Zitat von Prometheus im Beitrag #9 Heute schon methioninarm und gesund gekocht? Hier weitere Inspirationen:l
"Methioninarm und gesund"?
Also hier passt auch wieder Einiges nicht so richtig zusammen.
Was ist nun mit dem Methionin? Wirkt es anti-aging oder sorgt es für frühen Tod?
Hier werden Rezepte als anti-aging genannt - müssten demnach also eigentlich gesund sein und langes Leben unterstützen -, die aber besonders reich an Methionin sind... Lachs und Eier z.B. gehören zu den methioinreichsten Nahrungsmitteln überhaupt.
Aber auch Broccoli ist verhältnismäßig reich an Methionin. Ok, als Gemüse ist Broccoli nicht sooo besonders reich an (absolutem) Methionin, das liegt aber schlicht daran, dass Gemüse grundsätzlich keine große Menge Eiweiß mit sich bringt. Fast alle Gemüsesorten sind aber ärmer an Methionin als Broccoli es ist. Für Gemüse ist Broccoli also sogar ausgesprochen reich an Methionin.
ZitatViele Nahrungsmittel enthalten Methionin, wie zum Beispiel Lachs und manche Gemüsesorten (z.B. Brokkoli, grüne Erbsen, Spinat). Weiterhin ist die natürliche Aminosäure enthalten in Ei, Vollkornbrot und Reis. Auch wenn diese Nahrungsmittel reich an Methionin sind, reicht der Gehalt nicht aus um den Säureschutz der Blase gezielt zu unterstützen.
Insgesamt beträgt die empfohlene Menge für die tägliche Mindestzufuhr an Methionin ungefähr 2 bis 3 Gramm, kann jedoch aufgrund äußerer Umstände stark variieren. Vor allem bestimmte Vorerkrankungen führen oftmals zu einer Erhöhung des individuellen Bedarfs und sollten daher mit einer entsprechenden Supplementierung behandelt werden. Da der Körper die essentielle Aminosäure nicht selbst erzeugen kann, ist er auf eine Zufuhr über Lebensmittel und/oder Nahrungsergänzungspräparate angewiesen, wobei L-Methionin in fast allen eiweißhaltigen Produkten enthalten ist.
Dabei gibt es zwischen pflanzlichen und tierischen L-Methionin Erzeugnissen kaum nennenswerte Unterschiede, was die enthaltenen Mengen und die Bioverfügbarkeit anbetrifft. Da Methionin jedoch eine mäßig gute Wasserlöslichkeit aufweist, sollten methioninhaltige Nahrungsmittel nicht zu lange gekocht oder eingeweicht werden, da ansonsten wesentliche Mengen ausgewaschen werden und somit nicht mehr für den Körper verfügbar sind. Auch hohe Temperaturen, wie sie etwa beim Braten und Kochen entstehen, können die Struktur der Aminosäure unwiederbringlich zerstören, sodass eine zu lange Erhitzung zur vollständigen Eliminierung des Vitalstoffs aus Lebensmitteln führt.
Als gute L-Methionin-Lieferanten können vor allem Paranüsse genutzt werden, da sie etwa 1000 mg pro 100 g enthalten und somit die beste bisher bekannte Quelle darstellen. Des Weiteren enthalten die bräunlich aussehenden Samen des Paranussbaums zahlreiche ungesättigte Fettsäuren, welche ebenfalls vielfältige positive Effekte auf den menschlichen Körper aufweisen. Beispielsweise sind sie an der Zerstörung freier Radikale und der Regeneration zahlreicher Gewebe beteiligt und helfen dadurch, den Körper vor schädlichen Einwirkungen zu schützen.
Andere Lebensmittel zur Deckung des täglichen Bedarfs an L-Methionin sind:
Sesamkörnern (ca. 586 mg je 100 g) roher Lachs (etwa 626 mg pro 100 g), Rindfleisch (ungefähr 554 mg pro 100 g), Hähnchenbrustfilet (ca. 552 mg pro 100 g), getrocknete Sojabohnen (etwa 547 mg je 100 g).
Auch grüne Gemüse wie Broccoli, Rosenkohl und Spinat können zu einer ausreichenden Versorgung mit L-Methionin beitragen. Um aber therapeutischen Nutzen aus dieser Aminosäure zu erzielen, ist eine gezielte Nahrungsergänzung mit speziellen Aminosäure-Präparaten unumgänglich.
Hier in diesem Thread werden also von den gleichen Personen an Methionin besonders reiche Nahrungsmittel als lebensverlängernd (anti-aging) aufgezählt, die dann wieder hingehen und behaupten, Methionin verkürze das Leben...
