Biguanide lagern sich aufgrund ihrer Lipophilie in die Membran der Darmepithelzellen ein und beeinträchtigen dort den aktiven Transport von Glukose und somit die Resorption aus dem Darm. Andererseits reichern sich Biguanide auch in Leberzellen an, wo sie den Substrattransport (Pyruvat) in die Mitochondrien hemmen und damit die Atmungskette unterbrechen. Folge ist eine verminderte Gluconeogenese und ATP-Synthese in den Leberzellen. Außerdem wird die Verwertung von Laktat unterdrückt, was zu einer Anreicherung von Laktat im Körper führt und besonders bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion zu einer Laktatacidose führen kann, welche tödliche Folgen haben kann.
Ich lasse das mit dem Metformin, obwohl ich Diabetiker bin. Wenn ich schon lese: verminderte ATP-Synthese, kann ich mir schon denke, was "Nebenwirkungen" sein könnten. B12 1000ug mal über ein paar Wochen. Ich fühle mich jedenfalls sehr energiereich.
Aus dem Buch Lichttherapie: "Die moderne Medizin hat ... so viele Fortschritte gemacht, dass es heute kaum noch einen gesunden Menschen gibt" (Aldous Huxley). Ist natürlich überspitzt. Trotzdem verzichte ich weitestgehend auf die Fortschritte der Medizin. Aber vll. braucht man diese einmal wirklich. Und an Messwerten klebe ich auch nicht. Wer weiß denn, was physiologisch individuell richtig ist?
Da im Rapamycin-Thread die Rede auch auf Allantoin kam, dass im Gegensatz zu Metformin frei und günstig erhältlich ist, wollte ich mich erneut in das Thema Metformin einlesen. (Denn u.a. laut Josh Mitteldorf ist Allantoin ein Metformin Mimetikum!).
Metformin ist ohne Zweifel eines der meist besprochenen Anti-Aging Pharmakon und wie die meisten hier lesenden wissen auch eines der vielversprechendsten medikamentösen AA-Interventionen die es zur Zeit erschwinglich und verfügbar gibt.
Die Studienlage ist umfangreich, die vermuteten Wirkmechanismen Metformins welche dem AA förderlich seien, sind gut beschrieben.
Ray Peat (ja ja...) ist kein Verfechter von Metformin, vorallem wegen der potenziellen massiven Laktat-induzierenden Wirkung von Met.. Ich persönlich gebe Peat's Ansichten mindestens immer den "benefit of the doubt" da er in vielen Dingen richtig lag/liegt - oft weit vor der Zeit.
Vlz. können wir hier auch einige negative Aspekte von Metformin besprechen um herauszufinden, ob es wirklich ein wichtiges Präparat für Life-Extension (gesunde maximale Lebnsspanne ist). Dazu diese Threads aus dem RP-Forum, die Metformin "verteufeln":
Wer sich allerdings unter dem Stichwort Hormesis etwas vorstellen kann, der ahnt schon, dass sich darüber auch ein Teil der Metformin-Wirkung erklären lässt.
Wer als Diabetiker die Finger von Metformin lassen möchte, für den ist aus Perspektive der Life-Extension ein weiterer Geroprotektor interessant: Acarbose
Als NEM-Alternative ist in erster Linie Berberin zu erwähnen!
Erfolgreich getestet bei einer Schürfwunde am Finger! Ich habe 2 850 mg Metformintabletten in einem Glas Wasser recht gut gelöst bekommen und dort für einige Tage ein Fingerbad gemacht (mehrfach am Tag für ca. 10 min). Die Wunde heilte deutlich schneller als mit Bepanthen oder Zink Salbe die ich bisher immer verwendete.
Diabetesmedikament könnte gegen Parkinson helfen Forscher klären an Zellkulturen, dass der Arzneistoff Metformin den Energiehaushalt in geschädigten Körperzellen reguliert
Also Metformin greift also sehr wirksam in die "Mitohormese" ein, wie wir hier auch schon wissen.
