und überlegte) Unterstützung oft weniger braucht als wir annehmen. Leider aber trotzdem.