Ich habe im Thread "Anti-Aging Rezepte" sowohl Low-Carb als auch Low-Methionin-Beispiele aufgeführt. Gerichte mit sparsamen Methionin-Gehalt werden von mir explizit also solche gekennzeichnet. Methioninfreie Gerichte wirst du hier aus gesundheitlich nachvollziehbaren Gründen nicht finden.
Low Carb als Mono-Strategie hat insbesondere dann gesundheitliche Vorteile, wenn man Regenerationsprozesse fördern will. Also wenn man älter oder krank ist. Oder viel Fett abzubauen hat. Low Methionin fördert hingegen Autophagie und ermöglicht so zum Beispiel die Beseitigung defekter Mitochondrien und sorgt für niedriges IGF-1 und mTOR. Wenn diese Strategie für dich persönlich nicht geeignet ist, brauchst du dich nicht weiter damit befassen.
Ich persönlich nutze übrigens beide Strategien: Low-Methionin ist eine gute Fasten-Strategie (katabol), anschließend dann wieder Low-Carb bei anaboler Stoffwechsellage im zyklischen Wechsel. Das sorgt nebenbei bemerkt auch für mehr Abwechslung!
Zitat von Prometheus im Beitrag #103Viele Wege führen zum Ziel, Lukas.
Ich habe im Thread "Anti-Aging Rezepte" sowohl Low-Carb als auch Low-Methionin-Beispiele aufgeführt. Gerichte mit sparsamen Methionin-Gehalt werden von mir explizit also solche gekennzeichnet. Methioninfreie Gerichte wirst du hier aus gesundheitlich nachvollziehbaren Gründen nicht finden.
Low Carb als Mono-Strategie hat insbesondere dann gesundheitliche Vorteile, wenn man Regenerationsprozesse fördern will. Also wenn man älter oder krank ist. Oder viel Fett abzubauen hat. Low Methionin fördert hingegen Autophagie und ermöglicht so zum Beispiel die Beseitigung defekter Mitochondrien und sorgt für niedriges IGF-1 und mTOR. Wenn diese Strategie für dich persönlich nicht geeignet ist, brauchst du dich nicht weiter damit befassen.
Ich persönlich nutze übrigens beide Strategien: Low-Methionin ist eine gute Fasten-Strategie (katabol), anschließend dann wieder Low-Carb bei anaboler Stoffwechsellage im zyklischen Wechsel. Das sorgt nebenbei bemerkt auch für mehr Abwechslung!
Prometheus,
es ist mir schon klar, dass "arm an Methionin" und "arm an KH" zwei unterschiedliche Dinge sind und Du damit Unterschiedliches erreichen möchtest (wobei aber, wie bereits nachgewiesen, Du mit lediglich "arm an Methionin" ohnehin nicht das erreichen kannst, was Du möchtest, da hierzu ja eine Methionin-Restriktion notwendig wäre, die Du aus gesundheitlich nachvollziehbaren Gründen dann wiederum nicht möchtest).
Das ändert aber nichts an dem Widerspruch, dass reich an Methionin nicht gleichzeitig lebensverkürzendUND lebensverlängernd sein kann. Das sind halt die Fakten. Und das hat ja auch gar nichts damit zu tun, was ich persönlich von dieser "Strategie" halte...
Zitat von Prometheus im Beitrag #103Viele Wege führen zum Ziel, Lukas.
Ich habe im Thread "Anti-Aging Rezepte" sowohl Low-Carb als auch Low-Methionin-Beispiele aufgeführt. Gerichte mit sparsamen Methionin-Gehalt werden von mir explizit also solche gekennzeichnet. Methioninfreie Gerichte wirst du hier aus gesundheitlich nachvollziehbaren Gründen nicht finden.
Low Carb als Mono-Strategie hat insbesondere dann gesundheitliche Vorteile, wenn man Regenerationsprozesse fördern will. Also wenn man älter oder krank ist. Oder viel Fett abzubauen hat. Low Methionin fördert hingegen Autophagie und ermöglicht so zum Beispiel die Beseitigung defekter Mitochondrien und sorgt für niedriges IGF-1 und mTOR. Wenn diese Strategie für dich persönlich nicht geeignet ist, brauchst du dich nicht weiter damit befassen.
Ich persönlich nutze übrigens beide Strategien: Low-Methionin ist eine gute Fasten-Strategie (katabol), anschließend dann wieder Low-Carb bei anaboler Stoffwechsellage im zyklischen Wechsel. Das sorgt nebenbei bemerkt auch für mehr Abwechslung!
