Wie ein gesunder circadianer Rhythmus die Resistenz gegen Viren und Krankheiten erhöht
ZitatMehrere Studien haben gezeigt, dass es wichtig sein kann, ausreichend Melatonin zu sich zu nehmen, und einen regulierten Tagesrhythmus beizubehalten, um dem Coronavirus entgegenzuwirken. Ein gesunder Tagesrhythmus erhöht die Resistenz gegen Viren und Infektionen und hilft Ihnen, gegen COVID-19 und andere Erkrankungen so effektiv wie möglich vorzugehen.
In Krankheitszeiten gesund bleiben Da sich die Welt inmitten einer Pandemie befindet, verändern viele ihr Leben, um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, eine ernsthafte Erkrankung zu entwickeln oder zu übertragen. Das Tragen von Schutzmasken und Handschuhen ist mittlerweile zur Routine geworden. Obwohl all diese Maßnahmen wichtig sind, sollten Sie auch an einem starken Immunsystem arbeiten, das in der Lage ist, Infektionen zu bekämpfen, wenn Sie exponiert sind.
Ein funktionierender circadianer Rhythmus ist wichtig, um eine starke Immunantwort auf schädliche Erreger wie das neuartige Coronavirus aufrechtzuerhalten. Viele moderne Menschen führen jedoch keinen Lebensstil, der es ihnen ermöglicht, regelmäßige Schlaf-Wach-Zyklen aufrechtzuerhalten. Dies ist in einer Zeit, in der Infektionskrankheiten eine wachsende Anzahl von Menschenleben fordern, extrem ungünstig.
Wie ein gesunder circadianer Rhythmus die Resistenz gegen Viren erhöht Schlaf ist einer der wichtigsten Faktoren für die Gesundheit des gesamten Körpers, einschließlich der Immunantwort. Dies ist teilweise auf das Zusammenspiel zwischen Melatonin und dem Immunsystem zurückzuführen.
Wenn wir von einer Infektion bedroht werden, ist es für das Immunsystem entscheidend, eine Reaktion hervorzurufen, die weder zu schwach noch zu stark ist. Wenn die Immunantwort schwach ist, können wir mikrobielle Eindringlinge möglicherweise nicht so effektiv abwehren. Wenn die Immunantwort jedoch zu stark ist, kann dadurch das eigene Gewebe Schaden nehmen, eine Reaktion, die in vielen tödlichen Fällen von COVID-19 beobachtet wurde.
Melatonin wirkt als starker Immunmodulator. Es verbessert nicht nur das Immunsystem, sondern verringert auch die entzündlichen Wirkungen der Immunzellen. Auf diese Weise hilft es dem Immunsystem, bei der wirksamen Bekämpfung von Bakterien und Viren genau das richtige Gleichgewicht zu finden.
Ohne einen gesunden Tagesrhythmus besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass der Körper auf eindringende Viren entweder über- oder unterreagiert. Daher ist es wichtiger denn je, jenen Schlaf zu bekommen, den wir so dringend benötigen.
Schlaf und Immunität Ihre Schlaf-Wach-Zyklen wirken sich auf Ihr Immunsystem aus, aber auch das Gegenteil ist der Fall. Die Immunantwort kann den Schlaf auf verschiedene Weise beeinflussen. Wenn Sie jemals zu viel geschlafen haben oder während einer Krankheit nicht schlafen konnten, haben Sie dieses Phänomen wahrscheinlich bemerkt.
Mittlerweile weiß man, dass dies auf Wechselwirkungen zwischen Immunmolekülen und dem circadianen Rhythmus zurückzuführen ist. Obwohl uns klar ist, dass der Tagesrhythmus die Immunität beeinflussen kann, ist weniger bekannt, dass auch das Gegenteil der Fall ist. Immunzellen interagieren tatsächlich mit Zellen, um ein größeres Bedürfnis nach slow-wave-sleep (langsamer Wellenschlaf) zu erzeugen, jener Phase, in der man die meiste Ruhe bekommt. Die Unannehmlichkeiten einer Krankheit hindern uns jedoch oft daran, regelmäßige Schlaf-Wach-Gewohnheiten aufrechtzuerhalten.
Wenn Sie nicht gut schlafen, ist es wahrscheinlicher, dass Sie eine Krankheit entwickeln. Wenn Sie krank sind, ist es weniger wahrscheinlich, dass Sie eine koordinierte und effektive Immunantwort herstellen. Daher können viele Menschen mit einer Krankheit wie COVID-19 eine negative Abwärtsspirale mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen erleiden.
Erhalten Sie jenen Schlaf, den Sie zur Bekämpfung von Viren benötigen? How a Healthy Circadian Rhythm Boosts Resistance to Viruses and Disease 2Haben Sie einen gesunden Tagesrhythmus? Obwohl Händewaschen und soziale Isolation weiterhin wichtig sind, können Sie auch davon profitieren, Ihren Körper natürlich zu stärken. Wenn Sie nicht sieben bis acht Stunden pro Nacht schlafen und sich unausgeruht fühlen, liegt wahrscheinlich ein Problem in Ihrem Tagesrhythmus vor.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Ihren Tagesrhythmus zu verbessern und Ihre Schlafzyklen wieder in Gang zu bringen. Beachten Sie die folgenden Tipps: -Gehen Sie jeden Tag zur gleichen Zeit schlafen, und wachen Sie zur gleichen Zeit auf, auch an Wochenenden und an freien Tagen. -Planen Sie Ihre Mahlzeiten so, dass Sie jeden Tag zur gleichen Zeit essen. -Verwenden Sie Ihr Schlafzimmer nur zum Schlafen und für sexuelle Aktivitäten. Laptops, Arbeiten oder Streiten sind Tabu! -Reduzieren Sie Stress abends mithilfe von Meditation oder Yoga. -Erwägen Sie, abends ein Melatoninpräparat einzunehmen, wenn Sie Schwierigkeiten haben, einzuschlafen. -Schalten Sie alle künstlichen Lichtquellen, insbesondere Computer und Smartphones, mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen aus. -Machen Sie viel Bewegung, und tanken Sie während des Tages reichlich Sonnenlicht.
Diese Richtlinien helfen Ihnen dabei, dass Ihre inneren Uhren korrekt funktionieren, wovon NICHT nur Ihr Immunsystem, sondern auch Ihre allgemeine Gesundheit während Ihres gesamten Lebens profitiert.
