Das arktische Ziesel ist das einzige Säugetier das schon fast mehr Kryonik betreibt, als dass es Winterschlaf hält
ZitatWährend ihres achtmonatigen Winterschlafs sinkt die Körpertemperatur der Tiere um bis zu drei Grad unter den Gefrierpunkt. Kurioserweise gefriert dabei weder ihr Blut, noch wird das Zellgewebe durch scharfkantige Wassereiskristalle zerstört.
Tiefschlaf in der Arktis Welches Tier ist Energiesparweltmeister? Am CAS-MPG Partnerinstitut in Shanghai erforschen Wissenschaftler, welche Gene Arktische Ziesel während ihres Winterschlafs aktivieren oder still legen Für die Tiere in kalten Regionen der Erde ist Energiesparen im Winter überlebenswichtig. Energiesparweltmeister ist dabei ein kleines Murmeltier-ähnliches Nagetier aus der Arktis. Für Jun Yan vom Partnerinstitut der Max-Planck-Gesellschaft und der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) in Shanghai ist der Arktische Ziesel deshalb hervorragend geeignet, die Veränderungen auf Molekülebene während des Winterschlafs der Nagetiere zu untersuchen. Er will so herausfinden, wie die Tiere ihren Stoffwechsel so dramatisch herunterfahren können. https://www.mpg.de/8194204/winterschlaf_ziesel
Das frostresistente Gehirn des Arktischen Ziesels SOBALD sich ein Tier zum Winterschlaf zurückzieht, fällt seine Körpertemperatur. Auf wie viel Grad? Den Rekord halten wohl zwölf Arktische Ziesel mit einer Körpertemperatur von bis zu minus 2,9 Grad! Wieso erfriert das Gehirn dieser Erdhörnchen bei solchen Temperaturen nicht? https://www.jw.org/de/bibliothek/zeitsch...ischen-ziesels/
23 Jahre im Eis: Aufgetauter Hoden bildet wieder Sperma Vorpubertären Buben, die wegen einer Chemotherapie drohen unfruchtbar zu werden, könnte zuvor gesundes Hodengewebe entnommen und eingefroren werden. https://www.heute.at/s/23-jahre-im-eis-a...perma-100208986
Zitat von La_Croix im Beitrag #10223 Jahre im Eis: Aufgetauter Hoden bildet wieder Sperma Vorpubertären Buben, die wegen einer Chemotherapie drohen unfruchtbar zu werden, könnte zuvor gesundes Hodengewebe entnommen und eingefroren werden. https://www.heute.at/s/23-jahre-im-eis-a...perma-100208986
Einzelne Zellen zu kryokonservieren und lebend wieder aufzutauen ist nicht das Problem. Die Aussage der Studie ist eine ganz andere:
ZitatDiese Ergebnisse deuten stark darauf hin, dass eine verlängerte Kryokonservierung den Erfolg der Transplantation zur Erzeugung von Spermatogenese beeinträchtigen kann. die durch Analyse der Zellen unmittelbar nach dem Auftauen nicht festgestellt werden können. Unsere Analyse deckte anhaltende Wirkungen des Langzeiteinfrierens auf, die in anderen Kryokonservierungsstudien, denen eine funktionelle Regeneration des Gewebes fehlte, nicht gefunden wurden, und dieses Phänomen muss für jede zukünftige therapeutische Anwendung berücksichtigt werden.
Also: Die Zellen können zwar auch nach >20 Jahren lebend wieder aufgetaut werden, aber es ist schwieriger, sie vom Stammzell-Zustand in die Differenzierung zu bringen! Obwohl: Die Expressionsprofile der Langzeit- eingefrorenen Zellen unterschieden sich NICHT von frisch eingefrorenen Spermatogonien. Es ist also völlig unklar, wie diese Differenzierungsblockade zu Stande kommt.
ZitatEin Berliner Unternehmen will es möglich machen – das ewige Leben. Im Podcast “heute wichtig” spricht der Gründer des Start Ups, Dr. Emil Kendziorra, über den Gedanken dahinter: "Es geht grundsätzlich um die Idee - was wir aktuell medizinisch können, wird in Zukunft viel weiter sein. In 20, 30 oder 100 Jahren werden wir Krankheiten heilen können, die heute unwiderruflich zum Tod führen."
Stimme dir zu. Das Geschäftsmodell der Firma besteht im Grunde aus einer Risikolebensversicherung oder einer Kapitallebebensversicherung.
