"We report here that low frequency ultrasound (LFU) rejuvenates senescent cells causing growth and loss of senescence markers. With fibroblasts and mesenchymal stem cells, LFU can enable increased cell expansion without altering phenotype." (Link oben)
Frage: Welche Änderung am Phänotyp sind hier gemeint?
Niederfrquenter Ultraschall... In Vivo.. Wie kann man sich das Vorstellen? https://www.hielscher.com/de/technolo.htm Werden alte Zellen schneller homogenisiert, zerstört als fittere? Alte Plaques zerstört?
Ich finde das voll interessant und doch verlasse ich mich erst Mal auf die Schallwellen meiner schnurrenden Katze.
"'Angststörung', 'Sucht' oder 'Konditionierung': Wie speichert das Gehirn solche wissenschaftlichen Begriffe – und geschieht das bei Expertinnen und Experten anders als bei Laien? Eine Studie um den Ulmer Neurowissenschaftler Professor Markus Kiefer weist darauf hin, dass solche abstrakten Konzepte und wissenschaftlichen Begriffe bei beiden Personengruppen im sinnlich-erfahrungsbasierten Bereich des Gehirns verankert werden. Eine traditionellere Annahme der Psychologie lautet dagegen, dass sich die Wissensspeicherung im Lauf der akademischen Bildung hin zu abstrakteren, sprachlich-symbolischen Hirnstrukturen verlagert." Quelle: Sinn durch Sinnlichkeit - Ulmer Psychologen widerlegen klassische Annahme zur Wissensverarbeitung im Gehirn von Andrea Weber-Tuckermann (14.12.2022) Kommentar: Wir fassen zusammen: Auch bei sog. Experten oder Fachleuten wird abstraktes Wissen wie z. B. der Begriff einer Menge in dieser Weise körperlich im Gehirn kodiert. 'Mensch und Natur: Der Abstand wird größer' > https://idw-online.de/de/news806558 "Salmonellen, Shigellen, Listerien und viele weitere Krankheitserreger machen sich das Proteinskelett unserer Körperzellen zunutze, um die Zellen zu infizieren und sich weiterzuverbreiten.[...] Im Inneren unserer Körperzellen befindet sich ein weit verzweigtes Gerüst, das sogenannte Zytoskelett. Es stabilisiert die Zelle mechanisch und ist auch maßgeblich an ihrer Bewegung beteiligt, etwa während der Embryonalentwicklung oder wenn Immunzellen ausschwärmen, um Krankheitserreger unschädlich zu machen. Zudem spielt das Zytoskelett für Transportprozesse innerhalb der Zelle und über die Zellmembran hinweg eine zentrale Rolle.[...] . Dieser Protein-Komplex ist an die Innenseite der Zellmembran angelagert und funktioniert wie eine Art Schaltzentrale: Wird er aktiviert, sorgt er für einen lokalen Aufbau sogenannter Aktinstrukturen (auch Lamellipodien genannt), die wichtige Bestandteile des Zytoskeletts darstellen." Quelle: Aufbau des Zellskeletts: Molekulare Wirkmechanismen zentraler Signalgeber aufgeklärt von Dr. A. Fischer (15.12.22) Kommentar: Origalarbeit: Sheng Yang, Yubo Tang, Yijun Liu, Abbigale J. Brown, Matthias Schaks, Bojian Ding, Daniel A. Kramer, Magdalena Mietkowska, Li Ding, Olga Alekhina, Daniel D. Billadeau, Saikat Chowdhury4, Junmei Wang, Klemens Rottner, Baoyu Chen: Arf GTPase activates the WAVE regulatory complex through a distinct binding site. Science Advances 2022; https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.add1412 Wir haben ebreits einige Postings zu diesen Thema: RE: News aus der Forschung (10) RE:Wichtigste Forschung 2014 (10) Ich denke, dass dieser Fortschritt uns wichtigen Errungenschaften einen Schritt näher bringt. Auch ist es prinzipiell interessant. "Demenzerkrankungen nehmen in Deutschland zu. Weil Behandlungsmöglichkeiten fehlen, rückt die Prävention von Demenz in den Fokus. Insbesondere ein gesunder Lebensstil gilt als förderlich für die Gehirngesundheit. Eine Studie der Medizinischen Fakultät zeigt nun, dass Chancen für einen gesunden Lebensstil ungleich verteilt sind: Soziale Benachteiligung geht mit einem höheren Demenzrisiko einher. Die aktuellen Ergebnisse