Virusinfektionen reagieren auf den circadianen Rhythmus
ZitatKönnten Virusinfektionen stärkere Auswirkungen auf Sie haben, wenn Sie dieser zu bestimmten Tageszeiten ausgesetzt sind? Eine neue Studie legt nahe, dass der circadiane Rhythmus das Immunsystem beeinflusst.
Die meisten von uns haben festgestellt, dass wir zu bestimmten Jahreszeiten eher krank werden. Wintergrippe, Frühlingsallergien und Sommererkältungen scheinen immer zum gleichen Zeitpunkt aufzutreten. Jedoch kann die Zeit, Ihr Risiko krank zu werden, auf eine weitere wichtige Art beeinflussen. Eine neue Studie legt nahe, dass wir eher krank werden, wenn wir am Morgen Viren ausgesetzt sind, im Gegensatz zu späteren Tageszeiten.
Infektionen und der circadiane Rhythmus Um die Beziehung zwischen unserem Schlaf-Wach-Zyklus und unserer Virusinfektionsrate zu ermitteln, brachten Forscher verschiedene Mäusegruppen zu unterschiedlichen Tageszeiten mit Viren in Kontakt. Jene, die am Morgen infiziert wurden, zeigten eine größere Rate der Virusvermehrung— um das Zehnfache! Auf der anderen Seite wiesen diejenigen, die später am Tag infiziert wurden, geringere Infektionsraten auf. Kulturen menschlicher Zellen zeigten die gleichen Ergebnisse.
Um sicherzustellen, dass wirklich der circadiane Rhythmus für diesen Unterschied verantwortlich war, züchteten die Forscher zudem Mäuse, deren BMAL1-Gen gehemmt wurde — hierbei handelt es sich um ein sehr wichtiges Gen des circadianen Rhythmus. Diese Mäuse hatten, egal zu welcher Uhrzeit sie dem Virus ausgesetzt wurden, höhere Infektionsraten.
Wie kann Ihr Schlaf-Wach-Zyklus Ihre Krankheitsanfälligkeit beeinflussen? Weitere Untersuchungen haben die Auswirkung des Schlafs auf das Immunsystem erforscht. Menschen, die nicht ausreichend geschlafen haben, sind für Krankheiten anfälliger. Zudem neigen jene, die in Schichten und somit zu ungewöhnlichen Zeiten arbeiten, dazu eine veränderte Immunantwort zu haben. Warum sind wir für Krankheiten anfälliger, wenn unser circadianer Rhythmus aus der Bahn geraten ist? Das Immungedächtnis, ein äußerst wichtiger Teil unserer Immunsysteme, scheint die Antwort zu sein.
Wenn wir auf einen Erreger oder einen Mikroorganismus, der Krankheiten verursachen kann, treffen, „merken“ sich Gedächtnis-T-Zellen den Eindringling. Wenn wir erneut auf den gleichen Erreger treffen, können die T-Zellen eine schnelle Reaktion einleiten, da sie den Störenfried erkennen. Das ermöglicht uns, Infektionen schneller zu bekämpfen, oft bevor sie Symptome auslösen können. Gedächtnis-T-Zellen nehmen als Antwort auf den Slow-Wave-Schlaf, bzw. Tiefschlaf, zahlenmäßig zu. Zu wenig Schlaf oder veränderte Schlaf-Wach-Zyklen können den Körper davon abhalten, diese infektionsbekämpfenden T-Zellen zu bilden. Die Jahreszeit spielt ebenfalls eine Rolle, vermutlich aufgrund der Rolle eines Gens namens ARNTL. Dieses Gen ist im Sommer aktiver und scheint Entzündungen vorzubeugen.
Ist Schlaf wirklich die beste Medizin? Schlaf wurde die beste Medizin genannt und diese neue Forschung scheint das zu unterstützen. Einer Krankheit nach vielen erholsamen Nächten ausgesetzt zu sein macht es wahrscheinlicher, dass Sie sie erfolgreich bekämpfen können. Zudem scheinen ein gestörter Schlaf und Gene, die mit dem circadianen Rhythmus in Verbindung stehen, die Wahrscheinlichkeit einer Infektion zu erhöhen.
Wir wissen bereits, dass wir mehr schlafen müssen, doch diese neue Studie könnte dafür verwendet werden, Krankheiten auf andere Arten zu behandeln. Es ist möglich, dass dieses Wissen herangezogen werden kann, um ein neues Medikament herzustellen, das gegen eine Reihe von Organismen wirkt, indem die Expression bestimmter circadianer Rhythmus-Gene angepasst wird. Professor Reddy, der die neueste Untersuchung an Mäusen durchgeführt hat, bemerkte:
,,In Anbetracht dessen, dass unsere Körperuhren eine Rolle dabei zu spielen scheinen, uns vor eindringenden Erregern zu verteidigen, könnte ihre molekulare Maschinerie ein neues, universelles Medikament ermöglichen, das darauf angesetzt ist, Infektionen zu bekämpfen.“
Infektionen zu behandeln stellt eine der zahlreichen Herausforderungen der modernen Medizin dar. Die neue Forschung im Bereich der circadianen Biologie könnte uns dabei helfen, diese in Zukunft effektiver vorzubeugen und zu behandeln. Mehr darüber zu verstehen, wie wir Infektionen reduzieren und kurieren können, sobald sie auftreten, kann es Menschen ermöglichen, seltener krank zu sein und zugleich die Raten tödlicher Krankheiten senken.
ZitatDie Existenz einer „inneren biologischen Uhr“ ist unumstritten. Diese soll sich angeblich aber auch auf das Immunsystem auswirken: Eine Untersuchung des Maisonneuve-Rosemont Hospital Research Centre hat gezeigt, dass die Reaktion der Immunzellen je nach Tageszeit variiert. Die Studienergebnisse sind in dem englischsprachigen Fachjournal „Proceedings der National Academy of Sciences“ (PNAS) erschienen.
Zirkadianer Rhythmus steuert die Immunreaktion Die Wissenschaftler stellten fest, dass die Uhrzeit einen signifikanten Einfluss auf die Funktion der Zellen des Immunsystems hat. Die sogenannten CD8-Zellen, die für die Bekämpfung von Krebs und Infektionen zuständig sind, funktionieren je nach Tageszeit sehr unterschiedlich. Durch gewisse „Uhren-Gene“ werden zirkadiane Rhythmen geschaffen, die einen Großteil der Zellen und Organe beeinflussen. Auch auf das Immunsystem wird so eingewirkt, weshalb dessen Funktionsfähigkeit über den Tag schwankt. Es gibt einen zirkadianen Rhythmus für diverse Aspekte des Menschen: Ernährung, Schlaf, Hormonaktivität, Körpertemperatur… Dadurch wird der Körper dabei unterstützt, sich an zyklische Veränderungen in der Umwelt anzupassen. Dazu zählen zum Beispiel Tag- und Nachtzyklen, aber auch die Jahreszeiten.