Ich finde es ehrlich gesagt attraktiver, jung und am Leben zu bleiben. Andererseits sollte man Kryonik nicht "für tot erklären". Ich kann mir durchaus Konstellationen vorstellen in denen eine Reanimation Erfolg haben könnte- insbesondere wenn die Kühlung vor der Nekroptose der Zellen des Gewebes eingeleitet werden kann. In Deutschland & Österreich gibt es rechtliche Rahmenbedinungen, die einer zeitnahen Durchführung von Kryonik entgegenstehen (Stichwort "sichere Todeszeichen").
Mit Fantasie und Spekulation könnte ich mir irgendwie vorstellen, dass man die Anordnung der Nervenzellen auslesen will... Wobei mir das etwas zuviel Spekulation auf einmal ist.
Zitat von Prometheus im Beitrag #83Um überhaupt Erfolgsaussichten zu haben, müsste bereits im Sterbeprozess rasch die SYSTEMISCHE NEKROPTOSE geblockt werden.Andernfalls kommt man über das Stadium einer Mumie nie wieder hinaus. Siehe Video aus #7
ZitatJede Zelle hat Selbstzerstörungsmechanismen, die durch so ein "systemisches Event" aktiviert werden. Durch diese Gen-Aktivierungen das Zeitfenster für Kryonik-Maßnahmen so kurz.
Zeigt das folgende nicht, dass die Reanimation eines optimal vitrifizierten und konservierten Menschen vielleicht doch realistischer ist, als man meinen würde?
Tote Organe und Gewebe „wiedererweckt“ Neue Methode stoppt Abbauprozesse und regeneriert Organfunktionen bei toten Schweinen Dem Tod entrissen: US-Mediziner haben die Organe und Gewebe eines toten Schweins reanimiert und die für den Tod typischen Abbauprozesse gestoppt. Selbst nach einer Stunde unbehandelten Totseins ließen sich dadurch Durchblutung, Kontraktion der Herzmuskelzellen und viele Zellprozesse ohne die sonst typischen Schäden wiederherstellen, wie das Team in „Nature“ berichtet. Möglich wurde dies, weil eine Herz-Lungen-Maschine eine spezielle Flüssigkeit durch den Körper pumpte, die dem todestypischen Abbau entgegenwirkte.
ZitatBisher gilt der Tod als unwiderruflich: Schon wenige Minuten nach dem Herzstillstand beginnt im Gehirn und Körper eine scheinbar unumkehrbare Kaskade der Abbauprozesse. Durch den Mangel an Sauerstoff und Nährstoffen kommt es dabei zu Veränderungen der Zellprozesse und Genaktivität, die zu fortschreitenden Schäden und dem Zelltod führen. Dieser Abbau setzt zwar je nach Zelltyp, Gewebe und Organ unterschiedlich schnell ein, lässt sich aber bisher kaum rückgängig machen – so jedenfalls dachte man lange.
Doch im Jahr 2019 widerlegten Wissenschaftler der Yale University unter Leitung von Nenad Sestan diese Annahme: Es war ihnen gelungen, die Gehirne toter Schweine zumindest in Teilen zu reanimieren. Obwohl die Behandlung mit dem speziellen Perfusionssystem erst vier Stunden nach dem Tod der Tiere begann, stoppte sie den Zelltod und stellte sogar in Teilen die Zellaktivität wieder her.
Spezielle Perfusionsflüssigkeit statt Blut Jetzt ist den Forschenden der nächste Schritt gelungen: Sie haben ihr System auf den gesamten Körper ausgeweitet – und Zellen und Organe eines kompletten toten Schweins regeneriert. „Wenn wir bestimmte Zellfunktionen im toten Gehirn wiederherstellen können – einem Organ, das besonders anfällig für Sauerstoffmangel ist, dann sollte Ähnliches auch bei anderen lebenswichtigen Organen möglich sein“, sagt Teamleiter Sestan.
Basis des OrganEx getauften Systems ist eine Art Herz-Lungen-Maschine. Diese pumpt aber nicht das eigene, extern mit Sauerstoff angereicherte Blut in den Körper, sondern eine 1:1-Mischung aus Eigenblut und einer speziellen Perfusionsflüssigkeit. Diese enthält synthetisches Hämoglobin, das den Sauerstofftransport übernimmt, sowie Wirkstoffe, die Entzündungen und Zellschäden hemmen, Blutgerinnseln vorbeugen und das zelluläre Selbstmordprogramm stoppen sollen.
