Zitat von Aluhut im Beitrag #74Die NatureWise Maximum Care Kapseln nehme ich zufälligerweise auch gerade (nach einer Antibiotika einnahme). Das sind die dritten Kapseln die ich und meine Frau gerade ausprobieren und mir ist ein Unterschied aufgefallen. Bei allen drei Probiotika habe ich zum Testen zwei Kapseln in warme Milch gelöst, auf die Fensterbank gestellt und gewartet ob sich "Yoghurt" bildet als Test ob da auch was lebt. Bei Naturewise hatte ich das schlechteste Yoghurtergebnis.
Also, nichts für ungut, aber ein probiotisches Supplement auf diese Weise zu testen ist in etwa so sinnvoll, wie die Qualität von Kondomen danach zu beurteilen, bis auf welche Größe man diese aufblasen kann, bevor sie platzen - vielleicht nicht gänzlich abwegig, aber doch nahezu ohne Aussagekraft, was den vorgesehen Einsatzzweck betrifft.
Unterschiedliche Probiotika enthalten teilweise ganz unterschiedliche Bakterienarten- und Stämme. Nur manche davon sind milchsäurebildende Bakterien, und von diesen fühlen sich wiederum nur manche in Milch als Nährmedium wohl (d.h. sie sind darauf spezialisiert Milchzucker und Milchprotein zu verstoffwechseln), und selbst von diesen führen nur ganz wenige Arten zu einer Verdickung der Milch zu dem, was wir als Joghurt bezeichnen (verwendet werden hier ausschließlich streptococcus thermophilus und lactobacillus bulgaricus). In dem NatureWise Probiotikum sind 30 verschiedene Spezies bzw. Stämme enthalten, und nur zwei davon sind streptococcus thermophilus. Möglicherweise sind diese in geringerer Zahl als in anderen Probiotika enthalten, möglicherweise hemmt das PH-abhängige Freisetzungssystem deren Entwicklung, möglicherweise werden sie durch die Aktivität anderer Arten gehemmt - wie dem auch sei, es lassen sich daraus keinerlei Rückschlüsse auf die Gesamtwirkung des Probiotikums im menschlichen Darm ziehen.
Die sehen gut aus , Vera! Im deutschen amazon gibts ja gerade mal 50 Mrd ... man fühlt sich in D echt oft veräppelt. Hab das Produkt gespeichert und werde es demnächst bestellen!
Zitat von vera8555 im Beitrag #73Hallo Timar, habe mich jetzt gefragt, ob es notwendig ist diese NatureWise Maximum Care -Kapseln (oder andere Probiotische Kapseln) ständig zu nehmen. Wenn sich diese Bakterien im Darm etabliert haben, sind sie doch sicher in der Lage sich dauerhaft eigenständig zu vermehren, ohne daß man ständig "nachfüllen" muß. Würde Geld sparen.
Gute Frage! Im Normalfall ist es sicher nicht nötig, dauerhaft Probiotika in Form von NEM einzunehmen. Aber die Frage ist: was verstehen wir unter "Normallfall" und "nötig"? Der Normalfall ist eigentlich eher der Idealfall: nämlich eine gesunde Vollwerternährung, die reich an natürlich vorkommenden Prä- und Probiotika ist, sowie die Abwesenheit von Autoimmunerkrankungen oder anderer Krankheitsbilder, die mit einer gestörten Darmflora in Verbindung stehen. Und die Frage, ob Probiotika, wenn diese Bedingungen nicht gegeben sind, "nötig" sind, lässt sich sicher nicht pauschal beantworten - dafür sind die jeweiligen Bedingungen viel zu unterschiedlich. Es kommt immer auf einen Versuch an, ob ein bestimmtes Probiotikum zu einer Verbesserung der Symptome bzw. des Allgemeinbefindens führt und ob der Effekt die Einnahme lohnt.
Ich denke, was die Ernährung betrifft, dürfte bei den meisten Lesern dieses Forums ja bereits eine gute Grundlage bestehen. Aber manche haben sicher auch gesundheitliche Probleme, auf die eine zeitweilige oder dauerhafte Einnahme von Probiotika sich positiv auswirken könnte. Ich selbst hatte lange Zeit stark mit Allergien zu kämpfen, die sich vor allem in Form von Neurodermitis und Asthma bemerkbar gemacht haben, und das war für mich auf eine wichtige Motivation, mich mit den Themen zu beschäftigen, die mich schließlich zu diesem Forum geführt haben. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich berichten, dass ein gesünderer Lebenstil, sprich Sport und Ernährung, einen gewaltigen Unterschied gemacht haben und meine allergischen Symptome sich allein dadurch weitgehend gelegt haben. Um sie wirklich vollständig abzustellen, muss ich aber dauerhaft meinen selbst hergestellen, synbiotischen Joghurt essen (zum Glück nicht gerade ein großes Opfer! ). Wenn ich den Joghurt einige Tage nicht esse, merke ich erst einmal noch keine Verschlechterung. Ich habe bereits mehrfach reproduzierbar die Erfahrung gemacht, dass wenn ich den Joghurt mehr als ca. 2 Wochen nicht gegessen habe, es leicht zu einem Wiederaufflammen neurodermitischen Ausschlags kommt - es fehlt nur ein Trigger wie das Essen von bestimmten Allergenen, oder Stress. Solange ich aber den Joghurt esse, bleibt die Neurodermitis hinegegen vollkommen abgestellt.
