Ich hatte übrigens direkt nach Weihnachten das Experiment gemacht. Mit Fasten, Autophagie-Aktivierung und anschließender High-dose Fisetin. Allerdings nicht in Olivenöl oder MCT-Öl wie es bisher die meisten gemacht haben, sondern in DMSO. Ich gab den Inhalt von 30 Kapseln (3 g Fisetin) in 100 ml DMSO, rührte ordentlich und fügte anschließend 400 ml Wasser hinzu. (20% DMSO Lösung). Dann trank ich das ganze. Die von vielen beschriebenen grippeähnlichen Symptome waren sehr heftig. Deutlich heftiger als die meisten Berichte zu Olivenöl oder MCT-Öl. Ich lag quasi 2 Tage im Bett. DMSO hat Fisetin vermutlich sehr gut in die Zellen gebracht. Jetzt nach ca. 2 Wochen bemerke ich, dass sich die Gesichtshaut an einigen Stellen unter meinen Augen teilweise deutlich verbessert hat. Bin überrascht. Würde ich es noch einmal machen: Eher nein, denn die Nebenwirkungen waren einfach zu krass. Aber wie heißt es so schön: Sag niemals nie!
#51 Ich finde das sehr risikoreich, vll. auch leichtsinnig. Aber auf Studien und Zulassung kann man nicht warten, wir brauchen jetzt Lösungen. Es wäre natürlich schön zu wissen, was sich außer der Haut noch alles verbessert hat (oder auch nicht). Vll. könnte man es auch erstmal an der Haut lokal, an einer unaffälligen Stelle probieren?
Ich mein, um eine Hautverbesserung zu erzielen, muss man vll nicht mit Kanonen schießen? Mein Rezept, von dem ich denke, es wirkt, hab ich schon mal gepostet. Aber Senolyse topisch würde vll noch was bringen, könnte sein.
Zitat von Speedy im Beitrag #51[...] Ich gab den Inhalt von 30 Kapseln (3 g Fisetin) in 100 ml DMSO, rührte ordentlich und fügte anschließend 400 ml Wasser hinzu. (20% DMSO Lösung). Dann trank ich das ganze. Die von vielen beschriebenen grippeähnlichen Symptome waren sehr heftig. Deutlich heftiger als die meisten Berichte zu Olivenöl oder MCT-Öl. Ich lag quasi 2 Tage im Bett.
Wenn man von den Mausexperimenten mit Fisetin auf humane Äquivalenzdosen schließt, wäre eine effektive senolytische Dosis bereits bei etwa 500-1000mg zu erwarten, und zwar ohne Maßnahmen zur verbesserten Bioverfügbarkeit! Gut denkbar, dass die von dir erfahrenen starken unerwünschten Wirkungen durch die Überdosis verursacht wurden.
3 Gramm Quercetin (ohne Maßnahmen zur verbesserten Bioverfügbarkeit) hatten bei mir keine derartigen Symptome verursacht. Quercetin und Fisetin ähneln sich in ihrem Aufbau sehr. Ob es wohl am DMSO lag?
Bei Selbstexperimenten kann man viele Fehler machen, selbst wenn man gut informiert ist. Da nehme ich mich selbst nicht aus. Daher gilt:
Safety first!
Nach wie vor bleibt die Frage, an welchen Parametern man den Erfolg messen möchte, wenn man schon die Risiken eines Selbstexperiments eingeht.
Zitat von Dr.Faust im Beitrag #52Aber Senolyse topisch würde vll noch was bringen, könnte sein.
Absolut! Bei Longecity haben bereits einige Fisetin topisch aufgetragen (mit PEG 400). Anschließendes Kollagen/Gelatine Pulver soll das Hautbild deutlich verbessert haben. Wäre gut, wenn man dafür Fisetin als Reinsubstanz hätte. Bin ja auf der Suche danach.
If you take a capsule of quercetin once a week, you probably will not prolong your life. No sir. But perhaps this weekly dose will ensure that you stay healthy longer. We base this statement on an animal study that the Chinese researcher Lingling Geng published in Protein Cell. According to Geng, weekly administration of quercetin has no effect on the life span, but it does have a positive effect on the health span. In mice.
@Prometheus. Diese Alters- bzw. Krankheitsmechanismen dort fettgedruckt sind mir gar nicht geläufig, dir sicher?
In this study, we reported for the first time a geroprotective effect of low-dose quercetin alone that improved the healthspan of aged C57BL/6J male mice. Que-treated mice showed less hair loss, greater athletic endurance, enhanced diastolic function, and less muscle fibrosis, as well as alleviated cellular senescence in multiple tissues. Interestingly, these changes appear to be rarely associated with transcriptional alterations of protein-coding genes but are linked to heterochromatin stabilization and RTE silencing.
