Warum reagiert der Muskel auf Kraftsport anders als auf Ausdauersport? Schließlich stimulieren beide Trainingsarten das Protein PGC-1α. Antwort: Die unterschiedlichen Auswirkungen von Krafttraining und Ausdauertraining auf den Muskel werden durch verschiedene Isoformen des Enzyms hervorgerufen.
Eine dieser Isoformen (PGC-1α exon 1a) lässt sich allein durch Ausdauertraining stimulieren.
Zitat von Leonard_Praectar im Beitrag #25Ich glaube der Mix aus Ausdauersport, gesunder Ernährung und Krafttraining bringt sowohl gesundheitlich, als auch in Sachen Körperzufriedenheit die besten Ergebnisse.
Wenn Muskeln wachsen, werden von den Muskelstammzellen (=Satellitenzellen) neue Zellkerne in die Muskelfaser eingeschleust. Interessant: Diese Zellkernvermehrung hält für mindestens 15 Jahre, auch wenn der Muskel zwischenzeitlich nicht großartig belastet wird
Mit anderen Worten: Dein Muskel baut nicht nur kurzfristig auf, sondern verfügt über eine gesteigerte "Reservefunktion", er ist dann langfristig für stärkere Belastung ausgelegt und kann beim Wiedereinstieg ins Training deutlich schneller Masse zurückgewinnen:
Die Autoren argumentieren, dass Dopingsperren wohl deutlich länger ausfallen müssen, da Athlethen von diesem Dopingeffekt langfristig profitieren können!
Kommentar Prometheus:
Die Kehrseite der Medaille ist aber, dass die länger andauernde mTOR-Aktivierung, die du für den höheren Zellkerngehalt benötigst, negative Konsequenzen auf die Zahl deiner Satellitenzellen haben könnte!
Zwischen den Sätzen beim Krafttraining bitte längere Pausen einlegen:
Short inter-set rest blunts resistance exercise-induced increases in myofibrillar protein synthesis and intracellular signaling in young males. http://dx.doi.org/10.1113/EP085647
Es gilt: Mindestens 3 Minuten Pause, besser sind 5 Minuten.
Zitat von Lazarus Long im Beitrag #31 Das gilt aber doch nicht, wenn man die Geräte wechselt und die Wiederholung derselben Übung erst nach einer Runde macht, oder?
Ja, so sehe ich das auch!
Von vielen Kraftsportlern wird es allerdings so gehandhabt, dass die Wiederholungen derselben Übung zunächst vervollständigt werden bevor es zur nächsten Übung geht. Das Vorgehen hat auch Vorteile, denn die Durchblutung in den benutzten Muskelgruppen steigt an, und - einmal aufgewärmt - kann man den Muskeln dann das Maximum abfordern. Aber wenn man dabei die Pausen zu kurz hält, zerschießt man sich wieder einen Teil des Trainingserfolges!
6 Monate Kraftsport bei über 70-Jährigen und die Genexpression der Mitochondrien ändert sich wieder auf das Profil von deutlich jüngeren:
“a remarkable reversal of the expression profile of 179 genes associated with age and exercise training…Genes that were down-regulated with age were correspondingly up-regulated with exercise, while genes that were up-regulated with age, were down-regulated with exercise.”
Natürlich wurde auch die Lücke in ihrer Kraft relativ zu den Jüngeren geschlossen:
the older individuals were able to improve strength by approximately 50%, to levels that were only 38% less than that of young individuals…”. This means that seniors engaged in weight training closed the strength gap between themselves and their counterparts who were nearly 40 years younger from 59% to 38%, which is an improvement of almost 36% in a mere six months of the study.
Training hiess dabei zweimal die Woche:
Prior to, and after each, training session, subjects were required to perform static stretching. Resistance exercise for each session consisted of 3 sets of 10 repetitions for each of; leg press, chest press, leg extension, leg flexion, shoulder press, lat pull-down seated row, calf raise, abdominal crunch, and back extension and 10 repetitions for arm flexion and arm extension. Training progressed from one set of each exercise at 50% of the initial 1 repetition maximum (1RM) to 3 sets at 80% of 1RM over the training period. Training logs were kept to record the volume and intensity of each session. The 1RM was re-evaluated every 2 weeks
Also 10 WH mit 80% des (dem öfters neu bestimmten) RM, das ist deutlich ausserhalb der Komfortzone!
