Zitat -We found that the overexpression of Ptc4, Zwf1, Sme1, Cpr3, Kss1 or Sod1 could extend yeast CLS
-we found that Ptc4 contributed to thermal and oxidative stress tolerances
-Ptc4 and Zwf1 promoted rapid cell proliferation even at basal protein expression level.
Kommentar Prometheus: Bei Säugetieren gibt es andere Stresstoleranz- und Regenerations-Signalwege. Wichtig ist nur, dass sie immer wieder aktiviert werden!
"Wie können wir von einem Zustand der Unachtsamkeit zu einem höchster Aufmerksamkeit wechseln? Der Locus coeruleus, der blaue Kern, ist eine winzige Zellstruktur im Hirnstamm. Als Hauptquelle des Botenstoffes Noradrenalin hilft er dabei, unseren Aufmerksamkeitsfokus zu kontrollieren. Wissenschaftler*innen am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und der University of Southern California argumentieren, dass der blaue Kern die Sensitivität unseres Gehirns in Situationen reguliert, die unsere Aufmerksamkeit erfordern. Ihre Annahmen stellen sie in einem Meinungsartikel vor, der in der Fachzeitschrift Trends in Cognitive Sciences veröffentlicht wurde." "Wie ein blauer Kern im Gehirn unsere Aufmerksamkeit lenkt" v. Elena Hungerland (07.01) Kommentar: Eine interessante Meldung darüber, wie wir Neue Dinge über Neurologie erfahren.
"Dr. med. Eckart von Hirschhausen wird zum Honorarprofessor am Fachbereich Medizin an der Philipps-Universität Marburg ernannt.[...]'Wenn ich damit die nächste Generation der Medizinerinnen und Mediziner inspirieren kann, ist das ein großartiger Hebel. Ich werde die Vorlesungen halten, von denen ich mir gewünscht hätte, sie in meiner Ausbildung gehabt zu haben.'" "Dr. med. Eckart von Hirschhausen wird zum Honorarprofessor ernannt" (Verena Breitbach) vom 06.01. Kommentar: Sehr lustig. Etwas kritisch bin ich mit der Zusammenlegung von Klimawandel und Medizin. Ich denke nicht, dass man das zum Modethema machen sollte, das irgendwie überall vorkommt. Damit tut man der Seriosität keinen Gefallen. Trotzdem, eine Nachricht, die man auf jeden Fall zur Kenntnis nehmen sollte. "Stellen Sie sich vor, Sie gehen jeden Tag in eine Bäckerei, nur um ein bestimmtes Brot zu kaufen. Dann erfahren Sie, dass Ihr Lieblingsbrot dort künftig nicht mehr verkauft wird und gehen nicht mehr dorthin. Dies nennt man zielgerichtetes Verhalten, und man weiss, dass die Amygdala – das kleine mandelförmige Gefühlsverarbeitungszentrum im Gehirn – an der Steuerung dieses Verhaltens beteiligt ist.[...]Courtin and Bitterman, die Co-Erstautoren der Studie, identifizierten die Populationen von Neuronen in der Amygdala, die an den verschiedenen Aspekten dieses zielgerichteten Verhaltens beteiligt sind.[...]'Dies könnte ein Weg für die klinische Forschung sein. Allerdings besteht die grösste Herausforderung darin: Wie können wir in einen Prozess eingreifen, der im Gehirn schief gelaufen ist, wenn er in so kurzer Zeit abläuft?'" Der neuronale Mechanismus der Motivation v. Isabelle Baumann (06.01.) Kommentar: Der Artikel ist eigentlich Pflichtlektüre für all diejenigen, die den nicht mal pseudowissenschaftlichen Theorien von einem gewissen Blog über die Amygdala aufgesessen sind. ("Nicht mal pseudowissenschaftlich" deshalb, weil der Autor selbst offen zugibt, kein Experte zu sein.) Abgesehen davon denke ich, dass dieser Zusammenhang zwischen erlernten Verhalten und Belohungsaussicht uns auch in der Demenzforschung helfen könnte. "'Die Erkenntnis, dass selbst ein milder Krankheitsverlauf mittelfristig zur Schädigung diverser Organe führen kann, hat höchste Bedeutsamkeit gerade auch