Die Liste lässt sich natürlich erweitern, aber als Basisverision müsste das bereits genügen. Die Autophagieverstärkung ist durch o.g. Substanzen ist nicht zwingend notwendig für das Progamm, Fasten allein sollte im Grunde auch bereits ausreichend sein. Resveratrol würde ich im Niedrigdosisbereich wählen, auch für Curcumin und Trehalose gilt das Low-Dose Prinzip.
Hochdosis-Quercetin Der zentrale Baustein. Hochdosis deshalb, weil Quercetin selektiv zellschädigend auf die seneszenten Zellen wirken soll. In der bereits erwähnten Publikation wurde der Senolyse-Effekt bei einer Konzentration von 5µM beobachtet. Auf den Menschen umgerechnet würde bei einer Supplementierung von knapp über ca. 2g die entsprechende Serumkonzentration zu erwarten sein: http://ajpregu.physiology.org/content/296/2/R394. Ich hatte aus anderen Gesichtspunkten schon einmal eine Dosis von 500mg genommen und damals gut vertragen. Vielleicht sollte die Dosis nicht direkt in der ersten Runde auf 2g angesetzt werden?
Tag 4: Fastenbrechen Kann auch schon am Abend von Tag 3 erfolgen.
NO-Booster 5g Arginin + 5g Citrullin
Low Dose-Chloroquin Bei einer Reise in Malariagebiete wäre Chloroquin nicht einmal off-label :) Einmaldosis entsprechend der Malariaprophylaxe-Dosierung. Das wären bei mir einmalig 2 Tabletten Resochin =300mg. Chloroquin ist nebenbei bemerkt auch ein NO-Booster für die Gefäßwand: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC508920/
Wie im Brainstorming-Thread bereits erwähnt, ist es schwierig, geeignete Biomarker zur Auswertung der Effektivität des Programms zu finden. hsCRP und IL-6 waren in meiner letzten Messung in einem sehr niedrigen Bereich. Das dürfte wohl auch für IL-1 gelten - werde ich wohl nicht zur Effektivitätsbeurteilung heranziehen können.
Vorerst halte ich die Messung der Pulswellengeschwindigkeit im Vorher/Nachher-Vergleich für die beste Methode. Die Pulswellengeschwindigkeit steigt bekanntlich parallel zum Alter an - wenn eine Verbesserung (Senkung) dieses wichtigen Biomarkers erzielbar ist, wäre allein das schon ein gutes Argument für das Programm!
Chloroquin ist darunter die Einzige seit Jahrzehten an vielen hunderttausend Menschen dauerhaft angewendete Substanz. Wer Chloroquin nimmt, sollte auch über Nebenwirkungen informiert sein: http://www.tropenmedicus.de/pdf/FI-Resochin.pdf
Chloroquin ist nicht nur ein Malariamittel. Es wird beispielsweise auch bei einigen Autoimmunkrankheiten und rheumatoider Arthritis angewendet. Meine Vermutung ist, dass ein Teil der Wirkung bei diesen Erkankungen auch durch die Autophagie-Hemmung zustande kommt. Bei Medline gibt es zudem Daten, die Chloroquin zur Unterstützung verschiedener Anti-Krebs Therapien interessant erscheinen lassen.
Chloroquin wird z.B. von Rheumatologen und Dermatologen routinemäßig eingesetzt. Bei einer Dauertherapie wird oft noch geprüft, ob ein Glukose 6-Phosphat-Dehydrogenasemangel vorliegt, regelmäßige Laborkontrollen und augenärtzliche Untersuchungen sind Standard. Hauptproblem ist die lange Halbwertszeit bei wiederholter Einnahme, weil dadurch toxische Wirkspiegel entstehen können.
Zur Erinnerung: Die gesamte Rubrik "Radikale Lebensverlängerung" ist grundsätzlich jenseits der evidenzbasierten Medizin anzusiedeln. Selbst wenn ich bereit bin, derartige Strategien bei mir anzuwenden heißt das nicht, das ich das anderen empfehlen würde.
Eine andere Frage wäre, ab welchem biologischen Alter eine - wie auch immer geartete - Senolyse-Behandlung überhaupt Sinn machen könnte. Es müssen dafür ja schon eine erhebliche Anzahl an Zellen seneszent geworden sein. Selbst als fortschrittlicher "Extensionist" könnte man höchstwahrscheinlich locker bis zum biologischen Alter von ca. 60 Jahren warten. Je später man sich für eine derartige Therapie entscheidet , desto besser wird der theoretische (und praktische) Wissensstand bis dahin sein.