Nachtrag:
Lukas,
Es ist gar nicht so viel Restriktion (von mir aus gerne auch "Reduktion") notwendig, wie du vielleicht denkst. 40% sind völlig ausreichend. Und zwar ausgehend von einer ad libitum-Ernährung. Wie eine "ad libitum-Ernährung" aussieht, kann man sich bei den Konsumenten einer beliebigen Fastfood-Kette ja einmal ansehen.
Im Regelfall dürfte beim Menschen eine ballaststoffreiche vegetarische Ernährung für modereate MR bereits ausreichen, wenn man nicht gerade "lacto-ovo" und Soja übergewichtet.
Forty percent methionine restriction decreases mitochondrial oxygen radical production and leak at complex I during forward electron flow and lowers oxidative damage to proteins and mitochondrial DNA in rat kidney and brain mitochondria.
Es ist gar nicht so viel Restriktion (von mir aus gerne auch "Reduktion") notwendig, wie du vielleicht denkst. 40% sind völlig ausreichend. Und zwar ausgehend von einer ad libitum-Ernährung. Wie eine "ad libitum-Ernährung" aussieht, kann man sich bei den Konsumenten einer beliebigen Fastfood-Kette ja einmal ansehen.
Im Regelfall dürfte beim Menschen eine ballaststoffreiche vegetarische Ernährung für modereate MR bereits ausreichen, wenn man nicht gerade "lacto-ovo" und Soja übergewichtet.
Forty percent methionine restriction decreases mitochondrial oxygen radical production and leak at complex I during forward electron flow and lowers oxidative damage to proteins and mitochondrial DNA in rat kidney and brain mitochondria.
Zitatausgehend von einer ad libitum-Ernährung. Wie eine "ad libitum-Ernährung" aussieht, kann man sich bei den Konsumenten einer beliebigen Fastfood-Kette ja einmal ansehen.
Nun, wenn das die Personengruppe ist, von der ausgegangen wird - bzw. eine dieser Personengruppe vergleichbare Mäusegruppe -, weiß man ja, dass der Ausgangswert also deutlich bis sehr stark über dem eigentlichen Bedarf gelegen hat, denn die typischen Konsumenten einer beliebigen Fastfood-Kette sind Personen, die viel zu viel und völlig falsch essen. Wenn man da schon nur an das kiloweise Fleisch und die vielen Liter Milchshakes denkt... Dass bei eben diesen Personen - resp. Mäusen - eine Reduktion von zu viel (wie es VOR der Reduktion auf jeden Fall vorgelegen hat) in Richtung Normalmaß in aller Regel mit gesundheitlichen Vorteilen verbunden ist, also darauf habe ich schon immer hingewiesen und habe noch nie etwas Anderes behauptet.
Aber ist hier denn überhaupt jemand im Forum, der sich derart ungesund ernährt, wie der typische Fastfood-Konsument es tut? Achten die Leute, die hier schreiben, denn nicht schon auf eine gesunde Ernährung? Und dass normale, gesunde Ernährung durchschnittlich und bei Nicht-Übermaß schon eher arm an Methionin ist, habe ich ja schon anhand von Quellen nachgewiesen. Und demnach ist auch klar, dass man sich von daher also - als eine solche Person, die ohnehin schon auf eine gesunde Ernährung achtet, wie es die Leute sind, die hier im Forum schreiben - leicht einen Mangel und damit einen Schaden einhandeln kann, wenn man dann noch speziell versucht, auch noch das bisschen Methionin, welches sich noch in der Nahrung befindet, nun auf Teufel komm raus noch weiter zu reduzieren, nur weil man sich fälschlicherweise auf eine Studie verlässt, die eine Personen- bzw. Mäusegruppe mit völlig anderem Essverhalten untersucht hat...
Da sieht man dann auch mal wieder eindrücklich, wie wichtig es ist, das Ganze zu betrachten und nicht nur ein aus dem Zusammenhang gerissenes Studienergebnis, lediglich ein Slogan sozusagen... und wie leicht man sich ohne der notwendigen Aufmerksamkeit und richtigen Betrachtungsweise großen gesundheitlichen Schaden zufügen kann.
