Seneszenz: Zombies töten, um jung zu bleiben Zellen zu töten, die sich weigern, am Ende ihres Lebens einfach zu sterben, hat sich bei Mäusen als eine wirkungsvolle Antiaging-Strategie erwiesen. Jetzt steht das Verfahren kurz vor der Erprobung am Menschen. http://www.spektrum.de/news/zombies-toet...bleiben/1516795
Ihr wisst ja, dass Seneszenz nicht nur "böse" ist, sondern auch wichtige Funktionen im Körper hat (z.B. verhindert der Seneszenzmechanismus die Enstehung von Krebszellen). Eine wichtige Funktion der zellulären Seneszenz war mir bislang auch nicht bewusst, auch wenn sie im Grunde logisch ist. Diese Funktion möchte ich hier einmal kurz ansprechen:
Seneszenz-Signale erleichtern die Durchführung der epigenetischen Rückprogrammierung!
Kingt widersprüchlich? Nein, im Grunde nicht. Das Seneszenz-Programm wird ja unter anderem deshalb aktiviert, weil sich Zellschäden angesammelt haben. Logisch, dass als Antwort auf Zellschäden auch Reparatur-Prozesse in Gang gesetzt werden. Nur die stärker geschädigten Zellen werden seneszent, während weniger stark geschädigte Zellen epigenetisch reprogrammiert werden. Befinden sich also seneszente Zellen in der Nähe, läuft die Reprogrammierung effizienter ab! Wie vermittelt die seneszente Zelle der Nachbarzelle das? Zum Beispiel durch Interleukin 6 (IL-6), also einem proinflammatorischen (entzündungsfördernden) Signal.
Wenn wir eine effiziente Reprogrammierung wollen, ist ein gewisses Maß an Entzündungsreaktion während der Reprogrammierung durchaus erstrebenswert. Als Nebeneffekt werden bei einer in vivo Reprogrammierung allerdings auch seneszente Zellen vermehrt entstehen. Je mehr seneszente Zellen, desto effektiver die Reprogrammierung. Gut möglich, dass eine Reprogrammierung bei 70-jährigen besser funktioniert als bei 40-jährigen.
Wenn das mal keine guten Neuigkeiten sind!
Allerdings sollte man im Anschluss an eine Reprogrammierung auf jeden Fall auch die seneszenten Zellen wieder eliminieren...
It remains unclear how exercise, as an entropic event, brings benefit against human aging.
Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich. Nur derjenige, der schon Jahre regelmäßig zum Training geht, lächelt wissend.
Das Geschäft, dass die Anti-Aging-Drogenerfinder erträumen, haben die Fitness-Studio-Betreiber schon gemacht? Doch es ist zu befürchten, dass die meisten Leute lieber auf der Couch in Würde altern als eine solche Einrichtung betreten.
PS: Das bestärkt mich ein wenig in der Ansicht, dass der Körper am besten weiß, wie er sich wieder in einen jüngeren Zustand zurückversetzt. Man muss nicht an allen Stellschrauben drehen, die sich dann eh wieder zurückstellen. Man muss nur die richtigen Reize setzen. Irgendwo ist die Erinnerung an früher gespeichert. Im Kopf sowieso, aber wohl auch in den Zellen. Und die Psyche muss auch mitspielen, und zwar echt.
Ja, richtig - der Organismus kann vieles selbst reparieren!
Ich gehe allerdings davon aus, dass die Alterung programmartig abläuft und eine Abschaltung der Reparaturprozesse stattfindet. Um das Programm zu beeinflussen oder zumindest die negativen Konsequenzen des Programms zu bekämpfen, können Senolytika aber eine sinnvolle Ergänzung werden!
Mit Training alleine kann man Alterungsprozesse sicherlich eine Weile lang aufhalten bzw. sogar rückgängig machen. Allerdings wird das langfristig nicht ausreichen!
