Gesunde Rotwein-Substanz nur ein Hype? Resveratrol ist nicht für die positive Wirkung verantwortlich Als Hype entlarvt: Der Rotwein-Inhaltsstoff Resveratrol ist offenbar nicht der große Gesundmacher, als der er verkauft wurde. Eine Langzeitstudie von US-Forschern findet jedenfalls keinerlei Zusammenhang zwischen Resveratrol und Gesundheit der Probanden. Stattdessen muss ein anderer Inhaltsstoff für die gefäßschützende Wirkung von Rotwein, Beeren und Kakao verantwortlich sein, so die Forscher im Fachmagazin "JAMA Internal Medicine".
Interessante Studie, die Schlussfolgerungen sind allerdings vielleicht noch etwas vorschnell. Wir werden sehen, was da in den nächsten Jahren noch raus kommt.
Resveratrol ist ja nun nicht OPC. Hat sich der OPC-Franz denn überhaut mal zu Resveratrol geäußert? Habe mal ein paar seiner Beiträge gesehen, kann mich aber nicht daran erinnern, dass er über Resveratrol gesprochen hätte.
Und in dem von Prometheus verlinkten Bericht steht ja noch:
ZitatDoch das bedeutet nicht, dass Rotwein und Co wirkungslos sind, wie die Forscher betonen. Studien haben die positiven Effekte eines moderaten Rotweinkonsums bereits gut dokumentiert und auch die günstigen Wirkungen von dunkler Schokolade und Beerenobst sind belegt. "Die positiven Effekte kommen aber offenbar von anderen Polyphenolen oder Substanzen in diesen Lebensmitteln", sagt Semba.
OPC könnte ja unter diese genannten "anderen Polyphenole" fallen... nur so ein Gedanke...
Der wird sich freuen, weil jetzt vielleicht OPC mehr erforscht wird
Zitat von Wolfgang aus Berlin im Beitrag #101In der Studie wurden Weintrinker untersucht. Die zugeführten Menge Resveratrol waren somit sehr gering im Verhältnis zu den üblichen NEM.
Resveratrol ist auch in einigen anderen Lebensmittelnn enthalten. Aber am deutlich meisten in Rotwein, das stimmt schon. Und der Einwand mit der niedrigeren Konzentration als in NEMs ist auch korrekt, war auch mein erster Gedanke.
Bin gespannt wann die ersten Studien zur Langzeitwirkung von Resveratrol NEMS kommen.
Die Kohortengröße ist in Ordnung, die Messung von Metaboliten im 24-Sammelurin ist auch eine gute Methode (zumindest um Längen besser als Fragebögen auszuteilen). Die mögliche Cofounder (z.B. chronische Erkankungen) wurden bei der Datenauswertung berücksichtigt.
Die größte Limitation ist, dass es sich um eine einzeitige Messung gehandelt hat. Daraus schließt man dann, das die Menschen sich jeden Tag genauso ernährt hätten, wie am Tag der Untersuchung - in einem Zeitraum von 9 Jahren! Da die untersuchte Kohorte kaum NEM zu sich nahm, dürfte der Einwand in der Tat berechtigt sein, das pharmakologisch wirksame Resveratroldosierungen evtl. gar nicht vorhanden waren.
Nicht dass ich (an anderer Stelle) nicht bereits darauf hingewiesen hätte... aber das Forum - oder besser gesagt gewisse Mitwirkende darin - lehrt einen, dass man leider alles vielfach wiederholt äußern muss, bis es dann hoffentlich auch mal irgendwann in den Köpfen der Menschen ankommt...
Also letztlich ist es beim Resveratrol wie bei so vielem Anderen auch: durchgeführte Studien widersprechen sich permanent und belegen letztlich immer nur das Eine, nämlich dass der Mensch eben weder Hefezelle noch Wurm noch Fruchtfliege, Ratte oder Fisch ist...
Besonders anschaulich wieder einmal, wenn man sich nur mal kurz diesen drei Studien widmet:
Dadurch werden insbesondere auch Gene in ihrer Aktivität verändert, die Einfluss auf die Entstehung von Krebs haben können:
ZitatBased upon in vitro studies demonstrating that trans-resveratrol downregulates the expression of
1) DNA methyltransferases and 2) the cancer promoting prostaglandin (PG)E2,
we determined if trans-resveratrol had a dose-related effect on DNA methylation and prostaglandin expression in humans. Thirty-nine adult women at increased breast cancer risk were randomized in double-blind fashion to placebo, 5 or 50 mg trans-resveratrol twice daily for 12 wk. Methylation assessment of 4 cancer-related genes (p16, RASSF-1α, APC, CCND2) was performed on mammary ductoscopy specimens. The predominant resveratrol species in serum was the glucuronide metabolite. Total trans-resveratrol and glucuronide metabolite serum levels increased after consuming both trans-resveratrol doses (P < .001 for both). RASSF-1α methylation decreased with increasing levels of serum trans-resveratrol (P = .047). The change in RASSF-1α methylation was directly related to the change in PGE2 (P = .045). This work provides novel insights into the effects of trans-resveratrol on the breast of women at increased breast cancer risk, including a decrease in methylation of the tumor suppressor gene RASSF-1α. Because of the limited sample size, our findings should be validated in a larger study.