Zitat von Lazarus Long im Beitrag #4Also ich verstehe das Programm so, daß es 4 Tage dauert. Ist das richtig? Muß man Cloroquin nur einen Tag nehmen? Oder verstehe ich da was nicht?
Ja, das ist mein Konzept. Chloroquin werde ich nur einmalig an Tag 4 nach dem Fastenbrechen in niedriger Dosierung nehmen. Ein kleiner Nachtrag noch zu Quercetin: Dabei dürfte weniger eine akute Unverträglichkeit das Problem sein, sondern eher das DNA-schädigende Potential ("Nebenwirkung" Krebs unter Umständen nach Jahrzehnten). Diese Gedanken könnte man sich allerdings bei vielen NEM machen...
Ja, das ist mein Konzept. Chloroquin werde ich nur einmalig an Tag 4 nach dem Fastenbrechen in niedriger Dosierung nehmen. Ein kleiner Nachtrag noch zu Quercetin: Dabei dürfte weniger eine akute Unverträglichkeit das Problem sein, sondern eher das DNA-schädigende Potential ("Nebenwirkung" Krebs unter Umständen nach Jahrzehnten). Diese Gedanken könnte man sich allerdings bei vielen NEM machen...
Dann hast du also den Link zum Beipackzettel nur aus Sicherheitsgründen gepostet? Bei 2 Tagen Quercetin siehst Du auch die Gefahr nach Jahrzehnten Krebs auszulösen? Mal abgesehen davon, daß mich das nicht besonders schrecken würde. In Jahrzehnten wird die moderne Medizin damit entweder fertig oder mit meiner Unsterblichkeit wird das eh nix!
Zitat von Lazarus Long im Beitrag #6 Dann hast du also den Link zum Beipackzettel nur aus Sicherheitsgründen gepostet? Bei 2 Tagen Quercetin siehst Du auch die Gefahr nach Jahrzehnten Krebs auszulösen? Mal abgesehen davon, daß mich das nicht besonders schrecken würde. In Jahrzehnten wird die moderne Medizin damit entweder fertig oder mit meiner Unsterblichkeit wird das eh nix!
Mein Program ist experimentell, aber - in eigenem Interesse - möglichst risikoarm ausgelegt. Nein, ich denke nicht, dass Quercetin derart gefährlich ist. In geringen Dosierungen wirkt es wohl eher krebspräventiv (Hormesis!), aber in hoher Dosis hat es auch zellschädigendes Potential (das ist für die Senolyse sogar erforderlich) und das sollte hier nun einmal mit diskutiert werden.
P.S.: Senolytika werden von den Pharmafirmen mit Sicherheit aufgegriffen werden, da sie als Therapie für zahlreiche Alterserkrankungen sehr aussichtsreich sind. Wer jung ist, sollte sowieso besser warten bis diese neuen Therapien sich klinisch etabliert haben.
Seneszente Zellen mit ständig aktiviertem mTOR und damit erhöhtem Stoffwechselumsatz können nicht so flexibel reagieren wie gesunde Zellen und sollten dann durch die Nahrungsknappheit und Quercetin-gefördert auf den Apoptose-Modus umschalten.
Seneszente Zellen die trotzdem überleben, schaffen das wohl nur durch eine aktive Autophagie. Diese Zellen müssten dann durch Teil 2 des Programs mit Chloroquin als Autophagie-Inhibitor auf dem falschen Fuß erwischt werden. (Der Mechanismus funktioniert sogar bei vielen Krebszellen, siehe z.B. hier: http://www.jci.org/articles/view/28833 )
Rutin besteht im Grunde nur aus Quercetin und dem Disaccharid Rutinose. Es wird im Drogeriemarkt um die Ecke als Venentherapeutikum angepriesen. Kommt in höheren Konzentrationen beispielsweise im Buchweizen vor. Spätestens wenn Rutinose abgespalten wird, sollten auch senolytische Effekte möglich sein!
Zudem ist Rutin auch gegen AGEs interessant: Rutin metabolites: novel inhibitors of nonoxidative advanced glycation end products. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19969069
Zitat von Prometheus im Beitrag #3Theoretisch gibt es, z.B. für Zellkulturen auch andere Autophagie-Inhibitoren: http://www.invivogen.com/autophagy-inhibitors Chloroquin ist darunter die Einzige seit Jahrzehten an vielen hunderttausend Menschen dauerhaft angewendete Substanz.
L-Asparagin besteht im Gegensatz zu vielen anderen Autophagie-Inhibitoren auch meine Sicherheitsprüfung zur Anwendung beim Menschen!