im Hinblick auf die aktuelle Omikron-Variante, die mehrheitlich mit milderen Symptomen einherzugehen scheint', so Prof. Dr. Raphael Twerenbold[...] Die Herzuntersuchungen ergaben eine durchschnittliche Abnahme der Pumpkraft um ein bis zwei Prozent sowie eine 41-prozentige Erhöhung eines Markerproteins im Blut, welches Auskunft über die Belastung des Herzens gibt." "Hamburg City Health Study: Selbst milder COVID-19-Verlauf hinterlässt Spuren an Organen" (Saskia Lemm, 05.01.) Kommentar: Ich möchte das nicht groß kommentieren. Vor allen Dingen sollte man sich nicht den Nocebo-Effekt ausssetzen. Ich zitiere das nur, weil in Diskussionen online häufig suggeriert wird, dass man einen milden Verlauf von Covid ruhig in Kauf nehmen kann. "Der Forschungsbereich Translationale Entzündungsforschung an der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hat 2021 zwei neue Übersichtsarbeiten veröffentlicht und liefert damit wichtige Erkenntnisse zum programmierten Zelltod (Apoptose) – ein Mechanismus der bei Entzündungs- und Krebserkrankungen gestört ist. Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Inna N. Lavrik untersucht die genauen molekularen Vorgänge des programmierten Zelltods und schafft damit die Grundlagen für neue Therapien." Neue Einsichten in den programmierten Zelltod von Friederike Süssig, 04.01. Kommentar: Der programmierte Zelltod oder das ausbleiben desselben spielen eine erhebliche Rolle bei der Entstehung von Krebs. Das ist hochrelevant für unsere Community, weil Krebs ein hoches, nicht ausweichbares Risiko darstellt. Da sollte man durchaus forschen. UND ZUM SCHLUSS: "Astronomen ist es gelungen, die Eigenschaften der inneren Planeten unseres Sonnensystems aus unserer kosmischen Geschichte heraus zu erklären: durch Ringe in der Scheibe aus Gas und Staub, in der die Planeten entstanden sind. Die Ringe hängen mit Eigenschaften zusammen wie dem Übergang von einer äußeren Region, in der sich Eis bilden kann, zu einer inneren Region, in der Wasser nur als Wasserdampf existieren kann. Die Astronomen nutzten eine Reihe von Simulationen, um verschiedene Möglichkeiten der Entwicklung der inneren Planeten zu untersuchen. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Nature Astronomy veröffentlicht." Rekonstruktion kosmischer Geschichte kann Eigenschaften von Merkur, Venus, Erde und Mars erklären vom 30.12.2021 (Dr. Pössel) Kommentar: Eine historische Erklärung. Gut, so überraschend ist das nicht, aber bemerkenswert.
„Kommentar: Ich möchte das nicht groß kommentieren. Vor allen Dingen sollte man sich nicht den Nocebo-Effekt ausssetzen. Ich zitiere das nur, weil in Diskussionen online häufig suggeriert wird, dass man einen milden Verlauf von Covid ruhig in Kauf nehmen kann.“
Wir werden alle irgendeinen Verlauf in Kauf nehmen müssen. Das ist durch nichts zu verhindern. Deshalb begrüße ich persönlich vom Unausweichlichen das Mildeste.
Die Studie zeitigt interessante, aber nicht überraschende Ergebnisse. Im Schnitt sind das ja sehr kleine Effekte und man weiß nicht wie lange sie anhalten. 1-2% Funktionsverlust dauerhaft von Lunge o.ä. wären natürlich nicht banal!
Nur, zeitweise Reduktion, dass passiert bei jeder Erkältung doch auch. Wie lange fällt einem nach irgendeinem Infekt das Treppensteigen, das Joggen etc. etwas schwerer? Sportmedizinische Literatur gibt da Aufschluss.
Wie lange halten übrigens Impfnachwirkungen an? Ich fühlte mich gute 2 Tage gerädert.
Fragen wir mal beim UKE an, ob sie auch mal Long-BionTech beobachtend begleiten. Nach der vierten oder fünften Dosis.
