Ich wollte mal eine Diskussion starten zur Nachhaltigkeit von NEM`s und Ernährung.
Sicher hat der einen oder andere vom Erdüberlastungstag gehört, der 2016 bereits am 8.8 war.
Ich wollte dazu mal einen Thread in diesem Forum aufmachen, in dem auf Umweltschutz eingegangen werden kann. Mit seinem Konsumverhalten, kann ja jeder zumindest einen kleinen Beitrag leisten, die Welt für uns alle in einem lebenswerten Zustand zu halten.
Ein wichtiger Aspekt, ist dass man gerade bei tierischen Produkten möglichst oft bio-Qualität kauft Tiere aus biologischer Landwirtschaft, werden nicht mit Antibiotika vollgestopft, so hilft man nicht nur Antibiotika Resistenzen zu vermeiden, die für jeden einzelnen Menschen mal gefährlich werden könnten, sondern schont z.B. bei Produkten von Rindern das Klima, weil weniger Methan entsteht. Die Antibiotika töten in der Darmflora der Rinder viele Bakterien, während die methanogenen Archaen alle überleben.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass Menschen die gesundheitsbewusst leben wohl fast alle auf ihre Omega-3 Zufuhr achten. Nun kann man seinen ALA Bedarf decken, wenn man einige pflanzliche Lebensmittel verstärkt in seine Ernährung einbaut (Portulak, Leinsamenöl oder Walnüsse seien erwähnt), aber EPA und DHA muss nach allgemeinen Konsens ebenfalls zugeführt werden, weil ALA in zu geringen Mengen umgewandelt wird. Heißt für die meisten Meeresfrüchte und Fisch. Aber die Meere sind massiv überfischt. http://www.faz.net/aktuell/wissen/erde-k...t-14336173.html
Timar hat zu diesem Problem mal im alten Forum einen sehr schönen Beitrag geschrieben!
ZitatWeil ich mir schon seit längerem Gedanken über diese Frage mache und sie gerade in einem anderen Thema aufkam, möchte ich hier ein paar Überlegungen zu den ethischen Aspekten von Fischkonsum teilen und zu einer Diskussion über diese wichtige Frage einladen.
Zunächst also meine Überlegungen:
Der gesundheitsbewusste Fischesser bzw. Fischölkonsument steht vor dem grundsätzlichen ethischen Dilemma, dass er einer priveligierten Minderheit angehört. Die Mehrheit der Weltbevölkerung isst keinen oder kaum Fisch - entweder (was auf die meisten Entwicklungsländer zutriff), weil er nicht verfügbar bzw. zu teuer ist, oder aber (in den wohlhabenden Ländern) weil es nicht der Gewohnheit oder der persönlichen Vorliebe entspricht. Würde diese Mehrheit nun auf einmal einen aus gesundheitlicher Sicht optimalen Konsum von Fisch bzw. Fischöl anstreben, wären die Weltmeere im Handumdrehen leergefischt. Ein strikter Kantianer, der sich in seinem Handeln nach dem kategorischen Imperativ orientiert, dürfte also nur sehr wenig Fisch essen, viel weniger als die aus gesundheitlicher (und kulinarischer :) ) Sicht erstrebenswerte Menge.
Aber auch wer kein strenger Kantianer ist und seinen moralischen Maximen ein gewisses Maß an gesellschaftlicher Differenz zugrunde legt, muss sich angesichts der dramatischen Überfischung der Weltmeere damit auseinandersetzen, dass bereits die bestehenden Verhältnisse die Grenzen der Nachhaltigkeit weit überschritten haben. Zudem verschieben sich die Verhältnisse unweigerlich dahingehend, dass mit steigendem globalen Wohlstand die Nachfrage nach Fisch immer weiter ansteigt und das Problem der Überfischung sich daher noch weiter zuspitzen wird.
Wie also ist ein aus gesundheitlicher Sicht optimaler Kunsum von Fisch (im Wesentlichen also EPA und DHA) mit dem ethischen Anspruch auf einen nachhaltigen Lebenstil in Einklang zu bringen?
