Zahnhygiene ist auch ein wichtiges Thema! (Wer möchte schon zahnlos alt werden?)
Ich nutze 2x täglich: 1) Elektrische Zahnbürste 2) Zungenschaber und 3) Zahnseide/ Munddusche
Und lasse mir 2x jährlich vom Zahnarzt eine Grundreinigung + Zahnsteinentfernung machen. Als Basisprogramm sozusagen. Ich achte auch auf Aluminiumfreie Zahncreme.
Parodontose-Erreger bekämpfen "Wenn beim Zähneputzen oder beim Biss in einen Apfel das Zahnfleisch blutet, könnte dies auf eine Parodontitis hindeuten – eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparats. Bakterielle Plaque greift den Knochen an, der Zahn kann sich mit der Zeit lockern. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, droht Zahnverlust. Die Parodontitis, umgangssprachlich auch Parodontose genannt, ist aber auch ein Krankheitsherd für den gesamten Körper: Gelangen die zum Teil sehr aggressiven Bakterien in den Blutkreislauf, können sie weitere Schäden anrichten. Medizinische Studien belegen Wechselwirkungen zwischen Parodontose-Erregern und verschiedenen Erkrankungen wie Herz-Kreislaufschädigungen, rheumatoider Arthritis und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD). Nachgewiesen ist, dass Betroffene ein erhöhtes Risiko für eine Verengung der Herzkranzgefäße, aber auch für Alzheimer haben. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden rund 60 Prozent aller Erwachsenen unter behandlungsbedürftigen Zahnfleischentzündungen, eine bedenklich hohe Zahl. Im EU-Projekt TRIGGER widmen sich elf europäische Forschungsorganisationen aus neun Ländern der Volkskrankheit. Sie untersuchen den Einfluss von Parodontitiserregern auf die genannten Erkrankungen. Ziel ist es, Zusammenhänge zwischen der Parodontose und anderen entzündlichen Erkrankungen zu erklären und nachzuweisen, dass eine effektive Mundhygiene und Behandlung der Parodontose den allgemeinen Gesundheitszustand verbessern kann. Eine besondere Aufgabe im Verbundprojekt hat die Projektgruppe für Molekulare Wirkstoffbiochemie und Therapieentwicklung des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie IZI übernommen: die Forscher der Außenstelle des IZI in Halle/Saale sollen Wirkstoffe entwickeln, mit denen sich die krankhaften Mundkeime effektiv behandeln lassen. Die Hallenser erhalten für diese Aufgabe ein Zehntel des Gesamtförderetats von 7,8 Millionen Euro. Die Kompetenz der Gruppe liegt im Identifizieren pathologischer Mechanismen auf Proteinebene und der Optimierung von Wirkstoffen, basierend auf diesen Erkenntnissen. »Wir suchen nach Wirkstoffen, um das hochtoxische Bakterium Porphyromonas gingivalis zu bekämpfen. Dieser aggressive Haupterreger bewohnt die Zahnfleischtaschen. Er ist verantwortlich für die Gingivitis, also die Zahnfleischerkrankung im Mund, aus der sich die Parodontose entwickeln kann«, sagt Prof. Dr. Hans-Ulrich Demuth, Leiter und Initiator der Projektgruppe in Halle. Der Protein-Experte führte lange Zeit eine Arbeitsgruppe »Wirkstoffforschung« an der Martin-Luther-Universität Halle und später am Leibniz-Institut für Naturstoffforschung in Jena. Während seiner Zeit als Vorstand des Biotechnologieunternehmens Probiodrug AG entwickelte sein Team ein heute am Markt befindliches Konzept zur Behandlung von Altersdiabetes. Porphyromonas gingivalis lebt vom Abbau des Kollagens im Mundbereich. Das Bakterium zerstört das Zahnfleischgewebe, indem es eiweißabbauende Enzyme aktiviert, und zwar kurz bevor sie im Mundbereich freigesetzt werden. Um diesen Mechanismus anzustoßen, nutzt Porphyromonas gingivalis ein spezielles Enzym: die bakterielle Glutaminyl-Zyklase, die an der Proteinreifung beteiligt ist. Dieses Enzym haben die Hallenser Forscher vor Jahren in Säugern charakterisiert und neue Eigenschaften entdeckt. »Es spielt eine essentielle Rolle bei der Immunüberreaktion in Krankheitsbildern und ist bei entzündlichen Krankheiten wie etwa rheumatoider Arthritis, COPD und Alzheimer beteiligt. Es gibt hier offenbar einen grundsätzlichen Zusammenhang zwischen bestimmten bakteriellen Infektionen und verschiedenen entzündlichen Erkrankungen, der noch ungeklärt ist. Wir vermuten, dass die humane Glutaminyl-Zyklase zum Beispiel bei Alzheimer-Patienten eine für Nervenzellen besonders schädliche Variante des Amyloidbeta-Peptids bildet. Ein