Medikamente lassen Mäuse länger leben Mit speziellen Wirkstoffen räumten Mediziner gezielt alternde Zellen aus den Körpern von Mäusen. Die Versuchstiere lebten daraufhin 36 Prozent länger als die unbehandelte Vergleichsgruppe. Die Wirkstoffe werden gerade an kranken Menschen getestet.
Zitat"Wir erleben gerade eine Hype-Phase" Kann das auch bei Menschen klappen? Derzeit testet die Mayo Klinik die beiden verwendeten Senolytika "Dasatinib" und "Quercetin" an Menschen, um den Effekt auch dort zu zeigen. Die Testpersonen leiden unter chronischer Niereninsuffizienz, die als Spätfolge einer Diabetes-Erkrankung auftrat. Die Zucker-Stoffwechselstörung steht mit seneszenten Fettzellen in Verbindung. Die Studie soll klären, ob es diesen Patienten hilft, wenn deren alternde Fettzellen aus dem Körper entfernt werden.
"Ich verstehe die Begeisterung", sagt Christoph Englert vom Leibniz-Institut für Alternsforschung. Die "selektive Inaktivierung seneszenter Zellen" sei gerade in einer "Hype-Phase". Er selbst würde die Stoffe allerdings nicht nehmen. Er ist sich sicher, dass Seneszenz eine wichtige Rolle spielt. "Warum sonst entsorgt der Körper die alten Zellen nicht von selbst? Wären diese Zellen nur negativ für uns, hätte die Natur sie im Laufe der Zeit längst ausgemerzt", sagt Englert. Es gebe Anzeichen, dass seneszente Zellen wichtig sein könnten, etwa für die Regeneration. So produzieren sie bei Wundheilung Botenstoffe, die für eine schnelle Reparatur sorgen und haben eine Stützfunktion im Gewebe.
Noch ist unklar, was genau beim Altern passiert Und ganz so simpel wie im Mäuseversuch darf man sich eine tatsächliche Anwendung der Synolytika in naher Zukunft nicht vorstellen. Die verwendeten Wirkstoffe Desatinib und Quercetin sind eigentlich Medikamente für ganz andere Zwecke: Sie werden in der Krebstherapie eingesetzt. Denn die Programme, die seneszente Zellen davor bewahren, zu sterben oder von der Immunabwehr entdeckt zu werden, sind auch in Krebszellen sehr aktiv - und daher ein guter Angriffspunkt.
Bei den Versuchstieren zeigten sich zwar keine gefährlichen Nebenwirkungen, doch dass es solche bei Menschen geben kann, ist bekannt. Auch andere Zellen, etwa Stammzellen, aktivieren teilweise solche Signalwege und könnten daher von den Senolytika betroffen sein. Auch wirken sie nur an bestimmten seneszenten Zellen im Körper. Altern passiert aber immer auf verschiedenen Ebenen im Körper, wovon Zellen nur eine darstellen, und unterscheidet sich auch von Mensch zu Mensch. "Diese Forschung ist sicherlich spannend", meint Englert. "Doch das muss alles erst einmal in Ruhe getestet werden. Noch hat man nicht einmal so recht verstanden, was genau beim Altern passiert."
Ich habe mal nachrecherchiert, was genau in der Mayo Klinik geplant ist:
ZitatAt present, we are enrolling participants with DKD [diabetic kidney disease], aged 40-80 years, and eGFR 15-45 mL/min/1.73m2. After screening and enrollment, study participants will be randomized to either the treatment or non-treatment (placebo) arm. Participants in the treatment arm will take 2 drugs for 3 days. For all participants, an olive-sized sample of subcutaneous fat will be taken from the abdomen for MSC isolation and repeated at day 14. A frailty assessment along with blood and urine laboratory testing will be done at a total of 3 study visits (enrollment, day 14, and month 4). Mail-out labs will be accepted for month 12 follow-up.
Zitat von Dr.Faust im Beitrag #61Mich würde mal ganz konkret interessieren, ob jemand mal etwas in der Richtung ausprobiert hat und wie der Unterschied ausgefallen ist.
