Zitat von Fichtennadel im Beitrag #107https://www.biorxiv.org/content/biorxiv/early/2018/01/04/243204.full.pdf
Für das hier verlinkte Paper werde ich das im Detail nachreichen, gerade selbst erstmals überflogen. Es berührt eines meiner Steckenpferde hier, die Olfactory Receptors lokalisiert auch an anderen Orten als der Riechschleimhaut. Einer dieser ORs kommt insbesondere auf PC-Zellen vor und der Ligand ß-Ionone scheint, ebenso wie der Gewebeeigene Ligand DHT, dem Fortschreiten entgegenzuwirken. Auf jeden Fall scheint mir, dass das Bild über die pathogenese und den Krankheitsverlauf von Prostatakrebs ohne den Einfluss dieses ORs nicht komplett ist.
Olfactory receptor OR51E2, also known as a Prostate Specific G Protein Receptor, is highly expressed in prostate cancer but its function is not well understood. ...These findings reveal a new role for OR51E2 and establish this G ...as a novel therapeutic target in the treatment of prostate cancer
Mit Hilfe eines Bekannten habe ich etwas recherchiert. OR51E2 ist der "böse" Rezeptor. Dann gibt es noch den "guten" OR51E1.
ganz "frisch", aber nicht frei, Eine Aufzählung von Agonisten des E1. Buttersäure wurde auch bereits am gleichen Rezeptor in der Darmschleimhaut endeckt und beugt dort wohl auch Krebsarten vor.
Ist Isotretinoin laut der von dir verlinkten Publikation also therapeutisch?
Beim Neuroblastom wird es/sie angewandt: "Zitat: "Je nach Ausprägung des Neuroblastoms kann auch eine Behandlung mit Retinsäure, einer synthetischen Vitamin-A-Säure, erfolgen. Die 13-cis-Retinolsäure soll bei Neuroblastomen eine verminderte Zellteilung bewirken. Retinsäure kann ferner zur Vorbeugung von Krankheitsrückfällen im Rahmen der Erhaltungstherapie zum Einsatz kommen."
Für benigne Prostatahyperplasie zum Patent angemeldet: "More specifically, the methods utilize 13 cis-retinoic acid to effectively treat benign prostate hyperplasia, and to reduce the level of prostate specific antigen of the patients with benign prostate conditions." https://patents.google.com/patent/US6733779 Ob es dort angewandt wird, weiß ich nicht.
Wenn man googelt, ist es ein Mittel gegen viele Probleme, auch bei "kastrationsresistentem" Prostatakarzinom. Phase II Studie: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11786584 Keine Ahnung, ob das tatsächlich verwendet wird.
Wer irgendwie fertige Rezepte sucht, ist mit cancertreatmentsresearch.com sehr gut bedient. Lohnenswert sind häufig auch die Kommentare, wo es dann noch viele ergänzende Tipps gibt.
Meine Krebspflege ist jetzt schon ein Job für einige Stunden am Tag. Mal schauen, wo das endet. Vielleicht in der Klapsmühle?
Zitat von Wolfgang aus Berlin im Beitrag #65|p11786]Einschub: Was macht Bor u.a.? Es blockt E2-Rezeptoren. Was macht Zink? Es hemmt Aromatase. Ob das (immer) ausreicht, ist zu bezweifeln (eigene Einzelbeobachtung).
ich lese mir Deinen wirklich lehrreichen Thread gerade noch einmal durch. Mich würde interessieren, wieviel Bor und Zink Du nimmst?
Wir nehmen es auch seit vielen, vielen Jahren und da es mittlerweile auch in meiner Familie eine Krebserkrankung gibt, möchte ich diesbezüglich nichts falsch machen.
wie ja dieses Thema zeigt, in dem nur wenige Informationen enthalten sind, ist Krebs ein sehr großes Feld.
Eventuell gibt es ein passendes Forum. Du musst schauen, wie die dort ticken. Dann gibt es diese Internetseite: https://www.cancertreatmentsresearch.com/ mit sehr vielen Informationen und stets Verweisen zu den Studien. Welche Arten von Krebs abgehandelt werden, musst du schauen. Deiner Frage nach zu urteilen, ist es ein hormonabhängiger Krebs.
Alle gängigen Krankheiten werden bei der Life Extension behandelt. http://www.lifeextension.com/Protocols Leider sind dort nicht mehr so viele genaue Tipps wie früher drin. Auch in den USA bekämpft die Schulmedizin die freie Medizin.
