Also ich werde jetzt nicht eine knappe Stunde YouTube-Videos gucken, da musst du schon konkretere Belege liefern.
Genes and Longevity of Lifespan
ZitatRecent developments in medical sciences and an increased availability of nutritional requirements has significantly increased the average human lifespan worldwide. Several environmental and physiological factors contribute to the aging process. However, about 40% human life expectancy is inherited among generations, many lifespan associated genes, genetic mechanisms and pathways have been demonstrated during last decades.
Dazu kommt, dass das Thema gar nicht so einfach zu erforschen ist, weshalb ich davon ausgehe, dass der genetische Einfluss noch größer sein könnte:
How Important Are Genes to Achieve Longevity?
ZitatIn fact, population-specific genes are thought to play a greater role in the attainment of longevity than those shared between different populations. Hence, it is not surprising that GWAS replicated associations of common variants with longevity have been few, if any, as these studies pool together different populations.
Zitat von Roger im Beitrag #152da helfen auch keine "Ausreden" und für eine erfolgreiche AA Strategie kann ich Dir nur empfehlen, Dich auch mit den "Basics" zu beschäftigen.
Warum sollte man Empfehlungen von jemandem annehmen, der nicht mal Quellen für seine Thesen liefert? Solche Leute sind mir am liebsten, keine Mühe investieren und dann noch überheblich tun.
da ich an einer "wertfreien" Sachdiskussion (ähnlich wie an der Uni) interessiert bin, kann ich mich nicht von diesen Äußerungen provozieren lassen. Im Kern geht es um die Entgiftung des Körpers und die Vermeidung der Quellen, denn bei einem gehemmten Stoffwechsel funktioniert die beste AA Strategie nicht richtig. Die Umweltmediziner verwenden u.a. Datenbanken mit ca. 1 Mio. Schadstoffen, aber die häufigsten Treffer verursachen häufig die Beschwerden.
Zitat von Roger im Beitrag #154da ich an einer "wertfreien" Sachdiskussion (ähnlich wie an der Uni) interessiert bin
Bist du ja nicht, sonst hättest du mal was Handfestes geliefert, außer diesen Videos die dem Sender nach zu urteilen wahrscheinlich irgendwo zwischen Medizin und Esoterik angesiedelt sind. Und wenn du schon nichts Konkreteres liefern kannst, dann doch bitte wenigstens mit Zeitangabe. Wie gesagt habe ich jetzt keine Zeit, mich durch 50 Minuten Videomaterial zu wühlen, um zu schauen, ob dein Argument korrekt ist.
Zitat von Roger im Beitrag #154kann ich mich nicht von diesen Äußerungen provozieren lassen.
Die Provokation ging von dir aus, ich habe dir die Studien geliefert und sogar noch mühevoll die relevanten Stellen rausgesucht. Von dir kam darauf hin nur ein abwertender Post.
Zitat von Roger im Beitrag #154Im Kern geht es um die Entgiftung des Körpers und die Vermeidung der Quellen, denn bei einem gehemmten Stoffwechsel funktioniert die beste AA Strategie nicht richtig. Die Umweltmediziner verwenden u.a. Datenbanken mit ca. 1 Mio. Schadstoffen, aber die häufigsten Treffer verursachen häufig die Beschwerden.
Was soll uns das jetzt sagen? Dass Schadstoffe nicht gut sind wissen wir alle. Die Frage war, ob Langlebigkeit/Jugend genetisch bedingt sind und die Fakten deuten meiner Interpretation nach eher in die Richtung. Um es einfacher zu formulieren: Wenn jemand starker Schafstoffbelastung ausgesetzt ist oder einen sehr ungesunden Lebensstil hat, wird er tendenziell unabhängig der Genetik schneller altern. Wenn jemand aber bei gesundem Lebensstil ungewöhnlich jung aussieht, könnte die Genetik ebenfalls eine Rolle spielen, bzw. die Wahrscheinlichkeit ist einfach da.
in der Videobeschreibung findet man die Homepage und ich habe die Publikationen aufgesucht: http://drmutter.org/?page_id=128 . Im Video bzw. den Büchern ist der Inhalt jedoch sehr viel komprimierter dargestellt.
