Darmbakterien schuld an Diabetes? Diabetiker leiden häufig unter einer gestörten Darmflora Ein Intakter Darm hält die gesamte Gesundheit des Menschen in Takt. Was sich ziemlich plakativ anhört, ist aber dennoch wahr. Rund 80 Prozent der Zellen, die für die körpereigenenAbwehrkräfte von großer Bedeutung sind, werden vom Darm hergestellt. An Hand jüngerer Studien lässt sich nun ein Zusammenhang von bestimmten Darmbakterien und Diabetes vermuten.
Gesundheit beginnt im Darm Durchschnittlich befinden sich etwa 100 Milliarden Bakterien im Gastrointestinaltrakt des menschlichen Körpers. Das entspricht einem errechneten Gewicht von etwa 1,5 Kilogramm. Für die Aufrechterhaltung der lebenswichtigen Darmflora (Dysbiose) ist es von wesentlicher Bedeutung, dass es sich dabei bevorzugt um sogenannte nützliche Darmbakterien handelt. Dazu zählen vor allem probiotische Kulturen unter anderem mit Milchsäurebakterien. Unausgeglichene Darmflora kann Diabetes fördern Doch befinden sich im Darm nicht nur nützliche, sondern auch schlechte, sogenannte pathogene Bakterien, die unter Umständen gesundheitsschädliches Potenzial entwickeln können. Bis zu 20 Prozent dieser schädlichen Darmbakterien kann im Normalfall die körpereigene Immunabwehr problemlos bewältigen. Ist jedoch die Dysbiose unausgeglichen oder gestört, reduzieren sich die nützlichen Bakterien und schaffen so die Grundlage für Krankheiten und Infekte. Bereits frühere Untersuchungen vermuteten, dass eine unausgeglichene Dysbiose ein wichtiger Faktor bei der diagnostischen Früherkennung von Diabetes sein kann, beziehungsweise die Entstehung von Diabetes fördert. (Medizinauskunft, 2013)
ZitatMikrobiom beeinflusst auch Diabetes Typ-1 Auch bei einer Typ1-Erkrankung sind Darmbakterien bei der Veränderung derjenigen Bakterien beteiligt, welche die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) nachhaltig schädigen und auf diese Weise Diabetes Typ 1 verursachen. Bei einer aktuellen Studie, an der 33 Kinder mit erhöhtem genetischen Diabetesrisiko untersucht wurden, konnte eine deutliche Veränderung bei den Darmbakterienstämmen verzeichnet werden.
So konnte schon ein Jahr vor Ausbruch der Zuckerkrankheit ein Rückgang der nützlichen Bakterien um bis zu 25 Prozent bei zeitgleichem Anstieg der pathologischen Bakterien festgestellt werden. Somit stellt sich die Frage, ob bei präventiver Stärkung des Darmmikrobioms dieEntwicklung von Diabetes beeinflussen kann.(Cell, 2015, http://dx.doi.org/10.1016/j.chom.2015.01.001)
Probiotika soll Diabetes verhindern Um diese Hypothese der frühen Exposition von Probiotika wissenschaftlich zu untermauern, wurdeeine Studie mit rund 8.000 Neugeborenen durchgeführt, bei denen ein erblich bedingtes, erhöhtesRisiko für eine Diabetes Typ-1 vermutet wurde. Bei dieser sogenannten Teddy-Studie wurden die Babys in zwei Gruppen eingeteilt. Während die eine Gruppe keine Probiotika erhielt, wurde die andere regelmäßig mit gesundheitsfördernden Mikroorganismen (Milchsäure/ Bifidobakterien) versorgt.
Im Ergebnis ließ sich feststellen, dass die Kinder die Probiotika erhielten in späteren Jahren nur sehr selten, die für eine Diabetes notwendigen, Inselzell-Antikörper entwickelten und somit nicht an Diabetes erkrankten.(JAMA Network, 2016, doi:10.1001/jamapediatrics.2015.2757)
"Esst Gemüse!" Ballaststoffe fördern nicht nur die Verdauung und damit die Gesundheit. Sie könnten sich auch weit über den Darm hinaus positiv auswirken. Eine Studie stellt nun fest, dass Bakterien, die im Dickdarm von Mäusen Ballaststoffe verdauen, sogar die Genaktivität verändern können. Die Forscher raten: "Esst Gemüse!"