Desatinib ist ja nicht gerade einfach zu bekommen. Aber schon lustig, dass der 2. Stoff also Quercetin ebenfalls als reines Medikament von der Süddeutschen dargestellt wird.
Mittel gegen Seneszenz Antiaging und mehr Von Annette Mende / Wenn Zellen altern und dabei bestimmte Eigenschaften verlieren, nennt man das Seneszenz. Dieser Vorgang wird als Auslöser für eine Reihe von altersbedingten Erkrankungen angesehen. Durch akute Intoxikation können Zellen aber auch plötzlich seneszent werden. Medikamente gegen die Seneszenz wären daher wünschenswert – und sind womöglich bereits in Sicht. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/a...aging-und-mehr/
Azithromycin gibt es als 500 mg Tabletten im Handel (verschreibungspflichtig!). Die Frage ist halt was eine Low-dose für den Menschen wäre um diese Effekte zu erzielen.
Eine 97%ige senolytische Aktivität von Azithromycin ist in der Studie bei einer Konzentration von 100 µM vorliegend.
Die maximale Serumkonzentration nach Einnahme einer Tablette beträgt 0,5µg/ml (Quelle: Summary of Product Characteristics) wenn ich mich beim Dreisatz nicht vertan habe, entspricht das einer maximalen Konzentration von 667µM.
Fazit: Die klinisch gegen Infekte verwendeten Standarddosierung (500mg/Tag über 3 Tage) sollte bereits senolytisch wirken können!
Also man nimmt 3 Tabletten und leitet bereits senescente Zellen aus, so dass dies bereits zu einer "Verjüngung" führt? Und man macht durch das Wirkspektrum dies nicht durch damage an anderer Stelle zunichte? Das Mittel ist ja nun zugelassen und wird vermutlich haufenweise verschrieben. Ich kenne es nicht da ich sowas sonst nie nehme.
Das Medikament ist nicht für Senolyse zugelassen - Azithromycin jetzt wegen Senolyse haufenweise verschrieben wird, glaube ich kaum - wer verschreibt schon off label-Antibiotika?
Und welcher Patient geht aktiv zum Arzt, um nach Senolyse-Therapien zu fragen?
Vor dreieinhalb Jahren hatte ich interessanterweise aus rein theoretischen Erwägungen bereits mitochondrienwirksame Antibiotika gegen seneszente Stammzellen ins Spiel gebracht:
Zitat von Prometheus im Beitrag Krebs aus LE-SichtWas unterscheidet Krebsstammzellen von seneszenten Stammzellen?
Die Seneszenz könnte man durchaus als letzten Schutzmechanismus einer bereits halb entarteten Zelle auffassen! Wenn der Zellzyklusarrest dann auch nicht mehr greift, kann nur noch das Immunsystem retten...
Hier nun eine unkonventionelle, aber durchaus interessante Idee: In der Zellkultur lassen sich Tumorstammzellen - im Gegensatz zu gesunden Zellen - durch in der Zelle wirkende Antibiotika bekämpfen:
Ein dreitägiger Selbstversuch mit jeweils 500 mg Azithromycin wäre schon reizvoll. Im Gegensatz zu so einigen anderen Senolytika auch vergleichsweise sicher. Dürfte halt nur nicht ganz so einfach sein an 3 Tabletten zukommen.
Zitat von Dr.Faust im Beitrag #66[...]und man macht durch das Wirkspektrum dies nicht durch damage an anderer Stelle zunichte?
Azithromycin behindert den Prozess der Proteinbiosynthese während der Verlängerungsphase der Proteinkette am Ribosom durch Bindung an die 50S-Untereinheit der bakteriellen Ribosomen.
Bakterien und Mitochondrien ähneln sich bezüglich der Ribosomen sehr.
Ich vermute daher, dass Azithromycin selektiv auf Zellen mit defekten Mitochondrien wirkt und diese dann an Energiemangel zugrunde gehen.