Nun zu der Frage: warum gibt es keinen dauerhaften Effekt, dadurch dass sich die Bakterien einmal im Darm angesiedelt haben? Nun, während ich die Möglichkeit einer solchen Besiedlung in Einzelfällig nicht völlig ausschließen würde, ist die Studienlage doch relativ eindeutig: probiotische Bakterienstämme scheinen sich so gut wie nie dauerhaft im Darm anzusiedeln, sondern sind einige Tage oder Wochen nach Beendigung der Einnahme nicht mehr im Stuhl nachweisbar. Das dürfte wohl daran liegen, dass die Darmflora derart individuell und komplex ist*, dass es immer andere Stämme gibt - gewissermaßen unsere angestammten, autochonen - die besser an unsere indivuelle Darmumgebung angepasst sind, und die durch Probiotika neu zugeführten Stämme nach einer Weile wieder verdrängen - diese eigenen Stämme müssen unserer Gesundheit aber nicht immer unbedingt förderlich sein; bei einer Dysbiose sind eben oft es die weniger freundlich gesonnenen Arten, die besonders gut florieren. Wie es zu einer dauerhaften Dysbiose kommt, ist eine spannende und schwierig zu beantwortende Frage, aber die Einnahme von Antibiotika birgt in dieser Hinsicht sicher eine Gefahr, da es ganze Bakterienarten "dahinraffen" kann, und die enstandende ökologische Nische dann von anderen, möglicherweise eben weniger günstigen Bakerien besetzt werden kann.
Das ist auch der Grund, warum ich jedem nach der Einnahme von Antibiotika zu einer Kur mit hochdosierten Probiotika raten würde. Weniger, weil zu erwarten wäre, dass die probiotischen Stämme die entstandenen Lücken dauerhaft wieder besetzen, sondern eher, weil sie diese solange vor der Besiedlung mit potenziell pathogenen Bakterien schützen, bis die überlebenende autochone Bakterienpopulation, die an diese diese Nische angepasst ist, sich wieder erholt hat.
Gegenfrage: woher weißt du denn, dass die Kapseln "extrem magensaftresistent" sind? Ich habe jedenfalls noch kein probiotisches NEM gesehen, bei dem der Hersteller seine Behauptungen mit klinischen Studien untermauert hätte - kein Wunder, denn solche Studien durchzuführen wäre sehr teuer. Eine gehörige Portion Skepsis ist also durchaus angebracht. Nichtsdestotrotz würde ich ein Produkt bevorzugen, bei dem der Hersteller zumindest ein derartiges System verspricht - und auch sonst einen halbwegs seriösen Eindruck macht, so dass man davon ausgehen kann, dass die Behauptungen zumindest nicht völlig frei erfunden sind.
Zitat von larissa im Beitrag #78Die sehen gut aus , Vera! Im deutschen amazon gibts ja gerade mal 50 Mrd ... man fühlt sich in D echt oft veräppelt.
Auch Jean Pütz hat mit selbstgemachten Joghurt seine Allergien erfolgreich bekämpft. Nächste Woche wird wieder Joghurt selbst gemacht! Es ist ja echt nicht schwer und doch höre ich immer wieder aus Faulheit auf damit.
Noch was zu den magensaftresistenten Leer-Kapseln. Der Hersteller machte einen Test. Sie würden gefüllt mit Substanzen (keine Ahnung mehr) die man im Atem oder dem Urin feststellt, wenn sie im Magen aufgehen. Das Ist zumindest ein bisschen vertrauenswürdig.
PATENTED PROBIOTIC STRAINS AND A PATENTED DELIVERY SYSTEM ★ All 10 of our probiotic strains are patented and sourced through DuPont™ Danisco®. All are specific acid and bile resistant strains to ensure they reach your gut to grow and reproduce. To guarantee the 50 billion CFU strength we use Activ-Polymer™ bottles and an Oxyfree® desiccant to ensure our probiotics stay virtually moisture free and reduce oxygen levels in the bottle to only 0.01%.
Zitat von Timar im Beitrag #82 Ausschlaggebend ist, ob man gute Erfahrungen mit einem Produkt gemacht hat.