Zellfunktion ist tageszeitabhängig Im Rahmen früherer Forschungsarbeiten konnte das Team bereits feststellen, dass T-Zellen je nach Tageszeit mehr oder weniger intensiv auf Fremdkörper reagieren. Die Rolle der inneren biologischen Uhr war dabei allerdings noch unklar. Mithilfe eines Impfstoffmodells mit Mäusen konnte allerdings aufgedeckt werden, dass die Stärke der CD8-T-Zellantwort nach einer Impfung je nach Uhrzeit schwankte. Bei Tieren, deren CD8-T-Zellen für das Uhr-Gen defizitär waren, wurde dieser zirkadiane Rhythmus aufgelöst. Die Antwort auf den Impfstoff war tagsüber weniger stark ausgeprägt. Die Untersuchung weist darauf hin, dass T-Zellen zu gewissen Tageszeiten öfter aktiviert werden. Dank der Identifizierung der Mechanismen, welche die innere biologische Uhr der T-Zell-Antwort steuern, können Regulierungsprozesse für eine optimale T-Zell-Reaktion nun besser nachvollzogen werden. Die neuen Einblicke spielen eine wichtige Rolle beim Ausbau des Wissens rund um das Immunsystem.
Chronotypen: Es gibt Lerchen, Nachteulen - und Eulenlerchen? Seit Langem teilen Schlafforscher Menschen in die klassischen Typen »Frühaufsteher« und »Nachteule«. Dabei sind Mischformen vielleicht genauso typisch.
ZitatDer Rhythmus der inneren Uhr macht Menschen zu Eulen oder Lerchen – also zu Frühaufstehern oder Nachteulen. Ein Team von russischen Forscher meint nach Untersuchungen im Schlaflabor allerdings, dass Mischformen dieser klassischen, aber eben auch extremen Typen ebenso charakteristisch sind und als eigene Typen anzusehen wären.
Denn bei ihren Tests an 130 Freiwilligen, deren 24-Stunden-Zyklus sie überwachten, ergaben sich bei der Auswertung am Ende nicht zwei, sondern eindeutig vier Gruppen: die Lerchen und die Eulen, deren Aktivitätszyklen um rund zwei Stunden verschoben lagen, sowie zwei weitere Gruppen – eine fühlte sich eher immer wach und aktiv, eine ständig schlapp und müde.
Laut Studienleiter Arcady Putilov könne man anhand des typischen Tagesgangs ziemlich genau »vier Chronotypen ausmachen: Jede Gruppe ist schon bei der Selbstauskunft über Schläfrigkeit und Schlaf-wach-Rhythmus bei einem 24-stündigen Schlafentzug eindeutig von den anderen zu unterscheiden.« In weiteren Untersuchungen muss sich zeigen, ob hier tatsächlich mehr als kontinuierlich ineinander übergehende Mischtypen aufgefallen sind – wenn nicht, dann bräuchten die Menschen, die weder Eulen noch Lerchen sind, wohl einen Namen, wie die British Psychological Society in einer Pressemitteilung zusammenfasst. Im Gespräch sind demnach inoffiziell etwa »Dodo« und »Schwalbe«. Andere Forscher vermuteten allerdings schon, dass individuelle Unterschiede zwar existieren, wir im Mittel aber alle eher Durchschnittsdrosseln sind.
Innere Uhr von Frauen und Männern tickt verschieden Chronotyp und Störungsanfälligkeit des Tag-Nacht-Rhythmus unterscheiden sich Anderer Takt: Die inneren Uhren von Frauen und Männern sind nicht gleich – es gibt subtile Geschlechtsunterschiede im Biorhythmus, wie nun eine Überblicksstudie bestätigt. Demnach haben Frauen einen ausgeprägteren Tag-Nacht-Rhythmus und sind morgens früher aktiv. Nachts haben sie dafür mehr Schwierigkeiten, kognitive Aufgaben zu lösen. Männer reagieren dagegen stärker auf Schlafmangel und Jetlag – unter anderem mit Heißhunger, wie Forscher in „Science“ berichten.
ZitatDie innere Uhr ist der wichtigste Taktgeber unseres Lebens: Sie prägt unseren Schlaf-Wach-Rhythmus, aber auch den täglichen Zyklus unseres Stoffwechsels, der Hormone und unserer Immunabwehr. Verschiebt sich unser Tag-Nacht-Rhythmus – beispielsweise durch Jetlag oder Schichtarbeit – hat dies erhebliche Folgen für das sensible Gleichgewicht unserer Körperfunktionen und damit auch unsere Gesundheit. Die Folge kann unter anderem eine erhöhte Anfälligkeit für Depressionen, Übergewicht, Diabetes und Krebs sein.
Welche Rolle spielt das Geschlecht? Doch die innere Uhr „tickt“ nicht bei allen Menschen gleich – und das hat auch etwas mit dem Geschlecht zu tun, wie nun Sean Anderson und Garret FitzGerald von der University of Pennsylvania in Philadelphia aufzeigen. „Jüngste Studien zu Menschen und Tieren demonstrieren, wie sich die für die zirkadianen Rhythmen zuständigen Systeme zwischen den Geschlechtern unterscheiden“, erklären sie. „Und das hat potenzielle Konsequenzen für unsere Gesundheit und die Resilienz gegenüber Störungen des Tag-Nacht-Rhythmus.“
ZitatAuch bei uns ticken die Uhren von Frauen und Männern verschieden. So enthüllte der Aktivitätsvergleich von insgesamt 91.000 Versuchspersonen, dass Männer geringere Unterschiede zwischen ihrer Tages- und Nachtaktivität zeigen. Frauen schlafen im Schnitt mehr und schütten abends auch mehr von dem Schlafhormon Melatonin aus. Werden sie nachts gestört, reagieren sie weniger anfällig und schlafen schneller wieder ein.
Unterschiede gibt es auch im Einfluss der inneren Uhr auf das Essverhalten und den Energiestoffwechsel: Stören Schichtarbeit oder Jetlag den Tag-Nacht-Rhythmus bei Frauen, schüttet ihr Körper mehr Hungerhormon Ghrelin und weniger Sättigungshormon Leptin aus. Dadurch bleibt das Sattheitsgefühl aus. Bei Männern verändern sich diese Hormone zwar kaum, dennoch empfinden sie einen verstärkten Heißhunger auf besonders kalorienreiches Essen – das typische Junkfood.