Darm, Muskeln und Gehirn arbeiten morgens, mittags und abends unterschiedlich. Wann also operieren? Wann Pillen geben? Ärzte planen schonende, effektive Therapien, die dem Rhythmus des Körpers folgen. In Deutschland ist derlei Chronomedizin jedoch noch unterentwickelt.
Wissenschaftler haben die kleinste Antenne der Welt gebaut, und sie besteht aus DNA
ZitatWissenschaftler haben die kleinste Antenne aller Zeiten gebaut – nur fünf Nanometer lang. Im Gegensatz zu seinen viel größeren Gegenstücken, die wir alle kennen, ist dieses winzige Ding nicht dafür gemacht, Radiowellen zu übertragen, sondern die Geheimnisse sich ständig verändernder Proteine zu lüften.
Die Nanoantenne besteht aus DNA, Moleküle, die genetische Anweisungen tragen, die etwa 20.000 Mal kleiner sind als ein menschliches Haar. Es ist auch fluoreszierend, was bedeutet, dass es Lichtsignale verwendet, um Informationen aufzuzeichnen und zu melden.
Und mit diesen Lichtsignalen kann man die Bewegung und Veränderung von Proteinen in Echtzeit studieren.
Ein Teil der Innovation dieser speziellen Antenne besteht darin, dass ihr Rezeptorteil auch verwendet wird, um die molekulare Oberfläche des untersuchten Proteins zu erkennen. Dies führt zu einem deutlichen Signal, wenn das Protein seine biologische Funktion erfüllt.
„Wie ein Funkgerät, das sowohl Funkwellen empfangen als auch senden kann, empfängt die fluoreszierende Nanoantenne Licht in einer Farbe oder Wellenlänge und sendet entsprechend der Bewegung der Proteine, die sie erkennt, das Licht in einer anderen Farbe weiter, die wir erkennen kann“, sagt der Chemiker Alexis Vallée-Bélisle, von der Université de Montréal (UdeM) in Kanada.
Gesundheit Der Mensch braucht immer neue Gene Gene werden nicht nur von Generation zu Generation vererbt, es entstehen auch immer neue Gene. Das Rätsel, was dann mit den "alten" Genen passiert, wurde gelöst. https://www.sn.at/leben/gesundheit/der-m...ue-gene-3819859
Gene „aus dem Nichts“ Vorläufer neuer Gene in unserer DNA entstehen permanent spontan Plötzlich da: In unserem Erbgut entstehen ständig neue Gene spontan und quasi aus dem Nichts. Wie Forscher jetzt herausgefunden haben, bilden sich die Kandidaten für solche proteinkodierenden DNA-Abschnitte permanent aus der sogenannten Junk-DNA. Ein Großteil dieser Genvorläufer verschwindet allerdings schnell wieder. Nur aus einigen wenigen gehen wirklich funktionstüchtige Gene hervor – Code-Abschnitte, die einem Organismus grundlegend neue Eigenschaften bescheren können. https://www.scinexx.de/news/medizin/gene-aus-dem-nichts/ https://idw-online.de/de/news701935
Evolution: Mutationen sind nicht zufällig Eine Grundannahme der Biologie erweist sich womöglich als falsch: Nicht erst die natürliche Selektion entscheidet, wo Mutationen auftreten. Auch die Epigenetik macht bestimmte Gene stabiler. https://www.spektrum.de/news/evolution-m...faellig/1970833
Zitat von La_Croix im Beitrag #16Gesundheit Der Mensch braucht immer neue Gene Gene werden nicht nur von Generation zu Generation vererbt, es entstehen auch immer neue Gene. Das Rätsel, was dann mit den "alten" Genen passiert, wurde gelöst. https://www.sn.at/leben/gesundheit/der-m...ue-gene-3819859
Gene „aus dem Nichts“ Vorläufer neuer Gene in unserer DNA entstehen permanent spontan Plötzlich da: In unserem Erbgut entstehen ständig neue Gene spontan und quasi aus dem Nichts. Wie Forscher jetzt herausgefunden haben, bilden sich die Kandidaten für solche proteinkodierenden DNA-Abschnitte permanent aus der sogenannten Junk-DNA. Ein Großteil dieser Genvorläufer verschwindet allerdings schnell wieder. Nur aus einigen wenigen gehen wirklich funktionstüchtige Gene hervor – Code-Abschnitte, die einem Organismus grundlegend neue Eigenschaften bescheren können. https://www.scinexx.de/news/medizin/gene-aus-dem-nichts/ https://idw-online.de/de/news701935
Evolution: Mutationen sind nicht zufällig Eine Grundannahme der Biologie erweist sich womöglich als falsch: Nicht erst die natürliche Selektion entscheidet, wo Mutationen auftreten. Auch die Epigenetik macht bestimmte Gene stabiler. https://www.spektrum.de/news/evolution-m...faellig/1970833
Letzteres ist keine „Grundannahme der Biologie“, höchstens von einzelnen Biologen die seit vielen Jahren nichts mehr lesen.
