Mein Wissen ist nicht ausreichend, ein paar (scheinbare?) Widersprüche zu lösen.
Kurzweil und Grossman schlagen vor, zur Verringerung von Homocystein unter anderem Betain bzw. Trimethylglycin zu verwenden. Hohes Homocystein ist ein Marker für schlechte Methioninverwertung.
Ist Betain (TMG) nun gut oder schlecht? Verbessert es nun den Abbau von Methionin oder werden Methylgruppen angelagert oder beides? Oder wie funktioniert das? Wo ist der Denkfehler?
Außerdem kann ich die Frage nicht beantworten, weshalb Kurzweil und Grossman in ihrer Aufstellung der NEM zur Senkung von Homocystein Betain und TMG getrennt mit unterschiedlichen Mengen vorschlagen. Meiner Meinung nach ist Betain der allgemeine Name für Trimethylglycin.
Zitat von Wolfgang aus Berlin im Beitrag #152 Außerdem kann ich die Frage nicht beantworten, weshalb Kurzweil und Grossman in ihrer Aufstellung der NEM zur Senkung von Homocystein Betain und TMG getrennt mit unterschiedlichen Mengen vorschlagen. Meiner Meinung nach ist Betain der allgemeine Name für Trimethylglycin.
Das sehe ich genauso, vermutlich hat sich im Buch ein Fehler eingeschlichen.
Um beim Threadthema zu bleiben: Ein moderater Umgang mit Methionin in der Ernährung senkt den Homocysteinspiegel auf natürliche Weise.
ZitatHohes Homocystein ist ein Marker für schlechte Methioninverwertung.
Ja, richtig, und die logische Konsequenz wäre doch, einfach weniger Methionin aufzunehmen, anstatt verzweifelt zu versuchen die Verwertung zu verbessern.
Meiner Meinung nach fängt die ganze Homocystein-Problematik bei der Aufnahme von (zuviel) Methionin an (Kinder und Heranwachsende einmal ausgenommen!)
http://www.gesundefamilie.de/fitmit/19-M...ER-PROTEIN.html Dieser Text sagt , daß Methionin gut ist, wenn man das Homocystein wieder Methionin macht: "Um aus Homocystein wieder Methionin zu machen, werden drei Vitamine benötigt: B6, B12 und Folsäure, die wie drei hilfreiche „Musketiere“ zusammenwirken." ich werde immer verwirrter! Das hieße ja keine methionninarme Diät zu machen, sondern durchaus Low Carb mit diesen NEM.
Lass dich nicht verwirren, stimmt schon. Du hast zufällig den einzig richtigen Artikel rausgepickt, während wir anderen alle falsch lagen.
Wenn es Dir gut tut, Dich über imch lustig zu machen, nur zu! Ich helfe immer gerne Allerdings versuche ich etwas zu verstehen. Aber das verstehst Du anscheinend nicht. Ich bin kein Biochemiker. Ich weiß nicht, wie diese Prozeese funktionieren. Aber die Vitamine etc. die da empfolen werden, wurden hie auch schon empfohlen. Einige der Empfrhlungen hier im Forum finde ich auch hauptsächlich in eiweißreichen Nahrungsmitteln. usw, usf, Ich finde meine Verwirrung nicht so richtig absurd.
ZitatAllerdings versuche ich etwas zu verstehen. Aber das verstehst Du anscheinend nicht.
Ok:
Protein = gut Methionin beim Erwachsenen = eher schlecht Methionin bei Kindern/Heranwachsenden = gut Low-Carb = gut
Jetzt klarer?
Lass Dich nicht verwirren, Lazarus Long.
Protein ist gut, denn ohne Protein kein Leben. So weit schon mal richtig.
"Protein" ohne Methionin ist aber kein vollständiges Protein, wie es für Aufbau, Reparatur und Leben benötigt wird, sondern nur noch Eiweiß, das, da nicht vollständig, den Organismus belastet und ihm schadet, v.a. den Nieren, die dieses wertlose Eiweiß dann verstärkt ausscheiden müssen...
Da Protein gut und lebensnotwendig ist, Eiweiß ohne Methionin aber kein vollständiges Protein sein kann, ist es natürlich völliger Blödsinn, wenn hier postuliert wird, dass Methionin beim Erwachsenen, bei dem es stets Reparaturmaßnahmen bedarf (!), "eher schlecht" wäre.
Schlecht ist immer nur ein deutlicher Überschuss an irgendwelchen Aminosäuren, da ein solcher das natürliche Gleichgewicht der Aminosäuren durcheinander bringen kann. Da Methionin aber schon von Natur aus eine der ohnehin am seltensten vorkommenden Aminosäuren überhaupt ist, wirst Du an Methionin kein Zuviel abbekommen können, wenn Du es nicht in Massen als NEM zuführst. Ein Zuviel an Methionin im Sinne von schädigend ist bei normaler Ernährung schlicht und ergreifend ausgeschlossen.
