Die Wirkung von L-Tryptophan lässt allerdings mit der Zeit nach. Vermutlich durch die Aktivierung tryptophanabbauender Enzyme. Dann können auch nach abendlicher Einnahme von Tryptophan Schlafstörungen die Folge sein. Viele berichten auch über vermehrte Magen- Darmprobleme.
Ein Tipp: Nehme meinen Proteindrink nun mit einem Teelöffel Hönig. Hat nach kurzer Zeit Stimmung und Wohlbefinden angehoben. Durch den Honig wird Tryptophan direkt ins Hirn geschleust, die anderen Aminos direkt in die Muskulatur. Siehe altes Rezept Milch mit Honig am Abend.
Dr. Strunz hat hier etwas interessantes dazu geschrieben:
Neben der Methionin Restriktion (alternativ Glycin Einnahme) macht auch die Tryptophan-Restriktion die Runde. Was ist davon nun wirklich zu halten. Kein extra Tryptophan NEM ist klar, aber auch gezielte Meidung von Tryptophan reichen Lebensmitteln oder Techniken die die Aufnahme verringern? Ist das nicht eher übertrieben?
Zitat von Speedy im Beitrag #28Neben der Methionin Restriktion (alternativ Glycin Einnahme) macht auch die Tryptophan-Restriktion die Runde. Was ist davon nun wirklich zu halten. Kein extra Tryptophan NEM ist klar, aber auch gezielte Meidung von Tryptophan reichen Lebensmitteln oder Techniken die die Aufnahme verringern? Ist das nicht eher übertrieben?
Tryptophan ist ohnehin die seltenste Aminosäure in der Nahrung. Viele Symptome einer Fructose-unverträglichkeit sind auf einen Tryptophanmangel zurück zu führen, weil Tryptophan wichtiger Ausgangstoff für die Produktion von Neurotransmittern und Hormonen ist.
Von daher, bleibt man wohl bei der besser verträglichen Methioninrestriktion
Hat jemand Erfahrungen mit der morgendlichen Einnahme von Tryptophan zur Verbesserung der Stimmung? Ich habe heute 500 mg probiert. Zusammen mit OPC, Ginseng, Vitamin C. Gefühle von Müdigkeit traten nicht auf. Ginseng soll ja die Konszentration von 5-HTP steigern.
Zitat Diese überraschenden Erkenntnisse zeigen erstmals den molekularen Einfluss der Ernährung auf das Gleichgewicht zwischen Immunsystem und Darmflora. Die Ergebnisse dieser Studie wurden jetzt in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature (26. Juli) veröffentlicht.
Millionen von Menschen in Entwicklungsländern leiden an Hunger. Mangelernährung ist nach wie vor, auch in reicheren Ländern, ein großes Problem und zählt zu den Haupttodesursachen auf der Welt. Schon lange ist bekannt, dass Mangelernährung zu Durchfall, Entzündungen des Darmes und Störungen des Immunsystems führt und so den Körper schwächt. Die molekularen Mechanismen, die die Zusammenhänge zwischen der Mangelernährung und den Auswirkungen auf den Darm erklären, waren bisher weitgehend unverstanden.
Die Arbeitsgruppe von Professor Philip Rosenstiel, Institut für Klinische Molekularbiologie (IKMB) am Campus Kiel, hat jetzt zusammen mit Professor Stefan Schreiber, Klinik für Innere Medizin I am Campus Kiel, auf molekularer Ebene eine Erklärung für die gesteigerte Anfälligkeit für Darmentzündungen bei Mangelernährung gefunden. In Kooperation mit der Arbeitsgruppe von Professor Josef Penninger, Institut für Molekulare Biotechnologie, Wien, haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Angiotensin Converting Enzyme 2 (ACE2) Gen untersucht und eine vollkommen neue Funktion entdeckt. ACE2 kontrolliert, wie der Darm aus der Nahrung Aminosäuren, insbesondere die essentielle Aminosäure Tryptophan, aufnimmt.