Organschäden und Gefäßkollaps trotz ECMO Für das Experiment wurden Schweine zunächst betäubt und dann durch einen elektrischen Herzschock getötet. Die Kadaver ließen die Forschenden dann eine Stunde bei Zimmertemperatur unbehandelt liegen. Erst dann wurde ein Teil der Tiere an eine normale Herz-Lungen-Maschine (ECMO) angeschlossen, ein anderer Teil an das OrganEx-System. Diese künstliche Durchblutung wurde dann sechs Stunden aufrechterhalten, während die Wissenschaftler die Veränderungen in Organen, Blutgefäßen und Zellen untersuchten.
Es zeigte sich: Eine Stunde nach dem Tod hatten in vielen Zellen und Geweben schon Abbauprozesse eingesetzt, die durch die normale ECMO nicht mehr behoben werden konnten: Membranen und Blutgefäße wurden durchlässig oder kollabierten, dadurch konnte die Herz-Lungen-Maschine mehrere Organe des Schweins nicht mehr mit Blut versorgen. Selbst die großen Arterien von Nieren, Leber und Gehirn waren kaum mehr durchlässig, wie das Team berichtet. Die Zellen vieler Gewebe hatten zudem ihre Form und Genaktivität verändert und produzierten vermehrt Signalstoffe, die den zellulären Selbstmord einleiten.
OrganEx stellt Kreislauf und Herzschlag wieder her Anders bei OrganEx: Obwohl die Schweine schon seit einer Stunde tot waren, stellte das System den Kreislauf wieder her. Messungen ergaben, dass der gesamte Körper des toten Schweins durch die Perfusion mit ausreichend Sauerstoff versorgt wurde. Selbst feine Äderchen in der Niere waren durchlässig und ermöglichten die Versorgung des Organs mit Sauerstoff und Nährstoffen. Die Forschenden führen dies unter anderem darauf zurück, dass das künstliche Hämoglobin besser durch verengte Adern fließen kann als die weit größeren Roten Blutkörperchen.
Während die klassische ECMO weder Leichenstarre noch Leichenflecken verhindern konnte, blieben diese typischen Todesanzeichen bei dem OrganEx-System aus. In Teilen konnte das System sogar bereits eingetretene Todesfolgen wieder rückgängig machen: Im Herzmuskel begannen Zellen wieder zu kontrahieren und es trat wieder eine Art Herzschlag auf. Auch im Gehirn ließ sich bei einigen Zellen eine elektrische Aktivität nachweisen.
Regenerierte Zell- und Gewebefunktionen Auch in den Geweben und Zellen stoppte das System die todestypischen Abbaukaskaden: „Damit verknüpft war eine Stabilisierung des Gewebestoffwechsels und eine Korrektur des physiologischen Ungleichgewichts, das durch einen länger anhaltenden Stopp der Durchblutung eintritt“, berichten Sestan und sein Team. Der Zustand der Zellen und Gewebe war auch unter dem Mikroskop kaum von dem bei einem gerade erst getöteten Schwein zu unterscheiden.
Genanalysen ergaben zudem, dass das OrganEx-System den zellulären Abbau selbst auf der Ebene der Genaktivität rückgängig machte. „Die Vergleiche enthüllten eine signifikante Aktivierung von Gensätzen für die DNA-Reparatur, den ATP-Stoffwechsel und den Aufbau des Zytoskeletts“, berichten Sestan und sein Team. Auch die Gene und Signalstoffe, die den Zelltod anstoßen, wurden von den in der Perfusorflüssigkeit enthaltenen Wirkstoffen unterdrückt.
