Angeregt durch Kommentare auf meinen Beitrag im Thema HET hier nun - zur Beurteilung an die interessierten Experten unter Euch - mein aktueller „klassischer“ Laborbefund. Klassisch bedeutet: Die Werte, die üblicherweise erst Mal für die Schilddrüse ermittelt werden und die natürlich erstens nur bedingt aussagekräftig sind und zweitens durch die allgemein geltenden Referenzwerte beurteilt werden.
Die Referenzwerte, die das Labor zu Grunde legt, stehen beim aktuellen Befund in Klammern.
Laborbefund: freies T3 - 2,7 pg/ml (2,3-4,2) Freies T4 - 1,5 ng/dl(0,8-1,8) TSH bas - 2,66 µU/ml (0,40-4,20) Anti TPO - <37 U/ml (<60)
Der Kommentar/die Beurteilung des Labors hierzu lautet: „Unauffällige periphere Hormonparameter. TSH-Spiegel im mittleren Normdrittel. Damit derzeit kein Hinweis auf eine floride Schilddrüsendysfunktion. Kein Hinweis auf floride Immunthyreopathie.“
Abweichend zu den obigen Laborreferenzwerten nun die entsprechenden Referenzwerte aus Datis Kharrazian (Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto anders behandeln, S. 83ff) – er legt natürlich zur genaueren Abklärung weitere zu Grunde, die von mir nicht vorliegen:
Rüdiger Schmitt-Homm /Simone Homm schreiben im neuen Handbuch (Handbuch Antiaging & Prävention S. 181), dass man schon bei einem TSH Wert zwischen 1 mU/L und 2 mU/L sehr genau auf spezifische Symptome achten soll. Als neuer Idealbereich sei „jüngst“ auf einem Symposium ein TSH von 0,3 bis 1,2 mU/L als neuer Idealbereich vorgeschlagen worden.
Da in den o.g. Büchern auch diverse Symptome für Unterfunktion aufgeführt und beschrieben werden in denen ich mich zum Teil wiedererkenne, würde ich demnächst am liebsten zu einem Endokrinologen gehen, möchte dort allerdings nicht als Hypochonder abgestempelt werden. Mein Internist sieht keinen Handlungsbedarf.
Wurde auch schon irgendwann mal eine Sono gemacht?
Für eine komplette SD-Diagnostik wären noch Tg-AK und das reverse T3 wichtig, sowie der o.g. Ultraschall. Der würde nämlich zeigen, wie groß die Drüse ist und welche Gewebebeschaffenheit vorliegt.
Auf den ersten Blick fällt mir da auf, dass Dei T3 nicht üppig ist. Und das TSH liegt in einem Bereich, der genauestens hinterfragt werden sollte.
Nimmst Du genügend Selen? Selen wird für die Umwandlung von dem Speicherhormon T4 in das aktive Hotmon T3 gebraucht.
Da der fT4 nicht so schlecht liegt, würde ich da mal zuerst ansetzen und probieren, ob sich was verändert. Man schätzt, dass 200µg am Tag angebracht wären.
Progesteronmangel beeinträchtigt ebenfalls die SD-Tätigkeit bzw. Hormonausbeute.
Das wäre mal auf die Schnelle einige erste Gedanken dazu
nein, außer den angegebenen Untersuchungen wurde noch nichts unternommen, auch kein Sono gemacht. Also keine komplette SD Diagnostik bisher.
Selen ergänze ich täglich mit 100 mcg, könnte aber auch noch höher dosieren. Aktueller Wert liegt bei 99,0 µg/l, bei dem angegeben Richtwert von 50-120 nicht an der oberen Grenze. Progesteronwert liegt im adäquaten Bereich, kürzlich wurde auch ein Hormonstatus gemacht. Werde beim Arzt aber nach Ostern nachhaken, ob man da noch mehr machen sollte/könnte.
Macht eine Jod-Supplementierung bei leichter Hypothyreose Sinn (und was müsste man ggf. beachten)?
