Provokant gefragt: Abendessen - Ein Risikofaktor für Übergewicht?
Chrono-nutrition: A review of current evidence from observational studies on global trends in time-of-day of energy intake and its association with obesity http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27327252
Dünne Luft gegen Jetlag? Eine vorübergehend sauerstoffärmere Luft hilft der inneren Uhr beim Anpassen Überraschendes Rezept gegen Jetlag: Die innere Uhr reagiert nicht nur auf Licht, sondern auch auf den Sauerstoffgehalt der Luft. Verändert sich dieser, dann wirkt dies als Taktgeber, wie Forscher herausfanden. Im Experiment passten sich Mäuse schneller an eine Zeitverschiebung an, wenn sie vorübergehend in sauerstoffärmerer Luft lebten. Die dünne Luft in Flugzeugen könnte demnach sogar mildernd auf den Jetlag wirken. Unsere innere Uhr bestimmt eine Vielzahl unserer Körperprozesse, von den Hormonen über den Stoffwechsel bis hin zum Immunsystem. Doch gerät dieser Rhythmus aus dem Takt, beispielsweise durch Schichtarbeit oder Jetlag, dann hat dies Folgen: Wir fühlen uns zerschlagen und auf Dauer kann sogar unsere geistige und körperliche Gesundheit leiden.
Einen überraschenden Helfer gegen den Jetlag könnten jetzt Gad Asher vom Weizmann Institute of Science in Rehovot und seine Kollegen entdeckt haben. Sie hatten beobachtet, dass der Sauerstoffgehalt im Blut von Mäusen im Tagesrhythmus schwankt. Ihre daraus abgeleitete Idee: Vielleicht lässt sich die innere Uhr durch einen Wechsel des Sauerstoffgehalts der Luft beeinflussen und sozusagen "austricksen".
Im Jahr 1996 wurde eine Chronotherapie erstmals in einer klinischen Studie an zehn europäischen Tumorzentren mit 278 Patienten mit metastasiertem Kolonkarzinom untersucht. Die Studiengruppe der Patienten erhielt das Medikament 5-Fluorouracil um vier Uhr morgens und das Medikament Oxaliplatin um vier Uhr nachmittags. Verglichen wurde diese Therapie nach festgelegten Zeiten mit einer Therapie, bei der die Patienten ihre Medikamente unabhängig von einer genauen Tageszeit bekamen (Kontrollgruppe). Das Ergebnis: Die zu festen Zeiten therapierten Patienten hatten weniger Nebenwirkungen als diejenigen in der Kontrollgruppe. Zusätzlich sprachen die Tumoren der Patienten in der Studiengruppe besser auf die Therapie an (51 % im Vergleich zu 30 %).
In einer weiteren europäischen multizentrischen Studie aus dem Jahr 2006 mit Patienten mit Darmkrebs konnte dagegen mit einer Therapie "nach der Uhr" im Vergleich zur konventionellen Behandlung ohne festgelegte Zeiten keine besseren Ansprechraten beobachtet werden. Bei der Auswertung der Daten nach Geschlechtern getrennt zeigte sich allerdings ein neuer Aspekt: Chronotherapeutisch behandelte Männer überlebten länger, Frauen dagegen signifikant kürzer.
Diesen Geschlechterunterschied bei Darmkrebspatienten bestätigte auch eine Metaanalyse aus dem Jahre 2013. Beim Vergleich einer konventionellen Chemotherapie mit 5-Fluorouracil, Leucovorin und Oxaliplatin mit einer Chronotherapie mit den gleichen Substanzen verlängerte sich das mediane Gesamtüberleben bei Männern unter Chronotherapie auf 20,8 Monate - verglichen mit 17,5 Monaten nach einer konventioneller Chemotherapie. Bei Frauen dagegen war das mediane Gesamtüberleben unter der chronomodulierten Gabe auf 16,6 Monate verkürzt – verglichen mit 18,4 Monaten nach einer herkömmlichen Chemotherapie.
