MedUni Graz untersucht Wirkung von Essen auf Gehirn
Im Rahmen eines EU-Projekts erforschen Wissenschafter der MedUni Graz, welche Auswirkungen Fehlernährung auf Gehirnfunktion und Verhalten hat. Neben der Ernährungsqualität sind auch Faktoren, wie Essgewohnheiten, Lebensstil und Körperhygiene ausschlaggebend.
Übergewicht, metabolische Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen und sogar psychische Störungen können durch eine Unausgewogenheit im Mikrobiom des Darms ausgelöst werden
Längst wissen wir, dass im Alter die Mitochondrienfunktion schlechter wird. In der folgenden Arbeit wird deutlich, dass Stoffwechselprodukte aus dem Zitratzyklus Einfluss auf die Epigenetik haben, indem sie die Methylierung von DNA und Histonen regulieren. Das könnte einen weiteren interessanten Ansatzpunkt für Interventionen in den Alterungsprozess bieten!
Krebs cycle dysfunction shapes epigenetic landscape of chromatin: Novel insights into mitochondrial regulation of aging process
Zitat It seems that age-related disturbances in mitochondrial metabolism can induce epigenetic reprogramming, which promotes the appearance of senescent phenotype and degenerative diseases.
Pomegranate (Punica granatum) fruit polyphenols, punicalagin, ellagic acid and gallic acid, inhibit formation of advanced glycation endproducts by scavenging reactive carbonyl species
ZitatIn summary, our study suggests that pomegranate compounds reduce the formation of AGEs and one of the mechanisms of such anti-glycation effect could be related to their trapping abilities of reactive dicarbonyl species.
ZitatIs spermidine the magical health elixir we all want to maintain brain health as we age? The cognitive effect of dietary spermidine on aged flies reported by Gupta et al.4 is striking. It provides hope that there is something about spermidine's biological actions that can be beneficial. More studies, however, are needed to clarify spermidine's biological roles before one should feel comfortable purchasing it as an over-the-counter supplement for cognitive aging.
Vascular and Neurogenic Rejuvenation of the Aging Mouse Brain by Young Systemic Factors
In the adult central nervous system, the vasculature of the neurogenic niche regulates neural stem cell behavior by providing circulating and secreted factors. Age-related decline of neurogenesis and cognitive function is associated with reduced blood flow and decreased numbers of neural stem cells. Therefore, restoring the functionality of the niche should counteract some of the negative effects of aging. We show that factors found in young blood induce vascular remodeling, culminating in increased neurogenesis and improved olfactory discrimination in aging mice. Further, we show that GDF11 alone can improve the cerebral vasculature and enhance neurogenesis. The identification of factors that slow the age-dependent deterioration of the neurogenic niche in mice may constitute the basis for new methods of treating age-related neurodegenerative and neurovascular diseases.
Hat jetzt nicht direkt etwas mit LE oder AA zu tun, aber trotzdem interessant:
Gute Seite der Fettpolster: Grazer Forscher erkannten Schutzfunktion
Biochemiker: Umleitung der Fettsäure in Speicher sichert Überleben der Zellen - Bei anhaltender Belastung kollabiert Mechanismus trotzdem
Jede der Billionen Zellen, aus denen ein Mensch besteht, wird von einer Membran begrenzt, die überwiegend aus Fettmolekülen besteht und den Austausch zwischen der Innen- und Außenwelt der Zellen steuert. Forscher an der Uni Graz haben entdeckt, wie Zellmembranen zu einem gewissen Grad vor zu viel Fettsäure geschützt werden.
Prionen (http://de.wikipedia.org/wiki/Prion) sind den meisten noch unter dem Schlagwort BSE geläufig. Allerdings spielen sie bei zahlreichen neurodegenerativen Erkrankungen - und somit auch im Alterungsprozess des Gehirns- eine wichtige Rolle:
Self-propagation of pathogenic protein aggregates in neurodegenerative diseases
ZitatIn a remarkable variety of diseases, specific proteins have been found to misfold and aggregate into seeds that structurally corrupt like proteins, causing them to aggregate and form pathogenic assemblies ranging from small oligomers to large masses of amyloid. Proteinaceous seeds can therefore serve as self-propagating agents for the instigation and progression of disease. Alzheimer’s disease and other cerebral proteopathies seem to arise from the de novo misfolding and sustained corruption of endogenous proteins, whereas prion diseases can also be infectious in origin [...]As a unifying pathogenic principle, the prion paradigm suggests broadly relevant therapeutic directions for a large class of currently intractable diseases.