Auch muss man mit der neuen Information, die Du gerade geliefert hast, die Studie insgesamt völlig neu bewerten. Nachdem nun bekannt ist, dass VOR der Reduktion also ein starkes Übermaß an Methioninverzehr vorgelegen hat, weiß man ja jetzt, dass durch die Reduzierung um 40% nur eine Reduzierung hin zu einem gesunden Maß und zu keinem Zeitpunkt eine echte Restriktion (= Erzeugung von Mangel) stattgefunden hat. Dann hat natürlich auch alles wieder seine Richtigkeit (bis auf den in der Studie falsch gewählten Ausdruck "Restriktion") und es stimmt dann natürlich auch alles mit dem überein, was ich bisher geschrieben habe: nämlich dass ein gesundes Maß an Methionin, also nicht zu viel und nicht zu wenig, das Richtige und Beste ist, und dass es eine echte Restriktion, also ein Mangel an Methionin auf jeden Fall zu vermeiden gilt. Und eine echte Restriktion wurde gemäß Deiner neuen Information in der Studie ja dann also auch zu keinem Zeitpunkt erzielt. Die positiven Studienergebnisse wurden demnach also alleine durch Reduktion des Zuviel, also alleine durch gesunde Ernährung mit einem normalen Maß an Methionin erwirkt, also genau damit, wie wir uns hier ohnehin schon mehr oder weniger alle ernähren (wenn wir nicht neuerdings ausgerechnet das bisschen Methionin in unserer gesunden Nahrung noch wegzustreichen versuchen und uns dadurch dann von den Studienbedingungen weit wegbewegen)...
ich gehe auch davon aus, dass wir uns hier alle überdurchschnittlich gesundheitsbewusst ernähren. Aber: wie nimmt man denn mehr Methionin zu sich - durch ein McDopnalds-Menue oder durch Low-Carb + Big8 ?
ich gehe auch davon aus, dass wir uns hier alle überdurchschnittlich gesundheitsbewusst ernähren. Aber: wie nimmt man denn mehr Methionin zu sich - durch ein McDopnalds-Menue oder durch Low-Carb + Big8 ?
Liebe Grüße LeeYa
Hallo LeeYa,
also ich gehe doch mal davon aus, dass keiner von den Leuten hier, die Methionin als besonders schädlich betrachten, dieses in Form von Big8 zu sich nimmt. Sollte ich mich da täuschen? Na ja... zuzutrauen ist den Leuten eigentlich alles, gell?!
Meine typische Ernährung besteht z.B. vorwiegend aus rohem Gemüse und Salat.
Natürlich ist die Menge der Methioninzufuhr bei Verwendung von Big8 abhängig von der Menge Big8, die man einnimmt. Und das wird ja von Person zu Person je nach persönlichem Bedarf verschieden sein. Und wer keinen Bedarf hat an zusätzlicher Aminosäure-Einnahme, der wird ja wohl auch keine nehmen - also alles Andere wäre ja widersinnig.
Von daher finde ich den Vergleich bzw. die Gegenüberstellung "McDonalds-Menue - Low-Carb + Big8" nicht passend. Denn wie gesagt, es wird ja keiner Big8 zu sich nehmen, der es nicht benötigt.
Ich persönlich nehme z.B. Big8 deshalb, weil ich ohne Big8 trotz Einnahme von veganem vollständigem Protein immer Eiweißmangel im Blut hatte. Über 20 Jahre lang bei jeder Messung. Damit verbunden auch kein funktionierendes Immunsystem etc. ... klar. Mit Big8 - ca. 10 - 15 g am Tag - liege ich beim untersten Normwert. Also von einem Zuviel an Protein und damit Zuviel an Methionin weit entfernt, und nach Ansicht von denen, die es wissen müssten, auch noch deutlich unter dem Optimum. Aber das mag natürlich auch an meiner persönlichen Disposition liegen und nicht einfach so auf Andere übertragbar sein.
10 g Big8 enthalten z.B. 700 mg Methionin. Das ist die angegebene empfohlene Tagesdosierung. Aber natürlich hängt die Dosierung letztendlich wie gesagt stark vom persönlichen Bedarf, und dieser wiederum von der persönlichen Disposition und natürlich auch der sonstigen Ernährung ab.
Die Nahrungsmittel, die typischerweise bei McDoof konsumiert werden - und das nicht selten noch in viel zu großer Menge - sind hier allesamt als Nahrungsmittel mit mittlerem bis höchstem Methionin-Gehalt aufgeführt: http://harnsteine.net/index.php?id=123
Letztlich ist es mit dem Methionin wie auch mit den Kalorien. Was ich hier über Kalorien-Reduktion geschrieben hatte:
Zitat von Lukas im Beitrag RE: CRON Aus Deinem oben zitierten Beitrag wird genau das ja auch unmissverständlich klar: Wenn man einem Lebewesen die Kalorienzufuhr um 30 - 50 Prozent reduziert und es ist damit dann immer noch ausreichend versorgt, um nicht unterernährt zu sein und gesundheitliche Schäden zu erleiden, dann ist das der Beweis dafür, dass es vor der Drosselung ZU VIEL Kalorien aufgenommen hat, also mehr als notwendig, mehr als es zum Leben benötigt. Zeige mir mal Tiere in der freien Wildbahn, bei denen das der Fall ist...