Studie mit Brustkrebspatientinnen Die Arbeitsgruppe "Chronotherapie" der European Organisation for Research and Treatment of Cancer (EORTC) untersuchte 2008 bei Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs die Gabe von Vinorelbin zu unterschiedlichen Tageszeiten in Kombination mit einer chronomodulierten Gabe von 5-Fluorouracil nach einem festgelegten Schema. Auch diese Untersuchung war multizentrisch angelegt. Anhand der Ergebnisse konnten die Verantwortlichen jedoch keinen genauen Zeitpunkt bestimmen, zu dem die Gabe von Vinorelbin am wenigsten toxisch war. Die Toxizität der Behandlung wurde stellvertretend anhand des Auftretens einer Neutropenie vom Grad 3/4 beurteilt. Auch das Auftreten verschiedener weiterer Nebenwirkungen wurde analysiert. Das Problem: Je nach Nebenwirkung wäre die Medikamentengabe zu einem anderen Zeitpunkt sinnvoll gewesen, um die jeweils niedrigste Toxizität zu erreichen. Aufgrund dieser Ergebnisse kamen die Autoren zu dem Ergebnis, dass keine optimale Tageszeit empfohlen werden kann, zu der Vinorelbin gegeben werden sollte.
Weitere Studien wurden entweder mit sehr kleinen Teilnehmerzahlen durchgeführt oder unterliegen anderen Einschränkungen bezüglich der Aussagekraft.
Zwei sehr häufig verwendete Insektizide ahmen Melatonin am zugehörigen Rezeptor nach und stören so den Tag/Nacht-Rhythmus, verursachen somit erhöhte Cortisolwerte sowie ein erhöhtes Risiko für Diabetes und metabolisches Syndrom:
Zitat Synthetic chemicals commonly found in insecticides and garden products bind to the receptors that govern our biological clocks, University at Buffalo researchers have found. The research suggests that exposure to these insecticides adversely affects melatonin receptor signaling, creating a higher risk for metabolic diseases such as diabetes. Published online on Dec. 27 in Chemical Research in Toxicology, the research combined a big data approach, using computer modeling on millions of chemicals, with standard wet-laboratory experiments. It was funded by a grant from the National Institute of Environmental Health Sciences, part of the National Institutes of Health. Disruptions in human circadian rhythms are known to put people at higher risk for diabetes and other metabolic diseases but the mechanism involved is not well-understood. “This is the first report demonstrating how environmental chemicals found in household products interact with human melatonin receptors,” said Margarita L. Dubocovich, PhD, senior author on the paper and SUNY Distinguished Professor in the Department of Pharmacology and Toxicology and senior associate dean for diversity and inclusion in the Jacobs School of Medicine and Biomedical Sciences at UB.
“No one was thinking that the melatonin system was affected by these compounds, but that’s what our research shows,” she said. The current research focuses on two chemicals, carbaryl, the third most widely used insecticide in the U.S. but which is illegal in several countries, and carbofuran, the most toxic carbamate insecticide, which has been banned for applications on food crops for human consumption since 2009. It is still used in many countries, including Mexico and traces persist in food, plants and wildlife.
“We found that both insecticides are structurally similar to melatonin and that both showed affinity for the melatonin, MT2 receptors, that can potentially affect glucose homeostasis and insulin secretion,” said Marina Popovska-Gorevski, co-author, now a scientist with Boehringer Ingelheim Pharmaceuticals, who worked in Dubocovich’s lab while earning her master’s degree at UB. “That means that exposure to them could put people at higher risk for diabetes and also affect sleeping patterns.”
Chronobiological aspects of food intake and metabolism and their relevance on energy balance and weight regulation
Summary Overweight and obesity are the result of a chronic positive energy balance, and therefore the only effective therapies are a diet which, on the long term, provides lower calories than the daily expended energy and exercise. Because nearly every physiological and biochemical function of the body shows circadian variations it can be suggested that also different chronobiological aspects of food intake, like time of day, meal frequency and regularity, and also circadian desynchronizations like in shift work may affect energy metabolism and weight regulation. The aim of this review is therefore to summarize and discuss studies that have addressed these issues in the past and to also provide an overview about circadian variations of selected aspects of metabolism, gut physiology and also factors that may influence overall energy regulation. The results show that a chronic desynchronization of the circadian system like in shift work and also sleep deprivation can favour the development of obesity. Also, regarding energy balance, a higher meal frequency and regular eating pattern seem to be more advantageous than taking the meals irregularly and seldom. Additional studies are required to conclude whether time of day-dependent food intake significantly influences weight regulation in humans.