Auch schwierig. Ist nach der Antibiotika Einnahme der Magen / Darmbereich wirklich durch die Probiotika wieder in Ordnung gekommen oder wäre er das bei meiner Frau auch ohne geschehen? Doppelt Blind Versuche macht man da ja nicht bei akuten Problemen. Habe ich durch NEM oder Superpflanzen und Superfrüchte in 10 Jahren Krebs, weil die nicht untersucht sind und ich sie nicht auf Pflanzenschutzmittel etc. testen kann? Mehr als meinen "Joghurt Test" habe ich nicht zu bieten. Ich gebe die ganzen Supermittel von Amazon gerne in eine Analyseseite ein und entscheide mich dann eher für oder gegen ein Mittel. https://reviewmeta.com/ Sollte die Analyse zeigen das sehr viele Bewertungen wieder gelöscht wurden, oder sehr viele Bewertungen von 1x angemeldet für genau 1xProduktbewertung Usern stammen (gekaufte Bewertungen) etc. dann nehme ich zumindest dieses Produkt nicht und nehme eines mit ehrlicheren Bewertungen.
Hallo Aluhut, ich mache derzeit auch wieder einen Joghut-Test. Kijimea, Mood von LEF, und die von Dm, bin gespannt wie es wird. Falls sich was tut, mische ich die mit ins neue selbstgemachte Joghurt.
PS: Wenn die Milch nicht mal ansäuert, ist es schon etwas merkwürdig...ich warte noch bis Morgen
Zitat von Timar im Beitrag #82 Ausschlaggebend ist, ob man gute Erfahrungen mit einem Produkt gemacht hat.
Auch schwierig. Ist nach der Antibiotika Einnahme der Magen / Darmbereich wirklich durch die Probiotika wieder in Ordnung gekommen oder wäre er das bei meiner Frau auch ohne geschehen?
Höchst wahrscheinlich auch ohne. Aber es gibt eine Reihe von Studien, die zeigen, dass es mit schneller geht bzw. Vedauungsprobleme vollständig vermieden werden können. Laut einer aktuelle Meta-Analyse verringert sich das Risiko für Antibiotika-assoziierten Durchfall im Durchschnitt immerhin auf die Hälfte:
ZitatA common adverse effect of antibiotic use is diarrhea. Probiotics are living microorganisms, which, upon oral ingestion, may prevent antibiotic-associated diarrhea (AAD) by the normalization of an unbalanced gastrointestinal flora. The objective of this systematic review was to assess the benefits and harms of probiotics used for the prevention of AAD in an outpatient setting. A search of the PubMed database was conducted and yielded a total of 17 RCTs with 3631 participants to be included in the review. A meta-analysis was conducted for the primary outcome: the incidence of AAD. The pooled results found that AAD was present in 8.0% of the probiotic group compared to 17.7% in the control group (RR 0.49, 95% CI 0.36 to 0.66; I² = 58%), and the species-specific results were similar regarding the probiotic strains L. rhamnosus GG and S. boulardii. However, the overall quality of the included studies was moderate. A meta-analysis of the ten trials reporting adverse events demonstrated no statistically significant differences in the incidence of adverse events between the intervention and control group (RD 0.00, 95% CI -0.02 to 0.02, 2.363 participants). The results suggests that probiotic use may be beneficial in the prevention of AAD among outpatients. Furthermore, the use of probiotics appears safe.
ZitatDoppelt Blind Versuche macht man da ja nicht bei akuten Problemen. Habe ich durch NEM oder Superpflanzen und Superfrüchte in 10 Jahren Krebs, weil die nicht untersucht sind und ich sie nicht auf Pflanzenschutzmittel etc. testen kann?
Nicht auszuschließen. Das Leben ist voller Risiken und dummer Zufälle - und gerecht ist es sowieso nicht. Man kann auch mit großer Disziplin und ebenso großen Erfolg einen Anti-Aging-Lebensstil pflegen und dann mit 50 vom Auto überfahren werden...
ZitatIch gebe die ganzen Supermittel von Amazon gerne in eine Analyseseite ein und entscheide mich dann eher für oder gegen ein Mittel. https://reviewmeta.com/ Sollte die Analyse zeigen das sehr viele Bewertungen wieder gelöscht wurden, oder sehr viele Bewertungen von 1x angemeldet für genau 1xProduktbewertung Usern stammen (gekaufte Bewertungen) etc. dann nehme ich zumindest dieses Produkt nicht und nehme eines mit ehrlicheren Bewertungen.
Tolles Tool, kannte ich noch nicht. Danke für den Tipp!
Da Walnüsse gut für die Darmflora sein sollen und ich täglich eine Hand voll konsumiere, hier mal ein Versuch das sie auch LDL-Cholesterin senken, sowie weitere Vorteile von Nüssen. Es ist ein Video von 3Sat, also seriöser und auf Deutsch:
Schlank trotz Fett Die richtige Menge Nüsse ist gesund - und gut für die Figur: Acht Wochen eine Handvoll Walnüsse essen - und das LDL-Cholesterin im Blut wird um sieben Prozent gesenkt. Das legt ein Versuch der Uniklinik München nahe. http://www.3sat.de/mediathek/?obj=70469
Irgendwie finde ich es schon ganz schön cool das es eine Mikrobe des Jahres gibt. Das trägt schön dazu bei das die Darmflora mehr beachtet und erforscht wird.