Zunächst einmal wäre da die Frage ob Fisch oder Fischöl. Auf der einen Seite ist die Nachhaltigkeit von Fischöl natürlich von der Nachhaltigkeit der zur Produktion dienenden Fischbestände abhängig, um die es meist nicht gut bestellt ist. Auf der anderen Seite werden zur Produktion von Fischöl eben jene Teile des Fangs oder aber jene Reste aus Verarbeitung verwendet, die ohnehin nicht in den Handel gelangen würden. So gelangt etwa der meiste Lachs fertig filetiert in den Handel, und die fettreiche Haut wird zur Produktion von Fischöl verwendet. In dieser Hinsicht ist also die Antwort auf Frage ob Fisch oder Fischöl kein Entweder-oder, sondern ein Sowohl-als-auch: indem man sowohl Fisch als auch Fischöl konsumiert, trägt man zu einer möglichst vollständigen Verwertung des gefangenen bzw. gezüchteten Fisches bei. Natürlich wird das Fischöl wiederum zur Fütterung von Zuchtfisch verwendet, allerdings dürfte es deutlich effizienter sein, das Fischöl direkt zu konsumieren als es erneut durch die Nahrungskette zu schleusen.
Eine gesundheitlich optimale und dabei möglichst nachhaltige Strategie könnte also wie folgt aussehen:
- eine moderate Dosis Fischöl zur Grundversorgung mit EPA und DHA.
- den meisten fettreichen Fisch aus Wildfang von weitgehend ungefährdeten Arten: Sardine, Sardelle und Hering. Diese Fische enthalten in etwa ebensoviel EPA und DHA wie Lachs. Auch Forelle aus heimischer Zucht enthält als einziger mir bekannter Süßwasserfisch bedeutende Mengen an EPA und DHA.
- dazu gelegentlich Lachs aus MSC-zertifiziertem Wildfang im Wechsel mit solchem aus ökologischer Aquakultur.
- selten oder überhaupt kein Thunfisch. Die meisten Thunfischarten enthalten nur sehr wenig EPA und DHA, sind aber mit Schwermetallen belastet. Ausserdem sind die meisten Bestände überfischt. Wenn überhaupt Thunfisch, dann nur solchen aus MSC-zertifiziertem Fang.
- niemals Schwertfisch, Hai oder andere langlebige Raubfische, deren Bestände bedroht und die sehr stark mit Schwermetallen belastet sind.
- fettarmen Fisch nur gelegentlich von gering gefährdeten Arten (z.B. Seelachs und Scholle) aus MSC-zertifiziertem Fang oder aber aus heimischer Aquakultur.
- kein Fisch aus tropischen Ländern, da für die dortige Zucht oft hemmungsloser Raubbau am Ökosystem betrieben wird (man denke nur an die ökologische und soziale Katastrophe die die Barschzucht im Victoriasee angerichtet hat).
Wer ohnehin keinen Fisch mag oder aber bereit ist auf ihn zu verzichten, kann sich das ganze ethische Dilemma ersparen in dem auf Algenöl ausweicht. Inzwischen gibt es auch EPA und Mischungen aus EPA und DHA die komplett aus Algen gewonnen werden. Diese Produkte sind aber zum jetzigen Zeitpunkt noch recht teuer. Eine steigende Nachfrage nach veganem und nachhaltigem EPA und DHA könnte den Preis aber bald sinken lassen.
Soweit meine ganz allgemeinen Überlegungen. Sicher wäre es interessant sich einmal genauer mit Zahlen und Statistiken zum Fischfang oder mit den Produktionsprozessen von Fischöl zu beschäftigen.
Also, Fischöl zu konsumieren, ist schonender als nur Fisch zu essen, um auf die erforderliche Omgéga-3 Menge zu kommen. Algenöl sollte man ebenfalls mal in betracht ziehen. Und auch unsere heimischen Süßwasserfische, haben gute EPA und DHA Werte. Nicht nur Forelle die übrigens auch eine gute Vitamin-D Quelle ist. Weiters haben Süßwasserfische auch den Vorteil frei von Mikroplastik zu sein und enthalten weniger Quecksilber, dass sich leider immer stärker in den Meeren anreichert.
Ein weiteres Lebensmittel, dass viele gesundheitsbewusste Menschen konsumieren, aber gleichzeitig der Umwelt schade ist Palmöl. Palmöl wird vor allem zum backen genutzt, weil es fast nur aus gesättigten Fettsäuren besteht, die sich beim backen und braten nicht in Transfette umwandeln.