Neue Studie Abendmenschen sterben früher als Morgenmenschen Nachteulen funktionieren in der Frühaufsteher-Gesellschaft nicht, sie leben ständig gegen ihre innere Uhr: Sie sind häufiger depressiv und sterben früher.
Wer gerne früh in den Tag startet, lebt laut einer neuen Studie länger. Nachteulen haben dagegen ein höheres Sterberisiko, wie Forscher aus den USA und Großbritannien in einer Studie feststellten.
Die Wissenschafter untersuchten 430.000 Menschen im Alter zwischen 38 und 73 Jahren in Großbritannien. Sie fanden heraus, dass die extrem nachtaktiven Teilnehmer während des Untersuchungszeitraums von sechseinhalb Jahren ein um zehn Prozent erhöhtes Sterberisiko hatten als die Frühaufsteher. http://www.kleinezeitung.at/lebensart/ge...-Morgenmenschen
"In einem gestörten Rhythmus zu leben, macht krank" Der Rhythmus eines Menschen wirkt sich auf dessen Gesundheit aus - Warum Schichtarbeit krank macht und Medikamente zu verschiedenen Tageszeiten anders wirken
Arbeiten bis spät in die Nacht, Reizüberflutung, ständiger Stress, das Überspringen von Zeitzonen und chronischer Schlafmangel: Der menschliche Rhythmus gerät in der modernen Arbeitswelt immer häufiger aus dem Takt. Die Chronobiologie beschäftigt sich mit den Rhythmen von Lebewesen, die Chronomedizin damit, wie sich Störungen der Rhythmik auf unsere Gesundheit auswirken. "Dauernde Störung der biologischen Rhythmen kann zu Erkrankungen führen - von Burnout bis Krebs", betont Maximilian Moser, Chronomediziner und Professor für Physiologie an der Medizinischen Universität Graz, im Gespräch mit derStandard.at. Studien zeigen, dass Berufsgruppen wie Schichtarbeiter oder Flugpersonal, deren Schlaf-Wach-Zyklus gestört ist, ein deutlich erhöhtes Krebsrisiko aufweisen. Der biologische Rhythmus spielt aber nicht nur bei der Entstehung, sondern auch bei Behandlung von Krankheiten eine Rolle. Die Chronopharmakologie beschäftigt sich damit, wie Medikamente zu unterschiedlichen Tageszeiten auf den Körper wirken. "Dieser Forschungszweig birgt die Chance gewünschte Wirkungen zu maximieren und Nebenwirkungen auf ein Minimum zu reduzieren", erklärt Moser. Warum die Chronomedizin in der Praxis dennoch bisher nur wenig Beachtung findet und welche Vorzüge das Leben im Rhythmus bietet, erläutert der Chronomediziner im derStandard.at-Interview. https://derstandard.at/1287099582096/Chr...ben-macht-krank
kann sich so ein innerer Rhythmus auch im Laufe des Lebens ändern? Ich war bis vor 1 Jahr ein absoluter Nachtmensch. Um 3 Uhr ins Bett und geschlafen bis mindestens 9 Uhr. Wenn ich früher aufstehen musste überfiel mich eine totale Tagesmüdigkeit, die mich erst gegen Abend und nach einem Mittagsschlaf verließ. Jetzt plötzlich bin ich immer schon um ca. 7 Uhr wach und fühle mich ausgeschlafen und vor 12 Uhr im Bett. Ich versteh das nicht, wie ich mein Nachteulendasein plötzlich verlieren konnte. Mir wurde immer wieder gesagt: Ändere deinen Rhythmus, das funktioniert. Hat es aber nie und ich dachte, das wäre genetisch angelegt. Liebe Grüße von Julie
@Julie Selbstverständlich lässt sich die Circadiane Uhr durch Lifestyle-Änderungen beeinflussen. Wenn du in eine andere Zeitzone wechselst, passt sich deine circadiane Uhr ja auch nach einer Weile an!