"Zum Glück gibt es in der Natur - wie so oft - Synergisten, also Stoffe, die helfen, die Wirkungsweise anderer Stoffe zu potenzieren. Solch ein Stoff ist Leucin, also eine Aminosäure. Sollte sowieso jeder ausreichend essen, ist ja Eiweiß!
Und schwups, Resveratrol in der 3-Kapsel-Version (so ca. 250mg für einen Erwachsenen) wirkt zusammen mit Leucin, so wie eine 30-Kapsel-Version. "
Das habe ich bei Edubily kopiert - klingt doch gut. Man müßte nur noch die Menge Leucin wissen.
Resveratrol wird zwar schnell aus der Blutbahn eliminert, aber die Abbauprodukte dienen innerhalb der Zelle als "Resveratrol-Depot". Die von Resveratrol gesteigerte Autophagie ist für Krebszellen übrigens eher unvorteilhaft: Resveratrol-sulfates provide an intracellular reservoir for generation of parent resveratrol, which induces autophagy in cancer cells https://www.landesbioscience.com/journal...cache=961232760
Resveratrol wirkt nicht zuletzt wegen seiner anti-entzündlichen Eigenschaften. Die zugrunde liegenden molekularen Mechanismen werden zunehmend besser verstanden:
Inhibition of Age-Related Cytokines Production by ATGL: A Mechanism Linked to the Anti-Inflammatory Effect of Resveratrol
ZitatWe show that the natural polyphenol compound resveratrol (RSV) efficiently suppresses the expression of TNF¦Á and IL-6 in an ATGL/PPAR¦Á dependent manner[...]. Overall the results obtained highlight a crucial function of ATGL in inhibiting age-related inflammation and reinforce the idea that RSV could represent a valid natural compound to limit the onset and/or the exacerbation of the age-related inflammatory states.
Dr. Schmitt-Homm hat kürzlich Resveratrol wieder aufgegriffen:
ZitatÄltere übergewichtige Testpersonen (50-75 J) erhielten entweder 200 mg Resveratrol oder Placebo über einen Zeitraum von 26 Wochen.
Ergebnis
Bei der Resveratrolgruppe besserte sich das Gedächtnis, was sich sowohl in kognitiven Tests niederschlug als auch organisch in verschiedenen Gehirnfunktionen wie der Vernetzung im Hippocampus. Auf Stoffwechselebene war vor allem die Reduktion der altersbedingten Störung des Zuckerstoffwechsel auffällig.
Schluss
Die regelmäßige Einnahme von Resveratrol kann beim Menschen altersbedingte Einbußen der Gehirnfunktion teilweise wiederherstellen.
Our findings offer the basis for novel strategies to maintain brain health during aging. Agnes Flöel, Dep. of Neurology Charite, Berlin.
Kommentar (Schmitt-Homm)
Wie bei allen Studien mit nicht patentierbaren Substanzen wurde die aktuelle Untersuchung mit relativ wenigen Probanden durchgeführt. Entsprechende Ergebnisse müssen deshalb immer mit Vorbehalt gesehen werden.
Allerdings war dies nicht der erste Hinweis zur spezifischen Wirksamkeit von Resveratrol auf Stoffwechselfunktionen, die die Gehirnalterung beeinflussen, insbesondere den Zuckerstoffwechsel. Entsprechende Hinweise erbrachte die Grundlagenforschung, Tierversuche [2] sowie eine vor zwei Jahren durchgeführte Pilotstudie beim Menschen. [3]
"Take-Home Message"
Eine regelmäßige Substitution mit Resveratrol könnte entscheidende Faktoren der Gehirnalterung positiv beeinflussen.
Die neuen Erkenntnisse beruhen auf einer zufälligen Entdeckung. Die Wissenschaftler des Scripps Research Institutes in Kalifornien beschäftigten sich mit Proteinen in menschlichen Zellen. Die Aufgabe dieser Proteine ist es, das Funktionieren der Zelle zu steuern, beispielsweise, indem sie ihr ermöglichen, sich von einem Ort zum anderen zu bewegen. Dafür interagieren die Proteine mit Partnerproteinen, die meist eine ähnliche sogenannte 3D-Struktur haben.