Eine Ernährung, die viele pflanzliche Ballaststoffe enthält, fördert die Verdauung und damit die Gesundheit, so heißt es. Die positiven Auswirkungen einer ballaststoffreichen Diät reichen dabei weit über den Darm hinaus.
Der Bakteriologe Federico Rey von der University of Wisconsin hat gemeinsam mit Kollegen in Experimenten mit Mäusen herausgefunden: Mehrfachzucker, sogenannte Polysaccharide - und die sind nichts anderes als Ballaststoffe - werden durch Bakterien im Darm zu Fettsäuren abgebaut. Diese beeinflussen dann die Genaktivität und den Stoffwechsel der Mäuse:
"Wir haben entdeckt, dass die Darmbakterien das Epigenom der Mäuse in einer von der Nahrung abhängigen Weise steuern. Wenn Mäuse eine ballaststoffreiche Nahrung erhalten, bilden die Bakterien im Dickdarm kurzkettige Fettsäuren als Stoffwechselprodukte. Diese gehen dann ins Blut und andere Gewebe der Mäuse über und wirken dort als Signalstoffe. Je mehr Polysaccharide von den Bakterien verdaut werden, desto stärker wird die Kommunikation der Bakterien mit ihrem Wirt."
Epigenom - das sind äußere Veränderungen an der Erbsubstanz DNA. Sie steuern mit, welche Gene in bestimmten Geweben abgelesen werden können, und welche Gene stillgelegt sind. Eine wichtige Rolle spielen dabei Histone. Das sind Proteine, die die langen DNA-Fäden im Zellkern eng verpackt halten.
Jojo-Effekt: Die Darmflora ist schuld Übergewicht und Diät verändern Bakteriengemeinschaft im Darm nachhaltig Auf "dick" gepolt: Die Darmflora ist wahrscheinlich schuld am berüchtigten Jojo-Effekt. Denn sie bleibt selbst nach einer Diät ähnlich verändert wie bei Übergewicht, wie Versuche mit Mäusen nahelegen. Die Folge: Unsere Verdauung arbeitet anders und wir nehmen wir nach einer Diät umso schneller wieder zu. Diese Erkenntnis weckt nun Hoffnung auf neue Strategien gegen Übergewicht und Jojo-Effekt.
ZitatObwohl die ehemaligen "Dickerchen" unter den Mäusen äußerlich völlig schlank und normal aussahen, war ihre Darmflora dies nicht. "Stattdessen befand sich die Darmflora der Mäuse in einem Zwischenzustand zwischen Dysbiose und Normalfall", berichten die Forscher. Das Gleichgewicht der verschiedenen Bakterienarten war deutlich gestört und auch die Genaktivität der Mikroben war durch die vorherige fettreiche Kost nachhaltig verändert.
Mikrobiom ist noch auf "dick" gepolt Die Darmflora der Mäuse war demnach in Teilen noch immer auf "dick" gepolt – und beeinflusste dadurch den Energiehaushalt und Stoffwechsel. "Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Darmflora zur beschleunigten Gewichtszunahme nach einer Diät beiträgt", konstatieren die Forscher. Das Gemeine daran: Bis sich das Mikrobiom des Verdauungstrakts bei diesen Mäusen normalisiert hatte, dauerte es 21 Wochen – fünfmal so lange wie ihre "Mast" und folgende Diät gedauert hatten.
Aber sind die Bakterien im Darm wirklich ursächlich am Jojo-Effekt beteiligt? Um das herauszufinden, transplantierten die Wissenschaftler die Darmflora von ehemals dicken Mäusen in den zuvor keimfrei gemachten Verdauungstrakt von schlanken Kontrollmäusen. Das Ergebnis: Bekamen diese nun eine etwas fettreichere Kost, litten sie ebenfalls unter dem typischen Jojo-Effekt – obwohl sie weder Übergewicht noch eine Diät hinter sich hatten.
Neue Ansätze gegen Übergewicht? Die neuen Erkenntnisse wecken Hoffnung auf neue Strategien gegen Übergewicht und Jojo-Effekt. So könnte man beispielsweise nach einer Diät versuchen, gezielt die Darmflora von ehemals Übergewichtigen zu normalisieren. Möglich wäre aber auch, an den Stoffwechselprodukten der Darmbakterien anzusetzen, wie erste Versuche von Thaiss und Kollegen nahelegen.
