Habt ihr schon einmal von ALE gehört? Steht für "Advanced lipid peroxidation end products ". Ratet mal... Ja, auch die sammeln sich mit zunehmenden biologischen Alter mehr und mehr in den Geweben an. Sind zwar weniger bekannt als die AGE, aber die biologischen Auswirkungen sind ähnlich:
Unterhautspeck hat offenbar zu Unrecht ein schlechtes Image. Forscher fanden in Versuchen mit Mäusen heraus, dass Fettzellen eine entscheidende Rolle in der Immunabwehr spielen.
Noch ein Update des "I am a little mouse and I want to live longer"-Projekts (Mit Prometheus-Kommentar am Ende) :
Zitat1. The first thought combinations of drugs actually shortened lifespan!
a) 23 months old C57BL6 mice received a mixture of 6 therapies that had already been reported to extend the lifespan of mice
1. Aspirin 2. Everolimus (mTOR inhibitor, similar action as rapamycin) 3. Metoprol (beta blocker) 4. Metformin (anti-diabetic drug) 5. Simvastatin (lowers LDL cholesterol) 6. Ramipril (ACE inhibitor) The drugs were given in the food, at doses that had been reported to extend lifespan... when taken individually. Some people are given that combination of medicines so we hoped that the drug interaction would not be too damaging, and we had wondered if some lifespan synergy within some of these drugs could lead to an overall high lifespan (eg if the different drugs improve different functions). But we observed a lifespan reduction in males and in females.
b) In the food of some remaining females we mixed low doses of 4 medications against cardiovascular conditions
1. Simvastatin 2.Thiazide (lowers blood pressure) 3. Losartan potassium (angiotensin receptor blocker, lowers blood pressure 4. Amlopidin (calcium channel blocker, lowers blood pressure) The question was: taken at a low-to-medium dose, could these drugs that many aged persons take have some overall preventive effect? We transposed to mice an ongoing polypill clinical trial in the UK, using a basic human-mouse conversion scale. Again, a decrease in lifespan was observed.
2. Adaptations of the first combination of drugs actually extended lifespan!
We started at age 18 months instead of 23 months, reduced the dose (as a function of weight) and gave
a) the 6 compounds
b) 'only' aspirin+metformin+everolimus
The results are to be analysed in greater details as we haven't analyzed the latest data yet. Also, whatever the refined analysis, we would already like to indicate that it would be good to reproduce the experiment in some other conditions, eg hybrid mice; in particular as the mortality rates of these mice was higher than the first series (but in a consistent way that supports the life extending effect).
Kommentar Prometheus: Zu viele gering toxische Substanzen aufaddiert hatten also nicht den erhofften synergistischen Effekt, sondern genau das Gegenteil ist eingetreten: Die "Multi-Medikament"-Mäuse starben verfrüht, obwohl jedes Einzelmedikament in der Dosierung nachgewiesener Weise lebensverlängernde Effekte hat! Offensichtlich zuviel des "Guten". Konsequent weitergefragt: Auch bei älteren Menschen ist die Medikamentenliste oft lang. Jede Einzelsubstanz mag ja für sich gesehen positiv sein, aber gibt man zuviele Medikamente zusammen, kann sich der erhoffte Effekt auch beim Menschen ins genaue Gegenteil verkehren.
"Wir fanden heraus, dass die Kalzium-, Kupfer-, Eisen- und Manganwerte mit zunehmendem Alter anstiegen, während Kalium und Phosphor eine abfallende Tendenz aufwiesen. Vermehrt mit der Nahrung aufgenommenes Eisen beschleunigte drastisch die altersbedingten Ansammlungen unlöslichen Proteins, ein typisches Zeichen für molekulare Alterung. [...] Pharmakologische Interventionen, die eine Ansammlung der Metalle blockieren, konnten die Proteotoxizität abschwächen und die normale Lebensspanne verlängern. Zusammenfassend legen die Resultate nahe, dass ein Verlust der Metall-Homeostase zur Ansammlung unlöslicher Proteine beiträgt."