Der Autophagie-hemmende Effekt gilt auch noch für weitere proteinogene Aminosäuren, da der mTOR-Signalweg durch sie aktiviert wird (mTOR-Aktivierung führt zu Autophagie-Hemmung). Im Programm dürfte die mTOR-Aktivierung hauptsächlich bereits durch das Fastenbrechen stattfinden, so mein Plan. Aber vielleicht kann der Effekt durch eine gezielte Substitution einzelner Aminosäuren wie Methionin, Cystein oder Asparagin noch maximiert werden.
Ich plane ein 3-tägiges Fasten ohne Nahrungsaufnahme, um die seneszenten Zellen zu sensibilisieren.
Bezogen auf den Stoffwechsel gibt es große Ähnlichkeiten zwischen senezenten Zellen und Krebzellen. Daher vermute ich, dass sich viele Erkenntnisse aus der Krebstherapie auch auf die Therapie seneszenter Zellen übertragen lassen, z.B. :http://www.nature.com/onc/journal/v30/n3...onc201191a.html
Eine vollständigen Nahrungskarenz ist keine zwingende Bedingung für das Programm, ein deutliches Kaloriendefizit müsste im Grunde auch ausreichen (dann wären kleinere Snacks "erlaubt"). Allerdings dürfte die Autophagie-Induktion durch einen kompletten Nahrungsverzicht am schnellsten umzusetzen sein.
kannst Du vielleicht erläutern, warum du Trehalose als Autophagie-Enhancer angibst (Quellen?)
Welche Verbindung siehst du zwischen Resveratrol und Quercetin? Einerseits unterstützt Quercetin die Metabolisierung von Resveratrol, andererseits fungiert gerade Quercetin als SIRT1-Inhibitor. Wäre Resveratrol in deinem Plan nicht besser als High-Dose angebracht?
willkommen im Forum! Das sind gut durchdachte Fragen von dir!
Zu Trehalose: Mein absoluter Favorit zum Süßen von Speisen, Trehalose nutze ich längst nicht nur im Senolysis-Programm! Trehalose ist eher ein Nahrungsmittel als eine Nahrungsergänzung. Mehr Informationen findest du hier: t137f16-Trehalose.html#
Zu Resveratrol: Die meisten Präparate die du erwerben kannst, sind ohnehin "High-Dose" (gemessen an natürlich vorkommenden Quellen). Ich habe bislang 100mg gewählt. Das Problem bei Resveratrol ist aber weniger die Dosierung sondern die Tatsache, dass die Bioverfügbarkeit generell sehr schlecht ist.
Resveratrol ist aber kein zwingend notwendiger Bestandteil in meinem Program. Eher das Tüpfelchen auf dem "i" um sauber Autophagie anzuschalten. Der Hauptbaustein zur Autophagie-Aktivierung ist das Fasten!
Zu Quercetin:
Zitat Quercetin hat sich als effektivste Substanz für die Entfernung seneszenter Zellen des kardiovaskulären System herausgestellt, einmalig angewendet - nicht als Dauertheapie! Bereits gezeigt an Mäusen: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.11....12344/abstract
In einem Maus-Tiermodel hat Senolyse schon mal tolle Ergebnisse erzielt!
Verjüngungskur lässt Mäuse länger leben Zerstörung alter, ruhiggestellter Zellen verlängert Lebensdauer um ein Drittel Es klingt fast zu schön um wahr zu sein: Forschern ist es gelungen, das Leben von Mäusen um ein Drittel zu verlängern und die Tiere auch physiologisch zu verjüngen. Gelungen ist dies durch die Zerstörung alter, ruhiggestellter Zellen in den Geweben der Mäuse. Diese seneszenten Zellen könnten an vielen Alterserscheinungen mit schuld sein, so die Wissenschaftler im Fachmagazin "Nature". Ob diese Verjüngungskur jedoch auch beim Menschen funktioniert, muss sich erst noch zeigen.
ZitatFunktioniert das auch beim Menschen? Allerdings: Noch klappt die Entfernung der seneszenten Zellen nur bei den gentechnisch veränderten Mäusen. Ob dies auch ohne vorherige Genveränderung und beim Menschen funktioniert, muss erst noch getestet werden. Die Suche nach chemischen Wirkstoffen, die selektiv solche seneszenten Zellen zerstören, ist bereits in Gang. Ein weiteres Problem: Bei den Mäusen scheint der Verlust dieser Zellen zwar keine Nebenwirkungen zu haben – aber ob dies auch beim Menschen gilt, ist offen.