wurden im Fachmagazin Journal of Alzheimer’s Disease veröffentlicht." Quelle: Warum ein gesunder Lebensstil für die Demenzprävention nicht reicht von Anne Grimm (15.12.) Kommentar: Ich will hier nichts in Frage stellen, aber ich habe in Bezug auf diesen Beitrag erheblich viele Fragezeichen. Ein Fazit für mich ist, dass Prävention nicht die endgültige Antwort sein kann. Wir müssen am Ende doch Therapien entwickeln. "Glioblastome, höchst aggressive Hirntumoren, ticken buchstäblich anders als das gesunde Gehirn, wie Forschende des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) aktuell im Fachjournal 'Nature' berichten. Sie entdeckten, dass einzelne, besonders gut vernetzte Zellen im Tumorgewebe die Funktion von Schrittmachern übernehmen.[...] Die gezielte Hemmung bremste im Tierversuch das Tumorwachstum und führte zum Absterben von Teilen des Tumornetzwerk[...]Einzelne Zellen des Netzwerks entwickeln sich zu Schrittmachern, die den anderen ihren Aktivitätsrhythmus vorgeben. Dabei ähnelt die grundlegende Netzwerk-Struktur des Glioblastoms der des Internets in Bezug auf die Kommunikationseffizienz: Die Schrittmacherzellen fungieren als Netzwerk-Knotenpunkte, sind also besonders gut mit anderen Tumorzellen vernetzt." Quelle: Wie Hirntumoren im Takt bleiben – und warum sie das so gefährlich macht von Julia Bird (15.12.) Kommentar: Es lässt sich leicht vorstellen, dass man Eigenschaften von Netzwerken mathematisch verallgemeinern kann. Dass mit anderen Worten die Methoden, welche dem Internet bei der Koordionation helfen, ebenfalls im Gehirn anlass finden. In der Folge wäre ich nicht überrascht, wenn auch gesunde Hirnzellen sich auf diese Weise verhalten. Diese Tumorzellen sind nur eine Art Fehlfunktion dieses Mechanismuses. Was für mich interessant ist: Diese Tumorzellen lasse sich meines bescheidenen Erachtens als Mutationen unmöglich erklären. Wie unter '14.12.2022, u. a. das Geheimnis der Krebszellen, Notfallprogramm der Blutbildung und Antisec-Prüfung' im letzten Beitrag erklärt, scheint mir das ein Indiz für die epigentische Ursache von Krebserkrankungen zu sein. "Die Forschenden – Rechtswissenschaftler*innen der Goethe-Universität Frankfurt, des Fraunhofer SIT, der Hochschule Darmstadt sowie der Universität Kassel – haben damit empirisch belegt, was in den Rechtswissenschaften bisher weitestgehend nur angenommen wurde. Die explorative Studie, die auch vor Gefahren durch die verstärkte Nutzung durch Videotelefonie warnt, kann unter https://www.athene-center.de/leap-studien heruntergeladen werden.[...] Das Ergebnis: Ein Großteil der Teilnehmenden, nämlich 70 Prozent, ließ sich durch jede Form der Beobachtung in ihrem Verhalten beeinflussen, beispielsweise nicht in den Haaren herumzuspielen, Worte bedachter zu wählen, aber auch das Smartphone bei PIN-Eingabe wegzudrehen. Für 65 Prozent der Befragten machte es auch keinen Unterschied, ob sie tatsächlich beobachtet wurden, oder ob dies nicht klar war." Quelle: Beobachtung behindert freie Persönlichkeitsentfaltung von Oliver Küch (15.12.) Kommentar: Ich bin etwas überrascht davon, dass die Rechtswissenschaftler solche empirischen Studien durchführen. Der hier beschriebene Effekt ist im Rahmen der Psychologie als 'Beobachtereffekt' gut dokumentiert und bekannt. Schon das Bewusstsein, beobachtet zu werden, verändert das Verhalten des Menschen. Zweischneidig empfinde ich das Ergbnis das Urteils: Das Gefühl der Überwachung ist schädlich. Das ist zwar empirisch zu 100% korrekt, wird aber in interessierter Stelle bestimmt nur die Lektion bringen, dass der Bürger es eben nicht merken darf. "Etwa 90 Prozent aller Menschen sind Rechtshänder. Warum, ist bis heute ist rätselhaft. Andere Primatenarten zeigen nämlich nach bisherigem Kenntnisstand keine vergleichbaren Präferenzen. Zoolog:innen der Universität Duisburg-Essen (UDE) und der Humboldt Universität Berlin haben versucht, diese Wissenslücke durch eine Studie zu schließen. Dafür haben sie in 39 Zoos und Auffangstationen die Händigkeit von Affen getestet. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal eLife* veröffentlicht." Quelle: Studie zur Händigkeit bei Primaten: Links oder rechts? von Ulrike Bohnsack (15.12.) Kommentar: Ich hätte vermutet, dass Rechtshändigkeit ein Ergebnis der hemisphärität des Wernicken-Sprachzentrums sein. Dem widerspricht aber das Ergebnis bei Gorillas, zumindest oberflächlich gesehen. Diese können nicht normal sprechen, aber scheinen ja eine Rechtshändigkeit zu haben. Wobei, ist es eine Überraschung, dass ausgerechnet ein Gorilla-Weibchen die Zeichensprache erlernte? "COVID-19: Unterschiedliche Immunantwort bei Kindern und Erwachsenen bleibt lange bestehen" > https://idw-online.de/de/news806709 "Mit einer speziellen Brille wird die visuelle Orientierung und damit das Gleichgewicht verbessert. Optische Anhaltspunkte werden eingeblendet. Das kann Stürze verhindern." Quelle: Neuartige Brille hilft bei räumlicher Orientierung und kann dadurch Stürze verhindern von Annette Siller (15.12.) Kommentar: Interessant und natürlich mit einer direkten Relevanz für das Thema 'Altern'. "In der Hirnforschung werden künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen immer wichtiger, denn dadurch können Verhaltensweisen besser analysiert und krankhafte Veränderungen früher erkannt werden. In einem Projekt des Leibniz-Instituts für Neurobiologie (LIN) Magdeburg hat sich ein Team um Kevin Luxem mit dem Verhalten von Mäusen beschäftigt und anhand der selbst entwickelten Software VAME Algorithmen für das Erkennen der Alzheimer-Erkrankung identifiziert. Die Studie ist im Fachmagazin Communications Biology erschienen." Quelle: Hat die Maus Alzheimer? von Sophie Ehrenberg (16.12.) Kommentar: Frühdiagnostik? Anhand von Bewegungsdaten und dergleichen kann künstliche Intelligenz das Alzheimer vorhersagen. Vielleicht will ja jemand einen tieferen Blick auf das Thema werfen. "Die Diagnose und Behandlung von Long Covid-Syndrom (LCS) ist für die Medizin nach wie vor sehr schwierig, die Auslöser der Begleiterscheinungen liegen mitunter noch im Dunkeln.[...]Die Stärke dieser Verfahren liegt in einem sehr umfassenden Abbild von Ist-Zuständen, also der Verfolgbarkeit von gerade in einem Patient*innen ablaufenden Krankheitsprozessen.[...] Aber bei praktisch allen untersuchten Long Covid-Patient*innen waren entsprechende Marker wie etwa Zytokine, Akutphase-Proteine und Eicosanoide, die auf eine Entzündung hinweisen, tatsächlich kaum auffindbar.[...]Stattdessen 'Entzündungshemmer' hochreguliert" Quelle: Long Covid: Neue Hinweise auf Ursache für Erschöpfungs-Syndrom von Alexandra Frey Kommentar: Bitte das jetzt nicht als des Weisheits letzter Schluss werten. Ich sehe eine Verbindung zu dem Monitoring von Krankheiten, welches wir vor einigen Tage in der Zusammenfassung hatten. "Neue Erkenntnisse über diesen grundlegenden Mechanismus in der menschlichen Zelle gewannen Forschende des FMP, als sie eine seltene, erblich erworbene Muskelstörung untersuchten, die X-chromosomale Myotubuläre Myopathie (XLCNM). Bei dieser Erkrankung, die meist Jungen betrifft, ist ein Gen auf dem X-Chromosom defekt, was zu einer Entwicklungsstörung der Skelettmuskulatur führt.