Man sollte bei derartigen Studien berücksichtigen, dass es sich bei den genannten Metallen um esssentielle Substanzen handelt. Fängt man an, Eisen & Co zu meiden und in einen Mangelzustand zu kommen, erreicht man genau das Gegenteil des gewünschten Effekts. Allerdings ist die Devise "Viel hilft viel" leider auch nicht gerade zielführend. Der Grad zwischen "nützlich" und "schädlich" wird mit zunehmendem Verlust der Homöostase im Alter immer schmaler... zumindest, wenn man die Biologische Uhr nicht verlangsamen, stoppen oder zurückstellen kann.
Bisphenol A: Blutdruckanstieg durch Verpackung Der Weichmacher Bisphenol A (BPA), der als Beschichtung in Getränke- oder Lebensmitteldosen verwendet wird, kann zu erhöhten systolischen Blutdruckwerten führen. Hinweise darauf liefert eine koreanische Studie, deren Ergebnisse im Fachmagazin «Hypertension» veröffentlicht sind. Die randomisierte Crossover-Studie aus Korea knüpft an frühere Arbeiten an, in denen ein Zusammenhang zwischen BPA-Exposition und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck und Herzfrequenz-Veränderungen gezeigt werden konnte. http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=55604
Medizin: Erste Schritte in Richtung Anti-Aging-Medikamente
ZitatDie Studie wurde an 200 Probanden im Alter von über 55 Jahren durchgeführt. Aus dieser Gruppe stammt jedes Jahr der Großteil der Influenza-bedingten Toten. Eine Gruppe der Probanden erhielt Rapamycin, während die andere Gruppe ein Placebo verabreicht bekam. Der Zeitpunkt der Medikamentengabe lag wenige Wochen vor der alljährlichen Grippeimpfung.
Die Gruppe, die Rapamycin erhielt und deren MTOR-Mechanismus daher eingeschränkt war, produzierte 20 Prozent mehr Influenza-Antikörper als die Kontrollgruppe, was auf ein deutlich verbessertes Immunsystem hinweist. Der Effekt scheint von der Dosis abzuhängen, aber auch Probanden, die eine kleinere Rapamycin-Dosis erhielten, produzierten mehr Antikörper.
Schon seit Jahren ist bekannt, dass die Einschränkung des MTOR-Mechanismus bei Mäusen zu einer längeren Lebensspanne führt. Dennoch müssen Wissenschaftler Vorsicht walten lassen, wenn es darum geht, den Effekt auf Menschen zu erforschen. Auch wenn nun erste Anzeichen dafür vorliegen, dass Rapamycin die Immunfunktion verbessert, muss dringend erforscht werden, wie sich die Einschränkung von MTOR auf andere Effekte des Alterns auswirkt. Joan Mannick vom Novartis Institutes for BioMedical Research sagte gegenüber Health Daily
Danke für den Artikel! Erstaunlich, ich kannte weder die Originalpublikation noch die Webseite auf der die Studienergebnisse deutschprachig aufbereitet wurden...obwohl ich in den letzten Tagen wirklich viele frisch erschienene themenbezogene Paper gelesen habe...
Ich habe gerade keinen Zugriff auf den Volltext, werde in mir aber noch genauer anschauen. Was mich auf den ersten Blick wundert: Ich hätte durch die mTOR-Inhibition in erster Linie einen Trend zur Unterdrückung der Immunantwort erwartet. Normalerweise sieht man z.B. eine reduzierte Helferzellzahl nach Gabe von Rapamune (Sirolimus). Aber anscheinend handelt es sich bei dem Studienmedikament um einen anderen mTOR-Inhibitor (RAD001).
In den Originaldaten wird deutlich, dass der gesteigerte Impf-Effekt durch eine Verringerung hemmend wirkender T-Zellen zustande kommt (PD-1-postitive Helferzellen und PD-1-positive T-Killerzellen wurden messbar verrringert). Das ist ein Überzeugender Beweis dafür, das mTOR-Inhibitoren eigentlich eher immunmodulatorische Wirkung besitzen und nicht pauschal immunsupprimierend sind - natürlich alles eine Frage der Dosis!