ZitatWe found that rapamycin treatment extended lifespan of Bmal1-/- mice from 8 to 12 months. Activity of mTORC1 in tissues of Bmal1-/- was highly elevated, thus, treatment with rapamycin extended their lifespan mostly likely through suppression of mTOR signaling.
Therefore, this study helps to further separate the life-extending effect of rapamycin from its cancer-preventing properties. Taken together, these findings indicate that rapamycin can be considered as a good candidate for a preventive anti-aging medicine.
Das Rapamycin durch die mTOR-Hemmung die Alterung bremst, wissen wir natürlich schon längst. Neu hier: Die Einschätzung zur Sicherheit von Rapamycin zu Präventionszwecken wandelt sich. Zwar gehen die Autoren noch nicht so weit, Low-Dose Rapamycin zu empfehlen, aber sie betonen, das bekanntlich die Dosis das Gift macht und das unerwünschte toxische Rapamycin-Wirkungen durch ein Low-Dose Regime veringert würden könnten. Im Originaltext:
ZitatThe most important advantage of the new study derives from the significant reduction of the dose used. The above-discussed side effects are generally a matter of dose: indeed, at particular doses any substance, even water, turns out to be toxic; thus, the ability of rapamycin to work at low doses makes it substantially more attractive as a candidate for a preventive medicine
Metformin, welches als extrem sicher bezeichnet werden kann, senkt ebenfalls mTOR. Oder gibt es einen speziellen Grund Rapamycin anstatt Metformin zu verwenden?
Metformin und Rapamycin haben völlig unterschiedliche Wirkspektren, wirken aber in Bezug auf den mTOR-Signalweg synergistisch. Die mTOR-Hemmung von Metfomin geschieht ja eher indirekt durch die AMPK-Aktivierung. Die Frage wäre, ob sich beide Substanzen evtl. sinnvoll kombinieren lassen. Für Krebserkrankungen wird das bereits getestet: http://clinicaltrials.gov/show/NCT02145559
Konkret auf deine Frage bezogen: Was könnte Rapamycin, was Metformin nicht kann? Da Rapamycin immunsuppressive Eigenschaften besitzt, könnte der Low-Dose Einsatz künftig z.B. bei Autoimmunerkrankungen interessant sein. Auch gegen das Inflamm-Aging (http://de.wikipedia.org/wiki/Entz%C3%BCndungsaltern) sollte Rapamycin einen gewissen Effekt haben. Grundvoraussetzung für derartige Ansätze ist aber in der Tat ein gutes Sicherheitsprofil der Substanz, das in der Transplantationsmedizin-Dosierung eher nicht vorliegt. Daher fand ich den zuvor zitierten Artikel so interessant.
Interssantes zum Thema Autophagie habe ich hier schon häufiger präsentiert, weil die Zellen zum Überleben auf ständiges Recycling zwingend angewiesen sind. Die Zellalterung hat eine Verschlechterung der Autophagie zur Folge, das ist die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht lautet: Autophagie kann man beeinflussen. Zum Beispiel hier eine aktuelle Übersichtsarbeit, bei der die Beeinflussung der Autophagie durch Polyphenole gezeigt wird:
Autophagy, polyphenols and healthy ageing
Zitat► Autophagy modulation through dietary polyphenols. ► Health advantages from polyphenol consumption may be connected to autophagy. ► Effects of resveratrol on healthy ageing and the possible connection to autophagy. ► Catechin, quercetin and curcumin favour healthy ageing and induce autophagy. ► Could a polyphenol rich diet mimic the positive effect of CR on ageing via autophagy?
viele Informationen, schön und gut, doch wer soll das alles lesen? Denke bitte daran, dass hier im Forum die meisten medizinische, bzw. biologische Laien sind, ich auch. So wird sich wohl nicht jeder die Mühe machen, alles nachzuschlagen, was unbekannt ist.
Es sollten auch mehr praktische Hinweise erfolgen. Zur Autophagie (http://de.wikipedia.org/wiki/Autophagozytose), der Selbstreinigung von Zellen, die auf verschiedenen Wegen erreicht werden kann und verschiedene Prozesse auslöst, ein praktisches Beispiel:
Kaffeetrinken fördert Autophagie, "putzt" also Zellen. Der Kaffee sollte dafür aber schwarz ohne Milch getrunken werden, soweit ich weiß. Wenn ich mich recht entsinne, ist es egal, ob der Kaffee mit oder ohne Koffein ist.