Wann sind Körper wirklich tot? US-Forscher reaktivieren tote Organe Wann sind wir wirklich tot? Wann stirbt unser Hirn – und wann unser Körper? Diese Fragen lassen sich gar nicht mal so einfach beantworten und rücken im Zuge von Fällen wie dem des zunächst hirntoten und nun verstorbenen Archie Battersbee (†12) erneut in den Vordergrund. Forscher der Universität Yale haben nun versucht, den Blutkreislauf und andere Zellfunktionen bei Schweinen eine Stunde nach dem Tod der Tiere wiederherzustellen – mit Erfolg! Was das Experiment für uns Menschen bedeutet und ob bereits tote Menschen so vielleicht sogar wieder reanimiert werden könnten, erklärt Allgemeinmediziner und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht im Video. https://www.rtl.de/cms/wann-sind-koerper...er-5000782.html
Totes Schwein zum Teil „wiederbelebt“ Ein Schwein ist bereits eine Stunde tot gewesen, mit einer neuen Technik konnten US-Fachleute es aber zum Teil wiederbeleben und wichtige Körperfunktionen wiederherstellen. Damit könnten in Zukunft Spenderorgane besser konserviert und ihre Qualität gesteigert werden. https://science.orf.at/stories/3214448/
Und es geht wohl auch eine ganze Nummer größer, wie in diesem aktuellen Preprint gezeigt:
A two-compartment system for subfreezing temperatures preservation of large volumes of organic matter in an isochoric system https://doi.org/10.1101/2022.08.31.506083
1992 eingefroren, 2022 geboren: 30 Jahre alte Zwillinge kamen nun zur Welt Unglaublich aber wahr: Die Zwillinge Lydia Ann und Timothy waren bei ihrer Geburt praktisch schon fast so alt wie ihr Adoptivvater. Möglich gemacht hat das eine Embryoadoption. https://www.kleinezeitung.at/lebensart/f...n_30-Jahre-alte
Embryos 30 Jahre einfrieren: «gruselig» oder wegweisend? In den USA kamen vor einem Monat die Zwillinge Timothy und Lydia zur Welt. Das Besondere: die beiden wurden vor 30 Jahren gezeugt und als Embryonen eingefroren. Noch nie kamen Babys auf die Welt, die so lange eingefroren waren. https://www.srf.ch/audio/news-plus/embry...end?id=12292891
Zitat von La_Croix im Beitrag #1121992 eingefroren, 2022 geboren: 30 Jahre alte Zwillinge kamen nun zur Welt Unglaublich aber wahr: Die Zwillinge Lydia Ann und Timothy waren bei ihrer Geburt praktisch schon fast so alt wie ihr Adoptivvater. Möglich gemacht hat das eine Embryoadoption.
Zitat von La_Croix im Beitrag #112 Embryos 30 Jahre einfrieren: «gruselig» oder wegweisend? In den USA kamen vor einem Monat die Zwillinge Timothy und Lydia zur Welt. Das Besondere: die beiden wurden vor 30 Jahren gezeugt und als Embryonen eingefroren. Noch nie kamen Babys auf die Welt, die so lange eingefroren waren. https://www.srf.ch/audio/news-plus/embry...end?id=12292891
Es ist ethisch bedenklich und sollte nach meinem Empfinden nicht wegweisend sein. Man wird sehen, wie sich die Kinder entwickeln und ob sie fähig sein werden, ein normales Leben zu führen.
Es gibt hinweise darauf, dass es in Europa einst Menschen gab, die Winterschlaf hielten und nun auch immer mehr Hinweise, dass auch der moderne Mensch dafür "Signalwege" hätte. RE:News aus der Forschung 2020 (8)
Das ist zwar noch längst keine Kryostase, aber könnte zumindest als Vorbereitung bzw. Zwischenschritt dazu dienen.
Langzeitmissionen im Weltraum Winterschlaf könnte Astronauten vor kosmischer Strahlung schützen Ein künstlicher Winterschlaf könnte Astronauten bei Langzeitmissionen im Weltraum vor kosmischer Strahlung schützen. Ratten haben in diesem Zustand eine normalerweise tödliche Strahlendosis mit geringen Gewebeschäden überlebt.
Zitat -Galaktische kosmische Strahlung (GCR) ist bei Langzeitmissionen im Weltraum das größte Gesundheitsrisiko für Astronauten -Ein künstlicher Winterschlaf, bei dem zahlreiche Körperfunktionen reduziert ablaufen, könnte die Astronauten vor der Strahlung im Weltraum schützen -Ratten haben in diesem Zustand eine normalerweise tödliche Strahlendosis mit geringen Gewebeschäden überlebt
ZitatSauerstoffkonzentration und Stoffwechsel reduziert Eine Analyse der Gewebezellen zeigt, dass die Sauerstoffkonzentration in den Geweben (Hypoxie) und der Stoffwechsel bei niedriger Temperatur (Hypothermie) im künstlichen Winterschlaf stark reduziert waren. Die Forscher gehen deshalb davon aus, dass es sich dabei um wichtige Einflussfaktoren bei der Unterbindung von Zellschäden handelt. Immunhistologischen Analysen lieferten zudem Hinweise darauf, dass der künstliche Winterschlaf das Gewebe vor energetischer Ionenstrahlung schützt und dass das veränderte Stoffwechsel die DNA-Reparatur beeinflusst.
Wie die Forscher erklären, können Menschen aktuell noch nicht sicher in einen künstlichen Winterschlaf versetzt werden. Kürzlich wurden jedoch neuronale Bahnen entschlüsselt, die den Torpor kontrollieren. Es ist demnach nicht unwahrscheinlich, dass auch Menschen in Zukunft in diesen Zustand versetzt werden können.