Hat eigentlich schon jemand versucht seine Darmflora mit teuren Polymethylsiloxanpolyhydrat Produkten zu optimieren? Quasi Silicium? https://de.wikipedia.org/wiki/Polymethylsiloxanpolyhydrat Die Theorie finde ich ganz nett "wie beispielsweise pathogene Bakterien", frage mich aber natürlich wie es pathogene Bakterien von guten Bakterien unterscheiden soll. Die Theorie ist natürlich laut einigen Internetärzten und Wikipedia größer,
Schönen guten Morgen, ich denke, dass Wichtigste ist erst einmal alle eventuellen Parasiten zu eliminieren. Danach dann den Darmaufbau zu machen. Ich bin da gerade dran und nehme täglich Papayakerne zu mir. Die gebe ich auch gleich meinen Haustieren.
#91 Kann vll sogar ein ernsthaftes Problem sein. Bin da aber vorsichtig, auf den Darm stürzen sich sehr viele Ratgeber ... was man alles braucht und machen soll und kaufen ... Na, da haben wir ja noch ein Argument für MCT-Öl, sollte gleich mal die Dosis verdoppeln, also einen zweiten Shot :-)
Erdbeeren gegen Darmentzündungen? Obst hemmt bei Mäusen Autoimmunreaktion der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen Hoffnung für Betroffene: Täglich eine Portion Erdbeeren könnte helfen, die Symptome von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa zu lindern. Darauf deuten nun Versuche mit Mäusen hin. Bei diesen hemmte der Erdbeergenuss die Entzündungen im Darm und die damit verbundenen Schäden. Gleichzeitig verringerte das Obst die Zahl der entzündungsfördernden Immunzellen und -Botenstoffe im Darm. Ob diese "Erdbeer-Diät" auch beim Menschen hilft, wollen die Forscher nun als nächstes testen.
ZitatDas Ergebnis: Die Erdbeer-"Diät" wirkte. "Die Erdbeeren besserte die Krankheitssymptome, verringerte die Schäden an den Darmgeweben der Mäuse und verhinderte die Verkürzung des Darms", berichten die Forscher. "Auch die Menge der entzündungsfördernden Immunzellen in der Darmschleimhaut wurde durch die Gabe des Erdbeer-Komplettpulvers gesenkt." Als Folge litten die Mäuse nicht mehr unter blutigen Durchfällen und nahmen auch wieder an Körpergewicht zu, wie Xiao und seine Kollegen berichten. Im Laufe der Erdbeer-Diät begann sich zudem die Darmflora der Tiere zu normalisieren. "Die Zahl der Akkermansia- und Dorea-Bakterien sank, dafür nahm die Menge von Lactobacillus und Bifidobacillus zu", so die Forscher. Dadurch wiederum normalisierte sich auch der Darmstoffwechsel.
ZitatNoch haben die Forscher diese heilsame Wirkung der Erdbeeren nur bei Mäusen nachgewiesen. Doch Xiao und seine Kollegen halten es für durchaus wahrscheinlich, dass auch menschliche Patienten mit chronischen Darmentzündungen vom Verzehr von Erdbeeren profitieren könnten. Sie wollen dies nun in ersten Tests mit Darmpatienten untersuchen.
Dass die Ernährung bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa eine wichtige Rolle spielt, ist schon länger bekannt. "Der bewegungsarme Lebensstil und die Ernährungsgewohnheiten vieler Menschen hier bei uns – viel Zucker, viel tierisches Fett, aber wenig Ballaststoffe – könnten zu chronischen Darmentzündungen beitragen", sagt Xiao.
Sollte sich nun der Effekt der Erdbeeren bestätigen, dann hätten Betroffene eine weitere Möglichkeit, ihr Leiden durch einfache Maßnahmen zumindest zu lindern – schon eine Dreiviertel Tasse voller Erdbeeren am Tag könnte dafür ausreichen. Allerdings sollten Darmpatienten immer erst Rückspräche mit ihrem Arzt halten, weil Erdbeeren auch Allergien auslösen können, betonen die Forscher.
Eigenimpfstoff Autovaccine sollen die Immunabwehr des Körpers unterstützen: Chronische Blasenentzündungen werden oft durch Darmbakterien verursacht. E.coli als Autovaccine könnten helfen. http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=75757
Drei Typen von Bakterien-Besiedlung Menschen lassen sich anhand ihrer Darmbakterien einem von drei verschiedenen Darmtypen zuordnen. Ob ein Mensch dick ist oder nicht, könnte auch an dieser Besiedlung liegen. Das hat eine internationale Forschergruppe unter Federführung des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie (EMBL) in Heidelberg herausgefunden.
