Zitat von Dr.Faust im Beitrag #50Ich meint das prinzipiell mit den "biologischen Alter". Den Zustand des Körpers und besonders der Zellen auf einen Wert zu reduzieren ist mir suspekt.
Was wird denn hier auf einen Wert reduziert? Überhaupt nichts! Es kommt auf sehr viele Marker an und gute Werte sind erst einmal die Voraussetzung dafür, dass man biologisch jünger ist als chronologisch. Wer beispielsweise Endzündungen im Körper oder eine Insulinresistenz hat ect., wird kaum jünger sein als sein chorologisches Alter aussagt.
Der Zustand der Zellen, Telomere ect. kann nur dann gut sein, wenn die Marker alle im guten grünen Bereich sind. Sie sind es, die aussagen was im Körper vor sich geht. Man muss immer den Körper als Ganzes betrachten, ansonsten ist alles ohnehin nur graue Theorie oder eben Wunschdenken.
Der eine Wert auf den es aabgebildet wird ist das sog. biologische Alter. Das chronologische Alter sagt erstmal garnichts aus, nur die Anzahl der Sonnenumrundungen.
Ich habe auch kein Wunschdenken, ich denke über mein sog. biologisches Alter garnicht nach. Die Transformation
(x1,x2,x3,....,xn) -> y (links Merkmalvektor, rechts biologisches Alter) ist nicht eindeutig, deshalb gibt es auch verschiedene Altersuhren. Nichts für mich. Selbst horvarth sagte im Interview, dass er das für den einzelnen Mensch nicht empfiehlt. Man will natürlich "Geroprotektoren" testen, ist mir klar. Entscheidend ist, was hinten rauskommt (Helmut Kohl).
bei diesen einfachen Altersuhren bin ich auch sehr skeptisch. Wenn man eine erfolgreiche Therapie testet, macht aber eine möglichst genaue Altersuhr sehr viel Sinn (Monitoring).
Zitat von Dr.Faust im Beitrag #53Der eine Wert auf den es aabgebildet wird ist das sog. biologische Alter. Das chronologische Alter sagt erstmal garnichts aus, nur die Anzahl der Sonnenumrundungen.
Dr. Faust ich meine selbstverständlich alle Marker, auch den Blutzuckerlangzeitwert und es gibt noch viele, viele mehr. Sie alle müssen im grünen Bereich sein und sicherlich nicht nur die paar, die oben genannt werden.
Die Epigenetik ist nicht nur eine Uhr, die die Alterung anzeigt. Sie hat auch funktionelle Konsequenzen!
Wenn es gelingt, die epigenetische Uhr zurück zu stellen, wird sich das auch auf die Zellfunktion auswirken.
Um den Effekt von Maßnahmen auf die eigene Alterung rechtzeitig abschätzen zu können, ist die Bestimmung des epigenetischen Alters ein entscheidender Baustein!
Derzeit strapaziert der Test aber noch das finanzielle Budget. Hoffentlich wird die Messung bald billiger. Am liebsten würde ich einmal im Monat testen...
Zitat von Prometheus im Beitrag #56Intuitiv ist vermutlich jedem hier klar, was das biologische Alter ist.
Ja intuitiv - das reicht aber nicht, sofern man wissenschaftliche Maßstäbe anlegt.
Zitat von Prometheus im Beitrag #56Wenn es heißt: Du siehst jünger aus als es deinem Alter entspricht, dann ist dein biologisches Alter geringer als das chronologische.
Welches Aussehen entspricht denn meinem (also einem beliebigen) Alter? Und wie wollen wir es vergleichen? Da braucht es objektive Kriterien.
Zitat von Prometheus im Beitrag #56Die Maßeinheit "Jahre" ist für das biologische Alter eigentlich irreführend.
Ja das meinte ich. Was kann aber ein objektiver Maßstab sein?
Zitat von Prometheus im Beitrag #56Im Prinzip wird als Referenz für jedes Lebensjahr der durchschnittliche epigenetische Zustand in einem Kollektiv empirisch bestimmt. Wenn dann dein epigenetisches Muster analysiert wird, vergleicht man das Muster anschließend mit den Referenzwerten: Man sortiert dein epigenetisches Muster also dem Altersjahrgang zu, der dem Muster am ähnlichsten ist.
