Bei Urintests nach Kaffeegenuss zeigte das Indikatorpapier immer, dass vermehrt Säure enthalten ist. Daraus wurde vorschnell gefolgert, dass Kaffee eine saure Stoffwechsellage verursacht. Physiologisch ist jedoch genau das Gegenteil der Fall: durch den Kaffee-Konsum gelingt es dem Körper, vermehrt bereits vorhandene Säure auszuscheiden. Kaffee ist somit wie der grüne Tee oder wie Gemüse ein wertvoller Basenspender.
Kaffee lieber mit Koffein
Eine aktuelle niederländische Studie aus dem Jahr 2010 bestätigt Kaffeetrinkern (bei einem Genuss von 2-4 Tassen pro Tag) einen Schutz vor Herzinfarkt. Fünf Jahre davor konnte in einer groß angelegten amerikanischen Studie bereits gezeigt werden, dass koffeinhaltiger Kaffee keine negative Wirkung auf Blutdruck, Pulsfrequenz, Blutzuckerspiegel und Cholesterinwerte hatte. Dagegen stiegen bei der Gruppe, die den entkoffeinierten Kaffee getrunken hatte, Risikofaktoren für Arteriosklerose an. Dies bedeutet, dass generell koffeinhaltiger Kaffee getrunken werden sollte. Zu viel Koffein schadet jedoch auch: es erhöht die Nervosität und bewirkt einen Kalziumverlust über den Urin. " ... "Speziell für Kaffee wurde auch ein harnsäuresenkender Effekt nachgewiesen."
schön wieder von Dir zu lesen! Ich hoffe, Du hast die RPE schon hinter Dir und gut überstanden! Wenn ja, magst Du vielleicht bei Gelegenheit darüber und Deine Erfahrungen und Schlußfolgerungen berichten? Es kann uns Männer ja alle treffen. Natürlich möchte ich Dir da in keinster weise etwas aufdrängen. Aber vielleicht hast Du ja Lust darüber etwas mitzuteilen.
@Wolfgang, es bleibt auch zu bedenken, wie Koffein den Cortisolspiegel (erhöht) beeinflusst. Ich halte Kaffee nicht für besonders gesund. Es gibt viele Alternativen die auch Basen spendend sind ohne Nachteile. Was ich nicht verstehe, warum schwarzer Tee den Cortisolspiegel senkt???? Liebe Grüße von Julie
"Offenbar scheint die nun erforschte Hemmung der 11β-HSD1 ein wesentlicher Faktor für die vielfältigen gesundheitsfördernden Teewirkungen zu sein, indem er in unseren Cortisolstoffwechsel eingreift und damit in das Stressgeschehen."
In erster Linie schmeckt mir Kaffee! Wenn ich zuviel trinke werde ich unruhig, kommt auch mal vor. Aber die Tasse am Morgen ist guuuut, ein Grund aufzustehen.
FRAGE: Kann ein hoher Cortisolspiegel die Pubertät beeinflussen? Dadurch weniger Testosteron produzieren und weniger männliche Züge ausbilden? Wenig Bart, sehr schlank, weiche Gesichtszüge... Würde mich interessieren weil ich früher immer reich an Angst/Stress war.
Cafestol, ist ein aktivierender Ligand am Pregnane-X- und Farnesoid-X-Rezeptor. Letzteres führt zur Modulierung des Cholesterol und Gallensäure-Stoffwechsels (erhöht Cholesterol und bile acid)
Halte ich für positiv im Hiblick auf die Hormon/Androgensynthese.
Cafestol ist einer der wenigen Stoffe im Kaffee, die das Gesamtbild ein wenig trüben.
Nicht nur, dass es sich um einen der potentesten "LDL-Booster" überhaupt handelt; Cafestol ist sogar in der Lage, das durch Ernährungsfaktoren eigentlich kaum zu beeinflussende (so dachte man jedenfalls bisher) Lipoprotein(a) zu erhöhen. Dieses Review ist "hot of the French press", sozusagen:
Does coffee consumption alter plasma lipoprotein(A) concentrations? A systematic review.