Aber ist es denn wirklich das universelle AA-Mittel für das es teile der Szene preisen. In der Studie aus dem vorherigen Eintrag regukiert Metformin ja eine ausser einen krankhafte (Parkinson) Zustand der Mito-Atmung in den Fibroblasten. Es wird aber auch berichtet, das die Mito-biogenese erhöht ist und Metfromin diese Veränderungen wieder umkehrt. Welch Rolle Metformin dann bei "Gesunden" hinsichtlich der Mitohormesis spielen würde, finde ich schwer einzuschätzen. Die epigenetische Wirkung um die es hier geht, verstehe ich momentan überhaupt nicht. Könnte Metformin dieser Mutation auch vorbeugen und damit das Parkinson-Risiko verringern?
he mitochondrial proteins TRAP1 and HTRA2 have previously been shown to be phosphorylated in the presence of the Parkinson’s disease kinase PINK1 but the downstream signalling is unknown. HTRA2 and PINK1 loss of function causes parkinsonism in humans and animals. Here, we identified TRAP1 as an interactor of HTRA2 using an unbiased mass spectrometry approach. In our human cell models, TRAP1 overexpression is protective, rescuing HTRA2 and PINK1-associated mitochondrial dysfunction and suggesting that TRAP1 acts downstream of HTRA2 and PINK1. HTRA2 regulates TRAP1 protein levels, but TRAP1 is not a direct target of HTRA2 protease activity. Following genetic screening of Parkinson’s disease patients and healthy controls, we also report the first TRAP1 mutation leading to complete loss of functional protein in a patient with late onset Parkinson’s disease. Analysis of fibroblasts derived from the patient reveal that oxygen consumption, ATP output and reactive oxygen species are increased compared to healthy individuals. This is coupled with an increased pool of free NADH, increased mitochondrial biogenesis, triggering of the mitochondrial unfolded protein response, loss of mitochondrial membrane potential and sensitivity to mitochondrial removal and apoptosis. These data highlight the role of TRAP1 in the regulation of energy metabolism and mitochondrial quality control. Interestingly, the diabetes drug metformin reverses mutation-associated alterations on energy metabolism, mitochondrial biogenesis and restores mitochondrial membrane potential. In summary, our data show that TRAP1 acts downstream of PINK1 and HTRA2 for mitochondrial fine tuning, whereas TRAP1 loss of function leads to reduced control of energy metabolism, ultimately impacting mitochondrial membrane potential. These findings offer new insight into mitochondrial pathologies in Parkinson’s disease and provide new prospects for targeted therapies.
Glaube das wurde noch nicht erwähnt Activation of the AMPK/Sirt1 pathway by a leucine-metformin combination increases insulin sensitivity in skeletal muscle, and stimulates glucose and lipid metabolism and increases life span in Caenorhabditis elegans. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27456392
Leucine is an amino acid involved in the formation of proteins. It is an essential amino acid, meaning that it is not synthesized by the body and must be obtained from food. Therefore, it is often is supplemented. In obese mice, leucine supplementation for 2 months significantly increased levels of NAD+ and SIRT1, resulting in improved mitochondrial function [R]. In muscle and fat cells, leucine increased mitochondrial mass by 30% and 53% respectively. Both increases were caused by leucine’s ability to increase SIRT1 [R]. Similarly, in skeletal muscle cells, leucine increased mitochondrial density and improved mitochondrial function [R].
Ein Wirkmechanismus von Metformin wurde in dieser Arbeit entschlüsselt:
Metformin alleviates human cellular aging by upregulating the endoplasmic reticulum glutathione peroxidase 7 https://doi.org/10.1111/acel.12765
Metformin wirkt in Fibroblasten der Seneszenz entgegen. Dieser Effekt tritt auch schon bei geringsten Dosierungen auf, die weit unterhalb der für die zur Blutzuckersenkung notwendigen Konzentration liegt!
also wäre zu überlegen, auch als Nicht Diabetiker Metformin zu supplementieren? Wer von euch macht das schon? Welche Nebenwirkungen kann es haben? Alles hat ja auch eine Kehrseite.