Zitat
Abstract
Human aging is associated with skeletal muscle atrophy and functional impairment (sarcopenia). Multiple lines of evidence suggest that mitochondrial dysfunction is a major contributor to sarcopenia. We evaluated whether healthy aging was associated with a transcriptional profile reflecting mitochondrial impairment and whether resistance exercise could reverse this signature to that approximating a younger physiological age. Skeletal muscle biopsies from healthy older (N = 25) and younger (N = 26) adult men and women were compared using gene expression profiling, and a subset of these were related to measurements of muscle strength. 14 of the older adults had muscle samples taken before and after a six-month resistance exercise-training program. Before exercise training, older adults were 59% weaker than younger, but after six months of training in older adults, strength improved significantly (P<0.001) such that they were only 38% lower than young adults. As a consequence of age, we found 596 genes differentially expressed using a false discovery rate cut-off of 5%. Prior to the exercise training, the transcriptome profile showed a dramatic enrichment of genes associated with mitochondrial function with age. However, following exercise training the transcriptional signature of aging was markedly reversed back to that of younger levels for most genes that were affected by both age and exercise. We conclude that healthy older adults show evidence of mitochondrial impairment and muscle weakness, but that this can be partially reversed at the phenotypic level, and substantially reversed at the transcriptome level, following six months of resistance exercise training.
Older adults who met twice-weekly strength training guidelines had lower odds of dying, a new analysis concludes. The study is the first to demonstrate the association in a large, nationally representative sample over an extended time period, particularly in an older population.
BCAA's (jetzt mit erhöhtem Leucin-Anteil) und L-Arginin nehme ich sowieso. Was aber Kardiotraining nach dem Kraftsport betrifft: das mache ich schon lange nicht mehr (die Trainer haben das bei der Einweisung empfohlen). Habe mich dabei nicht wohl gefühlt. Man soll nicht trainieren, bis Cortisol die Oberhand gewinnt. Am liebsten höre ich auf, wenn ein gutes posives Hochgefühl herrscht (vermutlich hormonell bedingt). Was der Körper ablehnt, soll man vielleicht auch sein lassen, nachdem man es eine Weile ausprobiert hat (nicht gleich nachgeben ;-) ).
Zitat von Dr.Faust im Beitrag #37BCAA's (jetzt mit erhöhtem Leucin-Anteil) und L-Arginin nehme ich sowieso. Was aber Kardiotraining nach dem Kraftsport betrifft: das mache ich schon lange nicht mehr (die Trainer haben das bei der Einweisung empfohlen).
BCAA un L-Arginin vorm Krafttrainig nehem ich auch, aber das mit dem Cardiotraining nach dem Krafttraining ist mir neu. Meine Trainer sagen Warmmachen vor dem Training. Da mache ich dann oft eine Cardioeinheit. Cardio nach dem Kraftraining macht bei uns niemand. Nach dem Krafttrainig mache ich, auf Trainerempfehlung, Flexx Training. http://www.reha-pro-med.de/leistungen/ge...training/Fle-xx
Sport wirkt dabei als milder Stimulus, die so produzierten freien Radikale dienen als Signaltransmitter zur Aktivierung einer Superkompensation:
Exercise-induced hormesis and skeletal muscle health
"Despite a highly efficient antioxidant defense system in the cell, a small surplus of relatively stable ROS (H2O2 and NO) produced during muscle contraction may serve as signaling molecules to stimulate cellular adaptations to reach new homeostasis due to the activation of redox-sensitive signaling pathways. NFκB, MAPK, and PGC-1α have been identified as some of the most important signaling pathways and, through their crosstalk, participate in the control of several critical cellular events, especially antioxidant defense and metabolic functions. Thus, redox signaling may be one of the most important molecular mechanisms of exercise-induced hormesis. Despite the nature of aging as a degenerative process, aged muscle is capable of activating redox signaling pathways and upregulating antioxidant and metabolic functions in response to acute and chronic exercise."
Der hormetische Reiz sollte ausreichend groß sein, um die Signalkaskaden zu aktivieren. Übersteigt der Reiz die Möglichkeiten des Körpers zur Kompensation, gilt freilich Winston Churchills berühmter Spruch...
