die Frage ist durchaus berechtigt, allerdings anders als gedacht:
Hühnerfleisch oder fetter Fisch enthalten keine für die Serumwerte ausschlaggebenden Vitamin D-Mengen.
Allerdings sollte die Blutentnahme dennoch nüchtern erfolgen, denn die Analytik von Vitamin D ist alles andere als einfach und schon unter standardisierter Präanalytik eine Herausforderung. Es gibt zahlreiche Systeme auf dem Markt, die untereinander nur bedingt vergleichbare Messwerte liefern. Die Messung ist alles andere als einfach, siehe z.B. hier: http://www.laborpraxis.vogel.de/analytik...808/index2.html
Vitamin D ist im Serum zwar hauptsächlich proteingebunden (http://de.wikipedia.org/wiki/Vitamin-D-bindendes_Protein), allerdings kann und wird eine Mahlzeit zu einem Anstieg der Butfette führen, und diese können die empfindliche Messanalytik durchaus beeinträchtigen (nicht nur weil VD fettlöslich ist!)
Auffällig ist jedenfalls, dass zwar eine wahre Flut an Literatur existiert, die zeigt, dass niedrige 25-OH Cholecalciferol-Serumwerte mit einem schlechten Gesundheitszustand einhergehen, aber bislang haben zahlreiche Interventionsstudien keine oder nur vergleichsweise magere positive Effekte gezeigt.
Wie kann das sein?
Zum einen: Assoziation ist keine Kausalität. Wenn zum Beispiel eine Krankheit vorliegt, die zu einen erhöhten Vitamin D-Verbrauch führt, heißt das im Umkehrschluss noch lange nicht, dass durch ein Auffüllen des Vitamin D-Speichers auch die Krankheit selber automatisch verschwindet. Bei Personen, die kein Vitamin D substituieren ist der Vitamin D-Wert auch davon abhängig, wie viel Zeit bei gutem Wetter in der Sonne verbracht wurde. Wer statt dessen krank im Bett liegt hat also automatisch auch eine "Assoziation" zu niedrigeren Vitamin D-Werten. Im Umkehrschluss muss aber nicht zwingend der niedrige Vitamin D-Wert dazu geführt haben, dass man krank im Bett liegt. Möglicherweise kann eine orale Substitution aber auch nicht alle Effekte imitieren, die das Sonnenlicht auf uns hat (z.B. Einfluss auf das Herzkreislauf-System durch Senkung des Blutdrucks via NO und Senkung des Gefäßwiderstands).
Wie auch in dem oben verlinkten Wiki klar wird, besteht ein großer Konsens, dass Werte unter 20ng/ml eine Mangelsituation mit höherer Krankheitsanfälligkeit einhergehen und eine Substitution empfohlen werden kann. Klare medizinische Indikationen zur Substitution bestehen auch bei der Vorbeugung von Rachitis bei Säuglingen, für Patienten mit Osteomalazie, chronischer Niereninsuffizienz und Hypoparathyroidismus sowie für Senioren, die Osteoporose- und sturzgefährdet sind.
Toxizität beginnt anhand der Datenlage ab etwa 150ng/ml. Das bedeutet aber nicht, dass man bis zu diesem Level bedekenlos substituieren sollte. Im alten Forum hatte ich z.B. eine Studie verlinkt die eine U-förmige (bzw. J-förmige) Abhängigkeit zwischen Vitamin D-Werten und Mortalität zeigt. Heißt übersetzt: "Viel hilft viel" ist out, es sei denn, es liegen spezifische Erkankungen vor, bei denen evtl. auch hohe Vitamin-D Werte nützlich sein können.
Quintessenz: Wer gleichzeitig einige Ko-Faktoren im Blick hat, kann mit einem Zielwert von +/- 50ng/ml nicht viel verkehrt machen. Wichtige Ko-Faktoren, auf die man bei einer Hochdosis-Vitamin D-Substitution achten sollte, sind insbesondere das Magnesium/Kalzium-Verhältnis (weniger Kalzium und mehr Magnesium bei höherer Vitamin D-Dosis!) und ausreichend Vitamin K2.
