In der Strahlentherapie gibt es längst schon etablierte und ausgefeilte Techniken um an Gewebe dreidimensional kontrollierte Strahlendosis verabreichen zu können:
So etwas könnte man wunderbar auch zur Kontrolle der optimalen Temperaturgradienten einsetzen, man müsste dafür nicht einmal das Rad neu erfinden. (Besser wäre es allerdings, eine nicht-ionisierende Strahlenquelle zu verwenden...)
Nur als Anmerkung - bei soliden Krebsgeschwülsten könnte man das Kryo-Protokoll so auch dazu nutzen, das Tumorgewebe direkt durch den Einfrierprozess zu zerstören...
Da man die Molekularbewegung (zurzeit) ohnehin nicht auf 0 stellen kann (und wahrscheinlich auch nicht soll), denke ich, dass man möglichst alles in Betracht ziehen muss, was sich nur irgendwie anbietet.
Vll lässt sich der Kälteschlaf sogar so modulieren, dass schon währenddessen eine Art vorbereitender "Heilungs"-Prozess stattfindet, (Enzyme, Mikroorganismen, Elektromagnetismus), um das Rebooten zu erleichtern.
Ihr müsst schon entschuldigen, aber bei so utopischen Themen (und sehr viel mehr ist es noch nicht), geht's immer mit mir durch.
Elektromagnetisch basierte Therapien können grundsätzlich auch während des Aufenthalts im Stickstoff-Tank erfolgen. Alles andere müsste bereits bei der Perfusion mitbedacht werden.
Ein Schwerpunkt in der Kryonik sollte definitiv die Weiterentwicklung der Perfusionslösungen sein.
Warum nicht z.B. Radionuklid-gekoppelte Antikörper infundieren, die seneszente Zellen markieren können? So wären diese möglicherweise in einigen Jahren auch von außerhalb des Tanks für therapeutische Interventionen zugänglich!
Merci, nicht dass ich Forscher oder Wissenschafter wäre, oder mir irgendetwas Ernstzunehmendes anmaßen wollte, aber Fantasie ist eine notwendige Komponente für Fortschritt und Gelingen und jedes effektive Brainstorming erlaubt und wünscht zumindest anfangs die absurdesten Ideen. (Ist ja nix Neues!)
Zitat von jayjay im Beitrag #47Das mit den Schwingungen von mithut ist doch ein Ansatz. Atome die man nahe an den Absoluten Nullpunkt kühlt, werden doch auch mit Laserlicht gekühlt, mit Schwingungen.
Ja, einzelne Atome. Mit Lasern, die Schwingung jedes einzelnen Atoms, in den Membranen, Zellorganellen und DNA-Strängen einer Zelle abzubremsen, ist aber in etwa so realistisch, wie das Beamen aus Star Trek. Das müsste vermutlich auch alles parallel in ablaufen, weil die Zelle sonst die Apoptose startet. Wird es wohl in 1 Million Jahren noch nicht geben.
Vielleicht wäre eine Einzel-Organ-Konservierung die technisch gesehen einfachste Lösung für die Vitrifikation. Aber der eigentliche Sinn von Kryonik ist ja, den Körper möglichst unversehrt zu erhalten! Daher denke ich, dass man lieber technisch aufrüsten sollte.
Außerdem müssen die unterschiedlichen Temperatur-Optima der verschiedenen Organe und Gewebe berücksichtigt werden. (Ich denke aber nicht, dass man für die Lösung dieser Probleme bis in die Quantenmechanik und String-Theorie einzusteinsteigen braucht)
Vielleicht, könnte man das Problem anders lösen, als durch einzelorgan Vitrifikation,wenn man die Suspension, des Kühlmittels nicht nur beim Herz in den Blutkreislauf einflöst, sondern parallel auch an Halsschlagader und Arterien der Extremitäten. Die Überwachung der Temperatur der einzelnen Organe, wäre auf jeden fall auch ziemlich wichtig. Mit den Werten der Temperaturen, müsste dann der einlauf der Suspension reguliert werden.
Aber, letzten Endes müsste ja nur die konservierung des Gehirns nahezu perfekt ablaufen. In den anderen Geweben, könnten vermutlich bis zu 50% der Zellen Schäden davon tragen. Also womöglich, müsste nur der Kopf speziell behandelt und während der Vitrifikation besonders überwacht werden...