Die Forscher bemerkten, dass ein spezielles Enzym, die sogenannte Tyrosyl-tRNA-Synthetase, eine ähnliche 3D-Struktur hat wie Resveratrol. Bei der näheren Untersuchung stellten sie fest, dass Resveratrol mit der Tyrosyl-tRNA-Synthetase interagiert. Das sei entscheidend dafür, ob Resveratrol eine gesundheitsfördernde Wirkung entfalte oder nicht.
Interaktion mit Molekülen
Nach dieser Entdeckung untersuchten die Wissenschaftler die Interaktion von Resveratrol mit anderen Molekülen, die regulieren, wie eine Zelle auf Belastungen reagiert und unter anderem an der Steuerung des Tumorwachstums und des Glukosespiegels beteiligt sind. In einer Mäusestudie konnten die Forscher beweisen, dass Resveratrol die Produktion von drei dieser Moleküle fördert. Das könnte erklären, warum Rotwein wie in früheren Studien nachgewiesen das Krebsrisiko verringern kann und Trauben, die besonders viel Resveratrol enthalten, bei Diabetespatienten den Glukosespiegel senken.
Als nächstes wollen die Wissenschaftler ihre Ergebnisse in Tests am Menschen bestätigen. Ihre Hoffnung: das „Partnerprotein“ von Resveratrol, Tyrosyl-tRNA-Synthetase, in die Therapie einzubinden und den Pflanzenstoff so wirksamer zu machen.
wie gehabt, es geht ja nicht nur zum Thema Rotwein/Alkohol/Resveratrol immer hin und her. Immer wieder eine neues Schwein durchs Dorf. Welcher Nutzen wiegt welchen Schaden auf usw. usf.? Wissen sie selbst nicht, aber je nach Lager wird dann präsentiert und argumentiert. Natürlich alles angeblich wissenschaftlich fundiert! Jetzt also mal wieder eher Pro. Kritiker werden sagen von der Wein-Lobby finanziert. Und wer weiß, vielleicht ist das ja auch so.
Bis zum nächsten Contra der Anti-Alkohol-Fraktion und ihrer Auftraggeber, die "beweisen" wird, daß auch der hier gepriesene Rotwein nebst Inhaltsstoffen eine tötliche Zeitbombe und zu verteufeln ist.
Rotwein aktiviert Millionen Jahre alten Zellschutz
Einem Glas Wein am Tag werden positive Wirkungen zugeschrieben. Forscher konnten nun tatsächlich nachweisen, dass eine Substanz in Rotwein einen uralten Schutzmechanismus für die Zellen in Gang setzt.
Ja, Anti-Aging ist nicht einfach zu durchschauen. Viele Interessenslagen und noch mehr finanzielle Aspekte, wie in den sog. "Gesundheitssystemem" insgesamt.
Nun, Anti-Alkohol muss ja nicht unbedingt gleichzeitig Anti-Resveratrol bedeuten...
Resveratrol gehört meiner persönlichen Meinung nach klar zu den hormetisch wirksamen Substanzen. Die biochemische Wirkweise ist noch nicht bis ins letzte Detail aufgeklärt, aber die Sirt-1-Aktivierung, mTOR-Hemmung und die demethylierende Wirkung von Resveratrol passen gut ins Bild einer Verlängerung der Lebensspanne, welche ja tatsächlich auch tierexperimentel speziesübergreifend beobachtet wurde (die antioxidativen Eigenschaften sind aber wohl eher nicht für die verlängerten Lebensspannen in den Tierexperimenten verantwortlich).
Wenn Resveratrol beim Menschen lebensverlängernd wirkt, wird der Effekt unterhalb eines durch Kalorienrestriktion erzielbaren Effektes liegen. Nicht unwichtig ist auch, in welcher Dosierung Resveratrol hormetisch wirkt und ab welcher Dosierung der toxische Effekt überwiegt!
P.S: Eine weitere Überlegung wäre, ob eine Resveratrol-Anwendung nicht besser in Zyklen erfolgen sollte.
Gute Nachricht für Rotwein-Trinker: Eine bestimmte Komponente des Getränks schützt offenbar vor Vergesslichkeit. + Resveratrol fördert das Wachstum von Nervenzellen. + + Zudem schützt das Antioxidans das Herz-Kreislaufsystem. +
Resveratrol scheint auch eine antiinflammatorische Wirkung auf das Hirngewebe zu zeigen. Ob es sich deshalb vielleicht sogar gegen Depressionen einsetzen lässt?