Hallo La_Croix, ist doch logisch: Durch die hohe Dosis Vit. D kommt es zu einer verstärkten Calciumaufnahme im Darm. Wenn dort dann gleichzeitig eine große Menge Calcium "geliefert" wird, kann es zu einem erhöhten Calciumspiegel kommen. Sofern dann auch noch K2 fehlt, wovon ja üblicherweise ausgegangen wird, da das die wenigsten um diesen ZUsammenhang wissen, kann es leicht zu Calciumeinlagerungen an unpassenden Stellen wie Arterien oder Gelenke kommen. Zur Interaktion mit anderen Vitaminen kann ich dir nicht viel sagen. Ich weiß nur, dass Vit. A und D interagieren. Aber eher im positiven Sinne und keinesfalls durch Hemmung der Aufnahme o. ä. LG Chuby
So einfach ist das nicht. Cholecalciferol also Vitamin-D3 hat kaum Vitamin-D aktivität. Es muss vorher zur Leber gebracht und dort weiterverarbeitet werden, danach muss dieses Produkt wiederum zur Niere transportiert werden damit es zum biologisch vollwirksamen Vitamin-D umgewandelt wird!
Die Frage ist nun, wie hoch müsste die Vitamin-D3 aufnahme sein, damit der Darm kurzfristig gefährliche Mengen an Calcium aufnehmen könnte (vorraus gesetzt man nimmt eine so Calcium reiche Mahlzeit zu sich) und vor allem wie oft müsste das passieren.
Um Missverständnissen vorzubeugen, es geht darum , ob es wirklich gefährlich sein kann sein Vitamin-D3 gleichzeitig mit Calciumreicher Nahrung einzunehmen, was ich mir kaum vorstellen kann, weil Vitamin-D3 ja wenn es in den Magen kommt ja noch kaum aktiv ist.
Nicht darum, wenn ein Mensch mit hohem Vitamin-D Blutspiegel regelmässig viel Calcium reiche Nahrung aufnimmt.
Ja, Cholecalciferol kann in der Tat nur in sehr geringem Maße an den VDR anbinden. Du hast auch recht damit, das zunächst die Hydroxylierungen in Leber und Niere stattfinden müssen. Diese Enzyme sind zwar reguliert, aber deren Aktivität ist letztlich auch substratabhängig. Ist extrem viel Substrat vorhanden, wird automatisch auch etwas mehr aktives Hormon gebildet.
Bedeutet im Klartext: Es ist in der Tat möglich, sich durch exzessive Vitamin D3-Supplementierung in eine Hypervitaminose zu befördern, die dann unter anderem eine Hyperkalziämie bewirkt. Die Schwelle wird natürlich durch zusätzliches Kalzium erniedrigt,und durch K2 erhöht.
Allerdings sind dafür dauerhaft hohe Dosierungen "erforderlich". Bei einer Einnahme von >4.000 IE täglich sind regelmäßige Serum-Kontrollen sinnvoll, da von Person zu Person große Unterschiede im Stoffwechsel bestehen können. Nur als Beispiel: Sarkoidose-Patienten können sogar ohne Supplementierung UND ohne Sonne hohe oder sogar überhöhte Vitamin D-Werte aufweisen!
Die von dir zitierte Herstellerangabe ist allerdings eher im Kontext einer juristischen Absicherung anzusehen!
Hi, bleibt die Frage, wie es aussieht mit Calciumsubstitution bei gleichzeitig hohem Vit. D-Spiegel. So wie es z.B. Osteoporosepatienten und vor allem Patientinnen von Orthopäden immer noch empfohlen wird. Wenn dann noch wirklich hohe Mengen von Vit. D, denke dabei z.B. an Dekristol über längere Zeit, also beim Auffüllen dazu kommen, was passiert dann? Mengen von mehreren Tausen i.e. können ja schon bei Sonnenexposition vom Körper selbst gebildet werden. Bei calciumreicher Nahrung kommt ja noch die Verdauung dazu, die ja eine zeitverzögerte Calciumfreisetzung bewirkt, was auf jeden Fall positiv sein dürfte.