Ich nehme 9 mg Bor. Beitrag: "For many years, most Life Extension® supporters have been getting 3 to 6 mg of boron in their multi-nutrient supplements. For most individuals, this represents a likely optimal amount." http://www.lifeextension.com/Magazine/20...utrient/Page-01
Um wirklich Estradiol-Rezeptoren zu blockieren, ist das nicht ausreichend. Da hilft Toremifen (blockt ER-alpha), welches in Deutschland nicht mehr erhältlich ist oder Tamoxifen, welches Nachteile hat, weil es ER-alpha und beta, den guten Östrogenrezeptor, blockt. Toremifen wird in Finnland hergestellt. Es kann auch als Pulver in China gekauft werden. Hormonrezeptoren sind ein Spezialthema für Experten.
Ich gehe über Letrozol, einen Aromatasehemmer, gebe dann aber als Creme wieder eine gewisse Menge E2 und E3 hinzu, um meine Knochen zu schützen.
Das ist mir alles zu speziell. Da möchte ich keine weiteren Fragen beantworten. Auch auf der Homepage von Dr. Retzek ist vieles zu finden. Es geht zwar etwas chaotisch zu, ich bin dem Mann aber sehr dankbar für die vielen Anregungen.
Da der Google-Übersetzer ganze Internetseiten problemlos übersetzt, ist die Verwendung anderssprachiger Quellen kein Problem.
نعم ، عزيزي بارسل ، هذا هو القدر. عاجلا أم آجلا ، سوف يضربنا جميعا ، بطريقة أو بأخرى.
Wenn ich mich recht entsinne, sollen bei hormonabhängigem Brustkrebs, Aromatasehemmer genauso gut (oder schlecht) wirken wie Tamoxifen. Letztlich ist wichtig, wie groß Nebenwirkungen sind und wie diese eventuell verringert werden können. Dort hört allerdings häufig schon das Wissen der Schulmediziner auf.
Dr. Retzek beispielsweise zur Chemo und Betablockern: "Man möge sich das vorstellen: eine urbillige, praktisch nebenwirkungsfreie Tablette, die seit 50j in der Schulmedizin als Blutdruckmittel und gegen Stress-Zittern weithin Verwendung findet verdreifacht die Ergebnisse der Chemo. Wer würde denn sowas negieren? Dass Stressblocker als Krebstherapeutika „zweckentfremdet“ dann nicht jedem Patienten verschrieben werden, sondern nur von so „ausserordentlichen Ärzten“ wie uns DGO / IGMED -Ärzten, würde von objektiven Beobachtern merwürdig empfunden werden, oder? "
Es handelt sich um Betablocker. Da ich stets hochgradig gestresst bin, überlege ich, einen solchen noch in mein Medikamentenregime aufzunehmen. Ich habe zwar niedrigen Blutdruck, will aber mal schauen, was passiert.
Einen niedrig dosierten Betablocker kannst Du ruhig nehmen, vor allem, wenn Du Dich oft gestresst fühlst.
Mein Blutdruck ist auch immer zu niedrig und trotzdem hat mir mein Arzt, vor einigen Jahren bereits, den Betablocker Propra 10 verschrieben. Ich habe damals unter starker Migräne gelitten und das Medikament hat geholfen. Ich habe täglich zwei Tabletten genommen, also insgesamt 20mg und diese Dosis war auch eigentlich schon zu hoch für mich, deshalb habe ich das Medikament wieder abgesetzt.
Bei meinem letzten Arztbesuch hat mir mein Arzt geraten, es niedrig dosiert wieder zu nehmen, weil mein Blutdruck beim Belastungs EKG schnell hoch ging. Nun nehme ich morgens eine Tablette mit 10 mg Propranolol, ich messe meinen Blutdruck zwar nicht regelmäßig, habe aber auch nicht das Gefühl, dass sich da viel verändert hat.
Zitat von parcel im Beitrag #135@ Einen niedrig dosierten Betablocker kannst Du ruhig nehmen, vor allem, wenn Du Dich oft gestresst fühlst.
Danke, sehr guter Hinweis. Zum Glück ist ein Freund Apotheker. Da bekomme ich die harmlosen Sachen problemlos. Ich lebe, so lange ich denken kann, unter Dauerstress, weil mich ständig Themen umtreiben. Seit einigen Jahren ist das durch den Kampf gegen den Krebs stärker geworden, teilweise mit heftigem Herzklopfen. Meine Selbstdiagnose ergibt, dass da wahrscheinlich auch Angst dahinter steht.