... ist immer noch richtig, wenn man "Kalorien" mit "Methionin" austauscht.
Remodeling the Integration of Lipid Metabolism Between Liver and Adipose Tissue by Dietary Methionine Restriction in Rats
ZitatThe coordinated transcriptional remodeling of lipid metabolism between liver and WAT[weißen Fettgewebe] by dietary MR produced an overall reduction in circulating and tissue lipids and provides a potential mechanism for the increase in metabolic flexibility and enhanced insulin sensitivity produced by the diet
ZitatDemenzerkrankungen sind grausam. Der Verlust der kognitiven Fähigkeiten und der Persönlichkeit betrifft in Deutschland 1 bis 1,2 Millionen Menschen, Tendenz steigend. Die häufigste unter den rund 50 Demenzerkrankungen ist Alzheimer. Die Krankheit ist unheilbar, nur ihr Verlauf lässt sich mit Medikamenten etwas verzögern. Prominentes Beispiel: Walter Jens, einer der bekanntesten Intellektuellen Deutschlands.
Zu einem völlig neuen Ansatz der Alzheimer-Prävention könnte das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftler der Temple University führen. Ein Forscherteam unter der Leitung von Domenico Practico untersuchte, welche Auswirkung die Ernährung auf die Krankheit ausübt. Im Fokus der Wissenschaftler stand dabei Methionin, eine Aminosäure, die vor allem in rotem und weißem Fleisch, Fisch, Bohnen, Eiern, Paranüssen, Sesam und Milch enthalten ist. Die Forscher setzten Mäuse für drei Monate auf eine methioninreiche Kost, eine Kontrollgruppe erhielt ihr normales, methioninarmes Futter. Danach zeigte sich, dass die Methionin-Mäuse kognitive Defizite aufwiesen. Nun verfütterten die Forscher einem Teil dieser Tiere weitere zwei Monate lang diese Aminosäure, dem anderen Teil eine besonders methioninarme Diät.
„Am Ende der Studie waren wir sehr überrascht, dass diese Tiere, die unter der methioninreichen Ernährung kognitive Fähigkeiten verloren hatten, diese unter methioninarmer Diät wieder erreichten“, berichtet Domenic Practico. Sogar die Ablagerungen im Gehirn (Amyloid-Plaques), die für den geistigen Verfall verantwortlich sind, hatten sich zurückgebildet. Der Wissenschaftler betont, dass seine Entdeckung nicht als Heilmittel gegen Alzheimer interpretiert werden soll. Allerdings habe sich gezeigt, „dass eine Umstellung auf gesündere, methioninarme Ernährung, die Gehirnfunktionen verbessern könnte.“
Mit Low Carb verfolgt man eine andere Anti-Aging-Strategie. Jede Strategie hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile.
Welche Strategie besser ist, hängt somit auch entscheidend von der individuellen Ausgangssituation ab, das kann man nicht pauschal beantworten. Grob über den Daumen gepeilt: Je älter der Organismus, desto sinnvoller wird der Low-Carb-Ansatz. Auch in anabolen Phasen sollte an Methionin nicht gespart werden!
LC ist z.B. geeigneter, wenn Inflammaging, also unterschwellige Entzündungsreaktionen zum Problem werden; zur Unterstützung bei Krebserkrankungen usw.
Möglicherweise kann man beide Ansätze auch zyklisch kombinieren, siehe hier: Proteinzyklieren.
Zitat von Prometheus im Beitrag #113: Je älter der Organismus, desto sinnvoller wird der Low-Carb-Ansatz. Auch in anabolen Phasen sollte an Methionin nicht gespart werden!
Nun je älter man wird, desto eher hat man auch ein Alzheimerproblem.
Du hast natürlich recht. Wenn Alzheimer bereits manifest geworden ist, wird auch MR meiner Meinung nach keine Wunder mehr bewirken können. Dann sind bereits zu viele Neuronen verloren gegangen. Einmal mehr ist Prävention möglichst bereits in jungen Jahren die wichtigste Botschaft.
Ich will ja nicht nerven, aber das sind genau die Widersprüche, auf die ich hier schon immer hinweise...
Man kann sich nicht irgendwelche Studien herauskramen, sich auf deren Ergebnis versteifen und dann, wenn andere Studien zu anderen Ergebnissen kommen, eben wieder alles "irgendwie umwursteln", damit es einem wieder ins Konzept passt.