Wenn man im Internet liest, scheint das Thema ja ziemlich umstritten zu sein... Zumindest hat Dr. Schmitt-Homm Jod im AA&P Handbuch kurz als Option zur Unterstützung der Schilddrüse erwähnt. Auf die Kontroverse geht er aber im Buch nicht richtig ein?!
Dieses Thema hatten wir auch mal im alten Forum. Vielleicht findest Du es.
Es sollte geklärt werden, warum die leichte Unterfunktion vorhanden ist. Wenn es z.B. Anfänge von Hashimoto Thyreoiditis sind, wäre ich mit Jod zurückhaltend. Da ist im Gespräch, dass Jod den Entzündungsprozess anheizt.
Leider wird in den Diskussionen nicht zwischen Unverträglichkeit/Allergie und etwaigen Vorsichtsmaßnahmen unterschieden, sondern in den Hashimotokreisen generell dagen gepowert.
Ich hatte bei mir einen "Härtetest" bezüglich Jodkonsum gemacht, der keinerlei negative Auswirkung auf Symptome oder Schilddrüsenwerte ergab. Es sind auch keinerlei Antikörper gestiegen. Somit habe ich mich entschlossen, den LEF-Mix trotz Jod zu nehmen. Bis heute habe ich da keine negative Erfahrung gemacht.
Ein anderer Grund für eine leicht UF könnte eine kleine Schilddrüse sein.
Außerdem sollte man auf jeden Fall die freien Werte fT3 und fT4 anschauen und mit dem Befinden vergleichen.
Wenn man sicher gehen möchte, ob zu wenig Jod im Körper vorhanden ist, dann eine Urinmessung machen.
Ich finde es ein schwieriges Thema, weil völlige Uneinigkeit besteht.
Auf jeden Fall würde ich Jodsalz meiden, weil das Müll ist. Ich verwende Meer-oder Steinsalz.
Wenn ich mich recht erinnere, hat RS auch erwähnt, dass Jod ebenso für die Metabolisierung zu Estriol gebraucht wird.
wer das Buch von Jonathan Wright und Lane Lenard "Bioidentische Hormone" hat, sollte S. 431 bis 434 nachlesen. Überschrift " Jod tötet Brustkrebszellen". Nur selten darf kein Jod gegeben werden, nurdug hat es erwähnt.
Hallo Dazu hätte ich eine Frage, die sicherlich einige hier interessiert: Ist mit der Jodversorgung nur reines Jod gemeint oder auch die Versorgung durch Schilddrüsenhormone von außen, die ja auch Jodverbindungen sind? LG Chuby
mit Jod ist nur das von außen zugeführte Jod gemeint.
Die Jodatome am körperidentischen SD-Hormon sind nicht frei verfügbares Jod.
Ich möchte nochmal betonen:
Wer eine Jodallergie oder Unverträglichkeit hat, darf natürlich kein Jod zu sich nehmen und sollte auch tunlichst darauf achten, stark jodhaltige Lebensmittel strikt zu meiden!
Leider sind Hashimoto und solche Allergien oft vergesellschaftet.
Hallo Nurdug, da ich es genauer wissen wollte und mein Burgerstein mal wieder unauffindbar ist, habe ich gegoogelt und ein paar, wie ich meine, interessante Zusammenhänge gefunden. Sind hier nachzulesen:
Interessant ist wieder einmal, dass der Krebsschutz anscheinent mit zugesetztem Kaliumjodid nicht funktioniert sondern nur mit natürlichem Jod z.B. aus Algen. LG Chuby
mal eine "dumme" Frage eines Laien, da ich demnächst auch mal meine Schilddrüsenwerte ermitteln lassen möchte. Werden diese Werte über ein normales Blutbild erstellt oder muß man dazu extra eine anderweitige Untersuchung machen lassen? Wenn über ein Blutbild, muß man dann diese Werte extra als "Wunschdaten" angeben oder sind die normalerweise mit drin?