Zitat»Wir haben entdeckt, dass die Zusammensetzung von Mikroben im menschlichen Darm nicht zufällig ist«, erläuterte Peer Bork vom EMBL. »Unsere Darmflora kann in drei verschiedene Typen eingeteilt werden, je nachdem, wie häufig bestimmte Bakterienarten in einem Darm vorkommen. Nach den vorherrschenden Spezies werden sie als Bacteroides-, Prevotella- und Ruminococcus-Typ bezeichnet. Man könnte auch von drei verschiedenen Ökosystemen sprechen.« Diese scheinen nicht von Geografie, Diät, Geschlecht oder Alter abzuhängen. Jeder Mensch könne einer der drei Darmtypen zugeordnet werden, ähnlich wie bei Blutgruppen, erklärte Jeroen Raes von der Universität Brüssel. Wie die sogenannten Enterotypen entstehen und ob es möglich ist, dass Menschen im Laufe ihres Lebens den Typ wechseln, ist noch unklar.
ZitatDie Darmtypen arbeiten auf unterschiedliche Weise, je nachdem, welche und wie viele Bakterien in ihnen enthalten sind. So seien manche Bakterien effektiver in der Verarbeitung von verschiedenen Stoffen als andere. Raes: »Das könnte erklären, warum die Menschen Medikamente oder Nährstoffe unterschiedlich gut aufnehmen.« Die Forscher erhoffen sich von der Studie unter anderem die Möglichkeit, individuelle Therapien für Patienten zu erstellen. So könnte die Behandlung und Dosierung der Medikamente je nach Darmtyp festgelegt werden, erläutern die Wissenschaftler.
Bakterienwelten Darmflora entscheidet mit über das Gewicht Das im menschlichen Darm vorkommende Bakterium Clostridium ramosum fördert Übergewicht, hat der Potsdamer Mikrobiologe Michael Blaut herausgefunden. Es begünstigt anscheinend die Zucker- und Fettaufnahme aus dem Dünndarm. Die genaue Zusammensetzung der Darmflora variiert aber mit der Ernährung.
Gerade die Ballaststoffe, die Übergewicht vorbeugen sollen, können es fördern, wenn die Bakteriengruppe der Fimicuten in der Darmflora stark vertreten ist, haben US-amerikanische Forscher herausgefunden. Sie können Ballaststoffe viel besser verdauen als andere Bakterien. Dabei entstehen Zucker und Fettsäuren, aus denen der menschliche Organismus Fette aufbaut. Kalorienwerte müssten deshalb der individuellen Darmflora entsprechend berechnet werden.
ZitatDrei Grundtypen von Darmflora medizinisch wichtig "Darmbakterien spielen eine große Rolle auch bei Immunkrankheiten wie Multipler Sklerose", sagt der Ernährungswissenschaftler Prof. Dirk Haller. Der menschliche Organismus beherbergt knapp 200 verschiedene Bakterienarten. Die meisten dieser Mikroorganismen befinden sich im Darm. Dabei sind ihre Wechselwirkungen mit dem Menschen noch nicht umfassend geklärt.
Forscher unterscheiden zwischen drei verschiedenen Besiedlungsmustern: Bacteroides, Prevotella oder Ruminococcus. Der jeweilige Typ entscheidet über die Nahrungsverwertung. Der Bacteroides-Typ macht aus dem Nahrungsbrei große Mengen Kohlehydrate verfügbar. Menschen dieses Typs neigen zur Fettleibigke
ZitatDenn wir können über die Ernährung unsere Darmflora stark beeinflussen. Die Partnerschaft zwischen Bakterie und Homo sapiens beruht auf einem Pakt, den der Mikrobiologe Gero Beckmann vom Institut Romeis in Bad Kissingen als Win-win-Situation beschreibt: "Der Mehrzeller bietet seinen mikrobiotischen Gästen Kost und Logis, und die stellen ihm dafür ihr Expertenwissen im Gebiet der Verdauung zur Verfügung."
Doch ein Mensch mit starkem Hang zu Fleisch braucht andere bakterielle Verdauungsexperten als jemand, der sich vegetarisch ernährt – und so variiert der sogenannte Enterotyp, wie Mikrobiologen die Zusammensetzung der Darmflora bezeichnen, je nachdem, was sein Herbergsvater zu sich nimmt.
Eine aktuelle brasilianisch-amerikanische Studie belegt, wie sensibel das Darmmilieu auf die Ernährung reagiert. Die Forscher hatten die Speisepläne von 98 Männern und Frauen erfasst und dann deren Stuhl auf DNA-Fragmente untersucht, um Aufschlüsse über ihre Enterotypen zu erhalten. Es zeigte sich: Je nach Ernährungsvorliebe gedeihen bestimmte Darmbakterien besonders gut, während andere ins zweite Glied zurückgedrängt werden.