Überhaupt ist das nicht richtig: Mutation ist selbstverständlich kein zufälliger Vorgang, sondern das Ende einer multifaktoriellen Kausalkette. Jedes Kettenglied gleicht einem riesen Wollknäuel an Möglichkeiten, aber nur eine kommt, wiederum zwangsläufig, zum tragen und setzt den nächsten Schritt in Gang. Alles was davor war ist dann unmöglich. Es gibt keine Zufälle in allem was lebt. Es geschieht nur, was geschehen kann - und davon, was geschehen muss.
Zu dem Wollknäuel gehörenselbstverständlich auch epigenetische Zwänge, die selber diesen Kausalitäten unterliegen. Usw.
Das sind 3 sehr schöne Artikel, die du La_Croix hier teilt.
Ein Crashkurs in Dogma-Kunde und zugleich implizit Grundlagen der Bio-Philosophie. Mit der genetischen Determination kippt sogar das mächtigste und zugleich schädlichste und dennoch fruchtbare Dogma der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg. Es musste aufgestellt werden, um zu kippen. Jetzt ist es endgültig hinweggefegt worden.
Ideengeschichtlich ist das auf der Meta-Ebene immer ähnlich. Eine kleine Avantgarde Outsider erspürt bereits am Anfang, dass etwas Falsches in den Raum gestellt wird. Dann beginnt der lange Kampf. Dieser Kampf ist übrigens nichts anderes als Ideen-Evolution. Das Gen-Dogma musste von Anfang an zwangsläufig kippen. Es war immer falsch und instabil. Es hätte früher kippen können oder später. Jede Entwicklung in seinem jeweiligen Kontext aber war ab einem gewissen Punkt zwangsläufig. Am Ende fließt das letzte Sandkorn durch den Flaschenhals der Sanduhr. Scheinbar zufällig. In Wirklichkeit war notwendig, welches es sein wird, als Herr Müller es auf den Küchentisch stellte.
Auf einem anderen Tisch, an einem anderen Tag, mit etwas weniger oder mehr Schwung, anderer Luftfeuchtigkeit usw. wäre es anders gewesen. Oder Frau Müller. Oder in Timbuktu. Usw.
Warum Bio-Philosophie? Weil man mehr zur Zeit nicht wissen kann. Vor jeder handfesteren wissenschaftlichen Arbeit anhand von validierten Gesetzmäßigkeiten kommt das spekulieren und hypothetisieren.
Alles unterliegt den Zwängen der Evolution. Welchen Zwängen unterliegt sie? Sind ihre inneren Gesetze auch „entstanden“?
Es liegt ein Paradoxon in der Luft, bei ihren Mitteln: offenbar unterliegt Leben zwangsläufig ihren Gesetzmäßigkeiten. Dazu gehört aber, wie die neuen Forschungen und Erkenntnisse zeigen, auch eine Art „Flexibilität“:
In den Genen schlummert die Möglichkeit, auch sehr nicht-linear zu evolvieren. Besser: nicht in den Genen, sondern in ihren Bestandteilen.
Da nichts wirklich paradox sein kann, ahnt man auch hier die Teilauflösung: Das muss so sein. Wären Gene ehern, nur driftend, wäre Leben auf der Erde nicht so anpassungsfähig. Die Evolution lässt gerade genug „Luft“, dass eine kleiner Anteil lebender Arten auch bei ganz drastischen Veränderungen sich durchsetzen könnte. Oder eben nur einen Versuch wagt, sich abtastet im Überlebens“Kampf“ und dann nicht reüssiert.