Hallo Tizian, meist ist nur der TSH-WErt (Steuerhormon) im Blutbild enthalten. Das reicht aber nicht, um wirklich eine Aussage über die Versorgung mit Schilddrüsenhormonen machen zu können. Dazu gehören auf jeden Fall noch das "freie T3" (= aktives Hormon) und das "freie T4" (= Speicherhormon). Wenn man es perfekt machen will, so sind eine Ultraschalluntersuchung (von jemandem, der es kann!!) und die Antikörper (3 Stück) notwendig. Wenn fT3, fT4 und TSH in Ordnung sind und auch keine Symptome da sind, sollten diese Werte aber reichen. LG Chuby
ZitatDie unzureichende Jodversorgung hat sich in den letzten Jahren glücklicherweise verbessert. Dies lässt sich an der mittleren Jodausscheidung von Erwachsenen ablesen, heißt es in einer Pressemitteilung: Die Ausscheidung beträgt zurzeit 100 µg/l, womit die von der WHO als ausreichend erachtete Jod-Zufuhr knapp erreicht wird. Von einer Überversorgung kann aber keine Rede sein, so die Experten der DGE.
In der Stellungnahme der Endokrinologen wird zudem klargestellt: „Jodmangel ist die wichtigste Ursache für die Entstehung des Kropfes und von Schilddrüsenknoten. Daran leidet etwa ein Drittel der deutschen Bevölkerung.“ Hierunter sind wahrscheinlich auch die 30 % Schilddrüsenerkrankten aus dem Fernsehbericht subsummiert, jetzt aber auf der Seite der Jod-Unterversorgung.
Die Endokrinologen schreiben weiter: „Es gibt keine Schilddrüsenerkrankung und auch keine andere Erkrankung, bei der eine jodarme Ernährung erforderlich oder hilfreich ist.“ Auch bei der im Beispielfall genannten Hashimoto-Thyreoiditis ist Jod durchaus nicht verboten, lediglich größere Mengen können die Erkrankung verstärken.
Die DGE-Experten halten es für unseriös und gefährlich, eine „Jodgefahr“ durch den Konsum handelsüblicher Nahrungsmittel zu suggerieren. Sie weisen ausdrücklich auf die Bedeutung einer ausreichenden Jodzufuhr hin. Bei Schwangeren z.B. muss das Spurenelement ggf. als Tablette zugeführt werden, um den in der Gravidität erhöhten Bedarf zu decken.
Kropf (Struma) ist nicht gleich Kropf: War früher wirklich mal der Jodmangel die Ursache von Kröpfen, so ist es heute vielfach die hyperthrophe Form von Hashimoto. Das wird in diesem Bericht völlig übersehen. Fakt ist auch, dass in Ländern, in denen Lebensmitteln jodiert werden, die Zahlen von autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen ansteigen. Also muss es ja wohl einen Zusammenhang geben. Da die Schilddrüse Selen benögtigt, um Jod verstoffwechseln zu können, dürfte hier wohl einer der Schlüssel liegen. Die Erfahrung vieler Hashimotopatienten gehen dahin, dass es ihnen besser geht, wenn sie Jod weg lassen.
Zum Arbeitskreis Jodmangel: Es ist ganz interessant, wer in diesem erlauchten Kreis drin ist.
Meine Meinung: Es wäre sinnvoller, wenn diejenigen, die wirklich Jodmangel haben, diesen Mangel gezielt und unter Kontrolle beheben würden, anstelle die ganze Bevölkerung mit dem Gießkannenprinzip mit Jod zu beglücken, wobei dann auch noch das notwendige Pendant, das Selen fehlt. LG Chuby
kann man Jodmangel eigentlich mit einer Blutuntersuchung feststellen, oder geht das nur mit einer Urinuntersuchung? Oder braucht man beide Untersuchungen?
Gibt es außer einer Hyperthyreose noch weitere unliebsame Folgen einer erhöhten Jodaufnahme?
Hallo Methos, soweit ich weiß, wird üblicherweise die Jodausscheidung über den Urin als Maßstab für die Jodversorgung genommen. Allerdings gab es mal eine Studie einer Klinik, wo die Angestellten, also i.a. des Pflegepersonal mal eine Zeit lang allein über die Klinikkost ernährt wurde, von der man wusste, wieviel Jod sie enthielt. Über das Ergebnis der anschließenden Urinuntersuchung war man dann ganz überrascht, weil der Wert einen dicken Mangel anzeigte. Ich frage mich schon lange, ob wirklich alles, was aufgenommen wird auch wieder ausgeschieden wird und ob die Urinausscheidung wirklich ein zuverlässiger Maßstab ist.