Stammzellen teilen sich in Rhythmen, die bislang kaum erforscht wurden.
Am Beispiel von Haut-Stammzellen wurde jetzt herausgefunden, dass die Teilung von Stammzellen bevorzugt in Phasen stattfindet, in denen wenige freie Sauerstoffradikale in der Zelle vorhanden sind - was ja auch Sinn macht, da die DNA der Stammzellen sonst während der Teilung gefährdet wäre.
Verknüpft man diese Erkentnisse mit längst bekanntem Wissen, z.B. der erhöhten Krebsgefahr durch gestörte Tag/Nacht-Rhythmen, wird plötzlich klar warum diese Störung zu einem erhöhten Krebsrisiko führen könnte. Es ist nur logisch, dass wir unserer Schlafhygiene eine hohe Priorität einräumen sollten!
Abgesehen davon wird auch klar, warum man es der Haut ansieht, wenn man keinen vernünftigen Schlaf hatte...
Es hätte mich auch gewundert, wenn die keine ähnliche Wirkung wie unsere Waldheidelbeeren hätten.
Wenn ich eine Schälchen esse, ist nachher meine Zunge trotzdem blau. Der blaue Farbstoff, soll es ja sein, der so positiv auf unseren Körper einwirkt und davon hat die ja in der Haut immernoch sehr viel.
Das Alter beeinflusst unsere Gene Forscher fanden heraus, dass sich ein spezielles Gen, das mit Depression und Schizophrenie in Zusammenhang gebracht wird, je nach Alter unterschiedlich auswirkt.
''In murine models of aging,a genetic deficiency of the p66Shc gene,which encodes a phosphotyrosine signal adapter protein,extends life span by 30%'' Role of p66Shc Gene in Human Longevity. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25556747
Klingt spannend. Leider ist anscheinend nur das Abstract englisch, der Originalartikel ist mir verwehrt, da ich Pinyin derzeit noch nicht lesen kann (werde ich mir wohl früher oder später aneignen müssen...)
Klingt spannend. Leider ist anscheinend nur das Abstract englisch, der Originalartikel ist mir verwehrt, da ich Pinyin derzeit noch nicht lesen kann (werde ich mir wohl früher oder später aneignen müssen...)
Ist das dein Ernst?
Lang gesuchter Molekülschalter gefunden Molekularbiologie. Österreichische Forscher fanden erstmals ein Molekül, das den Wachstumsmechanismus von Zellen in Gang setzt. Dieses Protein kann messen, ob genug Proteinbausteine für den Zellaufbau vorhanden sind.
Essen ohne zuzunehmen? Muskelschwund stoppen durch Medikamente, die den Muskelaufbau fördern? Das sind Zukunftsvisionen von Giulio Superti-Furga, wenn er erzählt, was das entdeckte Protein alles leisten könnte. Konkret geht es um ein Molekül, das in den Membranen von Zellen und ihren Funktionseinheiten vorkommt und auf Transport spezialisiert ist. „Wir kennen die Proteinklasse bereits, weil die auch Arzneistoffe in Zellen bringt“, sagt Superti-Furga, Leiter des Forschungszentrums für Molekulare Medizin (CeMM) der Östereichischen Akademie der Wissenschaften.
ZitatDer mTor-Komplex ist Teil all unserer Zellen und stellt die Weichen zwischen Stoffaufbau (Anabolismus) und Stoffabbau (Katabolismus). „Das ist ein wichtiges Schlüsselprotein, das mit Muskelaufbau ebenso zu tun hat wie mit Fettanreicherung oder dem Recycling von Zellen und ihrer Selbstzerstörung“, sagt Superti-Furga. Die Wissenschaftswelt sucht seit Jahren Faktoren, die mTor bei der Entscheidung für Aufbau oder Abbau beeinflussen. „Es gibt eine Reihe von Dingen, die gecheckt werden müssen: Ist genug ATP, also Energie, für den Aufbau vorhanden? Sind genug Kohlenwasserstoffe, also Zucker, da? Und der wichtigste Faktor von allen: Gibt es genug Aminosäuren für den Zellaufbau?“
Hoffnung auf neue Therapien
Ohne Aminosäuren, also Proteinbausteine, kann mTor nicht tätig werden. Doch wie misst mTor, wie viele Aminosäuren in seiner Umgebung sind? Das österreichische Team mit italienischer Beteiligung (Universität von Kalabrien) hat nun mit SLC38A9 ein Enzym gefunden, das wie ein Sensor für die Anwesenheit von Aminsosäuren funktioniert (Nature, 7. 1.). „Mit genetischen Tricks haben wir in Experimenten SLC38A9 angereichert: Das kurbelte die Aktivität von mTor in Richtung Aufbauprogramm an.“ Blockiert man SLC38A9, wird mTor eher gebremst.