Hibernation Halten Menschen künftig Winterschlaf? Für Medizin und Raumfahrt wäre es revolutionär, könnte es der Mensch den Tieren gleichtun. Ganz so einfach ist es jedoch nicht
ZitatVor knapp 100 Jahren war in der Gegend von Pskow im Nordwesten Russlands etwas Erstaunliches zu beobachten. Lebensmittel waren knapp, der Hunger allgegenwärtig. Um Vorräte zu sparen, versammelten sich manche Bauernfamilien schon beim ersten Schneefall am Feuer. Nicht, um miteinander zu reden, sondern um zu schlafen. Nur einmal am Tag spülten sie ein Stück Brot, das sie zuvor in rauen Mengen gebacken hatten, mit einem Schluck Wasser hinunter. Danach schliefen sie weiter. Bis zum Frühling lebten sie so, sechs Monate lang. "Lotska" nannten sie ihre Praxis, die dem Winterschlaf sehr ähnlich ist. Berichte dieser Art sind selten. Doch sie werfen eine Frage auf, mit der sich Forschende schon lange beschäftigen: Kann der Mensch Winterschlaf halten – genauso wie andere Tiere? Und wenn ja, wie ließe sich dieser nutzen?
ZitatSpannend für die Medizin Menschen in einen Winterschlaf zu versetzen ist nicht so einfach. Bisher ist es schwierig, den Torpor von Tieren einfach nachzubilden. Forschende wissen noch nicht, wie sie es schaffen, ihren Stoffwechsel derart herunterzuschrauben – ohne langfristige Schäden davonzutragen. Möglich ist, dass der Torpor durch Signale aus dem Nervensystem oder durch Hormone ausgelöst wird. Auch Veränderungen auf Zellebene sind denkbar. Ließe sich das Rätsel lösen und der Mensch zumindest künstlich in einen Torpor-ähnlichen Zustand versetzen, wäre das für viele Disziplinen revolutionär.
Viel verspricht man sich davon etwa auf dem Gebiet der Medizin. Schon heute kontrollieren Ärzte in der klinischen Praxis die Körpertemperatur und den Stoffwechsel von Patienten. Bei Herzoperationen schützen sie dadurch Gewebe vor Schäden. Unterkühlung führt dazu, dass Zellen weniger Sauerstoff benötigen. Künstlich eingeleitete Prozesse wie dieser ähneln schon heute dem spontanen Kälteschlaf bei Tieren.
Könnten Menschen in den Energiesparmodus versetzt werden, etwa nach Unfällen oder Schlaganfällen, würde das Ärzten mehr Zeit verschaffen, um kritische Schäden zu verhindern. Für Transplantationen wäre so ein Verfahren bahnbrechend. Organe ließen sich in einem Winterschlaf- oder Torpor-Zustand monatelang konservieren – bisher müssen Chirurgen sie innerhalb weniger Tage verpflanzen. Auch das US-Militär will den Winterschlaf zu nutzen, um verletzte Soldaten in stabilem Zustand aus Kriegsgebieten ins Spital zu transportieren.
Zitat von La_Croix im Beitrag #115Es gibt hinweise darauf, dass es in Europa einst Menschen gab, die Winterschlaf hielten und nun auch immer mehr Hinweise, dass auch der moderne Mensch dafür "Signalwege" hätte. RE:News aus der Forschung 2020 (8)
@La_Croix Danke für diese Information. Das ist bisher vollständig an mir vorübergegangen. Allerdings scheinen mir das insgesamt eher Indizienbeweise.
Zitat von La_CroixWie die Forscher erklären, können Menschen aktuell noch nicht sicher in einen künstlichen Winterschlaf versetzt werden. Kürzlich wurden jedoch neuronale Bahnen entschlüsselt, die den Torpor kontrollieren. Es ist demnach nicht unwahrscheinlich, dass auch Menschen in Zukunft in diesen Zustand versetzt werden können. https://www.forschung-und-wissen.de/nach...uetzen-13376891
Wenn das so ist, dann haben wir den harten Beweis. Es könnte sich aber auch um ein evolutionäres Überbleibsel handeln, welches nichts mit den Urmenschen zu tun hat.
Mir scheint aber eine Lösung angemessener, die die DNA-Schäden repariert oder ganz verhindert. Repariert wäre natürlich auch für uns hier auf der Erde ein ideales Ergebnis.