Aber das wurde hier im Forum ja alles schon tausend Mal erklärt...
der Methioninbedarf liegt bei 21mg/kg Körpergewicht, Sicherheitspolster inklusive und für den Fall, dass deine Ernährung kein Cystein enthalten sollte (eher unwahrscheinlich).
Wieviel Methionin nimmst du tatsächlich zu dir? Zum Abschätzen kannst du anhand deines typischen Speiseplans einmal überschlagsmäßig berechnen, wieviel du tatsächlich drüber hinaus bist:
Ich weiß, es gibt jede Menge Leute, die behaupten 'viel hilft viel'. Hängt aber von den Prämissen ab. Klar, wenn du vorhast jede Menge Muskelmasse aufzubauen, brauchst du vermutlich etwas mehr. Vielleicht als Analogie: Wenn du mit Methionin deinen Körper tunen willst, hast du VIELLEICHT etwas mehr Leistung (wenn Methionin dein limitierender Faktor gewesen sein sollte), aber dein Motor ist auch schneller hinüber. Brauchst du einen aufgerüsteten Ferrari für den Stadtverkehr? Was kostet dich das?
Es gibt mehrere Strategien, wie man mit der Ernährung Altersprozesse günstig beeinflussen kann. Das Augenmerk auf einen geringen Methioningehalt der Ernährung ist nur ein Aspekt von vielen und auch nicht für jeden gleichermaßen geeignet. Aber in Hinblick auf bessere Homocysteinwerte ist eine methioninarme Ernährung sehr effektiv!
Zitat von PrometheusStimme dir zu! Zumindest in Phasen der MR sollte man auch Methyldonatoren in der Ernährung reduzieren. BTW: Wie bewertest du Cystein?
Cystein ist kein Methyldonator, kann aber zumindest teilweise die Funktionen des Methionin übernehmen (z.B. als natürlicher Schwefel).
Cystein in der Nahrung unterstützt also die Methioninrestriktion indem es den Methioninbedarf absenkt und ist somit positiv zu bewerten.
Isoliert als Nahrungsergänzung würde ich Cystein aber nicht unbedingt verwenden. Da würde ich eher auf das bekannte Derivat Actylcystein zurückgreifen, weil es viel leichter ausgeschieden werden kann und nicht im gleichen Ausmaß den Abbau über Schwefelsäure/H2S durchläuft.
Während der Methioninrestriktions-Phase habe ich bislang versucht, auch auf einen geringen Cystein-Gehalt zu achten. Wie sich Cystein auf die Methylierungsmuster auswirkt, vermag ich noch nicht abschließend zu bewerten. Aber eine brandaktuelle Studie hat immerhin gezeigt, dass Cystein die Langlebigkeitseffekte einer Methioninrestriktion ZUNICHTE macht:
Grob zusammengefasst: Ein zentraler Aspekt einer verringerten Nahrungsaufnahme ist eine geringere Zufuhr an Schwefelhaltigen Aminosäuren. Eine Cystein-Restriktion verstärkt die Bildung von H2S ohne die erhöhhte H2S-Konzentration bleiben die positiven Effekte einer verringerten Nahrungsaufnahme aus. Gilt speziesübergreifend für Hefen, Würmer und Nagetiere.
Mir sind keine Daten zu MSM bei Kalorienrestriktion oder Methioninrestriktion bekannt.
Aus meinem Verständnis heraus würde ich aber nicht annehmen, dass MSM im hier besprochenen Kontext einen Einfluss auf den Stoffwechsel der schwefelhaltigen Aminosäuren hat. Methionin ist essentiell, Cystein hingegen wird aus Serin und Homocystein hergestellt. Auf den ersten Blick sehe ich da keinen Link zu MSM.
Säugetiere leben nicht alle gleich lang, es gibt Unterschiede zwischen den Spezies. Je langlebiger die Spezies, desto niedriger der Methioningehalt im Herzmuskel.
Die Autoren schließen aus ihrer Studie, dass weniger Methionin auch weniger oxidierte Methioninmetabolite bedeute und dass die Empfindlichkeit für oxidative Schäden durch genetisch bedingt geringere Methioninkonzentrationen gering gehalten werde.
Kommentar Prometheus:
Die in der Studie beschriebenen Unterschiede im Methioningehalt des Herzmuskels sind genetisch fixiert und wahrscheinlich auch durch Ernährung nicht beeinflussbar. Interessant aber, dass Methionin die einzige Aminosäure war, die diese Korrelation zeigte.