Siehe da. Unterm Strich gar nichts neues. Und trotzdem wurde ein Dogma gestürzt. Wir können nun mechanistisch wieder etwas besser das erklären, was wir als Resultat sowieso sehen.
Bis eben glaubten also noch ein paar, Gene stehen außerhalb aller biologischen Zwänge während sie diese maßgeblichen mitausübten. Materie, Struktur, Energetik die außerhalb des Kosmos steht demnach. Das weiß man wirklich schon viele Jahre besser.
"Dermatologinnen und Dermatologen klassifizieren Hautkrankheiten in der Regel auf der Grundlage mehrerer Datenquellen. Algorithmen, die diese Informationen zusammenführen, können die Klassifizierung unterstützen. Ein internationales Forschungsteam hat nun einen Algorithmus entwickelt, der durch ein neues Verfahren der Datenfusion Hautkrankheiten genauer als bisherige Algorithmen klassifiziert." Neuer Algorithmus klassifiziert Hautkrankheiten (Carolin Lerch, 14.01.) Kommentar: Wieder ein technischer Fortschritt in Sachen Krankheitserkennung und Nutzung von Computern.
"Forscher der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster konnten zum ersten Mal die vollständige Augenbewegung beim Blinzeln messen.[...]'Es ist uns gelungen, ein Verfahren zu entwickeln, das Augenbewegungen in bisher unerreichter zeitlicher Auflösung mit Echtzeit-MRT-Sequenzen misst. So konnten wir mit unserer Methode zum Beispiel zeigen, dass der komplette Augapfel beim Blinzeln in die Augenhöhle zurückgezogen wird', erläutert Autor Johannes Kirchner[...]" Augenbewegungen beim Blinzeln messen von Kathrin Nolte (14.01.) Kommentar: Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass so etwas triviales und alltägliches wie die Augenbewegung immer noch Raum für neue Entdeckungen gibt. Dass das Auge beim Blinzeln etwas zurückgeht, das, meine ich, kann man durchaus spüren. "Bewegen wir unseren Körper, sendet dieser Hunderte verschiedener Signale aus, die unsere Gesundheit in vielerlei Hinsicht fördern. Forschende haben nun am Mausmodell untersucht, welchen Einfluss die Tageszeit auf die Freisetzung organspezifischer Signale nach körperlicher Betätigung hat. Die Ergebnisse haben sie in einem „Atlas des Bewegungsstoffwechsels' zusammengefasst – ein wichtiger Schritt für wirksamere Sporttherapien, die auf unsere innere Uhr abgestimmt sind." Morgensport vs. Abendsport: Forschende entschlüsseln die unterschiedlichen Auswirkungen auf unsere Gesundheit (Verena Schulz, 13.01.) Kommentar: Mag im ersten Augenblick nicht spektakulär wirken, aber dieser Atlans kann die Grundlage sein für zukünftige Forschungen im Bereich Sportmedizin und Rehabilitation. Auf jeden Fall positiv. "Die ForscherInnen konnten zeigen, dass vor allem die Stimulation der Capsula interna während einer Konfliktaufgabe die geistige Reaktionszeit signifikant verringert, ohne die Genauigkeit zu beeinträchtigen. Die Capsula interna ist ein Nervenbündel, das die Hirnrinde mit tieferen Bereichen des Gehirns verbindet und unter anderem den Wechsel zwischen Gedanken- und Handlungsmustern ermöglicht. Zwei Probanden, die zusätzlich zur Epilepsie auch unter Angststörungen und mangelnder Selbstkontrolle litten, berichteten, dass sie unter Stimulation ihre Aufmerksamkeit besser auf das Ziel lenken konnten." "Neue Studie zu Gehirnkrankheiten: „Neuro-Doping' durch Elektrostimulation von Hirnregionen?" vom Sandra Wilcken, 13.01. Kommentar: Natürlich profitieren wir nur sehr indirekt von solchen Entdeckungen. Je besser und genauer wir das menschliche Gehirn verstehen, umso mehr Möglichkeiten gibt es im Kampf gegen Demenz und andere Geiseln der Menschheit. Ich glaube