Man muss bei aller Einsicht in die Beziehungen zwischen Gesundheit und Schlaf aber auch folgendes sehen: 1. Wer weniger schläft, ist länger wach. Das steht auf der Haben-Seite und wird oft überhaupt nicht erwähnt. Nie die Chancen, immer nur die Risiken. Ob er entsprechend früher stirbt, ist ja in dem Moment unbekannt.
2. Man darf sich durch die ganze Wissenschaft nicht verrückt machen lassen und sich dann wundern, wenn man nicht schlafen kann. Meine These war immer: wer nicht schlafen kann, ist nicht müde. Es ist nicht gut, im Bett zu liegen (pünktlich 22:30) und dann ständig zu denken: du musst jetzt einschlafen. Das funktioniert nicht.
3. Ich nehme z.B. überhaupt keine Hormone, Tees oder irgendwelchen schlaffördernde Mittel ein und schlafe um 1 Uhr ganz gut ein. Gegen alle Wissenschaft der AUtophagie hat sich das "Spätstück" nach Kuklinski bewährt in dem Sinne, dass ich komplett durchschlafe.
4. Mir hilft das Nachdenken über langweilige wissenschaftliche Fragen, z.Zt. ist es der Elektronentransport. 5. Es gibt auch noch andere Einschlafhilfen ;-))
Also, vll. mal alles absetzen und nicht denken, dass ich jetzt schlafen gehen muss. Der Körper sagt schon, wenn ich muss (so wie andere Dinge auch).
Schichtarbeit stört innere Organe Dramatische Verschiebung der Taktgeber von Darm und Co schon nach drei Tagen Uhr im Darm: In unseren Organen sitzen Taktgeber, die noch sensibler auf Schichtarbeit und Jetlag reagieren als unsere innere Hauptuhr. Wie eine Pilotstudie enthüllt, reichen schon drei durchwachte Nächte aus, um die Rhythmen von Darm, Leber und Co um zwölf Stunden zu verschieben. Weil aber die Hauptuhr ihren Takt im gleichen Zeitraum nur um zwei Stunden verschiebt, kommt es zu einer De-Synchronisation der Stoffwechselrhythmen, wie die Forscher berichten. Nachtschicht stört die Taktgeber unserer inneren Organe stärker als die innere Uhr in unserem Gehirn.
Schichtarbeit, Jetlag und andere Störungen unseres Tag-Nacht-Rhythmus schaden der Gesundheit – so viel ist klar. Das Leben gegen die innere Uhr erhöht das Risiko für Übergewicht und Diabetes, fördern Herz-Kreislauf-Erkrankungen und könnten sogar für einen verstärkten geistigen Abbau sorgen. Auch das Krebsrisiko ist wegen einer gehemmten DNA-Reparatur erhöht. http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-22919-2018-07-10.html
Personalisierte Medizin: Wann ist die beste Zeit für die Tablette? Wie die Chronomedizin versucht, mit Hilfe der »richtigen« Uhrzeit die Effektivität von Behandlungen zu steigern und die Nebenwirkungen zu verringern.
ZitatDie Tablette, die die 50-Jährige kurz vor dem Schlafengehen einnimmt, wirkt nicht sofort. Erst im Lauf der Nacht – mit einem Anstieg gegen Morgen – verteilt sich das Medikament in ihrem Körper. Die Arznei, ein Immunsuppressivum, hemmt die Ausschüttung von Entzündungsstoffen, die die Immunzellen sonst vermehrt gegen Ende der Nacht produzieren. So lindert sie dann die Gelenkschmerzen, die der Rheumapatientin schon mit dem Aufwachen zu schaffen machen. Die zeitlich abgestimmte »Chrono«-Therapie des Rheumas ist erfolgreich, weil sie die tagesrhythmischen Schwankungen berücksichtigt, mit denen der Körper Entzündungsstoffe ausschüttet.