ZitatKaffeetrinken fördert Autophagie, "putzt" also Zellen. Der Kaffee sollte dafür aber schwarz ohne Milch getrunken werden, soweit ich weiß. Wenn ich mich recht entsinne, ist es egal, ob der Kaffee mit oder ohne Koffein ist.
Ja, es ist egal, ob der Kaffee Koffein enthält, die Autophagie wird von den Polyphenolen im Kaffee ausgelöst. Die Autophagie bleibt 1 - maximal 4 Stunden nach dem trinken des Kaffee erhöht!
Auch das mit der Milch ist korrekt! Die eigentlich Ursache, der Autophagie-hemmung, ist die Aminosäure Methionin. Man sollte also generell möglichst keine Methioninhältige Nahrung im Magen haben, wenn man von der Autophagie fördernden Wirkung des Kaffees profitieren will.
ZitatEs sollten auch mehr praktische Hinweise erfolgen.
Mit oder ohne Tipps DANKE für deine Recherchearbeit Prometheus! Weiter so!
Warum nicht jeder Übergewichtige krank wird Von wegen Körpergewicht, Bauchfettmenge oder Fettanteil: Forscher haben jetzt ein Enzym entdeckt, das offenbar dafür verantwortlich ist, ob ein Übergewichtiger Mensch zuckerkrank wird oder nicht. Die Mediziner können damit neue Therapie-Ansätze verfolgen. Wenn übergewichtige Menschen an Diabetes erkranken, ist wahrscheinlich das Enzym Hämoxygenase-1 (HO-1) dafür verantwortlich. Das berichten Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich und den USA in der Fachzeitschrift „Cell“: Menschen mit niedriger HO-1-Aktivität entwickeln demnach selten Folgeerkrankungen. Menschen mit hohem HO-1-Spiegel haben dagegen häufiger Diabetes.
Übergewicht als Risiko: Dick = Diabetes? Falsch! Warum bleiben einige stark Übergewichtige gesund? Ursache ist offenbar ein einziges Molekül im Gewebe, wie Forscher jetzt herausfanden. Die Erkenntnis könnte Dicke vor Diabetes schützen. Dick macht krank, warnen Ärzte immer wieder. In den meisten Fällen haben sie recht. Im Juni 2013 hat die American Medical Association (AMA) in den USA sogar Adipositas selbst als Krankheit eingestuft. Nun allerdings zeigt eine Studie deutscher und Schweizer Forscher, dass das möglicherweise voreilig war.
La_Croix, ein sehr interessanter Beitrag. Wer hätte das gedacht, dass sich die Seuchen des Jahrhunderts, Diabetes und Fettleibigkeit, so leicht verhindern lassen. Ich denke, es wird sicherlich bald ein Medikament geben, auf Basis dieser neuen Erkenntnisse.
Danke La_Croix für deinen Input, du findest immer wieder interessante Themen die mir bisher entgangen waren!
Parcel, ich renne zwar vermutlich offene Türen ein, wollte aber trotzdem darauf hinweisen, dass Adipositas und Diabetes weitgehend durch einen gesunden Lebensstil vermeidbar sind, auch ohne Pharmafirmen ;)
Selbst für Autophagie braucht man nicht zwingend auf Medikamente oder NEM zurückgreifen, das funktioniert auch hervorragend alleine durch Fastenzeiten!
mir ist das schon klar, dass sich Diabetes und Fettleibigkeit, wie Du es auch schreibst, verhindern lassen. Allerdings sehe ich auch, dass es den meisten Menschen sehr schwer fällt so diszipliniert zu leben. Ich war jetzt für eine gute Woche in England und habe dort in einem Hotel, in altem englischem Stil mit ausgezeichneter Küche gewohnt und konnte beobachten, wieviel die Leute so essen und das ist wirklich wahnsinnig viel. Da wurde schon morgens nach dem normalen Frühstück noch das kalorienreiche englische gegessen. Ich selber habe nur immer ein Frühstück gegessen und auch von diesem sehr viel weniger als alle anderen, die mit mir an dem großen, runden Tisch saßen.
Ich gebe Dir also Recht, aber da sich diese Fresslust offensichtlich nicht bezwingen lässt wird es wohl darauf hinauslaufen, dass die meisten Menschen lieber so ein Medikament (wenn verfügbar) schlucken werden, um dann weiterhin enorme Mengen an Essen in sich hineinstopfen zu können.