Ich gehe allerdings nicht davon aus, dass selbst die Kombination von hohen Dosen Vit. D + Calciumkapseln im eigentlichen Sinne gefährlich wird. Vielleicht ist der Calciumspiegel dann mal eine Zeit lang höher als es die üblichen Laborwerte angeben. Zumindest die extrem hohen à la von Helden nimmt man ja nicht über längere Zeit auf. Oder täusche ich mich da? LG Chuby
Mal wieder was zu Vitamin D - bei neuromuskulären Erkrankungen ist esfast immer zu niedrig:
High prevalence of vitamin D deficiency across the board in neuromuscular disease More credence has been added to a growing awareness of the high prevalence of vitamin D deficiency in neuromuscular disease by newly presented research. Vitamin D supplementation has been suggested to improve function in frail elderly patients at risk for falls, as well as individuals with myasthenia gravis and Parkinson's. The impact of vitamin D deficiency and supplementation on function in other neurologic conditions has yet to be explored http://www.sciencedaily.com/releases/201...41031133456.htm
Vitamin D steigert Fruchtbarkeit der Männer Vitamin D spielt eine wichtige Rolle beim Knochenaufbau. Es dürfte aber auch eine Rolle bei der männlichen Fruchtbarkeit spielen, wie die Endokrinologin Daniela Hofer von der Medizinischen Universität Graz in einer Laborstudie mit männlichen Hodenzellen erkannte.
Vitamin D wird bei ausreichendem Sonnenlichtkonsum vom Körper selbst gebildet. „Eine große Querschnittstudie an der Med-Uni-Graz zeigte vor einigen Jahren, dass es überraschende parallele jahreszeitliche Schwankungen von Vitamin D und dem Testosteron-Spiegel gibt“, schilderte Hofer. Ausgehend von diesen Ergebnissen hat die Medizinerin untersucht, ob eine zusätzliche Gabe von Vitamin D die Testosteronproduktion in den Hodenzellen ankurbeln kann. Die Studie wurde im aktuellen „Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism“ publiziert. http://steiermark.orf.at/news/stories/2680993/
ZitatGenauere Aufklärung über die gesundheitlichen Effekte der Vitamin-D-Einnahme beziehungsweise den Nutzen bei chronischen Krankheiten erhoffen sich die britischen Herzspezialisten Paul Welsh und Naveed Sattar in einem Kommentar zu dem „BMJ“-Artikel von weiteren laufenden Studien mit Namen wie „Vital“ (USA, 20.000 Teilnehmer) oder „Find“ (Finnland, 18.000 Teilnehmer)“, berichtet die „Tageszeitung“. Im Jahr 2017 sei hier mit ersten Ergebnissen in Bezug auf die Auswirkungen des Vitamins auf das Risiko von Erkrankungen wie Krebs, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Leiden zu rechnen. Damit werden auch die Risiken eines Vitamin-D-Mangels künftig deutlich besser einschätzbar
Hallo Na ja, Vitamin D ist halt kein Universalmittel. Hier geht es um bakterielle Entzündungen im Bereich Scheide/Blase. Dass da noch sehr viele andere Faktoren mitspielen ist ja bekannt. Der Vit. D Spiegel dürfte da nur ein klitzekleiner Faktor sein. Meine Meinung dazu Chuby
ich teile deine Meinung, Vitamin D alleine wird oft überbewertet. Mein Post sollte allerdings auch nicht dahingehend verstanden werden, dass ein optimaler Vitamin D-Spiegel unwichtig wäre!
In den Alterungsprozess greift Vitamin D allerdings nur indirekt ein, z.B. via Immunsystem oder Klotho. So gut wie alle Daten hinsichtlich Vitamin D und Alterung scheinen Assoziationsstudien zu sein. Kennt jemand eine Interventionsstudie, bei der Vitamin D eine Lebensverlängerung bewirkt hat?
ZitatIn den Alterungsprozess greift Vitamin D allerdings nur indirekt ein, z.B. via Immunsystem oder Klotho.
Vitamin-D scheint auch regulierend auf die Zellteilungsrate zu wirken, so dass weniger unnötige Zellteilungen durchgeführt werden. Das schützt die Telomere ganz direkt und sollte die biologische Alterung leicht bremsen.
ZitatSo gut wie alle Daten hinsichtlich Vitamin D und Alterung scheinen Assoziationsstudien zu sein. Kennt jemand eine Interventionsstudie, bei der Vitamin D eine Lebensverlängerung bewirkt hat?