Als die Forscher ihren Diät-Mäusen spezielle Flavonoide verabreichten, stieg deren Grundumsatz wieder auf normale Werte an und der Jojo-Effekt schwächte sich ab. "Auf das Mikrobiom zielende Ansätze könnten daher helfen, eine Anfälligkeit für den Jojo-Effekt zu diagnostizieren und zu behandeln", sagen die Forscher.
Mikrobiom: Parkinson könnte wirklich im Darm beginnen Die Zeichen mehren sich, dass ein gestörtes Mikrobiom sich auf das Gehirn auswirkt. Parkinson könnte tatsächlich über eine Entzündung im Darm ausgelöst werden.
ZitatAuslöser für Parkinson ist das Alpha-Synuclein, ein kleines und in gesunden Nervenzellen gelöstes Protein, das sich aus unbekannten Gründen bei Parkinsonpatienten verknüpft und Fasern bildet, welche die Neurone im Hirn schädigen. Seit 2006 ist bekannt, dass diese Verklumpungen bei erkrankten Menschen jedoch nicht nur im Hirn, sondern ebenso im Darm auftreten. Diesem Indiz gingen Sampson und Co mit Hilfe von gentechnisch veränderten Mäusen nach, die übermäßig viel des Proteins produzieren. Diese Tiere wurden unter normalen sowie sterilen, mikrobenfreien Bedingungen gehalten, um die Fortentwicklung der Erkrankung zu beobachten.
In der keimfreien Umgebung entwickelten die Nagetiere deutlich weniger Bewegungsdefizite und wiesen geringere Mengen der tückischen Proteinfasern im Gehirn auf als ihre Artgenossen, die dem Einfluss von Bakterien ausgesetzt waren. Wurden sie allerdings mit Antibiotika behandelt, reduzierten sich die Parkinsonsymptome auch in dieser Gruppe – was deutlich darauf hinweist, dass Mikroben eine Rolle spielen. In einem weiteren Versuch spritzten die Wissenschaftler schließlich noch Kot von Parkinsonpatienten in den Darm der sterilen Mäuse, was bei diesen einen raschen Ausbruch der Krankheit und Verfall auslöste. Kot gesunder Menschen führte dagegen nicht zu diesem Effekt. "Das war für uns der Heureka-Moment", beschreibt Sampson. "Die Mäuse waren genetisch identisch. Sie unterschieden sich nur dadurch, dass bestimmte Darmbakterien vorhanden waren oder nicht."
Wahrscheinlich setzten die Mikroben erkrankter Tiere Stoffwechselprodukte frei, die eine Überreaktion im Gehirn auslösen, spekulieren die Mediziner. Das Ergebnis würde jedenfalls ins Bild passen. Denn spätere Parkinsonpatienten beklagen sich oft schon bis zu zehn Jahre vor Ausbruch der neurodegenerativen Erkrankung über Verdauungsprobleme: Sie leiden beispielsweise vorher und während Parkinson an starken Verstopfungen, was ebenfalls auf ein gestörtes Mikrobiom deutet. Zudem gibt es Hinweise, dass sich die Darmflora von Parkinsonkranken und gesunden Personen nachweisbar unterscheidet.
Ha, es gab da mal ein Buch von einem Dr. Jarvis - der propagierte Apfelessig mit Honig für und gegen was weiß ich noch alles. Ich bekomme allein vom Geruch des Apfelessigs sofort Kopfweh. (Wenn überhaupt Essig, nehme ich halbwegs guten und nur selten - mir ist einfach Zitrone lieber.)
Müsste aber die Magensäure ganz gut ankurbeln, was für mich heißt: Wenn, dann vor dem Essen oder im "1. Gang". (Mein geliebter Ayurveda meint übrigens, dass alle 6 Geschmacksrichtungen in einer Mahlzeit vertreten sein sollen - in etwa dieser Reihenfolge - mit süß beginnend - dann salzig, sauer, scharf - abschließend bitter und zusammenziehend. Wobei jetzt im Winter die "warme" Säure des Essigs vielleicht zielführender ist als die kühlende Zitrone im Sommer und für extremes Pitta - mir ist aber der Geschmack lieber und das lässt sich auch so ganz gut "steuern".)