Männer sind häufiger Eulen, Frauen eher Lerchen Und auch der Chronotyp beider Geschlechter unterscheidet sich, wie unter anderem eine Studie mit 53.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern enthüllte. „Während Kinder unabhängig von ihrem Geschlecht noch typische Morgenmenschen sind, entwickeln sich Jungen nach der Pubertät eher zu Nachteulen“, berichten Anderson und FitzGerald. Frauen dagegen neigen eher dazu, frühaufstehende Lerchen zu bleiben.
Zumindest für einige dieser Unterschiede könnte es eine naheliegende biologische Erklärung geben: die Mutterrolle der Frauen. Wenn sie den Nachwuchs in den ersten Lebensmonaten mit Muttermilch versorgen, sind häufige nächtliche Schlafunterbrechungen die Regel. „Eine Resilienz gegenüber diesen Störungen, gekoppelt mit der Fähigkeit, trotzdem gut zu schlafen, könnte Frauen die Anpassung an diese Phase erleichtern“, so Anderson und FitzGerald.
Auf ähnliche Weise könnte sich auch die Tendenz zum frühen Chronotyp bei weiblichen Säugetieren und Menschen entwickelt haben: Weil Kinder ebenfalls frühaufstehende Lerchen sind, ist es von Vorteil, wenn sich die innere Uhr der Mütter an diesen Aktivitätsrhythmus angleicht, wie die Forscher erklären.
Und was sind die Folgen? Unklar ist allerdings bislang, ob und wie sich diese Unterschiede in der inneren Uhr auf die Gesundheit von Frauen und Männern auswirken. Stimmt die Hypothese, dass Frauen unempfindlicher gegenüber Störungen ihres Tag-Nacht-Rhythmus sind, dann müsste sich das auch auf ihre Organe, den Stoffwechsel und die Gesundheitsfolgen von Schichtarbeit und Jetlag auswirken.
„Junk-DNA“ reguliert innere Uhr Auch nicht-codierende Abschnitte im Erbgut beeinflussen unseren Tag-Nacht-Rhythmus Innerer Taktgeber: Unser Tag-Nacht-Rhythmus wird nicht nur von Genen bestimmt, sondern auch von der sogenannten „Junk-DNA“ – Abschnitten im Erbgut, die keine Proteine kodieren. Sie erzeugen microRNAs, die wiederum die Uhrengene steuern, wie nun Forschungen zeigen. Damit enthüllen sie eine ganz neue Ebene der Inneren Uhr und könnten helfen, die chronobiologischen Zusammenhänge auch von Krankheiten wie Alzheimer oder Asthma zu verstehen. https://www.scinexx.de/news/biowissen/ju...ert-innere-uhr/
Die Hinweise dafür, dass der Mensch neben der inneren Uhr für Tag und Nacht, auch eine innere Uhr für die Mondphasen hat, die auch dann z.B. Einfluss auf die Ausschüttung von Melatonin hat, wenn man völlig von der Umgebung abgeschottet ist werden immer mehr.
Chronobiologie: Schlafen wir bei Vollmond schlechter? Zunehmende Lichtverschmutzung und unregelmäßige Arbeitszeiten stören häufig den natürlichen Schlaf-wach-Rhythmus – so ist der Einfluss des Mondes nur schwer zu erfassen.
ZitatHinzu kommt, dass die zunehmende Lichtverschmutzung und unregelmäßige Arbeitszeiten den natürlichen Schlaf-wach-Rhythmus häufig stören. Darum ist es nicht verwunderlich, dass potenzielle Mondeinflüsse schwer zu erfassen sind. Interessanterweise sind Menschen aus Kulturen, die ohne Elektrizität leben, in Vollmondnächten im Schnitt aktiver. Eine Untersuchung an Jägern und Sammlern in Afrika ergab, dass der Schlaf-wach-Rhythmus durchaus mit dem Mondzyklus korreliert, während sich dies bei vorwiegend agrarisch lebenden Stämmen mit Zugang zu elektrischem Licht nicht zeigte.
Licht und Gravitation, die vom Mond ausgehen, erklären dies höchstwahrscheinlich nicht. Denkbar ist jedoch, dass der Mensch eine so genannte zirkalunare Uhr besitzt. Über diesen Rhythmusgeber, der den Mondphasen beziehungsweise Gezeiten folgt, verfügen nachweislich verschiedene Tierarten wie der Europäische Dachs sowie Meeresbewohner wie Krebse und Borstenwürmer. Um herauszufinden, ob der Mensch neben einem »eingebauten« Tagesrhythmus auch eine innere Monduhr besitzt, müsste man den Schlaf vieler Probanden über längere Zeit überwachen. Fraglich bleibt, ob genügend Freiwillige Lust haben, zwei Monate lang völlig abgeschirmt im Schlaflabor zu verbringen.
Chronobiologie: Nicht alles dreht sich um die Sonne
ZitatLange Zeit widmete sich die molekulare Chronobiologie hauptsächlich den circadianen – 24 Stunden dauernden – Rhythmen, die den Tag-Nacht-Rhythmus beschreiben und deren "Zeitgeber" die Sonne ist. Der Zeitgeber ist ein äußerer Einfluss, der auf die "innere Uhr" eines Lebewesens wirkt und veranlasst, dass die inneren Rhythmen mit der Umwelt synchronisiert werden. Gerade in der Wiege der Evolution, dem Meer, stellen Tiere ihre innere Uhr jedoch auch zusätzlich nach dem Mond. Erste Hinweise, wie "innere" Mond- und Sonnenuhren interagieren, liefern nun die Neurobiologin Kristin Tessmar-Raible und ihr Team an den Max F. Perutz Laboratories (MFPL) der Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien im Journal "Cell Reports".
ZitatEine bisher ungeklärte Schlüsselfrage war, ob ein Organismus von einer oder von mehreren inneren Uhren gesteuert wird. Das Team um Kristin Tessmar-Raible konnte nun erstmals nachweisen, dass mindestens zwei Uhren, die circadiane und die circalunare Uhr, daran beteiligt sind. Diese Uhren beeinflussen sich sowohl auf Genregulationsebene als auch bei der Verhaltenssteuerung. Letzteres konnte auch mithilfe des technischen Setups von Andrew Straw vom Institut für Molekulare Pathologie (IMP) geklärt werden.