Ja das ist mir klar. Es ist ein Fall für die Mustererkennung, und darauf habe ich meinen Dr. Also wenn ich hinreichende Daten hätt, könnte ich auch soetwas konstruieren. Wenn man eine hinreichend große Menge von Merkmalvektoren hat, dann kann man mit einer Eigenwertransformation einen Set linear unabhängiger Merkmale kontruieren. Interessant wäre auch wie die Korrelationsfunktion aussieht, also wie scharf die Diskrimination ausfällt von Alter zu Alter.
Zitat von Prometheus im Beitrag #57Um den Effekt von Maßnahmen auf die eigene Alterung rechtzeitig abschätzen zu können, ist die Bestimmung des epigenetischen Alters ein entscheidender Baustein!
Ja also wenn man sich selbst mit sich selbst vergleicht (das ist auch auf das Aussehen bezogen gut möglich), mag es sein, dass man als positiv bewertete Unterschiede feststellt. Aber machen würd ich es trotzdem nicht. Die Kenntnis der Lebenserwartung ("Restlaufzeit") ist eine psychisch negativer Faktor. Ich habe das Gefühl dass dies nicht wirklich ernst genommen wird. Ist ja bloß eine Information. Ernst genommen werden ausschließlich chemisch-materielle Interventionen.
die Horvath-Uhr ist schon eine sehr gute Lösung des Problems. Wenn man bei einer ganzheitlichen Therapie eine einfache (preiswerte) Lösung für das biologische Alter der differenzierten Zellen benötigt, könnte man u.a. den GFR Wert der Nieren auswerten.
Wenn man davon ausgeht, dass die Restlaufzeit determiniert wäre , dann würde ich über eine Messung nicht weiter nachdenken, dass schadet psychologisch nur.
Meine Prämisse ist jedoch, dass man auf die Epigenetik großen Einfluss ausüben kann!
Ja, die Epigenetik ist unfassbar komplex. Man wird die Vorgänge nie präzise kontrollieren können und ich denke, dass können die Zellen durchaus autonom regeln.
Allerdings muss man für eine Zellverjüngung die richtigen Rahmenbedingungen vorgeben, und das richtige Milieu schaffen.
Der Wille ist der Masterregulator.
Analogie zum Kraftsport:
Am Anfang steht der unbedingte Wille, ein Ziel zu erreichen. Aber ohne stetiges Training geht es nicht. Die Hormonlevel müssen stimmen. Makro- und Mikronährstoffe müssen vorhanden sein. Regeneration ist entscheidend. Verletzungen sind zu vermeiden usw. Der Lifestyle muss komplett transformiert werden.
Sicherlich gehört auch beim Kraftsport die eine oder andere Messung dazu: Bestimmung der Maximalkraft, wie viele Wiederholungen schafft man, was sagt die Waage, wie hoch ist der Körperfett-Anteil, wo gibt es muskuläre Imbalancen... Auch Feedback von Außen ist hilfreich, jeder hat so seine blinden Flecke.
Ähnlich verhält es sich auch mit dem Ziel der Verjüngung. Körpergespür ist wichtig, aber ich kann nicht alles spüren und brauche daher objektivierbare Messungen.
Ich habe schon einige Dutzend Selbstexperimente im Kopf, bei denen ich einen vorteilhaften Effekt auf die Epigenetik erwarte. Ich werde viele Wege austesten! Aber welche Maßnahme macht Sinn und welche nicht? Die epigenetische Altersuhr kann hier gut mit in die Beurteilung einbezogen werden.
#60 Ja volle Zustimmung! Ja auch was die "Messungen" im Kraftsport betrifft, ok! Der Grund ist hier natürlich der implizite Wettbewerb. Oh, der schafft 10 kg mehr, sieht aber nicht so gut aus wie ich. Also... hier was drauflegen. Epigenetik ging mir da eher weniger durch den Kopf, obwohl mir natürlich bekannt ist, dass Muskeltraining starken Einfluss auf die Epigenetik hat. Das morgentliche Wiegen hat seit mehr als 10 Jahren Kultstatus.
Ja gut die Epigenetik zu vermessen könnte Sinn machen. Ist es eine Intervention, deren Wirkung irgendwie spürbar ist, dann brauchte ich diese Epigenetik wohl nicht. Die Genauigkeit ist auch nicht so groß, und irgendwie ist es auch intransparent.
es könnte z.B. sein, dass die Kommunikation zwischen den Zellen mit zunehmendem Alter bzw. chronischen Beschwerden/Krankheiten nachlässt ("Funkstille"). So können z.B. Vorläuferzellen nicht zu Satellitenzellen ausdifferenziert werden, wenn die Signale der Nachbarzellen fehlen. Mit einer Reaktivierung des Stoffwechsels kann man die Kommunikation evtl. wieder beleben.