Ein derartiges optimales Timing könnte die Wirksamkeit vieler Medikamente bei einer Behandlung verbessern und womöglich die Nebenwirkungen verringern. Hoffnung macht gerade eine Untersuchung von Chronobiologen am Cincinnati Children's Hospital Medical Center: Die Forscher entdeckten fast 1000 von inneren Uhren gesteuerte, tagesrhythmisch schwankende Gene im menschlichen Körper, deren Proteinprodukte direkt oder indirekt das Ziel von Arzneistoffen sind.
Björn Lemmer, Pharmakologe vom Management Board der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA), wundert das zunächst einmal gar nicht. »Der Mensch ist extrem rhythmisch angelegt, und natürlich haben diese Rhythmen eine wesentliche Bedeutung für die Medizin«, erklärt der emeritierte Ordinarius für Pharmakologie und Toxikologie der Universität Heidelberg. Die kleinteilige Genanalyse der amerikanischen Wissenschaftler liefere nun wichtige molekulare Grundlagen.
Es sei schon länger bekannt, dass manche Medikamente je nach Tageszeit unterschiedlich wirken, sagt auch Achim Kramer, Leiter der Arbeitsgruppe »Chronobiologie« an der Berliner Charité. »Es ist aber die Frage, warum dies in den meisten Fällen keine Beachtung findet – außer zum Beispiel bei der Behandlung der rheumatoiden Arthritis und des Bluthochdrucks.« Die molekularen Details zu kennen, sei entscheidend, damit sich die Chronotherapie in der Praxis weiter durchsetze, so Kramer – und die aktuelle Arbeit des Teams aus Cincinnati sei ein wichtiger Schritt in diese Richtung
Bluttest enthüllt unseren Chronotyp Forscher identifizieren Biomarker für den individuellen Rhythmus der inneren Uhr "Lerche" oder "Nachteule"? Um den Chronotyp eines Menschen herauszufinden, waren bisher langwierige Hormon- oder Schlaflabortests nötig. Doch jetzt haben Forscher einen Bluttest entwickelt, der schnell und einfach den Status der inneren Uhr verrät - eine Blutprobe reicht. Möglich wird dies durch zwölf Biomarker, die je nach "Innenzeit" unterschiedlich aktiv sind. Das Wissen um den Chronotyp könnte helfen, Medikamente zur jeweils günstigsten Zeit zu verabreichen, wie die Forscher erklären. http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-22899-2018-07-03.html
Wie viele Kalorien wir verbrennen, kommt auf die Tageszeit an Der Körper braucht auch in Ruhe viel Energie, um die Funktion sämtlicher Organe aufrechtzuerhalten. Dieser Grundumsatz variiert aber im Verlauf des Tages. Das könnte erklären, warum Schichtarbeiter häufiger Gewichtsprobleme haben.
ZitatNachts wird der gesamte Stoffwechsel heruntergefahren. Der Körper benötigt nur wenig Energie, weil die Muskeln im Schlaf erschlaffen und die Organe weniger aktiv sind. Es ist also logisch, dass nachts weniger Kalorien verbrannt werden als tagsüber. Nun zeigen Forscher aber, dass die gleiche Tätigkeit, nämlich einfach nur wach sein, ohne etwas zu tun, am späten Nachmittag mehr Kalorien verbraucht als am frühen Morgen.1 Der Unterschied betrug 2,5 Prozent des sogenannten Ruhe-Energiebedarfs oder 129 kcal pro Tag, wie die Forscher um Jeanne Duffy vom Brigham and Women’s Hospital in Boston zeigten.