Was viele nicht wissen So fatal ist Palmöl Denn für den Anbau wird der Lebensraum von Tier und Mensch zerstörtt
Wer die Aufschrift "pflanzliche Fette und Öle enthalten" liest, assoziiert damit vielleicht Eigenschaften wie "gesund" oder "vegetarisch". Doch diese scheinbare Harmlosigkeit täuscht. Denn in Wahrheit handelt es sich dabei um Palmöl. Und das ist mitverantwortlich für die Rodung des Regenwaldes und somit für die Lebensraumvernichtung von Tieren, Pflanzen und Ureinwohnern. Mahlzeit.
Manchmal Palmöl durch Ghee zu ersetzen, ist also sicher nicht verkehrt, um die Umwelt zu schonen.
Ein Nahrungsergänzungsmittel, von dem ich bereits hörte, dass seine Gewinnung der Umwelt schadet ist Corycep Es wird derzeit so gut wie nur Wild gesammelt, wobei dies immer stärker passiert, weil sein Preis sich zwischen 1998 und 2009 verzehnfacht hat! https://en.wikipedia.org/wiki/Cordyceps#Value
Hier ein Bild, von Cordyceps Sammlern bei der Arbeit:
ZitatBecause of its high value, inter-village conflicts over access to its grassland habitats has become a headache for the local governing bodies and in several cases people were killed. In November 2011, a court in Nepal convicted 19 villagers over the murder of a group of farmers during a fight over the prized aphrodisiac fungus. Seven farmers were killed in the remote northern district of Manang in June 2009 after going to forage for Yarchagumba.[28]
Its value gave it a role in the Nepalese Civil War, as the Nepalese Maoists and government forces fought for control of the lucrative export trade during the June–July harvest season.[29] Collecting yarchagumba in Nepal had only been legalised in 2001, and now demand is highest in countries such as China, Thailand, Vietnam, Korea and Japan. By 2002, the herb was valued at R 105,000 ($1,435) per kilogram, allowing the government to charge a royalty of R 20,000 ($280) per kilogram.
The search for Ophiocordyceps sinensis is often perceived to pose a threat to the environment of the Tibetan Plateau where it grows. While it has been collected for centuries and is still common in such areas, current collection rates are much higher than in historical times.
Danke, ein langes Leben ist nur in einer intakten Umwelt möglich und lebenswert!
Mit meinen bescheidenen Mitteln (bei Konsum-Hinterfragung, Vermeidung und Entsorgung) war ich schon immer darauf bedacht, möglichst ökologisch vertretbare Footprints zu hinterlassen. (Ganz ohne Heldentum - Hab dafür genug andere Sch... gebaut.) Ein Auto habe ich mir aus 2 Gründen nicht geleistet: War ein ganz mieser Fahrer, habe nicht unbedingt eins gebraucht. Wurde noch ausgelacht, als wir in Österreich das AKW verhindert haben. Habe Müll getrennt und wurde gefragt, was ich da tue. :)
Leider können wir die Produktion, die Wege, die Absichten und die Auswirkungen, die hinter vielen alltäglichen Dingen stehen, noch nicht oder nicht immer vollständig nachvollziehen oder ihnen entkommen. (Das soll jetzt keine Paranoia auslösen oder etwaigen Verschwörungstheorien den Weg ebnen.)
Damit ist es leider nicht abgetan, wir haben viel zu reparieren ... Ich wünsche uns diesbezüglich mehr Transparenz, Bewusstsein, gute Technologien und viel Glück!
Ich empfinde mich auf der Erde nur als Mitfahrer. Egal was ich mache, es wird die Welt nicht ändern. Verzichte ich auf Konsum, wird es trotzdem produziert, und dann halt weggeschmissen. Eine globale Katastrophe wäre eine erfolgreiche echte Lebensverlängerung, da wäre das Boot noch schneller am absaufen. Letztlich stellt sich immer ein Gleichgewicht ein...
ZitatEgal was ich mache, es wird die Welt nicht ändern.
Du kannst ja auch andere zu einer Änderung bewegen.
ZitatVerzichte ich auf Konsum, wird es trotzdem produziert, und dann halt weggeschmissen.
Wenn die Nachfrage nach einem Produkt sinkt, wird logischerweise die Produktion verringert.