So dominiert in Vegetarierdärmen der Prevotella-Bakterienstamm, der sich auf den Abbau von Zucker-Protein-Komplexen sowie auf die Synthese von Folsäure und Thiamin (Vitamin B1) versteht. Die konkurrierenden Bacteroides schaffen es hingegen nur bei jedem zehnten Obst- und Gemüseliebhaber, eine Führungsrolle im unteren Verdauungstrakt einzunehmen. Der Grund: Diese Mikroben sind auf die Energiegewinnung aus Mehrfachzucker, tierischen Eiweißen und gesättigten Fettsäuren spezialisiert. Davon gibt es im Bauch des Vegetariers allerdings nur wenige.
Allerdings produzieren Bacteroides-Arten große Mengen der Vitamine Biotin (B7), Riboflavin (B2), Pantothensäure (B5) und C. "Der Bacteroides-Enterotyp ist geradezu charakteristisch für den Fleischkonsumenten der westlichen Welt", erklärt Studienleiter Gary Wu von der Pennsylvania University in Philadelphia. Denn Fleischesser müssen nicht nur gesättigte Fette und tierische Eiweiße gut verdauen, sondern auch Vitamin C in Eigenregie herstellen können, denn das findet man bekanntlich nur in Obst und Gemüse, die bei ihnen eher selten auf den Tisch kommen.
Am häufigsten, mit bis zu 70 Prozent, wird der menschliche Darm von Ruminococcus-Bakterien dominiert. Man findet sie auch billionenfach im Pansen und Darm einer Kuh, was bereits deutlich macht, worin ein wesentlicher Sinn ihres Daseins besteht: nämlich im Verdauen pflanzlicher Hartfasern, also der Zellulose. Was aber nicht heißen soll, dass die meisten Menschen sozusagen verhinderte Wiederkäuer sind, die eigentlich auf Gräser, Vollkornprodukte und andere hartfaserige Nahrungsmittel geeicht sind. Denn eine große Stärke der Ruminococcen besteht auch darin, dass sie die bei der Proteinverdauung anfallenden Zuckermoleküle gut verwerten können. Für Allesesser sind sie also genauso nützlich wie für Wiederkäuer.
ZitatEs gibt den Darmtyp 1, bei dem Bakterien der Gattung Bacteroides dominieren. Bei Darmtyp 2 sind es Bakterien der Gattung Prevotella und bei Darmtyp 3, dem häufigsten aller drei Typen, sind es Bakterien der Gattung Ruminococcus. Jede Gattung hat ihre eigenen Vorlieben und einen anderen Stoffwechsel. Auffällig ist, dass beim Darmtyp 1 eine geringere Bakterienvielfalt vorliegt – was Krankheiten zu begünstigen scheint. So leiden Menschen mit diesem Darmtyp häufiger unter Morbus Crohn oder Autismus. Bacteroides-Bakterien sind Meister der Kohlenhydrataufspaltung. Sie können Zucker besser abbauen und dem Körper schneller zur Verfügung stellen. Wer zu Fettleibigkeit neigt, hat es mit diesem Darmtyp wohl besonders schwer. Bei Darmtyp 2 kommt es häufiger zu Reizdarm und Diabetes. Bei Fleischessern dominiert meist Bacteroides im Darm, bei Vegetariern dagegen Prevotella.
ZitatDarmbakterien und Krankheiten – Haben Krankheiten ihren Ursprung im Darm? Auch in Sachen Gesundheit und Immunabwehr scheint ein artenreicher Bakterienmix von Vorteil zu sein. Fest steht: Im Darm treffen Bakterien und das Abwehrsystem des Menschen aufeinander. Hier befindet sich der größte Teil unseres Immunsystems (etwa 80 Prozent). Mit einer Verarmung des Mikrobioms steigt die Häufigkeit von Krankheiten, wie Versuche mit keimfreien Tieren zeigten. Multiple Sklerose, chronische Darmentzündung wie Colitis ulcerosa und selbst Darmkrebs werden mit einer artenarmen Darmflora in Zusammenhang gebracht. Auch bei Herzerkrankungen, Asthma und rheumatoide Arthritis wird ein Zusammenhang mit Darmbakterien diskutiert. Natürlich spielen auch Lebensstil, Umwelteinflüsse und Genetik dabei eine Rolle. Fest steht aber: Eine artenreiche Darmflora geht oft mit einem starken Immunsystem einher. Doch noch ist nicht geklärt, ob die gefährliche Bakterienflaute im Darm die Ursache von Krankheiten ist oder deren Folge.