Zitat Conversely, one cross-sectional study with 309 participants showed serum Lp(a) was elevated in chronic consumers of boiled coffee who had a median Lp(a) of 13.0 mg/dl (range 0-130) compared with consumers of filtered coffee who had median Lp(a) 7.9 mg/dl (range 0-144)
Wichtig ist, sich darüber im Klaren zu sein, dass die Kohorten aller großen epidemiologische Studien, die einen gesundheitlichen Vorteil durch Kaffekonsum festgestellt haben, meistens in den USA oder seltener auch in westeuropäischen Ländern angesiedelt sind. Es wird also ganz überwiegend der Konsum von Filterkaffee darin abgebildet und zu einem geringeren Anteil der von Espresso und den daraus zubereiteten Getränken. Andere Zubereitungsformen wie French Press, oder das ungefiltere Aufkochen (Mokka, türkischer Kaffee) fließen darin also so gut wie nicht ein, weil sie in den USA noch unüblicher sind als in Europa.
Der Cafestogehalt hängt aber stark von der Zubereitungsmethode ab, da es sich um eine fettlösliche Substanz im Kaffeöl handelt. Bei Filterkaffe, oder auch der Verwendung von Kaffepads aus Filterpapier bleibt das Cafestol fast vollständig im Filter zurück. Bei Espresso ist der Gehalt trotz des hohen Extraktanteils durch die dunkle Röstung geringer (je stärker die Röstung, desto mehr Cafestol wird durch die Hitze abgebaut) - und zudem wird dieser ja eben auch in viel geringeren Mengen konsumiert. Hier mal eine Tabelle:
Wer also sicher gehen möchte, dass er mit seinem Kaffee auch die in den Studien festgestellten gesundheitlichen Vorteile genießt - und diese nicht etwa durch einen erhöhten Cholesterin- oder Lp(a)-Spiegel zu teuer zu erkaufen - ist gut beraten, auch bei den in diesen Studien untersuchten Cafestol-armen Filterkaffe bzw. auch Espresso zu bleiben.
Ich sehe das anders. Zwar "hebt" Cafestol LDL, aber durch den Farnesoid-Agonismus reguliert es auch die anschließenden Synthesewege. Cholesterol und Bile Acid gelangen wahrscheinlich kurzfristig in die Zirkulation, um dann in den entsprechenden Geweben als Substrat zur Steroidsynthese verwendet zu werden.
Möglich, aber eben Spekulation. Ich würde eher nicht auf positive Effekte durch Cafestol spekulieren:
Comparison of effect of cafetière and filtered coffee on serum concentrations of liver aminotransferases and lipids: six month randomised controlled trial.
ZitatCafetière coffee raised alanine aminotransferase concentration by up to 80% above baseline values relative to filtered coffee. After 24 weeks the rise was still 45% (9 U/l (95% confidence interval 3 to 15 U/l), P = 0.007). Alanine aminotransferase concentration exceeded the upper limit of normal in eight of the 22 subjects drinking cafetière coffee, being twice the upper limit of normal in three of them. Cafetière coffee raised low density lipoprotein cholesterol concentrations by 9-14%. After 24 weeks the rise was 0.26 mmol/l (0.04 to 0.47 mmol/l) (P = 0.03) relative to filtered coffee. Triglyceride concentrations initially rose by 26% with cafetière coffee but returned close to baseline values within six months. All increases were reversible after the intervention was stopped.
- Klinisch relevante ALT-Erhöhung um bis zu 80% - LDL-Erhöhung um 9-14% - Triglycerid-Erhöhung um 26% (biphasisch, kurzfristig) - Mögliche Lp(a)-Erhöhung um bis zu 40% (biphasisch, langfristig)
Da bleibe ich doch lieber beim epidemiologisch einwandfreien Filterkaffe und dem gelegentlichen Espresso.