Wie Monduhr und 24-Stunden-Uhr interagieren Die Ergebnisse weisen einerseits darauf hin, dass die Monduhr unabhängig von der 24-Stunden-Uhr ist, genauer gesagt vom Oszillieren der Clock-Gene. Andererseits scheint die 24-Stunden-Uhr sehr wohl von der Monduhr beeinflusst zu sein: Der Wurm ist eigentlich nachtaktiv, aber er "tagwandelt" während jener Phase des Monats, in der Vollmond wäre.
"Die richtig spannende Frage ist jetzt, ob solche mehrfachen Uhren auch in anderen Tieren und dem Menschen vorhanden sind. Erste Hinweise, dass der Mondzyklus zumindest den menschlichen Schlafzyklus beeinflusst, gibt es bereits", erklärt Juliane Zantke
ZitatAuf diesen Erkenntnissen basierend können nun weitere Fragestellungen beantwortet werden, etwa welche einzelnen Gene und Zelltypen bei der Monduhr involviert sind und worum es sich eigentlich bei dem Mondlichtrezeptor handelt. Daran forschen Kristin Tessmar-Raible und ihr Team bereits parallel.
Und er bewegt uns doch: Vollmond stört den Schlaf Schlaflabor-Studie zeigt, dass der Mondzyklus tatsächlich Einfluss auf den biologischen Tagesrhythmus des Menschen ausübt
ZitatBisher wurden Menschen, die bei Vollmond über Schlafstörungen klagten, nicht ganz ernst genommen. Doch jetzt haben schweizerische Forscher erstmals eindeutige Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Mondzyklus und Schlafqualität gefunden. Diese deuten auf die Existenz einer inneren Uhr, die im Rhythmus der Mondphasen tickt und sich auf den Schlaf-Wach-Rhythmus des Menschen auswirkt. Unter kontrollierten Laborbedingungen verringerten sich bei Vollmond die Dauer des Tiefschlafs, die Gesamtschlafdauer und die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Während die circadiane Uhr, die die Tagesrhythmik steuert, bereits gut untersucht ist, liegen Funktionsweise und Bedeutung der circalunaren Uhr noch völlig im Dunkeln, schreiben die Wissenschaftler im Fachblatt „Current Biology“.
„Der Mondzyklus scheint den Schlaf des Menschen zu beeinflussen, auch wenn man den Mond nicht sieht und sich der aktuellen Mondphase nicht bewusst ist“, sagt Christian Cajochen von der Universität Basel. Entscheidend für die Aussagekraft seiner Untersuchungen war es, Störfaktoren auszuschließen, die sich auf den normalen Schlaf-Wach-Rhythmus auswirken. Insbesondere könnten nämlich die stärkere Helligkeit in Vollmondnächten sowie die persönliche Überzeugung, dass der Vollmond schlaflose Nächte beschert, die Messergebnisse beeinflussen. Daher griff Cajochens Forscherteam auf Daten einer bereits Jahre zurückliegenden Schlafstudie zurück, die sich gar nicht mit einem möglichen Mondeffekt befasst hatte. Um tagesrhythmische Prozesse der circadianen Uhr zu untersuchen, hatten die Forscher damals Messungen an Testpersonen durchgeführt, die drei bis fünf Tage lang von der Außenwelt völlig abgeschottet waren. Weder die Probanden noch Forscher und Assistenten wussten zu der Zeit, dass ihre Messwerte einmal für eine Studie über den Einfluss der Mondphase genutzt werden würden.
Schlechter Schlummer Raubt uns der Vollmond doch den Schlaf? Ein Einfluss der Mondphasen auf die Nachtruhe wird seit langem kontrovers diskutiert. Forscher wollen nun Belege dafür gefunden haben
ZitatForscher haben den Schlafzyklus von hunderten Studienteilnehmern in sehr unterschiedlichen Lebenssituationen untersucht und kommen im Fachblatt "Science Advances" zu dem Ergebnis: In den Nächten vor dem Vollmond blieben die Probanden länger wach und schliefen weniger – unabhängig davon, ob sie in Abgeschiedenheit auf dem Land oder in großen Städten lebten. Identisches Muster
Für die Studie statteten die Wissenschafter um Horacio de la Iglesia und Leandro Casiraghi von der University of Washington in Seattle zunächst 98 Angehörige der indigenen Toba in Argentinien mit Schlaftracker-Armbändern aus und zeichneten bis zu zwei Monate lang Daten auf. Ein Teil der Probanden lebt traditionell und ohne Zugang zu Elektrizität. Eine zweite Gruppe lebt in Gemeinschaften mit begrenzter elektrischer Infrastruktur, während die übrigen Studienteilnehmer in urbanen Räumen zu Hause sind.
Die Auswertung der Schlafdaten bestätigte frühere Untersuchungen, wonach Menschen in städtischen Gebieten mit viel künstlichem Licht nächtens aktiver sind und insgesamt weniger schlafen als abgeschiedene Landbewohner. Der Vergleich machte allerdings auch ein gemeinsames Muster sichtbar: In den Nächten vor Vollmonden schliefen die Probanden aus allen drei Gruppen am wenigsten.
Im nächsten Schritt nahmen die Forscher eine ganz andere Gruppe in den Blick. Sie durchforsteten die Schlafdaten von 464 Studenten aus Seattle, die für eine andere Studie aufgezeichnet worden waren. Abermals war das Mondphasenmuster klar erkennbar, wenn auch etwas abgeschwächt: In den Nächten vor Vollmond gingen die Studenten später ins Bett und schliefen weniger. Innere Uhr
Ein Zusammenhang mit dem Mondlicht drängt sich auf. In der zunehmenden Phase ist der Erdtrabant schon am Abendhimmel und in der ersten Nachthälfte zu sehen, die Abende vor dem Vollmond sind also besonders gut ausgeleuchtet. "Es könnte sich um eine angeborene Anpassung handeln, die es unseren Vorfahren ermöglichte, diese natürliche Abendlichtquelle zum besten Zeitpunkt zu nutzen", sagte Studienerstautor Casiraghi.
Wie aber ließe sich die Wirkung auf Stadtbewohner erklären, die von viel hellerem künstlichem Licht umgeben sind und den Vollmond oft nicht einmal bemerken? Es könnte ein Zusammenhang mit dem circadianen Rhythmus – der "inneren Uhr" – bestehen, mutmaßen die Forscher und regen an, dies in künftigen Studien genauer zu untersuchen. Psychologische Effekte schließen sie weitgehend aus, die Probanden wussten nämlich nicht, was genau untersucht werden sollte.