Zitat von mithut im Beitrag #53 Vll lässt sich der Kälteschlaf sogar so modulieren, dass schon währenddessen eine Art vorbereitender "Heilungs"-Prozess stattfindet, (Enzyme, Mikroorganismen, Elektromagnetismus), um das Rebooten zu erleichtern.
Enzyme und Miktroorganismen, die in einer Umgebung aus flüssigem Stickstoff funktionieren, gibt es nur leider nicht. Das soll nicht heißen, dass es solche Organismen mit extrem geringen Stoffwechsel, die statt Wasser Stickstoff als Lösungsmittel benutzen nicht geben könnte. Auf der Erde gibt es keine Region, mit solchen Bedingen, wo sich Leben an so etwas anpassen hätte können. Aber, wer weiß vielleicht findet man ja eines Tages am Pluto Lebensformen, die sich in solch einer Umgebund entwickelt haben. Die Erschaffung von künstlichen Lebewesen, die in einer Solchen Umgebung leben, könnte natürlich auch eines Tages gelingen, wenn das auch noch mindestens (denk ich) über 120 Jahre dauert. Solche Mikroorganismen müssten sich völlig von allem was derzeit auf der Erde lebt unterscheiden.
Jetzt ist mit mir auch die Phantasie durch gegangen. Naja, das ganze Thema ist eben sehr spekulativ, wir wissen leider nicht was wann je möglich sein wird.
ZitatWarum nicht z.B. Radionuklid-gekoppelte Antikörper infundieren, die z.B. seneszente Zellen oder Stammzellen markieren können? So wären diese möglicherweise in einigen Jahren auch von außerhalb des Tanks für therapeutische Interventionen zugänglich!
Dem Körper radioaktiver Strahlung auszusetzen, während alle Reparaturenzyme durch die Temperatur nicht arbeiten können? Wäre dies wirklich eine gute Idee, wenn die Körper eventuell 1000 Jahre dort lagern und in dieser Zeit Schäden durch Strahlen akkumulieren?
Zitat von La_Croix im Beitrag #56in etwa so realistisch, wie das Beamen aus Star Trek.
... oder Prof. Anton Zeilinger in den wissenschaftlichen Beirat aufnehmen. ;)
Was Zeilinger in seinen Experimenten erreicht hat, hat mit Beamen aus science-fiction Filmen absolut gar nichts am Hut!
Er hat nur die Quantenzustände eines Photons auf ein anderes, entferntes übertragen. Nicht mal ein Atom wurde beeinflusst. Und es wurde auch keine Masse oder Energie transportiert. Es wurden nur die Quantenzustände eines Photons auf ein anderes kopiert. Nichts hat sich dadurch bewegt oder dergleichen.
Zeilingers Arbeit, kann bei der Aufgabe, Milliarden Atome in einer Zelle mittels Laserpulsen einzeln zu beeinflussen absolut gar nichts beitragen.
ZitatWarum nicht z.B. Radionuklid-gekoppelte Antikörper infundieren, die z.B. seneszente Zellen oder Stammzellen markieren können? So wären diese möglicherweise in einigen Jahren auch von außerhalb des Tanks für therapeutische Interventionen zugänglich!
Dem Körper radioaktiver Strahlung auszusetzen, während alle Reparaturenzyme durch die Temperatur nicht arbeiten können? Wäre dies wirklich eine gute Idee, wenn die Körper eventuell 1000 Jahre dort lagern und in dieser Zeit Schäden durch Strahlen akkumulieren
Meine Überlegung:
Wenn die Antikörper an die seneszenten Zellen binden, entspräche das fast schon einer zielgerichteten Bestrahlung der seneszenten Zellen!
Hier wird aber ganz schön mit Wissen um sich geschmissen. Quantenmechanik hört sich einfach immer Wow an. Um sie zu verstehen muss man leider ganz von unten anfangen und lernen wie ein kleiner Schüler. Das macht doch nur ein Nerd. Ich hab in Mathematik Probleme beim Hausaufgaben helfen, also wird nichts mehr mit den zweiten Einstein.
