Das Thema fehlt hier noch im Forum. Wer will kann seine Erfahrungen gerne hier reinschreiben. Mein persönlicher Favorit ist Muskatellersalbeiöl. Das Öl wirkt sich bei mir wirklich unglaublich positiv auf die Stimmungslage aus. Ich nehme einen Löffel Honig und gebe darauf einige Tropfen Öl und lasse diesen dann im Mund zergehen. Von dem viel gepriesenen Lavendelöl spüre ich übrigens überhaupt keine Wirkung.
Mein erster Beitrag in diesem Forum - eine tolle Ressource nicht nur für "Langleber", sondern auch für Leute wie mich, deren Hauptaugenmerk auf einem "gesunden" Lebensstil liegt und dazu noch ein großes Interesse an naturwissenschaftlich-physiologischer Forschung mitbringen.
Dem Thema "ätherische Öle" und Riechstoffe aller Art dürfte in naher Zukunft auch in der Forschung und Pharmakologie, und damit auch der Lebensverlängerung, stärker zünden. Die aktuellen Erkenntnisse auf diese Gebiet sind doch einigermaßen bahnbrechend. Duft- bzw. sog. "Chemorezeptoren" auf Spermien, Blutzellen, Krebszellen etc .... Forscher um Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt in Bochum identifizierten kürzlich 5 noch funktionierende menschliche Pheromon-Rezeptoren in der Riechschleimhaut und Stoffe, die diese aktivieren. Der jahrzente dauernde Streit, ob es menschliche Pheromone gibt und/oder sie unser Kommunikations- und Sozialverhalten beeinflußen ist damit aufgelöst, jetzt geht es um das wie und in welchem Maße.
Das tradierte Wissen über die Heilwirkungen der ätherischen Öle auf Körper und Seele ist enorm. Aus einem Meer aus Esoterik stechen mittlerweile einige substantielle Standardwerke hervor, die die einzelnen Öle biochemisch charakterisieren und Wirkmechanismen schlüssig beschreiben. Eliane Zimmermann halte ich für die am besten zugängliche deutschsprachige Kompetenz auf dem Gebiet, ihren unglaublich informativen Blog lege ich jedem ans Herz - dieser link führt zu einem Beitrag, in dem sie ein pharmakologisches Handbuch über Äöle bespricht:
Lavendelöl innerlich ersetzt an mancher Stelle schon wieder Benzodiazepine, Rosmarin-und Pfefferminzöl-Mischungen wirken bei Spannungskopfschmerz effektiver als Paracetamol, Sandelholzduft aktiviert die Wundheilung etc. .... hier einige interessante Links zu obigen Ausführungen:
Das Öl vom Kurkuma ist sicher nähere Betrachtung wert ..... wie oft kreisen wir um die Frage, wie seine lipophilen Komponenten bioverfügbarer machen? Warum nicht ein paar Tropfen des ätherischen Öls zusätzlich?
Dazu lasse ich mich bei Gelegenheit noch aus - hier noch einige spannende Websites deren Studium einem die gehaltvolle Welt der EOs (essential oils) schon gut erschließt, dt. und engl.:
Hier ein auf n=1 basierender, anekdotischer und aus Studien zusammengetragener Diskurs über Zitronenöl innerlich eingenommen und seine Wirkungen auf vers. Serotonin-Rezeptoren und Oxytocin-Bildung, ganz nett:
Auch zur Mundhygiene/Zahngesundheit lassen sich ätherische Öle einsetzen. Ich modifiziere mein Listerine noch mit 1-2 Tropfen Pfeffer- oder Krauseminzöl und Zitronenöl.
Die aseptischen Eigenschaften diverser Öle sind gut belegt. Lavendel und Bergamotteminze halte ich darüber hinaus für interessant, da sie Gewebefreundlich und -regenerativ und dennoch keimtötend sind. Einige Tropfen gelöst in Olivenöl stellen eine interessante Gurgel- und Spülmöglichkeit dar, von der auch das Zahnfleisch profitieren kann. Zitronen- und Kamillenöl in Trägeröl benutzen darüber hinaus manche zum "bleachen" der Zähne.
Öle mit großen Anteilen von Sesquiterpenen und Sesquiterpenolen sind in der Hautpflege die am häufigsten und effektivsten eingesetzten. Denkbar, dass diese auch im Mundraum anwendbar wären. Oft sind jene aber auch besonders Aromaintensiv und wirken als Semiochemikalien, sodaß ein unangenehmer Geschmack oder gar neurologische oder neurohormonelle Wirkungen nicht ausgeschlossen werden können, zumal bei potenzieller Resorption durch die Schleimhäute.