[...] Der bei dieser Erkrankung vorliegende Gendefekt betrifft die Lipidphosphatase MTM1. Dieses Enzym steuert den Umsatz eines Signallipids des Endosoms, eine bläschenartige Struktur in der Zelle, die an der Sortierung von Nährstoffrezeptoren beteiligt ist. Als die Forschenden die Struktur mutierter humaner Muskelzellen aus Patienten studierten, entdeckten sie Veränderungen am Endoplasmatischen Retikulum (ER), einem Membrannetzwerk, das sich über die ganze Zelle erstreckt." Quelle: Bei Hunger baut die Zelle um von Dr. J. Johnstone (16.12.) Kommentar: Wieos sind jungen häufiger betroffen als Mädchen? Weil Frauen zwei X-Chromosome haben. Offenbar stimmt es also, dass die Zellen da intelligent genug sind, zur Not die noch funktionsfähigeen Reste des X-Chromosoms zu verwenden. Was leider den armen Männern nicht so schrecklich viel hilft, aber eventuell einige Erkenntnisse eröffnet. Siehe auch: RE: News aus der Forschung (11) Herzgesundheit "Die Fähigkeit, die Perspektive einer anderen Person einzunehmen, ist wichtig für die soziale Kognition und somit für das menschliche Zusammenleben. Doch wann sind wir in der kindlichen Entwicklung soweit? Dr. Julia Wolf vom Institut für Philosophie II der Ruhr-Universität Bochum analysiert die sogenannten Pretend Plays als Anzeichen für die Fähigkeit, anderen mentale Zustände zuschreiben zu können. Ihre These: Schon Zweijährige können so tun, als tränken sie Tee und somit eine Perspektive einnehmen, die nicht der Realität entspricht. Doch erst später sind Kinder in der Lage, anderen eine Perspektive zuzuschreiben, die sie nicht teilen." Quelle: Was so-tun-als-ob über die soziale Kognition aussagt von Meike Drießen (16.12.2022) Kommentar: Theory of Mind. Anscheinend könne die Kinder eine Art 'rechtliche Fiktion' bereits erzeugen, bevor sie sich in andere Menschen einfühlen können. Man könnte spekulieren, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen der Fähigkeit, so zu tun als ob und der Fähigkeit, sich in einen anderen Menschen einzufühlen. Ich würde auch einen Zusammenhang zur Intelligenz für plausibel halten. "Unendlich cremig – Tropfen lassen sich grenzenlos aufspalten" Quelle: Ein Artikel von Birgit Kinkeldey vom 17.12.2022 Kommentar: Ich dachte immer, die Planck-Länge wäre das absolute Minimum. Muss ich wohl noch mal umschulen.
Eventuell schreibe ich noch mal was kurz vor Weihnachten.
P.S.: Wie findet ihr meine Zusammenfassungen eigentlich?
"Neuer Ansatz in der Diagnose und Therapie von Lymphom-Erkrankungen, bei der Chemokinrezeptoren (CXCR4), die während entzündlichen Prozessen und der Metastasierung von Tumoren hochreguliert werden, gezielt angesteuert werden. Die einmalige Behandlung mit dem Radionuklid 90Y-CXCR4 konnte bei mehreren Patienten eine Komplettremission erzielen." Quelle: "Würzburger Nuklearmedizin entwickelt Alternative zur Chemotherapie" von Kirstin Linkamp, 19.12.2022 Kommentar: Der Artikel ließt sich leider stark wie ein Werbeartikel. Dennoch gibt es genug sachliche Informationen. Zur Metastasenbildung benötigen Tumore Chemokinrezeptoren CXCR4, um sich im Körper zu bewegen. Soweit ich das verstanden habe ist der Ansatz in Würzburg nun, dass man die Tumore gezielt mit stark radioaktiven Isotopen verstrahlt, die diesen Mechanismus ausnutzen. "Muskelerkrankungen besser erforschen und behandeln" > https://idw-online.de/de/news806826 Das sind diese Organoide, von denen ich bisher mehrfach sprach. So kann man Reaktionen im menschlichen Körper quasi 'in vitro' (im Glas) prüfen. "Das Forscherteam Dr. Bertrand Matthäus und Sharline Nikolay vom Max Rubner-Institut in Detmold sowie Professor Eckhard Flöter von der Technischen Universität Berlin und Till Wettlaufer, ehemals TU Berlin, hat in einem gemeinsamen Forschungsprojekt Alternativen zu tropischen Fetten unter Verwendung von Rapsöl entwickelt und gehört zu den drei Finalisten für den Otto von Guericke-Preis 2022. Die AiF Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen 'Otto von Guericke' e.V. vergibt den mit 10.000 Euro dotierten Preis seit 1997 an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für besondere Innovationsleistungen auf dem Gebiet der vorwettbewerblichen Industriellen Gemeinschaftsforschung." Quelle: "Heimische