darauf basierendes Therapieprinzip gegen Alzheimer befindet sich inzwischen in klinischen Prüfungen. Im Fall der Gingivitis kann das Blockieren des bakteriellen Schlüssel-Enzyms den Porphyromonas gingivalis-Erreger verhungern lassen«, erläutert Professor Demuth. Der Biochemiker und sein Team suchen daher nach einem Hemmstoff, der die Aktivität des Enzyms herabsetzt. Erste Erfolge kann die Hallenser Gruppe bereits vorweisen. Aus einem Paket von 20 Substanzen konnten sie einige hochwirksame Substanzen herausfiltern, die den Keim Porphyromonas gingivalis inzwischen im Zellkulturmodell um 95 Prozent an seinem Wachstum behindern. Demnächst starten tierexperimentelle Arbeiten. Doch bevor ein Präparat gegen Parodontose auf den Markt kommt, bedarf es noch einer Reihe von Maßnahmen. Zunächst steht die Optimierung der Substanzen an, bevor in klinischen Studien getestet werden kann, in welcher Form und Menge der Wirkstoff verabreicht wird. »Das ist ein langwieriger Prozess. Aber um Parodontose zu bekämpfen, reicht eine gute Mundhygiene allein nicht aus. Hier muss man zusätzlich medikamentös eingreifen und so auch verhindern, dass Porphyromonas gingivalis weitere entzündliche Erkrankungen auslöst«, so Demuth." http://www.fraunhofer.de/content/dam/zv/...014_OKTOBER.pdf
also ich bin ein Freund der altertümlichen und klassischen morgendlichen Mundspülung mit Olivenöl und kann aus eigenem Erleben darüber nur Vorteilhaftes berichten. Auch ohne jede Chemie kann man dadurch nicht nur für die Zahnhygiene, sondern auch für die Zungenreinigung und die gesamte Mundraumhygiene sehr viel tun. Wer das mal versuchsweise eine Weile praktiziert wird schnell feststellen, wie einfach sich Beläge im Mundraum, auf Zähnen und Zunge lösen und entfernen lassen, wie Entzündungen schnell heilen und wie erholsam diese Methode auch für das Zahnfleisch ist. Da können die von Prometheus genannten Institute sich noch sehr ihre dringend benötigten Budgets sichern und versuchen wie immer mit Getöse und Gedönse das Rad neu zu erfinden. Back to the Roots und mit einfachen Mitteln ist all das möglich.
Habe mich mit dem Thema ein wenig beschäftigt und möchte euch auch einige Tipps zur Erhaltung der Zähne und des Zahnfleischs geben.
- Morgens und abends die Zähne mit einer Schallzahnbürste (oder Ultraschallbürste) etwa 4 min lang putzen. Eine Schallzahnbürste hat den Vorteil, dass durch den geringeren (nötigen) Anpressdruck das Zahnfleisch und die Zahnsubstanz (weniger Abrieb) geschont werden. Benutze selbst die Philips Sonicare HX9170/10 und bin zufrieden was die Reinigungsleistung anbelangt.
- Eine Zahncreme mit niedrigen Abriebwert (RDA) benutzen. Dadurch wird ebenfalls der Abrieb der Zähne geschont. RDA bis max. 50 würde ich empfehlen. Vorsicht aber mit Fluorid. Fluoridhaltige Zahncreme niemals schlucken und immer gut ausspülen. Fluorid ist evtl. giftig.
- Morgens einen Zungenschaber benutzen. Durch das Entfernen von Bakterien auf der Zunge hat man einen etwas besseren Kariesschutz.
- Abends nach dem Zähneputzen Zahnseide oder eine Munddusche benutzen. Empfehle eine, die man direkt am Wasserhahn anschließen kann zur individuellen Druckregulierung. Elektrische Mundduschen kann man meiner Meinung nach vergessen. Evtl. noch Interdentalbürsten für größere Zahnzwischenräume.
- Benutze morgens antibakterielles Mundwasser nach der Reinigung. Mit Xylit gurgeln würde auch gehen.
- Vor dem Zähneputzen niemals säurehaltige Getränke (z.B. Limonade, Fruchtsäfte etc.) trinken. Das begünstigt den Zahnabrieb beim Putzen. Oder mind. 30 min warten bis zur Zahnpflege. Das Selbe gilt für direkt nach dem Zähneputzen, da die Zähne nach der Reinigung angreifbarer sind für die Säure.
- Generell säurehaltige und zuckerhaltige Getränke und Speisen eher meiden, da sie Zahnerosionen oder Karies begünstigen. Besonders fatal ist z.B. Coca Cola mit seinen hohen Zuckeranteil und der aggressiven Phosphorsäure. Getränke wie Tee oder Kaffee könnte man z.B. bei Bedarf mit Xylitol süssen.
- Einmal pro Jahr eine normale Zahnreinigung beim Zahnarzt machen lassen. Diese ist kostenlos aber weniger aufwendig als die kostenpflichtige Professionelle Zahnreinigung. Eine Professionelle Zahnreinigung ist eigentlich nur bei etwas nachlässiger Zahnpflege von Nöten.