Wer über 100 Jahre alt geworden ist, hat mehr "gesunde" Bakterien im Darm:
ZitatThe microbial ecosystem found in extremely old people, even accommodating opportunistic and allochthonous bacteria, is enriched in health-associated Akkermansia, Bifidobacterium, and Christensenellaceae.
Die Studie beantwortet allerdings nicht die Frage, ob diese Darmflora bei den Ü100-jährigen schon in jungen Jahren vorhanden war und ob die Darmflora tatsächlich zur Langlebigkeit beigetragen hat.
Mikrobiom: Was Darmbakterien wirklich können Mittlerweile soll so ziemlich jedes Volksleiden auf das Konto einer aus der Balance geratenen Darmflora gehen. Doch die Forschung steckt noch in den Kinderschuhen, von fundierten Empfehlungen ist man weit entfernt.
Die Erforschung der Magen-Darm-Welt und seiner Bewohner boomt seit rund zehn Jahren: Immer mehr Forschungsgelder werden investiert, in hochkarätigen Fachzeitschriften erscheinen Artikel dazu, und auch in den Laien-Medien ist das Mikrobiom ein beliebtes Thema. Demnach soll so gut wie jede Zivilisationskrankheit – Diabetes, Übergewicht, Allergien, Darmkrebs, Nierensteine, Reizdarm, Depressionen, aber auch Autismus – auf das Konto einer Dysbalance in der Darmflora gehen. Empfehlungen zu mehr Probiotika oder darmfreundlichen Nahrungsergänzungsmitteln kursieren, entsprechende Ratgeber und Kochbücher sind im Angebot. Manche verurteilen schon pauschal Kaiserschnittgeburten, Tütenmilch für Babys oder Antibiotika – all dies kann nämlich die Zusammensetzung der Bakterien-WG im Darm verändern. Helfen soll die Stuhltherapie, die in amerikanischen Kliniken bereits als Therapie gegen Diabetes und Übergewicht beworben wird.
Allerdings scheint vieles noch sehr unausgegoren. Selbst Mikrobiom-Forscher warnen die eigene Zunft vor allzu euphorischen und voreiligen Schlussfolgerungen: Es gebe, meint etwa Dirk Haller von der TU München, "einfach zu viele Widersprüche". So lassen sich zahlreiche Ergebnisse nicht replizieren. Oft sind gefundene Effekt sehr klein, Humanstudien rar und 60 Prozent der Bakterien obendrein unbekannt. Auch der Epidemiologe William Hanage von der Harvard Medical School warnte bereits 2014: "Der Hype ist gefährlich für Kranke, die in bestimmten Heilmethoden vergeblich ihr Glück suchen." Er sieht neben den Forschern auch Pressestellen und Medienvertreter in der Verantwortung, sich vor Übertreibungen zu hüten und damit der Microbiomania nicht weiter Vorschub zu leisten.
Zwar auch ein Thema, bei dem ziemliche Uneinigkeit herrscht, aber ich denke, dass sich mit "food combining" einiges in Richtung Verdauung und Darmflora erreichen lässt ... (Nur so als Stichwort in den Raum gestellt - ohne Vorgabe.)
Der ARtikel zur Darmflora zeigt mir wieder, dass man nach Möglichkeit auf Pharmazeutika verzichten sollte, soweit es irgend geht. Ich habe noch nie erlabt, dass ein Arzt über die Auswirkungen aufs Mikrobiom nachdenkt, ebensowenig über die mitochondrale Wirkung, Vitamine, Enzyme u.v.m. Man muss versuchen, seinen Körper in einen Zustand zu bringen, wo man dergleichen nicht mehr braucht.
Zitat von Lazarus Long im Beitrag #38Also seit ich jeden morgen Sauerkraut esse, habe ich den Eindruck, daß mit meinem Darm alles zum Besten bestellt ist.
Isst du rohes Sauerkraut?
Ich habe mir schon Gedanken darüber gemacht, rohes Sauerkraut anstelle von probiotischen Joghurt zu nutzen. Wenn man Sauerkraut kocht, werden ja alle Milchsäurebakterien sterben, aber wenn man Sauerkraut roh isst, könnte es eine gute Alternative zu sonstigen Probiotikern wie Joghurt oder Kombucha sein. Ich vermute mal sogar gesünder als diese, allerdings habe ich als ich vor ein paar Monaten, als ich dazu recherchierte keine Studien oder Erfahrungsberichte gefunden.