Wenn man ehrlich wäre, würde man an dieser Stelle zugeben müssen, dass die Studienergebnisse einfach nicht zueinander passen und wir von daher mit diesen Studien überhaupt keinen Nutzenzuwachs erhalten haben. Mäuse, Ratten und Fliegen hin oder her.
Aber Manche wollen diese Ehrlichkeit nicht, weil sie ihre Hoffnung auf ewiges Leben zunichte macht. Und in diesen Fällen sind vernünftige Worte und Argumentationen einfach zwecklos - oder eben allenfalls Diejenigen nervend...
die Studienlage ist bei weitem nicht so widersprüchlich wie du denkst. Das Methionin eine essentielle Aminosäure ist, sollte uns allen klar sein. Es geht in diesem Thread unter anderem darum, welche Menge ideal ist, um den Alterungsprozess günstig zu beeinflussen. Wenn dir Studien bekannt sind, in denen eine Methioninreduktion die Lebensspanne bei Tier oder Mensch verkürzt, poste sie doch bitte.
Methioninrestriktion sorgt für positive Stofffwechseleffekte sogar bei erhöhter Nahrungsaufnahme:
Dietary methionine restriction enhances metabolic flexibility and increases uncoupled respiration in both fed and fasted states We conclude that the hyperphagic response to dietary MR is matched to a coordinated increase in uncoupled respiration, suggesting the engagement of a nutrient-sensing mechanism, which compensates for limited methionine through integrated effects on energy homeostasis. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2944433/
Ach ja, wo wir schon mal dabei sind: Selbstverständlich gibt es diesen in obiger Studie postulierten zentralen Sensor für essentielle Aminosäuren:
Detection of amino acid deprivation in the central nervous system. Scientific inquiry into the central mechanism by which EAA insufficiency is sensed has identified the APC as the brain's initial EAA chemosensor. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23222708
Vermutlich ist dies auch die Schaltstelle, die bei längeren Fastenperioden von Wachstum auf Reparatur & Recycling umschaltet. Sehr interessant.
die Studienlage ist bei weitem nicht so widersprüchlich wie du denkst. Das Methionin eine essentielle Aminosäure ist, sollte uns allen klar sein. Es geht in diesem Thread unter anderem darum, welche Menge ideal ist, um den Alterungsprozess günstig zu beeinflussen. Wenn dir Studien bekannt sind, in denen eine Methioninreduktion die Lebensspanne bei Tier oder Mensch verkürzt, poste sie doch bitte.
Gegenvorschlag: probiere es einfach aus, was bei Mangel an einer essentiellen Aminosäure mit der Zeit mit Dir passiert - ganz praktisch, nicht theoretisch.
Gegenvorschlag: probiere es einfach aus, was bei Mangel an einer essentiellen Aminosäure mit der Zeit mit Dir passiert - ganz praktisch, nicht theoretisch.
Ich habe es schon hinter mir...
Gruß Lukas
Vielleicht doch einmal ein paar Anmerkungen hierzu:
Selbstverständlich habe ich bereits Erfahrungen mit Methioninrestriktion. Dieses Thread soll aber nicht als konkrete Handlungsaufforderung verstanden werden, da es unmöglich ist, allgemeingültige Empfehlungen für alle gesundheitlichen Zustände zu geben. Methioninrestriktion kann durchaus auch kontraindiziert sein.
Ich persönlich habe eine Vorliebe für Zyklen, auch in Bezug auf Methioninrestriktion. Schließlich möchte ich ja nicht alle Muskeln verlieren, sondern lediglich eine regelmäßige "Zellreinigung", d.h. Autophagie durchführen. Anschließend können (und sollten) die zum Recycling abgebauten Proteinstrukturen selbstverständlich wieder aufgebaut werden (d.h. wechseln in den "Bodybuilder-Modus" mit reichlich essentiellen Vitalstoffen).
Möglicherweise könnten auch CpG-Methylierungen durch eine zyklische Methioninrestriktion positiv beeinflusst werden, allerdings ist das lediglich eine persönliche Hypothese.
@Lukas hast du ein ungewolltes Methionindefizit bei vorhandenen Grunderkrankungen gemessen oder hast du ausgehend von Wohlbefinden eine gezielte Methioninrestriktion durchgeführt?
In Beitrag #63 hast du folgendes Zitiert Promehteus:
ZitatTo this end, we conducted a short-term controlled cross-over feeding study of MR in healthy adults. This study consisted of two isocaloric diet groups (control and 86% MR).