Zitat von Roger im Beitrag #157in der Videobeschreibung findet man die Homepage und ich habe die Publikationen aufgesucht: http://drmutter.org/?page_id=128 . Im Video bzw. den Büchern ist der Inhalt jedoch sehr viel komprimierter dargestellt.
Klar, ich lese mir jetzt alle der >10 Studien dort durch, finde genau die Stellen die du meinen könntest und sage dann: "Danke für die interessante Diskussion @Roger !" Irgendwie bringt es ja nichts, belassen wir es dabei. Soll sich jeder eine eigene Meinung bilden.
Epigenetic clock and lifespan prediction in the short-lived killifish Nothobranchius furzeri
ZitatHere we set to expand these tools for the short-lived killifish, Nothobranchius furzeri. This species, with its remarkably short lifespan and expression of canonical aging hallmarks, offers a unique model for experimental aging studies.
(...)These models demonstrated high accuracy in estimating chronological age, with a median absolute error of 3 weeks (7.5% of median lifespan) for a clock based on methylation of individual CpG and 1.5 weeks (3.7% of median lifespan) for an eigenvector-based clock.
Our investigation extended to assessing epigenetic age acceleration in different strains and the potential resetting effect of regeneration on fin tissue. Notably, our models indicated that a shorter-lived strain has accelerated epigenetic aging and that regeneration does not reset, but may decelerate epigenetic aging. Additionally, we used longitudinal data to develop an “epigenetic timer” for direct prediction of individual lifespan based on fin biopsies and eigenvector-based method, achieving a median absolute error of 4.5 weeks in the prediction of actual age of death. This surprising result underscores the existence of intrinsic determinants of lifespan established early in life.
Kommentar: Also müssten die im Median 40 Wochen leben. Da finde ich das Schätzen des Todeszeitpunkts mit 4,5 Wochen Genauigkeit im Median nicht super beeindruckend. Bei einem gesunden Menschen könnten viele anhand des Äußeren wahrscheinlich auch ungefähr einschätzen, ob er innerhalb der nächsten 8-10 Jahre sterben wird. Beeindruckender finde ich die Korrelation mit dem epigenetischen Alter per se. Wie würde es bei einem epigenetischen Reset aussehen? Trotzdem natürlich super Forschung und ein interessantes Modell.
Kommentar: Abstriche aus der Mundhöhle können sicherlich auch einen Beitrag leisten, allerdings sind Blutanalysen aus meiner Sicht vorzuziehen, egal wie die Abstrich-Analysen noch optimiert werden. Faustregel: Das Alter der Schleimhaut ist zwar interessant, aber wirklich entscheidend ist eher das Alter des Immunsystems.
Interessantes Fundstück. Diese Studie zeigt, dass das epigenetische Alter von der Zusammensetzung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) beeinflusst wird. Im Grunde nicht überraschend, schließlich wird das epigenetische Alter im Blut tatsächlich überwiegend an Lymphozyten und Neutrophilen bestimmt - das sind mengenmäßig die häufigsten Zellen im Blut und daher stellen sie bei der Analyse die meiste (methylierte) DNA. Im Grunde gilt, je weniger Lymphozyten und je mehr Neutrophile, umso höher tendiert das epigenetische Alter.
In diesem Zusammenhang möchte ich auf einen weitgehend unbekannten Parameter aufmerksam machen, der in der klinischen Routine de facto noch gar nicht berücksichtigt wird, den man aber einfach und kostengünstig bestimmen kann: die NLR!
Man kann hierbei grob unterscheiden zwischen epigenetischen Altersuhren, die ein relativ teures Methylierungs-Assay benötigen, und den phänotypischen Uhren, die auf einer Auswahl an klinisch einfach zu erhebenden Biomarkern beruhen.