Wie groß der optimale hormetische Reiz ist, hängt entscheidend vom aktuellen Trainingszustand ab!
•Mitochondria emit signals during exercise that could potentially initiate a nuclear response to promote cell-wide adaptation. •Mitochondrial-derived ROS are primary candidates for initiating exercise mitohormetic responses. •There is overlap between mitohormesis transcription factors and those involved in coordinating the response to exercise.
ich nur zu Hause, sog. Eigengewichtstraining nach dem Buch "Training wie im Knast". Das sind 6 Übungen in jeweils 10 Schwierigkeitsgraden (Kniebeugen, Liegestütz, Brücke, Beinanheben, Handstand, Klimmzüge) und den entsprechenden Wiederholungen und Sätzen. Zu Hause muss ich nicht das Gestöhne anderer anhören, den Schweiss anderer riechen, habe keine Anfahrt und Kosten. Ansonsten betreibe ich nur Outdoor-Sport,bin generell lieber an der frischen Luft.
Ja ich kenne das Buch. Da ich aber nicht in Haft bin, höchstens in "Wohn-Haft", gehe ich lieber ins Studio. Kostet jedes Mal 1 EUR Parkgebühr (auf Fahrrad stehe ich nicht). Bin nicht geruchsempfindlich, aber nach dem, was da so gemacht wird, hält sich der Schweiß in Grenzen. Es stöhnt auch keiner. Den Kraftraum mit den Hanteln meide ich, weil der recht klein ist und die Leute dort besser sind als ich. Der Rest des Studios ist sehr geräumig und gut belüftet. Ich gehe da gern hin, sehen und gesehen werden ... Psychologisch und motivationsmäßig halte ich das Studio für besser als das einsame Training in der Wohnumgebung. Aber das ist mein subjektives Empfinden. Nach >250 Besuchen hat sich daran nichts geändert.
Mehr Muskelmasse durch größere Pausen zwischen den Trainings-Sets:
Short inter-set rest blunts resistance exercise-induced increases in myofibrillar protein synthesis and intracellular signalling in young males. http://dx.doi.org/10.1113/EP085647
Das mit den Pausen zwischen den Sätzen wird in der entsprechenden Trainingsliteratur ja diskutiert, ich selber mache das auch, mehr nach meinem Körpergefühl. Vll. läßt sich das Verfahren ja optimieren, allerdings steht im Titel: in young males ...
Nun ja, es ist sicher egal welches Alter. Schwere Gewichte bzw. herausfordernder Widerstand bauen in jeden Alter Muskeln auf. Und jeder der Kraftsport ambitioniert betreibt weiß, je länger die Pause und erholter man dadurch ist, desto eher kann man ein schweres Gewicht erneut bewegen. Desto größer der Muskelreiz und desto wahrscheinlicher der Muskelzuwachs. Dazu hätte es meiner Meinung nach keiner Studie gebraucht, daß ist "uraltes" Bodybuilderwissen und vermitteln heute sogar schon die Fitnesshipster auf YT! Das sind dann wieder in der Tat young males...
Übrigens ein noch recht "frischer"und sehr guter und informativer YT-Kraftsportkanal für Interessierte.
Ich weiß nicht: aber eigentlich entscheidend für das Muskelwachstum ist die vollständige Ermüdung des Muskels. Insofern sind lange Pausen eher kontraproduktiv. Es geht nicht darum, möglichst viele Wiederholungen zu schaffen, sondern Muskelversagen zu erreichen. Gruß Ununheilig
Es gibt verschiedene Trainingsziele, insbesondere Kraftaufbau und Muskelvolumen. Mark Maslow hat viel darüber geschrieben ("Looking Good Naked", S. 108, aber auch in seinem Blog.) Für einen hohen Wachstumsreiz empfielt er 60 bis 90 s Pause. Training ohne Pause sieht er mehr als Kardiotraining.
Dass man bis zur vollständigen Ermüdung trainieren muss, ist mir neu. Davon abgesehen, diese tritt bei hohen Gewichten trotz Pause auch ein, vor allem, wenn man mal wieder die nächste Kraftstufe angeht.