Nehmen wir zu wenig Tryptophan mit der Nahrung auf, wird das Immunsystem im Darm gestört. Dies wiederum bewirkt, dass sich die Zusammensetzung der im Darm angesiedelten Bakterien verändert und der Körper damit anfälliger für Durchfälle und Entzündungen wird. Die Studien haben gezeigt, dass eine tryptophanreiche Ernährung bei Mäusen Entzündungssymptome lindern kann. Die Zusammensetzung der Darmbakterien normalisiert sich, die Entzündungen klingen ab und die Tiere werden weniger empfindlich gegenüber einer neuen Erkrankung.
Penninger, der bereits seit über zehn Jahren an ACE2 forscht, welches auch als Schlüsselfaktor bei einer SARS-Virus Infektion identifiziert wurde, war über die neue Verbindung von ACE2 und dem Aminosäure- Gleichgewicht völlig überrascht. Ob tatsächlich eine einfache Ernährung mit Tryptophan die Effekte von Mangelernährung heilen könne, müsse jetzt in klinischen Studien gezeigt werden, so Penninger.
„Die Ergebnisse zeigen zum ersten Mal, wie ein bestimmter Baustein der Nahrung, den wir täglich zu uns nehmen, direkte Wirkung auf die Zusammensetzung der Darmflora nimmt und so die Gesundheit beeinflusst“, sagt Rosenstiel. „Die Studie zeigt, dass die Darmflora ein untrennbarer Teil des menschlichen Organismus ist und überlebenswichtige Funktionen übernimmt. Mit den Erkenntnissen könnten aber nicht nur Krankheiten durch Mangelernährung verhindert, sondern auch neue Wege der Therapie bei chronischen Entzündungen des Darmes wie dem Morbus Crohn oder der Colitis ulcerosa beschritten werden.“
Thanks @Speedy hatte dazu auch mal recherchiert...
Zitat von Prometheus im Beitrag AllergienNahrungsallergien sind ein ziemlich komplexes Thema. Doch werden die zugrunde liegenden Ursachen zunehmend besser verstanden. Eine Schlüsselrolle spielt unter anderem der Ah-Rezeptor (AhR). Dieser dirigiert ein gigantisches entzündungsmodulierendes Konzert. Während eine direkte Aktivierung tendentiell entzündungsaktivierend wirkt (via IL-17 und TGF β 1), treten bei einer chronischen Aktivierung aber auch Immuntoleranzphänomene auf. Pflanzliche Polyphenole, aber auch zahlreiche Giftstoffe können eine Aktivierung bewirken. Je nach Aktivierungsmuster unterscheidet man eine adaptive und eine toxische Antwortreaktion auf die AhR-Aktivierung.
An Grenzschichten zur Außenwelt sorgt AhR für die "Bewachung" durch Lymphozyten. Zu wenig AhR-Aktivität hat eine geschwächte Barrierefunktion zur Folge:
Exogenous stimuli maintain intraepithelial lymphocytes via aryl hydrocarbon receptor activation.
ZitatWe show here that the aryl hydrocarbon receptor (AhR) is a crucial regulator in maintaining IEL numbers in both the skin and the intestine. In the intestine, AhR deficiency or the lack of AhR ligands compromises the maintenance of IELs and the control of the microbial load and composition, resulting in heightened immune activation and increased vulnerability to epithelial damage. AhR activity can be regulated by dietary components, such as those present in cruciferous vegetables, providing a mechanistic link between dietary compounds, the intestinal immune system, and the microbiota.