- Auf eine ausreichende Calcium- und Magnesiumzufuhr achten. Manche schwören auf Corallencalcium oder Calcium aus Eierschalen wegen der besseren Bioverfügbarkeit. Das ist wichtig für die Zahn- und die Knochensubstanz (z.B. auch Kieferknochen). Bei Calciumeinnahme auf einen ausreichend hohen Vitamin D Spiegel achten und zusätzlich mit Vitamin K2 (MK7) ergänzen.
- Noch in der Versuchsphase: Beginne demnächst abends mehrmals pro Woche mit Mundspülungen (5 min) mit Beinwellwurzelöl. Die Wirkstoffe in der Beinwellwurzel sollen gut für das Zahnfleisch sein und angeblich Zahndefekte reparieren können. Bin dabei etwas skeptisch, aber schaden kann es nicht, solange man es nicht schluckt. ;-)
Falls jemand weitere Verbesserungsvorschläge hat, würde ich mich darüber freuen.
- Abends nach dem Zähneputzen Zahnseide oder eine Munddusche benutzen. Empfehle eine, die man direkt am Wasserhahn anschließen kann zur individuellen Druckregulierung. Elektrische Mundduschen kann man meiner Meinung nach vergessen. Evtl. noch Interdentalbürsten für größere Zahnzwischenräume.
Ich benutze keine Zahnseide sondern die kleinen Bürstchen. Aber ich benutze sie vor dem Zähneputzen, habe meine Zahnarzt auch so verstanden und finde es eigentlich auch logisch. Erklärst Du mir bitte warum Du nach dem Zähneputzen empfielst?
Du hast natürlich Recht mit dem Benutzen von Zahnseide oder Interdentalbürsten vor dem Putzen. Macht auch Sinn. Mir ist es aber angenehmer, dies nach dem Putzen zu tun. Da ich zum Abschluss eh die Munddusche benutze, relativiert sich das Ganze.
Hallo LeeYa,
benutzte eigentlich bisher nur zuckerfreie Kaugummis und ab und an Xylithaltige.
Kaugummi kauen hat prinzipiell einen gewissen Reinigungseffekt und regt vor allem den Speichelfluss an. Der Speichel hat einige wichtige Funktionen für die Gesunderhaltung der Zähne. Er hat eine Spülwirkung, er enthält Mineralien, wie Phosphat und Kalzium, für die Remineralisation der Zahnhartsubstanz sowie zum Puffern und Neutralisieren von Säuren.
Zahnpflegekaugummis welche außerdem Xylit enthalten, machen durchaus Sinn, wenn man sie z.B. direkt nach dem Essen benutzt und zwischendurch mal. Durch Xylit wird der Speichelfluss noch weiter erhöht. Außerdem werden Bakterien blockiert indem es den pH-Wert des Speichels noch besser neutralisiert.
Werde in Zukunft komplett auf Xylit-Kaugummis umstellen. ;-)
ZitatWir putzen unsere Zähne täglich, um Mund und Zähne von Bakterien zu befreien. Aber was ist eigentlich mit den Bakterien, die auf der Zahnbürste zurückbleiben? FOCUS Online zeigt Ihnen einen Trick, wie Ihre Zahnbürste immer sauber und keimfrei bleibt.
Für die Zahnhygiene könnte sich L-Arginin als nützlich erweisen - es wirkt zwar nicht antibakteriell, kann aber offenbar bakterielle Biofilme "knacken":
L-Arginine Destabilizes Oral Multi-Species Biofilm Communities Developed in Human Saliva
ZitatThe incorporation of LAHCl into oral healthcare products may be useful for enhanced biofilm control.
Biofilme entstehen vor allem an den Zahnhälsen und bilden bei längerem Bestehen dann den Zahnstein. Daher wäre ein Arginin-Zusatz in Zahncremes interessant. Wichtig wäre aber in erster Linie, beim Zahnpasta-Rezept keinen Anschlag auf die Geschmacksknospen zu verüben - sonst verwendet man so eine Zahncreme nicht regelmäßig!
Vielen Dank für den Tipp. Ich esse sehr viele Rosinen. Ich dachte, bei Obst relativiert sich die Gefahr der Fructose. Aber vielleicht ja bei Trockenobst nicht. :-(.
Zahnlücken sind ein Indiz für zurückliegende chronische Infekte im Mundraum und sind mit Diabetes, Herzkreislauferkrankungen und verfrühtem Tod verknüpft:
gibt es auch Tipps in Sachen Zahnbehandlung? Ich habe eine Zahnklinik gefunden, die eine Komplettsanierung der Zähne unter dem Aspekt der ganzheitlichen Zahnheilkunde anbietet: http://www.dentalpark.de/der_dentalpark/klinik.htm Wie kann ich mir eine Behandlung in diesem Sinne vorstellen? Das hat nichts mit Homöopathie zu tun, oder? Ich frage, weil ich Angstpatientin bin, die aber mal langsam etwas an ihren Zähnen (erstmal eine Zahnreinigung, denke ich) machen lassen müsste (bevor es noch schlimmer wird) ...
Gruß, Valerie
P.S. Voll interessant, was hier schon allein zum Thema Zähne bzw. Zahnhygiene zusammengetragen wurde!