ZitatNew research suggests it is possible to slow or even reverse aging, at least in mice, by undoing changes in gene activity—the same kinds of changes that are caused by decades of life in humans.
By tweaking genes that turn adult cells back into embryoniclike ones, researchers at the Salk Institute for Biological Studies reversed the aging of mouse and human cells in vitro, extended the life of a mouse with an accelerated-aging condition and successfully promoted recovery from an injury in a middle-aged mouse, according to a study published Thursday in Cell.
The study adds weight to the scientific argument that aging is largely a process of so-called epigenetic changes, alterations that make genes more active or less so. Over the course of life cell-activity regulators get added to or removed from genes. In humans those changes can be caused by smoking, pollution or other environmental factors—which dial the genes’ activities up or down. As these changes accumulate, our muscles weaken, our minds slow down and we become more vulnerable to diseases.
The new study suggests the possibility of reversing at least some of these changes, a process researchers think they may eventually get to work in living humans. “Aging is something plastic that we can manipulate,” says Juan Carlos Izpisua Belmonte, the study’s senior author and an expert in gene expression at Salk. In their study Belmonte and his colleagues rejuvenated cells by turning on, for a short period of time, four genes that have the capacity to convert adult cells back into an embryoniclike state.
In living mice they activated the four genes (known as “Yamanaka factors,” for researcher Shinya Yamanaka, the Nobelist who discovered their combined potential in 2006). This approach rejuvenated damaged muscles and the pancreas in a middle-aged mouse, and extended by 30 percent the life span of a mouse with a genetic mutation responsible for Hutchinson–Gilford progeria syndrome, which causes rapid aging in children....
ZitatWe hypothesize that the emergence of these molecular hallmarks during organismal aging results from the translation of aging signals by a unique and universal epigenetic program. Our results suggest that this epigenetic program, which is reset during embryogenesis, can also be experimentally altered by partial cellular reprogramming at later stages of life
Die Autoren haben die Machbarkeit einer Verjüngung durch epigenetische Reprogrammierung nicht nur im Reagenzglas bestätigt - Nein, sie haben mit der Technik Mäuse erfolgreich verjüngt!
Der Trick, der in der Studie verwendet wurde: Die Rückprogrammierung wurde in Zyklen durchgeführt!Zwei Tage Rückprogrammierung, gefolgt von fünf Tagen Pause hat sich bei den Mäusen als günstig erwiesen.
Phänomenal! Ich hoffe, die Studie wird noch hohe Wellen schlagen. Die entscheidende Frage ist nun, wie das epigenetische Programm sich auch für dich und mich eine Reset-Taste bekommen kann.
Sie hatten gentechnisch veränderte Mäuse verjüngt. Welche Substanz war eigendlich im Trinkwasser der Mäuse? Spannend ist es und vielleicht hat Astra recht. Naja wir werden sehen und letztlich ist alles möglich was man sich Vorstellen kann. Genug Energie und Zeit muss man noch haben...
ZitatWelche Substanz war eigendlich im Trinkwasser der Mäuse?
Doxycyclin, ein Antibiotikum. Es wurde benutzt um die 4 Gene, die zuvor in die Zellen der Mäuse zusätzlich eingebracht wurden gleichzeitigund reguliert zu aktivieren.
Danke La_Croix, ganz schön tricky. Ich habe keine Idee wie dies die zusätzlichen Gene aktiviert. Fazit: Mein "Wissen" über Genetik, Epigenetik, kompletter Zellaufbau... Da sind meine Schlussfolgerungen in diesem extrem verschachtelten System "Mensch" doch eher geraten.
Zitat von jayjay im Beitrag #6Danke La_Croix, ganz schön tricky. Ich habe keine Idee wie dies die zusätzlichen Gene aktiviert. Fazit: Mein "Wissen" über Genetik, Epigenetik, kompletter Zellaufbau... Da sind meine Schlussfolgerungen in diesem extrem verschachtelten System "Mensch" doch eher geraten.
Das ist auch nicht selbsterklärend. In der Studie wurde eine Art "Baukastensystem" verwendet, um Gene präzise an - und abschalten zu können.
