Das ist eine ganz neue Untersuchung auf Bioverfügbarkeit gängiger Mg-Präparate. Ich vertrage Citrat zwar auch nicht, würde aber nicht sagen da Carbonate, Citrate usw. nur wirkungsloser Mist sind. Hier werden zwei Resorptionsorte simuliert:
Despite the presumption of the beneficial effects of magnesium supplementation, little is known about the pharmacokinetics of different magnesium formulations. We aimed to investigate the value of two in vitro approaches to predict bioavailability of magnesium and to validate this in subsequent in vivo testing. In vitro assessment of 15 commercially available magnesium formulations was performed by means of a Simulator of the Human Intestinal Microbial Ecosystem (SHIME®) and by dissolution tests. Two magnesium formulations with contrasting bioavailability prediction from both in vitro tests (best vs. worst) were selected for in vivo testing in 30 subjects. In vivo bioavailability was compared following one acute ingestion by monitoring blood magnesium concentrations up to 6 h following intake. The in vitro tests showed a very wide variation in absorption and dissolution of the 15 magnesium products. In the in vivo testing, a significant different serum magnesium absorption profile was found up to 4 h following supplement ingestion for the two supplements with opposing in vitro test results. Moreover, maximal serum magnesium increase and total area under the curve were significantly different for both supplements (+6.2% vs. +4.6% and 6.87 vs. 0.31 mM.min, respectively). Collectively, poor bioaccessibility and bioavailability in the SHIME model clearly translated into poor dissolution and poor bioavailability in vivo. This provides a valid methodology for the prediction of in vivo bioavailability and effectiveness of micronutrients by specific in vitro approaches.
Das erinnert mich an die Aussage eines Professors für Ernährung. Viel wichtiger als welches Magnesium man nimmt ist die Art und Weise. Bei den klassischen Brausetabletten bleibt das meiste Magnesium im Glas hängen und wirkt nicht. Daher haben diese billigen Tabletten früher in Tests schlecht abgeschnitten, weil wenig Magnesium in den Körper gelangte. Die meisten Untersuchungen, die dies berücksichtigen, finden bei Menschen keine Unterschiede in der Wirkung. Also auf Menschen bezogen und nicht auf Laborexperimente die wenig Aussagekraft haben.
Zitat von Fichtennadel im Beitrag #76Das ist eine ganz neue Untersuchung auf Bioverfügbarkeit gängiger Mg-Präparate. Ich vertrage Citrat zwar auch nicht, würde aber nicht sagen da Carbonate, Citrate usw. nur wirkungsloser
Oxid schneidet dort miserabel ab - das ist schon mal gut, weil es das bestätigt was ich auch aus allem rausgelesen hatte - freu
Citrat und Carbonat wirken schon - nur werden Sie eben öfters schlecht vertragen als die Kombis mit Aminos... Allerdings vergleicht der Test faktisch keine reinen Amino-Chelate und wenn, dann nur irgendwelche Kombis. Auf jeden Fall haben Sich die Menschen, die die Studie durchgeführt haben schon mal viele Gedanken gemacht.
Die Resorptionsmodelle da finde ich auch gut ja... in der Tat fehlen einige der hier favorisierten Verbindungen und es ist bei deren Publikation leider auch nicht so schnell ersichtlich, welches Präparat was ist. Aber die haben wohl bewusst keine Supps-Verbindungen getestet wie MgGlycinat sondern Apotheken-Präparate.
EDIT: Doch, kann an. Sind Üersichtstabellen dabei. Und ein Chelat.
Also ich nehme jeden früh als erstes ein großes Glas Wasser mit je einer Brausetablette Mg und Vit C. Mg als carbonat. Es vitalisiert sofort nach dem Aufstehen. Krämpfe hab ich sowieso nicht, nur wenn man um 3/4 6 aus dem Tiefschlaf gerissen wird, braucht es ein paar Minuten, ehe die Sinnesorgane ready melden. Da hilft dann dieser Trunk.