Angenommen alle Zellen überstehen diese Prozedur, käme der Geist zurück? Das eigene ich? Einfach an und ausschalten wie einen Computer. Oder ist mein Geist mit dem jetzt tiefer verbunden als man annimmt. Verschränkt oder an die Raumzeit gebunden..?
was man so hört, war Onestone auch nicht soo gut in Mathe, ich glaube mich an ein geflügeltes Wort von ihm zu erinnern: "Diese Mathematiker machen mir meine schöne Physik/Relativitätstheorie kaputt!" :)
Und die Quantentheorie mit der Relativitätstheorie zusammenzuführen, hat oder hatte einige Reibungspunkte, ich denke, sie suchen noch immer nach einer Vereinheitlichung. (Wie weit z. B. ein Burkhard Heim damit gekommen ist, könnte ich nicht einmal entfernt einschätzen.) Oder überhaupt.
Aber du hast recht, es klingt irgendwie immer gut und jeder Schwachmat (= ich!) geht damit hausieren.
Ich liebe nur die Aussprüche der Geistesgrößen - diese sind oft ein Nachdenken, ein Nicken und ein Schmunzeln wert.
Gibt man als Kyonik-Patient eigentlich eine Einwilligung für Kryonik-Forschung?
Nur einmal angenommen, das das Auftauen in ferner Zukunft funktionieren wird, aber die ersten Versuche scheitern: Wer würde dann gerne als erster das "tote Versuchskaninchen" sein?
Zitat von Methos im Beitrag #63Gibt man als Kyonik-Patient eigentlich eine Einwilligung für Kryonik-Forschung?
Nur einmal angenommen, das das Auftauen in ferner Zukunft funktionieren wird, aber die ersten Versuche scheitern: Wer würde dann gerne als erster das "tote Versuchskaninchen" sein?
Ich wüsste nichts davon, dass die Reanimation derzeit irgendwie rechtlich geregelt ist. Ich glaube, dass das Kryonik-Institut nicht mal dazu verpflichtet ist, die Patienten wieder zu beleben, wenn es mal möglich ist. Wer die Kosten übernimmt, ist also (meines Wissens nach, kann aber auch falsch sein) offen.
Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass man die Reanimation mehrmals an Versuchstieren erproben (zuerst wohl an Nagern, später an Menschenaffen) wird, bevor man an den ersten Patienten ran geht. Auch werden wohl als erstes die als letztes eingefrorenen Patienten reanimiert. Je später man kryokonserviert wurde, desto besser werden wohl die Methoden der Konservierung und dadurch die Reanimation wahrscheinlicher bzw. einfacher. Also, auch wenn man Kryoniker aus überzeugung ist, sollte man versuchen möglichst lange am Leben und gesund zu bleiben, steigert die Chancen der Kryonik
Zitat von La_Croix im Beitrag #64Also, auch wenn man Kryoniker aus überzeugung ist, sollte man versuchen möglichst lange am Leben und gesund zu bleiben
... oder mit einem möglichst jungen und gesunden Körper zu sterben.
Zitat von La_Croix im Beitrag #64steigert die Chancen der Kryonik
Zitat von Prometheus im Beitrag #60Meine Überlegung: Wenn die Antikörper an die seneszenten Zellen binden, entspräche das fast schon einer zielgerichteten Bestrahlung der seneszenten Zellen!So etwas nennt sich Radioimmunotherapie.Ist sogar schon in praktischer Anwendung:z.B. bei Leukämie: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26897718z.B. bei Prostatakrebs: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26897720Man müsste aber Radionuklide mit kurzer Halbwertszeit wählen, damit die Therapie nach ein paar Wochen im Kryotank abgeschlossen ist.
Aber könnte man das nicht auch schon an lebenden Menschen durchführen? Warum erst im Kryoniktank?
Wenn der Mensch am leben ist, haben die gesunden Zellen so immerhin noch eine Chance sich gegen die Strahleschäden zu schützen. Und es würde viele gesunde Zellen auch treffen! Immerhin sind die Senezenten doch fast völlig willkürlich zwischen den Zellen verteilt oder?
ZitatAber könnte man das nicht auch schon an lebenden Menschen durchführen? Warum erst im Kryoniktank?
Ich denke, die ersten in der klinischen Routine erhältlichen Radioimmunotherapien werden in frühestens 5-10 Jahren für einige Krebserkrankungen erhältlich sein. Eine Entwicklung und klinische Zulassung einer RIT für Senolyse wird garantiert noch ein paar Jahre länger dauern (Altern wird nach wie vor von den Zulassungsbehörden derzeit nicht als therapiebedürftige Krankheit betrachtet).
Post mortem sind die Hürden für eine RIT-Anwendung deutlich kleiner und die Kosten geringer (möglicherweise im Rahmen einer Zustimmung zur "Körperspende"? Allerdings müsste auch dafür z.B. das positive Votum einer Ethikkomission vorliegen).