Nun habe ich gestern den ganzen Abend damit zugebracht, welche Art von Betablockern nun besser ist, für das angedachte Ziel. Es gibt selektiv und nicht-selektiv wirkende. Die nicht-selektiv wirkenden sind für den hier angedachten Zweck klar besser. Vielleicht kann noch mal jemand mit in den "Abstract" schauen und das bestätigen.
Ich lese letztlich heraus: Überleben nach Chemo bei Eierstockkrebs (hormonabhängig) o h n e Betablocker durchschnittlich 42 Monate. Überleben von Frauen, die aus verschiedenen Gründen (Bluthochdruck, Herzprobleme) nicht-selektive Betablocker genommen haben, durchschnittlich 94,9 Monate.
Das heißt, die "Kranken" mit Blutdruck- und Herzproblemen haben immens viel länger überlebt, trotz Krankheit neben dem Krebs.
Der Effekt auf die Tumorzellen ist davon abhängig, ob die Zellen Beta-Adrenorezeptoren auf der Zelloberfläche tragen! Die benötigte Dosis variiert individuell, daher könnte es Sinn machen, therapierelevante Gen-Polymorphismen zu kennen.
Siehe Auszug aus der Studie #138:
"Tumor cell expression of ADRB could be used as a biomarker for selecting the patients who would benefit from a specific beta blocker. Beta blockers could then be used as an adjuvant therapy during surgical recovery and chemotherapy to decrease tumor angiogenesis, tumor growth, delays in wound healing, and metastasis14,15. Beta blockers may also reduce cancer-related psychological distress in newly diagnosed cancer patients16. Therefore, beta blockers have the potential to impact not only cancer biology and immunology but also the psychological well-being of cancer patients.
Because the biological effects and recommended dosing schedules of beta blockers for hypertension are well known, adding these drugs to ACT should be relatively easy. However, beta blockers are degraded by the enzyme cytochrome P450 2D6, and understanding the activity of this enzyme may play a key role in identifying doses that are likely to have maximal clinical benefit. Several genetic polymorphisms in this gene exist, and variations in drug sensitivity that result from these polymorphisms may determine the individual pharmacokinetics for each patient to allow for dose optimization15."
Eine weitere Überlegung: Wie sieht wohl der Escape-Mechanismus der Krebszellen aus? Was ist wohl besser, eine kontinuierliche Therapie oder "schaukeln"?
Dosislimitierend sind auf jeden Fall Hypotonie und Bradykardie. Diese off label Therapie macht keinen Sinn, wenn man sich dabei schlecht fühlt.
danke für deinen schlauen Kommentar. Da ich zu blöd war, den Fulltext zu öffnen, konnte ich das nicht lesen, hätte es aber sowieso nicht gefunden und verstanden. Den Fulltext habe ich jetzt. Ich blocke beim Internet JavaScript weitgehend ab, was ich öfter vergesse, und dann Links nicht öffnen kann.
Nun stehe ich wieder da, trotzdem danke. Wo finde ich in meinen SNPs die Veränderungen, die die Anwendung von Betablockern eventuell sinnlos machen? Wo finde ich einen Arzt, der das unterstützt? Muss ich das alles alleine leisten? Verflixt und zugenäht, wir haben eine minderwertige, schmalspurige Onkologie und Medizin.
Wie Dr. Retzek schreibt: "ich kenne bis jetzt keinen einzigen Onkologen, der sich länger als 10 Minuten ernsthaft mit dem Thema „Additiva“ auseinandergesetzt, dafür leg ich meine Hand ins Feuer....Onkologen beten nach, was sie am Gang der Klinik von den Chemo-Pharma-Referenten hören oder auf Chemo-Kongressen hören. Eine ernsthafte Studien-Recherche führt keiner durch, sonst würden nicht so viele negative Sprüche an die Patienten abgegeben werden, " Zitat Ende
Konkret geht es ja um den Abbau des Medikaments über Das Enzym Cytochrom P450 2D6. Hier gibt es Polymorphismen mit schneller Verstoffwechslung oder langsamer Verstoffwechslung (=geringere Dosierung erforderlich).
Allerdings ist so viel Theorie vielleicht gar nicht nötig: Als ich mal ß-Blocker im Selbstexperiment getestet hatte, fand ich, dass sich die optimale Dosis ausgezeichnet über die Herfrequenz steuern ließ.