Werde aber auf den Bodensatz achten. Vll ist es auch der Zucker :-( Oder Vit C, muss ich mal weglassen. Abert ohne schmeckt es nicht so.
So wie ich den Magnesiumhaushalt jetzt verstehe ist die Resorbierbarkeit im Darm eigentlich nur nebensächlich. Die meisten Tests auf Magnesiumresorbierbarkeit testen nämlich die urinale Ausscheidung. Wenn diese hoch ist, bzw. bei aufgesättigten Personen der Einnahme entspricht, wären das 100% Resorbtion. Der Grund ist, dass das Magnesium zwar im Blut landet, aber nur sehr sehr sehr langsam in die Zellen transportiert wird. Dies gilt anscheinend auch bei Menschen mit einem Magnesiummangel in den Zellen. Es dauert daher sehr lange bis ein Mangel in den Zellen behoben ist, und der allergrößte Teil bei hochdosierten Präparaten landet in der Schüssel.
Zitat: Da die Magnesiumexkretion mit dem Urin sehr rasch verläuft und Magnesium in den Zellen nur langsam retiniert wird, entspricht der resorbierte Anteil des diätetischen Magnesiums überwiegend dem im Urin ausgeschiedenen Magnesium. Nur eine langfristige Supplementierung von Magnesium erhöht folglich die zellulären Magnesiumspiegel. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.d...ium-update-2010
Fazit für mich ist nun, dass ich zukünftig ein Retardpräparat (Langzeitfreigabe) nehmen werde, mit egal welcher Mg-Verbindung, und um Mg-L-Theotrate erstmal einen Bogen mache, da es anscheinend nur symptomatisch hilft (dafür aber sehr gut). Uwe Gröber und Klaus Kisters halte ich in Sachen Mikronährstoffe für sehr kompetent.
Zu diesem Thema hat Chris von Edubily seine persönlichen Erfahrungen geäußert: die einzigen Magnesiumverbindungen, bei denen er eine Wirkung feststellen konnte, sind die anorganischen (Oxid, Carbonat). Sie bleiben lange im Darm und bringen eine langsame und langdauernde Supplementierung. Organische Verbindungen sind schnell wieder weg.
Zitat von Fichtennadel im Beitrag #76Das ist eine ganz neue Untersuchung auf Bioverfügbarkeit gängiger Mg-Präparate. Ich vertrage Citrat zwar auch nicht, würde aber nicht sagen da Carbonate, Citrate usw. nur wirkungsloser Mist sind. Hier werden zwei Resorptionsorte simuliert:
Despite the presumption of the beneficial effects of magnesium supplementation, little is known about the pharmacokinetics of different magnesium formulations. We aimed to investigate the value of two in vitro approaches to predict bioavailability of magnesium and to validate this in subsequent in vivo testing. In vitro assessment of 15 commercially available magnesium formulations was performed by means of a Simulator of the Human Intestinal Microbial Ecosystem (SHIME®) and by dissolution tests. Two magnesium formulations with contrasting bioavailability prediction from both in vitro tests (best vs. worst) were selected for in vivo testing in 30 subjects. In vivo bioavailability was compared following one acute ingestion by monitoring blood magnesium concentrations up to 6 h following intake. The in vitro tests showed a very wide variation in absorption and dissolution of the 15 magnesium products. In the in vivo testing, a significant different serum magnesium absorption profile was found up to 4 h following supplement ingestion for the two supplements with opposing in vitro test results. Moreover, maximal serum magnesium increase and total area under the curve were significantly different for both supplements (+6.2% vs. +4.6% and 6.87 vs. 0.31 mM.min, respectively). Collectively, poor bioaccessibility and bioavailability in the SHIME model clearly translated into poor dissolution and poor bioavailability in vivo. This provides a valid methodology for the prediction of in vivo bioavailability and effectiveness of micronutrients by specific in vitro approaches.
Zitat von wmuees im Beitrag #82Zu diesem Thema hat Chris von Edubily seine persönlichen Erfahrungen geäußert: die einzigen Magnesiumverbindungen, bei denen er eine Wirkung feststellen konnte, sind die anorganischen (Oxid, Carbonat). Sie bleiben lange im Darm und bringen eine langsame und langdauernde Supplementierung. Organische Verbindungen sind schnell wieder weg.