ZitatEine globale Katastrophe wäre eine erfolgreiche echte Lebensverlängerung, da wäre das Boot noch schneller am absaufen.
Nein, das würde nicht sofort jedem zur Verfügung stehen (bzw. nicht jeder wäre fähig es durchzuziehen) und die, denen es zur Verfügung steht, würden dann automatisch weniger Kinder bekommen. In den reichen Ländern fehlt ohnehin bereits Nachwuchs.
ZitatVerzichte ich auf Konsum, wird es trotzdem produziert, und dann halt weggeschmissen.
Wenn die Nachfrage nach einem Produkt sinkt, wird logischerweise die Produktion verringert.
Hallo,
das ist aber gerade bei Lebensmitteln nicht der Fall, lieber vernichtet man ganze Ernten oder riesige Butter-und Milchmengen, um die Preise weiter hoch zu halten. Grundsätzlich ist ein schnelles Reagieren oder Umschwenken in der Landwirtschaft auf Nachfragesinken auch gar nicht möglich, allein zeitlich nicht. Die riesigen Gewächshallen sind voll, das Nutzvieh ist nun mal da und die Äcker können auch nicht mal eben abgeerntet und schnell umgepflanzt oder neu kultiviert werden usw. Das braucht alles enorm viel Zeit, von den Kosten mal ganz abgesehen. Da ist für viele das Vernichten dann leider "rentabler".
Der Philosphien sind viele und ungezählte individuelle "Human-Wirklichkeiten" in was weiß ich, wie vielen kollektiven.
Es ist hoffnungslos sinnlos, was wir machen - warum also irgendwas tun!? Selbst Sartre ließ nicht zu, dass aus seinem Existenzialismus ein Fatalismus wurde.
Also, trotzdem oder weil "es" uns gibt: ... ;)
Schon mal überlegt, was Wirkung mit Wirklichkeit zu tun haben könnte ...
Zitatdas ist aber gerade bei Lebensmitteln nicht der Fall, lieber vernichtet man ganze Ernten oder riesige Butter-und Milchmengen, um die Preise weiter hoch zu halten. Grundsätzlich ist ein schnelles Reagieren oder Umschwenken in der Landwirtschaft auf Nachfragesinken auch gar nicht möglich, allein zeitlich nicht. Die riesigen Gewächshallen sind voll, das Nutzvieh ist nun mal da und die Äcker können auch nicht mal eben abgeerntet und schnell umgepflanzt oder neu kultiviert werden usw. Das braucht alles enorm viel Zeit, von den Kosten mal ganz abgesehen. Da ist für viele das Vernichten dann leider "rentabler".
Wer redet den hier von Butter oder Milch? Wer redet von schnellem umschwenken in der Landwirtschaft?
Es geht darum, dass der fang von gefährdeten Fischbeständen gesenkt wird. Das könnte man durchaus in ein paar Jahren umsetzen.
Es geht nicht darum Ackerflächen anders zu nutzen, es geht z.B. darum, dass nicht noch mehr Regenwlad für Ölpalmen gerodet wird.
Und wenn z.B. der Preis für Cordyceps fällt dann weniger Bauern nach diesem graben, das ginge durchaus sehr schnell...
Die Frage ist, wie man für den ökologischen Fußabdruck am meisten erreichen kann. Fährst du regelmäßig mit dem Auto? Fliegst du in den Urlaub? Verzichtest du mal für ein Jahr auf diesen Konsum, kannst du im Gegenzug bestimmt 100 Jahre ökologisch unkorrekte NEM konsumieren. Wohnraum/Heizen und Abfallvermeidung sind mindestens genauso wichtig wie die Ernährung
Ich hab nie behauptet, dass ich das optimal (?) hinkriege, ich achte nur darauf. Ich fliege nicht, kaufe oft bio und fairtrade, Auto(s.oben) hatte ich nie, nur notfalls Taxi oder mitfahren, sonst Öffis, früher viel zu Fuß oder Fahhrad.
usw. bei Putzen, Körperpflege ...
Wie im ganzen Leben: So gut es geht, mit ein Augenmerk ... und nicht perfekt.