In Ruhe Kalorien verbrennen Der Grossteil der täglich benötigten Kalorien wird für den Ruhe-Energiebedarf verbrannt, für die Aufrechterhaltung der Körperfunktionen, zum Beispiel für die Atmung, den Temperaturausgleich oder das Gehirn. Offenbar brauchen die Organe für die gleiche Tätigkeit aber je nach Tageszeit unterschiedlich viel Energie. Würden wir also einen ganzen Tag lang im metabolischen Zustand verbringen, wie er für den späten Nachmittag typisch ist, könnten wir – ohne einen Finger zu rühren – die Kalorien von einer Dose Cola zusätzlich verbrennen.
Tageszeit beeinflusst Kalorienverbrauch Innere Uhr wirkt sich auf Energieumsatz in Ruhe aus Überraschende Entdeckung: Wie viele Kalorien wir verbrennen, hängt offenbar auch von der Tageszeit ab. Eine Pilotstudie zeigt: Der Ruheenergiebedarf ist nachts und am frühen Morgen rund zehn Prozent niedriger als am späten Nachmittag und frühen Abend. Demnach wird der Kalorienverbrauch entscheidend von unserer inneren Uhr beeinflusst. Dies könnte auch erklären, warum Schichtarbeiter anfällig für Übergewicht sind, wie die Forscher im Fachmagazin "Current Biology" berichten.
ZitatZehn Prozent Unterschied Der Ruheumsatz schwankte dabei immerhin um zehn Prozent, wie Zitting und ihr Team berichten. "Wir waren sehr überrascht, dass ein und dieselbe Tätigkeit an einem Zeitpunkt des Tages so viel mehr Kalorien verbrannte als an einem anderen", konstatiert die Wissenschaftlerin.
Doch der Ruheenergieverbrauch war nicht das Einzige, was sich abhängig von der biologischen Tageszeit veränderte. Auch der sogenannte respiratorische Quotient war demnach abhängig von der circadianen Phase. Dieser Wert beschreibt das Verhältnis von ausgeatmetem Kohlendioxid zu aufgenommenem Sauerstoff und kann Hinweise auf den Makronährstoff-Verbrauch liefern.
Der lange Arm der inneren Uhr Nach Ansicht des Forscherteams untermauern diese Ergebnisse, wie groß der Einfluss unserer inneren Uhr auf den Stoffwechsel ist. "Wie viel Energie wir verbrennen oder als Fett speichern, hängt nicht nur davon ab, was wir essen, sondern auch davon, wann wir essen – und ruhen", sagt Duffy.
Der nun beobachtete Rhythmus in Sachen Energieverbrauch könnte den Wissenschaftlern zufolge daher unter anderem erklären, warum unregelmäßiges Essen und Schlafen Übergewicht fördert – zum Beispiel bei Schichtarbeitern.
Morgenmenschen leiden stärker unter Nachtarbeit Künstliches Licht verursacht eine Art Jetlag und beeinflusst den Melatonin-Spiegel. Damit steigt die Gefahr chronischer Erkrankungen https://derstandard.at/2000103980171/Mor...ter-Nachtarbeit
Zusammenhang bestätigt Nachtschichten wahrscheinlich krebserregend Schichtarbeit, bei der regelmäßig auch nachts gearbeitet wird, ist ein Gesundheitsrisiko: Betroffene haben ein höheres Krebsrisiko als Menschen, die nur tagsüber arbeiten. Das bestätigte jetzt ein internationales Expertengremium. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/n...-krebserregend/
Haut erspürt die Tageszeit Auch Säugetiere tragen Photorezeptoren für die innere Uhr in der Haut Unbekannter Taktgeber: Auch die Haut kann offenbar erkennen, ob es gerade Tag oder Nacht ist – ganz ohne Hilfe der Augen. Denn sie besitzt Pigmente, die auf Licht reagieren, wie Experimente mit Mäusen belegen. Durch sie kann die Haut den Takt ihrer inneren Uhr an den Tag-Nacht-Rhythmus anpassen, selbst wenn wichtige Informationen von Augen und Gehirn fehlen. https://www.scinexx.de/news/medizin/haut...-die-tageszeit/
Zitat von La_Croix im Beitrag #68Zusammenhang bestätigt Nachtschichten wahrscheinlich krebserregend Schichtarbeit, bei der regelmäßig auch nachts gearbeitet wird, ist ein Gesundheitsrisiko: Betroffene haben ein höheres Krebsrisiko als Menschen, die nur tagsüber arbeiten. Das bestätigte jetzt ein internationales Expertengremium. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/n...-krebserregend/
Durch Nachtarbeit wird der natürliche Krebsschutz Melatonin unterdrückt. Mit gravierenden Folgen.