Allerdings maximal 3 Stück über den Tag verteilt, wegen Verdauung.
Das ist ein schönes Beispiel dafür, das die für die Nutzbarkeit von Studiendaten DIE RICHTIGE INTERPRETATION und die Einordnung in den Kontext entscheidend ist!
In der Studie zeigt sich eine rasche und vollständige Resorption der organischen Mg-Verbindungen im Magen und Dünndarm. Die anorganischen Mg-Verbindungen werden hingegen langsamer resorbiert, so dass bis zum Ende des Dünndarms erst die Hälfte resorbiert ist. Wer jetzt denkt, dass die organischen Verbindungen besser sind als die anorganischen, weil das auf den Balkendiagrammen so aussieht, hat den Kontext nicht berücksichtigt. Schließlich gibt es auch noch den Dickdarm (nicht in der Studie simuliert)!
Fazit:
Organische Mg-Verbindungen wirken rasch, während man sich anorganische Mg-Verbindungen wie eine Retard-Form vorstellen kann. Zum langfristigen Auffüllen des Magnesium-Speichers bieten sich daher die anorganischen Mg-Verbindungen an, während für einen kurzfristigen Boost (z.B. bei Sport) die organischen Verbindungen interessant sind!
Umkehrschluss würde bedeuten im Dickdarm gar nicht?
LG Bul
Danke für das Fundstück! Die Studie ist aufschlussreich - allerdings steht in der gesamten Studie NICHTS zum Resorptionsort (Dünndarm vs Dickdarm)! Grundsätzlich ist die Aussage, das Mg vor allem im Dünndarm resorbiert wird ja korrekt, insbesondere gilt das für organische Mg-Verbindungen. Diese Fragestellung wird in der Studie aber gar nicht untersucht!
In der Studie wurden schwere Magnesium-Isotope herangezogen, um die Resorptionsrate zu bestimmen. Dafür wurden anorganische Mg-Verbindungen (Magnesiumoxid) benutzt. Der eigentliche Zweck der Studie war es jedoch, unterschiedliche Messmethoden der Isotopen-Resoprtionsrate zu vergleichen (Urin im Vergleich zu Stuhlproben)
In der Studie steht unter anderem:
ZitatThis finding agrees with previously reported results, showing that MgA was 80% complete at 24 h and 95% complete at 72 h.
Bedeutet: Nach 24 Stunden Darmpassage sind etwa 80% des Magnesiumoxids aufgenommen worden. Nach 3 Tagen Darmpassage ist fast alles Magnesiumoxid resorbiert. Die Passagezeit kann natürlich variieren, aber das im Dickdarm gar kein Magnesiumoxid resorbiert wird, ist eher unwahrscheinlich!
Seid Ihr sicher, dass es sich dabei um eine molekulare Verbindung handelt!? ... oder ist es einfach eine Mischung von einer Mg-Form (Oxid, Carbonat, ...) mit Threonin*
... und weiß man etwas zu dessen Katabolismus!?
*obwohl Threonin essentiell ist, kann es unerwünscht unangenehm (ähnlich einem Alk-Kater) zu Acetaldehyd abgebaut werden ... daher gut dosieren ... und optimale Wirkung mit B3, B6 und Mg (witzig, was!?) herstellen ...
Bitte die wichtigste Grundregel bei Nahrungsergänzungen nicht vergessen: Vertraue nie ungeprüft den Werbeversprechen der Hersteller!
Immerhin, es gibt in dem Fall tatsächlich eine Mäusestudie, die ich mir einmal angesehen hatte. Da wurde Mg-Threonat allerdings mit einer anorganischen Mg-Verbindung verglichen- also Äpfel mit Birnen, da wir bereits wissen, das organische Mg-Verbindungen schneller aufgenommen werden als anorganische.
Also ich finde das schon der Aufmerksamkeit wert, auch weil es vom MIT kommt, das einen guten Ruf hat.