Die Technik einer RIT-Senolyse sollte meiner Meinung nach sowieso entwickelt werden - es sei denn, eine zielgerichtete nicht-radioaktive Senolyse-Therapie macht zwischenzeitlich das Rennen.
ZitatIch denke, die ersten in der klinischen Routine erhältlichen Radioimmunotherapien werden in frühestens 5-10 Jahren für einige Krebserkrankungen erhältlich sein. Eine Entwicklung und klinische Zulassung einer RIT für Senolyse wird garantiert noch ein paar Jahre länger dauern (Altern wird nach wie vor von den Zulassungsbehörden derzeit nicht als therapiebedürftige Krankheit betrachtet).
Ist derzeit überhaupt irgend ein Protein, mit passendem Epitop, welches nur von seneszenten Zellen an der Oberfläche getragen wird bekannt?
Hier ein Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Biostase (DGAB).
Der Tod muss abgeschafft werden Medizin „Der Tod muss abgeschafft werden, diese verdammte Schweinerei muss aufhören.“, forderte Bazon Brock. Könnte die Kryonik dazu beitragen? Ja, sagt Dirk Nemitz von der DGAB
Ein russischer Wissenschaftler, hat sich angeblich Knochenmark entnehmen lassen, um die Stammzellen einzufrieren und diese seinem Körper später wieder zuzuführen. Er denkt damit die Alterung stark verzögern zu können.
Zitat[...]Die von ihm entwickelte Behandlung sieht den Einsatz von Knochenmarkzellen zur Beendigung des Alterungsprozesses vor. Der Wissenschaftler hat keine Zweifel am Erfolg seiner Idee. [...]
Experimentell - Aber sehr vorausschauend! Ich ziehe meinen Hut!
Die Idee, eigenes Blut für eine spätere Transfusion wegzufrieren ist naheliegend:
Zitat von Prometheus im Beitrag Junges BlutEine daran angelehnte, theoretisch vielversprechende und im Grunde verhältnismäßig einfach umzusetzende Verjüngungs-Strategie, über die ich zuvor schon einmal nachgedacht hatte: FFP als Eigenspende zeitversetzt nach einigen Jahren wieder reinfundieren! Kleiner Haken: FFP sind bei einer Temperatur von −30 bis −45 °C nur ca. 2 Jahre haltbar. Bei einer derartigen Eigenspende könnte man dann direkt vorher wieder Plasma für die nächste Infusion in einigen Jahren wegfrieren lassen.
Die Chancen stehen eigentlich gar nicht so schlecht, dass er in 10-20 Jahren einiges mehr mit den von ihm weggefrorenen Blutstammzellen anfangen kann als sie bloß zu retransfundieren...
Knochenmark ist für solche Zwecke DEUTLICH besser geeignet als Blutplasma. Eine Knochenmark-Aspiration ist allerdings auch viel invasiver als eine Blutabnahme. P.S.: Ein etwas leichterer Weg zur Gewinnung Hämatopoetischer Stammzellen wäre die Stammzellapherese (http://flexikon.doccheck.com/de/Stammzellapherese).
Zitat Sie glaubt, dass es in Zukunft eine Heilung für ihren Krebs geben wird. Deshalb hat sich eine 14 Jahre alte Britin das Recht erstritten, sich nach ihrem Tod einfrieren zu lassen.
Eisige Hoffnung: Warum ein deutscher Forscher sich einfrieren lassen will Mit Frostschutzmittel und Stickstoff will sich Klaus Sames nach dem Tod einfrieren lassen. Er glaubt fest an ein Leben nach dem Tod. Doch will er das vorher lieber erstmal an einem Schweineherz probieren.
Zitat«Man kann jeden aufheben», glaubt hingegen Sames. «Man kann das Sterben unterbrechen.» Er weiß aber auch, dass sich ein Mensch kaum ohne Schäden einfrieren lassen dürfte. Die Konservierung kompletter menschlicher Organe hält er aber prinzipiell für möglich. Deshalb will er bald ein Schweineherz auf minus 130 Grad tiefkühlen - und dann wiederbeleben. Es wurmt ihn, dass seine Wissenschaft nicht ernst genommen wird. Erst nach seiner Zeit als Mediziner outete er sich als Kryonik-Anhänger. Er träumt vom «Durchbruch zur medizinischen Seriosität».