Que treatment prevented L1 from hyperactivation, thereby inhibiting SASP. In contrast to the reported senolytic effect of high-dose D+Q (Xu et al., 2018), where Que exerts geroprotective effects via the induction of apoptosis of senescent cells, low-dose Que (0.125 mg/kg body weight) alone was sufficient to exert senostatic effects in mice by affecting heterochromatin stability through repression of RTEs activity in this study. In a translational context, low-dose Que monotherapy may be helpful to minimize the dose-dependent side effects compared to high-dose administration and avoid drug interference when used in combination, probably representing a potential therapeutic option for future clinical application (Shoskes et al., 1999). Of note, here we reported the geroprotective effect of Que in male mice and its effect remains to be studied in female mice.
The possible mechanism of low-dose Que in mice may be associated with its function as a heterochromatin stabilizer and its direct inhibitory activity against reverse transcriptase (Ono et al., 1990; Geng et al., 2018). Loss of heterochromatin architecture and genomic instability are two hallmarks of aging (Zhang et al., 2015). In advanced age, the expression of RTEs is often increased, which may in turn contribute to genomic instability and aging-associated cellular defects (De Cecco et al., 2013). Activation of L1 has been implicated in a variety of age-related disorders, including cancer and neurodegenerative diseases. The activation of L1 (and possibly other RTEs in mice) promotes the expression inflammatory factors, a feature of cellular senescence (De Cecco et al., 2019; Simon et al., 2019). Recently, it has been reported that nucleoside reverse-transcriptase inhibitors (NRTIs), such as lamivudine, stavudine, inhibit L1 retrotransposition and thus improve the healthspan and/or lifespan of SIRT6-knockout and physiologically aged mice (De Cecco et al., 2019; Simon et al., 2019). Que has been proven as a potential inhibitor of reverse transcriptase from Rauscher murine leukemia virus (RLV) and human immunodeficiency virus (HIV) by enzyme kinetic analysis, whereas its reverse transcriptase inhibition activity against RTEs in hMSCs and rodents has not been reported (Ono et al., 1990). Our data provide important evidence supporting the role of low-dose Que in safeguarding genomic stability (i.e. inhibition of retrotransposition), which at least in part contributes to its geroprotective activity in rodents. Notes
Que treatment prevented L1 from hyperactivation, thereby inhibiting SASP. In contrast to the reported senolytic effect of high-dose D+Q (Xu et al., 2018), where Que exerts geroprotective effects via the induction of apoptosis of senescent cells, low-dose Que (0.125 mg/kg body weight) alone was sufficient to exert senostatic effects in mice by affecting heterochromatin stability through repression of RTEs activity in this study. In a translational context, low-dose Que monotherapy may be helpful to minimize the dose-dependent side effects compared to high-dose administration and avoid drug interference when used in combination, probably representing a potential therapeutic option for future clinical application (Shoskes et al., 1999). Of note, here we reported the geroprotective effect of Que in male mice and its effect remains to be studied in female mice.
Vielen Dank @Fichtennadel Es ist fast unmöglich, sämtliche relevanten neuen Erkenntnisse im Blick zu behalten!
Das Hochdosis-Quercetin eine Möglichkeit ist, über SIRT6 das Retrotransposon zu hemmen hatte ich schon herausgefunden: Retrotransposon (3)
Halten wir also fest: Quercetin in niedriger Dosis hemmt zusätzlich auch die Reverse Transkriptase!
Zitat von Speedy im Beitrag #51Ich hatte übrigens direkt nach Weihnachten das Experiment gemacht. Mit Fasten, Autophagie-Aktivierung und anschließender High-dose Fisetin. Allerdings nicht in Olivenöl oder MCT-Öl wie es bisher die meisten gemacht haben, sondern in DMSO. Ich gab den Inhalt von 30 Kapseln (3 g Fisetin) in 100 ml DMSO, rührte ordentlich und fügte anschließend 400 ml Wasser hinzu. (20% DMSO Lösung). Dann trank ich das ganze. Die von vielen beschriebenen grippeähnlichen Symptome waren sehr heftig. Deutlich heftiger als die meisten Berichte zu Olivenöl oder MCT-Öl. Ich lag quasi 2 Tage im Bett. DMSO hat Fisetin vermutlich sehr gut in die Zellen gebracht. Jetzt nach ca. 2 Wochen bemerke ich, dass sich die Gesichtshaut an einigen Stellen unter meinen Augen teilweise deutlich verbessert hat. Bin überrascht. Würde ich es noch einmal machen: Eher nein, denn die Nebenwirkungen waren einfach zu krass. Aber wie heißt es so schön: Sag niemals nie!
Ich schrieb ja Sag niemals nie und gut 2.5 Jahre später habe ich es nun doch noch einmal so gemacht Dieses Mal sogar 2 Tage in Folge und es waren nun jeweils 6 g Fisetin (Reinsubstanz zum Einwiegen). Stunden nach der Einnahme am 2. Tag (der 1. Tag ging eigentlich) kamen dann doch recht ausgeprägt wieder grippeähnliche Symptome auf. 2 Tage war ich dann auch quasi krank und nur Einkaufen war so gerade möglich noch. Für mögliche Auswirkungen ist die Zeit nach dem Experiment noch zu kurz. Ich kann mir aber vorstellen, dass es wieder am Hautbild dann erkennbar sein wird. Ursprünglich wollte ich eigentlich noch jeweils 4 g Quercetin dazugeben, aber so einige Daten über möglichweise Schäden an gesunden Zellen durch High-Dose Quercetin hielten mich dann doch irgendwie davon ab.