Zitat von Prometheus im Beitrag #94Da wurde Mg-Threonat allerdings mit einer anorganischen Mg-Verbindung verglichen- also Äpfel mit Birnen, da wir bereits wissen, das organische Mg-Verbindungen schneller aufgenommen werden als anorganische.
Es geht ja nicht um die Schnelligkeit der Aufnahme, sondern darum, ob es positive Wirkungen im Gehirn hat, wo ggf andere Mg-Verbindungen nicht hinkommen. Ausserdem kann man natürlich alle Mg-Verbindungen bzgl. ihrer Wirkung miteinander vergleichen.
Bei Magnesium-L-Threonate sollte man sich darüber im klaren sein, dass sich die Biochemie im Hirn ändert und man beim Absetzen in ein Loch fällt, wie beim Drogenentzug.
Zitat von wmuees im Beitrag #96Bei Magnesium-L-Threonate sollte man sich darüber im klaren sein, dass sich die Biochemie im Hirn ändert und man beim Absetzen in ein Loch fällt, wie beim Drogenentzug.
Ist das eine theoretische Annahme oder gibt es praktische Erfahrungen? Es gibt ja eine Menge Stoffe, die die Biochemei ändern (Nootropika), ohne dass eine Sucht entsteht. Meine Erfahrung ist eher, dass ich Stoffe, die als Neurotrasmitter fungieren (z.B. Cholin), zu einem Fokusverlust führen und ich sie dann absetze. Wenn das MgThreonin positiv wirkt, warum soll es dann Absetzprobleme verursachen. Warum sollte ich es dann absetzen?
Ich habe nicht gesagt, dass Du es absetzen sollst.
Ich bin vor ca. einem Jahr auf ein Forum gestoßen, wo sich Leute, die Magnesium brauchen, über L-Threonate unterhalten haben. Und die berichteten von solchen Erfahrungen. Link habe ich mir leider nicht notiert.
Hier wird Magnesium-Threonat mit PLACEBO verglichen. Im Ernst?!
ZitatAlso ich finde das schon der Aufmerksamkeit wert, auch weil es vom MIT kommt, das einen guten Ruf hat.
Die Studie ist nicht unbedingt schlecht! Allerdings muss mir ein Verkäufer erst einmal erklären, warum ich bei Mg-Threonat das Doppelte zahlen soll wie z.B. für Mg-Bisgylcinat. Das gibt die Studie DEFINITIV nicht her!
Zitat Es geht ja nicht um die Schnelligkeit der Aufnahme, sondern darum, ob es positive Wirkungen im Gehirn hat, wo ggf andere Mg-Verbindungen nicht hinkommen. Ausserdem kann man natürlich alle Mg-Verbindungen bzgl. ihrer Wirkung miteinander vergleichen.
Magnesium wird - egal ob als organische oder anorganische Verbindung - in aller Regel zu über 90% resorbiert (Ausnahme: Überdosis, das verursacht Durchfälle). Bei organischen Mg-Verbindungen geschieht die Aufnahme etwas rascher, während anorganische Mg-Vergindungen eher wie ein Retard-Präparat wirken.
Als Analogie: Dextrose-Tabletten für den schnellen Boost im Vergleich zu komplexen Kohlenhydraten mit niedrigem glykämischen Index mit langsamen Blutzuckerspiegel-Anstieg. Organische Mg-Verdindungen fluten rasch an! Ob das jetzt ein Vorteil oder ein Nachteil ist, hängt davon ab was man bewirken möchte.
Von der Blut-Hirn Schranke wird Magnesium übrigens nicht aufgehalten, egal in welcher Form es supplementiert wurde. Das Mg-Threonat selektiv nur im Gehirn landet, wird gar nicht behauptet.
Ich würde Magnesium-Threonat nur einsetzen, wenn die Gefahr einer Alzheimer Erkrankung oder Demenz besteht. Das habe ich aus dem Buch von Dr. Werner Krag: " Das Alzheimer Stopp Programm" Übrigends sehr leseswert!