Ich kenne nur eine Interventionsstudie an Intensivstationspatienten, die von der Medizin Universität Graz durchgeführt wurde. Zumindest dort konnte gezeigt werden, dass die Überlebenswahrscheinlichkeit stark erhöht werde konnte mit Vitamin-D gabe. http://www.medunigraz.at/neues/detail/ne...min-d-therapie/
Hat natürlich mit der Alterung an sich wenig zu tun, trotzdem zeigt es uns, dass Vitamin-D wichtig ist.
Hallo Methos, so mache ich das auch. Ich nehme kein Calcium, aber 5000IE Vitamin D und Vitamin K 100. Reicht die Vitamin K Dosierung aus? Liebe Grüße von Julie
Ich sättige gerade mit tgl 20 TSD D3 auf und dazu wird zur Einnahme von 600 mcg geraten (18 Tropfen Öl)
Zitat von Dorofee im Beitrag RE: Vitamin KDer K2 (Mk-7) Bedarfswertrechner in dem von mir zuvor genannten Link wurde aus aktuellem Anlass (neue Erkenntnisse) geändert. Hiernach wird nur noch Gewichtsabhängig kg x 2mcg (chron. krank 4mcg) der K2-Bedarf ermittelt und fällt erfreulich niedrig aus. Im Schnitt reicht also 1 Kapsel tgl oder alle 2 Tage eine; je nach Statur und Gesundheitsstand. Die tgl Calziumration (rd 1000) ist hier relevant, denn mehr kann nicht auf den rechten Weg gebracht werden, und nicht die D3-Dosis.
Liebe Grüße Doro
@Dorofee danke noch mal für den Link, er hat mir weitergeholfen :)
hast Du Deine Vitamin D Werte schon mal messen lassen? Mein Vitamin D3 Wert liegt bei 39ng/ml, das habe ich heute erfahren, der Referenzbereich war angegeben mit 20 - 30. Ich nehme täglich 5000 IE und überlege nun , ob ich nicht auf 10000 IE erhöhen sollte, wenigstens jetzt im Winter. Einige hier haben ja erheblich höhere Werte, allerdings weiß ich natürlich nicht, ob der Referenzbereich von Labor zu Labor eventuell schwankt.
mein letzter Wert war über 175 nmol/l, damit liege ich im toxischen Bereich. Der Referenzwert des Labors war zwischen 54 und 125 nmol/l, Zielwert über 75 nmol/l angegeben. Ich habe nun meine D3-Tropfen für 2 Monate abgesetzt und nach dem o. g. Link müsste ich jetzt im Bereich des Zielwertes sein. Allerdings habe ich in einem anderen Link gelesen, dass Werte von 175 nmol/l eher erstrebenswert als toxisch sind. Nun ich will mir Gutes tun, aber mich nicht vergiften. Ich hatte gelesen, dass hohe Vitamin D3-Gaben bestehende Dysplasien (Zellveränderungen am Gebärmutterhals, die auch Krebsvorstufen sein können) verstärkt rückbilden können. Die Rückbildung kann auch ohne D3 passieren. Meine Dysplasie ist weg. Das nur mal als kleine Abschweifung. Welche Zielwerte strebt Ihr an?
Hallo Saskia, mit 175 nmol bist du absolut im sicheren Bereich. Der geht bis 200!. Die Referenzwerte der Labore haben nichts mit den optimalen Werten und schon gar nichts mit Grenzen zu toxischen Werten zu tun. Erst bei Werten über 250nmol wird es kritisch, aber noch nicht unbedingt toxisch. Die Referenzwerte der Labore ergeben sich aus allen Blutwerten, die ins Labor reinkommen. Dann werden oben und unten je 2,5% weg genommen. Der Rest ist dann "normal". Haben viele Leute z.B. Eisenmangel oder Mangel an Vit. D, so verschiebt sich der Ref. Bereich dann von allein nach unten. So kann es dann auch sein, dass beim Ferritin eine Untergrenze von 9 (Frauen) als normal angesehen, was die Betreffenden auf dem Zahnfleisch daher kommen lässt. LG Chuby