Ja ich esse rohes Sauerkraut. Die meiste Ich finde die meisten Sorten lecker. Nur das von meinem Biobaueren ist mir zu sauer Sie sind meist pasteurisiert. Ich hoffe das überleben die Mikroben.
Die Darmflora und der Alterungsprozess beeinflussen sich gegenseitig - die Darmflora spielt eine entscheidende Rolle im Alterungsprozess. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, Anti-Aging auch durch Eingriffe in das Mikrobiom zu erzielen. Hier ein aktuelles Review:
Gut microbiota: A player in aging and a target for anti-aging intervention
•Intestinal microbiota plays a crucial role in the host’s aging process. •Healthspan-promoting interventions are accompanied by normalization of gut microbiota. •Microbiota-targeted intervention is a promising anti-aging treatment option.
Hier die Zusammensetzung der Mikroorganismen in Kombucha
Zitat Gluconacetobacter (>85 percent in most samples) Acetobacter (<2 percent) Lactobacillus (up to 30 percent in some samples) Zygosaccharomyces (>95 percent)
Der Mikroorganismus, der dafür sorgt das der "SCOBY" zusammenhält ist übrigens angeblich Acetobacter xylinum, weil er Cellulose herstellt. Er wird wohl einen großen Anteil an den Acetobacter-Vertrettern ausmachen.
Herzinsuffizienz stört Darmbakterien Darmbakterien übernehmen vielfältige Aufgaben im menschlichen Organismus. Krankheiten, Ernährung und Rauchen können eine Dysbalance der Flora hervorrufen. Länger ist bekannt, dass Herzschwäche und Darmgesundheit zusammenhängen. Kieler Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) haben nun herausgefunden, dass Patienten mit einer Herzinsuffizienz eine andere Darmflora aufweisen als Menschen ohne Erkrankung. Die Studie wurde im Fachjournal „ESC Heart Failure" veröffentlicht.
Herzinsuffizienz geht mit der Unfähigkeit des Herzens einher, ausreichend Blut zu pumpen. In früheren Studien konnte bereits gezeigt werden, dass diese Erkrankung die Darmgesundheit beeinflusst: Der Darm ist bei einer Schwäche des Herzens schlechter durchblutet. Die Darmwand verdickt und wird durchlässiger für Erreger. Außerdem ist bekannt, dass Typ-2-Diabetes die Zusammensetzung der Darmbakterien verändert. Dies war ein Anlass für die Forscher am DZHK-Standort Hamburg/Kiel/Lübeck zu prüfen, ob und wie sich die Darmflora bei herzinsuffizienten Patienten verändert.
ZitatDie Forscher bemerkten eine drastische Reduzierung der Anzahl einzelner Bakterienfamilien. So war die Darmflora der kranken Personen nicht so vielfältig wie die der gesunden Probanden. Hauptsächlich wurde ein Verlust von Bakterien der Gattungen Blautia und Collinsella festgestellt, außerdem fehlten zwei bislang unbekannte Gattungen, die zu den Familien Erysipelotrichaceae und Ruminococcaceae gehören. Laut derzeitiger Studienlage geht man davon aus, dass das Vorkommen von Blautia Entzündungen eindämmt. Herzinsuffizienz ist mit einer chronischen Entzündung verbunden. Daher vermuten Wissenschaftler, dass die Darmflora selbst die systemische Entzündung fördert.
Unklar ist, ob die veränderte Darmflora eine Folge der Erkrankung ist oder als ein möglicher Auslöser für die Herzinsuffizienz ist. Die Wissenschaftler stufen zurzeit die veränderte Bakterienpopulation als Konsequenz aus der Herzinsuffizienz ein. Möglicherweise könne ein verändertes bakterielles Profil auch ein Risikofaktor oder früher Krankheitsmarker für die Herzerkrankung sein, so Lüdde und Kollegen. Die Forscher beziehen sich dabei auf eine kürzlich veröffentlichte Studie, die Trimethylamin-N-oxid (TMAO), ein Stoffwechselprodukt von Darmbakterien, als einen unabhängigen Risikofaktor für die Sterblichkeit von Patienten mit Herzschwäche charakterisierte.
Wie beeinflusst der Darm das Körpergewicht? Nicht nur Stress und Bewegungsmangel können für Übergewicht verantwortlich sein. Auch die Darmbakterien können das Gewicht beeinflussen. Ein Experte erklärt, wie das funktioniert und worauf man achten sollte.