Ich filtere einfach ein wenig Natriumhydrogencarbonat, Bentonit und Holzkohle mit (tut dem Geschmack keinen Abbruch - im Gegenteil!); trinke nicht zuviel, mach mir auch nicht zu viele Gedanken darüber und genieße.
... nichts desto weniger thx für die Informationen.
Zitat von Timar im Beitrag #68@mithut: ich fürchte auch diese Maßnahmen helfen nicht gegen das heimtückische DHMO, das im Kaffee in großen Mengen nachgewiesen wurde:
(Die dhmo-org-site, auf die der o.g. Blog verweist, ist ein beinahe geniales, zukunftsweisendes Beispiel für SEO.)
Meinen "Pseudo-Bulletproof mit Ghee" hab ich übrigens seit ein paar Tagen reduziert - seit ich wieder mit Food combining (und dividing) spiele/experimentiere. Man tut halt, was man kann, und so gut es halt geht ...
Kaffee verlängert die Telomere von Leucozyten, Koffein dagegen verkürzt sie? Der verlinkte Blogeintrag bezieht sich auf eine ernstzunemende Studie aus 2017. Der Blog selbst ist sehr empfehlenswert.
Coffee and cancer risk: A meta-analysis of prospective observational studies
ZitatMeta-analyses on coffee and cancer incidence mainly restricted to limited cancers. We carried out a more comprehensive meta-analysis of cohort studies to explore association between coffee and most cancer types. We conducted comprehensive search and summarized relative risk (RR) and 95% confidence intervals for the highest versus lowest coffee intake and cancer using STATA12. We conducted dose-analysis if result suggested significant association. The publication bias was evaluated with begg’s and egger’s test. Finally, 105 individual prospective studies were included. Inverse associations were observed on oral, pharyngeal, colon, liver, prostate, endometrial cancer and melanoma, with RR 0.69 (95% CI = 0.48–0.99, I2 = 73.4%, P = 0.044), 0.87 (95% CI = 0.78–0.96, I2 = 28.4%, P = 0.007), 0.46 (95% CI = 0.37–0.57, I2 = 0%, P = 0), 0.89 (95% CI = 0.84–0.93, I2 = 30.3%, P = 0.003), 0.73 (95% CI = 0.67–0.80, I2 = 0%, P = 0) and 0.89 (95% CI = 0.80–0.99, I2 = 0%, P = 0.031) respectively. However, the relative risk for lung cancer is 2.18 (95% CI = 1.26–3.75, I2 = 63.3%, P = 0.005). The summary relative risk for increment of 2 cups of coffee were RR = 0.73, 95% CI = 0.67–0.79 for liver cancer, RR = 0.97, 95% CI = 0.96–0.98 for prostate cancer and RR = 0.88, 95% CI = 0.85–0.92 for endometrial cancer. Accordingly, coffee intake was associated with reduced risk of oral, pharynx, liver, colon, prostate, endometrial cancer and melanoma and increased lung cancer risk.
Signifikant gesenkt wurde das Risiko für Krebs bei Leber, Mund, Gebärmutter, Darm, Prostata und Haut in einer mit dem Konsum linearen Funktion. Erhöht bei Lungenkrebs, was die Forscher mit einer starken Assoziation zwischen Tabak- und Kafffekonsum erklären- und Tabakkonsum erhöht das Lungekrebsrisiko um den Faktor 25.
•The present study investigated the locomotor activity, energy metabolism, and lipid metabolism of aged mice fed coffee. •Aged mice that consumed either caffeine-containing regular or decaffeinated coffee had decreased plasma-free fatty acids and increased adenosine triphosphate and total phosphorylated mammalian target of rapamycin, which is closely associated with aging, in the liver. •Consumption of regular coffee increased the food and water intake, locomotor activity, volume of oxygen consumption, and respiration exchange ratio of aged mice. •Coffee, one of the world's most consumed beverages, has potential antiaging effects.