Bedeutet dies, die MR Gruppe hat 86% des Methionin der Kontrollgruppe erhalten oder der Methioninanteil war um 86% verringert?
Wie im anderen Thread (Nahrungsergänzung-Forum) gerade besprochen, so scheint der Erfolg einer MR-Diät weniger in der absoluten Abnahnme von Methionin begründet zu sein sondern vielmehr in einer relativen Abnahme von Methionin. Insbesonders das Verhältnis Glycin/Methionin scheint entscheidend zu sein.
Glycin wird übrigens aus der Aminosäure Serin synthetisiert. Dabei wird B9 (Folat) gebraucht:
Folat sollte man also haben. Auch um das aus Methionin gebildete Homocystein abbauen zu können (plus B6, B12, Betain). Betain übrigens ist Trimethylglycine. Glycin! Drei Methylgruppen! Klingelt's?!
Serin wiederum kann aus 3-Phosphoglycerat (Metabolit der Glykolyse) hergestellt werden, aber beide Synthesepfade zusammen genommen sind wohl limitiert. Daher ist es wohl empfehlenswert, Glycin direkt aufzunehmen. Bindegewebe (Collagen, Gelatin), Haut und Innereien vom Tier sind am reichhaltigsten. Innereien (Leber!) wiederum enthalten alle benötigten B-Vitamine.
ZitatSerin wiederum kann aus 3-Phosphoglycerat (Metabolit der Glykolyse) hergestellt werden, aber beide Synthesepfade zusammen genommen sind wohl limitiert. Daher ist es wohl empfehlenswert, Glycin direkt aufzunehmen. Bindegewebe (Collagen, Gelatin), Haut und Innereien vom Tier sind am reichhaltigsten. Innereien (Leber!) wiederum enthalten alle benötigten B-Vitamine.
Oder doch besser vegan leben?
Bei einer auf Getreideeiweiß (Weizen!), Sojaeiweiß und Erbsen(optimal!) bzw. Leguminoseneiweiß basierenden Proteinaufnahme wäre laut Tabelle nur halb so viel Methionin enthalten.
Nach kurzem Überblick komme ich zu der Überzeugung:
Tierisches Eiweiß - eher methioninreich Pfanzliches Eiweiß - eher methioninarm
Hier der Link zur Tabelle: Methionin-Vorkommen in Lebensmittteln Ich weiß, Paranüsse und Sesam sind Ausnahmen, aber davon isst man ja mengenmäßig sowieso nicht viel.
Ist vielleicht veganes Low-Carb doch die Lösung? Ich weiß, das hört sich nicht nach dem "großen Schlemmen" an, aber wenn's doch das Leben verlängert?
Die Aussicht, 120 jahre alt zu werden und dafür ein Leben lang ein schmächtiger Griesgram mit immer geringem Hormonpegel gewesen zu sein? Ich weiss ja nicht...aber ür mich ist das keine Perspektive!
Weizen ist für viel mehr Menschen ein Problem als gemeinhin gedacht. Die Wertigkeit ist unter aller Kanone (liegt beii 50 und da ist die Tatsache, dass viele Aminosäuren im Weizen nicht in der L-Form, sondern in der für Menschen unbrauchbaren D-Form vorliegen, noch nicht mal einberechnet!)
Soja ist ebenfalls nicht ganz unumstritten.
Hülsenfrüchte meinetwegen...
Mach es doch einfach so wie deine Vorfahren und Iss das ganze verdammte Tier und schnäk nicht nur bloss auf der einen Hälfte, dem Muskelfleisch, herum! Sondern iss eben auch andere Hälfte, das Bindegewebe. Das Mark. Das Blut. Die Innereien. Die Sehnen. Kollagen und Gelatine heisst das Stichwort! Dieses ist nämlich sehr methioninarm...und nicht bloss Tierfutter! Im Mittel kommt damit ein deutlich erniedrigter Methionin-Wert heraus. Arginin gibt's gratis dazu! Und Glycin, siehe den anderen Faden dazu...
Zitat von Scout im Beitrag #125Die Aussicht, 120 jahre alt zu werden und dafür ein Leben lang ein schmächtiger Griesgram mit immer geringem Hormonpegel gewesen zu sein? Ich weiss ja nicht...aber ür mich ist das keine Perspektive!
Ja, ich will auch kein schmächtiger Griesgram sein und denke ich bin weit weg davon entfernt.