Bei stärkerer Kreislaufbelastung (Sprinttraining) haben ß-Blocker bei mir aber Arrythmien verursacht, deswegen hab ich das schon länger nicht mehr ausprobiert.
Obwohl ich JavaScript komplett freigegeben habe, komme ich an den Fulltext nicht ran. Was sagst du lieber schlauer Prometheus?
Ich denke, ich fange einfach erst einmal mit einem nicht-selektiven Betablocker an. Bisher habe ich alles vertragen. Prometheus, danke für den Hinweis auf deine persönliche Erfahrung
Auf das Paper von #142 habe ich leider auch keinen Zugriff, sie ist auch nicht bei ResearchGate online. Aber da es sich eh um eine Übersichtsarbeit handelt, kannst du dir alternativ auch die interessanten Orignalstudien aus den Referenzen herauspicken:
Für das Prostatakarzinom wurde wie auch bei anderen Krebsarten schon vor Jahren gezeigt, dass die entarteten Zellen spontan mit den Entzündungszellen aus der Tumorumgebung FUSIONIEREN:
Das erklärt natürlich auch, warum der Krebs Absiedelungen bilden kann: Die fusionierte Hybridzelle hat die Fähigkeit zu wandern und über die Blut- und Lymphwege in andere Gewebe einzudringen, schließlich ist das die Eigenschaft von Entzündungszellen. Nur das die sich dann wie Krebs-Stammzellen verhalten!
Einerseits frustrierend - wenn die Tumorzellen mit den Wirtzellen sprichwörtlich verschmelzen, wie soll man dieses Chaos dann noch in den Griff bekommen?
Andererseits: Vielleicht lassen sich auch direkt zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, wenn man das Tumor-Mikroenvironment gezielt therapeutisch angreift und Makrophagen (und dadurch auch die Hybridzellen!?) attackiert. Derartige Strategien werden bereits entwickelt:
Interessant sind in diesem Zusammenhang vielleicht auch die Überlegungen, die ich bereits zum Mikroenvironment des Tumors (Stichwort: Inflammasom) angestellt habe: Krebs und das Inflammasom
Ich setze nach wie vor auf pflanzliche Substanzen, die ja zum Teil gut erforscht sind: Kurkuma, Granatapfel, Kürbiskerne, Lycopen aus Tomatenmark etc. Mein PSA-Wert ist seit Jahren bei ungefähr 1 und ich habe die 60 schon überschritten
Hänge mal eine Studie zu Kurkuma an (nur beiläufig zu Prostatakrebs, aber auch für andere Krebsarten aufschlussreich). Auffällig ist die sehr niedrige Prostatainzidenz bei Indern (viel Kurkuma in den Currys) im Vergleich zu den USA.
Curious
hat folgende Dateien an diesen Beitrag angehängt
ß-Ionone wird in mehreren Publikatione, einige haben wir hier gepostet, als generell "Krebshemmend" beschrieben. Dieses Paper sagt gegenteiliges aus. Als Agonist am OR51E2 soll es Prostatakrebs-Metastasen auslösen können.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28032594 Structurally related odorant ligands of the olfactory receptor OR51E2 differentially promote metastasis emergence and tumor growth.
Olfactory receptors are G protein-coupled receptors. Some of them are expressed in tumor cells, such as the OR51E2 receptor overexpressed in LNCaP prostate cancer cells. It is considered a prostate tumor marker. We previously demonstrated that this receptor is able to promote LNCaP cell invasiveness in vitro upon stimulation with its odorant agonist β-ionone, leading to increased generation of metastases in vivo. In the present study, we show that even a relatively short exposure to β-ionone is sufficient to promote metastasis emergence. Moreover, α-ionone, considered an OR51E2 antagonist, in fact promotes prostate tumor growth in vivo. The combination of α-ionone with β-ionone triggers a higher increase in the total tumor burden than each molecule alone. To support the in vivo results, we demonstrate in vitro that α-ionone is a real agonist of OR51E2, mainly sustaining LNCaP cell growth, while β-ionone mainly promotes cell invasiveness. So, while structurally close, α-ionone and β-ionone appear to induce different cellular effects, both leading to increased tumor aggressiveness. This behaviour could be explained by a different coupling to downstream effectors, as it has been reported for the so-called biased ligands of other G protein-coupled receptors.