Zum [Salvia lavandulifolia auch "spanischer Salbei" genannt, gibt es einige erstaunliche Studien bzgl. seiner Acetylcholinesterase (AChE) hemmenden Wirkung, die offensichtlich zur verbesserten mentalen Leistungsfähigkeit (insbesonder Erinnerungs- und Merkvermögen) sowie allg. zur Stimmungsaufhellung führen kann:
Ich habe jetzt mittlerweile eine recht hohe Anzahl ätherischer Öle getestet. Studien habe ich dabei bewußt mal ausgelassen. Also reiner Selbstversuch. Aktuell sehr begeistert bin ich von Karottensamenöl. Von allen von mir getesteten Ölen bisher die umfangreichste Wirkung: Aphrodisierend, Antidepressiv, Angstlösend, Beruhigend, Schlaffördernd, verbessertes Hautbild. Ziehe es deshalb mitterweile auch Muskatellersalbei vor. Pfefferöl und Rosmarinöl haben eine wirklich beachtliche aktivierende Wirkung, die mich persönlich am Abend und in der Nacht aber stört. Korianderöl wirkt beruhigend und angstlösend. Bergbohnenkrautöl hatte ich kürzlich mal bei einer Erkältung genommen und der Nebeneffekt war eine aphrodisiernde und aktivierende Wirkung. Bei längerer Anwendung eines bestimmten Öls trat bei mir bisher allerdings nach einiger Zeit fast immer eine gewisse Toleranz auf. Man sollte also die Öle häufiger untereinander wechseln, um dies zu vermeiden.
Es gibt übrigens kein ätherisches Öl was mich besser schlafen lässt als Frangipani (Inhalation ca. 30min vor dem Schlafengehen). Leider aber auch ein sehr teures Öl wie auch das ostindische! Sandelholzöl, dessen Duft ich einfach liebe. Habe auch schon versucht die beiden Öle direkt aus Asien zu beziehen, da diese dort deutlich günstiger erhältlich sind. Leider fehlt mir aber bisher ein wirklich vertrauenswürdiger Shop
Der Geruch von Grapefruitöl stimuliert den Sympathikus:
ZitatOlfactory stimulation with the scent of grapefruit oil (GFO) increases the activity of sympathetic nerves that innervate white and brown adipose tissues, the adrenal glands, and the kidneys, decreases the activity of the gastric vagal nerve in rats and mice. This results in an increase in lipolysis, thermogenesis, and blood pressure, and a decrease in food intake.
Der Geruch von ätherischen Lavendelöl aktiviert hingegen den Parasympathikus. Diese Wirkungen werden hauptsächlich durch limolene (Inhaltsstoff des Grapefruitöls) und linalool (Inhaltsstoff von ätherischem Lavendelöl) hervorgerufen:
Zitat von Speedy im Beitrag #21Wirkt Grapefruitöl also agonistisch am H1-Receptor?
Ja, genau. Und Lavendelöl wirkt über den H3-Rezeptor. Die Autoren des Reviews schreiben dazu:
ZitatThese findings suggest that olfactory stimulation with the GFO [Grapefruitöl] scent increases BP [Blutdruck] and decreases appetite through the histamine H1 receptor via the elevation in RSNA [sympathetic nerve activity] and the reduction in GVNA [gastric vagal nerve activity] and other efferent vagal nerves innervating the gut, and that olfactory stimulation with the LVO scent lowers BP and increases appetite through the histamine H3 receptor via the suppression in RSNA and stimulation of GVNA and other efferent vagal nerves innervating the gut.
Rein spekulativ: Ich denke, dass sich durch diese unterschiedlichen physiologischen Wirkweisen von Duftstoffen auch die unterschiedlichen Präferenzen der Menschen für Düfte ergeben. Ich mag z.B. sehr gerne alles zitrische und menthol-, kampfer- und eukalyptolhaltigen ätherischen Öle. Mein Blutdruck istmeistens zu niedrig und mein Gemüt leicht melancholisch, da wirken diese Düfte entsprechend. Lavendel, Jasmin und Zeder hingegen, also dämpfende Düfte, mag ich weitaus weniger - auch die Citrusöle Orange und Bergamotte gefallen mir weniger gut als die frischeren Zitrone und Grapefruit - wenn man sich dann die Terpenzusammensetzung anguckt, macht's schon Sinn.
In der Pheromonszene gibt es ebenfalls einige Substanzen, die extrem müde machen. Berüchtigt ist da 3,6,17-Androstenetrione, welches eigtl. ein systemisch genommenes synth. Steroidhormon ist. 0,5 mikrogramm !!! reichen schon aus, um völlig zu ermatten. Ich wiederhole hier gerne mein Eingangsstatement aus diesem Thread: Die Wirksamkeit von eingeatmeten Molekülen wird noch eklatant unterschätzt und ätherische Öle sind sehr potente, zum Glück noch unregulierte Arzneien.