Nur weil epigenetische Uhren technologisch fortgeschritten sind, heißt das nicht unbedingt, dass sie auch eine bessere Performance haben müssen als eine Kombination verschiedener klinischer Parameter. Allein schon deswegen, weil in aller Regel nur wenige Gewebe epigenetisch untersucht werden (meist sogar nur Blut). Aus der Publikation habe ich mir eine phänotypische Altersuhr herausgepickt, die mit nur 9 Parametern eine ziemlich gute Performance bietet:
Die 9 Parameter, die in dieser Arbeit zur Altersbestimmung verwendet wurden, sind: mittlerer arterieller Druck, glykiertes Hämoglobin, Taillenumfang, forciertes exspiratorisches Volumen in 1 Sekunde, maximaler Sauerstoffverbrauch, Adiponektin, High-Density-Lipoprotein, Gesamtcholesterin und löslicher Urokinase-Typ-Plasminogen-Aktivator-Rezeptor.
-Das erfordert eine Blutentnahme mit gerade einmal 5 Laborparametern!
-Der mittlere arterielle Druck kann ebenfalls relativ einfach bestimmt werden: MAD = diastolischer Druck + 1/3 * (systolischer Druck – diastolischer Druck) Beispiel: Bei einem systolischen Druck von 120 mmHg und einem diastolischen Druck von 80 mmHg ergibt sich: MAD = 80 + 1/3 * (120 - 80) = 93,3 mmHg
-Der maximale Sauerstoffverbrauch lässt sich meist recht zuverlässig mit dem Cooper-Test ermitteln.
-Die FEV1 kann man mittels Peak-Flow meter selbst bestimmen, Kostenpunkt einmalig ca. 20 Euro für den Kauf des Peak-Flow meters, ohnehin eine gute Investition.
Zitat von Prometheus im Beitrag #162Die 9 Parameter, die in dieser Arbeit zur Altersbestimmung verwendet wurden, sind: mittlerer arterieller Druck, glykiertes Hämoglobin, Taillenumfang, forciertes exspiratorisches Volumen in 1 Sekunde, maximaler Sauerstoffverbrauch, Adiponektin, High-Density-Lipoprotein, Gesamtcholesterin und löslicher Urokinase-Typ-Plasminogen-Aktivator-Rezeptor.
Das klingt schon sehr nach einer Messung, die sportlich aktive Menschen jünger darstellt?
Jain. Der maximal mögliche Sauerstoffverbrauch ist die einzige der neun Variablen, die unmittelbar durch sportliche Aktivität beeinflusst werden kann. Die Korrelation zwischen V2OMax und dem Alter ist aber gesichert - egal ob man Sport betreibt oder nicht.
Jain. Der Maximal mögliche Sauerstoffverbrauch ist die einzige der neun Variablen, die unmittelbar durch sportliche Aktivität beeinflusst werden kann. Die Korrelation zwischen V2OMax und der Sterblichkeit ist aber gesichert - egal ob man Sport betreibt oder nicht.
Taillenumfang, Blutdruck etc. lassen sich auch durch Sport und Lifestyle beeinflussen. Ich denke diese Messung könnte älteren, sportlichen Menschen mit gesunder Ernährung etwas zu sehr schmeicheln (ein unrealistisches Bild vermitteln).
Diese phänotypische Altersuhr aus #162 ist nicht darauf ausgelegt, sportlichen Menschen zu schmeicheln, sondern beruht schlicht auf einer Datenauswertung von Menschen zwischen 18 und 65 Jahren. Für Menschen, die jünger oder älter sind, verliert diese Uhr daher an Präzision. Grundsätzlich ist es doch genau unser Ziel, das biologische Alter durch Lifestyle- und andere Maßnahmen günstig zu beeinflussen? Wenn das gelingt, darf man sich durchaus geschmeichelt fühlen ;)
Womit du übrigens Recht hast: Es handelt sich auch hier in erster Linie um Surrogatparamater, d.h. es besteht eine Korrelation, aber nicht zwingend auch eine Kausalität. Im schlimmsten Fall betreibt man durch aktive Beeinflusung dieser Parameter "Laborkosmetik" und verlängert nicht die gesunde Lebensspanne. Ich denke, es gibt aber genügend Evidenz dafür, dass wir bei einer Optimierung dieser 9 Parameter fast automatisch auch Kausalfaktoren günstig mitbeeinflussen!