Mondzyklus beeinflusst unseren Schlaf In den Nächten vor dem Vollmond schlafen Menschen kürzer und später Doch kein Mythos? Die Mondphasen haben offenbar doch einen Einfluss auf unseren Schlaf – selbst in der Großstadt, wie nun eine Studie enthüllt. Demnach schlafen Menschen in den Tagen vor dem Vollmond weniger und später als in anderen Phasen des Mondzyklus. Doch wie dieser Effekt nicht nur bei Naturvölkern, sondern sogar in der lichtdurchfluteten Stadt zustande kommt, ist noch unklar, so die Forscher im Fachmagazin „Science Advances“.
ZitatDer Mond prägt das Leben des Menschen schon seit Jahrtausenden: Seine wechselnden Phasen beeinflussen die Gezeiten und den Lebenszyklus vieler Tiere, sie erhellen die Nacht und markieren der Verlauf der Zeit. Doch darüber hinaus schreiben viele Menschen dem Mond auch weitergehende Einflusskräfte zu – auf unsere Psyche, auf den weiblichen Menstruationszyklus und vor allem auf unseren Schlaf. Demnach sollen Menschen gerade bei Vollmond besonders oft unter Schlafstörungen leiden.
Umstrittener Mond-Effekt Doch was ist dran an diesem Mond-Effekt? Ob es trotz Kunstlicht und moderner Lebensweise einen lunaren Effekt auf unseren Schlaf gibt, ist umstritten. Einige Studien haben bei Experimenten im Schlaflabor durchaus Hinweise auf Einschlafprobleme und einen verkürzten Schlaf bei Vollmond gefunden, andere konnten dies dagegen nicht bestätigen. Viele Wissenschaftler schreiben den Vollmond-Effekt daher eher der subjektiven Empfindung zu.
Um mehr Klarheit zu bringen, haben nun Leandro Casiraghi von der University of Washington und sein Team das Schlafverhalten von vier verschiedenen Teilnehmergruppen über zwei Mondzyklen hinweg mittels Messarmbändern protokolliert. Drei Gruppen gehörten zum Naturvolk der Toba-Qom in Argentinien und lebten teils ohne Strom auf dem Land, teils mit nur begrenztem Zugang zu Elektrizität und teilweise in der Stadt. Die vierte Gruppe bestand aus Studenten in der US-Großstadt Seattle.
Vor dem Vollmond ist der Schlaf kürzer Das überraschende Ergebnis: Trotz der großen Unterschiede in Lebensweise und Kunstlicht-Einfluss stellten die Forscher bei allen vier Gruppen die gleiche periodische Schwankung im Schlafverhalten fest. In den Nächten vor dem Vollmond schliefen die Testpersonen später ein und auch die Schlafdauer war in diesen Nächten kürzer als sonst. Dieses Muster wiederholte sich regelmäßig alle 29,5 Tage – parallel zum Mondzyklus. Konkret verzögerte sich in den letzten drei bis fünf Tagen bis zum Vollmond die Einschlafzeit der Teilnehmer um 30 bis 80 Minuten. Die mittlere Verzögerung war dabei in allen Gruppen nahezu gleich, wie die Forscher berichten. Die nächtliche Schlafdauer der Testpersonen verkürzte sich in diesen Nächten um 20 bis 90 Minuten und auch dabei gab es nur geringe Unterschiede zwischen der ohne Kunstlicht auf dem Land lebenden Gruppe und den Großstadtbewohnern.
Steckt eine evolutionäre Anpassung dahinter? Nach Ansicht der Wissenschaftler spricht dies dafür, dass der Mondzyklus auch heute noch unser Schlafverhalten prägt – über alle ethnischen und soziokulturellen Unterschiede hinweg und unabhängig vom Grad der Urbanisierung. „Wir sehen hier einen klaren lunaren Einfluss auf den Schlaf“, sagt Casiraghis Kollege Horacio de la Iglesia. „Dieser Effekt ist zwar in Gemeinschaften ohne Zugang zu elektrischem Strom robuster, aber auch bei den Studenten in Seattle ist dieser Zusammenhang nachweisbar.“
Zitat„Künftige Forschung sollte sich darauf konzentrieren, wie der Mond und beeinflusst: Wirkt er durch unsere innere Uhr? Oder durch andere Signale, die das Timing des Schlafs beeinflussen? Es gibt noch vieles über diesen Effekt zu lernen“, betont Casiraghi.
Biorhythmus: Menstruation und Mond gehen manchmal synchron Der Beginn der Monatsblutung kann mit Voll- oder Neumond zusammenfallen. Allerdings geschieht das nur relativ selten und unter besonderen Bedingungen.
ZitatEs zeigte sich tatsächlich eine Entsprechung zwischen dem Zeitpunkt des Beginns der Monatsblutung und den Mondphasen, berichtet das Team nun in »Science Advances«. Allerdings währt eine solche synchrone Phase in den meisten Fällen relativ kurz und tritt nur unter besonderen Bedingungen auf.
Entscheidend sei dabei die Zykluslänge, heißt es in der Veröffentlichung. Nur wenn der Menstruationszyklus länger als 27 Tage dauerte, blieb er für eine Weile entweder mit Vollmond oder Neumond synchron, zeigen die Aufzeichnungen. Das deckt sich mit den Ergebnissen früherer Studien, in denen bevorzugt bei Frauen mit einer solchen Zykluslänge eine derartige Beziehung auftaucht. Zugleich stellte das Team fest, dass Schwangerschaften bei einer Zykluslänge entsprechend dem synodischen Monat von 29,5 Tagen wahrscheinlicher waren. Dabei spielt wohl auch die Schwerkraft eine Rolle – selbst wenn das Mondlicht laut der Auswertung der Forscherinnen der wichtigste Zeitgeber ist. Neben dem synodischen Monat, also der Zeit von Vollmond zu Vollmond, betrachtete das Team ebenso den so genannten tropischen Monat und den anomalistischen Monat. Diese hängen mit der Neigung und der Exzentrizität der Mondbahn zusammen und kennzeichnen zyklische Schwankungen in der Mondschwerkraft. Wie das Team um Helfrich-Förster schreibt, war ein Zusammenhang zwischen Mond und Menstruation besonders oft in jenen Jahren zu beobachten, in denen Sonne, Mond und Erde immer gerade dann auf ungefähr einer Linie lagen, wenn der Mond der Erde am nächsten war. Das war in den Jahren 1961, 1979, 1997, und 2015 der Fall.