Klingt spannend. Leider ist anscheinend nur das Abstract englisch, der Originalartikel ist mir verwehrt, da ich Pinyin derzeit noch nicht lesen kann (werde ich mir wohl früher oder später aneignen müssen...)
Das Alter von Leberzellen lässt sich anhand von Hydroxymethylierungen bestimmen:
Aging alters hepatic DNA hydroxymethylation, as measured by liquid chromatography/mass spectrometry
ZitatAging is one of the most important risk factors for cancer. It appears that aberrant epigenetic changes might be a common driver of aging and cancer. Among them are changes in DNA methylation and DNA hydroxymethylation[...]DNA hydroxymethylation measured by LC/MS-MS method can be a novel biomarker of aging. It will be useful to investigate the potential role of DNA hydroxymethylation in the development and prevention of age-associated cancer.
Methylierungsmuster haben vielfältige Funktionen, und variieren von Mensch zu Mensch und von Gewebe zu Gewebe. Jede spezialisierte Zelle hat ein ihr eigenes Methylierungsmuster. Daher ist es eine Herausforderung, in dem ganzen "Rauschen" die entscheidenden Änderungen zu finden, die die Zelle altern lassen. Hier ein schönes Beispiel für verschiedene weiße Blutkörperchen:
Neue Forschungsergebnisse zur Herzinfarktheilung. In der FAZ habe ich einen ausführlicheren Artikel gesehen. Der beschreibt die Wirkungsweise. Es geht um das Aussprossen neuer Blutbahnen. http://www.curado.de/protein-knochenmark--29255/
Genetisch bedingt oder den Lebensumständen geschuldet?
Diese Frage kann man sich bei vielen Erkankungen stellen. Die Antwort lautet in den meisten Fällen wohl - Beides! Was das Immunsystem betrifft, ist jedoch mittlerweile klar, dass in aller erster Linie nicht die Gene, sondern die nicht vererblichen Faktoren (Lifestyle!) die größte Rolle spielen:
Gibt es Schutz gegen Alzheimer? Die Molekularbiologin Mirjam Lutz erforscht, wie Demenzkrankheiten entstehen. Sie sucht dabei Gene und Proteine, die Nervenzellen zerstören können.
ZitatSchützende Wirkung gefunden
Im Rahmen eines EU-Projektes fand das Team Gene, die bei sehr alten und gesunden Leuten noch aktiv waren, aber bei jüngeren erkrankten Patienten ausgeschaltet waren. „Einige der Gene gehören zur Sirtuin-Familie. Diese scheint eine schützende Wirkung auf die Nervenzellen zu haben“, sagt Lutz. „Doch es ist sehr komplex. Denn bei Würmern und Fliegen verhelfen die Gene zu einem langen gesunden Leben. Beim Menschen aber sind die Sirtuin-Genprodukte sehr unterschiedlich verteilt: In verschiedenen Gehirnarealen, in verschiedenen Zelltypen und auch innerhalb der Zelle.“ Derzeit scheint es, als ob die schützende Wirkung dieser Gene nur im Zellplasma wirkt. Je stärker die Demenz fortschreitet, umso mehr sammeln sich die Genprodukte im Zellkern an. Genaueres will Lutz in den nächsten Jahren ihrer Dissertation noch herausfinden.