Dieses Baukastensystem stammt ursprünglich aus Bakterien - Einige Bakterien können trotz Doxycyclin-Antibiotikum überleben, in dem Gene aktiviert werden, sobald Doxycyclin vorhanden ist. Dieser "Schalter" wurde um die Jahrtausendwende herum dann erfolgreich in Ratten- und Mäusestämme eingebaut. Gibt man Doxycyclin, werden damit präzise die gewünschten Gene gesteuert.*
Apropos Verjüngung: Ich habe vor ewigen Zeiten mal eine Doku gesehen, wo Forscher auch daran waren, den Alterungsprozess zu verlangsamen. Damals ging es darum, dass Wellensittiche, bzw. Papageienvögel allgemein, quasi ein Verjüngungsgen in sich tragen, weil die für ihre Größe relativ alt werden. Die wollten das damals irgendwie für den Meschen nutzbar machen und das Gen isolieren, wenn ich mich recht erinnere. Mehr ist aber nicht hängengeblieben. Ich glaube ich muss das nochmal googeln :)
"Das ist auch nicht selbsterklärend. In der Studie wurde eine Art "Baukastensystem" verwendet, um Gene präzise an - und abschalten zu können."
OK muss ich so akzeptieren, aber es entsteht kein echtes Bild im geistigen Auge.
"Dieses Baukastensystem stammt ursprünglich aus Bakterien - Einige Bakterien können trotz Doxycyclin-Antibiotikum überleben, in dem Gene aktiviert werden, sobald Doxycyclin vorhanden ist."
Unsere Zellen überleben ja auch. War das Doxycyclin hoch dosiert? Würden auch Mäuse ohne "Schalter" mit Doxycyclin behandelt...halt Kontrollmäuse. Vielleicht liegt es ja am Doxycyclin?
Prometheus dieser Link ist nicht sichtbar in deinem Post. Der hilft mir. Muss ich noch übersetzten lassen und nachbüffeln...aber ich komm noch dahinter
Epigenetische Muster, die für das Alter codieren, sind sehr komplex. Die Reparatur zu einem jugendlicheren Muster ist zwar kein Hexenwerk, aber eine technische Herausforderung. Allerdings gibt es einen "shortcut": Wenn man die der Zelle "vorinstallierten" Programmcodes ausführt, kann man Zellen zunächst vollständig in einen embyonalen Zustand zurückversetzen und dann wieder zu Gewebsstammzellen reifen lassen.
Theoretisch sollten sich die epigenetischen Alterserscheinungen so komplett ausradieren lassen. Diese Theorie lässt sich auch experimentell bestätigen - Hier am Beispiel blutbildender Stammzellen der Maus:
ZitatAs somatic cell reprogramming, as here, mediates an epigenetic ‘reset’ of the parental cells, but should leave any underlying DNA mutations unrepaired, our results fail to support the view that accumulations of DNA mutations in genes critical for haematopoiesis would be the principal/only mechanism for aged-dependent functional decline of HSCs. Instead, our results favour an altered epigenome to be a major contributor to HSC ageing. [...] a rather complete epigenomic ‘reset’, like that shown here, might be needed to normalize the alterations that arise and govern cellular ageing [...] Collectively, these data indicate that rejuvenation appears complete with the measured signatures of chronological age being erased. [...]
Zitat Wenn man die der Zelle "vorinstallierten" Programmcodes ausführt, kann man Zellen zunächst vollständig in einen embyonalen Zustand zurückversetzen
Gefährlich!
Besser wäre es die Zellen nur in einen jugendlichen Zustand zurückzuversetzen. Der embryonale Zustand birgt in zu großen Mengen von Zellen gewisse Krebsrisiken/Funktionsverluste. Nach "regenerativen Stammzellentherapien", wo man genau dieses Verfahren anwendet, wurde eine moderat erhöhte Inzidenz von Krebsfällen festgestellt. Man kann dieses Risiko auf sich nehmen und evtl. klappt es auch, allerdings ist ein teilweises Reprogramming (soft reprogramming) unter Umständen zuträglicher. Ich habe mehrfach darauf hingewiesen, dass ich ein moderates Reprogramming vertrete, welches weniger riskant ist.