Bei mir ist eher das Problem, dass ich trotz geringer Nahrungsaufnahme relativ schnell ansetze. Das nennt sich dann wohl "guter Futterverwerter" und ist eigentlich etwas Gutes im Sinne der Lebensverlängerung, wenn man den Studien glauben darf. Setzt allerdings extreme Disziplin voraus, die ich nicht immer habe.
Bin (noch) kein Veganer/Vegetarier, aber sehr vieles spricht gerade hinsichtlich des Methionins für diese Lebensweise.
Zitat von Scout im Beitrag #125Weizen ist für viel mehr Menschen ein Problem als gemeinhin gedacht. Die Wertigkeit ist unter aller Kanone (liegt beii 50 und da ist die Tatsache, dass viele Aminosäuren im Weizen nicht in der L-Form, sondern in der für Menschen unbrauchbaren D-Form vorliegen, noch nicht mal einberechnet!)
Naja, also eigentlich ist die Eiweißwertigkeit von Weizen recht hoch, vor allem wegen des hohen Gehalts an Lysin, vorausgesetzt man kombiniert ihn richtig mit anderen Proteinen. Die Kombination Weizen + Leguminosen liegt bei über 100, so Richtung 120, also optimal. Nudeln mit Linsen sind z.B. ausgesprochen eiweißhaltig und sehr gut verwertbar. Low carb ist das aber nicht.
(Nebenbei sollte die Wertigkeit auch nicht zu hoch sein, methioninarm bedeutet ja eben auch - etwas geringere Proteinwertigkeit!!!)
Daher liegt die Zukunft vielleicht eher in Produkten, denen Weizenprotein zugesetzt ist. Als weg mit den zu vielen Kohlenhydraten aus dem Weizen. So eine Art Ersatzfleisch, auch wenn es hier sicher Pros uns Contras gibt. Weizenprotein theoretisch kann zu Fasern versponnen werden, die fleischähnlich sind, der Rest ist das richtige Würzen! Das wäre dann kein Verlust an Genuss und Konsistenz. Irgendwie trotzdem befremdlich die Vorstellung!
Trotz allem gebe ich dir Recht, Weizen kann einige Probleme verursachen, auch wenn es in Hinsicht Methionin recht gut dasteht.
Zitat von Scout im Beitrag #125Soja ist ebenfalls nicht ganz unumstritten.
Ja, denn Soja hat Pflanzenhormone und andere Stoffe, die nicht jedem so zuträglich sind. Bei Schilddrüsenproblemen kontraindiziert.
Ich würde aber unterscheiden. Fermentation scheint Soja verträglicher zu machen. Leider wird z.B. Natto aufgrund seines komischen Geschmacks in unseren Breiten so gut wie nicht verzehrt.
Außerdem kommt es wohl auch auf die Menge an. Vielleicht sollte man nicht jeden Tag Sojaprodukte verzehren, aber was spricht gegen ab und zu?
Zitat von Scout im Beitrag #125Hülsenfrüchte meinetwegen...
Also ist Ernährung auf Erbsenbasis die Beste! Konsens?
Sowohl vom Methionin gesehen (super Wert, nur 1% des Proteins ist Methionin) als auch von den "Nebenwirkungen".
Ich sehe schon, das wird vielleicht nochmal mein Hauptnahrungsmittel, sofern sich herausstellen sollte, dass Erbsen-gefütterte Ratten am längsten leben.
Zitat von Scout im Beitrag #125Mach es doch einfach so wie deine Vorfahren und Iss das ganze verdammte Tier und schnäk nicht nur bloss auf der einen Hälfte, dem Muskelfleisch, herum! Sondern iss eben auch andere Hälfte, das Bindegewebe. Das Mark. Das Blut. Die Innereien. Die Sehnen. Kollagen und Gelatine heisst das Stichwort! Dieses ist nämlich sehr methioninarm...und nicht bloss Tierfutter! Im Mittel kommt damit ein deutlich erniedrigter Methionin-Wert heraus. Arginin gibt's gratis dazu! Und Glycin, siehe den anderen Faden dazu...
Ich bezweifle eben, dass Tiere wirklich methioninarm sind (bei Berücksichtigung Methionin / Gesamtprotein).
Kannst das das belegen? Ich behaupte mal, Innereien haben ebenfalls sehr viel Methionin, auch wenn ich da nicht ganz sicher bin.
Was ich noch gelesen habe: Pfifferlinge und Champignons sollen angeblich auch einen niedrigen Methioningehalt pro Proteingehalt haben, angeblich sogar noch niedriger als in der Erbse! Hier, bin aber nicht sicher, ob Quelle seriös ist. Wäre das in eine einer Low-Carb/Paläokost, wie du sie anscheinend praktizierst, nicht sehr naheliegend?