Dennoch ist Baker durchaus optimistisch: "Der Vorteil ist, dass schon eine Eliminierung von nur 60 bis 70 Prozent dieser seneszenten Zellen signifikante therapeutische Effekte haben kann", so der Forscher. " Sollte das auf den Menschen übertragbar sein, dann könnte ein Wirkstoff schnell und effizient genügend von ihnen zerstören, um eine profunde Wirkung auf Lebensdauer und Gesundheit zu haben." (Nature, 2016; doi: 10.1038/nature16932)
Wiederholte Senolyse-Behandlungen spendieren den Mäuse-Gefäßen eine bessere NO-Bioverfügbarkeit !
Zitat we maintained C57BL/6J mice on standard chow for 24 months, and then initiated vehicle or D+Q once monthly for three months (i.e., oral gavage with a dasatinib (5mg/kg)/quercetin (10 mg/kg) cocktail once per month for months 24-27). [...] these data suggest that acute senolytic treatment improves vasomotor function by increasing VSMC sensitivity to NO, whereas chronic, intermittent senolytic treatment improves vasomotor function by increasing NO bioavailability
Das Immunsystem könnte dazu gebracht werden, die Seneszenten Zellen zu vernichten!
Eine Therapie gegen das Altern? Ab 40 scheint unsere Immun-Müllabfuhr zu schwächeln: Immer mehr "seneszente Zellen" sorgen für immer mehr Altersprobleme. Ein raffinierter Plan soll uns künftig länger jung halten.
Es ist ein kühner Plan, den Jan van Deursen verfolgt. Nichts weniger als eine Therapie des Alterns will der Forscher mit seinem Team an der Mayo Clinic in Rochester entwickeln. Ein aus dem Tritt geratenes System soll dank eines medizinischen Eingriffs wieder in Gang kommen. Für den Patient soll das bedeuten: ein längeres, vor allem aber gesünderes Leben.
Und Patient wiederum wäre in diesem Fall jeder ab 40. Ungefähr um diesen Zeitpunkt herum beginnt etwas im Körper schief zu laufen. Warum, weiß keiner genau. Sicher ist allein, dass eine Aufräumarbeit, die das Immunsystem jahrzehntelang mühelos bewerkstelligte, ins Stocken gerät. Immer öfter bleiben Zellen, die eigentlich beseitigt gehören, die sich sogar selbst – aus Sicherheitsgründen – deaktiviert haben, unangetastet. Sie sammeln sich an. Und das, so glauben viele Forscher, sorgt für Probleme.
Die so genannten seneszenten Zellen haben in einer Art Selbstdiagnose Schäden an sich festgestellt, insbesondere solche, die sie zu einer Krebszelle machen könnten. Ab jetzt teilen sie sich nicht mehr, und sie geben eine Vielzahl an Botenstoffen ab, um die Immunabwehr anzulocken. Normalerweise werden sie dadurch abgetötet und beseitigt.
Doch mit fortschreitendem Alter erlahmt dieser Prozess. Vielleicht ist ein Alterungsprozess innerhalb des Immunsystems selbst die Ursache dafür. "Es könnte aber auch sein, dass einige der Zellen lernen, dem Immunsystem zu entkommen", sagt van Deursen. Die Zellen sondern dann weiterhin ihre alarmierenden Botenstoffe ab und erzeugen so eine allgemein entzündliche Umgebung, die mit Alterserscheinungen wie Arteriosklerose, Demenz und Arthritis assoziiert ist. Auch Tumoren wachsen in einer solchen seneszenten Umgebung deutlich schneller.
Zitat von Prometheus im Beitrag #18 Zu Resveratrol: Die meisten Präparate die du erwerben kannst, sind ohnehin "High-Dose" (gemessen an natürlich vorkommenden Quellen). Ich habe bislang 100mg gewählt. Das Problem bei Resveratrol ist aber weniger die Dosierung sondern die Tatsache, dass die Bioverfügbarkeit generell sehr schlecht ist.
Resveratrol ist aber kein zwingend notwendiger Bestandteil in meinem Program. Eher das Tüpfelchen auf dem "i" um sauber Autophagie anzuschalten. Der Hauptbaustein zur Autophagie-Aktivierung ist das Fasten!
Das Reservatrol ist doch nur mit Fett oder Alkohol bioverfügbar, oder? Muß man da nicht doch zumindest ein paar Nüsse und Fischöl dazu nehmen? Oder empfiehlst Du 0,1 Rotwein. Macht beim Fasten vielleicht ja auch schon lustig.
When administered orally, pterostilbene demonstrates greater bioavailability and total plasma levels of both the parent compound and metabolites than does resveratrol. These differences in agent pharmacokinetics suggest that the in vivo biological activity of equimolar doses of pterostilbene may be greater than that of resveratrol.