Zitatdas ist aber gerade bei Lebensmitteln nicht der Fall, lieber vernichtet man ganze Ernten oder riesige Butter-und Milchmengen, um die Preise weiter hoch zu halten. Grundsätzlich ist ein schnelles Reagieren oder Umschwenken in der Landwirtschaft auf Nachfragesinken auch gar nicht möglich, allein zeitlich nicht. Die riesigen Gewächshallen sind voll, das Nutzvieh ist nun mal da und die Äcker können auch nicht mal eben abgeerntet und schnell umgepflanzt oder neu kultiviert werden usw. Das braucht alles enorm viel Zeit, von den Kosten mal ganz abgesehen. Da ist für viele das Vernichten dann leider "rentabler".
Wer redet den hier von Butter oder Milch? Wer redet von schnellem umschwenken in der Landwirtschaft?
Es geht darum, dass der fang von gefährdeten Fischbeständen gesenkt wird. Das könnte man durchaus in ein paar Jahren umsetzen.
Es geht nicht darum Ackerflächen anders zu nutzen, es geht z.B. darum, dass nicht noch mehr Regenwlad für Ölpalmen gerodet wird.
Und wenn z.B. der Preis für Cordyceps fällt dann weniger Bauern nach diesem graben, das ginge durchaus sehr schnell...
Hallo,
Du hast doch ganz allgemein als Antwort auf die Aussage, daß zum Thema ERnährung produziert und lieber weggeschmissen wird behauptet:
Wenn die Nachfrage nach einem Produkt sinkt, wird logischerweise die Produktion verringert.
Und das ist allgemein bei Lebensmitteln nicht so. Und darum ging es ja beim Thema Ernährung und Umwelt.
Natürlich kann man jetzt noch auf spezielle Produkte zielen und bei dem einen oder anderen könnte man sicher schneller umlenken als bei anderen, aber das ist doch von der Wirtschaft gar nicht erwünscht. Und das ist das, was sicher auch jayjay meinte. Die Weltmeere bräuchten vielleicht "nur" ein paar Jahre zu einer angemessenen Erholung, werden trotzdem munter weiter leergefischt, trotz sicher großer Überproduktion. Auch hier wird dann lieber tot ins Meer gekippt oder anderweitig "verwertet", was nicht verkauft wird.
Ansonsten ist es doch sehr naiv zu glauben, der Bauer, am untersten Ende der Verwertungskette, hätte irgendeinen Einfluß auf Preise etc. Die Preise bestimmen immer noch die Konzerne. Die zahlen dem Bauern immer so wenig wie möglich und regulieren dann den Profit über ihre eigenen Handelsspannen. Ob da aber beim Bauern ein Überangebot ensteht oder nicht, wenn die Nachfrage der Kunden varriiert und vielleicht sinkt, daß interessiert die nicht. Woher kommen denn die sog. Butter,-Milch-oder Obstberge, die regelmäßig gerade von den Bauern wieder vernichtet werden müssen, wenn die Konzerne nicht genug abnehmen? Und was macht der Bauer danach? Genauso weiter wie vorher, in der Hoffnung, die Nachfrage wird wieder steigen. Oder er bietet günstiger an und muß dann aber noch mehr produzieren, um auf sein Limit zu kommen. Ein Teufelskreis in der Überflußgesellschaft!
ZitatDu hast doch ganz allgemein als Antwort auf die Aussage, daß zum Thema ERnährung produziert und lieber weggeschmissen wird behauptet:
Wenn die Nachfrage nach einem Produkt sinkt, wird logischerweise die Produktion verringert.
JayJay hat geschrieben:
Zitat von jayjay im Beitrag #3Verzichte ich auf Konsum, wird es trotzdem produziert, und dann halt weggeschmissen.
Ich denke mal, er hat sich auf die Sachen bezogen, um die es hier im Thread geht, nicht um Milch oder Butter. Ich schrieb ja auch, man solle eher Ghee als Palmöl nehmen.
Zitat Auch hier wird dann lieber tot ins Meer gekippt oder anderweitig "verwertet", was nicht verkauft wird.
Nein, man fängt doch keine Thunfische, um sie später wieder ins Meer zu werfen... Das ist doch etwas ganz anderes, als eine Masthalle, oder ein Acker, der langfristig bewirtschaftet wird.