Als Dauerbehandlung wäre das problematisch, aber eine kurzfristige Behandlung wie bei einem Infekt hat lediglich Nebenwirkungen, wie man sie von Antibiotika kennt (Störungen im Magen-Darm-Trakt wie Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, weicher Stuhl, Bauchschmerzen sowie Bauchkrämpfe, Verdauungsstörungen und Verstopfung, allergische Reaktionen etc.)
Bei Infekten gibt man Azithromycin gelegentlich auch als "single shot" (=1500mg gleichzeitig an einem einzigen Tag).
P.S.:Eine Senolyse ohne vermehrte seneszente Zellen ist sinnfrei!
#67 Nein, ich meinte nicht verschrieben zur Senolyse, sondern eben im Sinne der Zulassung. Deshalb scheint es sicher zu sein, quasi Feldtest am Kunden, wie der Ing. sagt. Abgesehen von den unerhablichen Nebenwirkungen.
behindert den Prozess der Proteinbiosynthese während der Verlängerungsphase der Proteinkette am Ribosom
hört sich nicht so toll an.. Die Frage ist: wird die Verlängerung fehlerhaft, bricht sie ab oder geht sie nur langsamer oder überhaupt nicht los. Das erstere produziert unbrauchbare Eiweiße.
Ob ich senscente Zellen habe, kann ich im Alter von 68 nur vermuten. Wie sollte ich das messen?
Zitat von Dr.Faust im Beitrag #71Ob ich senscente Zellen habe, kann ich im Alter von 68 nur vermuten. Wie sollte ich das messen?
Eventuell, könnte man Anhand von Entzündungswerten abschätzen, wie viele seneszente Zellen bereits vorhanden sind?
Worüber man sich aber auch im klaren sein sollte ist, dass die Azithromycin Studie nur eine Zellkulturstudie war! Gibt es denn einen Beweis, dass Azithromycin durch Senolyse, das Leben eines Tieres verlängern kann?
Zitat von Dr.Faust im Beitrag #71behindert den Prozess der Proteinbiosynthese während der Verlängerungsphase der Proteinkette am Ribosom
hört sich nicht so toll an.. Die Frage ist: wird die Verlängerung fehlerhaft, bricht sie ab oder geht sie nur langsamer oder überhaupt nicht los. Das erstere produziert unbrauchbare Eiweiße.
Durch die Schädigung der Mitochondrien, in allen Zellen, könnte es zu einer erhöhten ROS Belastung kommen, die dann eventuell die gesunden Zellen schneller Altern lässt, wenn die Konzentration suprahormetisch ist. Azithromycin hat eine Halbwertszeit von mehreren Tagen! Das könnte also eine ziemliche lange Belastung für die Zellen sein. Speziell für Zellen, mit sehr hohem aeroben Energieverbrauch, da gibt es im Körper ja enorme Unterschiede. Auch wird ja das Mikrobiom geschädigt, es kann Monate dauern, bis es sich von einer Antibiotikatherapie erholt.
Das Patienten mit Cystischer Fibrose durch Azithromycin länger überleben ist natürlich ein Hinweis darauf, dass es auch im Körper, zumindest in der Lunge Senolytisch wirkt. Aber es ist kein Beweis dafür, dass Menschen, deren verschiedenen Geweben normal gealtert sind dadurch länger leben. Da sollte man doch mal (zumindest) Tierstudien abwarten.
Hier Pressemittelungen dazu: Zellalterung im Lungenepithel Eine Lungenfibrose kann möglicherweise auf eine Art Alterungsprozess der Zellen, die sogenannte Seneszenz, zurückgeführt werden. Das zeigen Forscherinnen und Forscher des Helmholtz Zentrums München, Partner im Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL). Wie sie im ‚European Respiratory Journal‘ berichten, konnten sie diesem Mechanismus in der Zellkultur bereits durch Medikamente entgegensteuern.