Ich nehme Metformin seit Jahren. Nebenwirkungen direkter Art, wie die von Ärzten gerne apostrophierten Anfälle von Hypoglykämie (Unterzuckerung), hatte ich nie. Wie hier im Thread bereits erwähnt, greift Metformin in den Zyklus der Mitochrondrien ein. Die sollten sowieso speziell gepflegt werden. Vitamin B12 muss beispielsweise substituiert werden.
Die Life Extension schreibt regelmäßig zum Thema "Ersatz von Metformin durch pflanzliche Produkte". Wenn ich die Beiträge richtig verstanden haben, hat letztlich Metformin doch umfangreichere Wirkungen.
Wer Zeit hat, kann ja einen entsprechenden Magazinbeitrag suchen, verlinken, durcharbeiten und interpretieren. Der neueste Beitrag ist im Heft April 2018 unter dem Titel "Combating Aging via Artificial Intelligence". Den sollte man sowieso mal gelesen haben, wenn man sich für ein längeres, gesundes Leben interessiert.
Ganz spezielle Mechanismen gegen Krebmetastasen gibt seitens Metformin ebenfalls. Wer nun sagt, die habe ich nicht, liegt möglicherweise falsch. Bei Krebsraten von um die 50% in der Gesamtbevölkerung, dürften etliche bereits Metastasen haben, ohne dass sie es wissen. Von "einfachen" Tumoren mal abgesehen. Die sind noch häufiger.
@Wolfgang aus Berlin sollte man dann die anderen AGE Blocker wie Benfotiamin und Carnosin weglassen? In welcher Dosierung nimmst du Metformin und wo kaufst du das?
Rezeptpflicht ist klar. Ich bekomme das direkt vom Apotheker. Wenn ein Arzt zu finden ist, der sich damit auskennt, ich meine mit den diversen segensreichen Wirkungen, wird der das hoffentlich verschreiben.
Ja, welche Dosis. Die meisten Studien wurden wohl mit 2 x ca. 850 mg gemacht. Das nehme ich. Andere belassen es bei 2 x 425 mg, wie eine Bekannte, die familiär mit Demenz belastet ist. Die 850er lassen sich teilen.
Außer eventueller Nebenwirkungen wirst du nichts merken. Das sind langfristige Schutzwirkungen, so wie bei beispielsweise geringen Dosen von Aspirin (bis 100 mg).
Zur Erinnerung, bei Einnahme von Medikamenten, bzw. auch diverser NEM, bitte immer die Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Mikronährstoffen beachten.
Im Heft 4/2017 der LE wird ebenfalls ausführlich auf Metformin und seine Anti-Krebs-Wirkungen eingegangen. Dort gibt es auch einen guten Hinweis auf Nebenwirkungen und wie die einfach überwacht werden können.
Die FDA hat 2015 eine Studie genehmigt, in der mittels 3.000 Probanden die Wirksamkeit von Metformin als Anti-Aging-Medikament geprüft wird. Die Pharma hat sich nicht beteiligt. Logisch, würde denen doch mit dem Billig-Medikament Metformin ein riesiges Geschäft entgehen. Die Studie läuft bis 2021.
Auch manche unerwünschten Folgen von Metformin lassen sich möglicherweise mit dem Einfluss auf die Darmflora erklären. Bei dem Mittel können als Nebenwirkung Blähungen, Durchfall und andere Magen-Darm-Probleme auftreten. Patienten, die Metformin einnahmen, hatten in der Analyse einen erhöhten Anteil von Keimen, die zu solchen Beschwerden führen können.
Der menschliche Darm gehört derzeit zu den interessantesten Forschungsgebieten in der Medizin. Bei Krankheiten wie Fettleibigkeit oder Typ-2-Diabetes ist oft die Zusammensetzung der Darmbakterien verändert. Forscher hoffen, hier einen Ansatzpunkt zur Behandlung dieser Leiden zu finden.