In dieser Arbeit zeigt sich beispielsweise nach AhR-Aktivierung eine Unterdrückung der Allergie durch regulatorische T-Zellen:
AhR pathway activation prevents food allergy in mice partly by preserving CD25-positive Tregs in the thymus
ZitatFood allergy is an increasing health problem. We and others have shown that the intensity of food allergic reactions can be regulated by regulatory T (Treg) cells. In addition, others have shown that activation of the aryl hydrocarbon receptor (AhR) is able to induce Treg cells. Here, we investigated whether activation of the AhR could suppress food allergic responses through the induction of Treg cells in a mouse peanut allergy model. [...] Activation of the AhR (by its high affinity ligand TCDD) during sensitization suppresses the peanut allergic response and CD4+CD25+Foxp3+ Treg cells are involved in this suppression. The increase of these natural Tregs occurs in part because they survive thymolytic effects of TCDD. Data suggest that the AhR pathway may be relevant in modulating Th2 responses and possible target of therapeutic leads.
Ein ähnliches Bild ergibt sich logischerweise auch bei Autoimmun-Darmerkankungen:
Aryl Hydrocarbon Receptor-Induced Signals Up-regulate IL-22 Production and Inhibit Inflammation in the Gastrointestinal Tract
ZitatAhR is down-regulated in intestinal tissue of patients with IBD; AhR signaling, via IL-22, inhibits inflammation and colitis in the gastrointestinal tract of mice. AhR-related compounds might be developed to treat patients with IBDs.
Zitat von scooter44 im Beitrag #30Hat jemand Erfahrungen mit der morgendlichen Einnahme von Tryptophan zur Verbesserung der Stimmung? Ich habe heute 500 mg probiert. Zusammen mit OPC, Ginseng, Vitamin C. Gefühle von Müdigkeit traten nicht auf. Ginseng soll ja die Konszentration von 5-HTP steigern.
Natürlich nehme ich L-Tryptophan morgens ein, wann auch sonst? Aber nicht regelmäßig, vielleicht alle 2-3 Wochen 3 Tage hintereinander mal 500mg. Umwandlung in Serotonin (B-Vitamine und Magnesium!) für wohltuende Wirkung am Tag mit anschließender Umwandlung in Melatonin in die Nacht.
Hab gelesen (ohne jetzt eine Quelle zu haben), dass 5-HTP entweder die Bluthirnschranke nicht überwindet oder erst gar nicht bis dahin kommt, weil alles bereits im Darm verwendet wird. L-Trypthophan -> Serotonin im Gehirn wenn die entsprechenden Proteintransporter in der BH-Schranke frei sind.
Zitat von bul im Beitrag #36Hab gelesen (ohne jetzt eine Quelle zu haben), dass 5-HTP entweder die Bluthirnschranke nicht überwindet oder erst gar nicht bis dahin kommt, weil alles bereits im Darm verwendet wird. L-Trypthophan -> Serotonin im Gehirn wenn die entsprechenden Proteintransporter in der BH-Schranke frei sind.
Das stimmt so nicht!
ZitatSo wirkt 5-HTP im Körper Serotonin, Dopamin und Norepinephrin sind die drei wichtigsten biogenen Amine, die als Neurotransmitter wirken. Neurotransmitter sind körpereigene Botenstoffe, die Informationen von einer Nervenzelle auf die andere Nervenzelle übertragen. Während die Aminosäure Tyrosin den Grundbaustein für Dopamin und Norepinephrin darstellt, ist Tryptophan die Basis für Serotonin.
Die Synthese von Serotonin aus Tryptophan erfolgt über das Zwischenprodukt 5-HTP. Für diese Syntheseschritte werden verschiedene Enzymsysteme benötigt: die Tryptophanhydroxylase für die Umwandlung von L-Tryptophan in 5-HTP und die L-Aminosäuredecarboxylase für die Umwandlung von 5-HTP in Serotonin. Diese Enzymsysteme sind u. a. abhängig von Co-Faktoren wie z. B. Östrogenen (diese aktivieren die Tryptophanhydroxylase) oder Vitamin B6 (Co-Faktor der L-Aminosäuredecarboxylase). 5-HTP durchdringt problemlos die sogenannte Blut-Hirn-Schranke und führt zu einem Anstieg der Serotoninsynthese im zentralen Nervensystem.