ZitatVom Bauch zum Kopf (Darm-Hirn-Achse) – Kommunikation der Bakterien Die noch recht junge Disziplin der Neuromikrobiotik beschäftigt sich mit der sogenannten "Darm-Hirn-Achse". Dabei gilt das Interesse der Neurowissenschaftler der Frage, wie das Darm-Mikrobiom die Gehirnentwicklung und unsere Psyche beeinflusst. Rund ein Drittel aller Stoffwechselprodukte im menschlichen Blut stammen von unseren Mikroben im Körper. Vor allem von unseren Darmbewohnern, die ihren chemischen Einfluss auf diese Weise bis ins Gehirn ausüben. Denn zu den Stoffwechselprodukten gehören auch Botenstoffe, mit denen die Mikroben untereinander, aber wohl auch mit uns kommunizieren. Wie genau die Verbindung zwischen Darm, Gehirn und Psyche funktioniert, können die Forscher bis jetzt nur vermuten. So könnten etwa die Gelüste nach bestimmten Nahrungsmitteln, wie etwa der Heißhunger einer Schwangeren auf Essiggurken, möglicherweise mit solchen Signalen von unseren Bakterien zu tun haben. Auch seelische Erkrankungen bringt man mittlerweile in Verbindung mit der Darmflora, wie etwa Depressionen oder Migräne. Noch deutlicher ist der Zusammenhang bei neurologischen Erkrankungen wie Autismus und Parkinson. So weisen etwa autistische Kinder eine artenarme Darmflora auf. In einer Studie konnte nachgewiesen werden, dass eine erfolgreiche Stuhltransplantation in 17 von 18 Fällen eine deutliche Verbesserung brachte. Offenbar beeinflusst unsere Darmflora selbst die Art, wie wir die Welt sehen. Es gibt also noch viele ihrer Geheimnisse zu entschlüsseln.
Mikrobiom: Darmflora in den Kinderschuhen Eine natürliche Geburt, Muttermilch sowie häusliche Mitbewohner beschleunigen die Besiedlung des Verdauungstrakts in den ersten Lebensjahren.
Zitat Der Darm von Neugeborenen ist weitgehend unbewohntes Land. Im Verlauf der ersten Lebensjahre siedeln sich dort Millionen Kleinstlebewesen an und stärken unter anderem die Widerstandskraft gegen Krankheitserreger. Wie diese Entwicklung vom Neubaugebiet zur mikrobiellen Metropole verläuft, hat jetzt ein Forschungsteam um Joseph Petrosino vom Baylor College of Medicine in Houston anhand von rund 12 000 Stuhlproben von mehr als 900 Kindern analysiert.
Die Besiedlung des Darms lasse sich in drei Phasen gliedern, berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift »Nature«: zunächst die »Entwicklungsphase« vom 3. bis 14. Monat, die »Übergangsphase« vom 15. bis 30. Monat und die »stabile Phase« vom 31. bis zum 46. Monat. Dabei förderten besonders vier Bedingungen die Vielfalt der Mikrobengemeinschaften: eine vaginale Geburt, die Stilldauer, der Ort und das Zusammenleben mit Geschwistern oder Haustieren. Ob das Kind – zumindest phasenweise – gestillt wurde, hatte im Schnitt den stärksten Einfluss auf seine Darmflora.
Hatten die Babys den Geburtskanal der Mutter passiert, befanden sich in ihrem Darm in der Folge mehr Bakterien der Gattung Bacteroides, die unabhängig von der Art der Geburt zur schnelleren Entwicklung und größeren Vielfalt der Darmbewohner beitrugen. Stillte die Mutter ihr Kind zumindest phasenweise, traten außerdem vorübergehend vermehrt zwei Arten von Bifidobakterien auf, und je länger sie die Brust gab, desto früher erreichte das kindliche Mikrobiom die »stabile Phase«, gekennzeichnet unter anderem durch mehr Bakterien vom Stamm Firmicutes. Und auch das Zusammenleben mit Geschwistern oder mit felligen Haustieren beschleunigte das Heranreifen des Mikrobioms. Das typische Mikrobenprofil unterschied sich zwar von Land zu Land, aber die Vielfalt der Bakteriengemeinschaft entwickelte sich ortsunabhängig in vergleichbarer Weise.
Naja, als ob wir uns in 80 000 Jahren so verändert haben, wegen Gehirnbakterien? Die kulturelle Weitergabe von Wissen ist halt sehr erfolgreich...bis jetzt.
Die Blut-Hirn-Schranke wird sicherlich viel aufhalten, aber so evolutionär Wandlungsfähig die Natur ist, ist es unwahrscheinlich das nichts in unseren Körber und ins Erbgut eingegangen ist und uns gut oder böse beeinflusst. Toxoplasma gondii soll befallene Menschen beeinflussen, dass sie weniger Risikobehaftet sind, also schneller Autofahren, und andere Sachen mit einem erhöhten Todesrisiko. https://www.swr.de/odysso/verrueckt-durc...tw8n/index.html https://www.imageberater-nrw.de/selbstze...t-unser-gehirn/
Ob ein Bakterium im Gehirn wirklich nützlich ist oder schädlich, ist die eigentliche Frage.
#90 Der zweitgenannte Artikel schein mir allerdings etwas zu verschwörungstheoretisch und konstruiert. Die politischen Entscheidungen sind durch Bakterien gesteuert? Die Bakterien wollen etwas, nämlich ihren Wirt umbringen? Wenn das eine Epedemie wird ... oder schon ist. Ich weiß nicht ob das so stimmt. Richtig, da fällt mir doch gleich der Präsident eines großen Landes ein. Man müsste mal untersuchen, ob er dieses Bakterium trägt.