Warum wir bei Vollmond weniger schlafen Ob Indigene oder Großstädter: In den Nächten vor dem Vollmond gehen wir später zu Bett und schlafen kürzer, zeigen US-Forscher. Dahinter vermuten sie im Hirn verdrahtete urzeitliche Bräuche. War früher auch der Menstruationsyklus mit den Mondphasen synchronisiert? https://www.diepresse.com/5928840/warum-...eniger-schlafen
ZitatInfradiane Rhythmen (von lateinisch infra ‚unter‘ und dies ‚Tag‘) sind Rhythmen, deren Periode deutlich länger als 24 Stunden dauert, deren Frequenz also unter der eines Tages liegt.
Darunter fallen in der Chronobiologie beispielsweise die ungefähr ein Jahr dauernden Rhythmen (circannuale Rhythmik), wie sie beim Vogelzug, dem saisonalen Wechsel von Haar- oder Federkleid und der Winterruhe auftreten, aber auch Rhythmen, die keine jahreszeitliche Entsprechung in der Umgebung haben müssen, wie etwa die des Sexualzyklus. Derart sind zum Beispiel auch ungefähr einen Lunarmonat dauernde Rhythmen (circalunare Rhythmik) zu beobachten, die mit einem Mondumlauf synchronisiert sein können.
ZitatAuch beim Menschen kann eine Saisonperiodizität bei der Reproduktion nachgewiesen werden. Der jährliche Höhepunkt bei der Konzeption liegt auf der nördlichen Hemisphäre im Juni und für Geburten im März. Die Spitze bei der Säuglingssterblichkeit liegt im Winter. Die Amplitude des Reproduktionsrhythmus hat allerdings seit Beginn der Geburtenstatistik (Anfang des 19. Jahrhunderts) abgenommen.
Bei harabgesetzer Melatoninkonzentration im Verlauf der Nacht kann das sicher erhebliche negative Auswirkungen auf den circadianen Rhythmus nach sich ziehen.
Wie sensibel der circadiane Rhythmus unseres Herz-Kreislauf-Systems ist, zeigt auch das vermehrte Auftreten von Schlaganfällen bei der Umstellung auf die Sommerzeit. Nach wenigen Tagen ist dieses Riskiko zwar wieder vermindert. dennoch beweist diese abrupte Störung unseres normalen Rhythmus, welche gefährlichen Gesundheitsfolgen daraus resultieren können. ( Sipilä et. al., 2016)
Die Sommerzeit braucht kein Mensch mehr heutzutage!
Zeitumstellung definitiv abschaffen! Merke heute bei mir selbst, wie Frühjahrsmüdigkeit und Zeitumstellung sich negativ auswirken! Mein Biorhythmus stimmt nicht mehr. Dazu rasch ansteigende Tagestemperaturen bei uns auf heute angesagte 21°-22°!
Nächstes Jahr Uhr einfach nicht mehr umstellen und Termine anpassen!
ZitatDie Zeitumstellung ist seit 38 Jahren Realität. Nicht für Hubertus Hilgers. Er verweigert sich der Sommerzeit beharrlich. Weil sie ungesund ist und dumm macht, sagt er.
ZitatBei Männern ist das Herzinfarkt-Risiko in den ersten drei Tagen der Sommerzeit vermutlich um etwa 15 Prozent erhöht. Auch bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen, die bereits ACE-Hemmer einnehmen, scheint das Risiko direkt nach der Sommerzeit-Einführung anzusteigen.
Are daylight saving time transitions associated with changes in myocardial infarction incidence? Results from the German MONICA/KORA Myocardial Infarction Registry
ZitatEine Studie in Kroatien kam dagegen auf ein um rund 29 Prozent erhöhtes Risiko an den ersten vier Werktagen nach der Zeitumstellung im Frühjahr - mit dem stärksten Effekt am Montag und einem stärkeren Anstieg bei Männern
The lunar cycle: effects on human and animal behavior and physiology Abstract:
ZitatHuman and animal physiology are subject to seasonal, lunar, and circadian rhythms. Although the seasonal and circadian rhythms have been fairly well described, little is known about the effects of the lunar cycle on the behavior and physiology of humans and animals. The lunar cycle has an impact on human reproduction, in particular fertility, menstruation, and birth rate. Melatonin levels appear to correlate with the menstrual cycle. Admittance to hospitals and emergency units because of various causes (cardiovascular and acute coronary events, variceal hemorrhage, diarrhea, urinary retention) correlated with moon phases. In addition, other events associated with human behavior, such as traffic accidents, crimes, and suicides, appeared to be influenced by the lunar cycle. However, a number of reports find no correlation between the lunar cycle and human reproduction and admittance to clinics and emergency units. Animal studies revealed that the lunar cycle may affect hormonal changes early in phylogenesis (insects). In fish the lunar clock influences reproduction and involves the hypothalamus-pituitary-gonadal axis. In birds, the daily variations in melatonin and corticosterone disappear during full-moon days. The lunar cycle also exerts effects on laboratory rats with regard to taste sensitivity and the ultrastructure of pineal gland cells. Cyclic variations related to the moon's phases in the magnitude of the humoral immune response of mice to polivinylpyrrolidone and sheep erythrocytes were also described. It is suggested that melatonin and endogenous steroids may mediate the described cyclic alterations of physiological processes. The release of neurohormones may be triggered by the electromagnetic radiation and/or the gravitational pull of the moon. Although the exact mechanism of the moon's influence on humans and animals awaits further exploration, knowledge of this kind of biorhythm may be helpful in police surveillance, medical practice, and investigations involving laboratory animals.
Ob wohl manche Studien wirklich deshalb zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, weil der Lunare-Zyklus, Resultate verändert und dies von so gut wie keinem Wissenschaftler berücksichtigt wird?
Die Daten sind sicherlich sehr interessant! Wie man im Studien-Titel bereits sieht: Untersucht wurde die Leber, nicht die Hypophyse. Eine weitere Einschränkung aus meiner Sicht: Die Liponsäure wurde dem Essen zu 0,2% beigemischt. Ob das Futter dann den Versuchsratten noch geschmeckt hat? Den Daten zu Folge nicht: Die Versuchstiere haben deutlich weniger gegessen! Dieser Effekt kann also genauso gut durch Kalorienrestriktion hervorgerufen sein. Eine Kontrollgruppe mit Kalorienrestriktion gab es in der Studie nicht.