Zitat Pluripotente Zellen können sich in jedes Gewebe verwandeln, aber auch Krebs erzeugen. «Sie können einfach zu viel», erläuterte ein Sprecher des Max-Planck-Instituts für molekulare Biomedizin am Donnerstag. Ein Team um den bekannten Forscher Prof. Hans Schöler aus Münster gewann jetzt aus Hautzellen von Mäusen direkt «multipotente» Stammzellen. Es wurden also bewusst keine Alleskönner erzeugt, sondern direkt Gewebe für bestimmte Zwecke. «Die Regeneration bestimmter Gewebetypen kann mit unserem Verfahren deutlich zielgerichteter und sicherer werden.» Doch bis zum medizinischen Einsatz am Patienten muss noch viel geforscht werden.
Dass Reprogramming funktioniert, steht außer Zweifel, die Frage ist, wie reduziere ich das Risiko von Tumoren. Ziel ist der multipotente, nicht pluripotente Zustand.
Für den gezielt jugendlichen (aber nicht pluripotenten) Zustand der Zellen braucht man die Starter (Hormone, Oligopeptide), evtl. wenige Transkriptionsfaktoren(??) und einen teilweise demethylierten Zustand der DNA - CpG-Inseln (Methionin Restriction, DNMT-1 Inhibitoren).
An Hormonen kommen vor allem DHEA und Melatonin als typische Jugendhormone in Frage. Die Oligopeptide (auch eine Form von Jugend-Hormonen) sind noch nicht alle bekannt, möchte aber das bekannten Beispiel Epithalon in den Raum werfen, als eines von -zig wirksamen Peptiden. In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf die wegweisenden Forschungen von Professor Khavinson hinweisen:
Tumoren entstehen vor allem dann, wenn die pluripotenten Zellen epigenetisch wieder vom Embyonalstadium in die Gewebsstammzellen ausdifferenzieren sollen und dabei Fehler auftreten! Im Reagenzglas kann man die Stammzellnischen, in denen genau das passiert, aktuell nur unvollständig nachbilden. Der Körper kann das besser, und zwar quasi von allein - vorausgesetzt, die pluripotenten Zellen können präzise in die Stammzellnische integriert werden.
Wer an natürlichen Polypeptiden interessiert ist, schaut sich Eclipta prostrata (Bringraj), Gymnostema sylvestre (Gurmar) und Momordica charantia (Bittergurke) einmal näher an …
Zitat von mithut im Beitrag #14Wer an natürlichen Polypeptiden interessiert ist, schaut sich Eclipta prostrata (Bringraj), Gymnostema sylvestre (Gurmar) und Momordica charantia (Bittergurke) einmal näher an …
Ich bleibe lieber wenigstens halbwegs überschaubar bei Zwiebel, Knoblauch (mit < Polys) und den wichtigsten Aminos.
Das Problem daran ist, dass der Körper Peptide nur bis zur Länge 3 in größeren Mengen aufnimmt! Das liegt daran, dass die Darmmucosa nur Di-(2) und Tri(3)peptidtransporter hat, aber keine Tetra(4)peptidtransporter.
Epithalon (Ala-Glu-Asp-Gly) besteht z.B. aus 4 Aminosäuren, und kann daher aus dem Darm nicht mehr absorbiert werden außer vielleicht in minimalsten Spuren.
Deswegen sollten diese Oligopeptide (> 3 AS) injiziert werden. Sublingual geht auch, ist aber eher eine unsichere Notlösung. Insofern bestreite ich, dass diese Peptide aus diesen Pflanzen über den Nahrungsweg überhaupt vom Menschen verwertet werden können! Alles größer 3 geht nicht mehr durch!
Zitat von jayjay im Beitrag Negentropie @Prometheus Glaubst du, es wäre möglich einen Schmetterling wieder in eine Raupe zu verwandeln? Könnte das epigenetisch funktionieren?? Umgekehrte Metamorphose???
Klar!