P.S.: Oxidationsprozesse kann man hingegen schon heute beeinflussen! Dabei aber bitte vor allem in jungen Jahren nicht über das Ziel hinausschießen...
Zitat von Prometheus im Beitrag #141Viele Wege führen nach Rom...und auch zur Langlebigkeit ;)
Die ursprüngliche Ernährung auf Okinawa ist z.B. insgeamt kalorienarm, dafür reich an gesunden Fetten, sekundären Pflanzenstoffen und Ballaststoffen. Die Einwohner Okinawas essen nicht, bis sie satt sind sondern hören vorher auf, das ist Teil ihrer Esskultur. Das sind bereits mehr als genug Gründe für ein langes Leben!
ich jongliere mal, damit ist wohl eher gemeint, dass der verhältnismäßig kleine Fettanteil mehr gesunde Fette als "unser" Ernährungsunsinn enthält - und das darf man dann als reich bezeichnen. Aber @Prometheus wird uns das sicher erläutern ...
Zumindest die traditionelle Ernährung in Nord-Sardinien ist reich an gesunden Fetten- da wird ganz viel Gemüse gegessen, beinahe ertränkt in Oliven- und Pistazienöl. Dazu Peccorino, Nüße, polyphenolreichem Wein, Fisch und ein bis zweimal diei Woche Fleisch. Immerhin gibt es im Gegensatz zu Okinawa beinahe gleichviele Männer wie Frauen, die die 100 Jahre knacken. Also wenn es nur an der Diät liegen sollte, dann ist das Modell zumindest für Männer passender als Okinawa!
Auf Basis welcher Daten? Quelle? Meinst du die Ernährungsdaten aus der Studie von 1949, wo in ganz Japan noch eine Nachkriegs-Hungersnot herrschte? Das war genauso wenig "typisch" gewesen wir der Speiseplan eines Augsburger Familie 1947 die typische bayerische Form der Ernährung (Malzkaffee, Kartoffelschalensuppe mit Käfern usw.) gewesen sein wird.
Vor und nach dem Krieg sah das anders aus- für die in den 70ern und 80ern beobeachteten 100jährigen waren die Kriegsjahre nur eine kurze Episode gewesen, die einige Jahre lang deren CR noch extremer gemacht hatten.
Abgesehen davon konnte man in anderen Jahren aber folgendes beobachten:
ZitatThe present paper examines the relationship of nutritional status to further life expectancy and health status in the Japanese elderly based on 3 epidemiological studies. 1. Nutrient intakes in 94 Japanese centenarians investigated between 1972 and 1973 showed a higher proportion of animal protein to total proteins than in contemporary average Japanese. 2. High intakes of milk and fats and oils had favorable effects on 10-year (1976-1986) survivorship in 422 urban residents aged 69-71. The survivors revealed a longitudinal increase in intakes of animal foods such as eggs, milk, fish and meat over the 10 years. 3. Nutrient intakes were compared, based on 24-hour dietary records, between a sample from Okinawa Prefecture where life expectancies at birth and 65 were the longest in Japan, and a sample from Akita Prefecture where the life expectancies were much shorter. Intakes of Ca, Fe, vitamins A, B1, B2, C, and the proportion of energy from proteins and fats were significantly higher in the former than in the latter. Intakes of carbohydrates and NaCl were lower.
Im übrigen bildete Ryukyu ein eigenständiges Königreich, das vom Buddhismus fast nicht berührt wurde und daher gab es auch keine Tabus was Schweinefleisch und Ziege angeht. Der Verbrauch dieser Tiere war daher immer höher als im Rest Japans gewesen, dafür ist der Fischkonsum traditionell niedriger als auf den Hauptinseln. Taiwan ist näher als Japan und die kulturellen und Essgewohnheiten stammen auch teilweise von dort. Und wie gerne Schwein und Schweineschmalz in Taiwan* gegessen wird kann man wohl nur erahnen wenn man noch nicht dort gewesen sein sollte. Aber auch dort war nach Mao und der Kulturrevolution um 1950 Schmalhans Küchenmeister und eine Beschreibung von damals würde dem genau so wenig Recht tun wie auf Okinawa.
Übriogens, auch der Konsum von dunkel gefärbten Gemüse wie der lilalen Süßkartoffel oder der Bittermelone ist viel höher als auf den Hauptinseln, somit auch der von Polyphenolen.
*Lebenserwartung der Gesamtbevölkerung: 79,84 Jahre Mann: 76,72 Jahre Frau: 83,2 Jahre, Okinawa 86 Jahren für Frauen und 78 Jahren für Männer.