ZitatEs gibt mittlerweile viele Studien, die darauf hindeuten, dass die Darmflora eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Übergewicht spielt. So konnte nachgewiesen werden, dass die Darmflora von Übergewichtigen einen höheren Anteil von Firmicuten-Bakterien enthält, welche selbst komplexe Kohlenhydrate sehr effizient in Zucker und Fett verarbeiten und dem Körper so unnötige Energie zuführen. Deshalb hat der Darmspezialist Dr. Wolz das Produkt Probiocolon entwickelt, das speziell darauf abzielt, die Darmflora durch spezielle, hochdosierte Milchsäurebakterien in Kombination mit einem innovativen Ballaststoffkonzept so zu modulieren, dass die 'dickmachenden' Firmicuten zugunsten der nützlichen Darmbakterien zurückgedrängt werden.
'Bifidogene' Ballaststoffe
Dabei wirken die wasserlöslichen Ballaststoffe synergistisch im Magen und allen Darmabschnitten zusammen: Glucomannan verzögert die Magenentleerung und fördert dadurch die schnellere Sättigung, Inulin wird schnell im aufsteigenden und Akazienfaser langsam im absteigenden Colon fermentiert. Studien haben gezeigt, dass sowohl Inulin als auch insbesondere der hierzulande noch recht unbekannte, aus Afrika stammende Ballaststoff der Akazienfaser (Acacia Gum) die Zahl bestimmter, nützlicher Bakterien im Darm signifikant erhöhen können, also eine sogenannte 'bifidogene' Wirkung haben. Akazienfaser ist zudem sehr gut verträglich.
Studien zeigen darüber hinaus, dass die polyphenolreiche Akazienfaser positive Effekte auf den Blutzuckerspiegel, das Seruminsulin und die Blutzuckerantwort nach dem Essen hat und so zur Prävention von Diabetes und Übergewicht beitragen kann. Zudem wirkt sie sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus und führt - ohne Blähungen zu verursachen - zu weicherem Stuhl und größerer Stuhlmenge. Probiocolon unterstützt die Gewichtsreduktion darüber hinaus mit den Mikronährstoffen Vitamin B6, Cholin und Calcium über die Wirkung auf die Verdauungsenzyme, den Energie- und Fettstoffwechsel und den Beitrag zur Regulierung der Hormontätigkeit.
Pflege des Darms lohnt sich - für Wohlbefinden, Immunsystem und Gewichtsmanagement
Der Darm ist für die Verdauung zuständig, das ist soweit bekannt. Die meisten Menschen machen sich drüber hinaus aber recht wenig Gedanken über die Funktionsweise des Darms. Dass sich da gelegentlich Bakterien ansiedeln, mag zu dem ein oder anderen durchgedrungen sein. Aber dass der Darm auch tatsächlich einen guten Teil des Immunsystems stellt, durch seine Funktionsweise für das mentale Wohlbefinden verantwortlich ist und dazu großen Einfluss auf die Verwertung von Nahrungsmitteln hat, geht leider über die Allgemeinbildung hinaus.
"Die Basis für eine Therapie vieler Erkrankungen ist daher, dass der Patient abnimmt. Neben einem individuellen Ernährungskonzept und ordnungstherapeutischen Maßnahmen wie mehr Bewegung und ausreichend Schlaf kann die Beeinflussung der Darmflora eine sinnvolle Unterstützung für eine nachhaltige Gewichtsreduktion darstellen."
Auf jeden Fall spielt der Darm eine unterschätzte Rolle. Aber ohne die Grundlagen "Ernährung" und "Bewegung" geht es auch mit diesem Mittel nicht. Es ist auch hier zu befürchten, dass man beim Misserfolg eine weitere Ausrede hat, warum man nicht abnehmen kann. Almased hilft übringens auch nicht. Irgendwelche Diäten auch nicht. Hatte gerade zwei Fälle im weiteren Bekanntenkreis.
Was heißt "individuelles Ernährungskonzept" ? Von welchen individuellen Eigenschaften hängt das ab? Was hilft: siehe www.marathonfitness.de, die MARK-Formel. Und zwar dauerhaft. Gewichtsmanagment: täglich wiegen, und wenns mehr ist, 10-20% weniger essen.