Dr. Strunz berichtet vom Abbau von Tryptophan infolge erhöhter IDO Aktivität (siehe auch Link): z.B. bei Entzündungen und/oder Stress. Die IDO Aktivität kann z.B. durch gesunde Ernährung, NEM, Bewegungstraining und Stressreduktion (bei Bedarf Meditation) gesenkt werden.
Zitat von Roger im Beitrag #40Dr. Strunz berichtet vom Abbau von Tryptophan infolge erhöhter IDO Aktivität (siehe auch Link): z.B. bei Entzündungen und/oder Stress. Die IDO Aktivität kann z.B. durch gesunde Ernährung, NEM, Bewegungstraining und Stressreduktion (bei Bedarf Meditation) gesenkt werden.
Lieber direkt ins Paper (wobei es im Paper eigentlich um ganz was anderes geht) gehen als den Umweg über Doc Strunz.
Physical Activity and Diet Shape the Immune System during Aging
ZitatThus, an activated immune system in older adults can be detected by increased kynurenine/tryptophan levels, reflecting IDO activity (Figure 2). Although they have mainly been studied in relation to the brain, kynurenine metabolites generated by this strategy can affect several body compartments, inducing local and systemic adaptations (reviewed by Reference [67]). Chronic low-grade inflammation can lead to an elevation of circulating kynurenine levels, which can impact the central nervous system when neurotoxic compounds accumulate and proinflammatory cascades interfere with neurotransmitter receptors that control cognition and mood [71]. As mentioned above, a physically active lifestyle is known to increase the body's anti-inflammatory capacity by inducing anti-inflammatory cytokines and reducing proinflammatory cytokines. Consequently, chronic exercise interventions may lead to reductions in IDO activity as a result of anti-inflammation.
warum nicht gleich bei Dr. Strunz lesen, was uns hilft? Hier finden wir gleich praktische Lösungen für unsere Probleme. Eine akademische Diskussion hilft uns nicht dauerhaft und mit der Epigenetik können wir die Erkenntnisse gleich in der Praxis anwenden. Viele Probleme werden durch einen gestörten Stoffwechsel verursacht und da hilft ein einzelner "Genschalter" bzw. NEM in vielen Fällen nicht dauerhaft.
Zitat von Roger im Beitrag #42warum nicht gleich bei Dr. Strunz lesen, was uns hilft? Hier finden wir gleich praktische Lösungen für unsere Probleme. Eine akademische Diskussion hilft uns nicht dauerhaft und mit der Epigenetik können wir die Erkenntnisse gleich in der Praxis anwenden. Viele Probleme werden durch einen gestörten Stoffwechsel verursacht und da hilft ein einzelner "Genschalter" bzw. NEM in vielen Fällen nicht dauerhaft.
Weil Strunz mit schwer- und schwerstkranken zu tun hat, und diese als Arzt heilen muss. Wir hier verfolgen i.d.R. ein anderes Ziel, nämlich "Forum für Lebensverlängerung".
Strunz macht zudem oft unzulässige Verallgemeinerungen und Vereinfachungen. Daher lieber direkt in die Papers schauen und selbst denken.
offensichtlich war es Dir noch nicht möglich, das neue "Forever Young" Buch von Dr. Strunz zu lesen. Es geht nicht nur um Krankheiten, sondern um Gesundheit bis in das hohe Alter: Dr. Strunz läuft den Marathon in ca. 3 Stunden (78 Jahre alt). In den News können die Zusammenhänge nur verkürzt dargestellt werden (die Bücher sind wesentlich umfangreicher).
Zitatmelatonin-independent effects of Trp on circadian physiology
Interessant! Welche Einnahmeempfehlungen könnte man daraus ableiten?
Take-Home Messages:
-Trypotophan wird von der circadianen Uhr in der Phase der Dunkelheit benötigt. -Fasten erhöht den Tryptophanspiegel, weil die FFA aus dem Fettgewebe Tryptophan vom Albumin verdrängen. -Muskeltraining reduziert die Kynurenin-Verfügbarkeit im Gehirn, und verbessert so den circadianen Rhythmus.