Alternativen zu tropischen Fetten – künftiges Weihnachtsgebäck ohne Palmöl?" von Frauke Frodl, 19.12. Kommentar: Für die Herstellung gewisser Lebensmittel sind nicht flüssiges Öl wie Sonnenblumenöl usw. notwendig, sondern solche Öle wie Palmöl. Diese stehen aber in der Kritik und müssen zudem teuer importiert werden. Jetzt sollen lebensmittelchemisch hergestellte sog. "strukturierte Öle", die hier in diesem Beispiel aus Rapsöl gewonnen werden, dazu eine funktionsfähige Alternative bieten. Ob es sich wirklich um die neue Weiterentwicklung handelt oder nicht, das weiß ich natürlich nicht. Mich erinnert das irgendwie an das Haber-Bosch-Verfahren im 1. Weltkrieg und den Aufstieg der Zuckerrübe während der napoleonischen Kontinentalsperre. In beiden Fällen wurden heimische Alternativen für Vorprodukte und Rohstoffe gesucht, an die man nicht mehr herankam. "So soll die Prothese mithilfe interaktiver künstlicher Intelligenz lernen, den menschlichen Willen genauer zu erkennen, ihre Umwelt zu registrieren – und sich dabei ständig weiterentwickeln. Das Projekt wird von der EU mit 6 Millionen Euro gefördert, die FAU erhält 467.000 Euro.[...] 'Wir arbeiten buchstäblich an der Schnittstelle von Mensch und Maschine', erklärt Prof. Dr. Claudio Castellini, Professur für Medizinrobotik an der FAU. 'Prothesen für die oberen Gliedmaßen haben sich in den letzten Jahrzehnten technologisch stark weiterentwickelt.' Mithilfe der Oberflächen-Elektromyographie etwa können Haut-Elektroden am verbliebenen Armstumpf feinste Muskelregungen erfassen. Diese Biosignale können konvertiert und als elektrische Impulse auf die Prothese übertragen werden." Quelle: "Eine Prothese, die weiß, was ich will" von Blandina Mangelkramer, 19.12. Kommentar: Siehe auch: Brain-Computer-Interface Das ist natürlich nur ein sehr provisorischer Schritt. Spannend ist es auf jeden Fall. Auf Basis der Zuckungen der Muskeln kann eine KI vorhersagen, was er Mensch eigentlich tun wollte. Das ist schon heute nicht unmöglich. Wenn ich da an das berühmt-berüchtigte Libet-Experiment (und seine weniger bekannten Nachfolger) denke, sehe ich da ein gewisses Potenzial. Der Lügendetektor macht im Prinzip auch nichts anderes. Er erkennt unsere Intentionen anhand (in diesem Fall unwillkürlicher) körperlicher Reaktionen. "'Spritze gegen den Herzinfarkt': Wie ordnet ein Kardiologe neuartigen Cholesterinsenker ein?" > https://idw-online.de/de/news806864 "Herzgewebe besteht aus verschiedenen Zelltypen. Ist das Gewebe gesund, 'schwatzen' die Zellen ausgiebig mit ihren Nachbarn, indem sie über Rezeptoren und Liganden Informationen austauschen. In alten und kranken Herzen scheint das nicht mehr gut zu funktionieren. Ein junges Forschungsteam aus Frankfurt ist der gestörten Kommunikation zwischen Herzmuskelzellen und Endothelzellen mittels Einzelzellsequenzierung auf die Spur gekommen." Quelle: "Wenn Herzzellen nicht mehr 'zuhören'" von Christine Vollgraf, 19.12.22 Kommentar: Kurz und gut, alle Zellen eines Organismus, da macht der Mensch keine Ausnahme, teilen die selbe DNA. Dennoch unterscheidet sich etwa eine Hautzelle doch drastisch von einer Nervenzellen. Wie ist das möglich? Die DNA wird anscheinend nicht vollständig gelesen, sondern es werden (Stichwort Epigenetik?) nur gezielte Abschnitte zur Synthese von Proteinen verwendet. Diese gelangen als mRNA an die Ribosomen. Den Forscherinnen und Forschern ist es nun gelungen, mit Hilfe dieses Wissens ein System zu entdecken, in dem sich kranke von gesunden Herzzellen unterscheiden. Anscheinend gibt es da einen Marker. Hinweis auf: Filme und Videos (9) Stichwort -> Retrogene "Wissenschaftler:innen der Universität Regensburg und der University of Exeter Business School finden, dass sowohl das bei der Geburt zugewiesene biologische Geschlecht (aus dem Englischen 'Sex') als auch die selbst gewählte Geschlechtsidentität (aus dem Englischen 'Gender') bei wirtschaftlichen Entscheidungen nicht so entscheidend sind, wie bisher angenommen." Quelle: "Neue Studie zu Geschlecht und ökonomischem Verhalten" von Bastian Schmidt, 20.12. Kommentar: Diese Studien mag durchaus wissenschaftlich relevant sein und mit diesen Informationen kann man etwas anfangen. Allerdings liegt doch der Verdacht der Marktforschung nahe. Hier geht es darum, etwas zu verkaufen. "Neue Gen-Mutation bei Kindern in der Adipositasforschung entdeckt" > https://idw-online.de/de/news806880 Keine starken Knochen, sondern starke Gene. Es ist nicht überraschend, dass man auch bei ungesunden Essverhalten, welches dann zu Übergewicht führt, kausale Ursachen in irgendeine Form findet. Ob es sich um simple Konditionierung oder eben Gene handelt, ist dagegen eine andere frage. Auf jeden Fall eine Erinnerung daran, Menschen nicht vorschnell zu verurteilen, schon klar. "Die Leukämie allgemein ist eine bösartige Erkrankung der Organe, die für die Bildung der roten und weißen Blutkörperchen verantwortlich sind (u.a. Knochenmark und Lymphsystem). Bei Leukämieerkrankten ist der normale Ablauf der Zellproduktion gestört: Die Zellen teilen sich unkontrolliert und ungehemmt, sie reifen nicht aus und können ihre eigentliche Funktion nicht übernehmen.[...] Ob ein bestimmtes Gen in der Erbsubstanz (DNA) einer Zelle aktiv wird – in der Fachsprache 'Genexpression' – wird von Enzymen gesteuert. Dazu gehören solche, die bestimmte Stellen der DNA verändern, indem sie eine Methylgruppe (chemisch: CH₃), übertragen. Man bezeichnet sie daher als DNA-Methyltransferasen.[...]" Quelle: "Wie regen Mutationen in DNA-Methyltransferasen das Wachstum von Tumoren an?" von Konstanze Adam, 20.12. Kommentar: Wie auch in den letzten beiden Zusammenfassungen häufen sich in meinen Augen die Indizien, dass wir es bei Krebs mit einer epigenetischen Erkrankung zu tun haben. Die Zellen verstehen nicht mehr so ganz, welche Rolle sie im Gesamtorganismus spielen und machen deshalb "seltsame" Dinge im Körper. Ich empfehle die Lektüre des Artikels, ob man aber sehr viel über die biochemischen Details mitnehmen kann, seit dahingestellt. "In unseren Knochen sind spezialisierte Zellen, die Osteoblasten, für den Aufbau der Knochensubstanz zuständig. Ein Forscherteam unter der Federführung von Wissenschaftlerinnen vom DKFZ-Hector-Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim* und dem Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf identifizierte nun ein Enzym, das die Aktivität der Osteoblasten steuert. Ein Wirkstoff, der die Aktivität dieses Enzyms hemmt, reduzierte bei Mäusen den krebsbedingten Knochenabbau und die Anzahl der Knochenmetastasen beim Multiplen Myelom und in Lungen- und Brustkrebsmodellen." Quelle: "Enzymblockade fördert Knochenaufbau und drosselt Entstehung von Knochenmetastasen" von Dr. S. Kohlstädt, 20.12. Kommentar: WICHTIG ist, dass hier ein Zusammenhang zu Osteoporose besteht. Die beiden "Enzyme MERTK und Typo3, so genannte Rezeptor-Tyrosinkinasen" regeln die Produktion von Knochen im Organismus. Durch sie kann daher die Produktion von Knochengewebe angeregt werden. Nebenbei hilft es auch beim Krebs, aber die Entdeckung selbst könnte für Patienten mit Knochenbrüchen und/oder eben Osteoporose ebenfalls hilfreich sein! "Am 1. Dezember hat die Charité – Universitätsmedizin Berlin über neue Erkenntnisse zur Entstehung der SARS-CoV-2-Variante Omikron informiert. Das Team um Studienleiter Prof. Dr. Jan Felix Drexler hat die im Fachmagazin Science* publizierte Publikation nun zurückgezogen. Nach neuesten Erkenntnissen sind Teile der in der Studie gemachten Aussagen wegen Verunreinigungen in Untersuchungsproben nicht mehr ohne begründete Zweifel belegbar. Die Forschenden kommen damit ihrer Verantwortung für die gute wissenschaftliche Praxis nach, der sich die Charité und das internationale Autorenteam verpflichtet fühlen." Quelle: "Studie zum Omikron-Ursprung zurückgezogen" von Manuela Zingl, 20.12.2022 Kommentar: Verunreinigung zwingt Forscher, Studien zum Ursprung von Corona-Omikrom zurückzuziehen. "Tiefe Hirnstimulation bei Parkinson: Neue Software zur Einstellung entwickelt" > https://idw-online.de/de/news807016 "Neue Erkenntnisse zu Medikamenten bei der Behandlung von Schuppenflechte" > https://idw-online.de/de/news806993 Wie das Medikament Acitretin bei der Schuppenflechte hilft. "In unserem Alltag sind wir permanent von verschiedenen visuellen und akustischen Reizen umgeben. Und viele davon wiederholen sich ständig. Nach einer Weile gewöhnen wir uns an sie, und unser Gehirn verarbeitet dann die gleichen Töne oder Bilder etwas anders. Die Arbeitsgruppe um Dr. Stefan Dürschmid vom Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN) Magdeburg konnte zeigen, dass im menschlichen Kortex unterschiedliche Netzwerke dafür zuständig sind, entweder die Antworten auf Umweltreize selbst oder die Anzahl der Wiederholungen dieser Umweltreize zu repräsentieren. Die Studie ist im Fachmagazin Communications Biology erschienen." Quelle: "Gleich und doch anders: Wie Wiederholungen von Umweltreizen im Gehirn verarbeitet werden" von Sophie Ehrenberg, 21.12. Kommentar: Hier geht es darum, wie das Gehirn Töne und zum Beispiel Musik verarbeitet. Zwar kein direkter Bezug zur Altersforschung, aber immerhin weiß man, wieso wir instinktiv wiederholende Töne ignorieren. Das Gehirn antwortet nicht mehr darauf. "Nervenzellen sind ausgesprochen hungrig. So fließt rund jede fünfte Kalorie, die wir über die Nahrung zu uns nehmen, in unser Gehirn. Denn die Erzeugung von Spannungspulsen (den Aktionspotenzialen) und ihre Übertragung zwischen den Neuronen ist sehr energieintensiv.[...] 'Die Anlage von Gefäßen im Rückenmark beginnt bei den Tieren etwa 8,5 Tage nach der Befruchtung', sagt sie. 'Zwischen Tag 10,5 und 12,5 legen die Gefäßzellen aber eine Pause ein. Und das, obwohl in dieser Zeit in ihrer Umgebung große Mengen wachstumsfördernder Moleküle vorhanden sind. Stattdessen wandern in dieser Zeit zahlreiche Nervenzellen - die Motorneuronen - von ihrem Entstehungsort im Rückenmark zu ihrer endgültigen Position. Dort bilden sie dann Ausläufer, die Axone, die von der Wirbelsäule zu den verschiedenen Muskeln führen.'" Quelle: "Wie Nerven- und Gefäßzellen ihr Wachstum koordinieren" von Johannes Seiler, 21.12.22 Kommentar:Es geht um die Botenstoffe Sema3C und PlexinD1 und deren Rolle bei der Entwicklung von Gefäßsystemen. Wieso ist das für uns relevant? Nun, mittels adulter Stammzellen lassen sich bereits verschiedene Typen von Organoiden züchten. Es ergibt sich aber ein Problem beim Heranziehen von Gefäß- und Nervenverbindungen. Es geht also, kurz gesagt, um das Klonen von Ersatzorganen Wenn wir diesen Mechanismus verstehen, das heißt ausreichend verstehen, dann wäre es vorstellbar, "Spenderorgane" durch körpereigene Stammzellen in vitro zu züchten, was den Mangel an Spenderorganen effektiv entgegenwirken würde. "Schäden im väterlichen Genom des Fadenwurms Caenorhabditis elegans werden nicht repariert und stattdessen and die Nachkommen weitergegeben, während die weibliche Eizelle die Schäden repariert oder eingeht / Veröffentlichung in 'Nature'" Quelle: "Strahlenschäden an väterlichem Erbgut werden an Nachkommen weitergegeben" von Anna Euteneuer, 21.12. Kommentar: Die Ergebnisse sind sehr interessant und relevant, aber ich bezweifle, ob man Ergebnisse von Fadenwürmern 1:1 auf den Menschen übertragen darf. Dennoch, es scheint plausibel, dass das männliche Sperma sich im Gegensatz zur weiblichen Eizelle nicht regenerieren kann, wenn