auch, dass eine Gesellschaft, in der alle Menschen ihr Potenzial voll ausschöpfen, ja sogar erweitern können, insgesamt eine bessere und sogar friedlichere sein würde. Das ist aber ein Glaube. Ja, es gibt ethnische Problematiken, wenn sich so eine Verbesserung nur die Reichen leisten könnten und so weiter. Und natürlich wäre es schlimm, wenn das zugleich zu Schäden führt, wie beim körperlichen Doping. "Wissenschaftler:innen um Professorin Ana J. Garcia-Saez am CECAD Exzellenzcluster für Alternsforschung der Universität zu Köln haben gezeigt, dass bei der Apoptose, dem programmierten Zelltod, ein direktes physisches Zusammenspiel der zwei Proteine BAX und DRP1 vorliegt. DRP1 kann durch die Bindung an BAX als direkter Zelltod-Aktivator dienen, ohne dass weitere Auslöser des Zelltods nötig sind.[...] 'Wenn wir die Interaktion beider Proteine künstlich erzwingen, verlagern sie sich vom Zellplasma in die Mitochondrien, wo der Proteinkomplex eine Umorganisation der Mitochondrien auslöst. Das führt zu Löchern in der Membran. Der Inhalt der Mitochondrien gelangt ins Zellplasma, was letztlich zum Zelltod führt', sagt Andreas Jenner, Erstautor der Studie." "Tödliche Kombination: neuer direkter Auslöser für den Zelltod entdeckt" v. Gabriele Meseg-Rutzen (13.01.2022) Kommentar: Orginalarbeit: Jenner A, Peña-Blanco A, Salvador-Gallego R, Ugarte-Uribe B, Zollo C, Ganief T, Bierlmeier J, Mund M, Lee JE, Ries J, Schwarzer D, Macek B & Garcia-Saez AJ. tBID can act as a BAX-like effector of apoptosis. EMBO J 2021 Wunderbar, was den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Exzellenzcluster für Alternsforschung da gelungen ist. Bis zur praktischen Anwendung ist es sicherlich noch ein langer Weg. Aber in Sachen positives Denken, ist es ja genug um sich Hoffnung zu machen. Siehe auch die Übersichtsarbeit hier und hier die Arbeit "Therapeutic targeting of the PLK1-PRC1-axis triggers cell death in genomically silent childhood cancer." "Oxytocin ist als 'Kuschel- und Bindungshormon' bekannt. Die Reaktionen werden durch die Bindung des Hormons an den Oxytocin-Rezeptor im Gehirn hervorgerufen. Forschende der Universität Regensburg und des Forschungszentrums Jülich haben nun mithilfe von Experimenten mit Zellkulturen und Computersimulationen gezeigt, wie sich genetische Varianten des Rezeptors auf die durch das Hormon ausgelöste Signalkaskade auswirken. Die Erkenntnisse helfen zu verstehen, warum Nasensprays mit Oxytocin nicht in allen Fällen in der Behandlung von Menschen mit Autismus hilfreich sind. Und sie zeigen alternative Strategien auf, die langfristig zu neuen Therapien führen können." "Oxytocin und Autismus: Studie zu Rezeptorvariante liefert neue Einblicke in zelluläre Prozesse" v. Dipl.-Biologin Annette Stettien (13.01.2022) Kommentar: Oxytocin-Nasensprays wirken bei Kindern und Jugendlichen mit Autismus unterschiedlich. Ich erinnere mich dunkel daran, mal irgendwas darüber gelesen zu haben, dass auch "Autismus" von manchen Wissenschaftsmenschen nicht so sehr als eine Krankheit, sondern als eine Vielzahl von Krankheiten bezeichnet wird. Syndrome sind ja auch definiert als eine Sammlung von gemeinsam auftretenden Symptomen. Falls meine Erinnerung mich nicht trügt, wäre das auch eine plausible Erklärung. Es wirkt nicht bei jeden, weil die Art des "Leidens" (ich hoffe es so neutral wie möglich auszudrücken) unterschiedlich ist. In diesem Fall haben die Forschermenschen eine Veränderung der DNS gefunden, die den Rezeptor für das "Kuschelhormon" verändert und ihn besonders empfindlich macht. Man denkt nun über neue Therapiemethoden nach. Dazwischen: https://idw-online.de/de/news786578 Mittels neuer Deep Learning-Methoden wird die Krebsdiagnose vereinfacht. Es geht um die Mitosezählung. "Unaktivierte (reaktionsträge) Alkene sind aufgrund ihrer guten Verfügbarkeit als Ausgangschemikalien für Reaktionsprozesse bekannt. Über eine Arylierung, also das Einfügen einer Arylgruppe, können die Eigenschaften der Verbindung gezielt verändert werden.