Eine erhöhte Jodaufnahme löst nicht automatisch eine Hyperthyreose aus, da der Körper ja feststellt, wenn der Bedarf gedeckt ist und dann die Bildung von SD-Hormonen über das TSH steuert. Also selbst bei viel Jod (über längere Zeit) muss es nicht zu einer Hyperthyreose kommen. Das Problem dürfte eher die Gefahr von Autoimmunerkrankungen sein. Das sind Morbus Basedow (-> Hyperthyreose) oder eben Hashimoto in der hyperthrophen Form, die eigentliche Hashimoto Thyreoiditis oder die in D häufigere Ord-Thyreoiditis, bei der die SD langsam aber sicher zerstört wird. Nicht umsonst trägt Hashimoto Th. den Namen seines Entdeckers, der in Japan lebte und die Krankheit zum ersten Mal beschrieb. Warum es zu den Autoimmunerkrankungen kommt, ist unklar, wie bei anderen Autoimmunen Erkrankungen auch. Auffallend ist aber eben der Zusammenhang zwischen einer hohen Jodierung und erhöhten Fallzahlen von autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen. Mehr kann ich Dir dazu dann auch nicht mehr sagen. LG Chuby
Die Möglichkeiten, Autoimmunerkrankungen wie Morbus Basedow oder Hashimoto zu verhindern, sind begrenzt. Niedrige Vitamin D-Werte und niedrige Selen-Werte können das Auftreten von Schilddrüsen-Autoimmunerkrankungen begünstigen.
Autoimmune thyroid disease: old and new players
ZitatModerate alcohol intake decreases the risk on overt GH and overt Hashimoto’s hypothyroidism. Current smokers – as well known – are at increased risk for Graves’ disease,but – surprisingly – at diminished risk for Hashimoto’s thyroiditis. Low selenium and low vitamin D levels might increase the risk of developing AITD, but data are still inconclusive.
das Thema Schilddrüse ist ja ein sehr wichtiges. Ich denke, Prometheus hat nichts dagegen, wenn ich hier einen interessanten Artikel aus Edubily zu diesem auch in diesem Forum stark disskutierten und nachgefragten Thema verlinke.
In der Studie wird beschrieben, wie Mäuse-Stammzellen in Schildrüsenvorläufer-Zellen überführt werden können. Diese bilden dann funktionsfähiges Schilddrüsengewebe, so dass sich Mäuse mit Schilddrüsenunterfunktion damit tatsächlich heilen lassen.
Mehr noch: Die Forscher haben bereits demonstriert, dass dieser Differenzierungsweg auch bei menschlichen Stammzellen funktioniert! Klar, es gibt hohe Hürden für eine Therapiezulassung am Menschen. Aber solche zellbasierten regenerativen Therapien sind jetzt schon viel näher als gedacht!
Vitamin C verbessert die orale Aufnahme von Levothyroxin.
Studie mit 1000 mg Vitamin C plus Levothyroxin (2)
28 Teilnehmer mit Hypothyreose, 24 Frauen und 4 Männer bekamen 6-8 Wochen lang 1000 mg Vitamin C in Leitungswasser zusammen mit ihrer Levothyroxin-Tablette.
Ergebnis der Studie:
Der TSH sank bei allen Patienten durchschnittlich um 69,8%. Der TSH wurde somit bei 19 von 28 Patienten normalisiert. Dies entspricht 62 %.
“Vitamin C verbessert die orale Aufnahme von Levothyroxin. Die gleichzeitige Anwendung von Vitamin C mit Levothyroxin sollte bei Patienten mit Schwierigkeiten bei der Resorption von Levothyroxin in Betracht gezogen werden.”
Bei beiden Studien wurde nicht geprüft, ob die individuelle Dosis der Schilddrüsenhormone ausreichte. Dies war nicht Gegenstand der Studien.