Mit wiederholten Messungen kann man die Veränderungen aufdecken, und sehen wie sich Interventionen ausgewirkt haben.
Vorläufiges Fazit: Der Test von Cerascreen kommt für mich nur in Betracht wenn ich die Rohdaten bekomme!
Die Antwort auf meine Anfrage an Cerascreen:
Zitat[...]Die Rohdaten sind Geräte-spezifisch auf einer geschützten Software, also nicht einfach auswertbar. Die Datenmenge beträgt einige MB je Analyse. Abgesehen davon ist der Datentransfer kein Routineprozess, wäre also mit erheblichen Mehrkosten verbunden. Daher können wir Ihnen die Rohdaten leider nicht zukommen lassen.
Was ist das biologische Alter? Das biologische Alter ist das Maß, in dem unsere Zellen älter werden – was viel mehr über unser wahres Alter aussagt als das Geburtsdatum. Forscher gehen davon aus, dass 25 Prozent der durchschnittlichen Lebenszeit eines Menschen durch Gene bestimmt ist und 75 Prozent von unserem persönlichen Lebensstil, von Ernährungsweise, Umwelteinflüssen und Gesundheit. Wie es um das Alter unserer Zellen bestimmt ist, lässt sich an unserer DNA ablesen.
Wie wird das biologische Alter bestimmt? Jede Körperzelle des Menschen enthält einen Zellkern (Nukleus) mit 46 Chromosomen. Ein Chromosom besteht aus DNA-Strängen, die um Proteine gewickelt sind. Wie stark ein DNA-Strang während der Zellteilung abgewickelt, abgelesen und dupliziert wird, entscheiden Vorgänge, die wir Epigenetik nennen.
Einer der Vorgänge der Epigenetik ist die Methylierung. Methylgruppen docken an bestimmte Abschnitte in der DNA an, die CpG-Inseln. Sie können sich die CpG-Inseln wie Schalter in Ihrer DNA vorstellen. Sie entscheiden, ob der DNA-Abschnitt, der im Strang auf die Insel folgt, abgelesen und dupliziert wird. Dockt keine Methylgruppe an der Insel an, steht der Schalter auf „Play“ und der Abschnitt kann abgelesen werden. Blockieren Methylgruppen die Insel, steht der Schalter auf „Pause“.
Ja stimmt denn das mit der Zellteilung? Irgendwie hab ich den Eindruck dass die nicht zuviel Ahnung haben.
Prometheus: Welche Daten möchtest du haben? Die Folge der Nukleotidbasen? Die Antwort von Cerascreen ist etwas verworren. Ich wette die haben diese Daten garnicht.
Kommentar Prometheus: Der Ansatz, mit Deep Learning die epigenetischen Uhren zu verbessern, ist grundsätzlich sehr interessant. Leider wurde der Algorithmus nur auf das chronologische Alter trainiert, das macht ihn weniger nützlich für uns.
P.S.: Was mir auch noch fehlt, sind "feinjustierte" epigenetische Uhren, die
-präzise auf einen bestimmten biologischen Altersabschnitt optimiert sind oder -präzise auf bestimmte Gewebe/Organe optimiert sind
-Präzise auf einen biologischen Altersabschnitt "feingetunte" Uhren könnten z.B. erstellt werden, wenn man innerhalb eines Jahrgangs die biologisch am weitesten gealterten Individuen mit den am jüngsten gebliebenen Individuen (GrimAge) abgleicht und die Uhr nur anhand dieser epigenetischen Unterschiede innerhalb dieses Jahrgangs trainiert. Also z.B. eine Uhr speziell für die Kohorte von 30-Jährigen.
Ein Gastbeitrag über epigenetische Altersuhren von Peter Spork bei Mark Maslow: https://www.marathonfitness.de/epigeneti...ter&omhide=true Es geht auch um die Psychologie der Messung, die hier auch schon thematisiert wurde. Es wird nicht überraschen dass ich persönliche solche Tests nicht machen würde. Halte sie für psychologisch kontraproduktiv.
Ein Buch von Peter Spork über Epigenetik hab ich mal zurückgeschickt, fand es langatmig.