[...]Die Eigenschaften organischer Verbindungen werden maßgeblich von sogenannten funktionellen Gruppen bestimmt, die an einem Gerüst aus Kohlenstoff-Atomen sitzen. Um neue Moleküle herzustellen, werden funktionelle Gruppen ineinander umgewandelt. Häufig sind hierfür mehrstufige Synthesen nötig. Günstiger ist es, auf die funktionelle Gruppe zu verzichten und stattdessen das gewünschte Produkt direkt aus einer Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindung herzustellen ('C-H-Funktionalisierung')." "Forschungsteam entwickelt neue Strategie, um Molekülverbindungen ohne mehrstufige Synthesen zu erzeugen" v. Dr. Christina Hoppenbrock (13.01.2022) Kommentar: Eine interessante Meldung. Leider kenne ich mich hier nicht genug aus. "Ein Forschungsteam um Prof. Dr. Stephan Ludwig, Virologe am Institut für Virologie der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster, hat im Rahmen der Entwicklung eines Wirkstoffs gegen SARS-CoV-2-Viren eine neuartige duale Wirkweise gefunden. Diese könnte die Basis für ein breit wirksames Medikament gegen Covid-19 sein. Die Daten sind nun in der Fachzeitschrift 'Cellular and Molecular Life Sciences' erschienen." "Forschungsteam findet neuartige duale Wirkweise gegen Covid-19" v. Hanna Dieckmann, 12.01. Kommentar:Hier der Link zur Orginalarbeit. Nach dem C-19 wird man das vielleicht auch zur Linderung von Grippe usw. einsetzen können. "Erblich bedingte Krankheiten, aber auch Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen könnten mit einem Phänomen in Zusammenhang stehen, das in der Wissenschaft als genomische Prägung bezeichnet wird. Dabei ist entweder nur das mütterlich vererbte oder das väterlich vererbte Gen aktiv. Ein Forschungsteam mit Beteiligung der Technischen Universität München (TUM), des Max-Planck-Instituts für molekulare Genetik (MPIMG) in Berlin und der Harvard University in Cambridge (USA) hat nun untersucht, welche Mechanismen für diese Stummschaltung der Gene verantwortlich sind." "Die Stummschaltung im Genom aufheben" von Dr. M. Ballaschk, vom 12.Jan. Kommentar: Der Grundgedanken ist bestechend simpel. Da wir in der Regel ein Paar unserer Gene haben, so der Gedanke, können wir bei genetisch bedingten Störungen doch einfach das andere Gen aktivieren. "Normalerweise" sind die nämlich eh beide aktiv, nur bei manchen Erkrankungen ist grade das Gen, bei dem der "Zwilling" deaktiviert wurde, defekt. Man hat sozusagen ein Backup. Die Herausforderung besteht, so die Forschungsmenschen, darin, dass die Geninformation im gesamten Körper als solche gleich ist. Lediglich die epigenetische Einstellung, also die Art, wie die Gene gelesen werden, bestimmt, ob es sich um eine Leber- oder eine Nervenzelle handelt. Man will natürlich nicht versehentlich dieses Gleichgewicht stören. Sehr verständlich. Eventuell, meine Vorstellungskraft wird jetzt richtig visionär, könnte man ja ausnutzen, dass der menschliche Körper sich sowieso kontinuierlich erneuert. Stammzellen entnehmen, "umprogrammieren" und dann einpflanzen? Natürlich Zukunftsmusik. "Anhäufungen von Mutationen in einer Zelle sind die Ursache dafür, dass Krebs entstehen und sich ausbreiten kann. Allerdings ist nur ein kleiner Teil der bei einem Patienten oder einer Patientin identifizierten Mutationen dafür verantwortlich, dass eine Zelle bösartig entartet.