ZitatBei einer Lungenfibrose vernarbt das Lungengewebe der Betroffenen, sodass sich die Lungenfunktion zunehmend verschlechtert. Vor allem die Oberfläche der Alveolen (Alveolarepithel genannt) ist oft betroffen. Ist der Ursprung der Krankheit ungeklärt, spricht man von einer idiopathischen Lungenfibrose, kurz IPF. „Die Behandlungsmöglichkeiten bei einer IPF sind bisher relativ rar gesät“, erklärt Dr. Mareike Lehmann, Wissenschaftlerin der Abteilung Lungenreparatur und Regeneration (LRR) am Helmholtz Zentrum München. „Daher versuchen wir zu verstehen, wie die Krankheit zustande kommt, um sie dann gezielt behandeln zu können.“
In der aktuellen Arbeit gelang es Lehmann und weiteren Forscherinnen und Forschern um Abteilungsleiterin Prof. Dr. Dr. Melanie Königshoff nun, ein weiteres Puzzleteil hinzufügen. „Wir konnten sowohl im Versuchsmodell als auch in den Lungen von IPF-Patienten zeigen, dass manche Zellen im Alveolarepithel Marker für eine Seneszenz* aufweisen“, erklärt Studienleiterin Königshoff. „Da die Häufigkeit von IPF mit dem Alter zunimmt, war das bereits vermutet worden. Wir konnten diese Hypothese nun bestätigen.“
Seneszenz fördert Lungenfibrose doppelt Die Seneszenz beeinträchtigt die Lungenfunktion gleich auf zwei Arten: Zum einen verhindert sie, dass Lungenzellen sich teilen können, wenn sie ersetzt werden müssen. Zum anderen scheiden seneszente Zellen Botenstoffe aus, die die Fibrose weiter vorantreiben. Da dieser Effekt auch bei Krebserkrankungen eine Rolle spielt, konnten die Wissenschaftler hier auf eine bereits vorhandene Gruppe von Medikamenten zurückgreifen, die gezielt seneszente Zellen abtötet und ein Umsichgreifen verhindert, sogenannte senolytische Medikamente.
Lungenfibrose in der Zellkultur gestoppt Um mögliche Behandlungsstrategien zu testen, brachten die Wissenschaftler die betroffenen Zellen in eine dreidimensionale Zellkultur und untersuchten den Effekt der Medikamente sozusagen ex vivo. Mareike Lehmann: „Wir konnten beobachten, dass dadurch die Menge an ausgeschütteten Botenstoffen zurückging und zudem die Masse an Bindegewebsproteinen, die bei der Erkrankung massiv erhöht sind, sank.“
Zusammengenommen zeigt die Studie, dass Seneszenz in Zellen des Alveolarepithels zur Entstehung und Verschlechterung einer IPF beitragen kann. Diese Erkenntnis ist neu und stellt einen möglichen Startpunkt für die Entwicklung neuer Therapien dar.
Zellalterung in der Lunge Wenn bestimmte Zellen in der Lunge altern, kann das möglicherweise zur Entstehung von Lungenfibrose beitragen. Zu diesem Ergebnis kommen deutsche Forscherinnen und Forscher, die den Prozess der Zellalterung, die sogenannte Seneszenz, im Lungengewebe untersucht haben. Im ‚European Respiratory Journal‘ berichten sie auch davon, dass sie die Seneszenz in Zellkultur mit bestimmten Wirkstoffen beeinflussen konnten.
ZitatIn der aktuellen Studie analysierte ein Forscherteam des Helmholtz Zentrums München in Zellkultur Zellen des Alveolarepithels von Patienten mit idiopathischer Lungenfibrose (IPF), deren Ursache also unbekannt ist, sowie fibrotische Zellen von Mäusen. Sowohl im Versuchsmodell als auch im menschlichen Gewebe konnte das Team nachweisen, dass manche Zellen des Epithels Marker für eine Seneszenz aufweisen, sich also in einer Art Wachstumsstillstand befinden. Die Seneszenz hat gleich mehrere Auswirkungen auf die Funktion der Lunge: Sie verhindert zum einen, dass sich Lungenzellen teilen, so können sie zum Beispiel nicht ersetzt werden, wenn dies nötig wäre. Zum anderen produzieren die seneszenten Zellen bestimmte Botenstoffe, die die Fibrose in der Lunge weiter vorantreiben.