Spätaufsteher haben häufiger Asthma und Allergien Unsere innere Uhr beeinflusst viele Vorgänge in unserem Körper: Zellteilung, Prozesse im Gehirn und den Stoffwechsel. Auch bei Asthma spielt der Biorhyhtmus eine Rolle: Forscher fanden jetzt heraus, dass Teenager, die spät zu Bett gehen und morgens länger schlafen, häufiger betroffen sind. Auch Allergien haben dann offenbar leichteres Spiel.
ZitatBereits 2016 hatte eine Studie der Universität Trondheim gezeigt, dass Menschen mit Schlafstörungen ein höheres Risiko haben, an Asthma zu erkranken. Damals waren 20.000 Testpersonen im Hinblick auf ihre Schlafqualität untersucht und befragt worden. Das Ergebnis: Je dauerhafter und regelmäßiger die Ein- und Durchschlafprobleme, desto höher die Wahrscheinlichkeit, Asthmatiker zu werden. Wer zehn Jahre oder länger keine Nacht erholsam geschlafen hatte, hatte ein 92-prozentiges Risiko, die Atemwegserkrankung zu bekommen.
Erste Studie zu Teenagern Eine neue Studie beleuchtet jetzt die Auswirkung des Schlafverhaltens auf die Atemwegsgesundheit bei Teenagern. Dazu hatte der Lungenmediziner Dr. Subhabrata Moitra von der Universität Alberta (Kanada) mit seinen Kollegen 1.684 Jugendliche in Westbengalen befragt. Jeder Teilnehmer sollte Angaben dazu machen, ob er ein "Morgentyp" oder ein "Abendtyp" ist, wann er zu Bett geht und aufsteht und zu welcher Tageszeit er sich müde fühlt. Außerdem wurde dokumentiert, ob Asthmasymptome wie Keuchen und Atembeschwerden oder allergischer Schnupfen zu beobachten waren.
Nachteulen erkranken häufiger an Asthma Die Forscher verglichen die Symptome der Jugendlichen mit ihren Schlafgewohnheiten und berücksichtigten dabei weitere Risikofaktoren wie Lebensumfeld, Luftqualität und ob ihre Familienmitglieder rauchen. Das Ergebnis: Nachteulen erkranken mit dreifach höherer Wahrscheinlichkeit an Asthma und mit doppelter Wahrscheinlichkeit an allergischem Schnupfen.
Wer extrem spät einschläft und erst am Mittag oder gar Nachmittag erwacht, arbeitet gewissermaßen gegen das Melatonin. Die Umgebung ist dann zu hell, zu laut, zu warm. Der Schlaf ist weniger erholsam, der Körper kann Stress weniger gut abbauen und das wiederum begünstigt die Entstehung von Asthma - vermutlich, weil bei Schlafstörungen die gleichen entzündungsauslösenden körpereigenen Stoffe (Entzündungsmediatoren) ausgeschüttet werden, wie sie bei Asthma auch nachweisbar sind.
ZitatStudienleiter Dr. Subhabrata Moitra wünscht sich, dass seine Ergebnisse Teenager ermutigen, ihr Schlafverhalten zu ändern und abends auf die Handynutzung zu verzichten. Denn auch das Licht der Smartphone-, Tablet und Computerbildschirme hemmt die Melatoninproduktion. Um herauszufinden, ob Jugendliche künftig ihren Tagesrhythmus ändern und dann auch gesünder bleiben, ist eine zweite Studienphase für 2028-29 geplant. Dann soll die jetzige Erhebung an einer neuen Gruppe von Testpersonen wiederholt werden. Außerdem wollen die Forscher die Lungenfunktion und die Schlafzeit der Teilnehmer genau messen.