Es wird nur Beifang wieder zurück geworfen, allerdings mittlerweile auch kaum noch, weil der zu Futter für Haustiere oder Fischmehl verarbeitet wird. Inzwischen auch oft zu Fischöl. Der Beifang ist aber nur deshalb ein so billiger Rohstoff, weil er eben gratis anfällt, bei der gewinnung von Speißefisch.
Den Beifang würde es nicht geben, wenn es keine große Nachfrage nach speziellen Speißefischen gäbe.
Und das bischen Überproduktion, an Feldfrüchten oder Milchprodukten, ist wirklich nicht das Problem... Hat ja auch keinen Bezug, zu unserem Thema gesunder Ernährung und Schonung der Ressourcen, die diese ermöglichen.
ZitatAnsonsten ist es doch sehr naiv zu glauben, der Bauer, am untersten Ende der Verwertungskette, hätte irgendeinen Einfluß auf Preise
Ich habe extra alle Posts gelsen. Das hat hier doch nie einer behauptet, dass Bauern hier irgend einen Preis bestimmen Es ging darum, dass den Bauern in Tibet und der Nähe, bei sinkenden Cordyceps Preisen die Lust vergehen würde, in die Hochebene zu reisen und die ganze Gegend umzugraben. Von Preisgestalltung durch Bauern war hier nie die Rede...
ZitatVerzichtest du mal für ein Jahr auf diesen Konsum, kannst du im Gegenzug bestimmt 100 Jahre ökologisch unkorrekte NEM konsumieren.
Was den Autofahren oder Fliegen, zum Beispiel mit der Zerstörung des Lebensraums von Cordyceps zu tun?
Oder mit der ausrottung unserer Omeag-3 Quellen im Meer, durch überfischung? Der Klimawandel, ist nur ein kleines Problem für die Fische im Meer, im vergleich zu ihrer befischung.
Wenn ich ein paar Kilo weniger CO2 ausgestoßen habe, kann ich dafür beitragen eine Fischart auszulöschen oder einen Heilpilz, der dann für immer verloren sein könnte?
Ich denke, dieser Thread wurde ziemlich falsch verstanden. Naja, lassen wir das lieber.
Also ich habe das wegschmeißen auch auf z.B. Elektronikartikel, Autos, Baumarktzeugs... gemeint. Mir kommt es so vor, dass alles auf Hochtouren produziert wird. Wird was nicht verkauft, kommt es in den Ein-Euroshop zum verramschen und danach auf den Müll. Mir kommt es zumindest so vor.
Cordyceps kauf ich nicht mehr. Soll dieser eklige Schmarotzerpilz überleben und die Raupen töten, die sind eh schlecht für die CO2 Bilanz. Ich denke auch das Ghee schlechter für die CO2 Bilanz ist als Palmöl. Aber Regenwaldzerstörung ist bitter. All die vielen unentdeckten Geheimnisse von so viel verlorenen Arten.
Sonst gibt es ja auch noch NEMs wie Nashorn oder Bärengalle oder... Die sind einfach nur Tierquälerei.
@mithut "Schon mal überlegt, was Wirkung mit Wirklichkeit zu tun haben könnte ..."
Ich weiß nicht so recht. Ich kannte mal einen Mann mit Hut. Rudel heißt (hieß?) er, aber eigentlich nur Mann mit Hut. Naja, zu der Zeit hatte die WIRKUNG von Alkohol die WIRKLICHKEIT sehr verzerrt. Ich denke aber du meinst etwas anderes? Das ich auf meine Wirklichkeit mit Taten statt nur Gedanken einwirken kann? Auch zur besseren Wirklichkeit ;-)
(Alkohol und anderes, was so allgemein Drogen genannt wird, konsumiere ich nicht mehr -ich kann's ja zugeben, ich habe vor 40 Jahren ganz schön gekifft- weil das meinem ohnehin verzerrten Zustand noch abträglicher wäre. Verzerrt deswegen, weil eine asynchrone, asymmetrische Körperwahrnehmung ziemlich befremdlich ist. Ich glaube, ich werde mich nie daran gewöhnen.)
So ganz sicher können wir uns über unser Rechthaben wohl nie sein, aber wirkungslos können wir auch nicht sein. Und die Illusion von ein wenig Sinnhaftigkeit möchte ich noch ein Weilchen aufrecht erhalten.