Im Prinzip funktioniert das sogar, in dem man die Formel und die Werte in einen Chatbot eingibt, die KI macht dann automatisch die evtl notwendigen Umrechnungen von mmol/l auf mg/dl. Selber ausrechnen ist aber genauso einfach.
Bei dieser biologischen Altersbestimmung fließt das chronologische Alter bereits mit in die Berechnung ein, letztendlich kann man die Uhr daher für die Abschätzung des Delta verwenden, also die Abweichung des biologischen Alters vom chronologischen Alter.
Axolotl epigenetic clocks offer insights into the nature of negligible senescence
ZitatBoth at tissue-specific or pan-tissue levels, the clocks are biphasic, capable of predicting age during early life but not for the rest of its lifespan. We show that axolotls exhibit evolutionarily conserved features of epigenetic ageing during early life, yet their methylome is remarkably stable across lifespan, including at Polycomb Repressive Complex 2 (PRC2) target sites, suggesting that this species deviates from known patterns of epigenetic ageing. Lastly, we uncover structure-specific rejuvenation events upon regeneration. This study provides molecular insights into negligible senescence and furthers our understanding of the interplay between regeneration and ageing.
Zitat von version2 im Beitrag #169Axolotl epigenetic clocks offer insights into the nature of negligible senescence
"Epigenetische Uhren des Axolotl geben Aufschluss über die Natur vernachlässigbarer Seneszenz."
Was bedeutet das? Sie können Gliedmaßen, in dem Artikel sechsmal abgeschnitten, ersetzen und die Uhr tickt im jungen Beinchen auf jünger oder eher Wachstum. Das man jedes kaputt gegangen Organ oder Gliedmaß immer ersetzen kann? Das man Axolotlschenkel als Vegetarier auch essen darf? Zwar lebt das Tier relativ lang aber stirbt trotz seiner Fähigkeiten. Diiese epigenetische Uhr ist doch nicht mehr als ein Gewichts-Check, Fitness-Check, ein Blick in den Spiegel und sein Gefühl wie es einem gerade geht.
Zitat von Methusalem im Beitrag #170Ist es nicht eine allgemeine Eigenschaft von epigenetischen Altersuhren?
Was für eine allgemeine Eigenschaft meinst du damit?
Zitat von Illuminatus im Beitrag #171epigenetische Uhr ist doch nicht mehr als ein Gewichts-Check, Fitness-Check, ein Blick in den Spiegel und sein Gefühl wie es einem gerade geht.
Ja, stimmt. Alle diese Checks machst du ja mit einem Hintergedanken: Du möchtest wissen, wo du gerade mit deinem Gewicht, deiner Fitness, oder deinem Aussehen stehst, um möglicherweise daran etwas zu verbessern. Wenn du etwas veränderst, kannst du das Resultat dann mit einem erneuten Check überprüfen.
Causality-Enriched Epigenetic Age Uncouples Damage and Adaptation
ZitatMachine learning models based on DNA methylation data can predict biological age but often lack causal insights. By harnessing large-scale genetic data through epigenome-wide Mendelian Randomization, we identified CpG sites potentially causal for aging-related traits. Neither the existing epigenetic clocks nor age-related differential DNA methylation are enriched in these sites. These CpGs include sites that contribute to aging and protect against it, yet their combined contribution negatively affects age-related traits. We established a novel framework to introduce causal information into epigenetic clocks, resulting in DamAge and AdaptAge—clocks that track detrimental and adaptive methylation changes, respectively. DamAge correlates with adverse outcomes, including mortality, while AdaptAge is associated with beneficial adaptations. These causality-enriched clocks exhibit sensitivity to short-term interventions. Our findings provide a detailed landscape of CpG sites with putative causal links to lifespan and healthspan, facilitating the development of aging biomarkers, assessing interventions, and studying reversibility of age-associated changes.