Der Rundwurm C. elegans kann sich unter ungünstigen Umweltbedingungen in ein Dauer-Larvenstadium begeben. Dafür wird ein Pheromon (http://de.wikipedia.org/wiki/Pheromon) gebildet, das "Daumone" genannt wird. Interessanterweise kann dieses Pheromon nicht nur bei Rundwürmern, sondern auch bei Säugetieren den Stoffwechsel beeinflussen:
Daumone fed late in life improves survival and reduces hepatic inflammation and fibrosis in mice
ZitatOral administration of daumone improves survival in mice and delivers anti-aging effects to the aged liver by modulating chronic inflammation, indicating that daumone could be developed as an anti-aging compound
Wer weis, vielleicht kann man Sandelholz wirklich als ein Anti-aging Parfüm bezeichnen!
Immerhin wenn man bedenkt:
ZitatDas Interessante an diesem Sandelholz-Rezeptor: Wird er aktiviert, sorgt er über einen kalziumabhängigen Signalweg dafür, dass sich Hautzellen vermehrt teilen und schneller wandern.
Wenn sich in alter Haut, die Zellen schneller teilen und besser wandern, sollte die Haut eigentlich auch wieder jünger aussehen!
Es gibt im Internet ja wenn man googelt wirklich Körperpflege Produkte, die Sandelholz enthalten und mit einem Anti-Agingeffekt beworben werden. In der Ayurveda Medizin wird Sandelholz wohl schon seit Jahrtausenden eine solche Wirkung zugesagt!
ZitatSandelholz hat eine lange Tradition in Indien als ein natürliches Verschönerungsmittel.
Kleine Falten und Hautunreinheiten werden ausgeglichen. Die Haut wird zart und weich und und der natürliche Feuchtigkeitspegel bleibt erhalten. Die Nährstoffe der khadi Sandelholz Maske dringen tief in die Haut ein und geben ein geschmeidiges und jugendliches Aussehen.
Anscheinend hat die Wissenschaft da jetzt etwas entdekt/bewiesen, dass man in der Traditionellen Indischen Medizin schon seit Jahrtausenden wusste, wirklich faszinierend.
Diesen Effekt kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen!
Bei Ayurvedakuren gibt es spezielle Anwendungen mit Sandelholzabreibungen, so eine Art Peeling.
Was das Parfüm betrifft, wäre ich vorsichtig. Es sind keine natürlichen Stoffe. Und auch sonst ne Menge Chemie, die sich sicherlich nicht unbedingt positiv auf die Haut und den Körper auswirken müssen.
ZitatAnscheinend hat die Wissenschaft da jetzt etwas entdekt/bewiesen, dass man in der Traditionellen Indischen Medizin schon seit Jahrtausenden wusste, wirklich faszinierend.
Ja, die traditionelle indische und chinesische Medizin bietet ist in der Tat ein gigantisches, noch weitgehend unausgeschöpftes Potential für therapeutische "Innovationen". Vermutlich auch in Bezug auf Verjüngungs- oder Anti-Aging Anwendungen. Allerdings ist es dabei schwierig, die Spreu vom Weizen zu trennen, da viele Kräuterlein schlicht und ergreifend über den Placebo-Effekt wirken (Gilt aber für die "westliche" Medizin inklusive NEM genauso...).
Von der chinesischen Medizin wusste ich dies bereits. Viele Anti-Aging Stoffe, stammen ja eigentlich von ihr (Astragalus Wurzel, Grüntee, diverse Pilze), auch Resveratrol haltige Pflanzen (Staudenknöterich) wurden in ihr eingesetzt.
Das eigentliche Ziel, der ursprünglichen Chinesischen Religion, dem Taoismus liegt ja auch im erreichen der physischen Unsterblichkeit. Von daher ist es logisch, dass in dieser alten Kultur sich Wissen angesammelt hat, dass wir nutzen können!
Dass es allerdings auch in der indischen-Kultur solche Bestrebungen gab, die wir als Anti-aging oder Life-extension bezeichnen würden wusste ich nicht. Wie ich heute bei Recherchen heraus fand gibt es allerdings in der Ayurveda sogar ein eigenes Wort dafür! Das alte Sanskrit-Wort, dass wir heute mit Anti-aging übersetzen würden lautet: Rasayana Und wie das Beispiel mit dem Sandelholz zeigt, wird an einigen Dingen dort empfohlen bzw. verwendet werden, etwas dran sein...