Für mich ist eine Schaden/Nutzenbewertung gerade bei einer Senolyse-Therapie extrem wichtig.
Einerseits MUSS eine Senolyse zytotoxisch sein, weil die seneszenten Zellen ja absterben sollen. Anderseits sollten gesunde Zellen möglichst nicht dabei in Mitleidenschaft gezogen werden.
Auf dieser schmalen Gratwanderung ist nicht zuletzt die Dosis entscheidend, die bei den Zellen ankommt. Mein Bauchgefühl ist, das eine heftige Fieberreaktion eine zu hohe Dosis bedeutet - es sei denn, es wären bereits extrem viele seneszente Zellen vorhanden. Dann aber wäre die vorherige Senolyse nicht effektiv gewesen!
Da eine Senolyse aus meiner Sicht nur Sinn macht, wenn man sie in Intervallen durchführt, stellt sich natürlich die Frage, wie man aus solchen Selbstexperimenten lernen kann, um beim nächsten Versuch weiter zu optimieren. Es braucht objektive Kriterien zur Beurteilung der Effektivität und der unerwünschten Wirkungen!
Brainstorming:
Wenn die Senolyse den gewünschten Erfolg hat, sterben seneszente Zellen ab. Dadurch müsste kurz nach der Intervention die LDH im Serum ansteigen. Wenn die LDH nicht ansteigt, war die Senolyse definitiv nicht erfolgreich! Allerdings wird ein LDH-Anstieg auch durch das Absterben gesunder Zellen verursacht, ist also nicht spezifisch. Der Normwert für LDH liegt bei 120 - 240 U/l. Eine Vorher-Nachher Messung könnte ganz allgemein Aufschluss über das Ausmaß der Zytotoxizität geben. Andere Einflussfaktoren auf die LDH dabei möglichst minimieren (z.B. Änderung bei Sport, Supplementen, Medikamenten etc.)
Unerwünscht wären Schäden an Leber oder Niere, daher sollten die Werte für GPT, GOT, AP und Kreatinin nicht massiv ansteigen Fisetin wird im Körper nahezu unmittelbar glucuronidiert oder zu Geraldol methyliert* . Die Glucoronidierung lässt vermuten dass die Ausscheidung vor allem über die Niere erfolgt. An der Phase II-Metabolisierung dürfte hauptsächlich die Leber beteiligt sein.
By the way: Geraldol ist übrigens viel potenter als die Ausgangssubstanz Fisetin und in meinen Augen der eigentliche "aktive Wirkstoff"!
Setzt man die prozentuale LDH-Erhöhung in ein Verhältnis zum De-Ritis-Quotient, könnte man bei Wiederholung der Senolyse objektiver die Effektivität und Sicherheit beurteilen.
Als eine Option zur Beurteilung der Senolyse hatte ich bereits im Eingangspost die Messung der Pulswellengeschwindigkeit ins Spiel gebracht. Eine (längerfristige) Senkung der PWG wäre ein gutes Indiz, dass die Senolyse einen günstigen Effekt auf den Gesamtorganismus hat!
Nur um das noch mal klarzustellen: Wir befinden uns hier im Subforum "Radikale Lebensverlängerung". Eine Senolyse ist derzeit nur mit hohen gesundheitlichen Risiken durchführbar, weil es noch keine etablierte sichere Methode gibt. Man läuft also möglicherweise dabei in Gefahr, eine radikale Lebensverkürzung zu bewirken. Das sollte jedem hier bewusst sein - dieses Brainstorming hier also bitte nicht als Therapieempfehlung missverstehen!
Ich sehe definitiv DMSO nicht nur als Lösungsmittel in dem Fall sondern auch als quasi Transporter in die Zellen als wichtig an bei einer Senolyse. Die kurzzeitige Einnahme (2-3 Tage) in einer Konzentration von 20%-30% sehe ich als unkritisch an. Hier überwiegt eindeutig der Nutzen dann finde ich.
Verlinke hier mal einen neuen Beitrag von Dr. Retzek aus Össterreich, den ich sehr schätze. Er scheut keinen Aufwand, um Patienten, auch mit schweren Erkrankungen (z. B. Leukämie) zu retten bzw. innovativ zu behandeln.
Ich verlinke mal einen Beitrag von Dr. Retzek aus Österreich. Ein talentierter und engagierter Arzt, der immer wieder Neues ausprobiert und gerade bei der "Senolyse" und ihrem Potential ist. Auch die Studienlage wird angesprochen, von denen wir ja wenig gute haben: