Zitat: Der TOR-Signalweg fördert das Zellwachstum, wenn Nährstoffe in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Herrscht jedoch Nährstoffknappheit (oder ist der Signalweg durch Rapamycin gehemmt), dann unterbrechen die Zellen die energetisch aufwendige Synthese von Proteinen. Sie beginnen stattdessen, einen Teil ihrer eigenen Bestandteile abzubauen, also zu recyceln, um diese Stressperiode zu überleben. Diesen Prozess des zellulären Selbstabbaus nennt man Autophagie. Zu den wichtigsten Ergebnissen der Studie gehört unter anderem, dass Autophagie notwendig ist, um die positiven Effekte von Rapamycin zu erzielen.
Rapamycin retards epigenetic ageing of keratinocytes independently of its effects on replicative senescence, proliferation and differentiation https://www.aging-us.com/article/101976/text
Sehr schön, ein selektiver mTORC-Inhibitor mit kurzer Halbwertszeit! Der Publikation ist zu entnehmen, dass bislang noch keine Pharmakokinetikstudien stattgefunden haben (Phase-I-Studien). (Falls nach Probanden gesucht wird, stehe ich zur Verfügung!)
ZitatNot taking rapamycin may be as dangerous as smoking [...]When taken late in life, rapamycin increases lifespan by 9-14% [155], despite the dosage being suboptimal [111]. This possibly equates to more than 7 years of human life. By comparison, smokers who quit late in life (at age 65 years), gain between 1.4 -3.7 years [172]. Considered in those terms, one could say that in the elderly, not taking rapamycin may be even more “dangerous” than smoking.
Auf die Einnahme von Rapamycin zu verzichten, ist gefährlicher als zu Rauchen, so die Meinung von Blagosklonny!!!
ZitatThe overwhelming evidence suggests that rapamycin is a universal anti-aging drug[...] Self-medication (even by physicians themselves) should be avoided and strongly discouraged. Instead, we need anti-aging clinics that implement the entire anti-aging recipe, including a complementary low carbohydrate diet and life style changes. Blood levels of rapamycin should be measured, as the rapamycin concentration in blood varies greatly among individuals taking the same dose.
Blagosklonny rät GEGEN eine Selbstmedikation, sogar Ärzte sollten das nicht auf eigene Faust machen. (Ob er sich wohl selber daran hält?!) Der Grund dafür sind die individuell deutlich unterschiedlichen Dosierungen für die gleichen Wirkspiegel im Blut.
Kommentar Prometheus:
Rapamycin (und Everolimus) werden über CYP3A4 abgebaut. Dieses Enzym kann unterschiedlich schnell arbeiten, je nach dem, welche Genetik man hat (Polymorphismen!). Außerdem gibt es zahlreiche Medikamente und Nahrungsmittel, die die Enzymaktivität und damit auch die Wirkspiegel von Rapamycin drastisch beeinflussen können:
ZitatEverolimus wird primär über CYP3A4 abgebaut (26). In Studien mit gesunden Probanden erhöhten CYP3A4-Hemmer die Everolimus-Plasmaspiegel (Ketoconazol um das 15-Fache, Erythromycin um das 4,4-Fache und Verapamil um das 3,5-Fache). Der CYP3A4-Induktor Rifampicin senkte den AUC-Wert um 63 % (27–30). Es wird empfohlen, starke CYP3A4-Modulatoren in Kombination mit dem mTOR-Hemmer zu meiden, es sei denn, der Nutzen überwiegt das Risiko. CYP3A4-Modulatoren sollten nur mit entsprechender Vorsicht und unter Monitoring der Vollbluttalspiegel angewandt werden (26). Sirolimus [Rapamycin]wird in beträchtlichem Umfang über CYP3A4 metabolisiert (31). Ketoconazol und Voriconazol erhöhten die Sirolimus-Plasmaspiegel um das 11-Fache bei gesunden Probanden, Verapamil um das 2,2-Fache, Rifampicin senkte sie um 82 % (32–34). Patienten, deren Sirolimus-Dosis um 90 % gesenkt wurde, hatten in Kombination mit Voriconazol vergleichbare Talspiegel wie in der Monotherapie (32). Die Kombination ist daher kontraindiziert (35).
Fazit: Ohne ein therapeutisches Drug Monitoring (Laborbestimmung von Tal- und ggf. Bergspiegel) ist Rapamycin nicht sicher anzuwenden.
Andererseits könnte - ein Drug Monitoring vorausgesetzt - die Hemmung von CYP3A4 auch genutzt werden, um die therapeutische Dosis deutlich zu verringern...
Bei edubily geht es übrigens nebenher auch wieder mal um Rapamycin.
"Wir denken dabei nur nicht daran, dass solche Interventionen insulinresistent und anti-anabol machen. Genau davor warnte ich schon in unserem ersten Buch, dem Handbuch (2014). Denn genau das gleiche wie Kaffee macht auch ein extrem prominenter Stoff namens Rapamycin, nach dem sogar mTOR (Mechanistic/mammalian Target of Rapamycin) benannt ist. Der macht auch insulinresistent." https://edubily.de/stoffwechsel/die-hassliebe-zu-kaffee/
Zitat von jayjay im Beitrag #93Verstehe ich nicht... Doch eher Insulinsensitiv???
Im Grunde hast du recht!
Bei längeren Fastenperioden und bei Ketogener Ernährung wird allerdings die Insulinproduktion heruntergefahren. Macht ja auch Sinn! Wenn man dann einen Glucosetoleranztest macht, fällt der Test so aus, als hätte man Diabetes. Dieser Zustand wird auch bei mTOR-Hemmung durch Rapamycin bzw. AMPK-Aktivierung (z.B. bei extensivem Kaffee-Konsum) hervorgerufen.
Dauerhafte mTOR-Inaktivierung hat definitiv auch Nachteile!
Rapamycin persistently improves cardiac function in aged, male and female mice, even following cessation of treatment https://doi.org/10.1111/acel.13086