Da Methioninarme Diät meist auch generell Proteinarm (oder zumindest reduziert) bedeutet, passt das hierher:
Proteinarm fit werden Eiweißreduktion in der Ernährung senkt Blutzucker- und Insulinspiegel
ZitatIm Fokus der aktuellen Ernährungsforschung liegen die drei Hauptnährstoffgruppen Fette, Kohlenhydrate und Proteine. Besonders für Fette und Kohlenhydrate in der Ernährung gibt es Empfehlungen in Bezug auf Menge und Qualität, während die Rolle der Proteine bisher eher vernachlässigt wurde. Dabei gibt es auch hier Hinweise, dass ein Zuviel an Proteinen Fettleibigkeit und Diabetes begünstigen kann, wenn auch die Zusammenhänge noch nicht vollständig geklärt werden konnten, besonders im Zusammenhang mit dem Glukosestoffwechsel.
Um festzustellen, wie sich eine proteinarme Diät auf den Organismus auswirkt, gaben die Forscher einer Gruppe von Mäusen eine proteinreduzierte Diät (5 Prozent des Gesamtkaloriengehaltes, eine Kontrollgruppe bekam den gleichen Gesamtkaloriengehalt mit 20 Prozent Proteinanteil). In der Folge zeigten proteinarm ernährte Mäuse einen bis zu 50 Prozent geringeren Zuwachs an Körpermasse als die andere Gruppe, besonders die Fettdepots waren deutlich geringer. Zudem konnte eine erhöhte Futteraufnahme bei den proteinarm ernährten Mäusen beobachtet werden, mit der sie offenbar versuchten, ihr Proteindefizit auszugleichen.
Bilanzierten die Forscher die Gesamtenergieaufnahme über die Nahrung gegen den Zuwachs an Körpermasse, so zeigte sich, dass die proteinarm ernährten Mäuse ihre Nahrung um bis zu 40 Prozent schlechter verwerteten als die Kontrollmäuse. In einem weiteren Versuch werteten die Forscher die Stickstoffmengen in den Exkrementen sowie den Sauerstoffverbrauch und die CO2-Freisetzung aus, um daraus Rückschlüsse auf die hauptsächlich verwerteten Nahrungskomponenten zu ziehen. Es zeigte sich, dass proteinarm ernährte Mäuse deutlich mehr Fett und Kohlenhydrate verbrauchten.
Eine Blutuntersuchung ergab bei den proteinarm ernährten Mäusen dagegen deutlich verbesserte Werte: Der Blutfettspiegel sank, ebenso der Insulin- und der Cholesterinspiegel. Bereits vorhandene Insulinresistenzen – eine Stoffwechselstörung, oftmals eine Vorstufe von Diabetes – bildeten sich sogar zurück. Zudem zeigten die Mäuse eine deutliche Erhöhung des sogenannten Fibroblasten-Wachstumsfaktors 21 (FGF21). Auch bei zu dicken Mäusen zeigte sich eine Erholung der Blutwerte bei proteinarmer Diät, auch wenn diese Mäuse kein Gewicht verloren.
ZitatDie entscheidende Frage bei all diesen Entdeckungen war natürlich, ob dieselben Effekte auch beim Menschen auftreten. Sollte das der Fall sein, wäre eine proteinarme Ernährung möglicherweise eine wichtige Hilfe bei Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes Typ II. In einem Versuch gaben die Forscher einer Gruppe junger Männer über sieben Tage eine proteinreduzierte Diät und untersuchten anschließend das Blut. Auch hier konnte ein Anstieg des FGF21 beobachtet werden. Ebenso waren der Glukose- und Insulinspiegel niedriger, obwohl mehr Kohlenhydrate konsumiert wurden.
Die Forscher werteten diese Ergebnisse als wichtige Erkenntnisse für die Vorbeugung vor Krankheiten wie Diabetes. Des Weiteren ist bereits in weiteren Studien festgestellt worden, dass eine proteinreduzierte Diät das Risiko von Alterungskrankheiten wie bestimmte Arten von Krebs oder Alzheimer senken und – zumindest bei Nagetieren – das Leben verlängern kann. Weitere Forschung zu den Auswirkungen auf den Menschen sind hier nötig, um den genauen Mechanismus und die Langzeitwirkungen erforschen zu können.
Wer also ab sofort gesund leben will, sollte – neben regelmäßiger Bewegung – daher zu einer Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie ungesättigten Fettsäuren (zum Beispiel Raps- oder Olivenöl) greifen.
Zitat von mithut im Beitrag #174Methionin-Restriktion ist eigentlich ganz eaxy ... einfach die metioninreichen Nahrungsmittel erhitzen ... und schwups, ist es weg.