Wirkstoffe bremsen Lungenfibrose in Zellkultur Auch bei Krebserkrankungen spielt die Seneszenz eine Rolle und es gibt bereits Medikamente, die in diese Prozesse eingreifen. Sogenannte senolytische Wirkstoffe können Zellen, die sich in der Seneszenz befinden gezielt abtöten und so ein Umsichgreifen der Prozesse verhindern. Die Münchener Wissenschaftler testeten deshalb zwei dieser Medikamente an den Lungenfibrose-Zellen. Dafür brachten sie Zellen von Mäusen auf eine dreidimensionale Zellkultur auf. So konnten sie den Effekt der Wirkstoffe sozusagen ex vivo, also außerhalb des Körpers untersuchen. Das Team beobachtete, dass die Menge an ausgeschütteten Botenstoffen durch die Medikamente zurückging. Außerdem sank auch die Masse an Bindegewebsproteinen, die bei einer Lungenfibrose normalerweise extrem erhöht ist.
Nach Aussage der Autoren, deuten ihre Ergebnisse darauf hin, dass Seneszenz in Zellen des Alveolarepithels zur Entstehung und Verschlechterung einer idiopathischen Lungenfibrose beitragen kann. Senolytische Wirkstoffe könnten zudem eine neue Behandlungsoption bei IPF sein. Das Team hofft deshalb, dass diese neuen Erkenntnisse zur Entwicklung weiterer Therapien beitragen können.
Wenn man soetwas versucht. also senescente Zellen auszuleiten bzw. zu zerstören, dann muss sich etwas in Richtung Verjüngung merkbar verbessern. Z.B. die Fitness, die man ja messen kann. Oder die Haut. Oder die Sinne oder Denkleistung, irgend etwas.
Die "inneren" (Mess-)Werte sind ja schön und gut, aber wenn nichts rumkommt, dann ist das nicht interessant. Meine Frau hat mal ein Antibiotikum genommen wegen eines Katzenbisses (eigene Katze :-| ). Sie hat das aufgrund massiver Nebenwirkungen (wie oben treffend beschrieben) nach 1 Tag abgesetzt. Von einer verjüngenden Wirkung wussten wir zu dem Zeitpunkt nichts. Auf jeden Fall gehts einem eine Weile schlecht, ob man das Niveau von vor der Einnahme je erreicht, das weiß ja auch niemand. Aber die Ärzte zielen ja immer erst einmal auf das Hauptproblem, alles andere ist natürlich im Vergleich zu tot nebensächlich.
Also ein Mittel das körperweit Schäden hervorruft, um ein paar senescente Zellen auszuleiten, wo ich noch nicht mal weiß, wieviele ich davon habe, ist noch nicht das Richtige. Einmal draufhauen und sehen, was übrig bleibt ... eine Art Mini-Evolution. Manchmal kommt etwas besseres raus, aber manchmal war der Stressor auch zu groß.
das mit dem Antibiotikum hat mich dann doch gar nicht so sehr gewundert. Zeitlebens schon beobachte ich, dass es mir nach Gabe von Antiobiotikum sehr viel besser geht. Ich erinnere mich noch genau, dass mir dann Leute oft sagten, wie rosig und gut ich aussehen würde( bin normal leichenblass und Augenränder.) Ich sehe danach auch immer eine Spur jünger aus, aber das Ganze verliert sich jedesmal sehr schnell. der Effekt hielt nie länger als ca. 3 Wochen an.
#74 Es wird nicht an den senescenten Zellen gelegen. Der Effekt dürfte nicht so schnell eintreten und relativ lange anhalten, wenn es ihn denn gibt. Antibiotika nimmt man normalerweise nur in Notfällen.