[...] Eine der größten Schwierigkeiten in der Krebsforschung ist zu erkennen, ob es sich um eine krebstreibende Mutation handelt oder nur um eine neutrale 'Passagier-Mutation', die keinen Einfluss auf die Erkrankung hat.[...] Dazu haben sie einen Algorithmus entwickelt, der solche Mutationen untersucht, die innerhalb so genannter Mutationssignaturen liegen. Darunter verstehen die Wissenschaftler die verschiedenen charakteristischen Spuren, die mutagene Ereignisse wie Umweltfaktoren (etwa UV-Strahlung), fehlerhafte DNA-Reparatur oder fehlgeleitete Enzymaktivität im Erbgut hinterlassen. 'Wir wissen, dass viele der heute bekannten krebstreibenden Mutationen innerhalb solcher Mutationssignaturen liegen. Daher schien es uns erfolgversprechend, diese Bereiche gezielt unter die Lupe zu nehmen', erklärt Zapatka den Hintergrund." "Algorithmus identifiziert Krebstreiber" v. Dr. S. Kohlstädt (10.01.2022) Kommentar: Spannend. Ich glaube, dass man diese Fortschritte früher oder später auch in der Altersforschung verwenden kann. Immerhin spielen dort Mutationen auch eine gewisse Rolle und es wäre vorstellbar, diese Mutationen ebenfalls gezielt auszuwerten. "Der Fall gilt weltweit als einzigartig: 2015 hatte ein deutsch-italienisches Team einem damals siebenjährigen Jungen 80 Prozent seiner Haut mit seinen genmodifizierten Stammzellen ersetzt. Er litt unter der lebensbedrohlichen Schmetterlingskrankheit Epidermolysis bullosa. Betroffene haben extrem dünne Haut, die selbst bei minimalen äußerlichen Einflüssen Blasen schlägt, reißt und sich auflöst. Rund fünf Jahre später ist die Haut stabil und hat die gleichen sensorischen Qualitäten wie gesunde Haut." 80 Prozent der Haut ersetzt v. Meike Drießen, 10.01. Kommentar: Es scheint, dass die Haut genauso arbeitet wie "normale" Haut. Was ja im Grunde keine Überraschung ist, da es ja um Haut aus den Genen das jungen Handelt. Wahnsinn, für mich ein Schritt in die richtige Richtung.
Mutationen sind nicht zufällig Eine Grundannahme der Biologie erweist sich womöglich als falsch: Nicht erst die natürliche Selektion entscheidet, wo Mutationen auftreten. Auch die Epigenetik macht bestimmte Gene stabiler. https://www.spektrum.de/news/evolution-m...faellig/1970833
Kommentar Prometheus: Auch die Epigenetik macht bestimmte Gene stabiler. Oder unstabiler, je nach dem. Dürfte auch für die epigenetische Alterung und die damit einhergehende Krebsentstehung relevant sein!
Zitat von Prometheus im Beitrag #23Nicht erst die natürliche Selektion entscheidet, wo Mutationen auftreten.
Also nach meinem Weltbild von der Evolution hat die Selektion entschieden, wer bleibt, und nicht wo Mutationen auftreten. Und es wird ja garnicht zwingend vorausgesetzt dass Mutationen rein zufällig auftreten. Diese Aussage widerlegt noch keine Grundannahme der Biologie.
Bisher wurden Gene eben noch oft als etwas gedacht, was maßgeblich die evolutiven Chancen eines Lebewesens beeinflusst, ohne selbst auch der Evolution zu unterliegen. Sozusagen ein Atom der Evolution, unteilbar, unbeeinflussbar. Die Epigenetik hat das ja längst widerlegt. Jetzt sehen wir auch dass ein Gen „nichts weiter“ ist als Materie die den Naturgesetzen unterworfen ist. Egal wie stark seine Wirkung im Organismus auch ist. Ein Gen mutiert nicht zufällig sondern zwangsläufig. Die Zwangsläufigkeit ist eben so komplex und die Kausalkette übersteigt unser Fassungsvermögen.