Bei der Raupe gehen nicht mehr benötigte Zellen in Apoptose, die restlichen Zellen schreiben bloß ihre Epigenetik um. Weil Epigenetik reversibel ist, könnte man den Prozess z.B. mit geeignetem epigenetischen Werkzeug umkehren.
Wenn eine Bindegewebszelle in eine Embryozelle (iPS-Zelle) rückprogrammiert wird, ist das nichts anderes: Gleiche Gene, andere Epigenetik. Auf Einzelzell-Niveau kein Problem! Was wir aber beim Menschen gerne hätten, wäre eine Ganzkörper-Verjüngung. Ein paar seneszente Zellen mit "irreparablen" Schäden würde ich durchaus opfern, aber der Körper sollte weitgehend intakt bleiben!
Ich sehe das nicht so optimistisch. Der liegt mir sowieso nicht so im Blut ;) Ich kann mir nicht vorstellen die Metamorphose umzukehren. Da müsste man zu viel steuern. Verschiedene Zellen müssten gezielt machen was man will, enormes feintuning an endlos vielen Baustelle. Leichter wäre es aus der IPS eine neue Raupe zu züchten.
Die erste epigenetische Reprogrammierung wird für das blutbildende System erhältlich sein. Die Zellen werden per Blutabnahme oder Knochenstanze entnommen, im Reagenzglas umprogrammiert und nach mehrere Qualitäts-Checks wieder zurückgegeben.
Derartige Stammzelltherapien sind für die meisten Organe separat denkbar. Wird aktuell alles parallel entwickelt, aber nicht jede Stammzellnische ist so leicht zugänglich wie das blutbildende System.
Das führt natürlich zu vielen "Wartungsintervallen" (teuer und umständlich). Deswegen wird bei den Rejuvenationstherapien 2.0 keine vollständige Rückprogrammierung mehr gemacht, sondern nur die altersspezifischen epigenetischen Muster direkt im Körper gezielt entfernt. Welche Methode sich dabei durchsetzt, werden wir sehen - ich tippe mal auf CRISPR (preiswert und massentauglich).
Grob kalkuliert ist eine qualitativ hochwertige Lebensspanne von einem Viertel Jahrtausend allein durch eine optimierte epigenetische Reprogrammierung denkbar. Josh Mitteldorf kalkuliert z.B. mit ca. 200 Jahren. Bis dahin müssten wir dann dringend noch die Entropie in den Griff bekommen...
Zitat von Prometheus im Beitrag #19Die erste epigenetische Reprogrammierung wird für das blutbildende System erhältlich sein. Die Zellen werden per Blutabnahme oder Knochenstanze entnommen, im Reagenzglas umprogrammiert und nach mehrere Qualitäts-Checks wieder zurückgegeben.
Sowohl die autologe hämatopoetische Stammzelltransplantation als auch die Herstellung von iPS ist - rein technisch gesehen - bereits heute möglich. Die Stammzellen müssen dann wieder in junge hämatopoetische Stammzellen zurücküberführt werden, auch das ist technisch seit einigen Jahren gelungen (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23670574)
ABER: 1)Welche Klinik ist bereit, diese Prozeduren zu einer Therapie zusammenzufügen und sie kommerziell anzubieten? 2)Wo sind derartige Therapien rechtlich legal durchführbar? 3)Wer will schon gerne als Versuchskaninchen für die ersten Therapieversuche am Menschen herhalten? Die Risiken für Erstanwender sind nach meiner Einschätzung IMMENS!
P.S.: Im Fightaging-Blog kalkuliert Reason mit etwa 5 Jahren, bis erste echte Rejuvenation-Therapien in Übersee erhältlich sein werden, z.B. auch Senolyse-Behandlungen. Er rät dringend dazu sich jetzt schon finanzielle Rücklagen zu diesem Zweck anzulegen:
Zunehmend setzt sich die Erkenntnis durch, dass Alterung entscheidend durch epigenetische Veränderungen hervorgerufen wird - und dass man mit epigenetischen Medikamenten die Alterung rückgängig machen könnte :
Epigenomics and Aging
Zitat Thus, epigenomic signatures can serve as biomarkers of aging and may be druggable targets, in order to delay or reverse age-related disease.