Naja, vielleicht ist alles ganz ganz anders als wir denken?
Wie probiotische Darmbakterien Entzündungen hemmen Bestimmte Polysaccharide der Zellwand von Bifidobakterien bewirken eine verstärkte Produktion regulatorischer T-Zellen, die Immunreaktionen unterdrücken
ZitatKoreanische Biologen haben jetzt herausgefunden, worauf diese positive Wirkung im Fall von Bifidobacterium bifidum beruht: Bestimmte Bestandteile der Zellwand der Bakterien verstärken die Produktion entzündungshemmender Immunzellen in der Darmwand, berichten die Wissenschaftler im Fachblatt „Science Immunology“. Die nun identifizierten bakteriellen Polysaccharide könnten sich für die Behandlung chronischer Darmentzündungen besser eignen als Präparate lebensfähiger probiotischer Bakterien.
ZitatMit Hilfe von Zellkulturen testeten die Forscher zahlreiche Stämme probiotischer Bakterien auf ihre Fähigkeit, die Bildung regulatorischer T-Zellen zu verstärken. Dabei erwies sich ein Stamm von Bifidobacterium bifidum als besonders effektiv. Wenn diese Bakterien in den Darm keimfrei aufgezogener Mäuse übertragen wurden, bewirkten sie innerhalb von drei Wochen eine gesteigerte Produktion der hemmenden Immunzellen und senkten das Risiko einer Darmentzündung stärker als andere übertragene Bakterien. Wie chemische Analysen ergaben, war dafür eine Oberflächenstruktur der bakteriellen Zellwand verantwortlich, die aus speziellen Polysacchariden bestehen. Solche Glucane und Galactane sind ähnlich wie Zellulose oder Stärke aus langen Ketten von Zuckermolekülen aufgebaut.
Darmflora schützt vor Gebrechlichkeit im Alter Bei Würmern, Fliegen und Mäusen verringert eine verstärkte Indolproduktion durch Darmbakterien das altersbedingte Nachlassen der körperlichen Fitness
ZitatDie richtige Darmflora könnte helfen, bis ins hohe Alter körperlich fit zu bleiben. Das sei erstrebenswerter, als die Lebenserwartung lediglich weiter zu verlängern, berichten amerikanische Mediziner. Ihre Experimente zeigen, dass Darmkeime, die Indolverbindungen als Stoffwechselprodukte freisetzen, Würmer, Fliegen und Mäuse gesünder altern lassen. Die maximale Lebensdauer der Tiere änderte sich dabei kaum. Ein erhöhter Indolspiegel im Darm älterer Würmer beeinflusste eine Gruppe von Genen so, dass deren Aktivitätsmuster dem von jüngeren Tieren entsprach, berichten die Forscher im Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS)“. Möglicherweise könnten ausgewählte Nahrungsmittel und probiotische Bakterien oder aber spezielle Indolpräparate auch beim Menschen der Gebrechlichkeit im Alter entgegenwirken. „Indole lassen alte Tiere mehr wie junge aussehen“, sagt Daniel Kalman von der Emory University in Atlanta.
ZitatMehrere Arten von Darmbakterien produzieren Indole beim Abbau tryptophanhaltiger Proteine sowie aus Inhaltsstoffen von Pflanzen wie Brokkoli und Kohl. Die Arbeitsgruppe von Kalman hatte bereits herausgefunden, dass E. coli-Bakterien im Darm von Würmern und Mäusen Indolverbindungen freisetzen, die die Tiere widerstandsfähiger gegen Infektionen machen. In ihren neuen Experimenten fütterten die Forscher Fadenwürmer (Caenorhabditis elegans) entweder mit normalen indolbildenden E. coli-Bakterien oder mit Mutanten, die kein Indol mehr produzieren konnten. Die Verfütterung der Indolproduzenten bewirkte, dass die Würmer im Alter beweglicher blieben, Hitzestress besser überstanden und als Weibchen doppelt so lange fruchtbar blieben wie die Vergleichsgruppe. Eine ähnliche Wirkung auf Beweglichkeit und altersbedingte Beeinträchtigungen zeigten die indolbildenden Bakterien bei Taufliegen.
ZitatDie Forscher wissen auch noch nicht, wie die nachgewiesene Schutzwirkung am besten therapeutisch umgesetzt werden könnte. Denkbar wären Präparate probiotischer indolproduzierender Darmbakterien, wozu neben E. coli auch viele Bacteroides- und Lactobacillus-Arten zählen. Zusätzlich würden Nahrungsmittel hilfreich sein, bei deren Abbau im Darm größere Mengen an Indolen entstehen. Möglicherweise, vermuten die Autoren, könnte auch die Einnahme konzentrierter Pflanzenextrakte oder bestimmter Indolpräparate die Altersgesundheit verbessern.