Ich kann mir trotzdem gut vorstellen, dass sich die Liponsäure vorteilhaft auf die circadiane Rhythmik auswirkt. Selber habe ich in dieser Hinsicht noch keinen offensichtlichen Effekt bei mir bemerkt, aber das wäre mal ein protokolliertes Selbstexperiment wert!
Hochspannungsleitungen verändern aus unbekannten Gründen die Ausschüttung von Melatonin und damit wohl den Circadianen Rhytmus. Könnte es an dem Cryptochrome liegen, welches auch im menschlichen Rezeptor für UV- und Blaulicht vorhanden ist? Body Electric (2)
Das Zusammenspiel von Gehirn, EMF, Melatonin und Circadianem Rhytmus des Körpers könnte noch Überraschungen bereit halten. Also, wenns geht Schlafzimmer möglichst weit weg von Hochspannungsfeldern oder starken Magnetfeldern platzieren. Optimaler Schlaf für Anti-aging (2)
Helles Licht in der Nacht oder am Morgen senkt die Cortisolproduktion, wenn sie eigentlich gerade steigen oder hoch sein sollte und schädigt so den Circadianen Rythmus.
Acute effects of bright light exposure on cortisol levels Abstract:
ZitatMultisynaptic neural and endocrine pathways from the suprachiasmatic nucleus of the hypothalamus have been hypothesized to communicate circadian and photic information to the adrenal glands. In humans, light exposure has been reported to have no effect, increase, or decrease cortisol levels. These inconsistent findings in humans may be related to differences among studies including the intensity (approximately 500 to 5500 lux), duration (15 min to 4 h), and circadian phase of light exposure. The authors assessed the influence of exposure to bright light on cortisol levels in humans during the rising and descending phases of the circadian rhythm of cortisol, that is, when cortisol levels are high. Twenty healthy men and women were studied using a within-subject research design. Subjects were studied in an environment free of time cues for 9 to 10 days. Subjects received a 6.7-h exposure of bright light (approximately 10,000 lux; equivalent to ambient light intensity just after sunrise or just before sunset) or dim light (approximately 3 lux; equivalent to candle light) during the biological night and morning. Bright light exposure significantly reduced plasma cortisol levels at both circadian phases studied, whereas dim light exposure had little effect on cortisol levels. The finding of an acute suppressive effect of bright light exposure on cortisol levels supports the existence of a mechanism by which photic information can acutely influence the human adrenal glands.
Wir wissen ja inzwischen, dass der circadiane Ryhthmus wichtig ist für die Koordination vieler Komplexer Vorgänge, etwa beim Immunsystem oder für eine effiziente Wundheilung. Von daher ist es kaum verwunderlich, dass Störung des Circadianen Ryhthmus und nächtliches Kunstlicht sich negativ auf Überlebensrate und Aufenthaltsdauer von Intensivstationspatienten auswirkt. Dass es sich aber auch auf Komplikationen, wie die Entwicklung eines Delirs auswirkt, hätte ich nicht erwartet.
CANDLE: The critical analysis of the nocturnal distribution of light exposure - A prospective pilot study quantifying the nocturnal light intensity on a critical care unit Abstract:
ZitatPatients with critical illness have disrupted circadian rhythms, which can lead to increased morbidity, mortality and length of intensive care unit stay. Light intensity within the intensive care unit influences the circadian rhythm and may therefore impact on patient outcome. We performed an observational single-centre pilot study monitoring nocturnal light exposure of intensive care unit patients between November and December 2016. As there are currently no medical guidance on recommended light levels, we audited our findings against building regulation standards. The median light intensity was 1.5 lux, which is below the 20 lux standards; however, there were significant outliers. There was positive correlation between patient illness severity based on SOFA score and maximum lux (R = 0.45, P = 0.026); however, there was no relationship between patient illness severity and median lux exposure (R = 0.23, P = 0.28). As illness severity increased so did the time spent greater than 20 lux (R = 0.59, P = 0.0021), and the individual occasions where lux breached the 20 lux limit (R = 0.52, P = 0.009). There was no relationship between illness severity of neighbouring patients and maximum lux (R = -0.11, P = 0.69) or neighbouring illness severity and median lux (R = -0.04, P = 0.87). This preliminary work will form the basis of future projects, including national guidance and evaluating the impact of environmental light on patient-centred outcomes.
Sleep and circadian rhythm disturbances in intensive care unit (ICU)-acquired delirium: a case–control study Abstract:
ZitatObjective The relationships among sleep, circadian rhythm, and intensive care unit (ICU)-acquired delirium are complex and remain unclear. This study aimed to examine the pathophysiological mechanisms of sleep and circadian rhythm disturbances in patients with ICU-acquired delirium.
Methods This study included critical adult patients aged 18 to 75 years who were treated in the ICU. Twenty-four-hour polysomnography was performed and serum melatonin and cortisol levels were measured six times during polysomnography. Receiver operating characteristic curves and binomial logistic regression were used to evaluate the potential of sleep, melatonin, and cortisol as indicators of delirium in the ICU.
Results Patients with delirium (n = 24) showed less rapid eye movement (REM) sleep compared with patients without delirium (n = 24, controls). Melatonin levels were lower and cortisol levels were higher in the delirium group than in the control group. REM sleep, melatonin, and cortisol were significantly associated with delirium. The optimal cutoff values of REM sleep and mean melatonin and cortisol levels that predicted delirium were ≤1.05%, ≤422.09 pg/mL, and ≥212.14 ng/mL, respectively.
Conclusions REM sleep, and melatonin and cortisol levels are significantly associated with the risk of ICU-acquired delirium. Improved sleep and readjustment of circadian rhythmicity may be therapeutic targets of ICU-acquired delirium.
Wer also Menschen bei der Erholung von einer Verletzung, Operation oder schweren Erkrankung helfen will, sorgt dafür, dass sie Nachts eher nicht fernsehen, auf Bildschirme schauen oder sonst nächtlichem Kunstlicht ausgesetezt sind. Dafür sollten sie in einem Zimmer mit großen Fenstern liegen, wo auch mal die Sonne Mittags hell hinein scheint.
"Lichthygiene" wird als Maßnahme für die Gesundheit von den meisten Menschen klar unterschätzt.
Chronomedizin: Heilung im Takt der inneren Uhr Darm, Muskeln und Gehirn arbeiten morgens, mittags und abends unterschiedlich. Wann also operieren? Wann Pillen geben? Ärzte planen schonende, effektive Therapien, die dem Rhythmus des Körpers folgen. In Deutschland ist derlei Chronomedizin jedoch noch unterentwickelt. https://www.spektrum.de/news/chronomediz...ren-uhr/1964326