es durch Strahlung geschädigt wird, denn wir haben es bei der Eizelle im Prinzip mit einer vollständigen Zelle zu tun, das Sperma hat dies nicht. "Hirnmetastasen bei Hautkrebs: Wichtige grundlegende Mechanismen entschlüsselt" > https://idw-online.de/de/news807080 "Radionukild-basierte Prostatakrebstherapie nach Zulassung erstmals in Deutschland eingesetzt" > https://idw-online.de/de/news807077 Klingt für mkich leider zu sehr nach einer Werbemeldung für das Medi, als dass ich es hier aufnehmen würde. Ich hoffe auch, dass niemand hier je praktisch damit zu tun hat, aber dennoch ist die Nachricht natürlich relevant. "Was sorgt dafür, dass Knochen gut auf Belastung reagieren? Ein Team der Charité Berlin hat Hinweise auf die Schlüsselfunktion von nicht-kollagenen Eiweißverbindungen entdeckt und wie sie den Knochenzellen helfen, auf äußere Belastungen zu reagieren. An Fischmodellen untersuchten die Forschenden Knochenproben mit und ohne Knochenzellen, um Unterschiede in Mikrostruktur und Wassereinlagerung aufzuklären. Am Berliner Forschungsreaktor BER II gelang es ihnen erstmals, die Wasserdiffusion durch das Knochenmaterial genau zu messen - mit einem überraschenden Ergebnis." Quelle: "Neutronenexperimente enthüllen, was Knochen funktional hält" von Dr. A. Rötger, 21.12. Kommentar: Hier geht es noch mal explizit darum, wie sich Knochenzellen und Knochen in der alternden Bevölkerung verändern. Wie wir schon oben beim Thema Knochenkrebs gelesen haben. Jedoch hier geht es um Grundlagenforschung, wie sich verschiedene Knochentypen bei anderen Lebewesen unterscheiden. "Ein Forschungsteam des Instituts für Medizinische Genetik und Angewandte Genomik am Tübinger Universitätsklinikum konnte nachweisen, dass die Schlüsselproteine bei Morbus Parkinson und einer Form der primären Dystonie (DYT6) direkt miteinander verzahnt sind: Das Genprodukt THAP1 (DYT6) reguliert die Genaktivität des zentralen Parkinson-Eiweißes alpha-Synuclein in den Nervenzellen[...] Interessant dabei ist vor allem, dass THAP1 nicht die Aktivität des Synuclein-Proteins überall im Körper beeinflusst, sondern diese über eine Interaktion auf Genebene speziell in neuronalen Zellen verstärkt, wodurch alpha-Synuclein vermehrt gebildet wird." Quelle: "Gemeinsames Schlüsselprotein für Morbus Parkinson und genetisch bedingte Dystonie identifiziert" von Bianca Hermle, 22.12.2022 Kommentar: Es ist schön, dass dieser Mechanismus nun bekannt ist. Ich selbst kann damit nicht besonders viel anfangen. Vielleicht ist jemand im Forum, der eine Art wüsste, wie man sich den Effekt zu nutze machen könnte. "Umfangreiche Studie zum Vorkommen von Acinetobacter in der Umwelt – Multiresistente Stämme überleben auch ohne Sauerstoff" Quelle: "Multiresistente Bakterien vermehrt in Abwässern aus Kliniken nachgewiesen" von Lisa Dittrich, 22.12. Kommentar: Bedauernswerterweise kommt das immer wieder vor. Das ist vielleicht eines der größten Gesundheitsprobleme unserer Zeit.
Frohe Festtage und erholt euch gut,
von mir kommt wahrscheinlich kein Beitrag mehr dieses Jahr.
P.S.: Die Kommentare von mir haben z. T. auch zitatrechtliche Gründe.
Warum alte Muskeln schlechter heilen Ansammlung seneszenter Zellen hemmt die Muskelregeration durch Stammzellen Im Alter schwinden oft die Muskeln und Muskelschäden heilen schlechter. Warum das so ist, haben Forschende nun aufgedeckt. Schuld ist demnach eine Anreicherung alter, sich nicht mehr teilender Zellen im Muskelgewebe. Diese seneszenten Zellen blockieren durch ihre Botenstoffe die Vermehrung und Aktivität der Muskelstammzellen und hemmen damit die Gewebereparatur. Wenn man jedoch die seneszenten Zellen und ihre Signale blockiert, lässt sich die Muskelregeneration wieder anregen, wie das Team in „Nature“ berichtet. https://www.scinexx.de/news/medizin/waru...lechter-heilen/